poisoned kiss von misscantarella ================================================================================ Kapitel 14: seduce ------------------ Bei Sonnenuntergang versammelte sich die komplette Uchiha Familie im großen Saal, um bei einem gemeinsamen Abendessen die großen Neuigkeiten des Tages zu besprechen. Sasuke wartete bereits sehnsüchtig auf das Eintreffen von Sakura. Normalerweise musste sie doch immer auf ihn warten. Doch dann endlich hörte Sasuke Schritte, weshalb er seinen Kopf hob. „Dein Anblick lässt mich deine Verspätung vergessen.“ ertönte seine tiefe Stimme mit einem zufriedenen Ton. Sakura trug ein feines Gewand aus tiefschwarzen Stoffen. Dazu goldenen Schmuck – alles Geschenke von Sasuke. „Scheinbar lasse ich heute jeden warten.“ seufzte die Prinzessin. Für Unpünktlichkeit war sie nämlich ganz und gar nicht bekannt. „Vielleicht war ich ausnahmsweise einmal zu früh.“ sagte Sasuke und legte eine Hand auf ihren Rücken. „Lass uns gehen.“ Er setzte sich in Bewegung. „Du wirkst so abwesend.“ bemerkte Sasuke nach einigen Schritten, als er zu Sakura blickte. „Ihr werdet schon bald verstehen warum.“ gab Sakura zurück. Sasuke war über diese wage Aussage alles andere als zufrieden, bohrte jedoch nicht weiter nach. „Doch habe ich auch gute Neuigkeiten für euch.“ sprach die Haruno weiter. „Ach ja?“ Sasuke hob interessiert die Augenbraue. „Es geht um jenes Mädchen. Ich habe alles in die Wege geleitet, um sie im kaiserlichen Haushalt unterzubringen.“ berichtete sie. Sasuke traute seinen Ohren kaum. Die Tochter seines Vaters mit einer einfachen Dienerin hatte nun die Chance dem Kaiser Ehre zu erweisen? Ohne Sakura wäre an solch einen Aufstieg für Yui nicht zu denken gewesen. „Ich werde mich für deine Mühen erkenntlich zeigen.“ versicherte der Prinz. Dabei verzogen sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln. Der Palast hatte seine neugierigen Ohren überall. Und dennoch war das Ehepaar mittlerweile so gut aufeinander eingespielt, dass sie selbst mit hunderten Ohren auf ihre Worte gerichtet über die wohl brisantesten Themen sprechen konnten ohne auffällig zu wirken. „Euch zufrieden zu sehen ist mir Dank genug.“ entgegnete Sakura. Als Sasuke und Sakura den Saal betraten, waren die restlichen Familienmitglieder bereits anwesend. Gerade hatte Kaguya neben Fugaku Platz genommen, während sich ihre drei Söhne auf ihre vorbestimmten Plätze niederließen. „Da seid ihr ja. Kommt, setzt euch!“ rief Fugaku und war bester Laune. Der König saß an der Spitze, mit Mikoto und Kaguya neben sich – die Söhne zu seinen Füßen. „So gut gelaunt habe ich meinen Vater noch nie gesehen.“ flüsterte Sasuke in Sakuras Ohr, während sich das Ehepaar setzte. Sakura nickte. Ihr Blick fand sich jedoch an Kaguya wieder. „Kaguya. Die zweite Frau meines Vaters und Mutter von Indra und seinen Brüdern.“ murmelte Sasuke. „Wo ist die Mutter von Shisui? Ich habe sie noch nie gesehen, noch von ihr gehört.“ meinte die rosahaarige. „Nun...sie leidet an einem verwirrten Geist und hat seit Jahren ihre Gemächer nicht mehr verlassen.“ erklärte Sasuke. „Das ist wirklich bedauerlich. Ein Kind braucht schließlich beide Elternteile.“ Sakura klang bestürzt. Fugaku erhob sich. „Bevor wir uns über den anstehenden Besuch des Kaisers unterhalten, möchte ich euch allen eine erfreuliche Nachricht überbringen.“ begann das Oberhaupt, ehe er zu Itachi und Izumi deutete. „Vor fast drei Jahrzehnten schenkten mir die Götter meinen ersten Sohn und ich fand mich im größten Glück wieder. Schon bald wird auch Itachi wissen wie ich mich damals gefühlt habe, denn heute haben die Götter unserer Familie wieder einmal ihre Gunst erwiesen. Izumi ist guter Hoffnung und wird hoffentlich einen gesunden Erben gebären.“ verkündete Fugaku voller Stolz. Sasuke sah zu Sakura. Izumi hatte es ihr bereits erzählt! Dies war also die Ursache für Sakuras schweres Herz. „Glückwunsch, Bruder.“ richtete Indra seine Worte an den Kronprinzen. „Ich danke dir.“ lächelte Itachi und sah zu Sasuke. Als dieser den Blick seines älteren Bruders bemerkte, zeigte auch Sasuke ein kurzes Lächeln und nickte Itachi zu. Natürlich freute sich Sasuke für Itachi! „Ich hoffe natürlich sehr, dass auch unsere bezaubernde Sakura uns bald mit dergleichen frohen Nachricht überrascht.“ bemerkte Fugaku noch. „Das hoffe ich auch.“ nickte Sakura. „Aber dies ist nicht das Thema des heutigen Abends.“ Sasuke sah zu seinem Vater. „Deine direkte Art ist immer wieder eine willkommene Erfrischung, Sasuke.“ meinte Kaguya und trank etwas von ihrem Wein. „Was man von deiner Anwesenheit nicht behaupten kann.“ brummte der Prinz. Er verachtete die Frau, die seiner Mutter die vollkommene Liebe Fugakus entrissen hatte. „Genug jetzt!“ unterbrach Fugaku. Zwischenzeitlich wurde der Familie das Essen serviert. Zur Feier des Tages gab es nur das beste Wild und den edelsten Wein. „Lasst uns über die Vorbereitungen für die Ankunft des Kaisers sprechen.“ Fugaku begann von den reichlichen Speisen zu kosten. „Es wird bereits ein angemessen großer Bereich des Palastes für den Kaiser umgebaut.“ sagte Mikoto. „Und was ist mit der Kaiserin? Von ihr spricht niemand.“ fiel Kaguya der Königin ins Wort. „Ich würde mich gerne ihrer annehmen.“ gestand sie. „Ihr scheint etwas falsch verstanden zu haben.“ Sakura sah zu Kaguya. „Die Kaiserin begleitet ihren Gatten nicht auf seinen Reisen, sondern verweilt in der Hauptstadt und kümmert sich um die Regierung.“ sagte die Haruno. „Ist das so?“ hakte die zweite Frau Fugakus nach. „Ja. Außerdem dürfen nur die ranghöchsten Frauen der Kaiserin Gesellschaft leisten. Einen Rang, den ihr leider nicht besitzt.“ fügte Sakura hinzu. Nach diesen Worten wurde es ganz still im Saal. Niemand hatte mit solch einer Bemerkung seitens der Haruno gerechnet. „Scheinbar sind wir alle aufgrund der vielen unerwarteten Neuigkeiten etwas angespannt.“ sagte Fugaku schließlich. „Wo hast du nur all die Zeit diese spitze Zunge versteckt?“ flüsterte Sasuke und lehnte sich zu Sakura, während alle anderen mit der Planung begangen. „Sie hat nicht das Recht so mit euch zu sprechen. Ich wollte ihr nur ihren Platz zuweisen.“ wisperte die junge Frau zurück. Sasuke lachte leise gegen ihr Ohr. Dabei stellten sich Sakura die Nackenhaare auf. Mittlerweile empfand Sakura die Berührungen von Sasuke keineswegs mehr als eine lästige Aufdringlichkeit. Erst kurz vor Mitternacht entließ Fugaku seine Familie in ihre Gemächer. „Das wurde auch Zeit.“ gähnte Sasuke und leerte seinen Kelch mit einem letzten Schluck, bevor er aufstand. „Leistest du mir noch etwas Gesellschaft?“ Itachi trat an Sasuke heran. „Natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht.“ sagte der Kronprinz zu Sakura. „Keineswegs.“ Sakura schüttelte den Kopf. „Sasuke! Sakura! Ich brauche euch noch für einen Moment.“ rief Fugaku und winkte das Ehepaar zu sich. „Dann ein anderes Mal.“ meinte Itachi und verabschiedete sich. „Worum geht es, Vater?“ fragte Sasuke. „Wegen Sakura? Sie hat nichts unrechtes gesagt.“ bezog der Uchiha sofort Partei zu seiner Frau. „Dennoch möchte ich mich für meine Wortwahl entschuldigen.“ Sakura senkte ihren Kopf. „Es geht nicht um Kaguya.“ winkte Fugaku ab. Sasuke und Sakura sahen sich verwundert an. Wenn es nicht um Kaguya ging, worum dann? „Sakura! Du kennst den Kaiser doch persönlich und kennst sicherlich die...Bedürfnisse des Kaisers.“ meinte Fugaku. „Seine Bedürfnisse?“ wiederholte Sakura mit zusammengezogenen Brauen. „Mein Vater will wissen, welche Art von Frau dem Kaiser gefällt. Damit wir dementsprechend eine Auswahl zur Verfügung stellen können.“ verdeutlichte Sasuke die Worte seines Vaters. Sakura wurde etwas rot um die Nase. Konversationen über dieses Thema lagen ihr nicht besonders. „Verzeiht, doch darüber weiß ich nichts und ihr müsst euch auch nicht darum sorgen. Der Kaiser ist immer in Begleitung seiner Damen.“ erklärte die Prinzessin. „Ich verstehe.“ Fugaku fasste sich ans Kinn. „Dann bleibt mir nur noch eine Sorge.“ seufzte er. Seine dunklen Augen wanderten dabei zu Sasuke. „Was siehst du mich so an?“ wollte dieser daraufhin wissen. „Dieser Besuch ist eine große Ehre für unsere Familie und ich will dem Kaiser zeigen, dass die Uchihas ihrer Stellung als adelige Familie gerecht wird.“ Das Oberhaupt ging einige Schritte. „Komm zum Punkt.“ knurrte Sasuke angespannt. „Dem Namen nach bist du zwar ein Prinz, doch deine Taten und Worte sind eine Beleidigung für den Namen Uchiha.“ entgegnete Fugaku. „Was hast du gesagt?“ fauchte Sasuke. „Bitte beruhigt euch.“ riet Sakura und legte eine Hand auf Sasukes Oberarm. „Du solltest dich mehr deinem Stand entsprechend benehmen. Nimm dir ein Beispiel an deinen Brüdern oder Sakura. Selbst Shisui hat bessere Manieren als du.“ meinte Fugaku und seine Stimme wurde lauter. Sakura wich einen Schritt zurück. „Ich verstehe.“ nickte Sasuke. „Dann ist ja alles gesagt.“ Sasuke stürmte aus dem Saal. „Sasuke-sama!“ rief Sakura. „Mein Sohn hat die Wahrheit noch nie vertragen.“ bemerkte Fugaku. „Vielleicht braucht es nur die richtigen Worte. Entschuldigt mich bitte, Fugaku-sama.“ sagte Sakura und folgte Sasuke. „Du hattest die perfekt Gelegenheit Sasuke zu töten, doch wolltest du sie nicht nutzen. Stattdessen musste ich mich nun seinem und dem Gespött seines kleinen Frauchen aussetzen.“ sagte Kaguya zynisch. „Er rettete mein Leben und ich wollte ihn nicht ins Jenseits schicken, solange ich ihm etwas schuldig bin.“ gab Indra zurück. Er hatte seine Mutter auf ihre Bitte hin in ihre Gemächer begleitet. „Wenigstens konntest du die Gunst deines Vaters erlangen.“ bemerkte Kaguya. Dabei zog sie an ihrer Pfeife. „Ich denke, dass momentan niemand Itachis Stellung bei Vater übertreffen kann.“ sagte Indra. „Ja...Izumis plötzliche Schwangerschaft überrascht mich.“ murmelte Kaguya nachdenklich. „Gegen den Willen der Götter kannst selbst du nichts tun.“ bemerkte der Prinz. Kaguya schmunzelte etwas. „Jeder ist für sein Schicksal selbst verantwortlich. Die Götter geben uns nur die Richtung an, welchen Weg wir jedoch einschlagen entscheidet jeder für sich.“ meinte sie. „Wir sollten uns nun um dein Schicksal kümmern.“ Indra verengte seine Augen. „Euer plötzliches Interesse an meiner Zukunft überrascht mich.“ gestand er. „Ich bin deine Mutter und seit deiner Geburt bin ich nur an deinem Wohlbefinden interessiert.“ sprach Kaguya. „Natürlich.“ knickte Indra ein. Es war unmöglich gegen Kaguya anzukommen. Ihr Wesen war dafür einfach zu einnehmend. „Wir müssen deinem Vater beweisen, dass nur du als sein Nachfolger geeignet bist. Dies muss schnellstmöglich geschehen.“ begann die Uchiha. „Könnt ihr eure Worte verdeutlichen?“ bohrte Indra nach. „Zuerst musst du während dem Besuch des Kaisers glänzen und dich von deiner besten Seite zeigen! Nach dessen Abreise wird es zu einem schrecklichen Vorfall kommen, bei dem du der Retter der Familie sein wirst. Dabei werden wir einen Keil zwischen Sasuke und Sakura treiben und ihr die Schuld zuweisen.“ lächelte Kaguya vergnügt. „Und diese reizenden Damen werden uns dabei helfen.“ Ihre Hand bewegte sich in eine Richtung. Indra blickte in die besagte Richtung. „Ihr?“ Es waren Hatsumomo und Chiyo. Die Anwesenheit von Sasukes Lieblingskonkubine war der Prinz nicht verwundert, doch was machte Sakuras treue Dienerin hier? Ihr Erscheinen war für ihn unbegreiflich. „Mach dir darüber keine Gedanken. Ich werde dir alles zu seiner Zeit erklären.“ Kaguya setzte sich direkt neben Indra. „Mein guter Junge.“ wisperte die Frau, während ihre Hand über seine Wange strich. „Ich soll mich mehr meinem Stand entsprechend benehmen, sagt er?“ fauchte Sasuke, noch immer wütend über die Worte seines Vaters, während er begann sein Gewand auszuziehen. „Nehmt es ihm nicht übel.“ sagte Sakura beschwichtigend. Sie saß am Fuße von Sasukes Bett und beobachtete ihren Mann. Auf der Seite konnte sie Sasukes Wut durchaus verstehen. Fugaku hätte seine Worte mit mehr Bedacht wählen müssen. Doch hatte der Uchiha König nicht unrecht! Sasuke hielt sich so gut wie gar nicht an die höfische Etikette, auf die der Kaiser wiederum doch einen so großen Wert legte. „Wenn es darum geht einen glorreichen Krieger zu präsentieren, da bin ich meinem Vater recht. Aber als Prinzen hält er mich für unwürdig?“ knurrte der Prinz und rüttelte an seinem goldenen Gürtel, welchen er vergebens zu öffnen versuchte. „Lasst mich euch helfen.“ bemerkte Sakura und ging Sasuke zur Hand. Mit geschickten Handgriffen öffnete sie die Schnalle, nahm ihrem Gemahl den schweren Gürtel ab und legte ihn beiseite. Sasuke sah auf Sakura hinab. „Kannst...du mir zeigen, wie es geht?“ fragte er leise. „Im Ausziehen seid ihr in der Regel doch sehr geübt da braucht ihr meine Hilfe nicht.“ gab die Prinzessin lächelnd zurück. „Dummkopf.“ murrte Sasuke. „Zeig mir, wie ich mich als richtiger Prinz benehmen muss.“ äußerte er seine Bitte. Sakura stoppte in ihrer Bewegung und sah Sasuke sichtlich überrascht an. „Aber ihr seid doch ein richtiger Prinz.“ sagte sie. „Wir kennen beide die Wahrheit, es gibt also keinen Grund zu lügen.“ meinte der schwarzhaarige. Sakura nickte zustimmend. „Wenn ihr es wirklich wollt, dann kann ich euch unterweisen.“ bot sie an. „Das will ich. Um meinen Vater zu beweisen, was aus mir hätte werden können.“ beschloss Sasuke. „Es war immerhin er, der mich im Knabenalter in den Krieg geschickt hat.“ fügte der Mann hinzu. Sakuras Arme schlangen sich um seine Taille, ihr Gesicht ruhte auf seiner Brust. „Es tut mir leid, dass ihr all das ertragen musstet.“ hauchte sie. Sasukes Augen weiteten sich ein Stück. Ihre Worte legten sich wie ein heilender Balsam auf sein zerrüttetes Herz. Am nächsten Tag schlenderte Itachi durch den Palastgarten. Selten hatte man den Kronprinzen mit solch einer guten Laune gesehen. All seine Diener hatten von Itachi einen Edelstein aus der Schatzkammer erhalten, so sehr freute sich der Uchiha über die Schwangerschaft seiner Frau. „Ich hatte gestern Abend keine Gelegenheit dir in aller Aufrichtigkeit meine Glückwünsche auszudrücken. Das würde ich heute gerne nachholen.“ Sasuke trat an Itachi heran. „Du ahnst nicht, wie glücklich ich bin.“ gab Itachi zurück. „Ja...ich kann es mir nur vorstellen, wie schön es sein muss.“ nickte Sasuke und ließ seinen Blick über die winterliche Landschaft schweifen. „Wie ergeht es dir mittlerweile in deiner Ehe?“ erkundigte sich Itachi interessiert. „Ganz gut, glaube ich...“ antwortete der Angesprochene murmelnd. „Ganz gut?“ wiederholte Itachi mit hochgezogener Augenbraue. Das klang nicht sonderlich überzeugend. „Sakura erfüllt all ihre Pflichten zu meiner Zufriedenheit. Es gibt kein Grund zur Klage.“ Itachi atmete laut aus. „Merkwürdig. Das Volk nimmt sich an deiner Ehe mit Sakura ein Beispiel, doch in Wahrheit ist euer Glück nichts weiter, als eine Fassade.“ sagte er dabei. „So würde ich es nicht sagen.“ bemerkte Sasuke kopfschüttelnd. „Ich für meinen Teil bin durchaus zufrieden mit meiner Ehe. Nur befürchte ich, dass Sakura ein Leben an meiner Seite zu eintönig ist. Sie vermisst den kaiserlichen Hof.“ Zwar waren es nur Vermutungen, doch wuchs Sakuras Freude über den Besuch des Kaisers mit jeder Sekunde, die verstrich. „Kann man es ihr verübeln? Sakura wuchs sicherlich in dem Glauben auf einmal einen einflussreichen Mann zu heiraten und dann schickte man sie hierher. In die wohl trostloseste Gegend des Landes.“ meinte Itachi. „Sakura spricht immer davon, dass es der letzte Wunsch ihres Vaters war. Unser Vater war sich dem Klassenunterschied von Sakura und mir durchaus bewusst, aber konnte er seinem alten Freund diesen Wunsch nicht verwehren.“ erzählte Sasuke. Zwischen den Brüdern wurde es still, während sie gemeinsam durch den Garten gingen. Gerade hatten sie den Familienschrein hinter sich gelassen. „Liebst du Izumi?“ fragte der Jüngere nun. „Ja, dass tue ich! Sehr sogar.“ antwortete Itachi aufrichtig. Er musste dabei nicht einmal eine Sekunde lang nachdenken. „Wie hast du das geschafft?“ hakte Sasuke weiter nach. „Mein Herz gehört Izumi, seitdem meine Augen sie das erste Mal erblickt hatten.“ gestand der Kronprinz. „Hmn.“ Sasuke nickte. Plötzlich vernahm man hastige Schritte, zusammen mit dem Klingeln von Glocken. Die Eunuchen des Palastes schwirrten durch alle Gänge und verkündeten den Beginn der neuen Stunde. Sasuke schreckte auf. „Ich muss los!“ fiel es ihm ein. „Wohin?“ wollte Itachi wissen. „Zu Sakura. Sie will mir bei etwas helfen.“ gab Sasuke zurück. „Ihr scheint ein gutes Team zu sein. Vielleicht ist dies die Art von Liebe, die für euch bestimmt ist.“ bemerkte Itachi. „Das nennt man Freundschaft, Bruder.“ sagte Sasuke und machte sich auf den Weg. Itachi sah seinem Bruder nach. „Freundschaft sagst du?...Wenn du dich doch nur mit meinen Augen sehen könntest, würdest du die Lüge in deinen Worten erkennen.“ flüsterte er zu sich. Sakura fasste sich seufzend an die Stirn. In den vergangenen Wochen hatte sie jeden Tag mehrere Stunden damit verbracht Sasukes Erziehung etwas aufzufrischen. Jedoch erwies sich Sasuke als kein sonderlich geduldiger Schüler. Doch hatte Sakura auch keine großen Erwartungen gehabt. Immerhin war ihr Schüler ein 25jähriger Mann und kein kleines Kind. In diesem Alter war es schwer sich alte Gewohnheiten abzugewöhnen. Dafür war die Zeit auch viel zu kurz gewesen. Gerade über der zweite Prinz zum wiederholten Male die richtige Verbeugung, als er zu Sakura sah. „Was habe ich denn nun schon wieder falsch gemacht?“ murrte Sasuke. „Nichts. Ihr macht das wirklich ganz gut.“ sagte Sakura. Sasuke erhob sich und ging auf seine Frau zu. „Es war dumm von mir dich zu bitten mich zu unterrichten.“ bemerkte er. „Nein.“ Sakura schüttelte den Kopf. „Ich war so dumm und glaubte, dass ich aus euch einen Mann machen kann, der ihr in Wahrheit schon seid. Nur auf eine andere Art und Weise.“ erklärte sie. „Also willst du mich morgen auf den Kaiser loslassen?“ fragte der Uchiha. „Habt mehr Vertrauen in euch selbst. Ich habe euch alles gezeigt was ihr wissen müsst und wenn ihr wollt, könnt ihr eurem Vater zeigen, dass ihr den Namen Uchiha voller Stolz tragen dürft.“ meinte Sakura. „Du hast ein Talent dafür immer die Worte zu sagen, die ich gerne hören will.“ Sein Kopf senkte sich etwas und seine Lippen schwebten über die ihren. „Sasuke-sama.“ betonte Sakura tadelnd. Er war ihr ziemlich nah, viel zu nah! „Hast du nicht gesagt, dass es dafür keine Regeln gibt?“ grinste Sasuke. „Also wirklich.“ Nun musste auch Sakura etwas lachen. Diese beiläufigen Worte konnte sich Sasuke problemlos merken, doch die wirklich wichtigen Dinge schienen seinem Gedächtnis fern zu bleiben. „Ist es nicht an der Zeit deinen braven Schüler zu belohnen?“ schnurrte Sasuke daraufhin. „Ich muss zu Izumi.“ Sakura trat einen Schritt zurück. Seit Bekanntgabe von Izumis Schwangerschaft musste Sakura der Schwangeren bei vielen Dingen zur Hand gehen. Zeit für sich allein hatte Sakura deshalb kaum noch. Und auch Sasuke fühlte sich benachteiligt. „Leistest du mir wenigstens heute Abend Gesellschaft?“ fragte er. „Ganz wie ihr wünscht.“ stimmte Sakura zu. „Gut~“ Sasukes Lippen berührten ihren Mundwinkel, ehe der Mann einen Schritt zurück trat. „Du wirst erwartet.“ grummelte Sasuke. Sakura drehte sich um. Bei der Tür stand Chiyo und schien auf Sakura zu warten. „Chiyo? Du bist früh dran.“ sagte die Prinzessin. „Ihr müsst zu Izumi-sama.“ erklärte die braunhaarige ihr Auftauchen. Sakura wandte sich wieder Sasuke zu. „Geh.“ hauchte dieser. Sakura nickte und verließ zusammen mit Chiyo den Raum. Zuvor trafen dich Blicke von Sasuke und Chiyo aufeinander. Er mochte die Dienerin seiner Frau noch immer nicht und zeigte ihr dies auch durch seinen abwertenden Blick. „Fühlst du dich nicht wohl?“ erkundigte sich Sakura. Ihr war Chiyos blasses Gesicht aufgefallen. „Es ist nichts.“ winkte die Angesprochene ab. Beide Frauen schritten den Gang entlang und verließen gerade Sasukes Bereich des Palastes. Chiyo drehte ihren Kopf und blickte in eine dunkle Ecke. Sie nickte dem Schatten, welcher sich dort versteckt hielt, zu. Die Zeit war gekommen. Nachdem Sakura und Chiyo außer Sichtweite waren trat der Schatten aus seinem Versteck. Rot geschminkte Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. Zurück in Sasukes Gemächern war der Prinz gerade dabei sich umzuziehen. Er war mit einigen Wachen verabredet, um zu trainieren. Während seiner Zeit im Krieg hatte Sasuke jeden Tag seine Kampfkünste trainiert und wollte seinen Körper nun auch in Zeiten des Friedens in Form halten. „Wo bleibt ihr? Iruka und die anderen warten bereits.“ hörte man Kakashi sprechen, als er in das Zimmer trat. „Versuchst du gerade einen Prinzen zur Eile zu drängen?“ wollte Sasuke wissen. „Keineswegs.“ versicherte Kakashi. Sasukes gute Laune blieb ihm nicht verborgen. „Geht schon mal vor. Ich werde in Kürze zu euch stoßen.“ meinte der Uchiha. „Zu Befehl.“ nickte Kakashi und verließ die Räume seines Herrn. Sasuke band sich den schwarzen Kimono mit einem einfachen weißen Tuch zusammen und warf sich einen leichten Schal um den Hals. Auf einmal schlangen sich von hinten zwei Arme um Sasukes Taille, woraufhin der schwarzhaarige etwas zusammenzuckte. Es war nicht Sakura! „Hatsumomo.“ seufzte Sasuke und drehte sich um, nahm dabei ihre Arme von seinem Körper. „Was machst du denn hier?“ Zwar klang seine Stimme gewohnt düster, doch irgendwie freute sich Sasuke sehr Hatsumomo zu sehen. Jetzt, da Hatsumomo direkt vor ihm stand merkte Sasukes, wie sehr er sie doch vermisst hatte. Ihren exotischen Duft, das bezaubernde Lächeln auf ihren Lippen, ihr dunkles Haar. „Dich nicht zu sehen konnte ich nicht länger ertragen.“ gab Hatsumomo zurück. „Ich habe Fehler gemacht und das ist mir in der Zeit ohne dich klar geworden.“ gestand sie. Sasuke nickte leicht und ließ eine Strähne ihres Haars durch seine Finger gleiten. „Trotzdem solltest du nicht hier sein.“ sagte der Uchiha. „Aber ich brauche dich!“ stieß Hatsumomo heißer hervor. „Nein. Hör auf.“ brummte Sasuke. Er wollte all dies nicht hören, denn Hatsumomos Sehnsüchte waren auch die seinen. „Du spürst es doch auch, nicht wahr?“ Die schöne Frau trat noch näher heran. „Lass uns unsere Qualen beenden.“ flüsterte sie. „Ich kann nicht.“ Sasuke riss sich los und entfernte sich einige Schritte. „Was ist bloß aus dir geworden?“ fragte Hatsumomo. „Die Rolle des liebenden Ehemannes passt so gar nicht zu dir.“ bemerkte die Konkubine spitz. Plötzlich legte sich in Sasukes Kopf ein Schalter um. Sie hatte Recht! Sasuke war für diese Rolle einfach nicht geeignet. Er hatte es versucht, wirklich versucht – doch sein inneres brannte. Ihm fehlten seine Abenteuer. Dies konnte Sasuke nicht länger leugnen. Er hatte sich nur etwas vorgemacht. „Für den Moment war dein kleines Frauchen in der Lage deine Bedürfnisse zu erfüllen, aber du kannst dich nicht ewig vor deiner Bestimmung verstecken! Verstehst du es nicht, mein über alles geliebter Prinz?“ Hatsumomo näherte sich. „Nur ich kann dir das geben, wonach du dich sehnst.“ hauchte die Frau, als sie vor Sasuke stehen blieb. „Ich will endlich Frieden finden.“ murmelte Sasuke leise. „Nein. Du willst Macht, ultimative Macht.“ entgegnete Hatsumomo. „Ich will dich!“ zischte er. „Dann nimm mich.“ Noch bevor Hatsumomo ihren Satz beenden konnte, hatte Sasuke sie bereits gegen die Wand gedrängt. Seine Hände erforschten ihren Körper, seine Lippen benetzten ihre Haut mit feurigen Küssen. Aber auch Hatsumomo blieb nicht untätig. Gezielt ließ sie das weiße Tuch, welches Sasukes Kimono zusammenhielt, auf den Boden sinken. Eine Hand verschwand in seinem Schritt. Sasuke keuchte und sein Körper reagierte sofort auf ihre Berührungen. Doch dann verlor der Prinz jegliche Kontrolle. Als er Hatsumomos Lippen stürmisch küsste brach er die Regel, an die er sich sein Leben lang gehalten hatte! Für Hatsumomo war dies jedoch ihr wohl größter Erfolg. Endlich hatte sie ihn gebrochen. Genüsslich erwiderte sie jeden seiner Küsse und dachte gar nicht mehr daran seine vor Leidenschaft entbrannten Lippen freizugeben. Da Sasuke nicht am vereinbarten Treffpunkt erschienen war, begab sich Kakashi erneut zu den Gemächern des Uchihas. Zwar war Sasuke nicht gerade als eine pünktliche Person bekannt, doch zu seinen Trainingseinheiten hatte er sich noch nie verspätet! Irgendetwas musste ihn also aufgehalten haben. Nichts ahnend stieß der Hatake die Tür auf. „Sasu...-“ Er stoppte. Seine Augen weiteten sich schlagartig. In all den Jahren hatte Kakashi unzählige Male ähnliche Situationen erlebt, weshalb ihn nicht das Treiben von Sasuke und Hatsumomo dem Atem nahm. Es war viel mehr die Tatsache, dass Sasuke sich von seiner eigenen Moral abgewandt hatte. Und die Verantwortliche sah ihm zufrieden grinsend in die Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)