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Alles fließt

von

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Also gut, ich gebe zu, ich hatte eine große Klappe und es nicht geschafft früher alles einzutippen, entschuldigt! Dafür ist es ein recht langes Kapitel!
 

Vor allem bei dir grmblmonster ;-)!! Auch wenn die Kommentaranzahl jetzt ein bisschen Beschiss ist, sieht es doch gut aus, har, har.

Nein ehrlich, ich habe mich sehr gefreut dass du die Fortsetzung kaum erwarten kannst! Vielen Dank!!

Um noch kurz zu sagen, du hattest Recht, Animexx braucht derzeit fast zwei Tage um das nächste Kapitel zu veröffentlichen- leider. Aber da kann ma' halt nix machen ;-;, vielleicht gehts ja dieses Mal schneller. Wenn ja (und genauso wenn nein) hoffe ich dass dieses Kapitel deinen Erwartungen entspricht :-) Bis dann!
 

Ein großes Dankeschön auch an die anderen natürlich, was wäre ich ohne euch! (Mir scheint ich lasse die Sentimentale raushängen....) Aber es ist wahr :-)
 

Um euch gleich zu warnen, heute ist wenig Lustiges (demnächst wieder) dabei und wenig Grausames, eher etwas dazwischen. Sie hadern mit sich selbst.

Da ich eines Tages auch mal zum Ende kommen will müssen Sess und Rina Fortschritte machen, das hab ich diesmal beabsichtigt. Seit gefasst.

Und ich habe nicht allzu fies aufgehört ;-)
 

Freue mich über eure Meinung!

Danke!

Fany

*****************************************
 

Sesshoumaru hatte sich vorgenommen über seine Grenzländer nachzudenken und über die dort von Zeit zu Zeit aufsässig werdenden Dämonen, deren Todesurteil damit unterzeichnet war. Doch es war ihm nicht möglich und er wusste es würde auch in absehbarer Zeit nicht funktionieren.

Seine recht unanstrengende Verschwörung jedenfalls tat es und jede Kleinigkeit hatte sich dabei genauso einfach erwiesen wie prognostiziert.

Einfach in der rohen Durchführung.

Die Wolfsdämonen verhielten sich seiner Erfahrung gemäß. Ehrlos, blutrünstig und jederzeit bereit über Menschen herzufallen. In allen nur denkbaren Variationen. Und in der, die er ihnen aufgetragen hatte.

Eines jedoch zeigte sich nicht im Entferntesten so simpel wie einkalkuliert.

Was war das Problem?

Alles gestaltete sich nach seinen Wünschen, er war wieder der Gewinner, seine Pläne waren wieder dabei aufzugehen. Es war wie immer. Richtig. Ohne Zweifel. Wie es gehen sollte, so ging es.

Nichts stand zwischen ihm und dem unbeschreiblichen Gefühl des Erfolges auf der ganzen Linie. Das Einzige dass er nicht verbannte.
 

Aus den Augenwinkeln sah Sesshoumaru jede Bewegung, auch wenn er vorgab Luft zu sein um uninteressiert vor sich hin zu stehen.

Der Mensch versuchte es zu unterdrücken, aber er weinte, während er sich verzweifelt, ja verbissen, doch umsonst wehrte.

Merkte sie nicht dass sie sich damit schadete? Die Wölfe warteten nur darauf sie durch Bisse in die Schulter ruhig zu halten.

"Sesshoumaru-sama........nein.......bitte..........helft mir!"

Das Mädchen bat ihn beständig um das Unmögliche.

Es war kein Geheimnis mehr, er selbst war der Arrangeur hier, sie wusste es und trotzdem flehte sie ihn an.

Ihre Augen tränenverschleiert, das Gesicht schmerzlich aber hoffnungsvoll in seine Richtung gewandt.

Er sah sie nicht an.

Warum beschimpfte sie ihn nicht? Schleuderte ihm Flüche und Verwünschungen entgegen wie es alle taten wenn sie merkten das sonst nichts mehr half.

Was brachte sie dazu sich gerade so zu verhalten? So......so ungewöhnlich.

Falls sie auf Mitleid bei ihm hoffte, dann war sie dümmer als die durchschnittlichen Menschen. Hatte er jemals Mitleid gezeigt in der ganzen Zeit die sie ihm jetzt schon folgte?
 

Die Wölfe schlugen ihren Kopf hart auf den Stein zurück, wobei der Dünnere seine Zunge über ihre Haut wandern ließ.

Ein Schluchzen, dass in seinen Ohren widerhallte.

Menschen waren so empfindlich. Sie war so empfindlich.

Seine Augen fielen ungefragt auf die Blume in seiner Hand, die sie ihm aus gänzlich unerfindlichen Gründen gegeben hatte. Möglicherweise hatte das Mädchen schon vorher etwas geahnt und war der Torheit erlegen ihn damit besänftigen zu können. Doch ein weiterer Blick auf ihre unter den Bemühungen frei zu kommen kämpfende Gestalt und jeder Idiot hätte erkannt, dass für sie alles völlig überraschend gekommen war. So wie es sein sollte.

Warum dann die Blume?

Er hasste es, sich etwas fragen zu müssen. Menschen waren einfach nur ein Feuerwerk an dummen, ständig wechselnden Emotionen.

Deshalb die Blume.

Nichts stand zwischen ihm und dem unbeschreiblichen Gefühl des Erfolges auf der ganzen Linie.
 

Er drehte sich leicht zu ihnen auf die Seite, es spielte keine Rolle wo er hinsah, es war jedem egal.

Ob er in die Ferne schaute oder direkt Zeuge des Schauspiels wurde, jeder wusste, dass ihm nichts verborgen blieb. Warum also die unnötige Fassade?

Einer der Wölfe berührte Sesshoumaru mit seinem Schweif. Er war rau und schmutzig.

Das Mädchen hatte aufgehört zu schreien. Vielleicht hatte die Einsicht endlich Überhand genommen, aber vielleicht waren ihre Kräfte auch erschöpft.

Es war echtes Können über längere Zeit zu schreien und gleichzeitig zu atmen. Letzteres hatte wohl gesiegt.

Sesshoumaru sah zu wie der unsympathische Wolfsdämon ein Knie zwischen ihre Beine schob und dabei war, knurrend die halbmondförmige Narbe aufzubeißen.

Sie wimmerte im Angesicht des Geschehenden und des unausweichlich Kommenden, aber sagte noch etwas, das jeden hier hätte betreffen können.

Von dem aber klar war an wen es sich tatsächlich richtete.

"Das werde ich Euch nie verzeihen!"

"Ja, das musst du auch nicht, da kann ich dich ungemein beruhigen Mauseszähnchen" ,nuschelte Mahagoniauge an Rinas Haut und erntete ein Lachen seines Partners.

"Ich bin mir ganz sicher, dass es deinem Begleiter nicht das Geringste ausmachen wird ob du ihm verzeihst oder nicht weißt du?"

Seine Stimme vibrierte durch ihren Körper.
 

"Das reicht."

Sesshoumaru hörte die eigene Stimme kalt und schmucklos in seinen Ohren und zweifelte keinen Augenblick an seiner Echtheit, sowie auch die anderen nicht.

Nichts stand zwischen ihm und dem unbeschreiblichen Gefühl des Erfolges auf der ganzen Linie.

Nichts außer ihm selbst.

Der Dünnere der beiden Jäger grinste gegen die teilweise neugeöffnete Wunde auf der Brust des Mädchens und inhalierte den unverwechselbaren Geruch von frischem Blut, als er sich betont gelassen umdrehte und Sesshoumaru mit rot beflecktem Mund entgegenlachte.

Fast lässig aber auf jeden Fall provokativ wischte er sich mit dem Handrücken die Flüssigkeit weg und schleckte sie ab.

"Auch n 'Schluck?.......Schon gut, schon gut! Ich zerstöre deine kleine Markierung schon nicht, wollte nur mal probieren. Kann ja auch woanders!"

Bei diesen Worten scannte er Rinas ganzen Körper der bis zur Hälfte im Wasser war und packte sie mit einer Hand bei der Hüfte um sie ganz an die Oberfläche zu bringen.

"Ich sagte, das reicht" ,schnitt die scharfe Stimme des Hundedämons durch die Luft, wobei er die ohnehin lächerliche Distanz mit einem gemächlichen Schritt zwischen ihnen schloss und drohend über dem Wolf stand.

"Und ich habe gesagt, dass ich die Narbe nicht weiter aufbeißen werde!" ,konterte der Langhaarige sofort, sichtlich ein Gemisch aus Ungeduld und Ärgernis in seinem Gesicht zu sehen.
 

"Ich glaube, du hast nicht ganz verstanden Alter" ,schaltete sich der Narbige zu seinem Freund gewandt plötzlich lächelnd ein und drückte einen Kuss auf Rinas Wange, die die Szenerie ohne Kommentar und Gedanken darüber verfolgte.

Für sie konnte es eigentlich nur besser werden.

"Wass willst du damit sagen?!" ,echote die leicht aufgeregte Stimme des Dunkeläugigen in allen Ohren wider.

Ein untrügliches Zeichen dafür, dass er sich von seinem Kumpanen nicht allzu oft etwas sagen ließ.

Der nahm die Aufforderung für bare Münze und begann mit seiner Aufklärung, die ihn nicht davon abhielt einige von Rinas Haarsträhnen um seinen Finger zu wickeln und sie anzuschauen wie ein über alle Maßen geliebtes Wesen.

"Der Herr, mein Freund, will dass wir die ganze Frau in Ruhe lassen. Uns zurückziehen. Das Vorhaben aufgeben. Den Spaß versäumen......"

Kurz trat Stille ein, nur die leisen Geräusche des Wassers und die mühselige Atmung des Menschen waren zu hören, als Mahagoniauge langsam von Rina abließ und so elegant aus dem Wasser stieg, als würde er den ganzen Tag nichts anderes machen.

Das Mädchen versuchte auf diese unerwartete Wandlung der Begebenheiten hin erneut dem Griff des Narbigen zu entkommen und zog an ihren Handgelenken, die bei Fortfahren dieser Handlung zu brechen drohten.

Gleich würde sie sich lösen können, sie war stark genug!

Verdammt! Einildung war auch eine Bildung.

Sie begegnete den belustigten Augen des Dämons und zog angewidert die Stirn in Falten, während er sich zu ihrem Ohr beugte und hineinflüsterte.

"Pst, Kind, jetzt wird es spannend!"

Rina fand es nicht spannend. Blieb gezwungenermaßen wo sie war, nahm seine Überzeugung hin und beobachtete den Vorgang.

Was auch immer Sesshoumarus krankes Gehirn spielte, es schien sich zum Gesunderen zu wenden und nur das zählte.
 

"Hat er da möglicherweise aber unmöglich Recht......" ,verlangte der Wolf nun von Sesshoumaru zu wissen, wobei er mit dem Kopf auf das Muskelpaket deutete und wieder einmal die Hände in die Hüften stemmte. Wer ihm das angewohnt hatte, sollte ins Verlies gehören.

"........oder ist er wie ich annehmen darf auf dem Holzweg und du wolltest und etwas anderes sagen?

Gibt es außer der Narbe vielleicht irgendwelche Punkte an denen Püppi nicht berührt werden soll, oder ist dir einfach nur langweilig geworden, bei all der Gebüschstarrerei? Und hey...." ,er hob die Hände, sein Ausdruck war heuchlerisch verständnisvoll, ".......niemand verbietet dir mitzumachen, nur würde ich jetzt gerne anfangen und........"

Der Hundedämon überwältigte den halbwegs verblüfften Wolf noch bevor der das letzte Wort ganz ausgesprochen hatte und drückte ihn an der Kehle auf den Boden in das meterhohe Gras.

Sekunden vergingen.

"Du.......du hast......."

Sesshoumaru lockerte seinen Griff um ihm das versuchte Sprechen zu erleichtern und schaute den Röchelnden ausdruckslos an, als der seine Stimme wiederfand.

"Du hast uns dein Wort gegeben. Uns würde nichts bedrohen, du......"

"Keine Drohung ohne Grund" ,unterbrach ihn der eindeutig Stärkere in diesem Disput, "aber ich dulde keine Impertinenz."

Sesshoumarus Augen glühten kurz rot auf.

Der hagere Wolfsdämon schien sich vor Schmerzen zu krümmen. Er gab heulende Laute von sich und formte die Hände zu angriffsbereiten Krallen, die Lippen über die Zähne gezogen, die Pupillen nach oben gedreht.

Wenn Rina ihn durch das hohe Gras hätte sehen können, sie wäre der Überzeugung gewesen er sterbe zu den Füßen seines Feindes.
 

Dieser Moment jedoch verging so schnell wie er gekommen war.

Der Wolf ergriff die Chance, schoss mit sichtbar gehandicapten Bewegungen in die Höhe und nahm sofort knurrend eine Verteidigungsposition ein.

Seine Augen fixierten immer wieder ruhelos seinen Partner, der sich die Zeit damit vertrieb an Rinas Ohr zu knabbern.

Wenn es nötig war zu fliehen, dann musste der Zeitpunkt zwischen ihnen gut abgestimmt sein. Doch der Narbige kümmerte sich nicht darum.

Ganz offenbar verschwendete er nicht einmal einen Gedanken an Flucht.

Nicht gerade die Reaktion um die Lage -Mahagoniauges Lage- zu entspannen. Fauchend aber weitaus höflicher als zuvor wandte er sich erneut an den weißhaarigen Dämon und streckte eine Krallenspitze nach ihm aus, wie um ihn eines Verbrechens anzuklagen.

"Ihr.......Ihr habt Euch zu rechtfertigen! Wollt Ihr uns für dumm verkaufen?

Ich schwöre, da seid Ihr an der falschen Adresse! Das lassen wir nicht mit uns machen! Ihr habt uns die Frau überlassen und wir bestehen auf das was uns rechtmäßig zusteht! Ihr gabt Euer Wort verdammt!" ,wiederholte er sich und legte die Stirn mehr als zornig in Falten.

Sesshoumaru blieb unbeeindruckt.

"Mein Wort galt dafür euch nicht zu verletzen. Nicht so lange ihr den Respekt vor mir bewahrt."

"Davon habt Ihr vorher kein Wort erwähnt!" ,brüllte sein Gegenüber ihn an und brachte damit keinen außer sich selbst aus der Fassung.

"Richtig" ,antwortete Sesshoumaru fast sofort, "ich habe nichts davon erwähnt, es mit meinem Versprechen aber auch nicht ausgeschlossen. Mit keiner Silbe. Abgesehen davon habe ich mich vor niemandem zu rechtfertigen und schon gar nicht vor Gesindel wie euch!"

"Jetzt seid Ihr es der uns beleidigt" ,erwiderte der Wolfsdämon bissig und versuchte sich selbstbewusster zu gebärden als es ihm möglich war.

"Ich bin in der Lage dazu, ihr habt mit nichts entgegenzusetzen."
 

Mahagoniauge blieb die Spucke weg.

Noch niemals hatte jemand so mit ihnen gesprochen.

Der Kerl war eingebildeter als er selbst. Er hatte immer gewusst dass Macht der Schlüssel zu vielem war. Und für mächtig hatte er sich auch immer gehalten.

Mit jedem durch ihn besigten Wesen vergrößerte sie sich.

Es war nicht vorstellbar wie viele dieser Hund auf dem Gewissen haben musste um die vollkommene Autorität erlangt zu haben. Es war jenseits aller Vorstellungskraft.

"So dann" ,begann das Narbengesicht nach seiner bisherigen Diskretion in dieser Angelegenheit, "was also soll jetzt werden?"

"Geht" ,antwortete Sesshoumaru noch im selben Atemzug, als hätte er nur auf diese Frage gewartet. Meinte dabei jede Silbe genauso, im wahrsten Sinne des Wortes und jeder konnte es sehen.

Noch jemand teilte diesen Atemzug und benutzte ihn als einen tiefen, erleichterten Seufzer.

Rina blickte in die Augen ihres aufgezwungenen Gefährten, die sie kurz streiften und erkannte nichts darin. Nicht eine Regung die seine Gedanken preiszugeben gedachten.

Sie erwartete keine Entschuldigung (Ha!), keine Reue, aber sehr wohl eine Erklärung.

Was war der Sinn des ganzen gewesen? Oder war er noch? War sie jetzt verschont oder würden die Wölfe versuchen einen Aufstand zu schieben?

Oder würde Sesshoumaru die nach ein paar Schritten zurückrufen um sie ihnen doch zu überlassen?

Das war in Anbetracht jüngster Erfahrungen nicht auszuschließen.

Die Antwort auf eine der Fragen war nicht in Reichweite und manche würden es sicherlich nie sein, aber darum konnte es nun auch nicht gehen. Noch nicht.

Das hier war keines Falls bereits ausgestanden. Das und mehr zeigte der Blick des Wolfdämons gegenüber Sesshoumaru, in denen der überlegene Dämon schon in Stücken lag.

Doch auf einmal lockerte sich seine defensive Haltung wie ein zuvor zu eng geschnürtes Korsett, die Hände kehrten an die Hüften zurück und der Langhaarige schien beruhigt, ja beinahe entspannt.

Hatte er sich plötzlich an seine daheim wartende Familie erinnert? Wohl kaum,

dass er Familie hatte war unvorstellbar.
 

"Nun" ,fing er wieder eine Spur selbstsicherer an, "Ihr werdet Euch doch nicht die Blöße geben Euer eigenes Anliegen, Euer felsensicheres Angebot zurückzuziehen?!"

Der Wolf lächelte und begab sich wieder auf Rina zu, die inständig betete, Sesshoumaru würde genau das tun.

Ihr Herz rutsche in die nicht vorhandene Hose, denn wer gab sich schon weniger die Blöße als der Herrscher der westlichen Länder?

Dieses blutrünstige Werwolfsmonster! Irgendwie hatte er haargenau erkannt wo er seinen entfernt Verwandten treffen konnte.

Der allerdings gab sich auch nicht die Mühe seine verfluchte Unbeirrbarkeit und......und seine verblödete Art zu verstecken! Verrannt in die falschen Moralvorstellungen.

Sogar jetzt blieb er seinem Genre treu, als er nichts erwiderte, weder körperlich, noch sprachlich. Ganz zur Freude des anderen.

"Ich wusste es doch! Mit Euch kann man reden!

Und es wäre milde ausgedrückt auch ziemlich peinlich gewesen, wenn nicht kindisch so zu verfahren. Glaubt mir, Ihr tut gut daran so zu handeln!"

Er krallte sich Rinas Genick, gab dem Narbigen das Zeichen sie loszulassen und drückte ihren Kopf wie zur besseren Ansicht nach vorne in Sesshoumarus Richtung als er fortfuhr.

"Dieser Mensch hier wäre es doch nicht wert....." ,er strich ihr wie einem Haustier über den Kopf, ".....nicht wert Euch ich Schande zu ........."

Das Mädchen spürte einen herben Stoß, der sie nach vorne schlug und somit kopfüber ins Wasser.
 

Da war jedoch auch die wunderbare Abwesenheit von spitzen Fingernägeln.

Nach dem Auftauchen war klar warum. Ihr Peiniger hing in der Luft, gehalten von der Schwertspitze Torkelkinds, völlig unfähig sich zu bewegen, wollte er doch nicht durchbohrt werden.

Der andere Wolf lag ein wenig blutend, aber durchaus bei Bewusstsein ein paar Meter weiter neben ihm. Hatte sich wie es aussah unklug eingemischt und mit den Konsequenzen zu leben. Und mit Sesshoumarus mehr oder minder verhaltener Verabschiedung.

"Nicht was ich tat oder tun werde ist so schändlich wie die Tatsache eurer Geburt. Dennoch werde ich euch am Leben lassen. Weil ihr nicht mehr seid als die niederste Form stumpfsinniger Herdentiere und meiner Beachtung nicht wert."

"Aber euer Wort......" ,fing nun auch der Narbige an, nur um sofort von Sesshoumaru unterbrochen zu werden.

Der symbolische Akt seinen Standpunkt über ihren zu heben. Die Grenzen ihrer Klassen zu ziehen.

"Mein Wort galt im Bezug auf meinen Befehl, den ihr hättet erfüllen können ohne die Angst eines Angriffs auf euer lächerliches Dasein. Dieses Wort verlor seine Gültigkeit mit dem Wechsel meiner Laune und eurem barbarischen Verhalten."

Damit katapultierte er den Wolf am Schwertgalgen achtlos auf den Boden zurück.
 

Man hätte glauben können, Sesshoumaru fiele auch nur das Zugeben seiner geänderten Meinung schwer, doch er sprach als wäre es das normalste der Welt. Als würde er immerzu erst muh sagen und dann mäh, als wäre er Wechselhaft wie das Aprilwetter.

Rina Liebte das Aprilwetter und wäre vor innerer Erleichterung und einer Welle der Freude beinahe in das Land zwischen Wachen und Schlafen gedriftet, hätte das Narbengesicht nicht aufs Neue gesprochen.

Hatte sich Sesshoumaru nicht deutlich ausgedrückt? Sie fand schon.

"Jetzt war es also schon ein Befehl" ,murmelte er vor sich hin, jedoch gut hörbar, sogar für Rinas ungeschärfte Ohren.

"Wie geschickt den Befehl als bloßes Anliegen zu formulieren um uns zu gewinnen. Geschickt, geschickt....und doch hätte es keinen Unterschied gemacht" ,fauchte er ironisch, "bleibt nur noch die Frage, wofür das alles?

Ich war immer der Überzeugung, dass Youkais Eurer Rangordnung niemals vollkommen sinnlose.....Befehle geben. Undurchschaubar, ja.

Beides war es. Habe ich mich am Ende also geirrt?

Wie außerordentlich schade meiner Selbstverliebtheit gegenüber."

Er schwenkte eine Hand über die Quelle, Rina, Sesshoumaru und sich selbst, als wollte er sie mit einem Streich fortwischen.
 

"Geht" ,wiederholte der Hundedämon bar aller Regung seine Aufforderung erneut und ließ damit kaum Zweifel an den Folgen eines Nichtbefolgens.

"Ich sehe schon" ,endete der Langhaarige mit einer abwinkenden Geste, "Ihr wisst selbst nicht was Ihr wollt. Unentschieden wie ein kleines Kind, dass es nicht über sich bringt ihre verhassteste Puppe zu verbrennen."

Er bedeutete seinem Begleiter zu gehen, blieb aber kurz vor dem alles verschluckenden Dickicht der Bäume noch einmal stehen ohne sich umzudrehen und schüttelte ansatzweise den Kopf.

"Einen Sinn zumindest hat es gehabt. Ihr habt uns so eben in Euch einen neu erklärten Feind verschafft. Denn wisst, wir haben uns nicht zum letzten Mal gesehen! Tschüss auch Mensch!" ,sagte er sie miteinbeziehend und ging.

Somit verschwanden sie im Unterholz.

Doch Rina hätte schwören können noch ein leuchtendes Augenpaar gesehen zu haben, dass sich zu einem Lachen verzogen hatte.

Die Zwei waren im Recht gewesen.

Auf Sesshoumarus Konto war schon viel Seltsames zu verbuchen gewesen und heute hatte es seine Rekorde gebrochen. In allen Beziehungen.
 

Wäre sie nicht so glücklich über seinen uncharakteristischen Sinneswandel gewesen, dann hätte er auf einen ihrer fruchtlosen Angriffe gefasst sein müssen. Doch selbst wenn sie gewollt hätte, der Antrieb fehlte.

Innerlich bebte ihre ganze Existenz und drang in Schüben nach außen.

Jedes mal gab es neue kleine Wellen die ihren Weg zum Ufer machten.

Ihre Narbe brannte und ohne dass Rina es sah wusste sie um das Blut, dass wie ein Rinnsal ins Wasser floss.

Zu sagen, es färbe die Quelle rot, wäre jedoch weithin übertrieben gewesen.

Die verschrumpelten Hände interessierten nicht mehr, sie hielt sich fest umschlungen, schloss die Augen und lehnte sich mit schweren Atemzügen an einen der Felsen.

Sie hatte mit sich schon abgerechnet gehabt, mit dem Schicksal abgefunden und es war ein bizarres Gefühl von einer auf die andere Sekunde verschont geblieben zu sein. Einem neuen Schicksal in die Augen zu sehen.

Das tat sie. Die Frage war nun, war es ein Besseres?

Sesshoumaru hatte das Mädchen mit unglaublicher Schnelligkeit aus der Quelle gezogen, auf den harten Boden gedonnert und lehnte über ihr, während Rina sich zu einem Ball zusammenrollte um sich zu schützen.

Vor was auch immer, etwas musste ja kommen. Aber wenigstens vor der Kälte die die Abendluft über ihren noch aufgewärmten Körper brachte.

Nicht einmal das war ihr vergönnt, denn ihre Arme wurden kurzer Hand über ihrem Kopf festgehalten und das nicht allzu sanft.
 

"Du" ,war alles was Sesshoumaru sie wissen ließ und starrte beunruhigend aufmerksam in ihr Gesicht, dass sich ihm notgedrungen zuwenden musste.

Etwas anderes sah sie ohnehin nicht außer der gigantisch hohen Mauer aus Wiese zu der der Dämon die Decke bildete.

Da lag der Mensch vor ihm im Gras, die Beine angezogen, die Nase und die Augen vom Weinen gerötet. Oder vor Zorn.

Unsagbar schwach und zerbrechlich. Egal wie viel Zorn.

Trotzdem. Trotzdem hatte sie ihn dazu gebracht Dinge zu tun, die tatsächlich nahe an etwas wie Schande kommen könnten, ganz gleich was er die Wolfsdämonen glauben gemacht hatte.

Er wusste, es war nicht wieder gut machbar. Dass er einer Entscheindung nicht treu geblieben war, dass er gegen sich selbst arbeitete und doch für sich und nur das.

Denn er allein, Sesshoumaru, hatte es nicht fertig gebracht den Menschen auszuliefern. Dabei wäre sie noch nicht einmal gestorben.

Es war über alle Maßen unentschuldbar. Sein ganzes Verhalten.

Es gab keine Ausreden, deren Falschheit er so oder so nicht erlegen wäre.

Er hatte es nicht gekonnt.

Seine Gedanken waren zurückgereist, an den unheilvollen Tag, an dem sie zu ihnen gestoßen war, hatten alles Revue passieren lassen.

Alles was geschehen war, vieles was sie je gesagt hatte, die Meisten Mimiken die über ihr Gesicht gezogen waren. Alles.

Das Mädchen wollte ihn zweifelsohne in den Ruin stürzen.

In den Ruin seiner eigenen Vorsätze, die tief in ihm verankert waren und nur dann sichtbar wurden wenn einer von ihnen gebrochen wurde.
 

Er hasste sie und er hasste sich.

Für diese.....Schmach vor den Wölfen und wiel er sie wollte.

Wie hatte er Mitleid zeigen können?

Toleranz seinen Taten gegenüber hatte er viel, irgendwie waren sie immer vertretbar und erwiesen sich ausnahmslos als gut wenn nicht hervorragend.

Aber daran, nein, da war nichts Positives, nichts Vertretbares.

Wenn er sich weiterhin Dinge wie diese durchgehen ließe, was würde dann daraus? Undiszipliniertes Verhalten. Unerklärbares, Unverbesserliches.

Mehr und mehr Gefühle würden ihn leiten, wie einst seinen Vater.

Er würde im Herzen......menschlich.

Angefangen mit dem heutigen Tag, an dem es an Verstand und Logik krankte.

Eine Regung in ihm weit außerhalb aller Intelligenz hatte es so weit kommen lassen.

Sie hatte ihn dazu gebracht und doch war die Schuld nicht allein bei ihr.

Sie war der Anstoß gewesen und er hatte es ausgeführt. Bis fast zur Blamage.

Gut, dann, er war niemand der vor seinen eigenen Maßnahmen davonlief und so würde er es auf alle Ewigkeit halten.

Wie es sich entwickeln sollte, würde sich früh genug zeigen.

Dann konnte er noch immer den Riegel davorschieben, wenn es auch heute missglückt war.
 

"Du."

Rina wusste zwar um die Sprechunlust des Dämons, konnte sich aber nicht helfen bei seiner erneuten Anrede nervös zu werden.

Es hörte sich an wie eine in die Startlöcher geschobene Drohung die noch nicht zu Ende gekommen war, ja noch nicht einmal begonnen hatte.

Nach dem ersten ,du' bereits war sie sicher, Sesshoumaru würde ihr irgendetwas schlimmes tun. Schlimmer als alles Vorstellbare.

Sie sah sich in seinen Augen wider, so nahe war er gekommen und schien den Hauch von Grausamkeit und Hass auszustrahlen. In gigantischen Wellen die über ihr zusammenbrechen drohten.

Die ultimative Apokalypse erwartete sie in dem Augenblick, als er eine Hand auf ihren Bauch legte und die Krallen zu versenken suchte.

Bevor der Dämon jedoch lebensunwichtige Körperteile aus ihr herausriss, war es, als wären seine Augen weniger hart, weniger mordsüchtig und seine Fingernägel erleichterten den Druck.

Man konnte es als die wolflose Kurzversion des Erlebten beschreiben.

Er musste in den Wechseljahren sein.

Vielleicht war es aber nur die berühmte Ruhe vor dem Sturm.

Der Sturm, der den Tsunami auslösen würde um alles zu verwüsten.

Der Tsunami, dessen Haar ganz realitätsgetreu den weißen Salzschaum darstellte und der, der sie zum ca. vierten Mal nackt sah.

Obwohl es glücklicherweise so schien, als würde ihn nichts anderes interessieren als ihre Augen, die er offenbar zu hypnotisieren vorhatte.
 

Sie konnte den Blick nicht mehr abwenden und schloss deshalb bevor sie tatsächlich noch in Trance geriet die Lider.

Mit einem letzten ,Das -Meiste -ist- wohl- überstanden -Schluchzer' ,der sie und Sesshoumarus Hand erbeben ließ.

Sie wollte seine zu tiefst unberechtigte Wut nicht mehr sehen.

Die Wut, die eigentlich ihr zugestanden hätte, bei allem was vorgefallen war. Wegen ihm.

Rina versuchte die Empfindung seiner weichen Haare, die wie ein Vorhang auf ihrer Haut lagen und um sie herum zu verbannen.

Ebenso wie die feingliedrige Hand auf ihrer Mitte.

Wenn seine Art mit ihr umzuspringen nicht fast alltäglich gewesen wäre und sie ihn nicht längst in die entsprechende Kategorie geordnet hätte, wäre er für sie spätestens jetzt nicht mehr als ein Untier ohne Herz und Seele, ohne Mitleid. Ohne das, was jemanden liebenswert machte.

Und doch spürte Rina etwas, dass bis dahin unbemerkt geblieben war.

Etwas das Erstaunen in ihr entfachte. Das sie noch staunen konnte?

Sie fühlte zwischen seiner Hand und ihrem Bauch die Seidenhaftigkeit der Blütenblätter ihrer Blume.

Er hatte sie noch!

Warum hatte er sie noch? Wieso hatte er sie nicht wenigstens weggeworfen?

Dann wäre es so viel einfacher an seine Bosheit zu glauben.
 

Das Mädchen verfluchte ihre Sensibilität in solchen Dingen.

Dinge, die sie nicht verstand.

Neue Tränen der Verwirrung bahnten sich ihren Weg nach draußen und zogen lautlos Spuren auf ihren Wangen.

Wahrscheinlich dachte Sesshoumaru, sie würde ihn wegschwemmen wollen.

Hatte sie auch das nicht vor, so wollte sie zumindest die Freiheit ihrer Hände zurück um den Beweis von Schwäche wegzuwischen, doch die waren noch immer unbeweglich über ihrem Kopf gehalten.

Sie fühlte sich entsetzlich entblößt.

Im Grunde müsste ihre Blutzufuhr zu den Fingerspitzen längst abgewürgt sein, so oft wie ihre Arme die jüngste Zeit schon Opfer von klauenartiger Fesselung geworden waren.

Das war allerdings nicht länger Bedeutung als Rina spürte, wie Sesshoumarus Mund der Blutspur der neu verletzten Narbe bis fast zur untersten Rippe folgte um sie aufzulecken.

Sicher, den Hang kannte man schon und eigentlich hätte man es auch als nicht mehr als das hinnehmen sollen. Eine tugendlose Neigung.

Doch das war nicht so einfach.

Es wäre wohl simpler gewesen ein Schwein zum Fliegen zu bringen.

Stattdessen löste es eine wahre Stampede in ihr aus.

Eine Armee an Ameisen krabbelten ihr Rückgrad hinunter (bei Bedenken ihres momentanen Aufenthaltsortes keine Unmöglichkeit) und zahllose, höchst aufgeregte Schmetterlinge aller Größenordnungen schienen sich im Bauch breit gemacht zu haben. Nur Sesshoumaru hielt sie mit seiner Hand da drinnen fest.
 

Gerade eben noch wäre sie vor Angst und Abscheu beinahe gestorben, als der Wolf Gleiches getan hatte.

Wie konnte sich ein und dasselbe so verschieden anfühlen?

Sesshoumaru war mindestens genauso schlimm wie die, wo war die Differenz?

Es dürfte keine geben!

Doch die gab es, auch wenn Rina hart dabei war das zu ignorieren.

Was sich als schlichtweg unmöglich herausstellte.

Sie hasste ihn und sie hasste sich, weil sie an das utopische Traumbild dachte und nicht an den Ekel, den man eigentlich hätte fühlen müssen.

Zweifellos war längst ein Fluch über sie gelegt worden.

Der Fluch der Lasterhaften. Sie würde zusammen mit Sesshoumaru in die Hölle kommen und auf Ewig im Fegefeuer schmoren. Ohne Gnade!

Vielleicht war es aber auch noch nicht zu spät und man könnte die Bußezeit noch kürzen.....wenn sie ihm nur jetzt die Stirn bot!

Das Mädchen verzog ihr Gesicht und tat ihr Bestes sich abwehrend unter ihm zu bewegen, wobei sie so respektlos wie nie zuvor das Wort an ihn richtete.

"Lasst ab Sesshoumaru! Wie könnt Ihr es wagen mich dermaßen ungehobelt anzufassen, nach allem was Ihr getan habt? Wie konntet Ihr es jemals wagen?

Was gab Euch das Recht......"
 

Das Unglaubliche geschah.

Würden Würmer zu tanzen anfangen, es wäre nicht weniger überraschend und schockierend zugleich dahergekommen.

Rina riss die Augen so weit sie nur konnte auf, nur um sicher zu gehen keiner Sinnestäuschung zu erliegen. Sie erlag keiner.

Sesshoumaru presste seine Lippen fest, fast zu stark auf ihre. Mit uneingeschränkter Intensität.

"Weil du mir gehörst und du weißt es" ,flüsterte er plötzlich gegen ihren nun leicht geöffneten Mund, schloss die Augen und vertiefte den Kuss ohne zu Zögern besitzergreifend.

Sie schmeckte ihr eigenes Blut auf der Zunge und war keines normalen Gedankens mehr fähig. Kein wehren. Kein weinen. Nichts.

Was geschah mit ihr?

Man konnte sich doch nicht ernsthaft von einem Dämon küssen lassen!

Unter den verrücktesten Umständen, wenn doch, dann hatte man es zumindest nicht zu mögen.

War sie letzten Endes masochistisch und der Sodomie verfallen?!

Er war bekanntlich ein halbes Tier und nicht gerade der Zärtlichste in seinen Ausführungen. Das Fegefeuer, es würde ewig währen!
 

Es war nicht sicher, kam der Blutgeschmack durch ihn von ihrer Narbe, oder entstand er durch die Heftigkeit des Kusses selbst.

Auszuschließen war nichts, seine Zähne berührten fortwährend die dünne Haut ihrer Lippen als suchten sie die weichste Stelle.

Kein Abstreiten eines wahren Kusses wäre gültig gewesen.

Kein Vorwand würde hier noch etwas nützen. Nicht der eines Traumes und nicht der eines Körpertausches.

Wirklicher konnte es nicht sein.

Obgleich Rina (die einen starken Hang zu romatischen Idealen aufzuweisen hatte) den ersten Kuss mit dem teilen wollte, den sie liebte, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen würde und dem somit auch ihr Letzter gehören musste, war sie erschreckender weise nicht unglücklich.

Nur eine schwer wuchernde Reue darüber, dass sie sich diese Szene schon so oft vorgestellt hatte.

Bewusst oder unbewusst. So oft.

Zu allem Übel war ihr Partner dort der selbe wie hier. In der Verwirklichung erst fiel es ihr auf.

Sie sollte sich damit abfinden, ihr war nicht zu helfen. Nicht damit.

Er hatte sie verzaubert oder es rollte Hexenblut in ihren Adern, dass danach schrie sich dem Teufel hinzugeben. Was für eine dramatische Vorstellung! Vielleicht war es das, was ihm so gut schmeckte und zu solch Intimitäten hinreißen ließ.

Intimität war ein gutes Wort, sie war niemals jemandem so nah gewesen wie jetzt Sesshoumaru.

Dem, dem sie am Wenigsten nahe sein sollte und gerade das konnte am Wenigsten verhindert werden.

Rina wollte den Kuss brechen, ihn aufhalten, doch er ließ es nicht zu.

Das erzeugte ein -zur Verdammnis geeignetes- Zustimmungsgefühl in ihr.
 

Hätte er schließlich nicht doch von ihr abgelassen, wäre mindestens 1/3 ihrer Gehirnzellen auf Grund Sauerstoffmangels abgestorben.

Noch bevor Sesshoumaru eine weitere Bewegung machte außer sie und ihre geröteten Wangen samt Lippen anzusehen, versuchte Rina ihr letztes bisschen Vernunft zu sammeln um auch ihn wieder zur Besinnung zu bringen. Die hatte er offenbar verloren.

"Sesshoumaru-sama. Ihr.....Ihr wisst nicht mehr was Ihr tut, ich bin.....bin ein Mensch!"

Er sah sie ungebrochen ausdruckslos an und dennoch gab er ihr das Gefühl, als hätte sie gerade vorgeschlagen ein lustiges Picknick unter Kirschbäumen mit ihm zu machen.

"Ich weiß was du bist. Wer du bist."

Der Dämon packte ihr Kinn und senkte sich weiter zu ihr, "und ich weiß immer was ich tue."

Ach ja, wie hatte sie das jemals vergessen können?

Er litt außerdem an Gedächtnisschwund! Vor nicht allzu vielen Stunden noch hatte es nämlich bei weitem nicht danach ausgesehen.

Ihr Trotz war geweckt. Sie war kein Spielzeug!

Nun, das fiel ihr früh ein. Das hieß, sie hatte es schon immer gewusst, nur er nicht oder es ging ihm ums Ignorieren. Das musste unterbunden werden.

"Ich...." ,das Mädchen musste sich zwingen zu sprechen, "ich will aber lieber allein sein.......so weit es möglich ist......also g....geht bitte!"

Es schien ihr, als bemerke sie ein kleines, höhnisches Lächeln das seine Mundwinkel verzog, fast so als wolle er sich darüber lustig machen, dass sie überhaupt Anforderungen an ihn stellte.
 

Beinahe in der selben Sekunde stand Sesshoumaru aufrecht neben ihr, mit einem Blick, der sie lügen strafte. Hatte er ihren Wunsch trotzdem akzeptiert?

Schnell rollte sich Rina wieder zusammen nachdem ihre Handgelenke frei waren und die plötzliche Kälte vor der Sesshoumaru sie wohl unwillentlich geschützt hatte, holte sich vollen Zugriff auf ihren Körper.

Sie hatte sein Gewicht kaum gespürt und doch war er da gewesen.

So sicher wie er jetzt weg war.

Sie schaute verdutzt auf das Gras dass sie umschloss.

°Mein Gott, er hat getan was ich verlangt habe?!°

Jetzt war es wohl Gesetz. Sesshoumaru musste schwer krank sein.

Zu viel Abartigkeiten hatte er sich heute schon geleistet. Zu viel Verwirrung gestiftet. Zu viel......

Rina krallte sich im ersten Augenblick vor Schreck in ein paar Grashalme, die sich als Brennesseln entpuppten, während irgendetwas auf sie herunter fiel. Gleich darauf schalt sie sich einen Narren.

Sesshoumaru hatte ihr lediglich die Decken zugeworfen. Aus welchem Gebüsch er sie auch gezogen haben mochte, nachdem sie so wie ihre Kleidung vorher verschwunden waren.

Die lag nun auch wieder griffberiet neben ihr.
 

Jetzt in etwa war es Zeit äußerst beschämt rot zu werden und sich in den Decken zu verstecken, damit ihr Kopf nicht wie eine Fackel in der Dunkelheit leuchtete. Das Mädchen schnappte sich ihren Kimono sowie das Zugehörige und began sich 'unterdeckisch' anzuziehen, auch wenn das absolut unnötig gewesen wäre.

Ihre Gedanken wichen zu ihrer Verzweiflung jedoch keinen Moment von Sesshoumarus Kuss und seiner darauf gefolgten Bereitschaft sie frei zu geben ab.

Als das nahe Gebüsch zu rascheln began und Jaken frei gab bevor ihr Herz die Chance hatte endgültig aus dem Brustkasten zu springen.

Kurz war sich Rina sicher, die Wölfe waren mit einem ganzen Heer zurückgekehrt. Wie viel Zeit war vergangen seit sie vertrieben worden waren?

So war die erste Überlegung bei der Aussicht auf die grüne Gestalt des Froschdämons beklemmend: ob Jaken der wiederholte Grund für Sesshoumarus Rückzug bedeutet hatte?

Natürlich war es egal! Haupstache der Hundedämon ließ sie in Ruhe, oder nicht? Doch in den verborgegen, kulturlosen Winkeln ihres Seins hoffte man auf genau dieses.

Jene Winkel allerdings waren wirklich Dimensionen weit weg und gut eingeschnürt, so dass sie nicht die Möglichkeit hatten an die Oberfläche ihres Bewusstseins zu gelangen.
 

°Ein Glück! Ein unvorstellbares Glück dass Jaken einmal im Leben zu etwasd nütze war! Wer weiß, was sonst geschehen wäre° ,war der Rest worum sich Rinas Geist nun noch drehte.

Mehr als nur einen Augenblick war sie versucht gewesen zu glauben, Sesshoumaru würde da weitermachen wo er die Wolfsdämonen zum Aufhören gebracht hatte.

Sie war schlußendlich jedoch zu der wackeligen Überzeugung gekommen, dass dieser Dämon nicht so weit gegangen wäre. Besonders dieser, kannte man ihn doch.

Gut denkbar, dass es auch nur eine seiner geschmacklosen Züchtigungsmaßnahmen ohne Grund gewesen war.

Ihr Kuss eine Züchtigungsmaßnahme, ja, das kam gut! Imponierte bestimmt jedem der davon hören würde mortzmäßig.

Sie hatte nicht vor es jemanden hören zu lassen.

Um die weitaus seelenzerfressendere Sache mit den Wölfen rankten noch dicke, undurchdringliche Nebel.

Ohne wirklich durchschlagenden Grund -und dazu gehörten sicherlich keine Züchtigungsmaßnahmen- hätte er das Gesagte, das Angebotene nicht vor aller Augen und Ohren dementiert.

Wahrscheinlich würde sie es darüber hinaus nie erfahren.

Und an diesem Punkt, genau an diesem, schwor sich Rina, so kam er ihr nicht davon, nicht diesmal. Das war zu extrem gewesen.

Weitere solche Aktionen würden sie zerbrechen lassen. Irgendwo war Schluss. Irgendwo war exakt hier.

Sie hatte schon viel mitgemacht, mehr als sie selbst dachte es überleben zu können. Jetzt stand sie an der Grenze.

Zu viel um es als eine Nichtigkeit abzutun, wie er es sicher zu behandeln vor hatte. Rina wollte wenigstens wissen wieso. Wenigstens das. Warum die Wölfe?
 

Sesshoumaru verspürte den beinahe unwiderstehlichen Drang seinen Lakaien auf der Stelle hinzurichten, obwohl dieser ihn mit stümperhaftem Heldentum vor weiteren Unnatürlichkeiten bewahrt hatte. Für jetzt.

Hätte die Frau ihn nicht wahnwitziger weise zum Gehen aufgefordert und ihn somit dazu gebracht einen kurzen Moment seine Aufmerksamkeit für die Umgebung zu schärfen, wären ihm Jakens unverkennbare Schritte nur einige Meter entfernt zu spät aufgefallen.

Zugegeben, er hatte sich gehen lassen und hätte sich auch weiterhin nicht aufgehalten. Hätte es nicht gewollt.

Wäre Jaken nicht gekommen, er hätte es getan.

Und wenn schon? Das war etwas womit gerechnet werden musste.

Ganz im Gegensatz zu den Vorkommnissen mit den Wölfen.

Noch war ihm nicht klar warum, warum alles durch ihn gescheitert war.

Doch er würde es herausfinden, kostete was es wollte.

Sesshoumaru kannte sich, früher oder später müsste das Malheur aufgedeckt werden.

Es war so eben das erste Mal, dass er etwas dieser Art in Bezug auf sich erlebt hatte.

Aber nun ja, es gab immer ein erstes Mal. So war es denn.

Die einzige Unannehmlichkeit von Bedeutung war, mit dieser Pleite hatte sich nichts geändert.

Der Weg war noch weit bis zu Rins Freisetzung.

Bis zur Entfesselung der drei Meter.
 

Fortsetzung folgt!



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  Grinsolt
2005-08-03T01:17:21+00:00 03.08.2005 03:17
Sei gegrüßt

ooooh.. das war sehr romantisch mit dem Kuss..
und auf erschreckend realistische weise überzeugend! Genau so hatt man sich Sess's Charackter und seine eigenartige veränderung vohrgestellt! Hut ab!

Hochachtungsvoll
Grinsolt
Von: abgemeldet
2005-07-19T15:55:08+00:00 19.07.2005 17:55
Ein wort ...toll!!!
das kp war voll toll, und sessys charakter hat sehr gut gepasst, du triffst ihn immer genauso wie man es erwarten würde!
Von: abgemeldet
2004-06-19T13:28:44+00:00 19.06.2004 15:28
he kuhl wir kommen der sache endlich näher^^ das kappi war sau leiwand, ...............sessi hat ne weiche seite^^du gehörst nur mir^^^^^^goil

jesus is my homeboy
edi
Von:  migele
2004-06-14T06:17:14+00:00 14.06.2004 08:17
das war mehr sess.
Was er will das hat er.
*gg*
Arme rina. Jetzt ist sie nicht mehr in Sicherheit nachdem er ihr Blut und ihre Lippen schmeckte....

Er hat es sich eingestanden, und akzeptiert. Nun ist er dran.

migi-chan
Von:  shoutenshirena
2004-06-13T20:22:22+00:00 13.06.2004 22:22
*herzstillstandbekommenhat*
des kap is mehr als ewig geil und schreib schnell weiter
Getty
Von:  Sanira
2004-06-13T18:59:53+00:00 13.06.2004 20:59
oh man.. puh..
er hat sie gerettet.. ich hab schon wirklich, für einen kurzen moment gedacht er lässt es zu -_-
ach ja, meine rache wäre furchtbar gewesen.. da hätte isch sessi nicht mehr wiedererkannt wenn ich mit ihm fertig gewesen wäre ;))
aber ich bin wirklich froh das das mit den wölfen nicht passiert ist.. sonst hätte das die arme rina psychisch sicher nicht überlebt. aber so, hat es sessi noch einmal gut gemacht.. und das er sie dann "angeknabbert" (im bezug auf vernaschen ;)) hat, ist auch ganz in ordnung, na schön, der moment is vielleicht ein bisschen unpassend gewesen. aber naja, sessi ist ja ein spezialist im bezug auf, unvorhergesehene dinge tun ^-^
oki,.. hier meine fragen :
1) glaubst du würde sessi lieber in einem haus, oder in einer eigentumswohnung leben? ich mein, gross auf jeden fall, aber so eher ein haus oder zB eine dachgeschosswohnung? (wär mein traum ;))
2) was haben die beiden den für eine lieblingseissorte? also ich habe wahnsinnig gern vanille ^-^
3) wann ist eigentlich bei rina die schmerzgrenze erreicht? ich meine das sie einen nervenzusammenbruch erleidet? den was sie bisher schon alles durchmachen musste...
4) würde sessi in unserer zeit fussball schauen? was meinst du? würde er sich jetzt die EM anschauen? so ganz fussball fanatisch? ^-^
*~*~*~*~*
ok hier waren die "intelligenten" fragen..
bis zum nächsten mal
*knuddldrücks* sanira
Von: abgemeldet
2004-06-12T14:34:41+00:00 12.06.2004 16:34
Woah, was hat der denn geschluckt?
Hat er irgendwie Drogen genommen, dass er so reagiert?
Obwohl ich schon damit gerechnet habe -.- *immer gern auf überrascht tu*
Na ja, für Rina hieß das Rettung in letzter Sekunde.
Und dann bin ich noch gespannt, was Rina jetzt tun wird.
Hoffen wir alle Mal, dass sie es nicht in der Welt rum posaunt... obwohl, müsst ja einbisschen peinlich für sie selbst sein, also mir wäre es peinlich so was zu erzählen^^'
Ja, ja nu bleib ich hier hübsch sitzen und wart auf das nächste Kapi^^
Ach ja, bevor ich es vergesse:
tolles Kapi (Mal wieder ~.-)
Shadowgirl
Von:  dreamer_chan
2004-06-12T12:51:12+00:00 12.06.2004 14:51
*erst mal die Augen nochmal reib und nochmal les*
WAAAAAAAAAAHHHHHH Sessy hat sie geküsssstttt *gleich nochmal les*
Und er hat die beiden Gott sei Dank weggeschickt *tiefaufatme*
Aba aba das hätt ich von Sessy jetzt wirklich nicht gedacht. Und Jacken hat alles kaputt gemacht.. *gggrrrrr*
Das Kapitel war megggaa geilll^^ mehr kann man dazu wirklich nicht sagen.
Ganz ganz schnell weiterschreiben ja *bettel* wenn animexx schon solange braucht um Kapitel freizuschalten.
Ich bin ma gespannt, wie so die Stimmung in dem 3 Meter radius jetzt so ist^^

See you
dreamer_chan
Von: abgemeldet
2004-06-12T11:50:32+00:00 12.06.2004 13:50
*erst mal vom boden aufsteh und mich dann an den Stuhl setz und laut loskreisch*
Er...hat....sie....geküsst???? Träume ich immernoch oder ist das Realität?? Mal echt, dieses Kapitel ist hammermäßig, ne es ist gigantisch gut geworden. Bis jetzt das beste Kappi in deiner FF. Einfach klasse.
Du musst unbedingt weiterschreiben, unbedingt, hörst du ????
Sonst gibts eine tote mehr.

Aoko_
Von:  aijato
2004-06-12T10:53:32+00:00 12.06.2004 12:53
O_____________________O RUMS! *vom stuhl gefallen ist*
OMG OMG OMG OMG *kraisch* Dieses Kapi war ja sowassss von..ja nun äh von....na ja es war so...das mir jetzt die passenden Worte fehlen ^^°°°°°°°°°°° Hmmm wundervoll vielleicht...ja wundervoll passt..Sesshy im Gefühlschaos oder was? XD Hmm...*jaken wegkick* währe ja ma glatt interesant gewesenb zu wissen wie es weitergegangen wä- STOP Nein nein nein...ist gut so...schreib bitte schnell weiter, ja? @_@ *völlig aus der fassung ist* >_> ich rede schon wieder zu viel....*davon schleich*

*winkaZ*


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