Orchideenduft von ZitroneneisSaly ================================================================================ Epilog: Die Orchideenblüte und ihre Knospen ------------------------------------------- Leise schließt sie die Haustür hinter sich. »Sasuke?«, ruft sie in das ruhig daliegende Haus. Wenn sie nicht da ist, ist es immer so ruhig. »Hey Schatz, wie war es in der Stadt?«, leise kommt Sasuke aus der Küche zu ihr, trocknet sich die Hände an einem Handtuch ab. Leicht lächelnd betrachtet er sie, als sie ihm in die Küche entgegen kommt. Er wirft sogleich das Handtuch zur Seite und legt seine Hände an ihre Taille, um sie zu sich zu ziehen und sanft zur Begrüßung zu küssen. Kurz erwidert sie den Kuss. Verwundert löst er den Kuss. Er kann die Anspannung in ihrem Körper spüren. »Alles okay?«, erkundet er sich sogleich besorgt. »Können wir reden?«, fragt sie nervös. »Klar«, nickt Sasuke und betrachtet sie aufmerksam. Einen Moment lang lässt Sakura ihren Blick schweifen, um sich zu sammeln. Ihr Blick streift die scharfen Messer im Messerblock und die harten Kanten der Möbel, was sie gleich noch nervöser macht. »Nicht hier«, murmelt sie und ergreift seine Hand um ihn ins angrenzende Wohnzimmer zu ziehen. »Okay«, gibt Sasuke von sich und lässt sich mitziehen. Wieder lässt sie ihren Blick schweifen. Er kann spüren wie die Anspannung in ihrem Körper immer mehr steigt. Fragend hebt sich seine Augenbraue während er sie besorgt mustert. »Nein«, gibt sie leise von sich und zieht ihn nach draußen auf den Balkon. Die Sonne des Herbstes strahlt ihnen warm entgegen. Genüsslich nimmt er einen Atemzug von der Luft hier draußen. Ein Blatt segelt ein paar Meter vor ihnen langsam vom Baum zur grünen Wiese hinab. Er lächelt leicht. Auch der Herbst hat seine schönen Seiten. Doch Sakura neben ihm scheint diese Schönheit im Moment nicht zu sehen. Wieder blickt sie sich nach allen Seiten um, fast so als würde sie etwas suchen. Ihre Hand hält seine fest umschlossen. Es vergeht ein Moment, ehe sie ihn wieder ins Haus zieht, die Treppe nach oben ins Schlafzimmer. Einen Augenblick entspannt sie sich, als sie das gemütliche, zerwühlte, weiche Bett erblickt. Ihre Orchidee, welche aus der Blüte, die sie damals vor der Berghütte im Schnee gefunden hat, gewachsen ist, steht auf dem hölzernen Kopfteil des Bettes. Ihr Blick streift weiter über die Kanten der Kommode, den Spiegel, die Lampen auf den Nachttischen. Sie verspannt sich direkt wieder. Vor ihrem inneren Auge sieht sie wieder was alles passieren könnte. »Nein«, gibt sie alarmiert von sich und zieht ihn weiter ins nächste Zimmer. Das Gästezimmer braucht sie gar nicht in Erwägung ziehen, birgt es doch die gleichen Gefahren wie das Schlafzimmer. Das leere, unbenutzte Zimmer erscheint ihr für den Moment als ungefährlich. Kommentarlos lässt sich Sasuke weiter ziehen in das sonst leerstehende Zimmer, welches sie im Moment aber als Lager und zum Teil auch als Blumenzuchtzimmer verwenden. Töpfe, in denen Gestecke arrangiert werden stehen bereit, neben den Orchideen und anderen Blumen die sie in den Gestecken verarbeiten werden. Feiner, glänzender Karton liegt auf einem Stapel neben einem Präge-Stempel-Set und Kaligrafie-Stiften. Große Glasvasen stehen in einem Eck, Säcke mit färbigen kleinen Glaskugeln daneben. Kerzen und Stoffe und Tücher, Federn und weiteres sind in diesem Raum versammelt. Die Vorbereitungen für ihren großen Tag sind in vollem Gange. Sein Blick richtet sich auf Sakura vor ihm, welche von all den Dingen in dem Raum beinahe schon überfordert wirkt, während sich ihre Hand um seine verkrampft. Besorgt mustert er sie. Seit fünf Jahren liebt er sie nun schon, seit sie sich damals innerhalb von zwei Wochen Hals über Kopf ineinander verliebt haben, ohne sich dabei eigentlich wirklich kennen zu lernen. Sie wussten kaum etwas über den jeweils anderen, aber sie wussten was sie fühlen. All diese Jahre über hat er sie noch nie so gesehen. Er weiß nicht was passiert ist, was dieses Verhalten bei ihr ausgelöst hat. Aber sie so zu sehen, gefällt ihm gar nicht und löst ein ungutes Gefühl in ihm aus. Im nächsten Moment zieht sie ihn schon weiter, die Stiege hinauf ins Dachgeschoss. In sein Gewächshaus-Zimmer. Unruhig bleibt sie stehen und blickt sich um, aber auch hier findet sie sogleich wieder Dinge die sie noch mehr beunruhigen. Kanten, Blumentöpfe, Gartenwerkzeug und dann sind da auch noch die Stiegen nach unten. Vielleicht wäre es draußen auf einem brachen Feld doch besser, aber sie weiß nicht was er tun würde. Womöglich sollte sie sich im Badezimmer einsperren, die Tür verschlossene Tür zwischen ihnen als ein Schutzwall. Die beste Lösung wie ihr scheint. Sogleich setzt sie sich in Bewegung und will an ihm vorbei zurück nach unten gehen. »Sakura«, erhebt er seit ein paar Minuten nun seine Stimme und hält ihre Hand fest, hindert sie am weiter gehen. »Schatz. Was ist denn los?«, erkundet er sich besorgt und zieht sie sanft zu sich. Schweigend hat sie den Kopf gesenkt und starrt hinab auf ihre Hände. »Was ist los? Du hast mich durch das ganze Haus geschleift und bist total aufgewühlt und angespannt«, merkt er an und nimmt auch ihre andere Hand in seine, während er ruhig auf sie einredet. Sie schließt die Augen und schluckt leise. Es ist alles so unsicher, überall. Sie hat Angst. »Was ist passiert?«, fragt er leise und behutsam. Doch Sakura gibt kein Wort von sich. Besorgt mustert er sie, sanft streicht er mit seinen Daumen über ihre Hände. Sein Blick gleitet durch den Raum. Wie sonst auch stehen die Blumen hier in voller Blüte, gedeihen prächtig oder kämpfen sich von Samen zu einer Blume. Vor fünf Jahren standen sie hier und haben sich nach zwei Wochen ihre Liebe gestanden. Genau hier in diesem Raum hat er um ihre Hand angehalten, von all den Blumen umgeben, wobei sie die Schönste von allen ist. Doch die Schönste von allen, zieht den Kopf ein, als würde ein Sturm aufziehen. »Du wolltest mit mir reden. Worüber? Warum schleifst du mich dafür unruhig durch das ganze Haus?«, fragt er leise und behutsam. »Ich habe Angst«, gesteht sie ihm leise, traut sich aber nicht aufzublicken. Überrascht schaut er sie an. »Wovor?«, erkundet er sich vorsichtig. Tief atmet sie ein. Vor einem Déjà-Vu. Schüchtern blickt sie zu ihm auf. In das Gesicht in die Augen die sie liebt, die sie immer so sanft betrachten. Sie glaubt nicht, dass er ihr etwas tut. Aber die Vergangenheit hat sie schon einmal eines besseren belehrt. Sie schluckt leise. »Ich bin schwanger«, verkündet sie ihm schließlich leise. Ungläubig betrachtet er sie. Ihr Herz schlägt ihr bis zum Hals. Diesen Blick hat sie als letztes gesehen, bevor sie damals am Ende der Stiege wieder zu sich kam. Doch anders als damals, bildet sich auf dem ungläubigen Gesicht ein Lächeln, welches die Augen strahlen lässt. »Du bist…«, fängt er erfreut an. »Ja?«, entflieht ihm die Frage noch etwas ungläubig. »Ja«, bestätigt sie ihm. Er freut sich. Ihr Herz rutscht ihr sogleich in die Hose. All die Anspannung fällt von ihr ab. Er freut sich. »Du bist schwanger«, murmelt er leise und seine Hand legt sich auf ihren noch flachen Bauch. »Mhm«, auch auf ihren Lippen bildet sich nun ein Lächeln und Tränen der Freude steigen in ihre Augen. Sanft fährt seine Hand weiter zu ihrem Rücken, auf welchen sie sich legt und sie zu ihm drückt. Zärtlich und mit aller Liebe und aller Freude küsst er sie. Glücklich erwidert sie den Kuss und schlingt die Arme in seinen Nacken. So hat sie sich immer die Reaktion auf diese Nachricht vorgestellt. Sasuke löst den Kuss und drückt sie an sich. Seine Hand streicht ihren Rücken auf und ab. Der Duft von Orchideen umgibt ihn wieder. Der schönste Duft den es gibt und er kommt von ihr, seiner persönlichen Orchidee und bald wird sie Knospen tragen. Lächelnd löst er die Umarmung wieder und haucht ihr einen Kuss auf die Lippen. »Müssen wir auf irgendetwas achten? Ich meine müssen wir unsere Winter-Hochzeit in zwei Monaten verschieben. Dein Hochzeitskleid ändern lassen oder ein neues kaufen?«, erkundet Sasuke sich bei ihr. Er wirkt so aufgeregt und erfreut. Liebevoll lächelt sie und lehnt ihre Stirn an seine. »Nein, das geht sich alles so aus«, erklärt sie ihm glücklich. Sanft legen sich seine Hände auf ihren Bauch, unter ihr Oberteil und streicht sanft über ihre zarte Haut. »Ich kann es kaum erwarten«, flüstert er ihr leise zu, »Weder das du meine Frau, noch das du die Mutter meines Kindes wirst.« Gerührt von seinen Worten löst sich eine Freudenträne aus ihrem Auge, welche von seinen Lippen aufgefangen wird, ehe sie sich sanft auf den ihren betten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)