Orchideenduft von ZitroneneisSaly ================================================================================ Kapitel 3: Orchideenduft beim Kamin ----------------------------------- Leise schließt sie die Tür hinter sich und lässt den kleinen Massage-Raum hinter sich. Suchend lässt sie ihren Blick sogleich umher wandern. Verschiedene Türen führen von dem Aufenthaltsraum in die unterschiedlichen Zimmer mit den unterschiedlichsten Verwöhn-Programmen. Gemütliche Polstersessel sind hier und da aufgestellt und werden von wartenden Menschen belegt, welche entspannt in einer Zeitschrift blättern. Aber ihre Begleitung kann sie unter diesen nicht ausmachen. Leise und vorsichtig, um so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu lenken, steuert sie nach links auf den Durchgang zum Spa-Bereich zu, wo unterschiedliche Becken auf die Gäste warten. Thermenbecken sowie Whirlpools helfen ebenso beim Entspannen, wie die Massagen und anderen Wellnessangebote hier. »Sasuke?«, suchend blickt sie sich im Spa-Bereich um. Durch die Glaswände hat man einen hervorragenden Blick auf die weiße Winterlandschaft draußen, wo die Skifahrer vorbei sausen. Aber auch hier kann Sakura den Schwarzhaarigen nicht finden. Unsicher umfasst sie den Kragen ihres weichen Bademantels und drückt ihn vor ihrer Brust zu, während sie sich umwendet und den Spa-Bereich wieder verlässt. Suchend wandert sie umher, bis sie wieder beim Eingang des Wellnessbereiches ankommt. Eine große Tür trennt sie von dem eigentlichen Hotel, während ein Gang zum Poolbereich es Hotels führt. »Sasuke?«, wiederholt Sakura leise, obwohl es sinnlos ist, denn außer der Hotelangestellten beim Tresen des Empfangs, ist niemand in der Nähe zu entdecken. Unsicher beißt sie die Zähne zusammen und fängt an mit ihren Backenzähnen übereinander zu reiben. Sie will es nicht ganz glauben, aber dass sie ihn nicht finden kann, kann doch nur eines bedeuten, oder? Dass er sie hier zurück gelassen hat und alleine wieder in die Hütte gegangen ist. Ein Punkt der sie verzweifeln lässt. Zum einen weiß sie nicht wie sie alleine wieder zur Hütte finden soll und zum anderen dachte sie sie kommen gut miteinander aus, warum also würde er dann ohne ihr wieder gehen? »Hey, alles okay?«, ertönt eine Stimme von der Seite. Augenblicklich zuckt sie leicht zusammen, ehe sie aufblickt und sich sogleich Erleichterung in ihr breit macht, als sie ihn erblickt, ein weißes Hotelhandtuch über seinen Kopf gelegt. »Ja, ich hatte nur Angst, dass du schon ohne mich gegangen bist«, erklärt sie ihm leise und nun auch etwas verlegen, wegen ihrer blöden, irgendwo auch paranoiden, Befürchtung. Für einen Moment betrachtet er sie erstaunt, dass sie gleich so etwas befürchtet, nur weil sie ihn nicht gleich findet? »Mir reicht eine Massage in einem halben Jahr, deswegen war ich im Pool etwas schwimmen«, erklärt er seine Abwesenheit und reibt sich mit dem Handtuch seine Haare langsam trocken. »Verstehe, und ich dachte direkt, du hättest mich alleine gelassen«, schuldbewusst schlägt Sakura die Augen nieder und senkt leicht den Kopf. Schweigend betrachtet Sasuke sie einen Moment und zieht das Handtuch von seinem Kopf. Überrascht öffnet Sakura ihre Augen wieder, als sie spürt, wie ein Tuch sich plötzlich über ihren Kopf legt und sich an sie schmiegt. Sie hebt den Blick zu Sasuke, dessen Hand sich auf ihrem Kopf bettet und sie so ein Stückchen zu sich drückt, nur einen Schritt näher an ihn ran. »Ich würde dich nie, einfach so alleine lassen«, entgegnet er ihr. Seine Hand streicht leicht über ihren Kopf und ein Lächeln zupft an seinem Mundwinkel. Ein entzücktes Seufzen ist zu hören und lässt Sasuke für eine Sekunde zu der jungen Angestellten beim Wellness-Empfangs-Tresen blicken, ehe er sich wieder auf Sakura konzentriert. »Danke«, haucht diese ihm leise zu. »Wollen wir noch in den Spa-Bereich, oder willst du gehen?« Sie hebt ebenfalls ihre Hand das Handtuch zurück zu schieben und nicht in ihre Sicht zu hängen. Sanft legt sie ihre Hand auf ihrem Kopf ab, wobei sie Sasukes Hand berührt. Seine Finger zucken zurück, als hätte sie ihm einen elektrischen Schlagverpasst, ehe er sie wieder austreckt und sanft ihre Finger berührt, sachte über diese streicht. »Ich würde noch gerne in den Whirlpool gehen, wenn es dir nichts ausmacht«, murmelt sie ihm einen Moment zögernd zu. »Okay, dann gehen wir in den Whirlpool«, nickt er und seine Finger streifen nochmals über ihre Hand, bevor er sie sinken lässt. Auch sie lässt ihre Hand nun sinken und zieht das Handtuch mit von ihrem Kopf, hält es fest in ihrer Hand. »Komm«, gibt Sasuke von sich als er sich schon in Bewegung setzt und den Gang entlang geht, den Sakura gekommen ist. Einen Moment verharrt sie noch an der Stelle. Sie kann noch immer Sasukes Finger spüren die sanft über ihre Streichen, sowie das Gewicht seiner Hand auf ihrem Kopf. Mit ihrem Daumen fährt sie sich sanft über die Stellen ihrer Finger, über die er mit seinen gestreichelt hat. Das Handtuch zieht leicht an ihrer anderen Hand. Nass und feucht, getränkt mit dem Wasser des Swimmingpools, welches sich in seinen Haaren verfangen hat. Als sie es leicht zusammen drückt, quillt etwas Wasser daraus hervor und lässt sie aus ihrer Trance aufwachen und den Blick heben. In eben diesen Moment bemerkt Sasuke, dass sie noch nicht an seiner Seite ist, obwohl er bereits den halben Gang hinter sich gelassen hat. Etwas verwirrt bleibt er stehen und dreht sich um, blickt nach hinten zu ihr, wo sie noch immer am gleichen Ort steht und den Blick zu ihm hebt. »Kommst du?«, erkundet er sich und schaut sie wartend, aber nicht ungeduldig an, immerhin wollte sie ja noch in den Whirlpool. Augenblicklich setzt sie sich in Bewegung und schließt nach wenigen Sekunden bereits wieder zu ihm auf. »Tut mir leid«, murmelt sie ihm leise zu, als sie an seiner Seite steht und reicht ihm das Nass-feuchte Handtuch. »Schon okay«, meint er ruhig, als sie weiter gehen. Er weiß auch nicht was ihn dazu geritten hat, ihre Finger zu streicheln und er weiß auch nicht ob er damit nicht bei ihr irgendetwas auslöst. Sie lassen den Wartebereich hinter sich und gehen direkt in den Spa-Bereich. Der Whirlpool liegt verlassen, aber bereit, vor ihnen. Viele der Gäste legen eine Pause in ihrem Verwöhn-Programm ein und nehmen im Wellness-Café ein Mittagessen ein, weswegen hier bei den Becken kaum eine Menschseele ist. Eine Tatsache die Sakura auch lieber ist, auch wenn man ihr nichts von dem vergangenen Geschehen ansieht, behagt es ihr doch nicht do ganz sich vor unzähligen, fremden Leuten leicht bekleidet zu zeigen. Schnell, aber vorsichtig löst sie den Bademantel und ihr Badetuch, welches sie um ihren Körper geschlungen hat und legt es zur Seite, ehe sie ins warme Whirlpoolwasser steigt und sich von diesem sogleich bis zu den Schultern verschlingen zu lassen. Schweigend beobachtet Sasuke sie dabei. Man sieht ihr geradezu an, wie unangenehm es ihr ist, sich nur im Bikini zu zeigen. Er mustert sie, während sie versucht so schnell wie möglich ihren Körper im Wasser zu verstecken, aber er kann nichts sehen, was in ihr dieses mögliche Unbehagen auslösen könnte. Außer einer hellen, weißen Linie über ihrem Schlüsselbein, kann er nichts entdecken. Als sie ihren Kopf hebt, lenkt er den Blick auf den Whirlpool um, in welchen er steigt und sich ihr gegenüber niederlässt. Sich vor ein paar der Düsen setzt und sich im warmen Wasser genüsslich zurück lehnt. Sein Blick ist auf Sakura gerichtet, welche einen Moment lang herumrutscht und wohl die richtige Position zum Sitzen sucht. Seit einer Woche sind sie nun schon hier in den Bergen. Obwohl Itachi es war, der Sakura mit hier hergebracht hat, ist es Sasuke, welcher die ganze Zeit mit ihr verbringt. Die ganze Woche über sind sie kaum von der Seite des jeweils anderen gewichen. Dennoch weiß er noch immer nicht, warum genau sie eine Mandantin von Itachi ist, wobei er ihr hilft. Vielleicht ist das auch etwas was er nie erfahren wird. »Was?«, hört er Sakura murmeln, welche ihn damit aus seinen Gedanken reißt. Ohne es zu merken hat er sie die ganze Zeit angestarrt, woher wohl auch die leichte Röte auf ihren Wangen kommt. Ob ihr jemand schon mal gesagt hat, wie wunderschön sie eigentlich ist? Das Rot auf ihren Wangen wird eine Spur dunkler und sie senkt den Blick. »Mir ist nicht ganz klar, warum dich Itachi mit hier her gebracht hat. Immerhin wäre es doch völlig egal ob du hier in der Hütte bist oder bei dir Zuhause, es wäre dasselbe Ergebnis, wenn ich nicht hier wäre«, gibt er schließlich von sich. »Ich dachte es ginge darum, dass du nicht alleine Zuhause bist. Aber Itachi und Temari sind die ganze Zeit irgendwo, außer bei dir«, fügt er hinzu und wendet den Blick um, um nicht sie die ganze Zeit anzustarren. »Also habe ich dich doch die ganze Zeit über gestört, wenn nicht gar genervt«, entflieht es leise, kaum hörbar Sakura, welche sich sogleich erhebt und umwendet, um aus dem Whirlpool zu steigen. »Lass uns-«, gibt sie von sich und ist schon dabei aus dem Wasser zu steigen, als er sich ruckartig erhebt und mit seiner Hand ihr Handgelenk umschließt, sie zurück ins Wasser und zu sich zieht. Seine Arme umschließen ihren Bauch und sie landet auf seinem Schoß, während er wieder auf seinem Platz vor den Düsen sitzt. »Das ist nicht wahr. Das habe ich auch gar nicht gesagt«, meint Sasuke und hält sie fest. Er weiß nicht was es ist, dass sie gleich immer so darauf reagiert. Beinahe schon überreagiert. Vorhin als er im Pool schwimmen war und sie gleich dachte er ist ohne sie gegangen und jetzt wo sie gleich denkt ihn zu stören und zu nerven. Sakura verspannt sich sogleich als sie seine Arme spürt, welche ihren Bauch umschlungen haben. Nach nur wenigen Sekunden spürt sie wie sich seine Arme lockern und sanft über ihren Bauch streifen. Bis da nur noch seine Hände sind, die ebenfalls sanft über ihre Bauchdecke streichen, als er seine Arme von ihrem Oberkörper löst, ihre Anspannung wohl zu spüren scheint. Es überrascht ihn, als sich ihre Hände auf seine legen, und auf ihrem Bauch festhalten. Er hat ihre Anspannung gespürt, als seine Arme ihren Körper umschlungen haben, weswegen er diese Art der Umarmung auch sofort lösen wollte. Sanft bettet er seine Hände auf ihrem flachen Bauch, fast so als wollte er etwas in diesem spüren. Seine Daumen streichen sanft über ihre Haut dort. Die Anspannung fällt sogleich von Sakura ab. Solche sanfte Berührungen hatte sie sich gewünscht. »Danke«, flüstert sie schließlich leise. »Hm?«, brummt Sasuke hinter ihr, während seine Hände weiterhin sanft über ihren Bauch streichen. »Das du mit mir hergekommen bist. Ich bin so tiefenentspannt wie schon lange nicht mehr. Ich kann mich nicht mal mehr an das letzte Mal erinnern«, gibt sie weiter von sich und dreht sich auf seinem Schoß. Seine rechte Hand liegt nun komplett auf ihrem nackten Bauch, während die andere an ihrer Taille hinten gebettet ist. Zärtlich kitzeln seine Finger über ihren Bauch. »Das ist ja immerhin der Sinn der Sache«, ein Lächeln zupft an seinem Mundwinkel, »Und wir bleiben so lange wie du willst.« Schweigend nickt Sakura und senkt den Blick, einen Moment lang. Sasukes Hand liegt warm auf ihrem Bauch und es fühlt sich einfach nur gut an, obwohl sie die letzten Monate so empfindlich bei ihrem Bauch war, ihn niemanden zeigen wollte und auch keine Berührungen dort ertragen hat. Aber seine Hand fühlt sich dort so an, als würde sie genau dort hingehören. »Lass uns gehen«, meint sie ein paar Minuten später. Lächelnd blickt sie Sasuke an, auf dessen Schoß sie nach wie vor sitzt. »Bist du sicher? Du bist doch noch gar nicht richtig im Whirlpool gesessen«, erkundet er sich sogleich bei ihr. »Ja, ich glaube nicht dass der Whirlpool noch irgendetwas in meinen Muskeln lockern kann, was die Massagen und Behandlungen am Vormittag nicht geschafft hätten«, gibt sie amüsiert von sich und erhebt sich von seinem Schoß. Seine Hand rutscht dabei von ihrem Bauch und hinterlässt, das ungute, aber gewohnte Gefühl der Leere. Einen Moment lang bedauert sie es, aufgestanden zu sein und sich von seiner Hand entfernt zu haben. Schweigend beobachtet Sasuke sie dabei wie sie aus dem Wasser steigt und sich mit dem Badetuch abtrocknet, ehe sie in ihren Bademantel schlüpft. »Komm schon, sonst ist es dunkel, bevor wir zurück sind«, wirft sie ihm leicht lachend vor. Ein kleines Lächeln liegt auf Sasukes Lippen, als auch er sich erhebt und aus dem Wasser steigt. Kurz trocknet er sich ab, ehe er ebenso in den Bademantel schlüpft und sie beide zurück zu den Umkleidekabinen gehen. Lautlos seufzend wartet Sasuke beim Eingang des Wellness-Bereichs des Hotels. Langsam hebt er seine Hand an und betrachtet diese kurz. Ihm ist noch immer nicht ganz klar, warum sich Sakura so verspannt hat, als er sie mit seinen Armen umschlungen hatte, aber dennoch nicht wollte, dass er seine Hände zurückzieht. Er konnte aber auch gar nicht anders, als über ihre weiche Haut zu streicheln. Er brummt leise und schiebt die Hand in seine Jackentasche. Zu gerne würde er den Grund für ihre Reaktionen und ihr Verhalten in manchen Situationen wissen. Wofür braucht sie einen Anwalt wie Itachi? Warum sagen alle er soll nett zu ihr sein? »Hast du lange warten müssen?«, erkundet sich Sakura, als sie auf ihn zukommt. »Nein«, er schüttelt den Kopf und mustert sie kurz, in ihrer langen Winterjacke. Die Haare unter einer Haube versteckt und in einen warmen Schal eingepackt. »Wollen wir gehen?«, stellt er nun seinerseits eine Frage an sie. »Ja«, lächelt Sakura und zieht ihre Handschuhe aus ihrer kleinen Tasche hervor. Schweigend setzen sie sich in Bewegung und Sasuke führt sie durch das Hotel wieder nach draußen. Hell leuchtet ihnen das Tageslicht entgegen, als sie in den kalten Winter nach draußen treten. Ruhe herrscht auf dieser Seite des Hotels. Die Ab- und Anreise von neuen Gästen ist bereits wieder vorbei und nun tummeln sich alle im Restaurant, den Zimmern oder auf den Pisten hinter dem Hotel. Leise folgt Sakura Sasuke zurück zur Hütte. Entspannt lässt Sasuke seinen Blick über die weiße Berglandschaft wandern und genießt die Ruhe hier draußen. Durch das regelmäßige Knirschen des Schnees, welches aber nicht zu seiner Schrittfolge passt, weiß er das Sakura ihm schweigend folgt. Tief atmet er ein und wirft einen Blick über die Schulter zu ihr zurück. Prüfend mustert er sie kurz. Er weiß, dass so ein Wellness-Tag einen nicht nur von seiner Last und allmöglichen Verspannungen befreien sondern auch ermüden lassen kann, wegen dem ständigen Entspannen und Augen geschlossen haben. Aber sie scheint davon nicht betroffen zu sein. Gut gelaunt, wenn nicht gar ein bisschen vergnügt, geht sie ihm hinter her, die Hände hinterm Rücken verschränkt, wandert ihr Blick, über die helle Umgebung. Ein kleines Lächeln auf den Lippen, wendet er seine Aufmerksamkeit wieder nach vorne um, um nicht auszurutschen, da sie ja doch ein Stückchen bergab gehen. Genüsslich seufzt Sakura und nimmt einen tiefen Atemzug von der frischen Winterbergluft hier oben. Sie ist wohl eine der wenigen, die es hier oben, fernab jeglicher Zivilisation, lange aushalten könnte. Nicht weil sie sowieso recht abgeschottet lebt, sondern wegen der Atmosphäre, der Ruhe und der Natur hier oben. Hier oben wäre ihr wohl auch so manches aus ihrer Vergangenheit nicht widerfahren. Ihr Blick richtet sich auf Sasukes Rücken. Schweigend geht er vor ihr her, die Hände in den Jackentaschen vergraben, scheint er komplett auf den Rückweg konzentriert zu sein. Teilweise ist es ihr gar nicht möglich in ihm einen Jungen zu sehen, welcher früher, als er jünger war, quer durch den Wald gerodelt sein soll. Der sich an Schneeballschlachten erfreut hat. Aber irgendwo in ihm muss dieser Junge doch noch sein, oder nicht? Leise brummt Sasuke vor sich her. Er weiß nicht ganz, wie er diese Situation gerade eben einschätzen soll. Dass sie so still schweigend hinter ihm her geht, behagt ihm gar nicht. So kann er nicht sehen was sie macht und ob es ihr gut geht. All die anderen Male ist sie neben ihm gegangen und hat immer wieder Fragen gestellt, ein Gespräch ins Rollen gebracht. So weiß er nun nicht, ob irgendetwas im Hotel zwischen ihnen war, was er als unbedeutend angesehen hat und es für sie aber nicht so war und sie sich deswegen wieder von ihm zurückzieht. Womöglich ist es ihr nun doch unangenehm, dass seine Hand auf ihrem Bauch gelegen hat, längere Zeit über. Ihm ist auch nicht klar, was er nun machen soll. Vielleicht möchte sie gar nicht mit ihm reden. In Gedanken versunken, stapft er weiter durch den Schnee, den Berg hinab und schließlich auf die Straße zu ihrer Hütte, die außer ihnen niemand befährt. Sie haben erst wenige Schritte auf dieser Zufahrtsstraße gemacht, als ihn plötzlich etwas im Rücken trifft. Überrascht bleibt er stehen und blickt sich nach hinten um. Auf dem Boden hinter ihm liegen die Reste einer Schneekugel. Ebenso eine, wie Sakura sie in ihren Händen hält. Etwas ungläubig betrachtet er sie einen Moment. Und er dachte, schon irgendetwas stimmt nicht. Ein zweiter Schneeball trifft ihn, auf den Kopf. Er blinzelt noch einmal kurz, ehe sich seine Augen verengen. Schnell beugt er sich zu Boden, um Schnee aufzuheben und zu einer Kugel zu pressen und Sakura abzuschießen, bevor sie ihn noch ein drittes Mal treffen kann. Als er zum Gegenschlag ansetzt, quiekt Sakura vergnügt auf und flüchtet schnell vor ihm, in den Wald, wo sie sich hinter einem Baum zu verstecken versucht. Noch während sie läuft, wirft er den Schneeball auf sie und trifft sie nur knapp am Fuß, bevor sie sich hinter den Baum stellen kann und vorsichtig versucht. Leicht lächelnd formt Sasuke zwei Bälle und versucht sich so leise wie möglich an sie heranzuschleichen, um sie in ihrem Versteck von vorne angreifen zu können und ihr den Schutz durch den Baum zu nehmen. So schnell wie er sie mit seinen Schneebällen attackiert, kann sie gar nicht reagieren und ist ihnen deswegen schutzlos ausgeliefert, als sie sie am Knie und an der Schulter treffen. Schnell läuft sie davon, versucht ihn ihrerseits mit ihren Schneebällen abzuwehren, während sie zurück zur Hütte läuft. Schneebälle fliegen an ihr vorbei und verfehlen sie nur knapp. Amüsiert kichernd versteckt sie sich hinter einem anderen Baum. Es gibt ihn also doch den Jungen in ihm, der Schneeballschlachten macht und er zeigt sich ihr sogar. Schnell formt sie wieder ein paar Bälle, um Sasuke nicht unbewaffnet entgegen zu treten. Mit dem Versuch eines Überraschungsmomentes, springt sie hinter dem Baum hervor und wirft einen der Bälle auf Sasuke, ehe sie so schnell, wie es ihr der hohe Schnee erlaubt, wegläuft. Als sie den Sicherheitsabstand zwischen ihnen als angemessen empfindet, wendet sie sich wieder um und wirft die restlichen Bälle auf ihn. Sie schafft es jedoch nicht, seinen auszuweichen, bevor sie wieder vor ihm flüchtet. Einige Minuten vergehen, in denen sich die beiden mit Schneebällen bewerfen und bekriegen, vor einander flüchten. Wie zwei Kinder turnen sie dabei durch den hohen mindestens 20 Zentimeter frisch gefallenen Neuschnee. Sie erfreuen sich und haben gefallen an ihrer Schneeballschlacht, dass sie kaum etwas anderes wahrnehmen, wie den frisch einsetzenden Schneefall, welcher dicke Flocken zu Tal bringt. Lachend weicht Sakura zurück, geht einige Schritte rückwärts, während sie Sasuke nicht aus den Augen lässt. Auch er lässt sie nicht aus den Augen, während er versucht wieder zu Atem zu kommen. Aber trotz der Anstrengung, die dieses herumtollen mit sich bringt, kann er den Spaß daran nicht leugnen. Schon die ganze Zeit über ziert ein Lächeln seine Lippen. Mit einem leisen Seufzen richtet er sich wieder auf, nachdem er für ein paar Minuten im Schnee gekniet hat. Sie hat ihre Augen noch immer auf ihn gerichtet und geht weiterhin rückwärts, als sie plötzlich aufschreit und nach hinten fällt. Für Sasuke wirkt es im ersten Moment so, als wäre sie ausgerutscht. Schnell läuft er zu der Stelle, wo sie gestanden hat. Doch liegt Sakura nicht dort im Schnee, sondern rollt seitlich den schneebedeckten Hang hinab. Nun ist dieser nicht flach oder gefährlich steil. Er ist geradezu perfekt, ihn mit dem Schlitten hinab zu fahren, dabei etwas Fahrt aufzunehmen und unten gemütlich auszufahren. »Sakura!«, ruft er erschrocken aus, ehe er so schnell wie möglich versucht den Hang hinunter zu laufen. Sakura bleibt nur unweit des Hanges, auf der flachen Ebene im tiefen Schnee liegen. »Sakura!«, ruft er erneut besorgt, als er den Hang schon fast ganz hinter sich gelassen hat. Schnell läuft er auf sie zu und lässt sich neben ihr auf die Knie fallen. Hastig wischt er den Schnee von ihr, welcher sich an ihr festgeheftet hat, als sie den Hang hinunter gerollt ist. Der Schnee auf ihrem Körper bebt leicht. Verwirrt und besorgt blickt Sasuke auf sie hinab, als sie plötzlich den Arm zur Seite wirft und sich auf den Rücken rollt, ungehalten lacht. Erleichtert atmet er auf und wirft kurz einen Blick den Hang hinauf. Dadurch dass sie seitlich gerollt ist und nicht immer wieder über ihren Kopf Purzelbäume geschlagen hat, ist der Hang weitaus weniger gefährlich für sie gewesen. Als sie sich langsam vor ihm aufrichten will, wendet er seinen Blick wieder auf sie um und hilft ihr sogleich sich aufzusetzen und aufzustehen. »Wow, ist mir schwindlig«, verkündet sie mit einem Hauch Amüsement in der Stimme und hält sich den Kopf. Im nächsten Moment kippt sie auch schon zur Seite, so dass Sasuke sie schnell auffangen und stabilisieren muss. »Das kann ich mir vorstellen«, brummt er ihr zu und drückt sie mit ihrer Schulter gegen seine, um sie zu stabilisieren, während sie noch ihr Gleichgewicht sucht. »Alles okay?«, erkundet sich Sasuke etwas besorgt. »Ja. Irgendwo war es auch lustig, der Schnee war so weich, aber nochmal will ich das nicht machen«, verkündet sie und blickt sich etwas um, versucht sich zu orientieren. »Was du nicht sagst«, brummt er amüsiert und blickt den Hang hinauf, den sie wieder erklimmen müssen, um zur Hütte zu gelangen. Das ist der kürzeste Weg. »Mit dem Schlitten war es mit Sicherheit immer weitaus lustiger«, fügt er lächelnd hinzu und mustert wieder Sakura. Erst wenn ihr Gleichgewichtsinn sie nicht mehr schwanken lässt, können sie den Hang nach oben kommen. Vorsichtig lässt er sie kurz los, weicht aber nicht von ihrer Seite um sie direkt wieder auffangen zu können. Sakura schwankt sogleich wieder gefährlich zur Seite. Reflexartig umschließt er ihren Arm und zieht sie wieder an sich, als sie zur Seite umzukippen droht. Ein Seufzen entflieht ihren Lippen, als sie ihren Kopf an Sasukes Schulter lehnt. In ihrem Kopf dreht sich alles und es will einfach nicht weggehen. Schweigend beobachtet Sasuke sie. »Tut mir leid, ich habe den Hang total vergessen«, brummt er ihr schließlich leise und noch immer besorgt. »Rede keinen Unsinn, ich habe nicht aufgepasst, du hast keine Schuld«, gibt sie von sich und blinzelt. Ihr Kopf klärt sich langsam. »Und ich war auch die, die die Schneeballschlacht angefangen hat«, fügt sie hinzu. Etwas unsicher blickt sie sich kurz um, ehe sie es wagt sich von Sasuke zu lösen und sich ein Stück von ihm zu entfernen. Aufmerksam beobachtet er sie dabei, bereit sie sofort wieder aufzufangen, sollte ihr Gleichgewicht ihr einen Streich spielen. »Geht es wieder?«, erkundet er sich zusätzlich bei ihr, während er sie nicht aus den Augen lässt. »Ja, kein Schwindel mehr«, lächelt sie nickend und blickt sich etwas um. »Wir müssen den Hang wieder hinauf«, erklärt er ihr kurz und geht auf den Hang zu. Ein entmutigtes Seufzen kommt über Sakuras Lippen. Leise lacht Sasuke auf. »Keine Sorge, ich geh vor und bereite dir so eine Art Treppe nach oben«, schmunzelt er leicht. Oft genug sind sie den Hang hinunter gefahren, er kennt die leichteste Methode um da wieder nach oben zu kommen. »Okay.«, Sakura taucht neben ihm auf und blickt den Hang nach oben, welchen sie vor ein paar Minuten noch hinunter gerollt ist. »Wir sind schneller wieder oben, als du glaubst«, verkündet Sasuke ihr noch kurz, ehe er mit schweren Schritten den Schnee plättet und für Sakura eine Treppe in den Hang formt. Langsam und Schritt für Schritt arbeitet er sich nach oben, presst Höhlen in den Schnee, in welche Sakura steigen kann. Skeptisch beobachtet diese ihn, während er den Hang nach oben stapft und ihr den Weg bereitet. Erst als er einige Schritte von ihr entfernt ist, blickt sie auf die Fußhöhlen, die er für sie geschaffen hat und steigt vorsichtig in diese und den Hang nach oben. Nach ein paar Minuten kommt Sasuke bereits wieder oben an und blickt sich zu Sakura um. Auf das Erklimmen des Hanges konzentriert, starrt sie auf seine Fußabdrücke. Sie wirkt noch etwas wackelig auf den Beinen. Als schließlich auch noch der Schnee unter ihrem Fuß nachgibt, als sie den anderen gerade erhoben hat, rechnet sie schon damit, den Hang nun Purzelbäume nach unten zu rollen. Doch Sasuke hat eben in diesem Moment ihre Hand ergriffen, um sie für die letzten Schritte zu halten, wodurch er sie vor einem erneuten Hang-Rollen bewahrt hat. Fest hält er ihre Hand umschlossen und gibt ihr so die Stabilität, die sie gebraucht hat. Erleichtert seufzt Sakura auf, als sie neben ihm wieder steht und vor ihnen die Hütte liegt. »Genug von dem Paradies für heute?«, fragend betrachtet Sasuke sie. Ein Lächeln zupft an seinem Mundwinkel, als er das fragt. Sakura errötet etwas, was man, dank der, von der Kälte, bereits geröteten Wangen nicht sieht und nickt zustimmend. »Dann lass uns schnell rein gehen und uns vor den Kamin setzen«, schlägt er ihr sogleich. »Das klingt gut«, stimmt Sakura zu und sie setzen sich sogleich in Bewegung, um so schnell wie möglich der bitteren Kälte zu entfliehen. Mit Sicherheit waren sie zwischen einer und zwei Stunden nun hier draußen und haben wie Kinder im Schnee gespielt und sich den Hang hochgekämpft. Warme Luft strömt ihnen sogleich entgegen, als Sasuke die Haustür öffnet. Seiner schon halb durchgefrorenen Begleitung gewährt er den Fortritt, ehe auch er die Hütte betritt und die Tür wieder hinter sich schließt. Sakuras Wangen strahlen rot zwischen ihrer Haube und dem Schal hervor, lassen sie irgendwie süß wirken. Ein Aspekt der Sasuke ein leichtes Lächeln auf die Lippen zaubert, ehe auch er sich aus seiner Jacke und den Winterschuhen schält. Erst jetzt spürt er wie kalt seine Ohren eigentlich sind, sowie auch sein Gesicht, welches ob der Wärme im Gebäude leicht brennt. »Du solltest dich lieber schnell umziehen, oder einen warmen Tee trinken«, bemerkt er und zieht eine Augenbraue leicht hoch, als er sie vor sich stehen sieht. Als wäre sie ohne Jacke in dieser Kälte draußen, steht sie da, die Schultern unbewusst hochgezogen. Zustimmend nickt sie und geht sogleich auf die Stiegen zu. Einen Moment lang beobachtet er sie noch dabei, ehe er an den Stiegen vorbei in Richtung des Wohnzimmers geht. Kurz wirft Sakura noch einen Blick zu ihm zurück, ehe sie im oberen Stockwerk verschwindet, um sich in ihrem Zimmer sogleich in die warme Kleidung zu werfen, die sie über die Heizung gehängt hat. Ein leises Seufzen kommt über Sasukes Lippen, als er das Wohnzimmer betritt und gleich von der Wärme, die das Feuer im Kamin ausstrahlt eingenommen wird. Er muss ein kleines Gähnen unterdrücken, als er sich umblickt und auch den Rest der Bewohner in dem Raum vorfindet. Sein Vater sitzt auf dem Armsessel beim Kamin und liest, wie eigentlich die ganze Zeit, während Itachi und seine Freundin am Esstisch sitzen und Kaffee trinken. Es überrascht ihn sowieso die beiden hier überhaupt anzutreffen. »Wieder da?«, sein Vater blickt kurz zu ihm auf. Sasuke brummt nur kurz zustimmend, ehe er sich auf die Couch niederlässt. Die Wärme des Feuers umgibt ihn sogleich und führt zu einem Brennen auf seiner kalten Haut, unter seiner Kleidung. Etwas müde, von der Zeit draußen an der frischen Bergluft, lehnt er sich zurück und schließt einen Moment lang die Augen, während er es sich auf der Couch gemütlich macht. Leise tapst Sakura durch das Haus. Die Wärme von ihren Kleidern, welche von den Heizkörpern vorgewärmt waren, ist beinahe schon wieder verflogen und lässt auf ihrer Haut das Gefühl der Kälte, von draußen zurück. Die Ärmel ihres Pullovers über ihre Hände ziehend, betritt auch sie das Wohnzimmer, in welchem alle versammelt sind. Die Wärme in dem Raum, macht ihr sogleich klar wie kalt ihr in Wahrheit ist. Beinahe aus einer Art Reflex heraus, verschränkt sie die Arme, während die Wärme ihr ein neuerliches Gähnen über die Lippen lockt. Schon als sie sich ihre warme Kleidung angezogen hat, musste sie Gähnen. Die fehlende kalte Luft draußen, zeigt ihr nun, wie müde sie eigentlich ist. Lächelnd blicken alle zu ihr auf. Ein Punkt, der sie innerlich Seufzen lässt. Itachi und Temari behandeln sie dauernd so, auch Fugaku zeigt diese Züge manchmal auf. Als wäre sie so besonders, dass sich alle immer freuen, wenn sie den Raum betritt. Sie verzieht ihre Lippen zu einem Lächeln und geht weiter in den Raum hinein. Aufgrund der leisen Schritte, öffnet Sasuke seine Augen wieder und blickt zu Sakura auf. Sie wirkt so erfroren, wie sie da rumläuft. Sein Blick fällt wieder auf ihr Schlüsselbein, welches diesmal von einem Pullover bedeckt ist und so die Narbe versteckt. »Sag mal«, brummt er Sakura entgegen, als sie auf die Couch, zu ihm, zusteuert. »Was ist das eigentlich für eine Narbe da?«, erkundet er sich und deutet auf sein rechtes Schlüsselbein. Augenblick spürt er die Aufmerksamkeit aller auf sich ruhen. Mit ungläubigen Augen, schauen seine Familie und Temari zuerst ihn an, dann Sakura. Diese schaut ihn im Vergleich zu den anderen etwas überrascht an, ehe sich ihre Lippen leicht zu einem Lächeln verziehen. »Das ist die Narbe von meinem Schlüsselbeinbruch«, erzählt sie ihm kurz und lässt sich neben ihm auf die Couch nieder. Die Wärme umgibt sie sogleich. Genüsslich zieht sie die Beine an und legt sie angewinkelt neben sich. Entspannt lehnt sie sich zurück und schließt die Augen. Schweigend beobachtet Sasuke wie Itachi von Sakuras Reaktion und Antwort auf die Frage verblüfft ist, ehe er sich zu seiner Freundin umsieht. Sasukes Augenbraue wandert sogleich ein Stück nach oben, weiß nicht so ganz wie er das einordnen soll. Scheinbar hatte Itachi und wohl die anderen beiden auch, eine andere Antwort oder andere Reaktion erwartet. Leicht zuckt Sasuke seine Schulter und lehnt den Kopf wieder zurück. Sein Blick ist auf das Feuer im Kamin gerichtet, welches für ein besonderes Aroma in dem Raum sorgt. Die unterschiedlichen Holzstücke die sie zum Heizen in den Kamin geben, verströmen beim Verbrennen ihre unterschiedlichen Aromen. Kiefer, Tanne, Eiche und weitere Düfte vermischen sich. Das Feuer knistert und das Holz knackt immer wieder während dem Verbrennungsprozess. Plötzlich legt sich ein Gewicht auf seine Schulter und Orchideenduft dringt sogleich in seine Nase, vermischt sich mit den Duftaromen des Kaminfeuers. Etwas überrascht öffnet er die Augen, welche er wenige Minuten zuvor genüsslich geschlossen hat, und betrachtet den Kopf der auf seiner Schulter ruht. Ihm ist sofort klar, dass Sakura an seiner Seite eingeschlafen ist. Vorsichtig legt er den Arm um sie, schiebt ihren Kopf so von seiner Schulter auf seine Brust. Behutsam zieht er die Decke von der Rückenlehne und legt sie über die schlafende Frau, ehe er die Hand auf ihre Seite und ihren Bauch legt. Müde schließt er die Augen wieder, während er die aufmerksamen, ungläubigen Blicke der anderen ignoriert und sich auf den Duft von Orchideen in dem Bouquet aus Holz konzentriert und mit seinen Fingern sanft über ihren Bauch streichelt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)