Freaky Hell von Platan ================================================================================ [Akt 1] Kapitel 1: Eine beunruhigende Warnung --------------------------------------------- Über die Unterwelt, bei den Menschen auch als Hölle geläufig, herrschte einzig und allein ein Mann, bekannt als eine allzeit mächtige und überall gefürchtete Kreatur. Dieses Wesen ließ sich in keiner Weise mit den Dämonen – egal welcher Art – vergleichen, von denen dieses riesige Reich bewohnt wurde. Nein, ihr König war von einem viel höheren Geblüt, als man es sich überhaupt vorstellen konnte. Sein Name lautete Lucifer. Lucifer war bekannt für seine grenzenlose Bosheit, weit über die Grenzen der Unterwelt hinaus. Selbst für das Himmelreich waren seine Untaten, dank denen er ihnen immer wieder einen Strich durch die Rechnung zu machen wusste, schon lange ein spürbares Problem. Mit strenger Hand führte er seine Untertanen wie willenlose Puppen, sein Spielzeug. Niemals würde es einer von ihnen wagen, Lucifer Widerstand zu leisten, denn auch in der Unterwelt hing man an seinem Leben, egal was für ein klägliches Dasein es sein mochte. Und dennoch: Obwohl Lucifer als der wohl gnadenloseste Herrscher aller Zeiten galt, akzeptierte sein Volk ihn nicht nur, sondern verehrte ihn regelrecht. Sie alle folgten ihm letztendlich aus freien Stücken. Ausschlaggebend dafür war der anhaltende Erfolg im Krieg gegen das Himmelreich, den man Dank ihm täglich feiern durfte. Unter Lucifers Führung gab es zwar manchmal auch weniger schöne Zeiten, jedoch konnten die meisten Lebewesen der Unterwelt nur wegen seiner unermesslichen Kraft und Hingabe für den Kampf in Wohlstand leben, statt sich von den Heiligen des Himmels unterdrücken lassen zu müssen. Woher Lucifer überhaupt kam, wusste niemand. Eines Tages war er wie aus dem Nichts in der Unterwelt aufgetaucht und hatte sie blitzschnell übernommen. Da es keinerlei Hinweise für die Abstammung ihres Königs gab, bezeichnete man Lucifer bald einfach als den Teufel. Somit wurde eine bis dahin unbekannte Teufelsrasse geboren. Abyssus war das Königreich dieses Teufels und gleichzeitig die größte Stadt der gesamten Unterwelt. Dementsprechend hatten sich an diesem Ort auch Unmengen von Dämonen eingenistet, damit sie ihrem Herrscher möglichst nahe sein konnten, in dem Glauben, allein seine Aura verlieh auch ihnen mehr Stärke. Inzwischen war es aber nicht mehr allein Lucifer, der von allen gefürchtet wurde, außer ihm gab es nämlich noch sechs weitere Sprösslinge dieser geheimnisvollen Rasse: Seine Söhne. Jeder von ihnen hatte individuelle, ganz spezielle Fähigkeiten und Eigenarten. Zwar mochte es ihnen noch lange nicht bestimmt sein, den Thron ihres Vaters zu übernehmen, doch brachte man ihnen genauso viel Respekt entgegen. Andernfalls wären die Folgen sicherlich ziemlich fatal, es wurden schnell Strafen für Ungehorsam oder Lästerei ausgesprochen. Diabolus war der älteste unter den sechs Söhnen von Lucifer. Danach folgten Belial, Incubus, Nero, Nox und zu guter Letzt Lucien, der von jedem schlicht Lux genannt wurde. Lux war unter all seinen anderen Brüdern ein regelrechtes Problemkind. Einer der Gründe dafür waren seine ständigen Streiche, zumindest nahm man sie als solche wahr. Schlimmer als das war die unerhörte Tatsache, wie wenig er von den Methoden seines eigenen Vaters hielt. Als einziger in der Unterwelt wagte Lux es, offen über den großen Herrscher zu lästern und sich gegen seine Regeln zu stellen, eigene Wege zu gehen. Dadurch ruinierte er allmählich den Ruf seines Vaters, wenn auch nur schleichend. Einige Dämonen begannen mit den Jahren wegen Lux heimlich miteinander zu tuscheln, über ihren König: „Unser Herrscher droht offenbar alt zu werden. Er ist nicht mal mehr dazu imstande, seinen jüngsten Sohn richtig zu kontrollieren. Nicht sehr überzeugend. Vielleicht sollte ein neuer König her.“ Rebellion war etwas, wovor sich vermutlich jeder Herrscher fürchtete. Bei Lucifer war es allerdings gewiss keine Frage von Furcht, als er nach vielen Jahren bezüglich Lux endlich zu einer Entscheidung kam, die das bisher gemütliche Leben seines Sohnes auf einen Schlag verändern und seinem Volk wieder den nötigen Respekt beibringen sollte. Davon ahnte Lux aber natürlich überhaupt nichts ... *** „Ehehehe ...“ Grinsend hockte Lux auf einem dicken Ast in der Baumkrone eines Seelenbaumes, dessen blutrote Blätter diese wertvollen und höchst empfindlichen Bäume äußerst königlich aussehen ließen. Wie stolze Riesen streckten sie sich dem Himmel entgegen, wodurch sie schon von weitem einen Blickfang abgaben. „Heute Abend entlasse ich euch in die Freiheit, meine Lieben. Ihr dürft mir ruhig dafür dankbar sein“, flüsterte das junge Teufelchen begierig und zog einen Dolch hervor, den er hinter seinen Gürtel geklemmt hatte. „Mal sehen ... bei der Lage müsste eigentlich alles reibungslos funktionieren.“ Genervt verbannte er sein ellenlanges, rotes Haar mit einer raschen Handbewegung wieder hinter die Schultern und nahm den zukünftigen Tatort seines Vorhabens zur Sicherheit erneut in Augenschein: Aktuell hielt er sich im Palastgarten auf. Anders als im Himmel oder auf der Erde, hielt man hier nicht viel von Dekorationen, solange sie nicht als Symbol irgendeines Erfolges gesehen werden konnten. Abgesehen von den Seelenbäumen, die ohne ein festes Muster kreuz und quer wuchsen, gab es nur einen gepflasterten Pfad, der durch weite, violette Grasflächen führte. Sie endeten an der schützenden Mauer, die sich um den Palast herum zog. Eingebettet in diesem Schutzwall gab es vier Wachtürme in der Nähe, keine weiteren Gebäude oder Zeugen. Glücklicherweise behielten die Wachmänner grundsätzlich die Gegend außerhalb der Mauer im Auge, denn jeder, dem es gelingen sollte sie zu überwinden, galt ohnehin schon als tot. Eindringlinge schätzte Lucifer nicht, das bewies auch die Sammlung an Skeletten, die zur Abschreckung gut sichtbar an der Außenseite an billigen Seilen hingen. Ehrlich gesagt war Lux froh, sie vom Inneren der Mauer aus nicht sehen zu können. Für ihn war diese Methode geschmacklos – und er bildete sich ein, er könnte die letzten Todesschreie aus den leblosen Knochen der Skelette hören. Fröstelnd lenkte er sich lieber davon ab und wandte den Blick zu einem anderen Punkt im Garten. Wenige Meter von seinem Standpunkt entfernt bildete eine magische, rötlich schimmernde Barriere eine Halbkugel über den Boden, das Gefängnis der bemitleidenswerten Dämonenschoßtierchen. Ansonsten standen wirklich bloß einige weitere Seelenbäume reglos in der Gegend herum, von denen keine Gefahr zu erwarten war. Sie gehörte sogar zu seinem genialen Plan. Summend ritzte Lux mit der Klinge seines Spielzeuges einige Markierungen in das Holz des Baumes, auf dem er saß, bis plötzlich eine dunkle Stimme ertönte und ihn erschrocken zusammenzucken ließ. „Lux!“, rief jemand ungehalten seinen Namen. „Was treibst du da schon wieder?! Komm auf der Stelle zu mir runter!“ Oh nein, dachte er. Nicht gerade er. Nicht ausgerechnet jetzt. Nervös stöhnte Lux auf und überlegte kurz, ob er die Chance hätte, sich aus dem Staub zu machen, aber seinem großen Bruder Diabolus entkommen zu können war nahezu unmöglich. Wie hatte dieser ihn überhaupt ausfindig machen können? Jedes Mal schien Diabolus genau zu wissen, wo er sich herumtrieb, und den Trick dahinter wollte er nicht verraten. Zähneknirschend steckte Lux den Dolch widerwillig zurück an seinen alten Platz, bevor er fluchend von seinem Versteck kletterte. Es dauerte eine Weile, er war mehr als vorsichtig dabei. Er wollte nicht fallen und auch nicht zu schnell unten ankommen. Was will der denn schon wieder von mir? Welche meiner Heldentaten sind dieses Mal aufgeflogen? Düstere Schatten zogen sich über seine ziemlich schlecht gelaunte Miene, mit der Diabolus seinen kleinen Bruder empfing. Wie gehabt fiel sein schwarzes Haar, das noch länger als das von Lux war, glatt über seinen Rücken und das Gesicht verschwand zur Hälfte in dem hohen Kragen seines ebenso dunklen Mantels. Fordernd durchbohrte Lux ein goldenes Augenpaar, die von Müdigkeit geprägt waren und somit noch gereizter wirkten als sonst. „Was denn?!“, stieß Lux hervor und blickte ihn gespielt unschuldig an, wofür er den Kopf in den Nacken legen musste. „Gibt es irgendein Problem?“ Als Antwort bekam er von Diabolus zuerst einen kräftigen Schlag auf den Kopf, ehe dieser mit einer Erklärung für seine schlechte Laune herausrückte: „Du müsstest doch inzwischen wissen, wie unersetzlich diese Bäume für die Unterwelt sind. Hast du ihn denn nicht schreien hören?“ „Wen denn?“, murmelte Lux ratlos, während er sich über den schmerzenden Kopf rieb und die Tränen zu unterdrücken versuchte – sonst bezeichnete man ihn nur wieder als Mimose, dabei tat so ein Schlag von einem ausgewachsenen Teufel durchaus weh. „Den Seelenbaum!“, fügte der älteste Sohn ungeduldig hinzu. Solche Bäume fingen die rastlosen Seelen der Toten auf dem Weg in die Unterwelt ab und sperrten sie so lange in deren goldenen Früchten ein, bis sie von ihrer Schuld reingewaschen waren. Aber Schreie? Das kannte er nur von den Skeletten. Wenn Lux welche gehört hätte, dann wäre er vor Schreck vermutlich rückwärts vom Ast gefallen – aus Versehen, versteht sich. Immerhin durfte ein Teufel vor nichts Angst haben. Wie auch immer, weil diese Seelenbäume angeblich derart außergewöhnlich waren, sollten sie auch einiges aushalten, fand Lux. Andernfalls konnten sie doch nicht so wertvoll sein, wie alle behaupteten. Nicht für einen gewissen Mann namens Lucifer, dem Härte mindestens so wichtig war wie Stärke. Lux hatte beides nicht wirklich. Meiner Meinung nach dienen diese Teile sowieso nur einem Zweck, der ausschließlich das Auge beglücken soll und nichts weiter. Weiterhin ungeduldig erwartete Diabolus von ihm eine ausgiebige Entschuldigung für dieses Fehlverhalten, jedoch sah Lux das nicht ein. Er hatte aber auch keine Lust sich jetzt auf die Schnelle eine passende Ausrede auszudenken, zumal er es Diabolus so oder so nicht Recht machen könnte, auch nicht mit Reue. Wieso sollte er sie also heucheln? „Ach so“, tat er verstehend, ohne mehr dazu zu sagen. Dummerweise wurde Diabolus' Blick noch finsterer, weshalb ein wenig Heuchelei vielleicht doch keine allzu schlechte Idee wäre. Darum seufzte Lux übertrieben theatralisch und legte bestürzt eine Hand auf seine Stirn, worauf eine gelogene Erkenntnis folgte: „Oh je, du hast ja recht! Wie grausam von mir, ich mache unserem Vater glatt alle Ehre. Das geht mal gar nicht. Es ist so teuflisch von mir, etwas zu zerstören.“ Darüber konnte Diabolus nur verständnislos den Kopf schütteln. „Hör auf, fang nicht wieder damit an. Das Thema hatten wir schon zur Genüge. Ich dachte eigentlich mit 195 Jahren wärst du endlich reif genug, aber da haben wir uns offensichtlich umsonst Hoffnungen gemacht.“ „Seit wann hoffen Teufel denn auf etwas?“, stichelte Lux weiter. „Ist mir neu. War hoffen nicht mal ein Zeichen von Schwäche? Hab ich was in der Lehre der ach so großen Teufelhaftigkeit verpasst?“ „Schluss jetzt!“, ermahnte Diabolus ihn, bevor er noch mehr ausschweifen konnte. „Vater lässt dich eines Tages noch köpfen, wenn du nicht aufhörst, so über unsere Familie zu reden. Du gehörst zu uns, egal wem es passt und wem nicht. Es ist mir unbegreiflich, wie jemand, der schon bei kleinsten Verletzungen zu heulen anfängt und nur die Kraft eines Flohs aufbringt, so vorlaut sein kann. Stolz oder Ehre hast du auf jeden Fall auch nicht im Blut.“ Angespannt biss Lux die Zähne zusammen und ballte die Hände zu Fäusten. Heute hatte Diabolus anscheinend einen dieser schlechten Tage, an denen er sich nicht damit zurückhielt, ihm die Tatsachen ins Gesicht zu sagen. Was konnte Lux denn dafür, dass er sich nicht seiner Familie zugehörig fühlte? Er empfand das Dasein als Teufel nicht als erstrebenswert, aber alle erwarteten genau das von ihm. Scheiß Abstammung. Scheiß Predigten. Gerade wollte Lux sich über diese harten Worte beschweren, doch da hatte Diabolus sich bereits ohne weitere Kommentare von ihm abgewendet und gab seinem kleinen Bruder ein knappes Zeichen, ihm zügig zu folgen. Ungern beugte Lux sich zwar diesem Befehl und setzte sich in Bewegung, dachte aber nun doch darüber nach, wie er am besten abhauen könnte. Seine schlechte Laune hat nichts Gutes für mich zu bedeuten. Wie könnte ich mich aus der Affäre ziehen? Diabolus ahnte bestimmt schon längst, was für Gedanken Lux durch den Kopf schwirrten, ließ es sich jedoch nicht anmerken und lief souverän voraus Richtung Palast. Schließlich kannte niemand den Plagegeist der Nation besser als Diabolus, nicht einmal der eigene Vater könnte viel über Lux sagen. Seit der zweite Sohn des Teufels zur Welt gekommen war, hatte Diabolus die wohl härteste Aufgabe im gesamten Universum zu meistern, da ihr eigentlicher Vormund als Herrscher der Unterwelt bereits vollkommen ausgelastet war. So kam es irgendwie dazu, dass der älteste Bruder sozusagen zu einer Art Ersatzmutter wurde und sich um die jüngeren Geschwister kümmern musste. Selten mischte Lucifer sich persönlich in die Erziehung seiner Kinder ein, außer Diabolus kam alleine nicht mehr damit zurecht und musste seinen Vater um Hilfe bitten, was diesen in solchen Fällen nicht gerade erfreute. Ab und zu tat es Lux deswegen wirklich ziemlich Leid, wenn er seinem großen Bruder zu viele Schwierigkeiten bereitete. Oft mochte dieser genauso streng wirken wie ihr Vater, war aber in Wirklichkeit recht umgänglich und konnte auch sehr nett sein. Trotzdem besaß er mehr Eigenschaften eines Teufels. „Lux? Du hattest nichts Bestimmtes im Sinn, als du den Seelenbaum verletzt hast, oder?“, fragte Diabolus unterwegs mit ernster Stimme. Prompt wurde Lux aus seinen Gedanken gerissen und blickte zu ihm auf. „Äh?“ Auch wenn er nicht in das Gesicht seines Bruders schauen konnte wusste er genau, mit welchem Ausdruck er ihm diese Frage stellte. Es weckte Schuldgefühle in Lux, ein kleines bisschen. Dennoch konnte er nicht die Wahrheit sagen, dafür waren Teufel auch gar nicht bekannt, also beugte er sich mit der Antwort im Prinzip ausnahmsweise seiner Abstammung: „Nein“, log Lux gekonnt. „Wieso?“ Darauf bekam er keine Antwort mehr von Diabolus. *** Der Blutmärpalast war der Hauptsitz von Lucifer und konnte von fast allen Stellen der Unterwelt aus gesehen werden. Grund dafür war zum einen die enorme Größe dieses Bauwerks, das sich durch mehrere einzelne Türme auszeichnete, und zum anderen das zwar matte, jedoch permanente Leuchten des Gesteins, das einst durch die starke Magie des damaligen Herrschers geformt wurde. Dadurch veränderte sich die Substanz des früher gewöhnlichen Materials und pulsierte seitdem wie ein lebendiger Organismus. Selbst nach vielen Jahren floss die Magie ohne Unterbrechungen durch die Adern des Gebäudes und färbte durch die daraus entstehende Energie, die aus dem Palast in die Atmosphäre abgegeben wurde, den sonst pechschwarzen Himmel der Unterwelt auch heute noch blutrot. Zügig und ohne Umwege führte Diabolus seinen Bruder durch den riesigen, verwinkelten Palast direkt in sein Zimmer, wo er ihn erneut zur Rede stellte – zum Leidwesen von Lux. „Du solltest in nächster Zeit auf Streiche verzichten, Lux“, riet er ihm. „Hört endlich auf von Streichen zu reden!“ Grummelnd stieß Lux einen Fluch aus und warf sich empört auf sein Bett. „Ich vollbringe Heldentaten! Keiner von euch versteht mich, aber ihr seid eben Teufel. Das nervt echt.“ Schweigend schritt Diabolus leichtfüßig zu ihm und setzte sich neben seinen kleinen Bruder, wo er die Hände ineinander faltete. Etwas schien ihn zu beschäftigen, sogar beinahe Kummer zu bereiten. Natürlich war der älteste Sohn von Lucifer ununterbrochen im Stress, keine Frage, auf einmal wirkte er aber sichtlich besorgt. Was ist los mit ihm? Habe ich etwas zu Dummes angestellt, wofür er den Ärger von Vater einstecken muss? „Du bist auch ein Teufel. Vergiss das nicht.“ Nach dieser Aussage erhob Diabolus sich wieder, weil er vermutlich nicht die richtigen Worte für eine Predigt oder ein klärendes Gespräch finden konnte, was überaus untypisch für ihn war. Anschließend begab er sich bereits zur Tür und Lux hatte irgendwie das erdrückende Gefühl etwas sagen zu müssen, um seinen Bruder ein bisschen zu entlasten, aber er konnte ebenfalls nicht den geeigneten Anfang finden. Dann brachte Diabolus doch noch eine Frage über die Lippen, von der Lux förmlich überrollt wurde: „Sind es deine sogenannten Heldentaten denn Wert, etwas dafür zu opfern?“ „Opfern?“, wiederholte er perplex. „Wie meinst du das?“ Über die Schulter blickend, strich Diabolus behutsam über das warme Gestein zu seiner Linken und schien den Atem anzuhalten. Unruhig richtete Lux sich auf und wartete auf eine Erklärung, die er tatsächlich bekam: „Demnächst könnte dir etwas Unerwartetes widerfahren, Bruder. Du solltest dir ernsthaft darüber Gedanken machen, wie weit du für dein Ziel gehen willst.“ Nickend verschwand Diabolus nach diesem letzten Ratschlag durch die Tür und zog sie hinter sich zu. Stille kehrte augenblicklich ein. Verwirrt hockte Lux im Schneidersitz da und versuchte den versteckten Hinweis in dieser Aussage zu finden, der ganz offensichtlich vorhanden sein musste. Denken war nur leider nie seine Stärke gewesen, genauso wenig wie Geduld. In dem Moment kam er sich mehr als dumm vor. „Alter, ich verstehe echt kein Wort! Und warum hast du mich überhaupt hierher geschleppt?!“, schrie Lux ihm kurze Zeit später hinterher, aber es blieb still. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)