Time after Time von ShioChan ================================================================================ Kapitel 5: Aufklärung --------------------- Am nächsten Morgen stand Suzuki wie gewohnt zeitig auf und machte sich für den Tag fertig. Da es Sonntag war, nahm sie in aller Ruhe ihr Frühstück zu sich und verabschiedete sich dann von ihrer Familie, da sie mit Minako im Park verabredet war. Ihre Mutter erinnerte sie, wie jedes Mal wenn sie das Haus verließ, daran vorsichtig zu sein und bei Schwierigkeiten zu Hause anzurufen. Mit einem liebevollen „Ja“ an die gut gemeinte Geste ihrer Mutter gerichtet, schloss sie hinter sich die Tür und machte sich auf den Weg. Sie stellte fest, dass es ein schöner warmer Tag war und freute sich schon auf das Treffen mit Mina. Schließlich musste ihre beste Freundin ihr erzählen, wie es zu dieser schnellen Zusammenkunft zwischen ihr und Shogo gekommen war. Immerhin waren in den letzten Tagen gar keine Anzeichen dafür vorhanden, dass die Beiden irgendwann zusammen kommen würden. Einige Minuten später kam Suzu am vereinbarten Treffpunkt an und dieses Mal war Mina sogar pünktlich und hatte keine Überraschung für sie parat, so wie am Tag zuvor. Als sie an den gestrigen Nachmittag dachte, lächelte sie und begrüßte ihre Freundin mit einem überschwänglichen "Guten Morgen". "Guten Morgen. Du bist heute aber gut drauf!", stellte die Rothaarige fest und umarmte die Braunhaarige zur Begrüßung kurz. "Ach... Ich hab einfach nur gut geschlafen.", rechtfertigte sich die Braunhaarige, während die Beiden in die Richtung des Cafés gingen, welches sich in der Mitte des Parks befand. Während die Beiden auf ihre Getränke warteten, stellte Suzu ihrer Freundin endlich die Frage, welche sie im Moment am meisten beschäftigte: "So! Und jetzt erzähl mal. Wie kam es denn dazu, dass du innerhalb einer Woche auf einmal einen Freund hast?" Mina lief zunächst rot an und beobachtete die Kellnerin, welche die Getränke auf den Tisch stellte und sich mit einer Verbeugung wieder verabschiedete. Schnell trank sie einen kleinen Schluck von ihrem Kaffee, ehe sie anfing zu erzählen: "Naja, nachdem ich Shogo zum ersten Mal in der Mensa sah, mit seinem Ohrring und den hochgekrempelten Ärmeln, da hat sich irgendetwas in mir gerührt. Deshalb habe ich entschlossen, dass ich mit ihm ausgehen möchte. Natürlich habe ich ihn gefragt als weder du noch Chii in der Nähe waren. Am nächsten Tag haben wir uns dann abends getroffen und haben uns von Anfang an gut verstanden... Und dann ging irgendwie alles so schnell, verstehst du was ich meine!?" Nachdem die Braunhaarige ihre Freundin wohl etwas verwirrt ansah, seufzte die Rothaarige: "Ist ja auch egal. Auf jeden Fall fühlten wir Beide uns irgendwie von Anfang an zueinander hingezogen. Ach ich weiß auch nicht! Es fühlt sich richtig an und das ist alles was zählt. Und die Zeit wird zeigen was daraus wird." Suzu hatte ihrer Freundin aufmerksam zugehört und war erstaunt. Das alles hörte sich bei Mina so einfach an. Wieso konnte sie nicht so sein wie Mina, zumindest was ihre Gefühle für Trey anging? Die Braunhaarige ließ anscheinend etwas den Kopf hängen, als sie von ihrem Kakao trank, denn Mina legte eine Hand auf ihre Schulter und lächelte ihre beste Freundin liebevoll an. "Das mit dir und Trey wird schon irgendwann. Den ersten Schritt für ein Date habt ihr immerhin gestern im Duel Dome gemacht. Jetzt müsst ihr zwei euch nur noch mehr miteinander treffen oder zumindest mal mehr miteinander reden, selbst wenn es nur in der Schule ist." "Das sagst du so einfach Mina!", seufzte Suzu, "In seiner Nähe fühle ich mich manchmal wie ein Trottel und weiß manchmal nicht was ich zu ihm sagen soll. Klar hab ich auch mal lichte Momente, wo es nur so aus mir heraussprudelt, aber die Momente waren in letzter Zeit nicht sehr häufig." "Ach komm, lüg mich nicht an. Du hast mir doch erzählt wie viel ihr euch unterhalten habt, als du ihm mit seiner Jacke geholfen hast. Oder erinnere dich bloß an gestern, als ihr euch stundenlang über Duelle unterhalten habt.", konterte die Rothaarige daraufhin und ihre Freundin merkte, dass sie recht hatte. So langsam aber sicher taute sie Trey gegenüber auf, weil sie ihn mittlerweile jeden Tag sah und mit ihm sprach. Sie musste nur noch mehr am Ball bleiben und ihre Art ihm gegenüber schüchtern zu sein weiter ablegen. Dann würde es klappen. "Aber das zwischen dir und Shogo freut mich wirklich sehr für dich Mina.", wechselte die Braunhaarige das Thema, worauf Mina sofort ansprang und nur so von Shogo schwärmte. Da Suzu nicht unhöflich ihrer Freundin gegenüber sein wollte und es sie ja doch irgendwie interessierte, lauschte sie der Rothaarigen unentwegt und so verflog der Vormittag. Als sie sich auf den Weg nach Hause machte lief ihr eine Frau entgegen, welche die gleiche Haarfarbe hatte wie sie, sogar die gleiche Strähne. Einzig ihre kurzen Haare unterschieden sich von den ihren. Sie stutzte und blieb stehen, während ihr Blick auf der Fremden haftete, welche ohne ein Wort zu sagen an ihr vorbeiging und um die nächste Ecke bot. Suzu schüttelte den Kopf und meinte sich für den Rest des Weges keine weiteren Gedanken mehr darüber zu machen. Trey hatte unterdessen keinen angenehmen Vormittag. Die Tatsache, dass er Hane Kuriboh sehen konnte, wollte er noch immer nicht begreifen. Als er aufstand um zu frühstücken, wo er wieder auf Azuna traf, war das braune Fellknäul verschwunden. Er tauchte erst wieder auf, als der Schwarzhaarige an die frische Luft ging, um weiterhin Abstand zu seiner Schwester zu halten. "Sag mal Trey, willst du nicht langsam wissen weswegen ich hier bin? Du hast seit gestern Abend kein einziges Wort mit mir geredet. Das ist schon sehr traurig für mich.", sprach Hane Kuriboh den Schwarzhaarigen an, während er um dessen Kopf schwirrte. "Erde an Trey! Hallo!" Auf einmal fuchtelte der Schwarzhaarige, welcher die ganze Zeit versucht hatte diese nervige Kugel zu ignorieren, wie wild mit den Armen, woraufhin sich diese etwas von seinem Kopf entfernte und in der Luft schwebte. Trey blieb stehen und sah zu dem Duel Monsters, welches ihn die ganze Zeit nervte. Er konnte immer noch nicht glauben, dass dieses Vieh echt war. Er kannte das Solid Vision Sytem der Kaiba Corp., welches auch in der Duel Disk integriert war, doch diese Visionen waren nur holographische Bilder. Sie waren nicht real und ein Real Solid Vision musste wohl erst noch erfunden werden. Wie also konnte diese Fellkugel einfach auftauchen? "Es ist einfach unbegreiflich, dass du real sein sollst. Ich habe noch nie gehört, dass Duel Monsters Karten real werden können. Ich habe mich gestern Abend bestimmt böse gestoßen und daher bestimmt nur eine Gehirnerschütterung. Ich bilde dich mir wahrscheinlich nur ein.", plapperte Trey ganz aufgeregt und lief unterdessen hin und her. "Aber ich bin real. Timaeus schickt mich. Und er hat eine ganz besondere Aufgabe für dich Trey. Du musst sie dir anhören. Unbedingt!", sprach Hane Kuriboh in einem sanften, aber bestimmenden Ton, während er sich auf Treys Kopf setzte. Nun blieb Trey stehen. Ihm war so als würde ihm der Name bekannt vorkommen, aber vielleicht täuschte er sich da nur. Er blickte zu Hane Kuriboh hinauf: "Wer ist denn nun bitte Timaeus?" „Ah. Hab ich dein Interesse geweckt?“, die braune Fellkugel mit Flügeln erhob sich wieder von seinem Kopf und flog so vor sein Gesicht, damit der Schwarzhaarige ihn richtig ansehen konnte, „Timaeus ist so etwas wie der Herrscher der Spirits World beziehungsweise einer davon. Aber er hat wohl das Meiste zu sagen, nachdem die anderen Beiden meistens nur Unsinn machen.“ „Herrscher? Spirits World?“, fragte der junge Mann irritiert. Hane Kuriboh schien zu grinsen, jedenfalls kam es Trey so rüber, denn wirklich sagen konnte er es, aufgrund des fehlenden Mundes, nicht. Die kleine Kugel flog etwas überschwänglich in Schlängellinien hoch und runter und von rechts nach links, während es meinte, dass es besser wäre sich irgendwo in Ruhe darüber zu unterhalten. Immerhin könnte man ihn sonst als verrückt abstempeln, wenn er mit sich selber sprechen würde. Niemand sonst konnte die Fellkugel sehen. Kurz sah der Schwarzhaarige das Duel Monsters misstrauisch an, doch setzte sich dann in Bewegung und steuerte auf einen kleinen Spielplatz zu, welcher schon ziemlich verwahrlost aussah. Er setzte sich auf eine der schon leicht rostigen Schaukeln und sah zu Kuriboh auf. „Also? Sprich. Dieser Spielplatz wird kaum noch genutzt. Hier können wir uns ungestört unterhalten.“, sagte er in dem ruhigsten Ton, den er in diesem Moment zustande brachte, „Was ist die Spirits World? Wer genau ist Timaeus und was soll diese Aufgabe sein?“ Hane Kuriboh setzte sich auf die andere, noch leere, Schaukel und begann zu erklären: „Also die Spirits World kannst du als eine Parallelwelt zu dieser Welt hier sehen. Wir Spirits, so heißen wir nämlich richtig, leben dort eigentlich genauso wie ihr Menschen in friedlicher Eintracht. Es gibt zwei Ebenen der Spirits World. Der Teil den wir Spirits World nennen ist ein friedlicher heller Ort, welcher von den drei heiligen Drachen oder auch Kriegern beschützt wird. Ihre Namen sind Timaeus, Critias und Helmos. Dann gibt es da noch die Dark World, eine dunkle Gegend, in der viel Zwietracht herrscht. Niemand weiß so Recht wer dort herrscht und ob überhaupt, wahrscheinlich gibt es dort nur die Regel der Stärkste überlebt. Aber das spielt jetzt keine Rolle, es war nur wichtig, dass du weißt, dass es diese beiden Ebenen gibt.“ „Du willst mir also sagen, dass ihr… Spirits… dort lebt wie normale Menschen?“, fragte Trey ungläubig. „So ungefähr. Ja. Aber wir leben eher in Klans, als das wir Familien gründen oder so. Die Monstertypen, die Pegasus den Karten gegeben hat kommt den Klans wohl ziemlich nahe würde ich sagen.“, erklärte das Fellknäul, „Aber auch das spielt jetzt nichts zur Sache. Es gibt Wichtigeres.“ „Diese Aufgabe?“, fragte der Schwarzhaarige erneut, woraufhin Hane Kuriboh nickte. „Genau. Vor einiger Zeit ist Timaeus etwas Merkwürdiges aufgefallen. Eine dunkle Macht breitet sich immer mehr aus und bringt das Gleichgewicht durcheinander. Er weiß nicht was es ist, aber er ist der Meinung, dass diese Macht aus der Menschenwelt stammt. Deshalb hat er mich zu dir geschickt.“, kam die Antwort. Trey verstand es immer noch nicht: „Aber warum zu mir?“ Hane Kuriboh erhob sich von der Schaukel und sah den Schwarzhaarigen ernst an, bevor er erklärte, dass es nur eine kleine Anzahl an Menschen gab, die so viel spirituelle Kraft besaßen, um so etwas wie Spirits zu sehen. Er sei einer dieser wenigen Menschen und auch einer der wenigen, die überhaupt mit ihnen richtig kommunizieren konnten. Wieso und weshalb er diese Kraft habe, könne auch die Fellkugel nicht erklären, aber Timaeus habe seine Kraft gespürt. „Und deshalb bin ich nun hier, um dir seine Nachricht zu überbringen. Er macht sich große Sorgen und er möchte, dass du dem ganzen auf den Grund gehst.“, erklärte Kuriboh, „Und ich helfe dir dabei.“ Trey stand auf und ging an der Schaukel auf und ab: "Das ist ja alles schön und gut. Aber wie soll ich diese dunkle Macht denn aufspüren? Ich bin doch kein Radar oder Magnet oder ähnliches..." Plötzlich vernahm er hinter sich Schritte. Er verkrampfte sich und drehte sich zu dem Geräusch herum. Hatte derjenige gehört, dass er sich mit einem unsichtbaren Wesen unterhielt? Oder war er doch ein Magnet für komische Dinge geworden, seit die Fellkugel aufgetaucht war? Als er sich umdrehte erblickte er lediglich ein Pärchen, welches gerade am Spielplatz vorbei ging. Anscheinend hatten sie ihn nicht gesehen. Sofort entspannte sich sein Körper und er atmete erleichtert auf. Instinktiv wollte er sich wieder auf die Schaukel setzen, als er auf einmal eine vertraute Stimme vernahm. "Was tust du hier, Brüderchen?" Seine Augen weiteten sich und er drehte sich ruckartig um. Was zum Teufel suchte sie hier? Wie hatte sie ihn gefunden? Er war zu verdattern, um ihr die Fragen stellen zu können und stammelte nur vor sich her. "Na komm schon... Begrüße mich doch endlich mal herzlich, Brüderchen. Du hast noch kein einziges Wort mit mir gesprochen. Und ständig verlässt du fluchtartig unser Haus. Was ist los mit dir?", fragte ihn Azuna mit einem nicht einschätzbaren Grinsen im Gesicht, welches Trey Sorgen bereitete. Er schluckte und wusste immer noch nicht so recht was er sagen sollte. Geschweige denn, wie er die Situation überhaupt einschätzen sollte. Hane Kuriboh flog neben ihm her und versuchte ihn aus seiner Starre zu befreien. Es gelang der Fellkugel und er versuchte seine Stimme zu normalisieren und seine Wut auf seine Schwester zu verbergen. Doch dies gelang ihm nur bedingt. "Was willst du hier?", fragte er knapp und Azuna lief ein paar Schritte auf ihn zu in Richtung Schaukel. "Mich mit dir Unterhalten, was denn sonst?", sie hatte immer noch dieses Grinsen im Gesicht und setzte sich nun auf die Schaukel, "Immerhin habe ich dich fünf Jahre nicht gesehen, und-" Nun konnte Trey seine Wut nicht mehr zurück halten. Seine Stimme bebte darunter: "Spar dir deine Ausreden! Warum bist du wirklich hier? Mom kannst du vielleicht hinters Licht führen, aber mich nicht! Du warst fünf Jahre verschwunden seit seinem Tod! Und jetzt tauchst du einfach auf und tust so als wäre nichts!? Für wie Blöd hältst du mich eigentlich!? Also: Sag mir warum du wirklich hier bist!" Azuna wirkte auf einmal enttäuscht und blickte traurig zu Boden: "Das du mich so einschätzt... Das ist wirklich sehr Schade." Im nächsten Moment blickte sie zu ihm auf und ihr Grinsen wurde noch unheimlicher: "Aber wer, wenn nicht du hätte es gemerkt." Sie stand auf, klopfte sich den Dreck von der Hose und lief auf Trey zu. Als sie auf seiner Höhe war, stoppte sie. Sie drehte sich zu ihm um, beugte sich zu ihm herunter und flüsterte ihm ins Ohr: "Das eigentliche Spiel beginnt erst. Mach dich bereit. Bald geht es los!" Nun war der Schwarzhaarige nur noch mehr verwirrt, doch ehe er seiner Schwester noch eine Frage stellen konnte, hatte diese sich schon in Bewegung gesetzt und den Bereich des Spielplatzes verlassen. Sie hinterließ einen verwirrten jungen Mann, welcher ratlos in der Mitte des Spielplatzes stand. Zum dritten Mal an diesem Tag drehte er sich erschrocken um, als er eine weitere weibliche Stimme hinter sich vernahm: „Hallo Trey.“ Ebenfalls erschrocken von den ruckartigen Bewegungen des Schwarzhaarigen zuckte auch Suzuki kurz zusammen, welche hinter dem jungen Mann stand. Mit großen, fragenden, grünen Augen sah sie den Schwarzhaarigen an, welcher sich langsam wieder entspannte. „Ist alles in Ordnung? Du bist so blass.“, fragte sie anschließend besorgt. „Ähm j-ja. Alles in Ordnung. Was… was machst du hier?“, in diesem Moment klang Trey unfreundlicher, als er eigentlich sein wollte, doch die Braunhaarige schien das zu überhören oder zu ignorieren. „Ich bin auf dem Heimweg zufällig hier vorbei gesehen und hab dich gesehen.“, lächelte die junge Frau, „Deshalb dachte ich, ich spreche dich mal an. Ich hoffe ich störe nicht.“ „N-nein. Du störst nicht.“, aufatmend strich sich der junge Mann durch die kurzen Haare, „Entschuldige. Ich bin ein wenig schreckhaft heute. Hab nicht so gut geschlafen.“ „Nein schon gut. Ich hätte dich nicht so erschrecken dürfen.“, meinte die junge Frau, setzte sich auf eine der Schaukeln und begann, mit den Füßen auf dem Boden, etwas hin und her zu schwingen. Sie überlegte, ob sie Trey auf die Frau ansprechen sollte, welche bei ihm war, bevor sie ihn angesprochen hatte, doch verwarf diesen Gedanken wieder. Er sah danach so extrem blass aus, dass es wohl nicht Ratsam war ihn danach zu fragen, auch wenn sie sich ernsthafte Sorgen machte. Kurz überlegte sie, ob es überhaupt eine gute Idee war, zu ihm zu gehen. Sie hatte ihn nur durch Zufall gesehen, als sie an diesem alten Spielplatz vorbei kam. Er sah ziemlich verstört aus, weshalb sie ohne darüber nachzudenken auf ihn zugegangen war. Doch nun wusste sie nicht so ganz, was sie sagen sollte. „Geht es dir eigentlich besser?“, kam plötzlich die Frage, welche sie irritiert zu Trey blicken ließ. Dieser sah sie kurz an und wandte dann den Blick ab: „Naja. Nach dem Duell gestern sahst du so blass aus. Ich hab mir Sorgen gemacht, ob alles in Ordnung ist. Du hast zwar gesagt, das alles in Ordnung sei, aber für mich sah das nicht so aus.“ Suzus Augen wurden immer größer und die Röte in ihrem Gesicht nahm beachtlich zu. Sie spürte regelrecht, wie ihr Gesicht und ihre Ohren glühten, weshalb sie den Blick gen Boden senkte. Er hatte also bemerkt, dass sie während des Duells einen Anfall hatte. Eigentlich hatte sie das zu verhindern versucht. Niemand sollte wissen, dass ihr solche Anstrengungen nicht gut taten und auch, dass sie mit dem Virtual System vorsichtig sein musste. Ihr war es lästig, so zu tun, als wäre nichts, aber sie wollte als normales Mädchen behandelt werden und nicht wie jemand, der ein Handicap besaß oder schwer krank war. Es reichte schon, dass ihre Eltern sie am liebsten in Luftpolsterfolie einpacken würden. Nur deshalb zog sie diese Sache so eisern durch. Auch von Trey wollte sie nicht mit Samthandschuhen angefasst werden. Sie lächelte und sah Trey wieder an: „Alles gut, aber danke der Nachfrage. Ich hab oft Kreislaufschwierigkeiten, aber das ist nicht so schlimm. Gestern beim Duell hatte ich sie auch kurz, aber es ist wieder alles gut. Mir geht’s super.“ Daraufhin stieß sie sich ab und begann mit der Schaukel hin und her zu schwingen. Sobald sie wieder unten war holte sie wieder Schwung, um beim nächsten Mal höher zu kommen. Der Schwarzhaarige beobachtete die junge Frau eine Weile. So richtig glauben konnte er ihr nicht, denn das gestern sah nicht wie ein Schwächeanfall auf, eher so als hätte sie Schmerzen gehabt. Doch er traute sich auch nicht weiter nachzubohren, immerhin war es Suzukis Entscheidung, ob sie ihm darüber etwas erzählte oder nicht, zumal sie sich ja noch gar nicht so lange kannten. Das verhinderte aber nicht, dass er sich Sorgen um sie machte. Trotzdem lächelte er, als er sah wie viel Spaß Suzu beim Schaukeln hatte. „Dann ist ja gut.“, meinte er abschließend. Nun trat eine Stille zwischen den Beiden ein, welche aber nicht unangenehm war und der Schwarzhaarige konnte dies gerade gebrauchen. Er lehnte sich gegen die Stützen der Schaukel und beobachtete seine heimliche Liebe beim Schaukeln. Der Anblick ließ ihn gerade alle Sorgen vergessen und er hatte wieder ein Lächeln im Gesicht. Suzu bemerkte dies und blickte unter dem Schaukeln zu ihm hinüber und fing vor Freude zu lachen. Nach kurzer Zeit lies sie sich ausschaukeln und ging lachend zu ihm hinüber. Sie hatte jedoch noch zu viel Schwung, verlor das Gleichgewicht und viel nach vorne. Trey konnte sie gerade noch auffangen. "Nicht so stürmisch, junge Frau!", lachte er sie an. Suzu blickte zu ihm auf und musste ebenfalls lachen. "Tut mir Leid. Ich hatte wohl noch zu viel Schwung.", sie richtete sich wieder auf, Treys Hand blieb jedoch an ihrem Elenbogen. Schnell zog er seine Hand zurück, als ihm dies auffiel. Suzu hatte es trotzdem bemerkt und wurde erneut rot, lächelte ihn aber weiter an. "Danke Suzu...", sagte er zu ihr, während er ihr in die Augen sah. Er war ihr wirklich dankbar in diesem Moment. Die Braunhaarige war jedoch verwirrt und ihr Kopf glühte wieder vor Röte. Nachdem die junge Frau fragte, warum er sich denn bei ihr bedankte, sprach er weiter: "Ich hatte vorhin ein ziemlich unangenehmes Gespräch. Danach war ich wütend und verwirrt. Wenn du nicht vorbei gekommen wärst, dann hätte mich das Thema bestimmt noch Stunden beschäftigt. Aber du hast es wirklich geschafft, dass ich auf andere Gedanken gekommen bin! Und dafür wollte ich einfach nur Danke sagen...." Suzus Grinsen wurde breit: „Gern geschehen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)