Only Human von Kupferhaeschen ================================================================================ Kapitel 3: ... Sie macht mich Wahnsinnig... ------------------------------------------- Es waren bereits zwei Wochen vergangen, seit er Ruby auf der Straße angesprochen hatte und seitdem arbeitet er fleißig an seinen Designs. Ruby und Ariana schauen auch regelmäßig bei ihm vorbei und dabei ist ihm aufgefallen, dass Ruby sich anders verhält, wenn Ariana nicht dabei war. In Arianas Nähe war sie eher Still und zurückhaltend, aber kaum war sie mal nich dabei, wirkte Ruby gelegentlich .... menschlich. Diese ganze Situation verwirrte ihn mehr und mehr. Natürlich hatte er die halbe Nacht wieder an den Designs gesessen. Dieses mal aber nicht weil er in einem Kreatief festsaß, sondern weil er endlich Ideen hatte. Nachdem er etwa 7 Outfits zu den drei Geforderten Themen gezeichnet hatte, legte er sich ins Bett und versuchte zu schlafen. Gegen 8 Uhr morgens klingelte es dann an der Tür. Schnaubend drehte er sich um und versuchte das klingeln zu ignorieren, da es nur Oliver sein konnte, der ihn wieder nerven wollte. Gerade als er sich in sein Kissen kuschelte, fiehl es ihm wieder ein und er sprang sofort aus dem Bett. Er zog sich Hose und Shirt an, stopfte seine Kravatte in seine Hosentasche und sprang in die Schuhe. Beim Vorbeilaufen schnappte er sich seine Tasche und riss die Tür auf. "Guten morgen, Schlafmütze." Oliver grinste ihm lässig entgegen. "Jo." Anthony grüßte nur kurz seinen Kumpel und lief sofort weiter. Es war Montag morgen... Er hat völlig vergessen, dass heute Uni war und wenn sie sich nich beeilten, verpassten sie die erste Stunde. Und für Anthony war es eine wichtige Vorlesung, da es die Vorletzte sein würde, bevor die Prüfung begann. Es dauerte nicht lange, da hatte Oliver ihn eingeholt und sie liefen gemeinsam zur Uni. Neugierig wie Oliver war, fragte er ihn natürlich über Ruby und Ariana aus und wollte Details wissen. "Also erzähl, hast du eine der Beiden schon... du weißt schon.", fragte er lachend. Anthony boxte seinem besten Freund in die Seite und stolperte dabei fast über seine eigenen Füße, da er das laufen dabei nicht aufhörte. "Fick dich Oliver!" Oliver lachte nochmal auf "Also nein." Natürlich gehörten diese Neckerein zu ihren Spielchen, aber in dieser Hinsicht nervte es ihn. Ariana war nicht sein Typ. Sie war genau das, was er nicht mochte. Eine rumnörgelnde, besserwissende, arrogante kleine Kuh, die von nichts Ahnung hatte, aber ihre Klappe auch nicht halten konnte. Fehlte nur noch blondes Haar. Dafür war Ruby genau sein Typ, aber auch das Tabuthema. Wäre sie ein normales Mädchen, hätte er sie längst zu einem Date eingeladen. Aber da das leider unmöglich war, nervte es ihn nur noch mehr, ständig daran erinnert zu werden. Natürlich konnte Oliver das nicht wissen, aber das machte die ganze Situation kein Stück besser. Als sie endlich an der Uni ankamen, sah Anthony auf die Uhr und bemerkte, dass sie wieder gut in der Zeit waren, also wurden sie langsamer und gingen gemütlich übers Gelände. Als sie sich den Eingang näherten, bemerkte Oliver eine junge Frau, die unsicher neben der Tür stand. "Darlin', da wartet ein unschuldiges kleines Lamm auf unsere Hilfe." Er zeigte auf sie und grinste frech. Anthony sah auf und blieb sofort stehen. "Oliver das ist kein unschuldiges Lamm.... Das ist..." Sie sah auf und ihre Blicke trafen sich. Schlagartig bekam er Herzklopfen. Verflucht, dachte er. "Ruby." Olivers Blick wanderte von ihr zu Anthony und wieder zurück. "Tony.... du hast meinen Vollsten Respekt." Er klopfte ihm auf die Schultern und flüsterte ihm grinsend ins Ohr "Die find sogar ich Scharf." Anthony sah verdutzt zu seinem homosexuellen, besten Freund und hätte ihm am liebsten eine geknallt. Aber er war noch nie der Typ der seinen Zorn in ner Schlägerei ausdrückte, aber gerade als er etwas erwiedern wollte, überholte ihn sein Freund und schlang beide Arme um Ruby. Diese erwiederte die Umarmung nicht, sondern sah immer noch zu Anthony. "Ich hab schon sehr viel von dir gehört. Mein Name ist Oliver, ich bin Anthonys bester Freund." Etwas wütend antwortete Anthony "Wer weiß wie lange noch." Erst als Anthony bei den beiden ankam und seinen Freund leicht wegzog, löste dieser seine herzige Umarmung "Mein Name ist Ruby." Sein Kumpel musste gemerkt haben, dass Ruby diese ganze Situation unangenehm war, da er sich etwas zurückzog und schmollend andere Studenten beobachtete. "Ruby, was ist denn los? Wo ist Ariana?", fragte Anthony etwas besorgt. "Ariana musste weg. Den Grund kenne ich nicht... Sie sagte ich solle zu deiner Universität gehen und dort auf dich warten. Sie würde dir bescheid geben, meinte sie." Ihm bescheid geben? Er hatte nichts von ihr gehört... Sie war nicht bei ihm gewesen oder hatte angerufen. "Ach verdammt... ich hatte das Handy die letzten Tage auf stumm gestellt. Er zog sein Handy aus seiner Hosentasche und hatte tatsächlich eine Nachricht auf der Mailbox. "Hey Blödmann. Ich bins. Du musst ein paar Tage auf Ruby aufpassen. Ich bin gerade auf dem Weg nach Frankreich, da jemand wichtiges Hilfe braucht. Ich meld mich sobald ich weiß, wann ich zurück bin." Es folgte eine kurze Pause. "Rühr sie nicht an, sonst schneid ich dir die Eier mit meiner Nagelschere ab." Seufzend steckte er sein Handy zurück in die Tasche. Das war ja wieder typisch für Ariana. Kurzfristige Ankündigungen und leere Drohungen. Als Oliver ihn fragend ansah, erklärte er seinem Freund, dass Rubys Mitbewohnerin aus Familiären Gründen verreisen musste und er deshalb ein Auge auf sie haben sollte, da man ja nie vorsichtig genug sein könne. Da sie es durch diesen Zwischenfall wieder eilig hatten, nahmen sie Ruby kurzerhand mit in die Vorlesung, während Oliver in seinen Wirtschaftskurs ging. Das heutige Thema war nur auf die Abschlussarbeiten bezogen. Jeder sollte dem Professor seine bisherigen Skizzen zeigen und besprechen. Da sie spät dran waren, hatten sie nur noch ziemlich weit hinten freie Plätze gefunden und machten es sich dort bequem. Während er Prof nach und nach jeden nach vorne bat, begann er noch etwas an seinem letzten Thema zu arbeiten. Damit hatte er die meisten Probleme und dann gab es darauf auch noch die meisten Punkte. Interessiert beobachtete Ruby ihn, während er seine vorbereiteteten Skizzen auspackte. "Da sind ja überall nur nackte Frauen darauf...", stellte sie fest. Anthony schmunzelte und antwortete ihr schließlich "Wenn ich Zeit habe, bereite ich die Basis für meine Designgs vor. Das heißt, dass ich Frauen aufs Papier zeichne. Ohne Kleidung." "Wieso?" Er kam näher auf sie zu, da er etwas Angst hatte, dass sie gleich vom Professor getaddelt würden, und flüsterte ihr zu. "Wenn ich dann endlich mal die Idee für einen Entwurf habe, kann ich ihn sofort zeichnen und mich nicht lange mit der Base rumärgern." Daraufhin nickte sie nur und beobachtete ihn eine Weile schweigend beim zeichnen. "Ms. Pine bitte." Der Professor war erst bei P angelangt... Seufzend sah er auf die Uhr. Das würde noch eine Weile dauern und er hatte etwas Angst, dass Ruby sich langweilgen könnte. Gerade wollte er sie fragen, ob sie sich langweilte, da drehte sie sich in seine Richtung. Ihre Lippen waren nur wenige Zentimeter von einander entfernt. Als ihr Duft ihm in die Nase stieg, begann sein Herz immer schneller zu schlagen. "Anthony?", fragte sie flüsternd an seinen Lippen. Gerade als er sich dazu hinreißen ließ, sie zu küssen, wurde er unterbrochen. "Mr. Storm, würden sie bitte runterkommen und mir ihre arbeiten zeigen?" Seufzend packte er seinen Ordner und ging zum Pult des Profs. Eine Weile Blätterte dieser durch seine sieben Entwürfe und nickte gelegentlich. Während sein Professor die Skizzen genaustens begutachtete, wande Anthony seinen Blick wieder Richtung Ruby und da fiehl ihm erst auf, dass Mike, Amber, Catherine und Mai heute nicht da waren... Genau die Vier, die zwischen Becka Pine und ihm waren.... Er seufzte und wandte sich wieder seinem Lehrer zu. Nach einer gefühlten Ewigkeit blickte er zu Anthony auf und begann mit der Beurteilung "Ihre Entwürfe sind herrausragend Mr. Storm. Sehr viel besser als beim letzten mal. Viele kleine Verspieltheiten aber nicht zu viele. Der Schnitt wirkt fließend, wo es sein soll..... Und doch...." Er seufzte "Denken sie, dass sie jemanden finden, der diese Entwürfe tragen kann? Bei diesen Designs reicht kein hübsches Püppchen... sie brauchen Ausstrahlung." "Ja ich habe jemanden, der diese Kleider tragen kann. Dank ihr, habe ich diese Designs erst entworfen." Verdutzt schaute ihn der Alte Mann an und lachte dann "Na da bin ich ja gespannt... Es wäre sehr schade, wenn sie nicht zur Vorgegebenen Zeit fertig werden und Durchfallen Mr. Storm. Aber falls Sie Hilfe brauchen,Sie wissen ja, wie Sie mich erreichen." Anthony nickte ihm zu, während er seine Blätter wieder einsammelte und ging zurück auf seinen Platz. Kaum dass er saß, flüsterte Ruby ihm zu "Anthooony.... da drüben sah mich gerade ein Mädchen böse an und machte eine seltsame Geste... was bedeutet das?" Sie begann böse zu gucken und zeigte mit Zeigefinger und Mittelfinger erst auf ihre Augen und dann auf seine. Die Art und Weise, wie sie das tat war so unglaublich süß, dass er lachen musste und ihr den Kopf streichelte wie einer kleinen Katze. "Das heißt nur dass sie dich beobachtet. Nimm es dir nicht zu Herzen." Sie sah schmollend zu ihm auf und meinte daraufhin nur "Ich will aber nicht beobachtet werden." Nach dem Unterricht beschloss er mit Ruby noch in den Park zu gehen. Zum einen damit er etwas an seinen Designs arbeiten konnte und zum anderen, damit Ruby etwas unter Leute kam. Ihm gefiehl es nicht, dass Ariana sie wie eine Gefangene behandelte, also nutzte er die Situation um das zu ändern. Anthony saß sich auf eine Parkbank und packte seine Zeichenutensilien aus, während Ruby unsicher die anderen Menschen beobachtete. Als er dann anfing zu zeichnen, saß sie sich neben ihn und sah ihm zu, wie er an seiner Variante eines Kimonos kläglich scheiterte. Ruby sah ihn und danach die Skizze an und begann zu kichern. "Man sieht richtig wie dein Kopf zu rauchen anfängt." Etwas gekränkt sah er Ruby in die Augen und nahm ihr Kinn um ihre Gesicht zu sich zu drehen. "Du bist ganz schön Frech für dein Alter." Daraufhin sah sie ihn verwirrt an "Ich bin gut 400 Jahre älter als du. Darf man da nicht frech sein? Bin ich zu alt um frech zu sein?" Anthony legte seine Stirn an ihre und flüsterte "So war das nicht gemeint." Eine Weile versuchte er sich noch auf die Skizze zu konzentrieren, aber das erwieß sich als sehr schwierig, da Ruby immer wieder sehr nah zu ihm rutschte und sich an seinem Oberschenkel abstützte, um besser sehen zu können, was er zeichnete. "Was genau zeichnest du da?", fragte sie dann irgendwann. Er seufzte etwas erleichtert, da sie etwas weg rutschte. "Naja die letzte Aufgabe für die Modenschau ist, eine Tracht selbst zu verändern. So dass sie zum eigenen Stil passt und ich versuch mich an einem Kimono." Sie überlegte kurz und meinte dann "Sind das diese pompösen Bademäntel die sie in Asien tragen?" Er lachte auf und legte Stift und Papier zur Seite zwischen Ruby und sich und meinte daraufhin "Nein nicht ganz. Japaner tragen Kimonos... Nicht alle Asiaten." Sie nickte ihm langsam zu, aber betrachtete eher seinen Entwurf, als dass sie zuhörte. Sie nahm das Blatt und sah es an. Gedankenverloren strich sie über die zarten Linien und murmelte etwas dabei. Es war ein unglaubliches Bild sie dabei zu beobachten, wie ein Wesen aus einer anderen Welt. Der Sonnenuntergang hüllten ihr Profil in einem Farbspiel aus Flieder, Orange und Blau. Als sie ihren Kopf in seine Richtung drehte und ihre Rubinroten Augen ihn durchbohrten wurde ihm klar, dass er ihr längst verfallen war. Er hatte sich in genau die eine Frau verliebt, die niemals seine Gefühle erwiedern würde. Am liebsten hätte er sich dafür eine geknallt. "Fell...." "Was?" Sie riss ihn aus seinen Gedanken. "Ein Pelz würde gut aussehen, finde ich." Er folgte ihrem Blick und sah sich seine Skizze nochmal an. Ohne groß darüber nachzudenken fiehl er ihr um den Hals und umarmte sie. Er drückte sie fest und doch zärtlich an sich. "Vielen dank." Eine Weile saßen sie einfach so da. Sie fest in seinem Griff. Keiner sagte ein Wort. Irgendwann löste er dann seinen Griff und lächelte sie peinlich berührt an "Wir sollten langsam Nachhause gehen. Es wird langsam dunkel." Sie nickte ihm zu, aber sagte kein Wort. Also packte er seine Sachen ein und sie gingen los. Noch immer sagte keiner der beiden ein Wort, während es um sie herum dunkler wurde. Ehe sie es sich versahen, war es dunkel und die Straßenlaternen gingen an. Anthony merkte nicht, dass Rubys Schritte immer langsamer wurden und so ging sie bald nicht mehr neben ihn sondern ein paar Meter dahinter. Einige Minuten überlegte er schon, wie er nach dieser unüberlegten Aktion vorhin ein Gespräch anfangen sollte, als sich ihre zarten Finger um seine Hand schlossen. Sein Blick richtete sich in seine Hand, die von Rubys Fingern umschlossen wurde. "Du bist immer schneller geworden und ich wollte dich nicht verlieren." Rechtfertigte sie sich sofort. Anthony musste lächeln, aber er erwiederte nichts. Sie gingen Hand in Hand den restlichen Weg nachhause und da Ruby noch immer etwas hinter Anthony ging, konnte sie nicht sehen, wie eine einzelne Träne seine Wange hinunterlief. Ruby war gerade in der Badewanne. So wie es aussah würde sie die nächsten Tage bei ihm bleiben, da Ariana Angst um sie hatte. Irgendetwas war heute passiert. Vorher fühlte er sich zu Ruby eigentlich nur körperlich Hingezogen. Klar, war ihre süße, unbeholfene und doch abweisende Art anziehend, aber er hatte keine Gefühle für sie. Aber heute war etwas in ihm passiert... Jetzt war ihm klar, dass es mehr war, als "Bock auf Sex". Als sie vorhin Händchenhaltend wie ein Pärchen nachhause gingen, zerbrach es ihm sein Herz. Diese ganze Situation zwischen ihnen war so Irrsinnig. Er liebte sie... Doch sie ihn nicht.... Niemals.. Das war unwiderruflich. Ariana hatte ihn noch gewarnt, doch er konnte nicht glauben, dass er sich jemals in jemanden verlieben könnte, von dem er wusste, dass sie keine Gefühle erwiedert werden konnte. Er saß an seinem Schreibtisch und dachte über alles nach... Nur noch vier Wochen... dann wäre das alles vorbei... Wenn er sein Ziel erreichte, würde er einen Praktikumsplatz bei Vivianne Westwood bekommen und nach London gehen. Dann musste er sie nichtmehr sehen... Aber... Wollte er sie denn nie wieder sehen? In seinem Kopf lief gerade alles durcheinander. Ein klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. Ruby betrat das Zimmer, die Haare noch nass und ihre Haut leicht glänzend. "Anthony ich würde dann ins Bett gehen, wenn es in Ordnung ist?" Er lächelte sie an und nickte. Sie würde heute in seinem Bett schlafen und er würde das Sofa nehmen, falls er schlafen gehen sollte. Denn ehrlich gesagt hatte er nicht vor heute Nacht zu schlafen. Er musste den Kopf frei bekommen und den letzten Entwurf fertigstellen. Nach nur zwei Stunden intensiven Zeichnens hatte er seinen Entwurf fertig und war einigermaßen zufrieden. Der Kimono sollte einen fetten Pelzkragen bekommen und der Saum unten sollte auch mit Pelz verkleidet werden, welcher nach oben hin schmäler wurde. So ähnlich wie er es sich des öfteren bei einem Mantel vorgestellt hatte. Der Kimono selbst sollte ein dunkles Blau-Lila bekommen mit ein paar weißen Schmetterlingen und der Gürtel würde Schwarz werden. Das würde sich mit dem weißen Kunstfell super schneiden. Jetzt hatte er nur noch ein kleines Problem... Er hatte vergessen die Gästebettwäsche aus seinem Schrank zu holen, da er nicht dachte, diese heute zu brauchen. Zuerst versuchte er, mit Kaffee wach zu bleiben. Danach sah er sich einen Film an, aber das machte ihn nur noch müder und als die halbe Nacht vorbei war, gestand er sich ein, dass er keine andere Wahl hatte, als im Schlafzimmer seine Bettwäsche zu holen. Ehe er es sich versah, öffnete er leise die Zimmertür und schlich sich in sein eigenes Schlafzimmer. Er hörte ihren Atem. Das machte ihn nervös. Dieses sanfte Geräusch ließ ihn kurz in Versuchung geraten, sich zu ihr ins Bett zu legen. "Ruby?", flüsterte er um sie nicht zu erschrecken, doch sie reagierte nicht. Er schlich weiter Richtung Schrank und holte daraus seine Sachen. Wieder im Wohnzimmer warf er das Kissen und die Decke aufs Sofa. Nachdem er das Licht ausgemacht hatte, zog er seine Hose und sein Shirt aus und legte sich hin. In dieser Nacht träumte er von Ruby... Ruby ging an seine Universität. Er wusste nicht was sie studierte, aber er sah sie jeden morgen. Eines Tages traute er sich, sie anzusprechen und sie gingen aus. Einige male. Sie und er passten perfekt zusammen. Sie mochten die selben Filme. Die selbe Musik und sogar das selbe Café. Als sie eines abends auf dem Nachhauseweg vom Kino waren, war ihr kalt und sie nahm seinen Arm, um ihn um sich zu legen. Dabei lächelte sie ihn verlegen an. Und so gingen sie eng umschlungen zu ihrer Wohnung. Gentleman wie er war, verabschiedeteer sich vor ihrer Haustür von ihr. Doch als sie etwas dazu erwiedern sollte, sah sie ihn nur an. Die Lippen leicht geöffnet. Ehe er es sich bewusst war, drückte er sie an die Tür. Die Hände neben ihren Kopf und das Becken leicht an sie gepresst, legte er seine Lippen sanft auf ihre. Mit ihren zarten Fingern hielt sie sich an seinen Armen fest, während sie seinen Kuss erwiederte. Eine sanfte Berührung riss ihn aus seinem bittersüßen Traum. Erschrocken riss Anthony die Augen auf und sah Rubys Gesicht. Sie stand an der Sofalehne, auf der sein Kopf lag und sah ihn Kopfüber an. Bevor er realisierte, dass sie sein Haar streichelte, zog sie die Hand zurück. "Du hast schlecht geträumt.", meinte sie leise. Er rutschte etwas hoch, damit ihr Gesicht nichtmehr so verführerisch über seinem schwebte und sah sie leicht verschlafen an. "Wie kommst du denn darauf?" "Du hast einige male aufgestöhnt und.." "Ahh...." Er ließ sie nicht weiterreden. Sie hatte das ganze wohl mal wieder falsch verstanden. "Ruby das war kein Alptraum... Das war eher ein.... freudiges aufseufzen." Sie sah ihn verwirrt an. "Es ist was schönes im Traum passiert. Mehr nicht." "Achso." Eine Weile stand sie so da und sah etwas verlegen zur Seite. Er beobachtete sie ein bisschen und wunderte sich immer wieder über ihre Perfektion. Am liebsten hätte er sie jetzt einfach umarmt und ihr gesagt, was er fühlte. Gedankenverloren sah er auf den Boden. "Kann ich mich zu dir setzen?", fragte sie plötzlich ganz leise. "N..Natürlich... komm her." Er wurde leicht nervös, als sie auf ihn zukam und erst als sie die Decke hochhob und mit unter seine Decke kroch wurde ihm ein Fehler bewusst den er begangen hatte. Er hatte gestern Nacht seine Hose ausgezogen. Er war nackt. Unter der Decke war nichts. Panisch machte er den Fernseher an, damit sie beschäftigt waren, bis er einen Vorwand fand, sie aus dem Raum zu schicken. Doch sie schien seinen Plan zu missbilligen und rutschte näher an ihn heran. Gott sei dank hatte sie eine Leggins an und sollte dadurch nicht bemerken, dass er nichts anhatte. Dennoch machte ihn das Gefühl verrückt, wenn ihr Bein an seinem Oberschenkel rieb. Lange würde er das Spiel nicht aushalten, bis er entwerder über sie herfiehl oder panisch aus dem Raum stürmte. Egal ob sie ihn nackt sehen würde oder nicht. "Anthony?" Etwas nervös hob er den Kopf und sah sie an. "Hm?" "Ist es dir unangenehm, wenn ich dir so nahe bin?" JAAAAAA!!! Schrie sein Verstand sofort los. "Nein. Wie kommst du denn darauf?" Sie lächelte ihn an. "Ach.. nicht so wichtig." Aha? Und wieder rutschte sie etwas näher an ihn heran, so dass er von der Schulter bis zum Knie ihren Körper auf seinem noch immer nackten Körper spüren konnte. Plötzlich schoss ihm sein Traum wieder in den Kopf. Das Gefühl ihrer Lippen auf seinen. Er merkte wie sich in seiner Lendengegend etwas gemerkbar machte.. Fuck... Andere Gedanken.... Er musste sich ablenken... Na perfekt... Jetz schossen ihm die Bilder vom Maße nehmen in den Kopf. Er seufzte. Anthony Junior war zu seiner vollen Pracht erwacht. "Ruby?", seine Stimme klang rauchig, wie jedes mal wenn er erregt war. "Ja?", während sie ihm antwortete bewegte sie sich keinen Millimeter, so dass ihre leise, sanfte Stimme direkt in sein Ohr klang. Panisch versuchte er sich anders hinzusetzen, so dass sie seinen Ständer nicht bemerkte. Kontraproduktiv, da er mit seiner Hand sein bestes Stück berührte und er kurz vorm Explodieren war. "Brauchst du ein Glas Wasser? Du bist so blass?", fragte sie leicht besorgt. "JA!", antwortete er wie aus der Pistole geschossen. Gerade war er sehr dankbar, dass Ruby so fürsorglich war. Elegant schlüpfte sie aus der Decke und ging Richtung Küche. Hastig schmiss er sich die Decke vom Leib und stürmte in sein Schlafzimmer. Er packte sich seine Jogginghose und ein Shirt und ging weiter ins Badezimmer. Von dort aus gab er Ruby bescheid, dass er ein Bad nehmen würde, da es ihm schlagartig besser ging und er kein Glas Wasser brauchte. Während er das Badewasser einließ sah er sein Gemächt böse an, als würde das sein Problem lösen. Doch machte es das ganze eher noch schlimmer, da er begann sich einige Dinge vorzustellen. Vor etwa zwei Jahren hatte er sich ein Frenum stechen lassen und jetzt wollte er unglaublich gerne, dass Ruby davon wusste. (Frenum:Es wird etwas unterhalb des Vorhautbändchens gestochen um ein eventuelles Ausreißen des dünnen Bändchens zu vermeiden.) Wie von selbst legte er seine Hand um sein Glied und begann, während er an Ruby dachte, sich einen runterzuholen. Peinlich berührt lag er in seiner Badewanne und versuchte zu vergessen was er bis vor Fünf Minuten getan hatte. Noch nie zuvor war ihm so etwas passiert. Sie hatte doch nichts weiter gemacht, als neben ihm zu sitzen?! Während er diesen Gedanken erlag, wusch er sich die Haare, trocknete sich ab und zog sich an. Er fühlte sich um einiges besser und war sich sicher, den Tag ohne weitere Überraschungen zu überstehen. Als er das Wohnzimmer betrat hörte er traurige Musik und eine ihm sehr bekannte Stimme dröhnte aus dem Fernseher. Sandra Bullock... "Während wir uns geschrieben haben war sie für mich realer als sonst irgendwas. Sie war für mich realer, verstehst Du, als alles, was ich je gekannt habe. Ich hab' sie gesehen, sie geküsst, ich liebe sie. Und jetzt ist sie fort. Sie ist fort." Und da war ja auch Keanu Reeves. "Ruby, was siehst du dir da an?" Ruby saß auf dem Sofa, die Beine angezogen und ihre Arme darum geschlungen. Leise antwortete sie "Das Haus am See." Aha... Typisch Frau. "Anthony?" Er saß sich wieder neben sie aufs Sofa und sah genervt zu, wie Sandra Bullock die Treppe hinunterstürmte. "Ja?" Erwartungsvoll sah sie ihn an. "Wie sind Dates so?" "Was?" Sie drehte sich jetzt komplett zu ihm und wirkte dabei wie ein Kätzchen das Süßigkeiten riecht. "In diesem Film wirkt Liebe unglaublich schön und doch... schmerzhaft. Aber dieses Gefühl verstehe ich nicht. Wieso ist es schön, eine Verabredung mit jemanden zu haben?" Wie sollte man sowas nur erklären? "Ähm... Man verbringt Zeit mit der Person die man mag. Man ist ungestört, deshalb kann man sich auf einander Konzentrieren und sich kennenlernen und das macht einen glücklich... denke ich." "Haben wir dann gerade eins..?" WAS? "Neeein... Ein Date ist.... man geht essen... ins Kino... man sitzt nicht zuhause rum und... guckt Liebesfilme." "M-hm." Sie wirkte nachdenklich. Unterbewusst nahm er ihre Gesicht in die Hand und fragte sie, "Hättest du gerne eine Verabredung?" Schüchtern nickte sie. "Mit mir?", fragte er zögernd und nach einer weile nickte sie erneut. Er lächelte sie an und streichelte sanft ihre Wange. "Morgen dann." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)