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Eine Welt - Zwei Pole

Und wir dazwischen
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Ich hoffe ihr hattet angenehme Feiertage. <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Tut mir leid! Ich bin sehr gestresst, daher das unregelmäßige hochladen. Liest überhaupt hier noch jemand? I'm so sorry! Danke fürs treu bleiben T_T Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel ist aus Vals Sicht geschrieben. <3 [ADULT] Komplett anzeigen

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Anemone

Mein Name ist Teo und ich bin inzwischen 22 Jahre alt. Eigentlich bin ich ein ganz normaler Student, wohne in einer WG und lerne ab und an fleißig. Es gibt nur einen kleinen aber feinen Unterschied: Ich schlafe mit meinem Mitbewohner. Und ich glaube, wir führen eine Art Beziehung. Jedoch bin ich mir, was das angeht, leider nicht wirklich sicher. Valentin ist nicht der Typ vieler Worte. Es fällt ihm schwer sich auszudrücken, wenn es um Gefühle oder andere wichtige Dinge geht. Ich verstehe ihn oft falsch, das führt zu Komplikationen.

Und damit kommen wir auch direkt zu meinem Problem. Ich habe vor einiger Zeit einen Teilzeitjob angenommen. Es wäre auch alles schön und gut, nur habe ich durch die Uni und den Job kaum noch Zeit für private Angelegenheiten. Und so langsam staut sich der Frust in mir auf. Denn seit ich den Job habe, haben Valentin und ich es nicht mehr miteinander getan! Und das ist gute zwei Monate her. Ich sehe ihn kaum noch. Er hat selber mit seinem Studium genug am Hut und ist dabei, seine Masterarbeit zu verfassen.

Und hinzukommt, dass Valentin mir aus dem Weg zu gehen scheint und ich kann nicht sagen, wieso. Ich scheine wieder etwas falsch gemacht zu haben. Aber vielleicht ist das einfach die Art von Beziehung, die wir immer weiter so führen werden?

Goldlack

„Ich bin wieder Zuhause! Valentin?“, rufe ich in die Wohnung, während ich die Tür hinter mir schließe. Ich sehe mich um, höre jedoch nichts. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es weit nach Mitternacht ist. Vermutlich wird er schon schlafen, oder? Ich ziehe meine Schuhe aus und schleiche auf leisen Sohlen durch die Wohnung zu seinem Zimmer. Ich öffne die Tür und spähe hinein. Er liegt in die Decke eingerollt da und schläft. Meine Hand verkrampft sich leicht um die Türklinke und ich brauche einige Sekunden, um mich zu beruhigen und das Zimmer zu betreten. Der fahle Lichtschein des Flurs lässt mich wunderbar in Valentins Gesicht sehen. Ich beuge mich über ihn und beobachte seine friedlichen Gesichtszüge. Was würde ich dafür geben, jetzt neben ihm zu liegen. Langsam lasse ich mich nach unten gleiten und gebe ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, ehe ich mich abwende und mich wieder aus seinem Zimmer stehle. Ich gehe in die Küche und mache mir noch ein Brot, ehe ich in mein Zimmer gehe. Dort setze ich mich für eine Stunde an meinen Laptop und bearbeite noch einige Uniaufgaben. Um zwei Uhr morgens falle ich müde in mein Bett. Ich bin so geschafft, dass ich bis zum Mittag durchschlafe und meinen Wecker überhöre.

Als ich aufwache, hat Valentin die Wohnung schon wieder verlassen. So läuft es nun schon seit zwei Monaten ab. Ich komme nachts Heim, er verlässt früh das Haus und wir sehen uns nicht. In der Küche bemerke ich einen Zettel auf dem Tisch liegen. ‚Wir müssen reden‘. Autsch, das kann nur etwas Schlechtes bedeuten. Mehr Informationen gibt es für mich jedoch leider nicht. Ich greife nach meinem Handy und wähle zögerlich seine Nummer. Es dauert eine halbe Ewigkeit, bis Valentin abnimmt. „Was? Du weißt doch, dass ich immer um diese Zeit in der Bibliothek bin!“ Ich höre Geraune im Hintergrund und bin mir sicher, dass er gerade draußen vor der Uni steht, um mit mir reden zu können. „Ich habe deinen Zettel gesehen.“ Muss ich dazu wirklich noch mehr sagen? „Ich habe heute Nacht keine Schicht und bin zuhause, wenn du Heim kommst. Dann können wir reden.“ Ich versuche es so neutral wie möglich klingen zu lassen, aber meine Stimme zittert leicht vor Nervosität. Vielleicht ist der kleine Traum jetzt schon wieder vorbei. Und ich bin mir nicht einmal sicher, ob es ein guter oder ein schlechter Traum war. Valentin hat mir bisher noch nicht einmal gesagt, dass er mich liebt. Er hat auch dahingehend keine Andeutungen gemacht, aber er schläft mit mir und das begreife ich nicht.

„Ist gut. Ich bin heute Nachmittag Zuhause.“ Seit wir irgendeine Art von Beziehung führen, finde ich die Begriffe „Zuhause“ und „Heim“ in so einem Kontext unpassend. Wir wohnen zusammen, obwohl wir noch nicht wirklich lange ein Paar sind. So etwas kann nach hinten losgehen und dass weiß ich selber nur zu gut. Man gewöhnt sich einfach zu sehr an die andere Person. „Ich werde auf dich warten. Was willst du essen?“ Dann kann ich wenigstens für ihn kochen, oder es wenigstens versuchen. So viel besser sind meine Kochkünste seit dem letzten Mal nämlich auch nicht geworden. „Curryreis.“ Ok, er scheint wirklich nicht weiter mit mir reden zu wollen. Ich nicke und räuspere mich kurz. „Also dann, bis später!“ Damit habe ich aufgelegt, ohne eine weitere Antwort von ihm abzuwarten. Weiß er eigentlich, dass er mich mit seiner kühlen Art verletzt? Ich bin mir darüber nicht im Klaren. Wie über so vieles nichts. Seufzend lasse ich mich auf die Couch im Wohnzimmer fallen und mache den Fernseher an.

Eine Stunde später mache ich mich fertig, um einkaufen zu gehen. Gedankenverloren gehe ich durch die Straße und beachte die Leute neben und vor mir kaum, bis ich im Supermarkt ankomme. Ich suche die Zutaten zusammen und bleibe vor dem Regal mit den verschiedenen Reissorten stehen. Valentin liebt Basmatireis, daher greife ich nach der Packung. Jedoch halte ich einen Moment inne. Was weiß ich eigentlich über Valentin? Ich weiß, wie alt er ist und dass er noch Jungfrau war, bevor wir Sex hatten. Ich weiß, dass er Basmatireis liebt und Enchiladas eines seiner Lieblingsgerichte ist. Ich versuche seinen Stil und seine Musikrichtung nachzuvollziehen, aber daran scheitere ich immer wieder. Ist das alles, was wir übereinander wissen? Oder… bin nur ich der Unwissende von uns beiden? Mir wird flau im Magen, als mir bewusst wird, dass ich Valentin nie wirklich nach seinen Interesse gefragt habe. Wir wohnen schon ewig zusammen, aber die meiste Zeit haben wir nur nebeneinander her gelebt. So wie jetzt erneut.

Ich gehe zur Kasse, um zu zahlen und treten den Heimweg an. Nein, das Gespräch wird nie und nimmer gut ausgehen. Was sollte er mir schon großartig sagen wollen, außer, dass er die Sache wieder beenden möchte? Vermutlich will er nur wieder mit mir befreundet sein, oder schlimmer, nur wieder Mitbewohner. Und das Worst-Case-Szenario in meinem Kopf wäre, dass Valentin sagt, wir könnten nicht mehr zusammenleben. Mein Magen zieht sich zusammen, als ich mich in die Küche stelle und alle Zutaten heraushole. Langsam beginne ich zu kochen, wobei ich mich wenig darauf konzentrieren kann. Ich versalze den Reis, schaffe es aber, das Essen noch zu retten. Gerade rechtzeitig, als ich höre, wie die Wohnungstür geöffnet wird. Mein Herz schlägt wie wild und ich sehe lächelnd in den Flur. „Hallo“, meine ich zu Valentin und er nickt mir schweigend zu. Oh Gott, er wirkt so… wütend?! „Das Essen ist fertig.“ Ich stelle zwei Teller auf den Tisch und den Topf auf einen Untersetzer, ehe ich uns noch zwei Wassergläser besorge und mich hinsetze. Valentin kommt zu mir und setzt sich. Ok, es gibt keinen Begrüßungskuss, aber das hätte mich auch gewundert. Ich glaube Valentin ist noch nie von sich aus zu mir gekommen. Moment, heißt das, dass ich mich immer ihm aufgedrängt habe?! Habe ich ihn womöglich zu Dingen gezwungen, zu denen er gar nicht bereit ist und mir selber eingeredet, dass er es so wollte?! Dann würde ich es verstehen, wenn er darauf keine Lust mehr hat und nun den Mut zusammennimmt, um es zu beenden. „W-Wie war dein Tag?“, frage ich zögerlich nach, vermeide es aber, ihm in die Augen zu sehen. „Gut soweit. Bin gut vorangekommen. Konntest du ausschlafen?“ Ich nicke. „Ja, war ganz ok.“ Besser hätte ich definitiv neben ihm geschlafen.

Ich will gerade das Wort erheben und mich in meine eigene Hölle stürzen, als Valentin die Gabel beiseitelegt und mich ernst ansieht. „Gut, lass uns reden“, sagt er direkt. Mir wird übel, dennoch nicke ich erneut. „Worüber?“, frage ich direkt nach. „Über uns.“ Valentin scheint selber noch zu überlegen, was er sagt. Er ist einfach nicht gut darin, Gefühle oder Gedanken gut rüberzubringen.

„Das, was wir haben, meine ich.“ Erneut nicke ich. Mehr bekomme ich derzeit nicht zustande. „Seit du deinen Job angenommen hast, sehen wir uns nicht mehr. Oder kaum. Das soll kein direkter Vorwurf sein, ich weiß, dass du das Geld gebrauchen kannst. Und dass du auch mit der Uni viel zu tun hast. Aber…“ Ich beiße mir auf die Unterlippe und knabbere unentschlossen darauf herum. „Ich will das so nicht weiterführen. Diese… Dieses Etwas, was wir haben, kann so nicht funktionieren.“ Ok Teo, cool bleiben! Ich nicke. Kann mein gottverdammter Körper eigentlich auch noch etwas Anderes?! „Willst du dazu nicht etwas sagen?“
 

Schweigen.
 

„Ok, dann eben nicht. Scheint dir ja herzlich egal zu sein, ob wir uns sehen, oder nicht. Weißt du, vor ein paar Monaten hast du die ganze Zeit den Stuss geredet, du würdest mich lieben, aber ich glaube nicht, dass das stimmt!“ Ich sehe ihn entsetzt an. Wie kommt er denn darauf?! Nichts an meinen Gefühlen für ihn hat sich verändert! „Aber Valentin, wieso denkst du das?“, frage ich leise nach. Valentin wird rot und wendet den Blick ab. „Weil wir… nichts mehr machen. Und du nichts mehr sagst.“

Ich sehe ihn verwirrt an. Was genau meint er mit ‚machen‘ und ‚sagen‘? Das meine ich, wenn ich sage, dass er sich nicht gut ausdrücken kann. „Worauf ist das bezogen?“ Valentin beginnt grundlos zu schmollen. „Mach nicht einen auf Idiot! Du weißt, was ich meine!“ Ich überlege einen Moment, ehe ich es verstehe. „Valentin, ich liebe dich immer noch. Und es tut mir leid, dass ich es dir so lange nicht mehr deutlich gemacht habe. Aber die Zeit ließ es einfach bei uns beiden nicht zu. Wenn du aufstehst, schlafe ich noch. Und wenn du wiederkommst, bin ich arbeiten. Ich kann versuchen, meine Schichten zu verschieben, aber dann muss ich mit meinem Chef reden.“ Valentin hat die Annäherungen also auch vermisst?

Er beginnt wieder zu essen. „Fein, dann tu das!“ Ich schüttele leicht den Kopf. War das wirklich schon alles, was er klären wollte? Kann er mir nicht wenigstens sagen, dass er mich vermisst? Oder dass er mich noch gernhat? Ich schiebe meinen Stuhl nach hinten und stehe auf. Dann gehe ich um den Tisch herum, auf ihn zu. Er sieht mich fragend an, aber ich drücke ihm lediglich meine Lippen auf seinen Mund. Valentin läuft knallrot an und schiebt mich von sich. „Ich esse noch!“ Davon lasse ich mich jedoch nicht beirren. „Aber ich habe Hunger…“ Meine Hand landet wie von alleine in seinen Haaren. „Valentin, ich will dich.“ Deutlicher kann ich es nicht sagen. „Äh… was?! Nein, ich esse!“, betont er erneut. Ich muss leicht lächeln und beiße ihm leicht in den Nacken. Er keucht auf. Das ist die einfachste Methode, Valentin dazu zu bringen, auch mit mir ins Bett zu wollen. Das habe ich ziemlich schnell herausgefunden gehabt. „Bitte“, murmele ich leise gegen seine zarte Haut. Er murrt leise, beschwert sich jedoch nicht mehr, was ich als eine Zustimmung annehme.

Ich hebe Valentin einfach auf meinen Arm und trage ihn ins Schlafzimmer, um ihn dort in den Laken abzulegen. Ich ziehe ihm ohne weitere Worte das Shirt aus und betrachte ihn lächelnd. „Du bist wunderschön.“ Er sieht rot im Gesicht und etwas griesgrämig zur Seite. Ich setze mich auf und ziehe ebenfalls mein Shirt aus. Valentins Blick wandert langsam meinen Körper entlang, was mir eine angenehme Gänsehaut beschert. „Ich habe dich so sehr vermisst“, flüstere ich, während ich ihn in den Arm nehme und seinen Kopf gegen meine Halsbeuge drücke. Er nuschelt einige unverständliche Wörter, dennoch nehme ich sie wahr. Er hat mich auch vermisst, da bin ich mir sicher. Lächelnd küsse ich mich über sein Ohr und seine Wange hin zu seinen Lippen. Er erwidert den Kuss verlangender, als er vermutlich will. Ich lasse meine Hand über seinen Oberkörper streifen und genieße jeden einzelnen Muskel und Knochen, den ich darunter erspüren kann. Wer weiß, wann wir es das nächste Mal schaffen, uns so nahe zu sein?
 

Seine Lieblingsfarbe ist blau, dafür hasst er grün.

Er liebt kleine Tiere über alles und würde gerne einmal an den Strand fahren.

Nachtschatten

Das große Problem der Zeit ist bei uns noch immer nicht geklärt, jedoch verbreiten in mir inzwischen ganz andere Dinge Kopfschmerzen. Ich habe das Gefühl, dass Valentin etwas vor mir verheimlicht. Und wenn ich so ein Gefühl habe, dann kann es mich nicht trügen, denn Valentin ist nicht gerade der Typ für Heimlichtuerei. Zudem ist er in so etwas miserabel. Aber vor einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass er ständig mit jemandem schreibt und sich dabei immer bewusst abwendet. Zudem geht er inzwischen zu Zeiten aus dem Haus, zu denen er weder in die Bibliothek noch sonst irgendwo hingeht, wo er lernen kann. Und das verunsichert mich. Ich möchte Valentin nichts unterstellen, jedoch möchte ich hierbei noch einmal betonen, dass er mir nie seine Gefühle gestanden hat. Wir sind beide Männer, ich weiß nicht einmal, ob er wirklich schwul ist. Er könnte auch bisexuell sein oder mich als eine Ausnahme ansehen. Diese Gedanken wollen nicht mehr aus meinem Kopf weichen.

„Hey, Teo!“, höre ich meinen Namen und sehe auf. Mein Kollege kommt auf mich zu und sieht mich besorgt an. „Geht es dir nicht gut? Du bist die ganze Zeit schon so abwesend und unkonzentriert. Wenn du krank bist, wäre es besser, du würdest nach Hause gehen!“ Ich schüttele den Kopf. „Tut mir leid, Lukas, ich bin nur abgelenkt.“ Er nickt verständnisvoll und drückt mir einen Lappen in die Hand. „Wenn du mal reden willst-“

„Danke“, unterbreche ich ihn direkt. „Aber es ist wirklich alles in Ordnung.“ Ich beginne den Tresen abzuwischen und werfe einen Blick auf die Uhr. Ich habe inzwischen die Nachmittagsschicht übernommen, sodass ich gegen acht Uhr abends die Bar wieder verlassen kann. Dann haben Valentin und ich wenigstens die Abendstunden für uns alleine. Vorausgesetzt, er ist zuhause.

Mit einem mulmigen Gefühl beende ich meine Arbeit nach einiger Zeit und packe meine Sachen zusammen. Ich gehe zu meinem Spind, um mich umzuziehen, ehe ich mein Handy aus dem Rucksack krame. ‚Hey Val, ich habe jetzt Feierabend und komme nach Hause. Bist du da? Gibt es Essen?‘ Nach fünf Minuten habe ich immer noch keine Antwort bekommen. Betrübt lasse ich den Kopf hängen und trete langsam den Nachhauseweg an. Als mein Handy vibriert, nehme ich es zur Hand und lese die Nachricht.

‚Nein.‘

Wie jetzt? Einfach nur nein? Mehr nicht? Ich mache bei einer Dönerbude halt und kaufe mir etwas zu Essen. Auf kochen habe ich nämlich keine Lust mehr! Seufzend schließe ich die Wohnungstür auf und rufe gar nicht erst, dass ich zuhause bin. Es ist stockfinster, bevor ich das Licht im Flur einschalte und meine Tasche auf den Boden fallen lasse.

Ich schlurfe in die Küche, nehme mir einen Teller und setze mich an den Tisch. „Und wie war dein Tag?“, murmele ich bedrückt zu mir selbst, ehe ich beginne zu essen. Nach der Hälfte höre ich auf. Mir ist übel und ich habe das Gefühl, dass meine Gefühle wieder mit mir durchgehen. „Warum bist du nicht hier?“ Das würde ich ihn so gerne fragen. „Was machst du immer, wenn ich arbeiten bin? Wo bist du? Bei wem bist du? Und was tust du?“ Ich spreche in den leeren Raum hinein und meine Stimme schallt zu mir zurück. Eine Antwort werde ich darauf so schnell wohl nicht bekommen.

Ich lasse meinen Kopf auf die Tischplatte sinken und schließe die Augen. Ich bin es leid, so viel nachdenken zu müssen. Es bereitet mir Unwohlsein und vor allem werde ich unendlich müde. Kurz danach bin ich in den Schlaf gesunken.
 

Als ich das nächste Mal aufwache, brennt die kleine Lampe an der Abzugshaube und ich habe eine Decke um die Schultern gelegt. Valentin muss wieder zuhause sein? Warum hat er mich nicht geweckt? Wir hätten noch reden können, zusammen einschlafen. Oder miteinander schlafen. Wobei mir das Reden momentan wirklich am wichtigsten ist. Dafür habe ich doch meine Schichten alle verschoben! Ich erhebe mich und hänge die Decke über den Stuhl. Ich schalte die Lampe aus und taste mich im Dunkeln voran in den Flur. Ein Lichtschein dringt unter Valentins Tür hindurch und ich zögere, ehe ich klopfe und sein Zimmer betreten. „Hey“, murmele ich und grinse schief. Valentin sieht von seinem Buch auf und lächelt mir sogar einen Moment knapp zu. „Abend. Sorry, ich wollte dich nicht wecken. Du sahst so fertig aus.“ Na, wenn der wüsste!

„Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?“

Stille.

„Also nur, wenn es dich nicht stört!“

Er sieht mich abschätzend an.

„Schon ok, vergiss es.“ Ich wende mich ab und will das Zimmer wieder verlassen. „Warte!“ Abrupt bleibe ich stehen und drehe langsam meinen Kopf. „Komm her.“ Valentin hebt die Decke an und ich kann nicht anders, als zu lächeln. Ich ziehe mein Shirt und meine Hose aus und krabbele zu ihm unter die wärmende Decke. Mir fällt jetzt erst auf, wie kalt mir bis eben noch war. Ich drücke mich an Valentin und lege mich halb auf seinen Schoß, während er sein Buch weiterliest. Eine seiner Hände findet den Weg in meine Haare und streichelt mich ungewöhnlich zärtlich. Warum? Normalerweise hält Valentin immer Abstand von mir. Warum jetzt nicht? Ist etwas passiert? Hat er ein schlechtes Gewissen? Ich kann nicht mehr anders, als in jede seiner Handlungen etwas Negatives hineinzuinterpretieren. „Wie war die Arbeit?“ Valentin legt sein Buch zur Seite und lässt sich tiefer in das Bett sinken. Kurz darauf liegt er in meinem Arm und schließt seine Augen. „Wie immer eigentlich. So früh ist noch nicht so viel los, daher ist es entspannter, als die Spätschichten. Und was hast du heute so getrieben?“ Das ist meine Chance, etwas zu erfahren!

„Eigentlich nicht viel. Ich war lernen und einkaufen.“

Das ist doch die reinste Lüge! „Warst du deswegen so lange unterwegs? Ich habe auf dich gewartet, aber bin dann eingeschlafen.“ Valentin zuckt mit den Schultern und murrt nur vor sich hin. Was verheimlicht er mir?! „Ich habe unterwegs noch eine alte Freundin getroffen und war mit ihr einen Kaffee trinken.“ Interessant. Eine alte Freundin also? Eine Exfreundin? Aber Valentin hatte mir damals doch erzählt, dass er in jeglicher Beziehung Jungfrau war und auch noch nie eine Beziehung hatte! Vielleicht also eher eine Affäre? Oder ein Schwarm? Mein Herz zieht sich zusammen. Seit wann mache ich mir eigentlich so viele Gedanken um solche Sachen? „Kenne ich sie?“, hinterfrage ich.

„Nein, nicht, dass ich wüsste.“

Nicht gut, gar nicht gut! „Ich liebe dich Valentin“, sage ich leise in der Hoffnung, dass von ihm eine entsprechende Reaktion kommt. „Hmh…“; murmelt er jedoch nur. Autsch. Ich schließe meine Augen und presse die Lippen aufeinander. Ich weiß, ich sollte ihn direkt darauf ansprechen, aber ich möchte nicht, dass er wieder sauer wird und behauptet, dass ich ihm Dinge unterstelle, die nicht stimmen. Ich bin vermutlich einfach nur furchtbar eifersüchtig und paranoid. Meine Hände verkrampfen sich um seinen Körper und ich presse ihn unbewusst enger an mich heran.

„Teo! Du zerquetschst mich!“, meckert Valentin auch schon los und ich lasse ihn erschrocken los. „Entschuldige!“ Valentin mustert mich genau, wobei ich versuche, seinem Blick auszuweichen. „Was ist los mit dir, Teo?“ Ich zucke nur mit den Schultern. „Nichts, wieso? Bin nur müde und etwas angespannt.“ Hoffentlich genügt es Valentin als Antwort. Was mich besonders an unserer Art… Beziehung stört, er kann meine Gefühle wunderbar aus meinem Gesicht ablesen und ich verstehe nicht einmal die Worte, die er sagt.

Valentin setzt sich auf und blickt auf mich herab. „Soll ich dir den… Rücken… massieren?“ Er wird bei den Worten rot und sieht ein wenig schnippisch zur Seite. Ich bin erstaunt. Es kommt normalerweise wirklich NIE etwas von Valentin. Bisher habe ich immer die Andeutungen gemacht, wenn ich körperliche Nähe haben wollte, egal auf welche Weise. Langsam nicke ich und lege mich auf den Bauch. Er zieht die Decke weiter nach unten und setzt sich auf meinen Hintern. Ich bin immer wieder erstaunt, was für ein Federgewicht dieser Junge ist.

Valentin beginnt behutsam mich zu massieren und ich seufze zufrieden auf, schließe meine Augen und gebe mich ganz dem Gefühl hin, dass er gerade nur für mich da ist und für niemanden sonst. „Erzählst du mir jetzt, was los ist?“ Will Valentin den Moment zerstören? „Ich sagte doch, nichts. Ich bin kaputt von der Arbeit und muss noch Kram für die Uni machen.“

„Du weißt, dass das nicht stimmt. Aber wenn du nicht reden willst, bitte.“ Wie kommt es, dass er es immer wieder schafft, mir ein schlechtes Gewissen zu machen, wo ich doch eigentlich böse mit ihm sein sollte? Er ist ein Meister der Manipulation. Und ich falle wirklich jedes Mal darauf herein.

Als Valentin die Massage beendet, beugt er sich zögerlich zu mir herunter und gibt mir einen kurzen Kuss in den Nacken. Sofort bekomme ich eine Gänsehaut und erschaudere. Das ist nun wirklich neu. So etwas hätte der normale Valentin niemals getan! Irgendetwas muss also los sein! Ich schiele zu ihm, als er sich wieder neben mich legt und das Licht ausmacht. „Lass uns schlafen“, murmelt er und wendet mir den Rücken zu. Ich starre ihn unentwegt an, ehe ich ihm meinen Arm umlege. Ich ziehe ihn wieder an mich und verstecke meine Nase in seinen Haaren. „Wenn irgendwann mal etwas los ist, dann rede mit mir, okay?“ Valentin nickt. Versteht er es nicht? Er soll jetzt mit mir reden! Mir erzählen, was er verheimlicht und warum er sich so merkwürdig aufführt! Wir sind nun wirklich schon ein paar Monate zusammen, – oder besser gesagt sind wir uns vor ein paar Monaten das erste Mal so nahe gekommen – da sollte es doch möglich sein, mit mir zu reden! Wobei ich es ja selber nicht tue.

Nach einiger Zeit höre ich den gleichmäßigen Atem von Valentin. Er ist eingeschlafen. Ruhig und friedlich, während ich mir den Kopf zerbreche und nicht mehr weiß, was Sache ist. Ich wusste noch nie, was Sache ist! Woher auch?! Ich würde nur so gerne einmal hören, dass Valentin mich wirklich gernhat. Wenigstens ein bisschen. Aber ich habe das ungute Gefühl, dass ich darauf noch sehr lange warten kann und wir vorher eher die Beziehung beenden, als dass es je zu einem Liebesgeständnis seinerseits kommen wird.
 

Valentin liebt den Herbst und er hasst Rosen.

Sein Sternzeichen ist Steinbock.

Gelbe Rose

Wenn ich jetzt erzähle, was ich tue, dann werdet ihr mich für verrückt halten. Aber was soll‘s. Ich beschatte Valentin. Ich habe einfach ein so merkwürdiges Gefühl in der Magengegend und ich will endlich erfahren, was er vor mir verheimlicht. Hat er eine Affäre? Hat er sich in jemanden verliebt? Will er sich von mir trennen? Mag er mich nicht mehr? Stopp. Hat er mich überhaupt je gemocht?

Ich folge ihm nun schon, seit er heute früh das Haus verlassen hat. Da ich bei ihm im Zimmer übernachtet habe, bin ich auch wach geworden und habe als Vorwand gesagt, dass ich einkaufen gehe. Stimmt natürlich nicht. Ich bin zwar erst in die entgegengesetzte Richtung gelaufen, dann jedoch stehen geblieben und ihm heimlich gefolgt. Ich bin wirklich ein schrecklicher Freund, oder? Aber was soll man gegen Gefühle der Eifersucht tun? Gegen Unsicherheit? Ok, ich könnte ihn direkt fragen. Aber wenn man ehrlich ist, niemand gibt einfach so eine Affäre oder ähnliches zu!

Und wenn wir schon mal dabei sind, Valentin ist nur für fünf Minuten in der Bibliothek verschwunden, in der er angeblich so viel lernt, ehe er wieder herauskam und weiterlief. Und inzwischen bin ich ihm sogar zwei Häuserblocks weiter gefolgt. Er hat sich in ein Café gesetzt und wartet dort. Ich sitze hinter einigen Büschen umgedreht auf einer Bank und beobachte ihn heimlich. Ich muss zugeben, dass ich mir selber ziemlich dumm vorkomme. Aber Liebe schützt vor Dummheit nicht, wie man so schön sagt.

Als ein Mädchen auf der Straße erscheint, in das Café schlendert und sich zu meinem Valentin an den Tisch setzt, zieht mein Herz sich schmerzhaft zusammen. Ist das nicht eigentlich schon Beweis genug für all meine Theorien? Dennoch kann ich meinen Blick nicht abwenden. Sie reden wirklich ausgelassen miteinander. Valentin redet. Innerhalb der ersten fünf Minuten haben sie gefühlt schon mehr Worte gewechselt, als Valentin und ich innerhalb der letzten zwei Monate. Vielleicht habe ich ihm wirklich zu wenig meiner Aufmerksamkeit geschenkt. Habe ihn nicht spüren lassen, wie sehr ich ihn liebe? Und nicht bedacht, dass auch andere Leute seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen könnten. Ich habe einfach gedacht, dass es von vornherein klar war, dass Valentin und ich eine Beziehung führen und ihn niemand belästigen würde. Aber fühlt er sich überhaupt von dem Mädchen belästigt? So wie es aussieht, eher nicht.

Ich kralle mich in der Rückenlehne fest, über die ich mich für einen besseren Blick hinübergebeugt habe. Nach und nach bekomme ich das Gefühl, als müsste ich gleich kotzen. Je länger ich das Schauspiel dort betrachte, desto übler fühle ich mich.

Nach weiteren zehn Minuten wende ich mich ab. Mir kommt eine Idee. Ich greife nach meinem Handy und wähle Valentins Nummer. Es dauert ewig, bis das Freizeichen ertönt. Ich schiele erneut zu dem Café. Valentin sieht auf sein Handy und scheint wirklich zu überlegen, ob er rangehen soll. Dann nimmt er ab und ich höre seine Stimme. „Ja?“

Im ersten Moment bekomme ich keinen Ton heraus. „Hallo?“, fragt er erneut. „Ah äh, hi Val! Ich stehe gerade im Supermarkt und weiß nicht mehr, ob wir noch Waschmittel haben.“ Was für eine dumme Ausrede. „Keine Ahnung. Ich glaube schon.“ Ich atme einmal tief durch. „Kommst du gut mit lernen voran?“ Ich beobachte ihn, während er in das Handy spricht und staune nicht schlecht, wie gut er über eine gewisse Distanz hinweg lügen kann. „Ja, die Bibliothek ist heute angenehm leer. Ich bin aber etwas später zuhause, weil ich gestern nicht so viel geschafft habe. Muss noch ein paar Bücher durchforsten.“

Ich strenge mich sichtlich an, nicht auf ihn los zu schimpfen. „Ach so! Dann warte ich mit dem Essen auf dich. Und ähm… viel Erfolg noch!“ Mit diesen Worten lege ich auf. Wenn ich nicht aufpasse, dann kommen mir gleich die Tränen. Zum einen vor Trauer, aber vor allem auch vor Wut. Wieso belügt er mich einfach so? Und das dann auch noch vor dieser Tusse?! Vermutlich lachen sie sich jetzt ins Fäustchen darüber, wie naiv ich doch sei, dass ich auf so etwas hereinfallen würde!

Wütend stehe ich auf. Mehr will ich mir von diesem Spektakel wirklich nicht antun. Ich gehe den Weg zurück, den wir hierher gekommen sind und mache im Supermarkt einen Abstecher. Ich kaufe ein paar Zutaten ein, um später etwas zu Essen zu kochen und weil ich ein standfestes Alibi brauche. Und das hat man meistens nur, wenn es auch Beweise dafür gibt. Da mir bewusst ist, dass Valentin erst spät nach Hause kommen wird, lasse ich mir Zeit. Zuhause angekommen setze ich mich an meine Hausaufgaben, wobei ich nicht gerade meine Glanzleistungen zeige. Ich mache viele Fehler, verstehe nicht, was ich lese und die Worte verschwimmen vor meinen Augen, sodass sie in meinem Kopf keinen Sinn mehr ergeben. Scheiße!

Ich schlage das Buch zu und lasse den Stift fallen, ehe ich mich auf mein Bett werfe und meine Musik per Handy anmache. Dann starre ich gedankenverloren an die Decke. Valentin betrügt mich, nicht wahr? Und das so offenkundig auf der Straße. Ok, klar, niemand weiß von unserer Beziehung. Auch wenn es an der Uni wohl eher weniger Leute gibt, die sich so albern aufführen würden, dass sie uns beschimpften.

Nach gut einer Stunde des Trübsalblasens, erhebe ich mich wieder von meinem Bett und gehe mit meinem Handy in die Küche, damit die Musik mich weiter umspielt und ich nicht zu deutlich nachdenken kann. Normalerweise wäre Valentin jetzt so langsam zuhause, das heißt, nach seiner Schilderung, dürfte er in ein bis zwei Stunden da sein. Bis dahin bin ich dann auch mit dem Essen fertig.

Ich bereite alles vor und koche das Essen auf, wobei ich es noch eine halbe Stunde länger als nötig auf dem Herd lasse, damit es warm bleibt. Ich belege zwei Teller damit und stelle sie auf den Tisch. Weitere fünf Minuten später ist er immer noch nicht daheim. „Guten Appetit…“, murmele ich und beginne zu Essen. Als ich fertig bin, schiebe ich den Teller von mir und starre auf den leeren Platz. Ich stelle mir vor, wie Valentin dort sitzt und isst, wie er rot wird, wenn ich ihm ein Kompliment mache und dann immer schlecht gelaunt etwas vor sich hin murrt, sich innerlich aber sicher dennoch darüber freut. Vielleicht wird es nie wieder so sein.

Nach einer guten Stunde bin ich mal wieder am Küchentisch eingeschlafen. Als Valentin die Wohnung betritt, werde ich langsam wach und blinzele müde. Er schiebt das Essen gerade zurück in den Topf, um es noch einmal aufzuwärmen und dreht sich dann zu mir um. „Sorry, nächste Mal schreibe ich dir, wenn es noch länger dauert! Ich war so in meine Bücher vertieft, ich habe die Zeit gar nicht beachtet.“

Lügner.

„Hast du auch was für die Uni gemacht? Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, unser Leben würde nur noch aus der Uni bestehen.“

Lügner!

„Bin vom Lernen jetzt aber ganz schön müde. Werde nach dem Essen also noch kurz ein Bad nehmen und dann schlafen, ok?“

LÜGNER!

Ich nicke. „Klar.“ Er fragt mich nicht einmal, wie mein Tag so war. Stattdessen beginnt er in Ruhe zu essen und setzt sich mir gegenüber. „Ähm… Teo… also…“ Warum stottert er jetzt so herum?! Wenn er mir schamlos ins Gesicht lügen kann, kann er auch bei anderen Angelegenheiten direkt mit der Sprache herausrücken. „W-Wenn du willst, dann kannst du… mit mir…“ Mit ihm was?! Worauf will er hinaus? Valentin winkt ab. „Schon gut!“ Er ist rot geworden und winkt ab, ehe er schweigend den Teller leer ist. Warum ist er rot? Worüber hat er nachgedacht? Wie man am besten Schluss macht?! Ist seine Affäre ihm vielleicht peinlich? „Was wolltest du sagen?“, frage ich ausnahmsweise Mal mit fester Stimme nach. Valentin sieht mich ertappt an. „Ähm…“ Er soll endlich mit der Sprache herausrücken!

„Ich wollte nur fragen, ob du… mit mir… baden…“ Er wird zum Ende hin immer leiser, aber ich verstehe, was er fragen will. Ich werde ein wenig rot und sehe ihn ungläubig an. Wieso will er mit mir zusammen baden? Ich habe das Gefühl, dass er jedes Mal, wenn er mit dieser Tusse zusammen war, aufgrund seines schlechten Gewissens meine Nähe sucht. Und zum einen finde ich es schön, mit ihm zusammen zu sein, aber zum anderen fühle ich mich heftig benutzt. „Gerne“, erwidere ich dennoch und sehe ihm dabei zu, wie er den Teller in die Spüle stellt. Eine schlechte Angewohnheit von ihm, weil ich das Geschirr dann beinahe immer alleine abwasche. Aber eigentlich stört es mich gar nicht. Dieses Gefühl kommt nur daher, dass ich sauer auf ihn bin.

„Na dann…“ Valentin verlässt die Küche und geht voraus ins Bad, wo er kurz die Wanne säubert, ehe er das Wasser einlaufen lässt und Schaum dazu tut. Zögerlich bleibt er vor der Wanne stehen, während ich mich bis auf die Haut entkleide. „Was ist? Willst du mit Klamotten baden gehen?“, fahre ich ihn pampig an, dabei will ich mich doch unter Kontrolle halten! Er schüttelt nur mit dem Kopf und beginnt, sich sein Shirt auszuziehen. Ich steige schon mal in das warme Wasser und drehe den Hahn zu, als die Wanne vollgelaufen ist. Ich spüre, dass Valentin sich zu schämen scheint. Jedenfalls ist es ihm unangenehm, sich vor mir auszuziehen. Wieso? Wir hatten schon öfter als einmal Sex, ich kenne also seinen Körper in- und auswendig. Er braucht sich vor mir nicht zu zieren! Dennoch sage ich nichts.

Nach kurzer Zeit steigt Valentin zu mir und setzt sich mir mit dem Gesicht gegenüber. Jedoch meidet er meinen Blick und spielt lieber mit dem Schaum herum. „Geht’s dir gut?“, frage ich nach. Valentin blickt überrascht auf. „Ja, wieso?“ Seine Nase ist ein wenig rot. „Weil du mit mir zusammen baden wolltest. Kann ja sein, dass du fiebrig bist und nicht weißt, was du tust.“ Das war gemein, oder? Ich meinte es nicht so böse, wie es klang. „N-Nein, alles gut“, murmelt Valentin bedrückt zurück. Was hat er von mir erwartet?! Denkt er, ich wäre so naiv? Dass mit einem gemeinsamen Bad alles wieder gut wird? Valentin bewegt sich langsam auf mich zu, was das Wasser gefährlich nach oben zum Badewannenrand schwappen lässt. Was soll das werden, wenn es fertig ist?

Ich sehe ihm direkt in die Augen.

Er sieht in meine.

Und plötzlich spüre ich seine Lippen für eine kurze Sekunde auf meinen, ehe er sich sofort zurückzieht und so tut, als wäre nichts gewesen. Verwirrt stehe ich auf und verlasse die Wanne. „Sorry, mir ist eben eingefallen, dass ich noch was erledigen muss.“ Ich schnappe das Handtuch und meine Sachen und haue schleunigst ab in mein Zimmer, wo ich mich abtrockne und anziehe. Dann verlasse ich auf leisen Sohlen verwirrt unsere Wohnung.
 

Valentin liebt übrigens Sonnenaufgänge.

Aber wenn die Sonne untergeht, kann er schnell melancholisch werden.

Meine Liste wird länger.

Winterling

Ich sitze gerade im Hörsaal und starre auf das weiße Blatt Papier vor mir. Ich war bisher nicht in der Lage, auch nur eine Notiz aufzuschreiben. Warum bin ich überhaupt hergekommen? Ich hätte genauso gut zuhause bleiben können. Nur wäre mir dort irgendwann die Decke auf den Kopf gefallen.

Es ist einfach nicht fair. Warum ist Valentin so gemein? Er sollte lieber direkt mit mir Schluss machen, anstatt sowas vor mir zu verheimlichen! Schlecht gelaunt kritzele ich eine Art Karikatur von ihm auf mein Blatt. Na ja, es wäre wohl keine Karikatur, wenn ich zeichnen könnte. Seufzend schreibe ich seinen Namen und male einen Teufel daneben. Ich bin momentan einfach stinksauer!

„Geht’s dir gut?“, fragt mich Simon, mein Banknachbar und Unifreund. Ich sehe auf und kratze mich am Kinn. „Ja, hab nur nicht viel geschlafen. Kann ich mir nachher deine Aufzeichnungen abfotografieren?“ Ich sehe ihn flehend an und er grinst. „Klar!“ Dann wirft er einen Blick auf mein Blatt. „Und wer ist diese Schönheit da?“ Grinsend deutete er auf das Bild von Valentin. Ich murre. „Mein Mitbewohner.“ Ich traue mich wirklich noch nicht, mich einfach zu outen. „Du scheinst sauer auf ihn zu sein?“ Ich zucke mit den Schultern. Simon meint es sicher nicht böse, aber er kann ja auch nicht wissen, dass mehr dahintersteckt. „Was ist denn passiert?“ Ich zögere. Es würde mir bestimmt gut tun, mal mit jemandem darüber zu reden, aber das ist nicht so einfach. „Er lügt mich ständig an und kommt nur noch spät nach Hause, auch wenn ich für ihn mitkoche. Das nervt. Stattdessen hängt er mit so einer dummen Tusse ab“, versuche ich es so gut wie möglich zu umschreiben, was gar nicht mal so einfach ist.

Simon sieht mich abschätzend an. Was ist sein Problem? „Du magst ihn, oder?“ Ich werde von jetzt auf gleich rot. Mist, das mit der Tusse hätte ich nicht sagen dürfen! Das verrät doch jeden Schwulen schon zehn Meter gegen den Wind! Simon lächelt. „Keine Sorge, man merkt es dir nicht wirklich an. Aber ich bekomme schnell mit, wenn Wind vom gleichen Ufer herweht~“ Ich verstehe erst nicht was er meint. „Hä?“, frage ich dann also einfach nach. Ohne zu zögern gibt mir Simon einen Kuss auf den Mund. Jetzt bin ich wirklich knallrot! Röter geht es nicht mehr! Und ich würde am liebsten vom Erdboden verschluckt werden. Simon lächelt mich nur an und sieht wieder nach vorne, um sich Notizen zu machen. Was sollte das?! Gut, wir sitzen in der letzten Reihe alleine, uns wird schon niemand gesehen haben. Aber was soll ich darein interpretieren?! Steht er auf mich, oder was?

„Keine Sorge“, sagt Simon plötzlich. „Du bist nicht mein Typ.“ Das kratzt jetzt an meinem Ego, auch wenn es mich erleichtern sollte. „Mach das nie wieder!“, fauche ich ihn an und streiche dann das Bild von Valentin durch. „Und ich mag ihn gar nicht!“, nuschele ich dann undeutlich vor mich hin, ehe ich meinen Kopf auf die Tischplatte fallen lasse.
 

Es ist schon einige Monate her, als wir zusammengekommen sind. Aber an diese Zeit will ich eigentlich gar nicht denken. Wie kam es nochmal, dass wir in eine Wohnung gezogen sind? Ach ja, die Stellenanzeige. Wir waren beide verzweifelte Studenten auf Suche. Ich hatte mich bei ihm gemeldet, ihm gesagt, dass wir uns mal treffen könnten, um dann auszumachen, ob eine gemeinsame Wohnung möglich wäre. Als ich ihn dann im Café das erste Mal sah, war ich direkt hin und weg. Klar, sein Emostyle hat mich echt genervt, aber er ist einfach ein hübscher Junge. Und für solche habe ich was übrig.

Seine Laune war an diesem Tag wirklich im Keller. Wieso hatten wir uns eigentlich geeinigt? Weil ich mit seiner Laune klarkam? Und er mit meiner Homosexualität? Diese Karten hatte ich direkt offen auf dem Tisch gespielt. So etwas zu verheimliche brachte immer nur Probleme mit sich. Bevor er irgendetwas sagen konnte, ergriff ich das Wort. „Bevor Missverständnisse auftreten oder wir über die Wohnangelegenheit sprechen, möchte ich erstmal loswerden, dass ich schwul bin. Also wenn du damit Probleme hast, dann können wir direkt wieder gehen.“ Ich war schon immer sehr direkt, im Gegensatz zu Val. Er sah mich zwar verdattert schweigend, aber ebenso ruhig an. Dann zuckte er mit den Schultern und setzte sich.

Wir redeten gute drei Stunden, verstanden uns sogar irgendwie ein bisschen. Wobei es an unser beider Nerven zerrte, da wir nicht viel gemeinsam hatten. Trotzdem entschlossen wir uns dazu, die Wohnung zu mieten, die er im Blick hatte. Ich dachte mir damals nur „so schlimm kann es ja nicht werden“. Das war wohl ein Fehler. Nach wenigen Wochen merkte ich schon, wie anstrengend Valentin sein konnte. Wenn er mies drauf war, dann hörte er immer überlaut seinen blöden Emocore-Müll. Und wenn ich Typen mit nach Hause brachte, beschimpfte er mich und warf sie teilweise sogar wieder heraus. Er hatte nie wirklich Besuch, das fiel mir ebenso auf. Das einzige, worüber wir uns nicht stritten, war die Haushaltsführung. Ich kümmerte mich mehr um das Putzen, er sich eher um die Einkäufe. Es war in Ordnung und alles gut geregelt.

Aber irgendwann kam der Tag, an dem ich merkte, dass ich mehr von Valentin wollte, als nur sein Mitbewohner zu sein. Und zu dem Zeitpunkt hätte ich uns nicht einmal als Freunde bezeichnet. Das war zu der Zeit, als ich das erste Mal von ihm träumte. Und zwar wirklich träumte! Als ich danach aufwachte, waren nicht nur meine Shorts und meine Decke feucht, ich schwitzte auch wie sau und keuchte erschöpft vor mich hin. So einen intensiven Sextraum hatte ich noch nie gehabt!

Das ist wirklich schon eine Weile her. Verdammt, so lange stehe ich schon auf ihn? Auch wenn es anfangs nur sein Körper war, der mich wirklich interessiert hat.

Nach diesem Traum habe ich versucht, Valentin aus dem Weg zu gehen. Aber das ist mit einer gemeinsamen Wohnung leichter gesagt, als getan. Es war ein neues Semester und wir hatten häufig zur gleichen Zeit Uni, was dazu führte, dass wir zuhause immer aufeinander hockten. Ich bin dann meistens in meinem Zimmer verschwunden. Gegessen haben wir dennoch zusammen. Wir waren auch gemeinsam einkaufen. Generell hatten wir damals mehr gemeinsame Zeit, als jetzt. Und als ich merkte, dass ich ihm nicht aus dem Weg gehen konnte, habe ich mich an seine Fersen geheftet. Ich war freundlich zu ihm, habe ein paar typische Tricks angewendet, damit er auf mich hereinfällt. Aber nichts hat funktioniert. Und je frustrierter ich wurde, desto mehr Typen brachte ich nach Hause. Das führte dazu, dass Valentin immer böser mit mir wurde und irgendwann meine Nähe mied. Ich verstehe immer noch nicht, warum er sich vor ein paar Monaten so merkwürdig verhalten hat, dass er versuchte, mir aus dem Weg zu gehen, obwohl er irgendwie auf mich stand. Oder steht? Vielleicht wollte er es schon damals nicht wahrhaben und versucht jetzt alles Mögliche, um mich wieder zu vergessen. Ich seufze leise auf.

Die Vorlesung ist vorbei und Simo packt seine Tasche zusammen, ehe er sich erhebt. „Kann ich noch mit zu dir kommen, Teo? Dann können wir die Vorlesung durchsprechen.“ Ich denke gar nicht weiter darüber nach und nicke. Moment, Simon hat mich eben geküsst! Ich schiele misstrauisch zu ihm. Aber ich kenne ihn schon länger und er ist wirklich nett. Wird er irgendetwas versuchen, wenn wir zuhause sind? Aber er weiß ja, dass ich nicht alleine wohne und dass ich irgendwie auf Valentin stehe. Also wird er sich hoffentlich zusammenreißen. Und ich bin nicht sein Typ! Ich verziehe leicht meine Lippen. Das will man eigentlich von niemandem hören, aber gut.

„Ich kann uns Pizza in den Ofen schieben“, schlage ich vor, als wir den Nachhauseweg antreten. Simon nickt. „Gerne.“ Er grinst mich an und aus irgendeinem Grund fühle ich mich unwohl unter seinem Blick. Er schätzt mich ab, oder? Ich räuspere mich und deute nach einer Weile auf ein Haus die Straße herunter. „Da wohne ich.“ Simon wirft einen Blick zurück und nickt. „Ist ja echt ein gechillter Weg zur Uni.“

Ich nicke. „Ja, daran haben wir gedachtet, als wir eingezogen sind. Wir studieren beide hier.“ Simon schaut mich schon wieder so komisch an. „Seid ihr richtig zusammen oder stehst du nur auf ihn und hast keine Chance?“ Ich weiß ehrlich nicht, wie ich darauf antworten soll. Zögerlich kicke ich einen Stein vom Fußweg. „Eigentlich sind wir irgendwie zusammen.“ Was für eine ausschlaggebende Antwort. „Eigentlich und irgendwie?“ Er hat es erfasst. Ich habe wirklich keine Ahnung. „Na ja, er weiß, wie ich fühle und er geht mit mir ins Bett, obwohl er nicht offenkundig schwul oder bi ist. Aber er hat mir nie gesagt, dass er mich liebt. Ich erwarte es auch nicht wirklich. Es reicht mir, dass er mich nicht von sich stößt. Aber in letzter Zeit lügt er wie gesagt und unternimmt ständig irgendwas mit einer jungen Frau. Er ist spät zuhause, verpasst unser gemeinsames Abendessen und erzählt mir dann, dass er so viel lernen musste. Das nervt mich wirklich.“ Ich seufze gefrustet auf. Simon legt mir einen Arm um die Schulter und tätschelt meinen Kopf. Was soll das?

„Lächle mal wieder ein bisschen mehr, das würde dir besser stehen. Er scheint nicht gerade ein netter Typ zu sein. Vielleicht solltest du es lieber gleich beenden, anstatt es weiter hinauszuzögern? Wenn er nicht einmal schwul ist und du nicht weißt, ob er auf Männer steht, dann kann es auch sein, dass er nur herumexperimentiert und dich als Versuchskaninchen missbraucht. Er hat ja scheinbar nicht einmal mehr Zeit für dich.“ Simon bringt es so genau auf den Punkt, dass ich das Gefühl habe, er würde in meinen Gedanken herumkriechen. Ich löse mich von ihm, indem ich etwas schneller laufe. „Rede keinen Unsinn! So etwas würde Valentin nicht machen. Und er ist längst aus dem Alter des Experimentierens raus!“, murre ich angesäuert. Warum bin ich so sauer? Doch eigentlich nur, weil er ausspricht, was ich denke. Und das macht mir Sorgen. Ich will so nicht über Valentin denken!

„Ich wollte dir nur helfen, Teo. Ich finde dich echt nett und wenn du Single wärst, dann könnten aus uns wenigstens eine Bettgeschichte werden, findest du nicht? Du bist zwar nicht mein Typ für Beziehungen, aber du siehst schon heiß aus. Ich wäre jedenfalls nicht abgeneigt.“ Mich durchfährt ein unangenehmer Schauer. Das war ein eindeutiges Angebot. „Nein, danke!“, meine ich direkt und bleibe vor der Haustür stehen, um sie zu öffnen. Im Treppenhaus riecht es nach Essen. Ich rümpfe die Nase und betrete die Wohnung. Ich hasse es, wenn die Essensdünste aller Bewohner auf einmal in der Luft stehen. „Komm rein.“ Ich lasse Simon eintreten und ziehe Schuhe und Jacke aus. Simon tut es mir gleich und folgt mir in die Küche. Ich schaue in den Kühlschrank und strecke ihm ein Bier entgegen, das er dankend ablehnt. Ich zucke mit den Schultern und stelle es zurück, ehe ich eine Wasserflasche holen und zwei Gläser aus dem Schrank krame. „Dann eben Wasser. Willst du stilles Wasser oder-“ Als ich mich zu Simon umdrehe, steht er auf einmal so dicht hinter mir, dass ich mich erschrecke. Er presst mich gegen den Tisch und erschrocken lasse ich die Flasche fallen. Sie platzt auf und die Flüssigkeit verteilt sich auf dem Fußboden. „Simon!“, knurre ich ihn an. „Was soll der Mist?!“ Er grinst lediglich und zuckt mit den Schultern, während er sich rechts und links von mir abstützt. „Ich meinte doch, ich wäre nicht abgeneigt.“ Er beugt sich zu mir herunter und ich höre gerade noch, wie die Wohnungstür zuschlägt.
 

In dem Moment kann ich nicht darüber nachdenken, was Valentin so mag.

Weidenzweig

Ich sehe in Valentins entsetztes Gesicht, als er die Küche betritt. Simon wendet nur leicht seinen Kopf, ehe er von mir ablässt. Ich starre Valentin sprachlos an. Fuck! Das wird er sowas von missverstehen! So wie er aussieht, explodiert er gleich. Valentin lässt seine Tasche mit einem dumpfen Schlag auf den Boden fallen. Simon lächelt freundlich und streckt ihm kackfrech die Hand hin. „Hey, du musst Valentin sein. Der Mitbewohner? Ich bin Simon, freut mich!“ Mitbewohner?! Er weiß genau, dass Valentin und ich zusammen sind! Was spielt er eigentlich für ein verkacktes Spiel?! Verdammt nochmal, wie soll ich das bitte erklären? Valentin starrt auf die Hand, die ihm entgegenstreckt wird, holt aus und schlägt sie weg. „Verpiss dich aus meiner Wohnung!“, grollt er Simon entgegen und obwohl er sogar noch einen halben Kopf kleiner als ich und somit eineinhalb Köpfe kleiner als Simon ist, könnte man Angst vor ihm bekommen. Ich jedenfalls zucke merklich zusammen. Simon nimmt es gelassen hin und zieht die Hand zurück. „Na gut.“ Er ergreift seine Tasche und kramt darin herum, ehe er mir seinen Hefter in die Hand drückt. „Die Aufzeichnungen.“ Er zwinkert mir noch einmal zu, schiebt sich an Valentin vorbei und verschwindet ohne ein weiteres Wort. Ich lege den Hefter auf den Tisch und sehe Valentin an.

„Ich weiß, das ist ein blöder Satz, aber es ist anders, als du denkst! Es ist nichts passiert! Er ist nur ein Kumpel, der sich einen Spaß erlaubt hat, weil er weiß, dass ich schwul bin!“, meine ich schnell. Valentin sieht mich nur schweigend an und lässt dann eine Tüte auf den Tisch fallen. „Lass es dir schmecken!“, keift er mich an, dreht sich um und verschwindet mit seinen Sachen im Zimmer. Ich sehe ihm nur hinterher. Was sollte es schon bringen, ihm jetzt nachzulaufen? Er ist sauer und ich kann es verstehen. Was ich nicht verstehe ist, wieso er mir einfach nicht zuhören will. Ich kann es ihm doch erklären! Ich werfe einen Blick in die Tüte. Er hat Essen für uns beide gekauft und… eine Blume. Eine Blume? Für mich? Ich hole sie heraus und sehe sie an. Es ist eine Schnittblume, also stutze ich sie unten und stelle sie provisorisch in ein Glas, da wir keine Vasen besitzen. Richtiger Männerhaushalt eben! Warum hat er eine Blume gekauft? Ich verstehe es nicht. Und ich kenne die Blume auch nicht. Aber irgendwie ist es süß.

Da ich ohne Valentin nicht essen möchte, gehe ich über den Flur zu seinem Zimmer und klopfe an. Da keine Antwort kommt, will ich einfach eintreten, aber die Tür ist verschlossen. „Valentin, bitte mach auf! Ich will mit dir reden. Ich kann es verstehen, dass du sauer bist! Aber hör mir wenigstens zu. Ich lüge dich nicht an. Es ist wirklich nichts passiert und Simon wollte mich nur testen. Aber ich habe ihn abgelehnt und da ist er handgreiflich geworden. Ich will doch gar nichts von ihm!“ Ich hasse es, mit einer Tür reden zu müssen. Vor allem, wenn von der anderen Seite keine Antwort kommt. „Valentin, bitte!“ Ich höre, wie laute Musik angeht und seufze gefrustet auf. „Gut, bitte schön! Dann eben nicht! Scheiß Emo!“, keife ich gegen die Musik an, weiß aber nicht, ob er mich hören konnte. Hoffentlich nicht, denn kaum, dass ich die Worte ausgesprochen habe, bereue ich sie wieder.

Langsam schleiche ich zurück in die Küche und beginne, zu essen. Was bringt es schon, zu warten? Wenn Valentin sauer ist, dann ist er sauer. Das kann Wochen anhalten. Aber Moment mal. Wieso ist er sauer?! Ich bin doch das Opfer in unserer Beziehung, dass die ganze Zeit verarscht wird! Er betrügt mich doch mit dieser Schlampe! Langsam kriecht die Wut wieder in mir hoch. Was erlaubt er sich eigentlich?! Ich höre seine Zimmertür, sehe aber nicht auf, als er die Küche betritt. Ich will ihm nicht ins Gesicht sehen, das würde mir nur wehtun.

Valentin schweigt, während er sich einen Teller holt und ebenfalls beginnt zu essen. Die Musik ist wenigstens wieder aus, mal etwas Gutes. Aber die bedrückende Stille ist dafür leider auch nicht gerade angenehmer. Ich weiß leider nur nicht, was ich sagen sollte. Ich will nichts sagen, er darf ruhig den ersten Schritt machen! Letzten Endes komme ich doch sowieso immer wieder bei ihm angekrochen! Und ich bezweifle, dass sich das je wieder ändern wird. „Wie findest du sie?“

Ich sehe fragend auf. Was? Was hat er gefragt? Wie finde ich was? Er scheint meine Verwirrtheit zu bemerken. „Die Blume“, nuschelt er in Richtung Teller. Ich sehe einen Moment rüber auf die Arbeitsfläche, wo sie steht und zucke mit den Schultern. „Hübsch“, murmele ich dann. „Wieso hast du sie mir mitgebracht?“ Das würde Valentin doch niemals ohne Grund tun. Und der Grund, er würde mich lieben und so etwas deshalb tun, ist viel zu weit hergeholt. Valentin zögert. Na ja, vermutlich will er nur nicht zugeben, dass er ein schlechtes Gewissen hat. „Weil ich mich entschuldigen wollte.“ Oh wow, der Junge wird ehrlich? Das überrascht mich jetzt schon ein bisschen. „Wofür?“ Mal sehen, was ich noch so aus ihm herauskitzeln kann. Er schluckt und räuspert sich einen Moment. „Dafür, dass ich nicht so viel Zeit für dich habe momentan. Das tut mir leid. Und das war so nicht geplant.“ Ach nein? Er hat nicht geplant, sich in so eine Tusse zu verlieben?! Warum ist sie denn auch so hübsch? Die kann doch jeden haben, warum ausgerechnet meinen Valentin?! „Kein Ding“, murmele ich nur heiser. Er soll nicht wissen, wie sehr es mich eigentlich stört. Und vielleicht schaffe ich es auch, es weiter vor ihm geheim zu halten. „D-Das ist ein Blaustern. Ich habe mich beraten lassen. Der steht wohl für sowas wie eine Entschuldigung.“ Er scheint sich wirklich Gedanken gemacht zu haben… Irgendwie ist das schon wieder süß. Nein, stopp! Ich bekomme doch schon wieder weiche Knie! Er wickelt mich immer wieder um den Finger, nur um mir dann erneut eines reinzuwürgen! Und ich falle auch noch darauf herein! Wie dumm bin ich eigentlich?! „Schön“, murre ich daher nur und stelle meinen Teller in die Spüle. Soll er doch mal abwaschen! Ich habe besseres zu tun! „Ich gehe lernen.“

Ich wende mich ab und will die Küche verlassen, als ich ein Schluchzen höre. Abrupt bleibe ich stehen. Ist das jetzt sein Ernst?! Soll ich mich umdrehen oder lieber weiterlaufen? Ich bin hin- und hergerissen. Das ist wirklich nicht fair! Langsam drehe ich mich um und sehe Valentin an, der wie ein Häufchen Elend über seinem Teller hängt und heult. Warum muss er denn ständig heulen?! Wie soll ich da standhaft bleiben? Ich wollte doch gerade gehen, damit er mal darüber nachdenken kann, wie scheiße er mich behandelt! Ich atme einmal tief durch, ehe ich zu ihm gehe. Valentin streicht sich immer wieder über seine Wangen und Augen, aber die Tränen laufen einfach weiter. Schweigend beuge ich mich zu ihm herunter und nehme ihn in den Arm. Was soll ich auch sonst tun? Er heult ständig und irgendwann gehen einem die Worte aus. Vor allem, wenn man eigentlich sauer ist.

„Hör auf zu heulen“, murmele ich barsch, was im ziemlichen Kontrast zu meinen ruhigen Streicheleinheiten auf seinem Rücken steht. Ich bin einfach in einem Zwiespalt gefangen. Zwischen dem dringlichen Gefühl, ihm alles zu verzeihen, ihn zu knuddeln und zu küssen und dem Gefühl, dass ich wütend auf ihn bin und ihm am liebsten alles vor die Füße werfen würde. Einschließlich meiner Liebe! „E-Es …es tut mir… leid.“ Sein Schluchzen unterbricht ihn beim Reden und sein Genuschel ist kaum zu verstehen, aber ich habe leider verstanden. „Schon ok.“ Was ist ok? Bin ich dumm? Gar nichts ist ok! Aber schon gar nicht, dass er heult. „W-Wenn du nicht mehr… glücklich mit mir… bist, dann…“ Ich horche auf. Hat er das endlich gemerkt? Dass ich unglücklich bin? Aber ich bin doch nicht unglücklich mit ihm, sondern ohne ihn! Wie kann er das denn bitte missverstehen?

„Dann sag es mir, aber… bring nicht einfach irgendwelche Kerle mit!“ Oh, darum geht es ihm. Ich murre auf. „Ich habe dir schon gesagt, dass ich nichts von Simon will! Solange ich dich habe, fasse ich keine anderen Kerle an! Aber du glaubst mir ja sowieso nicht. Wir haben uns nicht mal geküsst, er stand mir nur einfach sehr nahe, das war‘s! Vielleicht hätte er mich geküsst, wenn du nicht hereingekommen wärst, aber es ist nicht passiert und das ist der Punkt!“

Seine Aussage lässt mich schon wieder wütend werden. Der Kleine macht es mir echt nicht leicht, ihn zu lieben, wie gemein es auch klingt. Valentin heult weiter und ich sehe zu der Blume, während ich weiter seinen Kopf streichel. Er hat sich schon irgendwie Mühe gegeben. Langsam bekomme ich ernsthafte Zweifel, ob an meiner Theorie wirklich etwas dran ist. Vielleicht betrügt er mich ja gar nicht? Vielleicht ist sie nur eine Freundin und er hat sie nur spontan getroffen? Aber warum hat er mich dann darüber angelogen? Es gibt einfach einige Tatsachen, die ich nicht passend finde. Man würde nicht lügen, wenn man nichts zu verheimlichen hätte, richtig?

Valentin nickt langsam. „O-Okay. I-Ich habe verstanden.“ Echt, er hat’s verstanden? Also glaubt er mir? Damit habe ich jetzt nicht gerechnet. „Du glaubst mir?“, frage ich daher aus dem Affekt überrascht nach. Er sieht mich verheult an. „Sollte ich nicht?“ Bevor er wieder anfängt, zu flennen, schüttele ich schnell den Kopf. „Doch, natürlich! Ich lüge dich nicht an, Val!“ Und was jetzt? Ich streiche über seinen Kopf und lasse von ihm ab, wobei er mich dennoch umarmt und sein Gesicht an meinem Bauch versteckt. Wieso ist er nur so verdammt süß?! Ich finde es einfach nicht gerecht. Langsam streiche ich durch seine Haare. Sie sind so schön weich und dunkel. Ich liebe die Farbe. Meine sind so langweilig bräunlich.

Erneut werfe ich einen Blick auf die Blume, ehe ich tonlos seufze. „K-Küsst du mich?“, fragt Valentin gegen mein Shirt. Ich knabbere unsicher auf meiner Lippe herum. Eigentlich sollte ich es nicht tun. Mit jedem Moment, dem wir uns nahe sind, verzeihe ich ihm ein Stück mehr und die Wut verfliegt. Aber ich will die Wut aufrechterhalten, bis ich die Wahrheit kenne. Dennoch nicke ich und schiebe seinen Kopf von meinem Bauch weg. Er sieht mich erwartungsvoll an, als ich mich herunterbeuge und meine Lippen auf seine presse. Seine Augen schließen sich und er krallt sich an meine Schultern. Valentin scheint den Kuss sichtlich zu genießen, ich hadere da eher noch mit mir. Nach kurzer Zeit kann ich jedoch nicht mehr dagegen ankämpfen und umschließe ihn mit meinen Armen, ehe ich ebenfalls die Augen schließe und meine Zunge nach vorne fahren lasse. Scheiße, wir wissen beide genau, worauf das hinauslaufen wird. Eigentlich sollte ich mich wieder lösen und in mein Zimmer gehen, solange ich es noch kann. Aber ich will nicht. Ich will jetzt bei Valentin sein und ich will ihn so nahe haben, wie es geht. Langsam hebe ich ihn hoch und trage ihn in mein Schlafzimmer, wo ich ihn auf dem Bett ablege. Ich entledige mich meines Shirts und sehe ihn gierig an.
 

Der Blaustern verliert ein Blatt.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch mehr über Valentin weiß.

Eisenhut

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Farnkraut

Valentin sieht mich ertappt und geschockt an. Da habe ich wohl dem Nagel auf den Kopf getroffen. Ich tippe mit meinen Fingern ungeduldig auf der Tischplatte herum. „I-Ich weiß nicht, was du meinst!“, verteidigt sich Valentin erneut. Ich gebe ein abfälliges Geräusch von mir. Dass er sogar jetzt, wo ich ihn direkt darauf anspreche, noch sagt, er wisse nicht, wovon ich rede und mir somit mitten ins Gesicht lügt, ist wirklich die Höhe! „Tu nicht so unschuldig, Valentin! Ich habe euch beide gesehen! Vor ein paar Tagen, im Café! Weißt du, ich habe nichts gesagt, weil ich gehofft habe, dass du es mir von dir aus erzählst. Es tut nämlich sehr viel mehr weh, wenn man es hinten rum erfährt. Du kannst mir einfach sagen, wenn du Schluss machen willst. Ich weiß ja, dass du nicht schwul bist. Und ich wohl nur eine Ausnahme für dich bin. Aber anstatt heimlich irgendwas am Laufen zu haben, solltest du das Rückgrat besitzen, es mir zu sagen.“ Ich sehe ihn direkt an, aber er weicht meinem Blick aus.

„Ich bin kein Kind, Valentin. Und ich bin auch nicht dumm. Was mich wirklich verletzt hat, ist die Tatsache, dass du mich nur noch anlügst. Natürlich wäre ich traurig über eine Trennung, aber damit käme ich nach ein paar Wochen oder Monaten klar. Aber sowas hier, das ist echt das Letzte.“ War das jetzt gemein? Eigentlich ist es doch mein Recht, das zu sagen, oder nicht? Ich bin mir selber nicht mehr so sicher. Valentins Wangen sind rot. Schämt er sich für sein Verhalten? Die Frage wird mir wenige Sekunden später beantwortet, als auf einmal Tränen aus seinen Augen fallen. Nein, er schämt sich nicht, er versucht lediglich, seinen Heulkrampf zurückzuhalten. Damit bin ich nun wirklich überfordert.

„W-Warum weinst du jetzt?!“, frage ich daher nach. „Du bist doch derjenige, der mich nicht liebt! Sollte ich da nicht weinen?“ Aber nein, ich bin mal wieder der starke und vernünftige. Wie ich mich selber einfach ankotze!

Valentin schluchzt auf und schüttelt wild mit dem Kopf. „Du bist ein Arschloch! Und ein Idiot!“ Ich verstehe nur Bahnhof. „Wieso bin ich denn jetzt wieder das Arschloch?!“, keife ich ein wenig lauter, als geplant. „Weil du mir Sachen vorwirfst, die gar nicht stimmen! Idiot!“, schimpft er weiter mit mir. Ich verstehe es nicht so wirklich, wenn ich ehrlich bin. „Man, verdammt Valentin! Dann rede endlich mal mit mir! Was soll ich denn von heimlichen Treffen in einem Café mit irgendeiner dahergelaufenen Tusse denken?! Sag es mir! Du verheimlichst mir Dinge, lügst mich darüber an, wo du dich aufhältst und lässt mich ständig sitzen. Wie soll ich mich dabei fühlen? Was denkst du?!“

Valentin heult jetzt noch mehr. Ich kratze mich am Kopf. Was soll das Ganze?! „Du verstehst das alles total falsch! Du Arschloch!“ Kann er noch was anderes, als mit mir zu schimpfen? „Wenn du mir endlich verrätst, was Sache ist, dann nehme ich dich in den Arm und tröste dich, ok? Und dann schimpfe ich auch sicher nicht mehr mit dir. Egal, was du mir jetzt sagst.“ Valentin sieht verheult auf und scheint zu überlegen, ehe er nickt. „O-Ok. Aber nicht lachen!“ Ich runzele mit der Stirn. Sehe ich etwa aus, als wäre mir zum Lachen zu Mute? Ich verspreche ihm, dass ich nicht lachen werde und Valentin holt Luft, um mir zu erklären, was die letzte Zeit so vor sich ging.

„D-Das Mädchen, das du so nett als ‚Tusse‘ bezeichnest“ – wenn er wissen würde, was ich noch so über sie gesagt habe – „ist eine sehr alte Freundin von mir. Ich kenne sie noch aus Kindertagen. S-Sie ist zwei Jahre älter als ich und hat schon ziemlich viel Erfahrung in Sachen Männer.“ Valentin nuschelt die Worte so vor sich hin und ich muss mich wirklich anstrengen, um alles zu verstehen. „Wir sind doch jetzt seit einem halben Jahr zusammen und… da wollte ich… dich überraschen.“ Was? Wir sind seit einem halben Jahr zusammen? Ich denke kurz nach. Stimmt. Morgen auf den Tag genau. „Also habe ich Jessi darum gebeten, mir zu helfen. Ich wollte von ihr wissen, wie man… also… na ja… ähm…“ Es scheint ihm schwer zu fallen, mit der Sprache herauszurücken. „Wie man was, Valentin?“ Was hat er mit ihr besprochen? Was hat sie mit der Überraschung zu tun? „Wie man Männer verführt.“ Valentin wird mit jedem Wort leiser und meine Augen werden größer. Wie man Männer verführt? Was hatte er denn bitte geplant?!

„Sie hat mir den Rat gegeben, dich zum Baden einzuladen. Es hat mich so unglaublich viel Überwindung gekostet, dich das zu fragen und dich dann auch noch zu küssen, aber du bist ja einfach wieder rausgegangen. Als ich ihr das erzählt habe, hat sie eine neue Idee gehabt. Also habe ich mir das Frühstück ausgedacht. Und da warst du dann plötzlich so ernst. Die Massage sollte dir helfen, dich zu entspannen und ich wollte mich dir etwas… annähern.“ So langsam glaube ich dahinterzukommen, worauf Valentin hinauswill.

„D-Das sollten alles Dinge sein, die dich verführen. Und die dich auf die Idee bringen, mich…“ Er räuspert sich. Sein Blick hat sich mittlerweile auf den Tisch geheftet und sogar seine Ohren sind knallrot angelaufen. Der arme Kleine. „U-Und morgen wollte ich dann richtig die Initiative ergreifen. Deswegen habe ich mich immer mit ihr getroffen. Weil sie doch weiß, wie das alles geht. Und d-dann wollte ich dich… also… dazu bringen… mit mir…“ Ich muss lächeln. Ich kann einfach gar nicht anders reagieren. Lachen werde ich aber sicher nicht. Das ist wirklich mit das romantischste, das je jemand für mich getan hat.

„Es tut mir leid“, meine ich leise und fahre mir durch meine Haare. „Ich glaube ich habe einfach zu vorschnell gehandelt. Und ich hätte dich direkt fragen sollen, wer sie ist und warum du mich anlügst. Ich war eigentlich was das angeht nicht besser als du. Ich verspreche dir auch, dass das nicht nochmal vorkommt. Aber du musst auch verstehen, dass ich dachte, dass sie deine Affäre ist. Ihr wart so vertraut miteinander und du hast mit ihr so viel geredet. Das tust du sonst nicht.“ Ich knabbere ein wenig auf meiner Lippe herum.

Valentin nickt kurz. „Schon ok. Aber wann hast du uns denn gesehen?“ Mir rutscht ein wenig das Herz in die Hose und nun ist es an mir, rot zu werden. „I-Ich hatte halt so meine Vermutungen und deswegen bin ich dir gefolgt. Und habe mich dann auf der anderen Straßenseite versteckt. Dann habe ich euch im Café beobachtet. Bitte halte mich jetzt nicht für irre. Ich war nur so verdammt eifersüchtig.“ Valentin kichert leicht los und streicht sich über die Augen. Wenigstens weint er nicht mehr. Er sieht mich ernst an. „Wie kommst du darauf, dass ich dich betrügen würde? Das kränkt mich schon ein bisschen.“ Um diese Frage zu beantworten, muss ich wirklich nicht lange überlegen. „Weil du es mir noch nie gesagt hast.“

Valentin sieht mich verwirrt an. „Was habe ich noch nie gesagt?“

„Na, das!“

„Was das? Rede bitte mit verständlichen Worten!“

Ich seufze. „Du hast mir noch nie gesagt, dass du mich liebst, Valentin. Da kommen einem nach so langer Zeit schon irgendwann die Zweifel. Ich kann bei dir ja nicht einfach so davon ausgehen, dass du schwul bist. Und dass du nicht irgendwelchen Mädchen hinterher schaust. Du siehst gut aus und kannst sogar manchmal nett sein. Vermutlich könntest du jede haben, warum solltest du dich also für mich entscheiden? Da brauche ich eben manchmal Bestätigung!“ War ja wohl immer noch besser, als nach dem Sex zu fragen, ob man gut war.

Valentin wird erneut rot. Oh man, der Junge ist zu süß für diese Welt. Am liebsten würde ich den ganzen Kram jetzt vergessen, zu ihm gehen, ihn küssen und auf dem Tisch nehmen! Aber diese versauten Gedanken sind momentan leider noch nicht angebracht. „D-Das… ich kann nicht… also…“ Valentin beißt sich auf die Zunge. Er scheint nicht so wirklich zu wissen, was er jetzt sagen soll. „Für mich ist das nicht so einfach!“, stellt er fest. „Ich habe noch nie jemandem diese Worte gesagt. Und sie haben so eine große Bedeutung! Ich habe Angst, dass ich ihnen nicht gerecht werden kann. Und wenn man das einmal sagt, dann kann man es nicht mehr zurücknehmen!“ Der Kleine macht sich wirklich zu viele Gedanken in Sachen Liebe. „Aber Valentin, es macht deinen Partner glücklich, wenn du ihm sagst, dass du ihn liebst. Auch wenn es nur für den Moment ist. Auch wenn es nach drei Monaten vorbei ist. Wenn es die Wahrheit ist, dann ist das in dem Fall das Wichtigste. Und ich liebe dich und hoffe, dass du mich auch irgendwann so sehr liebst, dass du die Worte erwidern kannst. Und bis dahin…“ Ich erhebe mich und gehe um den Tisch herum auf Valentin zu. Ich gebe ihm einen Kuss und schlinge meine Arme um ihn. Er ist warm und seine Wangen noch immer leicht nass von den Tränen. Seine Lippen schmecken leicht salzig. Aber sie schmecken nach ihm. Lächelnd löse ich mich wieder und sehe ihn an. „Bis dahin werde ich dich so oft küssen und mit dir schlafen, dass du an nichts Anderes mehr denken kannst. Und dann verliebst du dich so heimlich in mich, dass du es gar nicht merken wirst!“ Ich grinse, er murrt leise auf. „Idiot!“ Ich bin mir nicht sicher, worauf genau das Idiot bezogen ist, aber ich nehme es so hin. „Wir sind beide Idioten!“, protestiere ich dennoch um der Wahrheit willen. Valentin seufzt leise.

„Aber dir ist klar, dass ich jetzt darauf warten werde, dass du mich verführst? Hast du deswegen auch die Wohnung geputzt, eingekauft und gekocht? Willst du etwa meinen kleinen Diener mimen? Das kannst du ziemlich gut~“, schnurre ich ihm entgegen. Für Bettgeflüster ist Valentin scheinbar jedoch leider immer noch nicht zu haben. Er knurrt leise und gibt mir einen Klaps gegen den Hinterkopf. „Lass das, ich wollte nur nett sein!“ Ich muss lachen. Wir haben beide das Problem, dass wir nicht gut mit Worten umgehen können und vielleicht sollten wir mal daran arbeiten. Es ist alles viel einfacher, wenn man einfach über die Probleme redet. Das sollten wir spätestens jetzt festgestellt haben. Aber ich bin mir sicher, dass sich das noch ziemlich oft wiederholen wird.

„Darf ich dich jetzt trotzdem vernaschen?“, frage ich nach. „Wenigstens nach dem Essen? Versöhnungssex ist doch einer der Besten~“ Valentin sieht mich nur böse an und ich hebe beschwichtigend die Arme. „Ist ja gut!“ Ich setze mich wieder und wir essen in Ruhe auf. Allerdings kann ich spüre, dass Valentin mich immer wieder ansieht und diese Art von Spannung in der Luft hängt. Wir wollen es doch beide! Und wenn ich etwas will, dann hole ich es mir auch. Schließlich sind Valentin und ich eigentlich nur dadurch ein Paar geworden.

Als wir beide mit Essen fertig sind und alles in der Spüle steht, drehe ich mich zu Valentin um.

„Jetzt?“, frage ich nach.

„Jetzt“, antwortet er und lässt sich lächelnd in meine Arme fallen.
 

Valentin ist ein Dummkopf.

Aber er versucht alles, um mich glücklich zu machen und ich liebe ihn.

In meinen Augen ist das das Wichtigste, was ich wissen muss. Bis auf die eine kleine Ungewissheit, die mir wohl noch länger erhalten bleiben wird.

Glockenblume

Ich sehe zu Teo auf und werde rot im Gesicht. Wir sind beide oberkörperfrei und er sieht auf mich herunter, als würde er in meine Seele blicken wollen. Ich schlucke. Meine Hand fährt langsam über seine Brust und bleibt bei seinem Herzen stehen. Es schlägt genauso schnell wie meins, irgendwie beruhigend. Er lächelt mich an, ich sehe beschämt zurück. Ich weiß nicht, wann ich diese Scham endlich ablegen werde. Aber Teo ist nun mal ein Junge und ich auch, ich glaube das trägt viel dazu bei. Zudem mime ich ja auch noch die Frau in der Beziehung, da ist etwas Schamgefühl womöglich auch angebracht. Ich habe nun mal nicht so viel Selbstvertrauen wie Teo.

„Ich liebe dich, Val. Und ich würde alles für dich tun.“ Ich muss lächeln. Wenn du wüsstest, was ich tun würde, nur um bei dir zu sein und dich glücklich zu machen. Ich weiß nicht einmal wieso ich es nicht in Worte fassen kann. Ich kann diesen Gefühlen einfach keinen Ausdruck verleihen. Es tut mir leid, Teo. Aber dafür kann ich dir womöglich zeigen, was mir Jessi versucht hat, zu erklären. Ich setze mich auf und drücke ihn von mich. Langsam schiebe ich ihn an seiner Schulter nach unten und deute ihm damit, sich auf den Rücken zu legen. Ich brauche so viel Überwindungskraft dafür, überhaupt die Initiative zu ergreifen. So etwas würde ich bei niemand anderem tun. Ich hoffe, dass Teo das langsam mal kapiert hat! Oder muss ich ihm wirklich jedes einzelne Wort entgegenwerfen? Ich bin einfach nicht gut im Reden.

Langsam setze ich mich auf seine Hüfte und gebe ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen, welchen er sofort erwidert. Leise keuche ich auf. Es ist neu für mich, auch mal die Initiative zu ergreifen und ich werde nervös. Was ist, wenn ich etwas falsch mache? Oder alles falsch mache? Vielleicht gefällt es ihm ja gar nicht? Aber dann würde er mich stoppen, oder? Langsam küsse ich mich seinen Hals entlang hinab zur Brust. Das habe ich jetzt schon einmal getan, warum sollte es nicht wieder funktionieren?

Meine Zunge fährt über seine Bauchmuskeln, während ich dabei bin seine Hose zu öffnen. Ich höre das Keuchen, das von ihm ausgeht, als meine Lippen und meine Zunge an seiner Hüfte angekommen sind. Sein Penis streckt sich mir sowieso schon voller freudiger Erwartung entgegen. Ich lecke mir über die trockenen Lippen und atme einmal beruhigend ein und aus. Dann ziehe ich seine Hose hinunter und fahre mit meiner Zunge vorsichtig seinen Schaft entlang. Teo stöhnt auf. Ich weiß, ich halte ihn hin und das ist gemein, aber ehrlich gesagt macht es mir Spaß und wie schon erwähnt muss ich mich für jeden Schritt überwinden. Ich spüre seine Hand in meinen Haaren und wie er sich leicht darin verkrampft. Vorsichtig nehme ich seine Spitze in den Mund, nur um daran zu saugen und einmal rüberzulecken. Sein Stöhnen erfüllt den Raum und ich spüre, dass er sich zusammenreißt, um meinen Kopf nicht einfach gegen seinen Penis zu drücken. Daher lasse ich ihn langsam weiter in meinen Mund hineingleiten und beginne, ihm einen Blowjob zu geben.

Ich muss zugeben, dass ich selber davon heiß werde. Zum einen von seinem Penis und zum anderen von seiner Stimme. „Val~“, keucht er mir entgegen und ich versuche einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen. Er sieht wirklich heiß aus, wenn er erregt ist. Gut, wenigstens das scheint schon mal funktioniert zu haben. Nach einiger Zeit lasse ich jedoch nach Luft schnappend von ihm ab und stütze mich auf. Ich wische mir einmal über den Mund, weil ich Angst habe, dass Speichel herunterläuft. Schlucken, saugen und gleichzeitig atmen ist eine ziemlich schwere Angelegenheit in meinen Augen!

Teo sieht mich erhitzt an und zieht meinen Kopf zu sich, um mich direkt zu küssen. Ich erwidere den Kuss und schließe die Augen, wobei ich nun ebenfalls an meiner Hose herumfummel und sie langsam herunterziehe, soweit es in dieser Position geht. Ich erhebe mich kurz, nur um die Hose ganz ausziehen zu können und sie auf den Boden zu schmeißen. Als ich wieder auf allen Vieren über ihm hocke, küsst er mich erneut. Ich habe das Gefühl, dass er gar nicht mehr genug von meinen Lippen bekommt, aber mir geht es ebenso. Zögerlich lasse ich meine Hand nach hinten an meinen Hintern wandern. Ich habe das noch nie gemacht, aber einen Versuch ist es vielleicht wert. Kurz stoppe ich nochmal und lecke vorerst meine Finger ab, wobei ich Teo währenddessen versuche lasziv anzusehen. Seinem Blick nach zu urteilen findet er es wirklich scharf.

Ich beuge mich etwas vor und lasse einen Finger in mich eindringen, wobei ich aufkeuche. Ich bin noch ungeübt und muss wirklich erst einmal herausfinden, wie das so funktioniert. Allerdings versuche ich einfach nachzumachen, was Teo immer bei mir gemacht hat. „Val, ich kann auch…“, versucht er zu sagen, aber ich sehe ihm an, dass er wirklich heiß wird. Scheinbar gebe ich ein angenehmes und ansehnliches Bild dabei ab. Stöhnend recke ich mich ihm entgegen. Er greift nach meinem erregten Glied und beginnt es zu massieren. Das ist gar nicht gut! Wenn er das macht, dann komme ich nur wieder schneller als geplant. Aber wirklich abhalten kann und will ich ihn davon wiederum auch nicht. Also lasse ich es keuchend zu, während unsere Lippen sich erneut gegenseitig einfangen und die Laute abdämpfen, die wir von uns geben.

Nach einer Weile benutze ich noch einen zweiten Finger und versuche mich sorgfältig zu weiten. Ich spüre wie mein Glied feucht wird und ich das dringende Bedürfnis habe, endlich wieder mit Teo zu schlafen. Diese Gefühle, die sich da in mir ausbreiten, ist das schon Liebe? Ich bin wirklich schlecht darin, so etwas zu beurteilen. Aber wenn man mit einer Person schlafen will und es heiß findet, sich nach ihr sehnt und ständig an sie denkt und vor allem, wenn man alles für diese Person tun würde, was wäre es, wenn nicht Liebe? Vielleicht sollte ich es Teo wirklich wenigstens einmal sagen. Damit solche Missverständnisse nicht wieder auftreten? Es sind doch nur drei Worte, wieso fällt es mir bloß so unendlich schwer? Ich kann ihm doch vertrauen! So, wie er versucht, mir zu vertrauen, obwohl er mich mit einer jungen Frau in einem Café gesehen hat. Und das bei einem heimlichen Treffen. Ich bewundere Teo dafür, dass er so erwachsen geblieben ist. Oder hat er etwa Dinge getan, die er mir nicht erzählt hat? Das wiederum kann ich mir ebenso gut vorstellen, wobei mich dieser Gedanke belustigt.

Ich ziehe meine Finger wieder heraus und sehe Teo keuchend an. Er blickt zurück. Ich glaube er weiß, was ich vorhabe. Ich beuge mich zu der Schublade seines Nachtschränkchens und hole, entgegen seiner Erwartung, das Gleitmittel und nicht die Kondome heraus. Wie gesagt für Teo würde ich alles freiwillig tun. Ich lasse etwas davon auf seinen Penis träufeln und einige Tropfen auch auf meine Finger. Dann werfe ich die Tube einfach an das Bettende. Erneut stimuliere ich meinen Eingang und befeuchte ihn, ehe ich das Gel auch auf Teos Penis verteile. Ich setze mich auf und bleibe genau über seinem Schoß hängen. Teo umfasst meinen Körper mit einem Arm und stütz sich mit dem anderen auf. „Willst du wirklich in dieser Position und ohne-“ Noch bevor er zu Ende reden kann, lasse ich mich auf seinen Penis sinken. Er stöhnt laut auf und ich stimme in das Stöhnen mit ein. Ohne Kondom ist es wirklich um einiges besser für uns beide. Ich sehe ihn an und versuche leicht zu lächeln. Er erwidert das Lächeln nicht, stattdessen zieht er mich so eng an seinen Körper, wie die Position es zulässt und küsst mich.

Nach und nach lasse ich mich tiefer sinken und versuche so entspannt wie möglich dabei zu bleiben, um mir selber nicht unnötig weh zu tun. Stöhnend bewege ich mich auf ihm und strenge mich wirklich an. Dennoch tauschen wir nach einiger Zeit die Position und plötzlich finde ich mich auf allen Vieren vor Teo wieder, welcher erneut in mich eindringt und mich nun in seinem Tempo nimmt. Das ist ok, sonst wäre ich nicht darauf eingegangen. Ich umklammere das Kissen und dämpfe meine Stimme in dem Stoff des Bezuges ab. Ich spüre Teos Lippen und Zähne in meinem Nacken und bekomme eine angenehme Gänsehaut, während er mir einen Knutschfleck beschert.
 

Erschöpft liege ich in Teos Arm und murre leise. „Nächste Mal mit Kondom oder du ziehst vorher raus“, beschwere ich mich, aber wirklich ernst meine ich es nicht. Wobei das Gefühl für mich wirklich ein bisschen unangenehm ist. Vielleicht sollte ich gleich noch duschen gehen, bevor wir im Bett zusammengekuschelt einschlafen. Wobei, das Bett müssen wir morgen sowieso neu beziehen. Teo lacht ein wenig und entschuldigt sich liebevoll bei mir, während er mir durch die Haare streicht. „Kommt nicht wieder vor, okay?“ Ich nicke leicht. Eigentlich kann es gerne wieder vorkommen. In dem Moment, in dem Teo in mir gekommen ist, habe ich ihn schließlich wortwörtlich so nahe bei mir gespürt, wie es sonst nicht möglich ist.

Ich kraule ihm leicht seine Brust und denke nach. Wäre jetzt nicht eigentlich der perfekte Zeitpunkt? Vermutlich schon. Aber bringe ich auch den Mut dafür auf, es zu sagen? Ich zögere leicht und schiele zu Teo auf. Langsam räuspere ich mich. Das tue ich immer, wenn ich etwas sagen will, aber mir ein Kloß im Hals steckt. „Du, Teo…“, beginne ich langsam. Er hat schläfrig seine Augen geschlossen. „Hmh“, gibt er lediglich von sich. Typisch, er schläft vermutlich gleich direkt ein. „Du, ich glaube… ich… ähm… also…“ Warum fällt ihm so etwas eigentlich nicht schwer?! Das ist doch total unfair! Kurz schmolle ich, ehe mir einfällt, dass ich den Satz nicht beendet habe. „Ich glaube, ich lie- … liebe… dich.“ Mit jedem Wort werde ich ein Stück leiser, bis ich am Ende nur noch flüstere. Aber Teo hat es gehört. Ich höre wie sein Herz mit einem Mal schlägt, als würde es einen Marathon laufen und als ich knallrot im Gesicht aufblicke, sieht er mich strahlend an. „Ich liebe dich auch, Valentin!“ Er drückt mir seine Lippen auf und mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Ich glaube da sind wir uns gar nicht so verschieden.

Wenigstens unsere Herzen haben den gleichen Rhythmus gefunden.

Rote Rosen

Valentin und ich haben es endlich geschafft, unsere Probleme zu lösen. Wobei man sagen muss, dass wir gar keine wirklichen Probleme hatten. Wir sind beide einfach nur zu blöd, um miteinander zu reden. Das wird sich wohl auch in Zukunft nicht ändern. Ebenso wenig, dass Valentin ständig mit mir schimpft. „Teo! Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du nicht mit deinen dreckigen Schuhen durch die ganze Wohnung laufen sollst? Ich muss dir jedes Mal wieder hinterherputzen! Nur weil ich einmal die Wohnung für dich geputzt habe, heißt das nicht, dass ich es immer tue! Das war nur ein Gefallen!“ Wir sind inzwischen seit über sechs Monaten zusammen und verstehen uns prächtig, auch wenn es nach außen hin eher nicht so scheinen wird. Ich lächele versonnen und gehe auf Valentin zu, welcher instinktiv einen Schritt zurückweicht. Ich drücke ihm einen Kuss auf und prompt sind alle Sorgen vergessen.
 

Inzwischen kann ich meine Liste um einen letzten Punkt erweitern.

Valentin liebt mich aufrichtig.

Mehr brauche ich über ihn wirklich nicht zu wissen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und damit wäre die nächste FF schon wieder vorbei!
Ich hoffe ihr mochtet sie und das Lesen hat euch gefallen. Die nächste Story wird der zweite Teil von "If I die young" sein. Bis dahin könnt ihr natürlich gerne in meine One-Shots vorbeischauen.

Vielen Dank und bis zum nächsten Mal! <3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  YumeKahoko
2017-03-20T15:23:49+00:00 20.03.2017 16:23
Und endlich komme auch ich dazu dir mein finales Kommentar zu geben. Sorry die letzte Zeit war etwas stressig ^^'
Es war wirklich eine wunderschöne FF. Mit Höhen und Tiefen zum mitfiebern und wahnsinnig werden XD.
Natürlich bin ich überglücklich das die zwei sich zum Schluss dann doch endlich gekriegt haben und das Valentin es ENDLICH!! auch gesagt hat XD!!! Und hey wer steht nicht auf Versöhnungssex XP
Die roten Rosen für das letzte passen natürlich perfekt.
Hach ich werden unsere beiden Idioten Val und Teo schon vermissen :'(
Aber es kommen ja immer wieder neue Geschichten ;D
In diesem Sinne. Vielleicht liest man sich ja mal wieder <3

LG Yume
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
20.03.2017 16:33
Ach, ist doch gar kein Problem! Es freut mich, dass du dir überhaupt die Mühe machst. <3
Vielen Dank an der Stelle an dich für alle Kommentare und dass es dir so herzlich gefallen hat! Vielleicht kommt ja nochmal was zu den beiden, wenn mir etwas spontan gutes einfällt. ;)
Ich würde mich freuen, dich irgendwo wieder zu lesen, bis dahin wünsche ich dir alles Gute! <3

LG
Von:  tenshi_90
2017-03-08T14:41:38+00:00 08.03.2017 15:41
Kurz und Knapp :)

Das war wieder mal eine wundervolle Story von dir :) Ich will unbedingt mehr davon xD

Liebe Grüße
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
08.03.2017 16:08
Vielen Dank!!! *___*

Von den beiden wird leider erst einmal nicht mehr viel kommen! Aber ich werde demnächst meine nächste FF hochladen. :D haha Freut mich, dass du so begeistert bist >_<
Antwort von:  tenshi_90
09.03.2017 18:38
Oh, da freu ich mich ja jetzt schon drauf :) Ich mag deine Art, wie du schreibst :)
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
11.03.2017 16:18
Vielen lieben Dank <33333
Von:  sadness
2017-03-07T20:27:06+00:00 07.03.2017 21:27
Ohh man, wie super niedlich ist das denn??? \^o^/
Ich fand den ersten Teil schon echt super, aber der ist fast noch süßer =3
Es ist echt so knuffig, wie Valentin versucht, ein bisschen aus sich rauszukommen und irgendwie konnte ich mir schon denken, was dahinter steckt^^
Super tolle Geschichte =)
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
08.03.2017 00:35
Hallöchen :3
Ich danke dir erst einmal, dass du meine FFs gelesen hast! Und dass du mir einen Kommentar hinterlässt! Das baut mich wirklich auf, danke! <3
Es freut mich, dass dir beide Teile so gut gefallen (bei zweiten Teilen ist es ja oft eher das Gegenteil)!!! Vielen lieben Dank, wirklich!!!
Valentin wird wohl für immer ein schwerer Brocken sein. ;)

Liebe Grüße :3
Antwort von:  sadness
08.03.2017 23:49
Ja, das mit dem zweiten teil stimmt, aber das hast du echt gut gemacht!
Ich fände valentin auch wirklich schwer zu schreiben... also da hast du meine achtung für, da du es geschafft hast, dass er trotz seines veränderten verhaltens immer noch authentisch wirkt :)
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
11.03.2017 16:18
Vielen Dank für die aufbauenden Worte! <3
Es freut mich, dass alles so gut geklappt hat und hoffe, dass ich es auch weiterhin schaffe, euch glücklich zu machen. :3 Liebe Grüße!
Von:  YumeKahoko
2017-02-28T23:01:16+00:00 01.03.2017 00:01
*ZUCKERSCHOCK*
Nachdem ich deswegen im Krankenhaus war nur das Kommentar ;P
AWWWWWWWW nein wir wunderschööööööön!!! Ich liebe Val in diesem Moment. Endlich beweist er Mut und tut so vieles nur für Teo und das er es ihm am Ende endlich doch noch gesteht war einfach wundervoll!
Ich freue mich so megaaaaaa für die beiden. Super schön geschrieben.
Allerdings mehr Fehler als sonst was den Lesefluss etwas behindert. Aber einmal drübergelesen und dann ist alles perfekt <3
Jetzt freue ich mich noch auf den Epilog!!!

LG Yume

P.S.: Müsste das Kapitel nicht Adult sein bei dem heißen liebevollen Sex XP ?
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
01.03.2017 00:07
Nawww danke für den süßen Kommentar!!! <333
Wirklich lieb von dir und es freut mich, dass es dir gefallen hat!

Tja, da habe ich mal wieder vergessen, nochmal durchzulesen. Bin momentan noch etwas im Stress und lade daher derzeit immer einfach hoch, ohne nochmal zu lesen. Das ist ziemlich doof von mir. Ups! xD
Und ja, ich stelle es mal eben auf Adult. AUCH VERGESSEN! Was ist los mit meinem Hirn? Ich werde alt. *sfz*

Vielen lieben Dank <3
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
01.03.2017 00:18
Edit: Habe zwar Adult angeklickt, aber es wird nicht eingestellt. Da muss ich wohl warten, bis das Kapitel durch die Kontrolle durch ist. -_('-')_-
Von:  tenshi_90
2017-02-28T09:13:04+00:00 28.02.2017 10:13
Oh, ist das niedlich :)

Da haben sich wirklich zwei gefunden und ich find es toll, dass Val über seinen Schatten gesprungen ist ^^

LG :)
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
28.02.2017 12:47
Vielen Dank für dein Kommi!
Es freut mich, dass das Kapitel dir gefallen hat. Manchmal braucht Val einfach einen kleinen 'Stoß'. ;))

LG :3
Von:  tenshi_90
2017-02-23T08:51:17+00:00 23.02.2017 09:51
Ach die beiden sind so niedlich... =)

Immerhin haben Sie es geschafft, sich mal auszusprechen und zu versöhnen :)

Bin gespannt wies jetzt mit den beiden Turteltauben weitergehen wird ^^
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
23.02.2017 13:21
Es freut mich, dass du die beiden so magst. <3333
Sie sind meine beiden dummen Bebis. <3 naw

Danke für dein Kommi!!! <3
Von:  YumeKahoko
2017-02-22T22:31:53+00:00 22.02.2017 23:31
AWWWWWW*ZUCKERSCHOCK*
Das ist so süß!!!!
Endlich haben sie sich ausgesprochen und ich hatte doch irgendwie Recht mit meiner These XP
Valentin hat sich Rat geholt um ihn zu ihrem Halbjahres Tag zu überraschen!
Immerhin ist jetzt irgendwie alles wieder gut nur das ich liebe dich Problem bleibt, aber wenn man es noch nie gesagt hat kann ich verstehen warum Val vorsichtig ist.
Aber Teo hat recht sie sind beide Idioten die lernen müssen miteinander zu reden XD
Ich hoffe das war noch nicht der Schluss! Ich bleibe jedenfalls weiter dran ;*

LG Yume-chan
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
23.02.2017 13:20
Jaaaa du hattest recht :PPP hahahaha
Und Val ist und bleibt einfach ein Weichei in Sachen Liebe. XD Das wird sich so schnell wohl nicht ändern. Ach ja, meine Bebis <3
Es kommt noch ein Kapitel und ein Epilog. Dann war es das erst einmal mit den beiden und dafür folgt der zweite Teil von If I Die Young. ;)

Liebe Grüße und vielen Dank!!! <3
Von:  YumeKahoko
2017-02-19T22:51:20+00:00 19.02.2017 23:51
Valentin muss doch raffen wie ober verdächtig er sich verhält XD Aber das fette rote Kreuz hat bestimmt was mit Teo zu tun. Geburtstag? Jahrestag? Ich wette es ist sowas XP
Aber endlich kommen wir jetzt mal auf den Punkt, nur ob Val dann wirklich anfängt zu reden ist fraglich.
Ich bin zum zerreißen gespannt!!!

LG Yume-chan
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
20.02.2017 00:02
Er ist dumm, er rafft das nicht. XDDD (Ja ich liebe meine Charas)
Hm... na mal schauen '-' In wenigen Tagen kommt ja auch das nächste Kapitel und dann ist es ja auch schon fast vorbei o.o"
Mal schauen, was ich als nächstes schreibe xD

Danke für dein liebes Kommi <33
Von:  tenshi_90
2017-02-18T09:42:47+00:00 18.02.2017 10:42
Nun bin ich aber mal gespannt, wie Valentin darauf reagiert...

Das ist n richtig fieser Cut -.- aber ich hoffe, dass es schnell weiter gehen wird.

:)
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
18.02.2017 12:02
Hallo und vielen Dank für dein Kommentar. <3

Es tut mir fast ein bisschen leid, dass ich da einen Cut gesetzt habe. xD Ich werde aber kommende Woche das nächste Kapitel hochladen und solange könnt ihr ja ein bisschen rätseln, was jetzt wohl passieren wird~

Liebe Grüße <3
Von:  tenshi_90
2017-02-12T12:56:56+00:00 12.02.2017 13:56
Die beiden machen es sich aber auch wirklich nicht leicht.... Wie wäre es, wenn sie sich endlich mal so richtig aussprechen würden, damit solche Missverständnisse einfach nich mehr passieren...

Aber du hast es wieder sehr gut geschrieben :)



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