Zum Inhalt der Seite

Make me Shining...

Ryuichi x Shuichi
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolouge ++++ Sleepless Beauty

"...tja, und nun liege ich hier... Shu-Chan. Und? Was soll ich tun?

Kuma... was soll ich tun...

Deine Farbe... sie erinnert mich an ihn. An die Farbe seiner Augen!"
 

Seufzend wälze ich mich in meinem Bett hin und her. Ich kann nicht schlafen. Schon vor Stunden haben Kumaguro und ich das Licht ausgemacht. Doch der Schlaf will einfach nicht kommen.

<<< Du hälst mich wach >>>

Das hereinströmende Mondlicht lässt Kuma in einem merkwürdigen Licht erstrahlen. Da kommt mir die Idee.

Einen Song... Das wieder angeknipste Licht der Nachttischlampe sticht mir in meine müden Augen als ich unter meinem Bett nach Stift und Papier krame. Die Worte scheinen heute wie von selbst von meinem Kopf, in die Hand, auf das Papier zu fließen.
 

From far away, let your eyes shine; those who have awakened are still waiting.

tooku de me o hikarasete mezameru monotachi matte iru

Track 1 ++++ Meeting

Make me shining...
 

Autor: Ryuu-Chan (aka Set-Chan)

Pairings: Ryuichi x Shuichi, Yuki x Shuichi, Thoma x Yuki

Warning: *sweetdrop* Shonen Ai ^,^

Author's note: So, I think I'm finally prepared; *auf die Uhr schau* Cappu, volle Schachtel Kippen *das ist sosososo-so- ungesund* >_<, Musik im Ohr, *sogar Word neu installiert hat* und nen warmen Pulli... *nicknick*

Der Titel des ganzen rührt (wie könnte es auch anders sein.. -.-°) von meinem derzeitigen Ohrwurm..jaja... Shining Collection.... *sigh* Die Idee für diese Fanfic ist mir heute erst gekommen. Ich fnde es gibt viel zu wenig Shu x Ryuu Fics! *mecker* Bei den meisten die ich gelesen habe steht der arme Ryuu-Chan außerdem immer als Pechvogel da... *I hate youuuu* Njoaaa, ich weiß auch noch nicht so ganz, wie das enden soll... aber da ich Ryuu und Kuma so gern hab... ^,^ Ne, wir werden sehen, ne? ;) *Momiji-Tick hat* @_@
 

Dedication: To all Ryuu-Chan addicted! ^__^
 


 

Track 01 ++++ Meeting
 

"Ohayo ~!"

Überrascht sahen Hiro, Suguru und Sakano auf einen taufrischen Shuichi, der mit großen Schritten in den großen Konferenzraum der N.G. Productions gewirbelt kam.

"Oy, Shuichi! Sag mal....." Hiro kam lauernd näher und legte einen Arm um die Schultern seines besten Freundes. "Ist wieder etwas "nettes" mit Yuki-san geschehen...?"

"Ge-Heim-Nis!" zwinkerte Shuichi zurück.

"Naaahhh! Shu-Chan! Warum bist du so gemein und erzählst mir nie etwas?"

"Na, oder erzählst du mir etwa alles zwischen dir und Ayaka-chan...?"

"Äh... Ano....wenn du es so genau...-"
 

"SHU~I~CHIIII!" Hiro wurde von dem Geräusch unterbrochen, das Shuichi machte als er von Ryuichi zu Boden gerissen wurde.

"Odd... Sa-Sakuma-san! D-Du bist schwer!" In solchen Momenten glaubte Shuichi sich als der glücklichste Mensch der Welt zu wissen. Er wurde von Sakuma Ryuichi - DER Sakuma Ryuichi - zu Boden gerissen! Er erkannte ihn wieder! Er nannte ihn beim Namen... - doch das änderte zur Zeit nichts daran, dass sich sein Tennage-Idol keinen Millimeter von ihm herunter bewegte.

"Shu-Chaaaan! Kumaguro ist böse!" Ryuichi setzte seinen kindischen, aber doch so liebenswerten Trotzblick auf.
 

"Waia, Shuichi! Dann sieh mal zu, wie du es wieder gut machen kannst! Hast ja einige Tage aufzuholen!" lachte Hiro und wand sich wieder Sakano zu, der (wieder mal) kurz vor einem Herzinfakt stand.
 

"Ahhhhn! U-und wieso ist Kuma böse?" Shuichi hatte Mühe beim Atmen.

"Kumaguro ist böse weil Shuichi gestern nicht zu unserer Bandprobe erschienen ist obwohl Shuichi es versprochen hat!"

Ein lautes, metallisches "Klick" ließ die beiden aufhorchen.

"Jemand anderes wird gleich noch viel böser werden, wenn ihr beide euch nicht auf eure Plätze bewegt!" K-san's durchgeladene Magnum blitze gefährlich vor Ryuichis Kopf auf.

"Aber K-saaaaaahhhhhhh....~!" begann Ryuu-chan doch...

...der Bandmanager hatte seinen ehemaligen Schützling auch schon an einem Ohr gepackt und war dabei ihn in die andere Ecke des Raumes zu schleifen. Weg von Shuichi.

"Shuuuuuuuu-chaaahahahaaaaan!" Ryuichi wollte zurück. Dicke Elefantentränen kullerten von seinen Wangen.

"Ryuichi! Wir haben eine Tour zu besprechen und keine Krabbelgruppe zu leiten!" konterte K.
 

Shuichi atmete lächelnd auf und setze sich schließlich auch, um nicht Gefahr zu laufen erneute Bekanntschaft mit K's "Spielzeug" zu machen.
 

"Ährm." Toma Seguchi betrat durch einen anderen Eingng den Raum. Ryuichi wollte sich direkt auch auf ihn stürzen, doch K konnte das im letzten Moment gerade noch verhindern.
 

"Guten Morgen meine Herrschaften." Er machte einen freundlichen Blick in die Runde und setzte sich an den wuchtigen Konferenztisch. Nachdem er einige Unterlagen bereitgelegt hatte, fuhr er fort.

"Um direkt zur Sache zu kommen. Die Termine für die Japan Tournee stehen fest. Desweiteren wird nach Abschluss entschieden, ob noch einige ausgewähle Ziele in Europa und in den USA angesteuert werden."

Unruhe machte sich im Raum breit.

"Woher auf einmal der Sinneswandel von N.G. Productions? Ich dachte Europa und Amerika kämen ersteinmal nicht in Frage?" warf K-san ein, der noch immer Ryuichi im Zaum hielt.

Thoma setzte sein altbekanntes beschwichtigendes lächeln auf. "Nun, mein lieber K-san, das haben wir dem Tokyo Bay Music Fes und nicht zuletzt dem unerwarteten Auftritt von Bad Luck zu verdanken, dass die europäische und amerikanische Musikindustrie auf uns aufmerksam geworden ist. Ich habe bereits einiges in die Wege leiten lassen, falls wir wirklich dort auftreten sollten."
 

Shuichi fühlte sich wie im Märchen. Wie Alice im Wunderland, die grade in den Kanninchenbau gefallen war. Noch vor zwei Monaten hätte er sich sowas nie zu träumen gewagt. Und nun konnten Hiro, Suguru und er vielleicht sogar mit nach Europa!
 

"Aber," fuhr Thoma fort. "das war noch nicht alles der guten Nachrichten. Shindou Shuichi?"

"H-Hai!?" aus seinen Gedanken gerissen starrte er seinen Produzenten an, der nur leicht amüsiert lächelte.

"Bad Luck wird dort nicht als die Vorgruppe von Nittle Grasper auftreten."

Vollkommen fassungslos starrte Shuichi erst Thoma, dann K an, der sich nichts anmerken ließ. In diesem Moment sah der pinkhaarige Junge all seine Karriereträume platzen. Das alles war doch schon seid einigen Wochen so abgemacht gewesen und nun das...?!

Er stand so heftig von seinem Stuhl auf, dass dieser nach hinten umkippte. Ein lautes Knallen gefolgt von zermürbender Stille.

"A-Aber...!!!" war das einzige was Shuichi zu sagen vermochte. Hilfesuchend sah er sich nach Ryuichi um, der (mit K's vor dem Mund gehaltener Hand) ihn nur betroffen ansah.

Tohma war langsam bis zum Leadsänger von Bad Luck vorgedrungen und legte diesem schließlich eine Hand auf die Schulter. "Herzlichen Glückwunsch, Shindou Shuichi!" Tohma legte seinen Kopf schief.
 

Shuichis Unterkiefer klappte herunter. Was-sollte-das?!
 

"Bad Luck und Nittle Grasper werden diese Tour gemeinsam machen."
 

Lautes Jubelgeschrei von Ryuichi, Hiro und Suguru riss Shuichi aus seiner Starre. Das hatte gesessen.

"Shuu-Chan ist sooo coool, na no da!"
 

*RUMMS*
 

Ryuichi hatte sich aus K's Umklammerung befreit und lag nun wieder, zusammen mit Kumaguro, quietschvergnügt auf Shuichi. :)

'
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

"Ne, Nakano-san?"

Hiro sah von seiner Zeitschrift auf und stellte überrascht fest, dass es Ryuichi Sakuma war, der ihn soeben angesprochen hatte. "Oh, Sakuma-san!"

Mit einem strahlenden Lächeln setzte sich Ryuichi gegenüber von Hiro an den Tisch in dem kleinen Cafe innerhalb des NG Productions Gebäudes. Kumaguro wurde auf den Stuhl zu seiner Rechten platziert.
 

"Die Tour wird sicher ein Erfolg - für Nittle Grasper und Bad Luck!" fuhr Ryuichi munter fort.

Lächelnd stimmte Hiro mit ein. "Hoffentlich kommt Shuichi dann mal auf andere Gedanken." Seufzend lehnte er sich zurück.

Fragend legete Ryuichi den Kopf schief. "Hat Shuichi denn nicht genug Ablenkung?"

"Hm... naja... Ich meinte eher seine Beziehung mit Yuki Eiri..."

Für einen kurzen Moment erschien ein merkwürdiger Gesichtsausdruck auf seinem Gesicht. Natürlich. Yuki Eiri. Den hatte er vollkommen vergessen. "Hm.. Ne, ne! Kuma-chan denkt Shu-Chan ist unglücklich!"

Wie immer, wenn er Fragen nicht direkt stellen wollte oder konnte, fuchtelte er mit seinem kleinen rosa Stoffhäschen den Leuten vor der Nase herum.

Hiro lachte amüsiert. "Das kann schon manchmal stimmen. Aber soweit ich weiß, haben sie sich vertragen."

"Hmmmmmmmmm. Dann muss Kumaguro das überprüfen! Mata Nakano-san!"

"Ya...Sakuma...san...?" verdutzt sah Hiro seinem Kollegen nach. Kopfschüttelnd stelle er fest, dass er seine Limo sthehen lassen hatte. Wirklich, man sollte meinen, er wäre in Shuichi's Alter.
 

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Alle waren weg: Noriko musste mit ihrer Tochter zu einem wichtigen Arzttermin, K war ausnahmsweise mal nicht im Haus und auch Thoma hatte direkt nach der Konferenz einen ziemlich wichtigen Termin.

Shuichi war allein im Aufnahmestudio. Er wollte diesen einen, verdammten Song noch fertig bekommen. Immer wieder und wieder versuchte er eine anständige Melodie hinzubekommen --- aber-es-klappte-nicht-!!!

"Shit!" fluchte er und pfefferte die Kopfhörer in die nächtbeste Ecke. Er hatte sich doch wieder mit Yuki vertragen, wieso steckte er ausgerechnet jetzt in einer künstlerischen Kriese?
 

"Shu-chaaan.... du machst Kumaguro Angst..."

"Sa-Sakuma-san!" zu Tode erschrocken drehte sich Shuichi um.

Ryuichi stand verängstigt im Türrahmen und hielt sein Kumaguro beschützend im Arm.

"Warum ist Shu-chan verärgert?"

Shuichi lächelte und ließ sich auf einen Stuhl plumpsen. "Ich- ich habe einfach keine Idee für diesen einen Song. Und das grade jetzt so kurz vor der Tournee...." Shuichi boxte ärgerlich mit der Faust in die andere Hand.

"Neeee, Shuichi sollte sich nicht verrückt machen. Ryuu-chan wird ihm helfen!"

Verdutzt nahm Shuichi den fliegenden Kuma-chan in Empfang, als er sah wie sich Ryuichi am Mischpult zu schaffen machte.
 


 

((( Naaa, was habt ihr erwartet??? ^___^ Die beiden allei~ne...? *tihi* )))
 

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Seufzend ließ sich Ryuichi auf sein Bett plumsen.

"Mh... Kumaguro... meinst du er mag mich...?" Irgendwie zufrieden drehte er sich auf die Seite und sah Kumaguro an. Der Song war mit seiner Hilfe nun doch kein großes Problem mehr gewesen.
 

<<< Flashback >>>
 

Shuichi starrte fasziniert auf Ryuichi, wie er aus nur ein paar Notizen, Zeilen, Wörtern langsam einen kompletten Song herausarbeitete.

"Sakuma-san ist wirklich der Beste!" sagte er bewundernd und fühlte sich dabei wie ein Grundschüler.

Überrascht sah Ryuichi auf und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. "Ne, wirklich Shu-chan?"

Shuichi nickte heftig.

Als Antwort umamrmte Ryuichi ihn so heftig, dass er beinahe noch einmal hinfiel. "Lass uns Freunde sein, na no da!"

Shuichi quietschte vergnügt.

"Shuichi." Plötzlich wurde Ryuichi ernst. Jeder kindliche Ausdruck auf seinem Gesicht war auf einmal verschwunden. Shuichi wurde irgendwie anders. Er fühlte wieder die tiefe Bewunderung für ihn, wie als wenn er auf der Bühne stand. So fern, so unerreichbar, so perfekt...

"Wenn irgendjemand Shuichi zum weinen bringt, wird Ryu-chan für ihn da sein. "

"Ha-Hai!" Shuichi's Gesicht nahm die Farbe seiner Haare an. Wie konnte....so etwas...der....große...unübertreffliche Sakuma Ryuichi ... zu IHM sagen...?!!!

Der typische "Kindergarten"-Ryuu kehrte aber prompt wieder zurück, als er Shuichis verlegenes Gesicht sah. "Yuhuuu na no da! Freunde, ne?"
 

<<< Flashback end >>>
 

Grinsend drückte Ryuichi seinen Kumaguro fest an sich. Vielleicht war er doch nicht so abstoßend wie er immer dachte. Mit einem Ruck stand er wieder auf und suchte seine Schuhe.

"Kuma! Lass uns Eis kaufen, ne?"
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Vor sich hinsummend öffnete Shuichi die Haustür zum Treppenhaus der gemeinsamen Wohnung von Yuki und ihm. Der Tag war ein wirklicher Erfolg gewesen. Nicht nur, dass der Song nun fertig war; Ryuichi hatte ihm seine Freundschaft und Hilfe angeboten. Ein Traum war irgendwo für ihn in Erfüllung gegangen. Im Grunde genommen hatte Sakuma Ryuichi schon so viel für ihn getan. Shuichi fragte sich manchmal wirklich womit er das verdient hatte.
 

Immer zwei Stufen auf einmal nehmend (er benutzte heute nicht den Aufzug) bahnte sich Shuichi seinen Weg nach oben. Yuki würde auf ihn warten und wer weiß, was die Nacht noch bringen würde....
 

Shuichi kramte seinen Schlüssel hervor, doch bevor er die Tür mit ihm öffenen konnte, erscholl ein leises Klicken und sie schwang von selbst auf.

"Se-guchi -san..." murmelte er als er in das irgendwie erschrocken wirkende Gesicht von Thoma Seguchi starrte.
 


 


 

To be continued...
 

Author's comment: Neeeeee, es ist jetzt kurz nach zwei ... und ich hab wirklich, ehrlich, wahrhaftig zwei Stunden für das Bisschen gebraucht! O.O Ich bin aus der Übung... -,-° Bitte seid gnädig; dies ist meine erste Gravi Fanfic. Aber ich würde mich über Kommentare sehr freuen! ^__^
 

Dankeee für's lesen no daaaa! X3 Bis in Track 2!
 

Ahso, was ich am Anfang noch sagen wollte... die Charas gehören nicht mir! Sie sind "Eigentum" von Maki Murakami.... DAS Genie! ^^ Ich werde wahrscheinlich auch keine eigenen Personen miteinbringen.

Track 2 ++++ Loosing Grip

Author's Note: So, ich hab jetzt ein paar Stunden geschlafen: Auf in den Kaahaaampf! *chackaaaa* ~ desu!
 

Track 2 ++++ Loosing Grip
 

Thoma brauchte einen Moment, um seine Überraschung herunterzuspielen. Mit einem gütigen Lächeln trat er aus dem Apartment. "Guten Abend Shindou-san." Der blonde Mann setzte seinen Hut auf und ließ die offene Tür als sowohl auch Shuichi hinter sich.

Shuichi sah ihm nach. Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit als er seinem Produzenten nachsah. Was hatte Thoma Seguchi um diese Uhrzeit hier bei Yuki verloren?

"Willst du da draußen Wurzeln schlagen?" Yukis halb ärgerliche Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.

"Yu~Ki!" Ein alles zerschmelzendes Lächeln machte sich über Schuichi's Gesicht breit. Doch bevor der junge Mann seine größte Liebe herzhaft umarmen konnte, wurde die Tür mit einem lauten Knall wieder geschlossen und Shuichi landete unfreiwilig vor dem massiven Holz.

"Yiikiiii, lass mich reeeeiiin!"
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Shuichi beobachtete aufmerksam den aufsteigenden Rauch von Yuki's Zigarette von seiner Ecke der großen Couch aus. Nach einigen Minuten Betteln war ihm dann doch ncoh eingefallen, dass er einen Schlüssel hatte...

"Yuki?"

"Mhh..." Der blonde Schriftsteller las einige Zeilen aus einer Zeitschrift und trank einen Kaffee dabei. Shuichi mochte den Geruch, aber irgendwie roch es jetzt anders. Ein ihm bisher fremder Gerich zog durch die ganze Wohnung.

"Sag, bist du immernoch böse auf mich, Yuki?" Der Hundeblick von Shuichi war kaum zu übersehen. Doch Yuki zeigte keine Reaktion. Schließlich kniete sich Shuichi vor ihn und versuchte einen Blick von ihm zu erhaschen.

"Yuki! Es ist doch irgendwas gewesen!" maulte er rum und zog an den Beinen seines Freundes.

Ein scharfer, stechender und sehr eindeutiger Blick war die Antwort. "Es ist nichts! Jetzt hör schon mit deinem Gejammer auf, ich hab zu arbeiten." Fügte er noch hinzu und schubste den verängstigten Shuichi von sich weg während er aufstand und in Richtung Küche ging.
 

"Neee, Yuki...." Shuichi fühlte, wie die Tränen in seinen Augen brannten. Er hatte in seinem ganzen Leben wohl noch nie so viel geweint, wie während der gemeinsamen Zeit mit Eiri. Doch er versuchte sich nihts anmerken zu lassen, sonst würde er nur noch böser werden.

"Ich weiß, dass was los ist, du kannst es mir nicht verheimlichen." Er hielt Yuki sanft am Arm fest. Yuki blieb stehen und starrte zur Seite.

Dieses Verhalten war Shuichi nicht gewohnt. Irgendwas war anders als heute Morgen. Er schluckte. "Ist es wegen Seguchi?" Yuki zuckte kaum merklich zusammen, als der junge Sänger den Namen "Seguchi" aussprach.

Kaum merklich, aber Shuichi hatte es bemerkt. Das ungute Gefühl wurde stärker. Er stellte sich vor Yuki und versuchte ihm in die Augen zu sehen. Er wich aus.

"Was hat Thoma Seguchi hier gemacht...?"

Stille. Ausweichende Blicke.

"Yuki!!!" Shuichi konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Er hatte Angst, Angst das wirklich etwas passiert war... Er wusste doch so wenig von all dem. Auch jetzt noch. Er rüttelte an ihm.

"Ich weiß doch gar nichts über -" er hielt inne. "-über deine Beziehung zu Thoma un-"

Yuki fuhr auf. "Hör auf!" fuhr er ihn mit einem gefährlichen Unterton an.

*hasp* Shuichi hielt die Luft an. Es schmerzte. Es war etwas passiert. Yuki sah ihn mit einem merkwürdigen Blick an.

"Ihr beide... ihr habt... doch nicht etwa..." stammelte er.

"Tssss!" Yuki fuhr sich nervös mit der Hand durch die Haare und zog an seiner Zigarette. "Was weiß ein Kind wie du schon..."

Das saß. Shuichi trat zwei Schritte von ihm weg. "Ihr - ihr beide - ihr -"

"Und was wenn? Was könntest du dagegen tun? Hast du eine Ahnung - !" fuhr Yuki auf, doch als er Shuichi anblickte wusste er, dass er zu weit gegangen war. Er hätte ihm niemals etwas davon erzählen dürfen.

Tränen liefen und ließen sich nicht mehr stoppen. Er drückte seine Fäuste immer fester zu, bis sie begannen zu zittern während er Yuki ungläubig anstarrte.

"Ore... Shuich-" begannn Yuki und fuhr sich mit einer Hand durch das Gesicht.

"Yu....ki..." Bevor auch Yuki ihn noch hätte aufhalten können, rannte Shuichi aus der Wohnung. Der laute Knall der zugeschmissenen Tür hallte noch einige Zeit in Yuki's Ohren wieder.

"Baka...." Ob er damit sich selbst, oder Shuichi meinte, war nicht klar.
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Noch nichteinmal Schuhe hatte er an. Barfuß rannte er. Er rannte und rannte. Merkwürdige Blicke der Passanten folgten ihm.

Es war immer das selbe. Yuki beachtete ihn nicht, ging ihm aus dem Weg oder behandelte ihn wie den letzten Dreck. Es wiederholte sich - immer und immer wieder.
 

Are you aware of what you make me feel, baby

Right now I feel invisible to you, like I'm not real

Didn't you feel me lock my arms around you

Why'd you turn away?
 

Er war am Park angekommen. An dem Park an dem sie sich das erste Mal getroffen hatten. Schluchzend setzte er sich auf eine Bank und zog die Knie so nah an seinen Körper wie möglich.

"Hättest... hättest du es damals nur nicht gelesen..." schluchzte er vor sich hin.

Er hatte genug. In ihm tat alles so weh: Das viele Weinen, die Gedanken die er sich machte, Sorgen, Kummer.... Shuichi war an einen Punkt angekommen, an dem es ihm egal war weiterzumachen oder nicht. Bis zur Selbstzerstörung. Keine Liebe - Abneigung war alles was er bekam. Mehr nicht.

"Irgendwer ... bitte .... irgendwas muss doch geschehen...?" weinend wog er sich hin und her. Wie ein kleines Kind, das man irgendwo allein gelassen hatte. Der Regen begann.
 

Here's what I have to say

I was left to cry there, waiting outside there

Burning with a lost stare

That's when I decided
 

"Shui~chi?" Eine Stimme hinter ihm riss ihn aus dem Gedanken.

"Sakuma-san..." murmelte er und drehte sein Gesicht blitzschnell wieder aus seiner Blickrichtung. Ihm war es peinlich, dass Sakuma Ryuichi sah, dass er weinte.

Doch der hatte die Lage schon längst durchschaut. "Neee. Shu-chan warum weinst du?" Der ältere Sänger nahm neben seinem Kollegen auf der Bank Platz. "Kumaguro wird traurig!"

Shuichi brachte ein müdes Lächeln zustande.

"Uooooooo.... Wir werden ganz nass!" Ryuichi blickte in den Himmel.

"Wenn Shuichi mag, kann Ryuu-chan ihn wo hinbringen, wo es warm und trocken ist. Dann kann er auch erzählen, warum er weint. Ne, Kuma-chan?" Kuma-chan nickte zustimmend.

"Hat Yuki-san Shu-chan zum weinen gebracht?"

*plopp* Das rosa Stoffhäschen landete auf dem Boden. Shuichi krallte sich an dem älteren Sänger fest. Alles platzte aus ihm heraus; er weinte bitterlich.

"Shuichi...."

Der junge Sänger merkte, wie sich behuntsam Hände um ihn legten. Ein so lang ersehntes Gefühl durchströmte ihn. Geborgenheit.
 

Why should I care

'Cuz you weren't there when I was scared

I was so alone

You, you need to listen

I'm starting to trip, I'm losing my grip

And I'm in this thing alone
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Die Asche der Zigarette fiel auf den Boden. Yuki beachtete sie nicht weiter. Tief in Gedanken versunken starrte er vor sich hin.
 

<<< Flashback >>>
 

"Dich hatte ich nicht erwartet." Yuki war etwas verdutzt über Thomas Besuch.

"Tut mir leid Eiri. Ich entschied mich erst heute Morgen dich zu besuchen." Lächelnd trat der blonde Mann in die Wohnung und legte seinen Mantel und Hut ab.

"Kaffee?"

Er nickte zustimmend. "Eine gute Idee." Thoma setzte sich auf das Sofa.

Einige Minuten später kehrte Yuki mit einer Tasse zurück und setzte sich dazu.

"Was verschafft mir die Ehre." Er zog an seiner Zigarette.

"Mh. Nun, ich habe mir lediglich Sorgen um dich gemacht." Thoma setzte die warme Tasse zwischen seine Beine. Yuki sah überrascht auf.

"Aha. Und warum?" Eine Wolke Qualm umhüllte ihn.

"Mika sprach gestern mit mir. Sie sagte, dass sich deine Arztbesuche wieder häufen würden."

Yuki entgegnete nichts.

"Ist es... wegen Shindou-san? Ich höre ihr streitet euch oft."

"Mhm." Yuki lächelte belustigt. "Wieso wissen alle immer besser über mein Privatleben bescheid, als ich?"

"Weil wir uns Sorgen um dich machen, Eiri." Ein besorgter Blick von Thoma folgte.

Yuki stand auf, drückte seine Zigarette aus. "Ich wüsste nicht, was euch das angehen sollte."

Thoma stand ebenfalls auf; leicht verlegen in seiner Situation." Eiri-san. Ich möchte nur das beste für dich." Der blonde Mann trat näher.

Yuki beobachtete Thoma eindringlich. "Hast du wieder über alte Zeiten sinniert?" Eine neue Zigarette wurde angezündet.

"Eiri..." Er nahm die Hand seines alten Freundes. "Ich habe lange nachgedacht..."

Yuki blickte etwas verwirrt.

Thoma trat noch einen Schritt näher. Er nahm die Zigarette aus Yuki's Mund, ersetzte sie durch seine eigenen Lippen.
 

<<< Flashback end >>>
 

Die Zigarette war bis zum Filter heruntergebrannt. Yuki beachtete sie immer noch nicht.

Wie konnte das passieren? Mit dem Mann seiner Schwester.... Oh mein Gott... was hatte er getan...?
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Shuichi fühlte sich leer. Leer und ausgebrannt. Wie im Trance folgte er Ryuichi durch den Regen in sein Apartment. Der ältere Sänger hielt während der ganzen Zeit seine rosa Regenjacke schützend über Shuichi. Seine Wärme war so angenehm.
 

"Shu-chan wird duschen gehen, no da!" war das erste was Ryuichi in seinem Apartment angekommen sagte und schob seinen jüngeren Kollegen in das Badezimmer.

"Sakuma-san..." Shuichi blieb stehen.

"G-gomen, dass ich dir so viele Probleme bereite..."

"Neee, Shu-Chan! Wenn Shuichi unglücklich ist, sind Kuma- und Ryuu-chan das auch! Pika, Pika Shuichi!" waren die Worte Ryuichi's mit denen er Shuichi endgültig in das Badezimmer bugsierte.

Nachdem die Tür verschlossen war und Ryuichi allein im Flur stand, konnte der sich ein liebevolles Lächeln nicht verkneifen.
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Wie lange er bewegungslos unter der Dusche gestanden hatte, vermochte Shuichi hinterher nicht mehr zu sagen. Er dachte nach. Was würde Yuki jetzt tun? Was würde ihm durch den Kopf gehen? Bei dem Gedanken, dass er sich wohlmöglich gar nichts dabei denken würde, kamen ihm wieder die Tränen.

Ein lautes Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken.

"Ist Shu-Chan ertrunkeeeen?!" Die Stimme eines aufgebrachten Ryuichis riss ihn aus den Gedanken.

"Ha-Hai! Ich komme!"
 

Der rosa Pyjama mit den aufgedruckten Häschen war Shuichi zu groß. Er war etwas kleiner als Ryuichi.

"Ohhh Kumaguro, schau! Shuichi kawaiiiii!" Ryuichi umarmte den errötenden Shuichi fest.

Hatte der große Sakuma ihn grade, tatsächlich süß genannt....?

"Ne, Shuichi sollte jetzt besser schlafen gehen." Ryuichi löste sich aus der Umklammerung und sah den jüngeren Kollegen lächelnd an.

Verlegen sah der weg und bewegte sich in das Wohnzimmer. Seine Wohnung war wirklich anders als es sich Shuichi immer vorgestellt hatte. Sie war zwar groß, aber irgendwie leer. Irgendetwas fehlte...

"Shu-chan, wohin gehst du?"

"Auf die Couch; ich bin wohl wirklich etwas übermüdet." Antwortete Shuichi.

"Ah!" machte Ryuichi und packte ihn am Arm. "Shu-Chan wird doch nicht etwa auf der Couch schlafen? Das ist ungesund, no da! Kuma, Shu-Chan und Ryuichi werden alle zusammen im Bett schlafen!" fügte er an und zog den verdutztden Shuichi hinter sich her.

"A-Ano..."
 

Unter anderen Umständen wäre das heute der Tag seiner Träume gewesen. Ryuichi Sakuma und er schliefen zusammen unter einem Dach! Bevor Ryuichi aufstand und das Licht ausmachte, drückte er Kumaguro nocheinmal fest an sich und setzte ihn auf den Nachttisch. "Schlaf gut, Kumaguro!"

"Ist es okay, wenn er auf dem Nachttisch schläft?" fragte Shuichi müde, der sich schon in die Bettdecke eingewickelt hatte. Überrascht sah Ryuichi ihn an. "Kuma hat gesgat, dass du das Bett nötiger brauchst als er! Wenn er schnarcht können wir ihn wecken!"

Shuichi grinste; das Licht erlosch und er bemerkte, wie sich das Bett hob, als Ryuichi hineinkroch.

"Sakuma-san...?"

"Ryuichi."

"Ah..?"

Ryuichi drehte sich auf die Seite um Shuichi ansehen zu können. "Nenn mich Ryuichi, ich komme mir so alt vor, wenn du mich so höflich anredest."

Shuichi wurde puterrot. Er war froh, dass es dunkel war.

"Ryuu- chan...?"

"Mhmh!?" machte Ryuichi fröhlich. "Das gefällt Kumaguro auch!"

"Arigato..."

"Mh?" Ryuichi sah verdutzt auf. "Für was?"

"Für alles; du du bist so nett zu mir... Wieso?"

"Weil Shu-Chan Ryuichi's Freund ist, darum." Protestierte Ryuichi.

Shuichi schüttelte sich. "Ah! Shuichi! Warum weinst du?"

"Yuki....Yuki hat.... er hat .... jemand anderen...." stammelte er.

Plötzlich schlossen sich Ryuichi's Arme um ihn.

"Ryuu..-chan...?"

"Shu-Chan darf nicht mehr traurig sein. Ryuu-chan wird dich niemals traurig machen."

Shuichi's rotes Gesicht war auch jetzt nicht in der Dunkelheit erkennbar. Er weinte einfach, er weinte sich in Ryuichi's Armen in den Schlaf. Und es tat so gut.
 

Behutsam strich Ryuichi dem schlafenden jungen die pinken Strähen aus dem Gesicht. Er war so schön, so schön und zerbrechlich. So nah und immernoch so weit weg. Er musste sich beherrschen, ihn nicht einfach noch fester zu umarmen aus lauter Zuneigung zu ihm.

"Ne... Kumaguro?" flüsterte er und lehnte seinen Kopf an die kalte Wand. "Ryuu-chan ist nicht mehr allein. Nicht alleine heute Nacht..."

Im fahlen Licht, das durch die Jalousie vor dem Fenster eintrat, sah man wie sich eine Träne langsam ihren Weg von Ryuichis Auge zu seinem Kinn bahnte.
 

Why should I care

'Cuz you weren't there when I was there

I was so alone

Why should I care

If you don't care then I don't care

We're not going anywhere
 


 

To be continued...
 

Author's note: Jaaaa, gomeeeheeen an alle Yuki x Shu Fans! ^^° Ich muss mir erstmal überlegen, wie ich es realistisch mache, dass sich die beiden irgendwie...auseinanderleben!

Genau, zu dem Text. Der Liedertext ist von Avril Lavigne aus dem Lied "Loosing Grip". Ich geb's ja zu, ich hatte eine Muse... -.- Es war eine englische Fanfiction, da wurde das Lied "I'm with you" von ihr eingebaut. Ich fand das so schön, da musste ich das auch machen... *I'm a thieeef* Ich muss die Addy mal finden, dann poste ich sie! ^^ Allerdings fand ich "Loosing Grip" insofern passender, da es ja keine "romantische" Szene zwischen Shu und Ryuu werden, sondern lediglich Shuichi's Gefühle unterstreichen sollte. Ich denke, Yuki hat ihm so oft weh getan, dass Shu vieleicht endlich mal einen Entschluss fasst. ^_~ Wir werden sehen!
 

Danke für's lesen! *kuff* *love yaaa* Und würd mich über Kommentare freuen!

Track 3 ++++ Distant Memories

Track 3 ++++ Distant Memories
 

Warning: Spoiler! Ich glaube, dass ich hier ein bissl viel auf das Ende angespielt habe. Allerdings nur so oberflächlich! ^.^
 


 

Ryuichi öffnete die Augen. Irgendwas hatte ihn geweckt. Die Tür?

Erschrocken sah er auf. Das Bett neben ihm war sauber zusammengefaltet - verlassen. Er horchte. Jemand ging die Stufen des Treppenhauses herunter - die Tür unten fiel ins Schloss. Es war noch nicht einmal hell. Langsam sank er zurück.

Er war gegangen. Er war wieder allein.

"Natürlich. Warum sollte es auch anders sein...?" Er verbarg sein Gesicht in beiden Händen. Das Kopfkissen wurde feucht.

Vom Nachttisch blickte ein trauriger Kumaguro herab.
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

"Thoma...?" Mika Seguchi blinzelte müde um die Ecke von Thoma's Arbeitszimmer. "Du bist schon wach?"

Augenreibend betrat sie den Raum.

"Oh, Mika. Nein, ich war gar nicht im Bett. Ich hatte in der Firma noch einiges zu tun."

"Mhm." Machte seine Frau. "Hast du mit Eiri gesprochen?"

Betroffen sah Thoma zu Boden. "Mika, ich... muss mich entschuldigen."

"Wofür denn?" verdutzt sah Mika Tohma an.

"Ich... ich glaube ich habe einen Fehler gemacht."

Mika kniete sich vor den blonden Mann, der plötzlich gar nicht mehr so gütig und selbstsicher wirkte. "Thoma..." sie nahm seine Hand. "Du hast mit ihm geschlafen."

Erschrocken über die Schlagfertigkeit seiner Frau blickte er sie an. "Ich weiß, dass du in letzter Zeit nichts anderes mehr im Kopf hast als ihn."

"Aber Mika, du-"

"Ah, ich spiele in dieser Sache nur ab und an den Vermittler." Thoma bemerkte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. Doch bevor er sie in den Arm nehmen oer etwas Beschwichtigendes erwiedern konnte, stand sie schon wieder auf.

"Ich wünsche euch, dass ihr glücklich werdet. Mehr nicht." Sie verließ den Raum.

Mit brennenden Augen sah Thoma ihr nach. Er wusste, dass Mika ihn mehr als alles andere auf der Welt liebte. Doch er konnte ihr nichts erwiedern. Er wusste, welche Qualen sie litt; Tag für Tag, Monat für Monat. Es musste ein Ende finden.

"Verdammt!" Thoma schlug mit der Faust auf den Tisch, ehe er sich seinen Mantel überwarf und das Haus verließ.
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Es war hell. Shuichi trat seufzend durch den Haupteingang des N.G. Hauptgebäudes. Er war nicht gekommen um zu arbeiten, sondern um sich Klarheit zu schaffen. Er wollte mit Thoma sprechen.

Auf dem Weg traf er Hiro.

"Shu-Shuichi!" aufgebracht lief der Freund auf ihn zu. "Wo warst du?"

Verdutzt sah er Hiro an. Woher wusste er -? "Hiro."

"Yuki-san stand gestern vor meiner Tür. Er dachte, du wärst bei mir. Was ist passiert?" freundlich legte er einen Arm um Shuichis Schultern. Scheinbar hatte er seinen Schwur, Shuichi zu beschützen, noch nicht vergessen.

Shuichi selbst war erschrocken. "Yuki hat nach mir gefragt...?" Ungläubig starrte er seinen besten Freund an.

"Ja. Er wirkte sehr besorgt."

"Be...sorgt..." Shuichi kam ins Grübeln. Vielleicht hatte er Yuki doch Unrecht getan. (((<- BAKAAAAAA ~~)))

Leise Hoffnung klomm in ihm auf. Sein Entschluss stand fest: Er musste mit Thoma reden!

"Tut mir leid Hiro! Ich muss mit Seguchi-san sprechen!" Wie vom Teufel besessen rannte er los. Um ein Haar hätte er die ahnungslose Noriko mitgenommen, die grade um die Ecke bog.

"Oy! So früh am Morgen schon so energiegeladen? Guten Morgen Shindou-san!" kopfschüttelnd sah sie dem jungen Sänger nach, der auch schon hinter der nächsten Tür verschwand.

"Nakano-san, auch schon da? Ich werde alt... naahhhhh!" wehleidig hielt sie sich den Kopf.

"Neee, Noriko!" Hiro winkte ab und lachte.

"Mh, wie dem auch sei; hast du Ryuu-chan heute Morgen schon irgendwo gesehen?"

Hiro verneinte.

"Komisch... er ist doch sonst nicht unpünktlich. Er hat mir gestern versprochen, dass wir heute den neuen Song durchgehen, den er geschrieben hat!" In Noriko's tiefsten Inneren wüteten schon die Dämonen.

"Ryu-I-Chi-!"
 

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Das Herz schlug ihm bis zum Hals, als er vor der Bürotür stand, hinter der Thoma sicherlich wieder die ganze Nacht gearbeitet hatte. Er klofte. Erst zaghaft, dann heftiger, bis er die Tür fast aus den Angeln trat. Keiner da. Es war zum verzweifeln. Später hatte er sicherlich nicht mehr den Mut dazu.
 

"Ohayo Shindou-san!"

Erschrocken drehte sich Shuichi um. Thoma Seguchi stand vor ihm. Er musste grade erst gekommen sein.

"Ich denke, dass du mit mir sprechen wolltest." Er musterte die geschändete Tür. "Warum gehen wir nicht rein, dann-"

"Nein!" Shuichi kochte über vor Wut. Sein freundliches Getue konnte er sich sparen. Thoma betrachtete Shuichi verdutzt.

"Warum? Warum zwischen Yuki und mich?!"

Der Präsident lächelte. Doch diesmal war sein Lächeln anders. Eher abwertend.

"Du und Eiri-san; du hast kein Recht länger mit ihm zusammen zu sein."

"Wer entscheidet das?!" Shuichi war wütend, wütend darüber, dass Thoma sich enfallen ließ, schonwieder zwischen sie zu gehen. "Wer in Gottes Namen gibt ihnen das Recht?!"

Das merkwürdige Lächeln auf Thomas Gesicht erschien wieder. "Ich glaube ich weiß, warum er dich so mag, Shindou-san. Aber es ist falsch was ihr tut. Eiri-san kann so nicht glücklich werden."

"Ack-" mehr brahchte Shuichi nicht heraus. Der Mann vor ihm war komplett durchgeknallt. Er erinnerte sich an den Zwischenfall mit dem Leadsänger von ASK. Alles um Yuki glücklich zu machen. Nur das er damals der Grund war, der Yuki glücklich machen sollte. Aber jetzt... Shuichi bekam es mit der Angst zu tun, als er Thoma wieder ansah. Der blonde Mann trat einen Schritt auf ihn zu. Er wirkte irgendwie ... bedrohlich.

"Stell dich nicht gegen das Schicksal, Shuichi. Lass von jetzt an besser die Finger von -" Shuichi war mit dem Rücken an der Wand angekommen, soweit war er vor Thoma zurückgewichen.
 

Schicksal, was ist das schon...?
 

"Thoma!"

Ryuichi's Stimme ließ beide aufhorchen. *hat sich Noriko's Abreibung schon abgeholt ^^* Der Sänger kam schnell näher. Sein Gesicht wirkte keineswegs mehr kindlich. Shuichi bemerkte, wie er ihn mit ernstem Blick besorgt musterte. Entschlossen trat Ryuichi zwischen die beiden, stellte sich schützend vor Shuichi. Mit zusammengekniffenen Augen blitze er sein Gegenüber an.

"Mhm." Thoma lächelte amüsiert. "Du warst also bei Ryuichi, Shidou-san." Wie vom Blitz getroffen fuhr Shuichi zusammen. Aber - er hatte doch nichts getan...!

"Ich wüsste nicht, was dich das angeht...." Shuichi war erstaunt über Ryuichi's Tonfall gegenüber Thoma.

"Nicht in diesem Ton, Ryuichi. Diese Sache geht nur Shindou-san, mich und Yuki Eiri - " er wurde schroff von dem älteren Sänger unterbrochen.

"Yuki Eiri?! Wieso immer er? Egal was ich tue, wo ich hingehe, was ich mache - immer Yuki, Yuki Yuki! Du läufst ihm also immernoch nach?!"

Shuichi wurde hellhörig. War das etwa die Geschichte, von der er nichts wusste?

Thoma's Blick wurde eisig. "Ryuichi."

"Du verkaufst dich Thoma!"

*Batsch* Ryuichi's Kopf flog zur Seite, seine Augen ungläubig aufgerissen. Shuichi trat weitere zwei Schritte zurück. Was sich da vor seinen Augen abspielte wollte er nicht glauben.

Eine scheinbar endlose Zeit lang herrschte beklemmende Stille. Thoma sah ungläubig auf seine eigene Hand, mit der er grade zugelangt hatte.

"Ryuu-" begann er, doch in dem Moment packte Ryuichi Shuichi beim Handgelenk und zog ihn hinter sich her.

Die beiden hinterließen einen vollkommen aufgelösten Thoma, der noch immer nicht glauben konnte, dass er sich dermaßen gehen lassen hatte.
 

"Saku- Ryuu-Chan!" Shuichi versuchte Ryuichi's Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Schon seit mehreren Minuten zog der ältere Sänger ihn einfach hinter sich her. Vor den vertrauten Türen der Tonstudios blieb er schließlich stehen und ließ Shuichi los. Mit dem Rücken zu ihm gewand hob Ryuichi die Hand und befühlte seine rote Wange.

"Ryuu-chan..." Shuichi tat alles so leid. Behutsam legte er eine Hand auf die Schulter seines Freundes.

"Ne, Shu-chan. Ich denke, du willst einige Erklärungen hören..." Und schon tanzte das rosa Plüschhäschen vor Shuichi's Nase herum. Shuichi lächelte traurig. Ryuichi hatte sich wieder hinter seiner Maske aus Fröhlichkeit verkrochen.
 

"Ryuichi liebte Thoma einmal mehr als alles andere. Er hätte sogar sein Leben für ihn gegeben."

Shuichi lauschte aufmerksam Ryuichi's Stimme. Sie waren in ein verlassenes Tonstudio gegangen und hatten einfach auf dem Boden Platz genommen.

"Eine ganze Zeit lang waren wir glücklich, Kumaguro war glücklich." Das rosa Häschen nickte zustimmend. "Aber Thoma veränderte sich. Er liebte jemand anderen." Ryuichi's Stimme wurde kalt. Shuichi war es so, als ob er sogar ein Funken von Hass in seinen Augen aufblitzen sah. Ryuichi sah ihn an und seine Augen veränderten sich wieder. Shuichi erkannte in ihnen nur noch tiefen Schmerz. "Yuki Eiri - er war es, den Thoma nicht vergessen konnte." Ryuichi sah wieder weg und spielte mit Kumaguro.

Shuichi war geschockt. Er hätte nie gedacht, dass Yuki's traumatisches Erlebnis in seiner Kindheit so viele andere mit hineinzog. Selbst Sakuma Ryuichi.

"Er verließ Ryuu-chan aus heiterem Himmel. Ryuu-chan wollte nicht mehr weiter leben. Er dachte, es sei zuende."

Shuichi fühlte tiefes Mitgefühl. Er hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, was wirklich in seinem Idol ablief. Er war immer so fröhlich, so unbekümmert.

"Doch, jemand half ihm iweder auf die Beine. Noriko gab Ryuichi Kraft zum weiterleben. Sie hat ihm geholfen." Einen Moment lang blickte Ryuichi Kumaguro liebevoll an. "Doch Ryuichi entschied sich, Nittle Grasper zu verlassen. Zu viel war passiert..." Ryuichi zog eine Packung Buntstifte aus seinem Kumaguro (ist ja schließlich auch eine Handpuppe ^^) und begann den Boden zu bemalen.

"Ryuu-chan..." Shuichi seufzte. Es tat ihm leid. Es tat ihm alles so leid. Dass Ryuichi durch ihn wieder erinnert wurde, durch ihn wieder Streit mit Thoma hatte.

"Wieso ist Ryuu-chan dann wieder zurück gekommen, Kuma-chan?" fragte Shuichi und nahm die Handpuppe behutsam in die Hände.

Ryuichi hielt einen Moemt lang inne und beobachtete seinen jüngeren Kollegen mit einem warmen Lächeln.

"Naaahh, ...mhh... hi-mi-tsu no daaa!"
 

<<< Flashback >>>
 

Ryuichi saß auf dem riesigen Sofa, in seiner Wohnung in New York und sah fern.

Er liebte es, den japanischen Sender nach Dingen aus seiner Heimat zu durchforsten. Er hatte dieses Mal sogar einen Musiksender erwischt.

>> Bad Luck, eine Newcommer Band aus einer Provinz Tokio's....<< Ryuichi sah interessiert von der Fernsehzeitschrift auf, die er, mit tonnenweise Schokolade und natürlich mit Kumaguro studierte.

>>... neue Hitsingle "Rage Beat" ....<<

Ryuichi's Augen weiteten sich, als er die ersten Bilder von einem jungen Mann mit pinken Haaren zu Gesicht bekam. Die Augen, das Gesicht, seine Ausstrahlung... "Ohhhaaa, Kuma-chaaaan....!"

Seine Hand glitt automatisch zum Telefon. Er tippte ohne hinzusehen eine altbekannte Nummer aus Tokio.
 

<<< Flashback end >>>
 

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

"Du hast was?!" aufgebracht fuchtelte Noriko mit den Händen vor Thoma's Gesicht herum. "Wie konntest du nur?!"

Entschuldigend sah Thoma zur Seite. "Es tut mir leid, Noriko. Ich wollte mich entschuldigen, aber-"

"Es ist schon eine Schande, dass du es überhaupt soweit konmmen lassen musstest!" prustend suchte Noriko nach Worten. "Geh und such ihn! Der arme Ryuu..."

Thoma lächelte müde. "Ja, das ist wohl das Beste. Aber... heute Abend. Ich muss nachdenken." Wortlos verschwand Thoma. Kopfschüttelnd sah Noriko ihm hinterher.

"Was ist nur mit der Welt los?" seufzend trat sie aus dem Raum, in dem sie sich eben unterhalten hatten, da gewahrte sie Shuichi's Gestalt.

"Shuichi!" Der Angesprochene sah, wie Noriko auf ihn zu kam.

"Noriko..." er zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. Es wirkte nicht echt.

"Wa-ahhhhnooo....." Noriko sank beinahe zu Boden. Jetzt war auch mit Shuichi etwas nicht in Ordnung.... sie fühlte sich so alt; sie bekam nichts mehr mit....

"Nee, Shuichi-kun. Lass uns was essen gehen..." sie schlug dem jungen Sänger freundschaftlich auf die Schulter.
 

"Sag mal Shuichi..." Noriko ließ eine Pommes in ihrem Mund verschwinden. "Hast du Ryuu-chan heute schon gesehen?"

"Er wollte ein Eis kaufen gehen." Shuichi starrte lustlos auf den vollen Teller vor ihm, den Noriko spendiert hatte.

"Sag mal, irgendwas ist doch los. Ihr benehmt euch alle so merkwürdig."

Keine Antwort von Shuichi. Stattdessen eine Gegenfrage. "Noriko. Warum ist Ryuu-chan so wie er ist?"

"Wa?" Entsetzt sah die Frau den jungen vor ihr an. "Ryuu-chan hat es dir also erzählt?"

Ein Nicken als antwort. Noriko lächelte plötzlich.

"Das ist ja mal was...mh..."

Shuichi sah auf. "Wieso?"

"Naja, weil ich keinen wüsste, dem Ryuu-cahn seine Privatprobleme erzählt außer mir!" Noriko gab ein liebevolles Grinsen preis. Shuichi wurde auf der Stelle puterrot. "A-also.....ich.... er hat mir nicht sehr viel erzählt....." Shuichi masakrierte heimlich die Pommes auf seinem Teller. "Er hat mir erzählt, dass sie für ihn da waren, als er .... mit Tohma...."

"Jubb. Der arme Ryuu-chan war wirklich am Ende. Dabei ist er doch so liebenswürdig. Er hat eine reine Seele, fast so wie ein kleines Kind."

Interessiert beobachtete Shuichi die Gesitk der Frau vor ihm. "Ihm ist wirklich einiges wiederfahren. Er hat es nicht verdient nmocheinmal so behandelt zu werden. Ich dachte....mit mir könnte er glücklich werden..."

Noriko's Gesicht nahm mit einem Mal einen wehmütigen Ausdruck an. Shuichi war erstaunt.

"Aber es war gut, dass ich verstanden habe, dass ich nicht die Richtige bin. Ne!" ^^ Sie grinste übertrieben. "Da gibt es bestimmt noch jemanden, für den er sich viel mehr interessiert!" Ihre Finger zogen an Shuichi's Wangen.

Verlegen lächelte Shuichi und rieb sich das Gesicht.

"Sag mal, wieso interessierst du dich auf einmal für Ryuu-chan's Privatprobleme?"

"A-ano.....aahhh..." Nochmal nahm Shuichi's Gesicht die Farbe einer Tomate an.

Noriko lachte zufrieden. "Schon gut! Ich dachte mir, dass ihr gute Freunde werden würdet!"
 

Nachdem die merkwürdige Unterhaltung mit Noriko geendet hatte, begab sich Shuichi auf den Weg nach draußen. Wohin er gehen sollte, wusste er nicht. Die Hände tief in die Taschen gegraben schlenderte er über das Gelände der NG Productions.

Ryuichi's Vergangenheit hatte ihm wirklich zu denken gegeben. Hinter dem fröhlichen, unbeschwerten Lächeln verbarg sich ein vollkommen anderer Ryuichi. Jemand, den er sich nicht mal gewagt hatte vorzustellen.

Ein Geräusch ließ ihn aufhorchen. Ein Wagen hielt vor dem Haupteingang, ein paar Meter entfernt von ihm. Shuichi blieb aprubt stehen, als er bemerkte, dass Thoma Seguchi auf den Wagen zusteuerte. Shuichi's blaue Augen weiteten sich, als die Fahrertür aufsprang und er den blonden Haarschopf von Yuki gewahrte.

"Yu....ki..."

Es war zu leise gewesen, als dass man es auf die Entfernung hätte hören können, aber genau in diesem Moment bekmerkten die beiden Shuichi. Yuki machte keinerlei Anstalten ihn zu begrüßen, sei es auch nur ein Handwink gewesen. Sekunden starrten sich die beiden nur an, bis Yuki doch langsam auf ihn zukam. Thoma musterte die beiden mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck.
 

"Shuichi." Yuki blieb vor dem jungen Sänger stehen.

Shuichi brach ohne ein Wort zu sagen in Tränen aus und umarmte ihn. Doch der Griff wurde nicht erwiedert.

"Warum? Warum, warum, warum? Ich ... ich liebe dich doch....es tut weehhh, Yukiii...."

"Es ist vielleicht nicht so, wie du dachtest." Yuki's Gesicht vermittelte den Ausdruck von Schmerz.

"Es tut mir leid, Shuichi." Er drückte den Jungen von sich weg und sah ihn eindringlich an.

"Eiri?" Thoma war unbemerkt näher herangekommen und legte eine Hand auf die Schulter des blonden Mannes. "Es wird zu spät, wir sollten uns beeilen." Ein letzter eindringlicher Blick von Yuki. Wortlos wanden sich beide von Shuichi ab. Thoma hatte ihn nichteinmal bemerkt. Noch an der selben Stelle brach Shuichi zusammen und weinte.

"Yuuukiiii.......!!!"

Wieso? Wieso musste man ihm das antun?
 

"Steht dein Entschluss fest?"

"Un." Antwortete Yuki.
 

<<< Flashback >>>
 

"Ich werde nicht zulassen, dass dir irgendjemand weh tut! Von nun an werde ich dich beschützen, Eiri!"

Fest drückte Thoma seinen Freund Yuki an sich. Der Geruch von Blut und Schiesspulver hang schwer in der Luft. An diesem Tag beschloss er, Eiri nie wieder aus den Augen zu lassen.
 

<<< Flashback end >>>
 

"Bereust du es?"

"Ich weiß es nicht... ich weiß es wirklich nicht..."

Thoma's Gesichtsausdruck verhärtete sich. "Eiri..."
 


 

To be continued....
 


 

Author's Note: WaaaahhhhAAAaaaahhhh... Gomeeen.... *sigh* Das Kapitel mag ich nicht... ich weiß nicht, ich glaube weil zu viel Trauriges erzählt wird. Ich bin ehrlich; ich habe lange überlegt ob es nun Thoma werden sollte, der Ryuichi so weh getan hat, oder eine dritte Person, aber ich denke mit *evil* Thoma lag ich ganz gut! ^^ Da sich die Beziehung zwischen ihm und Yuki sowieso sehr komisch entwickelt hat *auf's Ende deut* denke ich das die beiden irgendwie besser zusammen passen. Shuichi tut mir so leid! *forgive me Shuu-chaaaan* Er muss so viel weinen. -.-° Aber Ryuu ja auch... *sigh* Im nächsten Kapitel wird so einiges aufgeklärt. :) *Yukiiii leeeiideeee* *eg* Aber danach erstmal romaaan~tisch! ^_~
 

Vielen, vielen Dank für's Lesen! *knuff* Und auch gaaanz vielen Dank an die beiden ersten, die "Make me shining" kommentiert haben, Devil & Morley! Das hat mich riesig gefreut! *nochmal knuff*

*see ya* in Track 4! ^__^

Track 4 ++++ Passion Fruit

Track 4 ++++ Passion Fruit
 

Warning! Shonen-Ai! Jetzt wird's ernst... *tihi*
 

Shuichi klingelte. Einmal, zweimal. Nachdem er den Knopf der Klingel ein drittes Mal fest gedrückt hatte, musste er wohl einsehen, dass niemand Zuhause war. Langsam ließ er sich mit dem Rücken an der Tür herab auf den Boden sinken. Die Tränen waren versiegt, aber ein dumpfer Schmerz blieb zurück.
 

Der Abend dämmerte bereits. Er war ziellos durch die Stadt gelaufen. Ohne jeglichen Orientierungssinn; einfach nur dorthin, wo seine müden Füße ihn hingetragen hatten. Und plötzlich stand er vor Ryuichi Sakuma's Appartment. Warum wusste er selbst nicht. Wenn er so recht überlegte, hätte er auch Hiro um Unterschlupf bitten können. Vielleicht war es Selbstsucht, Ryuichi so in seine eigenen Probleme zu verwickeln, andererseits hatte er das Bedürfnis sich seinem Idol gegenüber zu öffnen. Nachdem er nun wusste, dass auch Ryuichi insgeheim litt, wollte er ihm irgendie helfen. Wie genau allerdings konnte er noch nicht klar ausdrücken. Er fühlte sich nur unglaublich geborgen und beschützt, wenn Ryuichi bei ihm war.

"Bakaaaa...." flüsterte Shuichi an sich selbst gewand. Es WAR Selbstsucht. Es WAR egoistisch. Er wollte bei ihm sein, damit er sich besser fühlte. Wieso dachte er nur plötzlich so eigennützig?

Die Tränen übermannten ihn wieder. Shuichi schluchzte und wischte sie verstohlen mit seinem Ärmel weg. Er mochte nicht mehr weinen, seine Augen brannten bereits wie Feuer.

"Shu-chan!" Noch bevor Shuichi Ryuichi's Gestalt im Dämmerlicht wirklich erkennen konnte, fühlte er sich von zei Armen fest umschlossen.

"Ryui...chi..."

"Ryu-chan hat Shuichi gesucht!" Der ältere Sänger blickte ihm vergnügt in die Augen. Shuichi fühlte wie er errötete und sah zu Boden. "Gomen... dass ich dir zur Last falle..."

"Neee, Shuichi.... " Besorgt musterte Ryuichi seinen Kollegen. "Ne! Shuichi pika pika!" Mit einem Mal riss er Shuichi an der Hand auf die Füße.

*blink* "Ryuu-chan... ano...?"

Quietschvergnügt zog der grünhaarige Mann ihn hinter sich her auf die Straße. "Shuichi pika pikaaaa na no daaa!" lachte der nur und ging unbekümmert weiter.

Shuichi's Gesicht entfuhr ein leises Lächeln. Immer wenn er mit Ryuichi zusammen war munterte es ihn auf, er konnte nichts dagegen tun.

Schüchtern festigte Shuichi den Griff seiner Hand. Ryuichi bemerkte es; sah verwundert zur Seite und drückte ebenfalls fester zu.
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

"Entschuldige bitte, Mika. Hast du lange warten müssen?" Thoma lächelte entschuldigend seiner Frau zu, die bereits an einem gedeckten Tisch in einem der vielen Nobelrestaurants, die sie häufig besuchte, saß.

Mild blickte sie erst ihren Mann, dann ihren Bruder an, der ihren Blicken allerdings auswich.

"Nein, nein. Setzt euch doch."

Die beiden blonden Männer taten wie ihnen angeboten. Stille.

"Mh, wir sollten bestellen." Unterbrach Thoma die eisige Stille und sah in die Runde. Ausweichende Blicke. Die Spannung war spürbar.

"Ano... dann sollten wir direkt zur Sache kommen." Setzte Thoma mit einem Seufzen fort.

Yuki wurde leicht nervös. Obwohl er sich rein äußerlich nichts anmerken ließ; seine Fingerspitzen wurden feucht.

"Eiri." Mit einem Laut des Erschreckens auf den Lippen zuckte er zusammen und blickte seine Schwetser an, die ihn wieder mit ihrem scheinbar angeborenen, milden Lächeln ansah.

"Wir sollten diese Sache ein für alle mal klären."

"Un." Machte der blonde Mann nur. Thoma schwieg und sah den Geschwistern aufmerksam zu. Er sollte die beiden nun in Ruhe lassen.

"Eiri. Ich möchte, dass du glücklich bist. Das ist alles, was ich-" Setzte Mika an, doch Yuki unterbrach seine Schwester.

"Aber ich bin grade dabei deine Ehe zu ruinieren, Mika!" etwas aus der Fassung geraten lehnte sich der blonde Schriftsteller zurück und entzog seine Hand aus der schwesterlichen Berührung.

Mika hingegen lächelte wieder vollkommen gelassen.

"Mach dir keine Sorgen, Eiri. Diese Ehe war nichts weiter als eine Unterschrift auf einem Blatt Papier."

Thoma sah betroffen auf die tadellos weiße Tischdecke vor ihm. Yuki hingegen fuhr erschrocken auf. Seine Augen weiteten sich.

"Na-nani?!"
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Das Mikro in der Hand. Die Musik lief an. Der Bildschirm ratterte den Liedertext herunter.

Als Shuichi zu singen begann, legte Ryuichi seinen Kopf verträumt lächelnd in seine Hände und nippelte an dem Strohalm in seiner Cola. Er liebte es Shuichi singen zu hören. Und ihm dabei zuzusehen. So konzentriert, so voller Leben. Ein Seufzer der Entsückung entfuhr seinen Lippen. "Ne, Kuma-chan? Shu-chan ist so coool!" lachte er das kleine rosa Stoffhäschen an. Kumaguro schien zuzustimmen.

Shuichi winkte lächelnd, während er am Monitor stand und eines seiner Lieblingslieder sang. Er hatte es geschafft; Shuichi lachte wieder. Das war ihm wichtiger als alles andere.
 

"Naaaahhh!" machte Shuichi und streckte sich genüsslich, nachdem er seinen Song beendet hatte. "Das war lustig!" grinste er und nippte an seinem Getränk.

"Mag Shu-chan Eis?" grinste Ryuichi zurück.

"Hai!"

"Gleich wieder daaa na no daaaaaa!" Und schon sprang der ältere Sänger auf um welches zu besorgen. Kumaguro im Schlepptau. Shuichi's Gesicht verzog sich zu einem glücklichen Lächeln. Dieser Mann musste doch irgendwann einmal Bauchschmerzen bekommen. Er war irgendwie froh, dass wieder alles in Ordnung zu sein schien.

Ryuichi kam mit zwei Riesenportionen Eis zurück. "Sollen wir rauschgehen?" murmelte Ryuichi während er sich schon gierig an seinem Eisbecher zu schaffen machte, dabei die Hälfte auf seinem Gesicht verteilte und Shuichi seine Portion in die Hand drückte.
 

Sie liefen ungefähr eine halbe Stunde zwischen den Häuserreihen herum; plauderten über dies und das, bis sie schließlich an einem verlassenen Spielplatz ankamen.

"Ohaaaaaa, Shu-chan! Schaukeln!" rief Ryuichi aufgebracht und rannte wie wild auf die Spielgeräte zu. Das war kindisch - aber dem pinkhaarigen gefiel es. Wie die Kinder.

"Yipieee no daaa! Ryuu-chan goes bruuuaaaaaaaaammmm!" Nillte Grasper's Sänger quietschte vergnügt, als er immer höher und höer schaukelte. Shuichi lachte. Er lachte und schwang mit; mit jedem neuen Schwung den er tat, schienen die Sorgen immer weiter weg zu sein. Frei. Bis Ryuichi plötzlich stoppte. Shuichi tat es ihm gleich.

"Was ist?" fragte er besorgt, über den plötzlich so ernsten Gesichtsausdruck seines Freundes.

"Mag Shu-chan Ryuu-chan jetzt erzählen... alles erzählen?" Eine Gänsehaut überkam Shuichi als er den Blick Gewahrte, mit dem Ryuichi seinem begegnete. Hinter dem kindlichen Ausdruck in seinen Augen verbarg sich etwas vollkommen anderes...

Instinktiv sah der jüngere Sänger weg. Die Sorgen lasteten auf einmal wieder schwer auf seinen Schultern.

Aber er wollte reden. Er wollte mit Ryuichi reden.

"Yuki.... ich dachte... er wäre das, was ich mein Leben lang gesucht hatte. Dabei, war er meine erste Liebe...." Plötzlich kullerten wieder Tränen seine kindlichen Wangen hinunter und er verbarg sein Gesicht in seinen Händen. Arme schlossen sich um ihn. Shuichi sah überrascht auf. Ryuich stand hinter ihm, hielt ihn so nah bei sich, dass er seinen Herzschlag spüren konnte. Shuichis Gesichtsfarbe nahm die seiner Haare an. Warum klopfte sein Herz nur so?
 

Ryuichi sagte kein Wort; er hielt ihn einfach nur fest. Und Shuichi begann stockend zu erzählen. Er erzählte alles, ließ keinen Teil aus. Wie er sich gefühlt hatte, als Yuki ihn nicht beachtete, als er einfach so verschwunden war, seine Liebe nicht erwiederte. Dass er sich benutzt vorkam, wie ein altes Spielzeug, dass man nur dann herausholte, wenn man es brauchte. Die einsamen Nächte auf der Couch. Und doch hatte Shuichi immer alles versucht um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Das einzige was er wollte, war doch nur zurück geliebt zu werden. Dafür wollte er alles geben. Und dann die Sache mit Thoma Seguchi...
 

Es dauerte mehr als eine Stunde, bis Shuichi schließlich geendet hatte. Er trocknete die letzten paar Tränen und schluchzte trocken. "So war er zu mir." Shuichi sah in den sternklaren Himmel. Ryuichi hatte sich während der ganzen Zeit nicht von der Stelle gerührt. Nur sein Griff wurde ab und an, wenn Shuichi zu sehr weinte, etwas fester. Als ob er genau fühlen könnte, was in dem zarten Körper vor sich ging.

Nach einer Weile endlich die ersten Laute von ihm. "Er ist ein Idiot."

"A-ano?" Shuich drehte seinen Kopf so, dass er einen kleinen Blick auf das Gesicht der hinter ihm stehenden Person erhaschen konnte. Ryuichi sah ebenfalls in den Himmel. Es war keineswegs der kindliche Ryuichi Sakuma. Der wissende Ausdruck in seinen Augen war zurückgekehrt.

"Wenn er wusste, dass du ihn liebst und er dich so behandelt hat, dann ist er ein Idiot."

"Ryuu-chan..." Shuichi führte eine Hand zu Ryuichi's um ihn gelegten Arm. Ein liebevolles Lächeln umspielte seine Lippen. Sakuma Ryuichi... wieso war er nur so nett zu ihm? Wieso war er hier? Wieso wusste ausgerechnet er, wie er sichh fühlte?

"Ryuu-chan würde das niemals tun. Er würde es nicht zulassen, dass du dich so fühlst wie er." Plötzlich ruhte sein Kopf auf der Schulter des jüngeren Sängers. Shuichi's Herz begann plötzlich wie wild zu klopfen und sein überraschtes Gesicht färbte sich dunkler. Schlimmer noch. Eine Gänsehaut breitete sich seinen Rücken hinunter aus, verursacht durch den warmen Atem Ryuichi's in seinem Nacken. Shuichi durchzuckte es, als er meinte für einen kurzen Moment sanfte Lippen auf der Haut seines Halses zu spüren. Doch aprubt wurde die innige Umarmung unterbrochen. Der Griff um ihn lockerte sich.

"Und jetzt die Wippe, na no daaaaaaaaaaaaahahahaaa!"
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

"Es stimmt." Mika zündete sich eine Zigarette an. Sie bot ihrem Bruder ebenfalls eine an, doch der verneinte. ((( Oh Wunder, oh Wunder... >_< )))

Rauch hüllte die drei Peronen ein. "Vater entschied es. Er glaubte es sei das Beste für uns alle."

"Mika..." Yuki starrte fassungslos auf die Serviette in seinem Schoß.

"Er dachte wahrscheinlich, dass man Homosexualität dadurch heilen könnte. Aber... ich wusste, dass Thoma nichts mehrl iebte, als dich." Tränen umspielten Mika's zartes Gesicht. Thomas Hand legte sich auf ihre. Sie stieß sie nicht weg.

"Ich liebe dich Thoma. Ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben. Daher möchte ich, dass alles nun ein Ende hat. Ich kann dich nicht mehr leiden sehen."

Thoma versetzte es einen Stich. Sie tat ihm so leid. Aber für ihn war sie nie mehr als eine kleine Schwester gewesen. Er konnte nur die Schmerzen erahnen, die sie während ihrer kurzen Ehe erlitten hatte.

"Eiri. Ich bitte dich, kümmere dich um Thoma. Es ist das Beste für euch. Ihr beide habt damals so viel durchgemacht; vielleicht ist es so auch leichter für dich, als mit dem Jungen-"

"Hört auf..." Die Serviette knarrte unter dem festen Griff des Mannes.

Erschrocken sah Thoma den blonden Schriftsteller an. Auch Mika schien verdutzt.

"Wieso... wieso entscheidet jeder über mein Leben... über dein Leben. Wieso immer andere nur ich nicht?!" sein Satz war mit den fortlaufenden Worten immer lauter geworden. Die Gäste am Nachbartisch blickten verdutzt herüber. Yuki hatte es satt. Er hatte seinen Vater satt, der alles nur noch schlimmer gemacht hatte.

"Eiri. Es ist in Ordnung. Ich habe... da jemanden kennengelernt..." beschwichtigte seine Schwester.

"Nein. Nichts ist in Ordnung." Der Stuhl scharrte laut über den blanken Mamorboden als Yuki aufstand.

"Eiri, wo willst du hin?" fiel Thoma ein.

"Zu ihm. Zu Shuichi." Yuki packte seinen Mantel und verließ die beiden. Thoma wollte ihm nach, aber Mika hielt ihn zurück.

"Lass ihn. Er muss sich über seine Zukunft klar werden." Mika seufzte. "Er weiß, dass es keinen Sinn hat, mit dem Jungen weiterhin zusammen zu bleiben. Nicht für ihn, nicht für sich, nicht für dich."

Thoma sah seine Frau zweifelnd an.
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Die Spielstunde war beendet - Ryuichi und Shuichi kehrten in sein Appartment zurück.

"Ano... Ryuu-chan...ist es okay, wenn ich erstmal einige Zeit bei dir bleiben kann... ?" Verlegen sah Shuichi zur Seite, während sie die Treppen zu der Wohnung emopr stiegen. Er fühlte, wie eine Hand durch sein Haar wuschelte.

"Natürlich na no da! Shu-chan kann bleiben, solange er möchte!" antwortete der Kollege ausgelassen und schloss die Tür auf. Shuichi trat hinter ihm ein und verschloss die Tür. Ryuichi stürmte sofort in das geräumige Wohnzimmer. "Was sollen wir zuerst machen, Shu-chan?" Aufgescheucht suchte er in allen Regalen seiner Möbelierung herum.

"Playstation.... etoooooo.... Kartenspiele......"

Shuichi sah sich im Wohnzimmer um. Noch immer so leer. Er untersuchte das große CD Regal. Er fand alle der Nittle Grasper Platten wieder. Sogar sein Album. Versutzt nahm er es heraus. In dem Cover befand sich sogar ein Autogramm von ihm. Er musste lächeln.

"Ryuichi findet Shu-chan soooo coool wenn er so aussieht!" Ryuichi war unbemerkt inter ihn getreten und riss ihm die CD aus den Händen um sie in die Arme zu schließen, so wie er es mit Kumaguro immer tat. Bei dem Anblick wurde Shuichi verlegen und untersuchte das Regal weiter.

Seine Augen wurden groß, als er ein Nittle Grasper Video entdeckte, das er niemals hatte ergattern können. Er zog es heraus und seine Augen wurden immer größer.

"Ryuuuu-chaaaan...?"

"Nani?" Ryuichi sah auf das Video. Shuichis bittender Blick war zu viel für ihn. "Ahhhhhh! Shuichi möchte Fernsehen no daaa! Kuma-chan! Lass uns Nittle Grasper Videos anschauen, ne?"

Shuichi plumpste überglücklich vor dem Fernseher auf den Boden. Ryuichi tat es ihm gleich.

Sakuma Ryuichi - sein größtes Idol. Er war ~so~ cool, wenn er auf der Bühne stand. Ganz anders als sonst. Shuichi fühlte sich überwältigt. Er hätte vor Glück weinen können als er seinen Tennage-Helden auf der Mattscheibe verfolgte. Er fraß beinahe jede Bewegung, jede Gestik von ihm. Tatsuha hätte ihn wahrscheinlich gelüncht, wenn er gewusst hätte, dass er einen ganzen Tag zusammen mit Ryuichi verbrachte. Dieser Gedanke machte ihn irgendwie noch glücklicher. "Du bist sooo cool Ryuu-chaaaan!" Ohne den Blick vom Fernseher zu wenden, zog er mehrere Male an dem gelben Pulli des Mannes neben ihm.

Er bemerkte plötzlich, dass Ryuichi ihn von der Seite durchgehend musterte.

"Huh?" machte er und wand den Kopf in seine Richtung. Blaue Augen trafen auf grüne. Ryuichi schien nicht damit gerechnet zu haben, dass Shuichi ihn bemerken würde. Wahrscheinlich aus Verlegenheit kartze er sich am Kopf und schenkte seinem Gegenüber eines seiner kindlichen Lächeln.

Shuichi wusste nicht wie ihm geschah. Den Ausdruck in Ryuichi's Augen vor ein paar Minuten war zwar wieder verschwunden, aber er hatte ihn durchaus bemerkt. Warum war er manchmal nur so... er suchte nach Worten.... anziehend? Aufreizend? Sexy? Shuichi errötete bei seinen eigenen Gedanken. Aber Gott-weiß-warum, er streckte seine Hand zu Ryuichi's Gesicht aus und strich eine Strähne zur Seite, die vor seinem Auge gewesen war.

Ryuichi machte ein verdutztes Gesicht." "Shu-chan...?"

Shuichi ging noch einen Schritt weiter; sein Gehirn musste wohl komplett ausgesetzt haben.

Langsam, ganz langsam näherten sich ihre Gesichter. Ihre Nasen berührten sich schon fast, als Shuichi endlich realisierte, WAS er da eigentlich tat. Er schreckte sofort zurück und legte seine Hand über den Mund. Auf der Stelle begann er sich zu entschuldigen und wurde knallrot.

"Go-gomen.... ich - ich hatte nicht vor... anoo.... ich meine... ich-" nuschelte Shuichi und wartete verstohlen auf Ryuichi's Reaktion.

Kuso. Was hatte er sich dabei gedacht?
 

Ryuichi's Züge wurden weicher. Das kindliche an ihm schwand nach und nach. Ein kaum erkennbares Lächeln lag auf seinen Lippen.

"Shuichi." Der Angesprochene sah auf und bemerkte, wie Ryuichi die Hand von seinem Mund entfernte und sie durch seine Lippen ersetzte. Dass Shuichi seinen Mund einen Spalt breit öffnete um eigentlich ein überraschtes "Ah" zu äußern, nutze der grünhaarige Mann aus und ließ seine Zunge in seinem Mund verschwinden.

Ein durchschlagender Geschmack von Zitroneneis raubte Shuichi fast die Sinne. Der Kuss wurde heftiger und - Shuichi erwiederte ihn. Er hatte noch nie einen Kuss erlebt, der ihn mit solcher Macht nach mehr verlangen ließ.

Ryuichi drückte ihn sanft zu Boden, während er den Kuss noch weiter ausweitete. Erdbeeren. Eindeutig der Geschmack von Erdbeer Sticks. Behutsam ließ er seine Finger unter Shuichi's Shirt verschwinden und genoss das Gefühl der brennenden Haut unter seinen Fingern, die durch jede weitere Berührung unter einer Gänsehaut erschauderte.

Shuichi stöhnte und unterbrach ihren Kuss. Er schnappte nach Luft und war wie von Sinnen, als er bemerkte, das Ryuichi's warme Lippen zärtlich seines Hals mit Küssen bedeckten. Er stönte leise auf, als Ryuichi seine Zunge zur Hilfe nahm und ihm seinen warmen Atmen ins Ohr hauchte.

"Ryuichi..." Der Klang seiner Stimme schnürte Ryuichi beinahe die Kehle zu. Die Gefühle für den Jungen unter ihm übermannten ihn und er drückte seine Lippen erneut fest auf die von Shuichi, während seine Hände nach der erhitzten Haut unter ihm tasteten. Höher und höher; immer inniger...
 

Das laute Klopfen an der Tür unterbrach die beiden aprubt. Beide sahen zur Tür. Es klopfte nocheinmal und ehe sich Shuichi versah, sprang Ryuichi auf.

"Komm~e!" rief er und schien vollkommen vergessen zu haben, was die beiden gerade im Begriff waren zu tun.

Shuichi brauchte einige Sekunden um zu realisieren, wer vor der Tür stand.

Yuki's kalter Blick traf seinen.
 

"Yu...ki...."
 


 

To be continued...
 

Author's note: *waahahahaaaaaaaAAAaaaahhhh* *irgendwo festkrall* Tutmirleidtutmirleidtutmirleiheid! Ich musste die Szene einfach unterbrechen! XD Das geht ja nicht, dass Shuichi sich einfach jemand anderen um den Hals wirft, bevor die Dinge noch nicht hundertprozentig geklärt sind. ^_~

Aber ~ Sie.Haben.Sich.GEKÜSST! °_° omg Ich dachte nicht, dass ich in der Lage dazu sein würde, das in Worte zu fassen. Ich hoffe, es ist einigermaßen überzeugend geworden! ^__^ Die beiden sind einfach... zum Knuddeln! *in Tränen ausbrech*

Das nächste Kapitel wird wahrscheinlich erstmal was über Ryuichi's Inneres aufkären. Ich möchte seine Gedankengänge etwas besser ausdrücken.
 

Mika tut mir übrigens sehr leid... *sigh* Ich dachte, nachdem ich in keiner der Epis irgendwo mal eine Intimiät zwischen ihr und Thoma entdecken konnte, dass eine "Scheinheirat" mit Thoma vielleicht in den Rahmen passt! ^^ Najaaa, und da Mika ja jetzt wahrscheinlich jemand anderen gefunden hat...
 

Ne, wir werden sehen! ^,^ Vielen, vielen, vielen Dank für eure lieben Kommentare! Sie haben mich echt aufgemuntert! ;) *knuffel*

Auf auf für Track 5! ^__^
 

Oy... wegen diesem däm-lich-en Titel... Ich dachte das passt gut zum Kuss! Schließlich hat Ryuu-chan mal wieder tonnenweise Zitroneneis und Shu zig Packungen Erdbeer Sticks gefuttert! ^^ Also ihr versteht... Früchte und Passion... O_o

Track 5 ++++ Deepest Brain

Track 5 ++++ Deepest Brain
 

Author's comment: Dieser Teil der Geschichte ist, wie bereits angekündigt, keine Fortsetzung von Track 4; die gibt es erst in Track 6! ^^ *gomeeen* *drop* Aus der Sicht Ryuichi's werrden verschiedene Ereignisse nocheinmal genauer geschildert und ich hoffe, dass es ein wenig zum Verständins seiner Persönlichkeit beiträgt! :)
 

Warnings: Mh... vielleicht ein bissl auf das Ende hingedeutet! ^^
 

Ich weiß nicht was es war. Deine Augen, deine schweißdurchtränkten Haare, dein offener Mund oder dein gesamtes Auftreten. Mir wurde wirklich anders, als ich dich das erste Mal im Fernsehn sah, Shu-chan.

Dein zarter Körper nahm mich einfach in seinen Bann. So voller Energie. So erfüllt von Leben und Zuversicht. Du strahltest einfach all das aus, was mir insgeheim gefehlt haben mag.

Hätte ich doch nur schon eher gewusst, was du durchmachen musstest.
 

Ohne zu Überlegen, rief ich in einer Kurzschlusshandlung Thoma an. Ich wollte zurück. Nach Tokio. Auf der Bühne stehen. Da waren auf einmal wieder so unglaublich viele Wünsche in mir. So hast du mir also schon geholfen, als du es dir noch nicht einmal in deinen entferntesten Träumen vorstellen konntest, mich irgendwann einmal wahrhaftig zu treffen.

Ich muss bei diesem Gedanken lächeln, jetzt wo ich weiß, in welcher Vielfalt meine Augen an den Wänden deines Zimmers auf dich niedergeschaut haben.
 

Meine Rückkehr nach Tokio hat mich irgendwie ins richtige Leben zurückgeholt, mich aus meiner brütenden Einsamkeit gerissen. Ich habe damals Hals über Kopf meine Heimat verlassen. Im Nachhinein weiß ich, dass es einfach nur ein verzweifelter Versuch war, mich von den vorhergegangenen Ereignissen loszureissen. Verdaut hatte ich sie zu dem Zeitpunkt noch lange nicht. Auch Monate nachdem ich erstmals wieder heimatlichen Boden unter den Füßen hatte, verbarg sich der Schmerz noch immer tief hinter meiner Brust.

Jedenfalls, der aprubte Abbruch meines doch-ach-so-tollen Lebens damals hatte nicht das zur Folge, was ich mir erhofft hatte. Ich muss zugeben, ich hatte mir ein Eigentor geschossen.
 

Ich war allein.

Ich war gottverdammtnochmal allein. Allein mitten in New York.
 

Wäre K nicht an meiner Seite gewesen, ich wüsste nicht ob ich mich nicht nocheinmal zu etwas wirklich Dummen hätte hinreißen lassen. Noriko war, bevor ich meine Solokarriere gestartet hatte, die Einzige gewesen, der ich mich wirklich anvertrauen konnte. Und damit meine ich nicht, dass sie mir ein Eis kaufte, weil ich über einen Fleck in Kumaguro's Fell weinte. Sie verstand mich. Wirklich. Ohne sie, würde ich heute nicht hier sein und dir beim Singen zuschauen.
 

Ich erinnere mich an jene Nacht überdeutlich. Als hätte sich der Anblick fest in meine Pupille eingebrannt. Thoma stand nur da. Der Mann, der sonst immer ein Lächeln für mich auf seinen Lippen hervorzauberte, mein Haar so zätlich durchstrich, dass ich hätte daran zerbrechen können.

Er stand da und starrte mich an. Hass. Ich hatte noch nie in meinem Leben so das Gefühl von jemandem so abgrundtief gehasst zu werden, als in diesem einen Augenblick.

Es war kurz nachdem er mir gesagt hatte, dass es aus sei. Er würde aus meinem Leben treten und mich nie wieder belästigen. Auch Nittle Grasper stand vor dem endgültigen Ende.

"Eiri Yuki... es tut mir leid Ryuichi." Auch die Worte, die er mir als Erklärung darlegte, hallten noch sehr lange in meinem Gehörgang nach.

Eiri Yuki. Eiri Yuki. Eiri Yuki.

Wie ein Wurm zerfraß dieser Name mein Gehirn, je mehr ich darüber nachdachte, dass dieser Mann, Eiri Yuki, an allem Schuld war. Schuld daran, dass Thoma fremdgegangen war. Schuld daran, dass Thoma mir nur mit dem halben Ohr zuhörte, wenn ich mit ihm redete. Mit seinen Gedanken bei ihm war und nicht bei mir, wenn wir uns nahe waren. Ich wusste es und ich hasste es. Aber ich sagte nichts. Ich konnte nichts sagen, aus Angst Thoma würde mich verlassen.

Die ganze Situation eskalierte, als dieser Yuki urplötzlich ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Seine Psyche; soviel bekam ich mit. Es interessierte mich auch nicht das Geringste. Thoma war mit ihm eng befreundet gewesen. Schon vor und während seiner Zeit im Amerika. Instinktiv wusste ich, dass die beiden noch etwas mehr verband, aber Thoma hatte nicht einmal Andeutungen gemacht mit mir darüber zu sprechen. Seine Vergangenheit war für mich so unverständlich wie ein weißes Blatt Papier. Sie wäre mir auch sicherlich egal gewesen, wenn sie die Gegenwart nicht so offensichtlich und schmerzlich beeinflusst hätte. Ich liebte Thoma mehr als alles andere auf der Welt. Bedingungslos, hingabungsvoll und aufrichtig. Doch mir wurde plötzlich klargemacht, dass mir nichts erwiedert wurde.

Ich erfuhr, dass er mich hintergangen hatte und die Welt brach für mich zusammen. Aber ich verzieh ihm. Ja, ich verziehihm und mein einziger Wunsch war es, dass alles so werden sollte wie früher. Ich versuchte vergeblich mich an etwas festzuhalten, wo nichts mehr war, wo nie etwas gewesen sein hätte können. Das was da sein hätte sollen schmiss Thoma einem anderen Mann hinterher. Einem anderen namens Eiri Yuki, nur nicht mir.
 

Nach diesem Vorfall wurde alles nur noch schlimmer. Seine zahlreichen Entschuldigungen, warum er später nach Hause kam nahm ich unter dumpfem Schmerz hin. Seine lieblosen Versuche, meine Zuneigungen, die ich ihm entgegenbrachte zu erwiedern, schluckte ich würgend. Es war am Ende. Wir waren am Ende. Und verdammtnochmal; es musste doch mehr dahinter stecken, als nur die billige Affäre mit diesem Schriftsteller?! Ich bettelte, nein, ich flehte nach Aufmerksamkeit. Ich kroch und winselte auf Knien für einen milden Blick, für eine Berührung, für ein Zeichen dass mir das Gefühl gab geliebt zu werden. Aber meine Gebete als auch meine Flüche blieben ungehört.
 

Ich schluckte den Schmerz herunter, als Thoma mich bat, mit ihm gemeinsam Yuki im Krankenhaus zu besuchen. Ich redete mir ein, dass es mir nichts mehr ausmachte. Vielleicht war das auch seine Art der Entschuldigung oder ein Zeichen zur Versöhnung gewesen, doch damit er noch etwas hätte retten können, wäre wohl mehr als ein Wunder nötig gewesen. Keine halbherzigen, scheinfadigen Worte. Das sah ich damals nur noch nicht.

Und schließlich stand ich vor dem Krankenzimmer. Ich lehnte ab, hineinzugehen. Ich tat es mit der Begründung ab, dass ich Thoma nur nicht allein hatte gehen lassen wollen. Das war alles. Mehr nicht. Thomas Blick war leer und als er die Klinke herunter drückte, bemerkte ich verbittert, dass es ihm egal war. Ihm war es egal, ob ich mich dort draußen erhängt hätte. Mir die Pulsadern aufgeschnitten oder sie herausgerissen hätte.

Yuki Eiri, hoffentlich ging es ihm gut.

Ja, das war wohl das Einzige, was ihm durch den Kopf ging. Ich hatte mir das Weinen schon vor einiger Zeit abgewöhnt. Ich fraß den Schmerz nur noch in mich hinein, als ihn herauszulassen. Doch dieses eine Mal konnte ich die Tränen nicht zurückhalten. Nur durch diesen einen Blick wurde mir die schockierende Wahrheit und Perversität vor Augen geführt. Mir wurde schlagartig klar, dass ich die Welt hätte rückwärts laufen lassen können; man würde mich nie beachten. Man würde mich nicht einmal bemerken, wenn ich sie wieder anhalten würde.
 

Ich weiß auch heute nicht, was in der Zwischenzeit im Krankenzimmer vorgfallen war, was geredet oder auch nicht geredet wurde. Nach einiger Zeit ging die Tür auf und Thoma stand vor mir.
 

Es war aus.
 

Schluss.
 

Vorbei.
 

Hätte ich nicht schon auf dem Boden gesessen, hätten mich seine Worte wahrscheinlich in den auftuenden Abgrund vor meinen Augen geschleudert. Einfach so schmiss er mir diese drei Worte "Es-ist-aus" mitten ins Gesicht. Ohne jegliche Reue, Mitgefühl, nicht zu erwähnen Schuldbekenntnissen.

Ich glaube das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Das machte mich wahnsinnig. Die paar nüchternen Worte der Beschwichtigung, die Thoma für mich übrig hatte, machten es nur noch schlimmer.
 

"Eiri Yuki... es tut mir leid Ryuichi."
 

Yuki. Yuki Eiri. Ich glaube es war der Moment, wo ich realisierte, dass ich diesen Mann hasste. Ich hasste ihn einfach. Es war eine Tatsache. Der blanke Hass kroch in mir empor, wenn ich nur seinen Vornamen hörte oder an ihn dachte. Ich hasste ihn, seine Existenz, das was er angerichtet hatte.

Es glich einem natürlichen Instinkt ihn zu hassen, wie aus Hunger zu töten. Ich kam mir vor wie ein Tier, ein ausgehungerter Tiger, der hinter den Gitterstäben seines Käfigs nur darauf lauerte, hin und her striff, endlich aus der Gefangenschaft befreit zu werden und sich irgendwo seine Fänge blutig zu reißen. Man hatte aus mir ein Tier gemacht, ich hatte aus mir selbst eines gemacht. Bis auf die Instiknte reduziert war meine eigene Existenz also schon.
 

Mein Gehirn setzte komplett aus. Wie ein Verrückter war ich aufgesprungen, riss Thoma zur Seite und trat die Tür Yuki Eiri's Krankenzimmer fast aus den Angeln. Da lag er. Hilflos. Verletzt. Mir vollkommen ausgeliefert. Ich war das Tier. Der Jäger und er meine Beute.
 

Ich kam erst wieder zu mir als man mich mit der Faust mitten ins Gesicht schlug. Warmes Blut suchte sich seinen Weg hinunter bis zu meinem Kinn, befleckte meine Jacke. Noch ein Schlag. Ich taumelte nach hinten un fiel rücklinks in einen Infusionsständer. Krachend brach dieser unter mir zusammen. Weitere Gegenstände bedeckten mich, als ich mich vergeblich versuchte, an einem Tisch festzuhalten und diesen gleich mitumriss.

Man packte mich beim Kragen und zog mich halb in die Höhe. Ich realisierte erst in diesem Augenblick, dass es Thoma's Faust gewesen war. Diesen Ausdruck in seinen Augen werde ich nie vergessen.

Ich hatte versucht Hand an Yuki zu legen. Er sah aus, als ob ich versucht hätte IHN umzubringen, nicht den Schriftsteller. Seine Augen waren wirr, ich möchte sogar sagen, dass sich ein irrer Ausruck hinter ihnen versteckte.

Jäh riss ich mich aus seiner Umklammerung, fassungslos über das, was ich versucht hatte, über das was Thoma getan hatte. Ich war noch nie von ihm geschlagen worden. Noch nie hatte er versucht mir whzutun. Nein, ich hatte wirklich noch nie erlebt, dass Thoma irgendjemandem mit Gewalt begegnet war. Und das wegen IHM! Er hatte es getan, um ihn zu beschützen, nicht um meinetwillen.
 

Ich hörte bereits, wie draußen erregte Rufe erschollen, doch ich starrte noch immer fassungslos auf die Fratze vor mir. Der lodernde Hass trat Thoma förmlich aus den Augen. Er schnürte mir scheinbar nur mit seinem Blick die Kehle ab. Das alles nur, weil ich IHN angefasst hatte.
 

"Wag es noch ein mal..." seine Stimme war wie eine Beschwörungsformel. Angsteinföößend. Verrückt. Er hasste mich. Er musste mich hassen. Seine Hand zitterte. Hass.

Ich sprang auf und lief. In die Dunkelheit, irgendwohin, wo mich dieser wahnsinnige Blick nicht verfolgen konnte. Ich war nicht derjenige gewesen. Ich, der eigenlich hätte beschützt werden müssen, wurde attackiert. Dabei hatte ich doch nichts weiter getan, als geliebt!
 

Nach diesem Vorfall war ich tagelang nicht ansprechbar. Die Hölle war los und ich hatte das Gefühl, dass ich Schuld daran war. Ich gab mir wieder selbst die Schuld an allem. Dabei hätte das, was geschehen war schon viel früher passieren müssen. Ich hatte versucht jemanden umzubringen.

Man separierte mich. Ich wurde in ein Krankenhaus am Rand der Stadt eingewiesen, nachdem ich meiner Stimme selbst den Dienst versagt hatte. Seit Tagen verweigerte ich jegliche Form von Nahrung. So wollte ich nicht weiterleben; mit der Schuld und Gewissheit, dass ich niemals geliebt worden war.

Doch da war Noriko. Ich weiß nicht mehr genau, wie sie es geschafft hatte, mir einen ersten Laut zu entlocken, aber Tatsache war, dass sie es fertig gebracht hatte. Sie war bei mir, sie hörte mir zu, kümmerte sich um mich, gab mir das Gefühl, dass ich gebraucht wurde. Und ich erzählte ihr alles. Und es tat so gut. Ich hätte nie gedacht, dass ich sogar wieder leises Vertrauen in mich selbst gewinnen würde.
 

Thoma versuchte sich zu entschuldigen. Ich nahm es wahr, tat es ab und verschloss mich einfach nur vor ihm. So weh sollte mir niemand mehr tun. Obwohl ich durch Norikos Hilfe zwar wieder den Weg zurück ins Leben gefunden hatte, waren die tiefen Wunden noch lange nicht verheilt. Das Management verlangte, dass Nittle Grasper wietermachen sollte, aber es ging nicht. Ich konnte so nicht mehr weitermachen. Das alles hatte nichts mehr mit Musik zu tun. Es tat nur noch weh.

Ich verließ die Band. Über Nacht ließ ich alles nötige veranlassen und flog nach Amerika. Eine Flucht in die Freiheit. Wohl eher eine Flucht in einen noch kleineren Käfig. Ich ließ kaum jemanden mehr näher in mich dringen, verbarg mein wahres Ich hinter einer Maske aus Fröhlichkeit. Der wirkliche Ryuichi verschwand nach und nach.

Dieses Verhalten hatte ich allerdings schon viel früher an den Tag gelegt. Es wurde offensichtlicher, als die Beziehung mit Thoma bröckelte. Vielleicht verkroch ich mich auf diese Weise in meine eigene kleine Traumwelt, machte mir seblst vor, dass die Welt doch noch in Ordnung wäre. Auf diese Weie konnte niemand erahnen, was in mir wirklich vorging, manchmal noch nicht einmal ich.

Ich hatte Alpträume, Nacht für Nacht. Ich hatte Angst die Augen zu schließen, weil ich so Gefahr lief diesen wirren Ausdruck auf seinen Augen wieder zu sehen. Mein einziger Freund war Kumaguro. Er war bei mir, immer wenn ich mich alleine oder traurig fühlte. Er hörte mir zu, spendete mir Trost. Ich machte das kleine rosa Stofftier so zu meiner Familie.

Ich hatte ihn eines Tages nach einem Auftritt auf der Bühne gefunden. Er bot so ein klägliches Bild, allein mitten auf der Bühne. Ich nahm ihn einfach mit. Ein Fan musste ihn hierher geworfen haben. Wir hatten viel Spaß zusammen und irgendwie war ich froh, Kuma gefunden zu haben.
 

Nach einigen Monaten in Amerika ging es mir trotzdem schon besser. Ich kam langsam zur Ruhe, führte durch K's Hilfe sogar wieder einigermaßen normale Telefonate mit Thoma und den anderen. Er behandelte mich so, als ob nie etwas zwischen uns passiert wäre. Irgendwie schmerzte mich diese Tatsache, aber lange nicht mehr so wie noch vor einiger Zeit. Vielleicht war es besser so. Die Nachricht, dass Thoma sogar geheiratet hatte, eine Frau, verpackte ich zu meinem eigenen Erstaunen auch ziemlich gut. Es hatte nicht mit uns sein sollen. Schicksal.
 

Naja und nun bin ich wieder in Tokio. Zurück an den Ort, den ich mit den meisten schrecklichen aber auch wieder schönsten Dingen in Verbindung bringe. Der Ort der Erinnerung, Shu-chan.
 

Als ich erfuhr, dass es Yuki Eiri war, der dir so zu schaffen machte; als ich die Worte "Aber ich liebe Yuki doch!" aus deinem Mund hörte, glaubte ich wieder in meine alte Starre zu verfallen. Aber die Stärke, die jetzt durch meinen Körper fließt, ließ mich nach vorne blicken. Nein, nicht noch einmal. Ich wollte versuchen, stark zu sein.
 

Ich sehe dir zu; bemerke, wie mich deine Magie in ihren Bann schlägt. Alles scheint so weit weg von mir, wenn ich nur diesen Anblick vor Augen habe. Es ist Zeit, Geschehenes zu vergessen. Ich kannn nichts mehr rückgängig machen. Selbst wenn ich es jetzt noch gekonnt hätte, ich würde es nicht tun. Thoma und ich waren nunmal ein unmögliches Ding und ich trauere dem was gewesen ist nicht mehr hinterher. Ich fühle mich, wie neu geboren. Die Welt steht mir offen, auch wenn ich bereits ein "alter Mann" in vieler Augen bin. Doch ich fühle mich in die Zeit zurück versetzt, als ich das erste Mal zitterrnd vor Aufregung mit den anderen auf der Bühne stand. Du hast mir diess Gefühl geschenkt, Shu-chan. Arigato.
 

Ich glaube ich möchte dich gerne lieben. Ich weiß nicht, ob ich soweit bin, ich bin nämlich gar nicht so stark wie ich vielleicht wirken mag. Ich bin nicht perfekt, untastbar oder göttlich. Ich bin ein einfacher Mann, der wahrscheinlich noch oft nach deiner Hilfe fragen wird.

Aber, Shu-chan, glaubst du nicht, dass alles besser werden kann? Glaubst du nicht, dass du mit einem närrischen, verträumten und eigentlich ganz romantischem Kerl wie mit mir glücklich werden kannst?

Ich verspreche - nein, ich schwöre dir, Shuichi: Ich werde dich niemals aus den Augen lassen. Ich werde meine Hände wachsam und beschützend über dich halten; werde über deinen Schlaf wachen und dich in meinen Armen halten.
 


 

Lass dich einfach fallen; ich werde da sein und dich auffangen.
 


 

Author's note: Uff. Weia. Ich denke, so in etwa stelle ich mir das Ganze vor. Drei Stunden hab ich an dem Teil rumgewerkelt! ^^; Ich hoffe ihr seht Ryuichi jetzt nicht als kranken Psychopathen! *tihi* Ich kann mir schon vorstellen, dass eine traumatische Erfahrung jemanden an den Rand des Wahnsinns treiben kann; aber! Er hat sich selbst, Thoma und Yuki ja hinterher verziehen! :)

Ganz großes Sorry an die Leute, die eine Fortsetzung von Track 4 erwartet hatten! Ich wollte diesen Teil einfach jetzt schreiben, das passt glaub ich ganz gut. ^^ Vielen, vielen Dank für eure Kommentare! *Tränen in den Augen hat* Ich hoffe, dass euch dieser Teil auch gefällt.
 

Jetzt geht's an die Fortsetzung! ^_~

Track 6 ++++ Farewell

Track 6 ++++ Farewell
 

Warnings: Deutliche Anspielung auf das Ende!!!
 

Man merkte sofort, dass sich Ryuichi's Körper deutlich versteifte, als Yuki's Gesicht hinter der geöffneten Tür zum Vorschein kam. Mit zusammengenkiffenen Augen musterte er den Schriftsteller kalt, während dieser kurzen Blickkontakt mit Shuichi hatte.

Stille.

Yuki zündete sich noch während er im Türrahmen stand eine Zigarette an und musterte abwechselnd erst den älteren, dann den jüngeren Sänger. Was er sah, gefiel ihm im ersten Moment irgendwie überhaupt nicht. Shuichi setzte sich sofort auf, also musste er gelegen haben, warum auch immer. Als sich Shuichi dann noch sein T-Shirt zurechtzog, wusste Yuki bescheid, was er gerade wahrscheinlich aprubt unterbrochen hatte.

"Yu....ki...." machte Shuichi und seine Augen füllten sich mit Tränen. Kaum merklich begann er zu zittern. Ryuichi bemerkte die Reaktion seines kleinen Freundes mit einem aufmerksamen Seitenblick. Er bemerkte auch, dass Yuki plötzlich einen Schritt in seine Wohnung tat. Mit einer eindeutigen Geste versperrte er dem Schriftsteller kurzerhand den Zugang. Verdutzt über diese Reaktion erntete Ryuichi nur einen spöttischen Blick von Yuki. Jetzt wusste er eindeutig, was vorgefallen war.

Sekundenlang sahen sich die beiden nur an, bis der blondhaarige Mann schließlich das Schweigen unterbrach.

"Wie ich sehe, versteht ihr zwei euch ja ganz gut." Yuki's Blick glitt an Ryuichi's Kopf vorbei zu Shuichi, der in diesem Moment gepeinigt zu Boden sah.

Volltreffer.

Ryuichi schluckte. Warum in aller Welt stocherte er jetzt darin herum? Er bemerkte den beißenden Alkoholgeruch, der von seinem Gegenüber ausging.

"Bist du nur gekommen, um das loszuwerden?" Ryuichi's Ton war scharf, es erinnerte Shuichi an das Gespräch mit Thoma heute Morgen.

Yuki's Blicke glitten wieder zurück zu dem grünhaarigen Sänger, der ihm noch immer den Eintritt verweigerte. Leise lachte er und führte die Zigarette noch einmal zu seinem Mund.

"Nein, ich wollte lediglich mit Shuichi sprechen. Oder willst du es mir verbieten?" Mit einem verräterischen Blitzen in den Augen wartete Yuki ruhig auf eine Reaktion. Es machte Spaß mit anderen zu spielen, insbesondere wenn der Alkohol seine natürliche Hemmschwelle um einiges gesenkt hatte.

Ryuichi schnaubte. Er geriet langsam aus der Fassung. Er musste sich um jeden Preis unter Kontrolle behalten, egal was kam. Ganz schaffte er es allerdings nicht.

"Ich glaube nicht, dass ich mir das Recht rausnehmen würde über Shu-chan hinweg zu entscheiden." Allen Hass und alle Abscheu die er für diesen Mann noch empfand legte er in seinen Blick. Er erntete jeodch nur ein erneutes spöttisches Lachen, was seiner Selbstkontrolle nicht wirklich half.

"Shu-chan? So vertraut seid ihr euch also schon?"

"Ich wüsste nicht-" Ryuichi hatte einen Schritt in Yuki's Richtung gemacht und war nahe dran, den größeren Mann einfach beim Kragen zu packen, doch Shuichi hatte gemerkt, dass die Situation zu eskalieren drohte.

"Nicht-!" Der pinkhaarige Sänger stand mit gesenktem Kopf plötzlich neben den beiden und hielt Ryuichi's erhobenen Arm fest. "...Sakuma-san..." Dass Shuichi ihn gerade in diesem Moment nur mit "Sakuma-san" ansprach, versetzte Ryuichi schmerzlich einen Stich.

Yuki gab sein übliches überhebliches Lachen von sich. Langsam senkte sich der Arm; Shuichi sah auf.

Leicht grinsend verfolgte Yuki, wie auch Ryuichi's anderer Arm ihm schließlich den Weg freigab. Doch er trat nicht ein; er wand sich an Shuichi.

"Lass uns draußen reden."

Shuichi senkte seinen Kopf wieder und nickte zögernd. Langsam folgte er dem Schriftsteller nach draußen, nachdem dieser noch einen letzten, ziemlich eindeutigen Blick mit Ryuichi gewechselt hatte.

Ryuichi selbst sah nun beinahe fassungslos mit an, wie Shuichi aus seiner Wohnung trat. Hart schluckte er, als er seinen jüngeren Kollegen mit Eiri Yuki in der Dunkelheit des Treppenhauses verschwinden sah.
 

(((Ich höre mir grade "Tears I cried" von Siam Shade an... ich heul gleich....echt....)))
 

Wortlos folgte Shuichi Yuki nach draußen. Eine kalte Brise ließ ihn erschaudern. Yuki hielt nicht an; er trat auf die Straße und schlug die Richtung ihres Appartments ein. Shuichi war unwohl bei diesem Gedanken, weil er nicht wusste, was der Schriftsteller vor hatte.

"Yuki... wohin willst du...?" fragte er stockend, obwohl er die Antwort bereits kannte.

Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, zog sein Begleiter ein letztes Mal an seiner Zigarette, bevor er sie achtlos auf den Bürgersteig warf und antwortete.

"Frag nicht so dumm."

Shuichi schluckte. Was hatte er vor? Alles in ihm brannte förmlich danach, mit Yuki zu sprechen; all das loszuwerden, was sich in ihm angestaut hatte. Warum? Warum ließ man ihn nicht einfach? Er hielt mühsam die Tränen zurück und starrte in den Himmel, während er ein Stück hinter Yuki durch die düsteren Straßen ging. Es war sternenklar. Nicht eine Wolke verdeckte das helle Licht des riesigen Mondes über ihnen. Was wohl Ryuichi grade machte...?
 

((( Oh nein.... wo hab ich diese Playlist her...? Crucify my love... ich steerbeeee~~~)))
 

Ryuichi's Kopf sank nach hinten, fand Halt an der Tür, an der er langsam hinunter rutschte. Was hatte er gedacht? Dass sich Shuichi in seine Arme stürzen und Yuki sagen würde, dass er verschwinden solle? Der Geschnmack biterrer Verzweifekung kroch seine Kehle hinauf, schnürte sie ab.

Er hatte sich in etwas hineingesteigert, was wahrscheinlich keine Zukunft haben würde. Warum? Warum hatte er ihn geküsst?

"Mein Gott..." Ryuichi fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Der Kloß in seinem Hals wurde immer größer. Shuichi hatte ihn grade nicht einmal mehr angesehen; dann wie er ihn vor Yuki angesprochen hatte. Kein gutes Zeichen.

"Kommst du zurück...Shu-chan?"
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Als sie am Park angekommen waren stoppte Yuki plötzlich. Shuichi sah sich fröstelnd um; es war der Park wo sie sich, das erste Mal getroffen hatten, er lag auf dem Weg nach Hause.

Der blonde Mann stand an einem Geländer und betrachtete die Lichter der sich vor ihm erstreckenden Stadt, während er eine weitere Zigarette hervor holte und sie anzündete. Tief sog er die frische Luft ein.

"Yuki..." Keine Reaktion. Shuichi sah sich seufzend um. Vertraute Bilder huschten über sein geistiges Auge, als er den Weg hinunter blickte, den sie gekommen waren. Den Liedertext, den er damals geschrieben hatte; wie Yuki ihn aufgehoben, gelesen und ihn letztendlich als schlechter als Grundschulniveau abgetan hatte. Und doch war da damals diese Anziehungskraft, diese Gravitation, die von ihm ausging...

Eine lange Zeit verging, ehe man Shuichi wieder leise Yuki's Namen ausprechen hörte. Dieser hatte sich mittlerweile auf dem Geländer abgestüzt und hob seinen Kopf.

Es war Zeit; Zeit einen Schlussstrich zu ziehen.

"Hier begann es und hier wird es enden." Langsam drehte sich Yuki zu dem pinkaarigen Sänger um.

"Das Liebesdrama."

Shuichi schluchzte. Seine Brust hob und senkte sich abgehackt bei dem Versuch, den kommenden Tränenausbruch zurückzuhalten. Hätte er das hier früher gewusst, hätte er damals nie diesen Weg durch den Park gewählt...

"Yuki...warum?" In seinem Kopf hämmerte nur dieses eine Wort.

"Thoma und ich - wir kennen uns schon eine halbe Ewigkeit. Er war dabei, als es passierte, das heißt er war derjenige, der mir am nächsten stand, als ich ihn umbrachte." Yuki zog an seiner Zigarette. "Seitdem schwor er sich, dass nicht nocheinmal so etwas passieren sollte. Ich denke, damals war der Zeitpunkt, als wir beide merkten, dass da noch mehr war, als Freundschaft. Es war nicht das erste Mal."

Shuichi schluckte und sah verstört zu Boden. Yuki liebte ihn und er hatte es nie bemerkt.

"Shuichi." Der Angesprochene merkte wie sich zwei Hände auf seine Schultern legten, aber er wagte es nicht den Kopf zu heben. Eine heiße Träne löste sich aus seinem Auge.

"Ich will ehrlich zu dir sein. Du warst der Erste, der es fertig gebracht hat, mich aus meinem Trott herauszureißen. Durch dich wurde vieles anders; ich-" Yuki machte eine Pause und sah sich kurz nach Worten suchend in der Gegend um. "Ich möchte sogar sagen, dass du meine erste wirkliche Liebe warst."

Ein Schluchzen erschütterte Shuichi, als sein Gegenüber seinen letzten Satz ausgesprochen hatte. Weitere Tränen lösten sich. Warum hatte er es ihm dann nie gesagt?

"Aber, aus diesem Grund - weil ich weiß, was du mir bedeutest, möchte ich, dass wir dem ganzen ein Ende setzen."

Shuichi warf sich in Yuki's Arme. "Es tut weh...... Es tut so weh, Yuki!!" Er trommelte mit den Fäusten gegen die Brust des größeren Mannes, während ihn ein weiterer, noch gewaltigerer Heulkrampf erschütterte. Er wusste genauso wie Yuki, dass es keinen Sinn mehr hatte, dennoch. Es tat weh etwas aufzugeben. Nicht so.

Yuki atmete tief durch, ehe er Shuichi langsam von sich löste. "Genau deshalb will ich es. Shuichi, ich habe nachgedacht. Ich habe dir wehgetan. Mit jedem Tag, mit allem was ich gemacht und gesagt habe. So kann es nicht weiter gehen. Du hast etwas besseres verdient." Yuki zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus der Jackentasche.

Ein erneuter Heulkrampf ließ Shuichi erzittern, während er merkte, dass Yuki seine Hand zu seinem Gesicht führte und sein Kinn hob. Einen kurzen Moment sahen sich die beiden stillschweigen an, ehe Yuki ihn küsste. Es war eher eine kurze, flüchtige, aber dennoch alles sagende Berührung.
 

Leb wohl.
 

"Werde glücklich, Shuichi." Yuki wand sich von ihm ab und ging. Ohne ein Wort, einen weiteren Blick. Er hatte ihm nur ein Blatt Papier in die Hand gedrückt.
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Ryuichi saß noch immer an der Tür, mit seinem Kopf nach hinten gelehnt un halb offenem Mund. Gedankenverloren starrte er an die Decke. Wo blieb er? War er wirklich wieder zu ihm gegangen? War Yuki gekommen um sich zu entschuldigen.....?

Zum schlucken schloss er den Mund wieder.

Wollte Yuki es wieder gutmachen, sich entschuldigen? Oder -

Sein Kopf schrack hoch. Nein, er konnte jetzt nicht aufgeben. Jetzt, wo es so weit gekommen war.

Ryuichi sprang auf und rannte hinaus, hinter ihm flog die Tür knallend ins Schloss.
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Langsam, fast in Zeitlupe wand Shuichi seinen von Tränen verschleierten Blick von Yukis langsam kleiner werdenen Gestalt ab und fand das weiße Blatt in seinen Händen. Zitternd faltete er es auseinander und begann zu lesen. Seine Augen wieteten sich und für einen kurzen Moment hielt er den Atem an.

Ein Lied. Yuki hatte einen Liedertext für ihn geschrieben.

Noch ehe er sich weitere Gedanken machen konnte, hörte er ein Geräusch hinter ihm. Seine geweiteten Augen erblickten Ryuichis Gestalt im fahlen Mondlicht.
 

Außer Atem hatte Ryuichi den Park erreicht. Er wusste nicht, warum er ausgerechnet hierher gekommen war. Wahrscheinlich, weil er Shuichi schon einmal hier gefunden hatte. Das spielte auch gar keine Rolle mehr; er war hier.
 

Langsam sah Shuichi nocheinmal auf das Blatt Papier. Er merkte, wie weitere Tränen seine Wangen herunterliefen. Er konnte nichts dagegen tun, sie kamen einfach. Er schluchzte, sah wieder zu der Gestalt vor ihm.
 

Ryuichi...
 

Shuichi schmiss sich in seine Arme, krallte sich fest, als ob er Angst hätte, man würde ihm sie wieder weg nehmen. Laut weinte er den Schmerz aus sich heraus, festigte seinen Griff noch weiter und zerknitterte den Liedertext dabei. Sein Kopf war so voller Wörter und Erinnerungen, dass er nicht einen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Er wollte, dass es aufhörte, dass er einschlief und nie wieder aufwachen würde.
 

Ryuichi wusste nicht, wie ihm geschah. Er fühlte sich nur unglaublich erleichtert, dass Shuichi bei ihm war. Gleichzeitig hätte er weinen können, so verzweifelt wie sich der kleine Körper an ihm festkrallte.

"Shuichi...." Zärtlich umarmte er den Jungen und strich im behutsam über das weiche Haar. Was hatte man ihm angetan?

Suchend blickte er auf und fand Yuki's in der Dunkelheit schwindende Gestalt.
 


 

Yuki wand im Gehen nocheinmal seinen Kopf. Als er bemerkte, dass Shuichi nicht mehr allein war nickte er kaum merklich und ein trauriges Lächeln huschte über seine Lippen.
 

Farewell... Shuichi.
 


 

To be continued...
 

Author's comment: ............................................................*sniff* Mein Gott... sie haben sich getrennt. Es war doch eher ein trauriges Ende. Ich hatte erst überlegt, es in einer Prügelei zwischen Yuki und Ryuichi ausarten zu lassen, hab's dann aber doch besser gelassen. ^^; Mir fehlten ab und an die Worte. Dieser Teil war wirklich schwierig, besonders die Situation Yuki - Shuichi - Ryuichi und deren Gedanken in diesem Moment und bin daher eher auf eine beschreibende Ebene gegangen als das ganze mit Gefühlsgedusel zu überwuchten. Ich hoffe es gefällt euch! :)
 

Noch mal - und ich sage es immer wieder gern - ^__^ Gaaaanz vielen Dank an die Vier die immer so fleißig Kommentare schreiben! Das hilft mir wirklich sehr weiter zu machen! *nochmalknuff*
 

Im nächsten Kapitel geht es erstmal mehr um Shu und Ryuu; das Ganze ist ja noch net wirklich überstandnen. Was wird wohl Ryuichi jetzt machen? Ich meine, die beiden sind sich zwar jetzt näher gekommen, aber anscheinend hängt Shu die Sache immer noch ziemlich hinterher.... Hmm.. naja, mal sehen! ^^
 

Wen es interessiert: Den Namen des Kapitels hab ich auch von einem Lied.. *kicher* Within Temptation und "Our Farewell" Der Text ist irgendwie passend... zwar ein bisschen zu tragisch für das Kapitel aber ~ hört es euch doch mal an! ^^
 

Wir lesen uns in Track 7! *höhö*
 

Mata ~~ Ryuu-chan

Track 7 ++++ Changes

Track 7 ++++ Changes
 

Warning: Shonen Ai! ^^
 

"Wo~ist~Shui~chi???!!!" K's durchgeladene Magnum war Hiro's Gesicht bedrohlich nahe gekommen. Er war vor seinem Manager bis an die nächste Wand des Raumes gedrängt worden, da er ansonsten Gefahr lief nähere Bekanntschaft mit der Waffe zu machen.

"A-ano... I-ich hab keinen Schimmer, K!" schützend hielt er die Arme vor sich, doch K's stechender Blick schien selbst durch ihn hindurch zu dringen. Schnaubend wand der sich von dem (jetzt ziemlich erleichterten ^^) Gitarristen ab, um sich auch noch das dritte Bandmitglied vorzuknöpfen. Suguru schluckte und wich ebenfalls einige Schritte zurück, doch bevor sich sein Manager ernsthaft an ihm vergreifen konnte, wurde die Tür zu dem kleinen Konferenzraum in dem sie sich befanden geöffnet und ein durch und durch zermürbt aussehender Tohma betrat den Raum.

"Ohayo...." murmelte er, bevor er die Tür hinter sich wieder schloss.

K und die anderen beiden musterten ihren Präsidenten verstört, ehe der hochgewachsene Amerikaner die Lage durchschaut hatte und triumphierend zu grinsen begann.

"Ahaa~ du bist spät heute Thoma! Eine durchtrieben Nacht gehabt?"

Der Angesprochene brauchte erst einen Moment um sich zu sammeln. Kaum merklich nickte er, nachdem er sich auf den nächstbesten freien Stuhl fallen gelassen hatte und seine linke Schläfe schmmerzhaft zu massieren begann. "So kann man es auch nennen."

Yuki war gestern nicht mehr zu ihm zurück gekommen. Er hatte die ganze Nacht versucht ihn zu erreichen; erst heute in aller Herrgottsfrühe kam schließlich ein Lebenszeichen von ihm. Er wolle in Ruhe gelassen werden und wollte nachdenken. Ganz nebenbei hatte Thoma auch noch ein weiteres Gespräch mit seiner "Noch"-Ehefrau Mika gehabt. Die Fronten schienen nun geklärt.

"Dann..." K baute sich vor dem Produzenten auf.

"... weißt du ja auch sicherlich wo Shuichi abgeblieben ist?!" fragte er eindringlich und zeigte bedeutungsvoll auf seine Armbanduhr, die bereits viertel vor neun anzeigte.

Etwas erschrocken sah Thoma nun auf. Stimmt, er hatte ihn heute Morgen noch nirgendwo gehört, geschweige denn gesehen. Einen Augenblick sinnierte er über den Zusammenhang seines Nichterscheinens und Yukis gestrigen abendlichen Ausflug zu ihm. Der blonde Mann seufzte.

"Lass ihn, K. Ich denke, er hat ein paar Tage Ruhe nötig."

Fassungslos über diese Aussage aus Thomas Mund brachte K nur ein unverständliches "Aha...!" heraus und sah noch fassungsloser mit an, wie sich Thoma wieder erhob und den Raum verlassen wollte.

"Thoma...? Was hast du vor? Wir haben ein Meeting für heute Morgen festgesetzt!"

"Mh... Ich denke es ist geplatzt."

"Ahhhh!" K raufte sich die Haare, während Suguru und Hiro hinter ihm vielsagende Blicke austauschten.

"Oder seht ihr Ryuichi hier irgendwo? Er ist auch nicht erschienen." Hiro wurde hellhörig.

Thoma kratzte sich nocheinmal nachdenklich am Hinterkopf bevor er es endgültig in Angriff nahm den Raum zu verlassen. "Tja, dann werd ich mir wohl auch mal einen freien Tag gönnen."

Eine Minute verging, bis K wieder im Stande war sich zu bewegen.

"Was-" er drehte sich zu den anderen beiden um.

"-geht-" Er ging einen Schritt näher auf sie zu.

"-hier-" Er zückte seine Magnm wieder, während Hiro und Suguru hinter den am nächsten stehenden Stühlen Schutz suchten.

"vor?!"
 

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Wo war er?

Das verschwommene Bild um ihn wurde immer klarer je öfter Shuichi zwinkerte. Als er erkannte, dass er nicht in seiner gewohnten Umgebung und es noch dazu stockdunkel war, schreckte er hoch. Ein angefeuchtetes kaltes Tuch rutschte von seiner Stirn und fiel mit einem dumpfen Laut auf die Bettdecke.

Natürlich, jetzt erinnerte er sich. Yuki, der Park, der Songtext und Ryuichi. Als er sich nocheinmal genauer umsah erkannte er, dass er sich in Ryuichis Schlafzimmer befand, aber das Bett neben ihm war verlassen. Shuichi wunderte sich darüber, wie lange er geschlafen haben musste, weil von draußen kein Licht hereinschien. Ja, er wusste nichteinmal mehr genau wie er ins Bett gekommen war! Schemenhaft glaubte er sich noch daran erinnern zu können, wie Ryuichi ihn mehr oder weniger getragen hatte, aber danach verschwand alles hinter einem dicken Vorhang aus Nebel.

Unbeholfen kletterte Shuichi aus dem Bett und fiel bei diesem Versuch auch schon fast direkt auf die Nase. Seine Beine fühlten sich wie Blei an. Vorsichtig öffnete er die Tür und lauschte. Kein Laut.

Sich wundernd trat er in den hell erleuchteten Wohnraum. Mit zugekniffenen Augen sah er sich um.

"Ryuu-" Sein Gesicht verzog sich schmerzlich und er hielt sich den Hals. Seine Stimme war vielmehr ein Krächzen als alles andere. Was war mit ihm los? Wieder versuchte er Ryuichis Namen auszusprechen, was ihm dieses Mal sogar relativ gut gelang, doch niemand atwortete ihm. Er war wirklich allein in der Wohnung. Suchend sah er sich abermals um; er wusste nicht was er tun sollte. Plötzlich hielt er inne. An einer Wand des Zimmers standen gepackte Kartons. Kartons mit seinen Sachen. Ryuichi musste sie hierher gebracht haben. Dieser Anblick rief all die schmerzlichen Erinnerungen in ihm wach, die bis jetzt noch nicht wieder hochgekommen waren. Shuichi bewegte sich langsam auf sie zu und hob einen (von vielen *höhö* ^^) Kumaguro aus der obersten Kiste, den er damals von Ryuichi bekommen hatte. Liebevoll drückte er das rosa Stofftier an sich ehe er die ersten Tränen auf seinem Gesicht bemerkte.

In diesem Moment hörte er, wie jemand einen Schlüssel in der Tür herumdrehte, sie geöffnet wurde und jemand die Wohnung betrat. Shuichi musste wohl einen sehr verstörten Eindruck auf Ryuichi gemacht haben, da dieser sofort alle Taschen fallen ließ, die er in der Hand hatte und auf ihn zugestürmt kam."

"Shu-chan, du bist ja wach!" Der jüngere Sänger sah, wie ihn sein Gegenüber vorsichtig an den Armen festhielt.

"Ryuu-chan.... was ist passiert?"

Besorgt bemerkte Ryuichi die Tränen in dem Gesicht des jüngeren und machte einen schmunzelnden Seitenblick auf Shuichi's in Kartons verpackte Sachen.

"Ne, Shu-chan! Hast du Hunger?" Das Thema ganz galant wechselnd entledigte sich Ryuichi seiner Kleidung und war auf dem Weg in die Küche, als ihn Shuichi davon abhielt, indem er ihn von hinten umarmmte.

"Ryuichi.... was ist passiert?" Seine Stimme zitterte.

Mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen löste sich der ältere Sänger aus dem Griff und sah Shuichi durchdringend an.

"Du hast drei Tage und Nächte geschlafen, Shu-chan. Ich dachte schon, du wachst gar nicht mehr auf!" Ryuichi lachte, doch Shuichi riss nur ungläubig die Augen auf.

"Ich habe.... ganze drei Tage geschalfen?" fassungslos über diese Tatsache musste er sich erstmal auf die nahestehende Couch setzen.

"Du hast Fieber bekommen; ich habe sofort einen Arzt kommen lassen und dir gerade Medikamente geholt." Um das zu unterstreichen hob Ryuichi eine der mitgebrachten Tüten vom Boden auf und begann den Inhalt auf dem Tisch zu stapeln.

"Du hast dich die ganze Zeit... um mich gekümmert...?"

"Hai!" Ein breites Grinsen auf Ryuichi's Gesicht. "Du warst zwar ab und zu mal wach, aber der Arzt sagte, dass du davon wahrscheinlich nichts mehr wissen wirst, wenn du wieder wach würdest."

Das stimmte in der Tat. So sehr er auch versuchte sich zu erinnern, desto mehr umhüllte ihn dieser dunkle Vorhang. Er war tatsächlich ganze drei Tage bewusstlos gewesen, in denen er von Sakuma Ryuichi gepflegt worden war. Niedergeschlgen und beschämt sah er zur Seite.

"Es tut mir leid, Ryuu-chan... ich wollte dir nicht so viele Probleme bereiten. Meine ganzen Sachen..." Er schluchzte und versuchte den nächsten Tränenfluss zu stoppen. Kami-sama, wieso konnte er nicht endlich aufhören zu weinen?

"Shuichi..." Er ließ sich ohne Wiederstand in Ryuichis Arme sinken, der vor ihm in die Knie gegangen war.

"Ich meine... du... du hast sogar...meine ganzen Sachen...hierher...."

Ryuichi lächelte. Dieser Junge hatte wirklich Probleme. "Shu-chan muss zuerst wieder gesund werden." Der kindliche Ausdruck auf seinem Gesicht war zurück gekehrt. "Und vorher solltest du dir erstmal etwas anziehen...."

Erst da bemerkte Shuichi, dass er nicht mehr als nur eine Boxershorts an hatte.
 


 

Shuichi fühlte sich, als ob seine Mutter bei ihm war. Ryuichi hatte ihn auf die Couch verfrachtet, was er erst gar nicht befürwortet, aber nach dem Drängen des älteren Sängers schließlich nachgegeben hatte und kümmerte sich jetzt fast genauso um ihn wie es damals immer seine Mutter getan hatte, als er krank war. Er konnte es irgendwie noch nicht so richtig glauben, was geschehen war. Alles war noch immer so wirr in seinem Kopf.

Er hatte zusammen mit Ryuichi im Wohnzimmer gegessen; es war irgendein merkwürdig schmeckendes Fertiggericht gewesen; und schließlich hatte der ältere Sänger ihm versucht mit Hängen und Würgen den neuesten Zeitungsartikel vorzulesen, der über die gemeinsame Tour von Nittle Grasper und Bad Luck berichtete.

"Das wird sicher riesigen Spaß machen, mit Shu-chan zusammen auf Tour zu gehen na no da!" hatte Ryuichi gegibbelt und Shuichi hatte ihm zugestimmt. Schließlich hatten sie das Fernsehn angemacht und als Shuichi nun auf die Uhr sah, bemerket er, dass es bereits weit nach zwei war. Als er seine Beine etwas bewegen wollte um das immer unangenehmer werdene Kribbeln in ihnen zu stoppen, bemerkte er, dass etwas schweres ihn daran hinderte.

Ryuichi war auf ihnen eingeschlafen. Lächelnd begutachtete Shuichi seinen Kollegen. Er hatte ihn noch nie zuvor beim Schlafen beobachtet und strich ihm wie fastziniert eine Strähne aus dem Gesicht, ließ seine Hand auf seiner Wange verweilen. Wie freidlich er doch aussah...

Ryuichi war die ganze Zeit für ihn da gewesen und hatte ihm Trost gespendet wenn er es brauchte. Dass er seine Habseligkeiten jetzt auch noch aus Yukis Wohnung geholt hatte, es war bis jetzt noch kein Wort darüber gefallen, versetzt ihm zwar immernoch einen schmerzlichen Stich, dennoch erfüllte ihn die Gewissheit, dass er von nun an wahrscheinlich erstmal bei seinem Idol wohnen würde mit Wärme. Langsam, fast von sich selbst unbemerkt fuhr er Ryuichis Gesicht mit dem Zeigefinger nach. Augenbraue, Nase; als er schließlich bei seinen blassen Lippen angekommen war errötete Shuichi plötzlich. Der Kuss; er hatte ihn schon beinahe wieder vergessen. Er erinnerte sich an das unglaubliche Gefühl, das ihn mit sich gerissen, als Ryuichi ihn so zärtlich liebkost hatte wie noch kein anderer zuvor. Selbst nicht Yuki.

Gewaltsam riss er sich von dem Anblick des schlafenden Ryuichis vor ihm los, als auch gleichzeitig von der sich auftuenden Gedankenkluft wenn er an Yuki dachte. Vorsichtig zog er seine Beine unter dem Schlafenden weg um ihn ja nicht zu wecken, stand auf und betrat den riesigen Balkon. Es war kalt, aber windstill.

Seufzend lehnte er sich an das Geländer und stellte fest, dass man von hier aus einen atemberaubenden Ausblick auf Tokio hatte. Er wollte gar nicht wissen, was diese Wohnung an Miete kosten würde, aber bei Ryuichi's Gehalt war das wohl nur die Portokasse.

Ryuichi hatte ihn die ganze Zeit über so gut abgelenkt, dass ihm erst jetzt wo er zur Ruhe klar wurde, was in ihm eigentlich noch vorging. Er fühlte noch immer großen Schmerz, wenn er daran dachte, dass es nie wieder zwischen ihm und Yuki so sein würde wie früher. Aber dieses Gefühl vermischte sich mit Verwirrung, Verwirrung darüber, dass Ryuichi ihn hatte so fühlen lassen als sie sich küssten, wenn er ihn umarmte. Mein Gott, entweder war er pervers oder es war natürlich so zu fühlen, wenn man verletzt worden war. Oder aber er empfand wirklich etwas für sein Idol. Sicherlich - Ryuichi Sakuma war stets der Mann gewesen, den Shuichi am meisten bewundert hatte, er war perfekt, sein Gott - aber nun, da er wusste, dass Ryuichi im Grunde genau das Gleiche erlebt hatte wie er... Zudem war er manchmal so anders zu ihm, anders als zu allen anderen.

Shuichi fröstelte und rieb sich die nackten Arme. Wenn er noch länger hier draußen stand würde er sich sicherlich noch den Tod holen.

Es war zum verrückt werden. Alles war so durcheinander und wenn er es sich recht überlegte - er hatte keine Ahnung, wie es weiter gehen sollte. Sicher, er würde wieder arbeiten gehen, die Tournee machen, aber was war wenn er Yuki nocheinmal begegnete? Könnte er auch Thoma jemals wieder in die Augen sehen? Der dicke Kloß in seinem Hals wurde immer schwerer und ließ sich nicht hinunter schlucken. Was sollte nun werden?
 

"Shuichi...?" müde lugte Ryuichi aus der Balkontür. Shuichi, vollkommen aus seinen Gedanken gerissen, bemerkte ihn erschrocken.

"Ryuu-chan! Hab ich...." der junge Sänger wischte sich schnell über die Augen, um jegliche Tränenspuren zu beseitigen. "...dich geweckt?"

Shuichi bekam eine Gänsehaut als er den Blick bemerkte, mit dem Ryuichi ihn maß. Der schüttelte den Kopf und streckte sich gähnend während er neben ihn trat.

"Es wurde nur kalt. Shu-chan holt sich hier draußen noch den Tod." Ryuichi sah sich verschlafen den gleichen Ausblick an, den Shuichi eben bewundert hatte.

Der junge Sänger hingegen betrachtete verstohlen den Mann neben ihm. Eine gesunde Röte färbte sein Gesicht, als er sich das nocheinmal in den Kopf rief, was er gerade gedacht hatte.

Ryuichi's Figur war beneidenswert, stellte Shuichi fest. Nicht zu dünn, nicht zu dick, wunderschöne Beine, schlanke Hüften, einen Po auf den wahrscheinlich noch Britney Spears stolz gewesen wäre, wohlgefomte Shultern und ein nahezu puppengleiches Gesicht. Einfach wunderschön, gradezu perfekt.

Grüne Augen traten auf seine.

"Hab ich was im Gesicht...?" fragte Ryuichi, er den Blick seines Freundes bemerkte. Die gesunde Röte in Shuichi's Gesicht wurde plötzlich ganz schnell zu einer sehr ungesunden, als Ryuichis Kommentar ihm klarmachte, WAS er da gerade wieder gedacht hatte. Mein Gott, hatte er es so dringend nötig oder was war mit ihm los? Peinlich berührt schüttelte er den Kopf und suchte sich irgendeinen Punkt mitten in der Landschaft vor ihm, den er anstarren konnte.

"M-mir ist nur grade.... klargeworden, dass du wundervoll bist....Ryuu-chan....." *blink* Er musste bestimmt im Dunkeln wie ein Glühwürmchen leuchten, so sehr wie sein Gesicht mitlerweile schon brannte. Hoffentlich verstand Ryuichi es nicht so, wie es seine Blicke vorhin gemeint hatten.
 

Doch der hatte sehr wolhl verstanden, was Shuichi mit "wundervoll" gemeint hatte. Er hätte die Situation jetzt schamlos ausnutzen können, doch eine leise Stimme in seinem Hinterkopf riet ihm, abzuwarten. Es wäre zu füh gewesen, Shuichi war mit alldem noch nicht fertig geworden. Er musste warten, bis er von ganz allein zu ihm kam.

Ryuichi wuschelte seinem Freund nur einmal zärtlich durch das Haar, schaffte es allerdings nicht seinen Blick dem typischen kindlichen Ausdruck zu verleihen. Zu gern wäre er ihm jetzt näher gewesen.

Als ob Shuichi seinen letzten Gedanken hatte lesen können, tat dieser etwas vollkommen Unerwartetes. Ryuichi bemerkte beinahe entsetzt, dass seine Lippen plötzlich fest von denen seines Gegenübers umschlossen wurden. Er brachte nur ein erstauntes "Un!" hervor und wollte sich erst wieder von ihm lösen, doch als er Shuichi's tastende Finger auf der Haut unter seinem T-Shirt spürte, vergaß er alle seine guten Vorsätze. Langsam schloss er seien Augen und erwiederte immer fordernder den Kuss als Shuichi seinen Mund öffnete um ihm komplette Freiheit zu gewähren. Er drängte sein Gegenüber bis an das Balkongeländer zurück.

Shuichi ließ sich langsam rückwärts leiten, zog seine Finger wieder zurück und schloss seine Arme um den Hals des älteren. Er dachte nicht mehr nach, er wollte nie wieder nachdenken. Noch fester presste er seine Lippen auf die des anderen, drückte sich mehr an den größeren Körper vor ihm. Er spürte, wie Ryuichi auf sein Drängen hin zwischen seine Beine glitt und bemerkte mit einem kurzen Seitenblick, dessen gespannter wirkende Hose. Leichte Unbehanglichkeit überkam ihn. Er wollte das doch....oder? Wollte er es wirklich?

Stöhnend und nach Luft schnappend löste sich Ryuichi aus der innigen Liebkosung ihrer Lippen und tastete sich zu Shuichi's Ohr vor. Das alles kam viel zu plötzlich als es hätte wahr seinen können. Je länger er Shuichi's weiche Haut erkundete und je mehr Shuichi ihn so bis an den Rand des Wahnsinns trieb, desto deutlicher merkte er, dass er sich kaum noch zurückhalten konnte. Seine Gefühle für den jungen Mann waren einfach unbeschreiblich. Er entlockte Shuichi ein Stöhnen, als er seine Hände langsam im hinteren Teil seiner Hose verschwinden ließ und dabei gleichzeitig seinem Ohr besondere Aufmerksamkeit schenkte. Vorsichtig saugte er abermals an dem Ohrläppchen und bemerkte, wie sich Shuichi's Finger in sein T-Shirt krallten und er seine Hüfte gegen seine presste. Auch Ryuichi musste sich nun zusammenreißen, doch ein Schluchzen Shuichi's riss ihn (glücklicherweise ^^) wieder in die Realität zurück. Sofort musterte er das Gesicht seines Freundes und erkannte beinahe entsetzt den verkrampften Ausruck auf ihm, als sowohl auch eine Träne, die langsam von seinem Kinn auf den Hals zulief. Shuichi öffnete, ebenfalls erschrocken seine Augen und bemerkte die Nässe in seinem Gesicht.

Ryuichi stöhnte und rieb sich mit der Hand durch das Gesicht. "Tut mir leid Shuichi, ich hätte aufhören sollen..."

Der jüngere Sänger sah fassungslos zu Boden. Was tat er da? Er hatte grade mit Yuki schluss und warf sich Ryuichi an den Hals? Tiefer hätt er sicherlich nicht mehr sinken können.

"Es ist okay Shuichi..." mühevoll hatte Ryuichi diese Wörter über seine Lippen gebracht. Alles in ihm schrie danach, ihn jetzt einfach an sich zu reißen - doch er durfe nicht. Er durfte ihm jetzt keine Angst einjagen. Vorsichtig wollte er seinen Freund in die Arme schließen, doch zu seinem Erstaunen stieß dieser sie weg.

"Nein, nichts ist in Ordunung!" rief Shuichi mit zitternernder Stimme und wand sich vom Geländer ab.

"Ich - ich - gomen..." Mit diesen Worten verließ er den Balkon. Was sollte er tun, wenn der Körper wollte, aber ihm der Geist entsagte?
 

Einige Zeit lang atmete Ryuichi heftig ein und aus, starrte dabei auf die halb offene Balkontür; die Gardine wurde durch einen seichten Wind hin und her gewogen.

Mit einem Aufschrei der Verzweifelung stieß er die Blumentöpfe um, die auf dem weißen Plastiktisch gestanden hatten. Sie landeten mit einem hellen Klirren auf dem gefließten Boden und verteilten sich über den halben Balkon. Aus brennenden Augens sah er auf die Sauerei die er angerichtet hatte.

Er konnte nichts tun!
 

<<< Flashback >>>
 

Yuki wälzte sich im Bett hin und her. Irgendwas hatte seinen Schlaf gestört. Da war es wieder - die Türklingel.

"Wer zum~" murmelte Yuki und stand auf. Als er auf den Wecker sah und beinahe geschockt "halb sechs" grummelte, glitt sein Bllick über eine neben ihm fest schlafende, ebenfalls blonde Gestalt.

"Sakuma..." war das einzige Kommentar, das ihm einfiel, als er Ryuichi's Gesicht hinter der geöffneten Tür sah.

"Ohayo, Eiri-san." Ein fast freches Grinsen machte sich über das Gesicht des grünhaarigen Sängers breit. Es hatte ihn viel Überwindung gekostet, hierher zu kommen.

"Weißt du eigentlich, wie früh es ist...?" sich das Gesicht reibend bedeutete Yuki seinem Gast einzutreten. Ryuichi tat wie ihm angeboten und wunderte sich insgeheim über die Gastfreundlichkeit des blonden Schriftstellers. Aufmerksam sah er sich um. Hier also hatte Shuichi gewohnt.

"Kaffee?" Yuki machte sich auf in die Küche. Geau; ein Kaffe brauchte er zumindest jetzt.

"Un." Antwortete Ryuichi und setzte sich auf die riesige Couch.

Als Yuki nach wenigen Minuten, nun mit einem Bademantel bekleidet zurück kam und ihm wortlos eine Tasse hinhielt, wartete ere nicht lange.

"Warum taucht ein vielgefragter Mann wie du mitten in der Nacht bei mir auf?" Yuki machte es sich am anderen Ende der Couch bequem und zündete sich eine Zigarette an.

"Ich wollte Shuichi's Sachen holen."

Ein aufmerksamer Seitenblick, ein Zug an der Zigarette. "Da hinten." Yuki deutete auf zwei Kartons in einer Ecke des Zimmers.

"Wie geht es ihm?" murmelte er beinahe uninteressiert, während er an einer Tasse nippte.

"Besser. Er schläft noch immer, aber sein Fieber ist gesunken." Ryuichi lehnte sich zurück.

Kaum merklich nickte Yuki. "Schön." Und lächelte.
 

<<< Flashback end >>>
 


 

To be continued...
 

Author's comment: Yoaaaaa, ein bisschen komisch jetzt, oder? ^^; Ich versuche mir Mühe zu geben, das Ganze nicht ins Unmögliche ausarten zu lassen, aber scheinbar hat zumindest jetzt Yuki irgendwo seinen Frieden gefunden. *brumm* Armer Ryuu und Shu; ich denke, noch ein Kapitel und daaaaann ~~ ^__^ Wahrscheinlich gehen die beidne erstmal zusammen auf Tour. Ich werde Hiro vielleicht nocheinmal erscheinen lassen, leider ist er viel zu kurz gekommen...
 

Uhm... ich glaube, dass ich das Kapitel dann in den Adultbereich laden muss... *sweetdrop* Ich schau mal, was ich machen kann! : ) Hab sowas auch noch nie geschrieben! *Fingernagelkau*

Ich gebe mir auf jedne Fall Mühe, nach so vielen lieben Kommentaren! ^,^ *knuff*
 

Track 8 wartet! XD

Track 8 ++++ Rockin' Station

Track 8 ++++ Rockin' Station
 

Warning: Shonen Ai! ...mal wieder : )
 

"Guuut!" schloss K letztendlich. "Dann wäre soweit alles geklärt. Shuichi ich zähle auf dich!" Er formte eine Pistole aus seiner Hand und zielte auf den pinkhaarigen Sänger.

"Ahahaha! Aber na klar doch K!" mit einem breiten Grinsen kratzte sich der Angesprochene am Hinterkopf und sah verlegen in die Runde.

Die letzte Besprechung für die Tour war somit beendet. Heute Nacht würde es losgehen, quer durch Japan und danach vielleicht sogar noch nach Europa. Shuichi platzte beinahe vor Vorfreude, er konnte es kaum erwarten den Leuten da draußen zu zeigen, was für ein Kaliber Bad Luck war. Dass ihn K noch einmal so direkt angesprochen hatte, verstand Shuichi nur zu gut, denn schließlich war er derjenige gewesen, der sich des Öfteren hatte tagelang nicht blicken lassen. Doch diese Zeit war ein für alle Mal vorbei, das hatte sich Shuichi geschworen.

"Hiro!" rief er seinem Freund hinterher als er sah, wie der sich erhob und den Raum verlassen wollte. Ein fragender Blick.

"Naaaaa, was machst du heute Abend noch Schönes...?" Shuichi war zu ihm gegangen und piekste ihm verräterisch in die Seite. Hiro errötete kaum merklich.

"Also, eigentlich hatte ich Ayaka-chan versprochen mit ihr zu telefonieren und du weißt ja wie lange das manchmal dauern..." Hiro druckste.

"Hiro... du... du hast heute Nacht also keine Zeit für mich...?" Shuichi setzte seinen altbekannten Dackelblick auf und schlug den "Du-hast-mich-so-verletzt-warum-tust-du-das?" Ton ein.

"Ne, Shuichi!" Jetzt lachten beide.

Hiro erkannte seinen Freund manchmal kaum noch wieder. Wirklich unheimlich. Nichts schien ihn mehr an Yuki zu erinnern, die letzten Wochen hartes Training hatten ihm wohl wieder auf die Beine geholfen. In einem kurzen Gespräch hatte er sogar gesagt, dass er ab jetzt seine ganze Energie in die Band stecken würde und sie nicht mehr unter seinem Privatleben leiden ließe. Irgendwie gefiel dem Gitarristen diese Aussage nicht. Das war nicht der Shuichi, den er kannte. Nicht zuletzt wunderte er sich zudem ziemlich über das Verhältnis zwischen Shuichi und Ryuichi. Shuichi wohnte schon eine ganze Weile bei dem älteren Sänger; eigentlich müsste er jeden Tag kleine Freudentänzchen machen, da er seinem Idol jetzt SO nahe war. Irgendwas ging da vor, von dem Hiro noch nichts wusste, denn die Blicke, mit denen sich die Sänger während der Proben manchmal heimlich gemustert hatten, waren ihm nicht entgangen. Er nahm sich vor, seinen Freund in einem ruhigen Augenblick zur Seite zu nehmen.

Die zwei verabschiedeten sich und gingen ihrer eigenen Wege; Shuichi wollte noch in die Stadt gehen um ein paar Kleinigkeiten zu besorgen.

Den Satz "Hey, Shuichi! Überanstreng dich nicht!" hatte Hiro ihm noch ganz bewusst zugerufen, doch er glaubte nicht, dass der pinkhaarige ihn richtig aufgefasst hatte.
 

Die Hände tief in den Taschen vergraben stapfte er durch das Menschengewühl; es war ein besonders kalter Tag im März. An einem Schaufenster blieb er stehen. Ein Breitbildschirm zeigte in leuchtenden Farben die neuste Neuigkeit - Nittle Grasper und Bad Luck würden morgen ihre Tournee starten. Als er Ryuichis Gesicht in Großaufnahme betrachtete, huschte ein Lächeln über seine Lippen und wurde nachdenklich. Manchmal würde er nur zu gern wissen, was ihm beim Singen durch den Kopf ging. Er sah immer so unnahbar und weit weg aus, als ob seine Gedanken an einem ganz anderen Ort verweilen würden.

Diese Frage hatte sich Shuichi in den letzten Wochen immer öfter gestellt. Dadurch dass sie nun mal eine gemeinsame Bühnenshow planen mussten, war hartes Training angesagt gewesen. Alle Mitglieder der beiden Bands mussten hart schuften, insbesondere Shuichi und Ryuichi, die sich gegenseitig aufeinander hatten einstellen müssen. Die Choreographie war hart, aber sie war gut und Ryuichi hatte ihm geholfen wo es nur ging. Er hatte deutlich zu spüren bekommen, dass er trotz der professionellen Proben immer noch ein Neuling in den Bereichen war, wo Ryuichi sich als "alter Hase" hervorragend meisterte. Er hatte all die nötige Routine und Erfahrung um ihn genügend einzuweisen. Dafür war Shuichi ihm sehr dankbar. Als Kollegen im Team waren die beiden einsame Spitze, selbst K hatte sie gelobt.

Doch wenn sie nach der harten Arbeit sehr oft erst spät nach Hause kamen, war alles anders. Seit dem Vorfall auf dem Balkon war nichts derartiges mehr passiert, nicht mal andeutungsweise. Irgendwie tat es Shuichi leid, denn er hatte das Gefühl Ryuichi mit seinem Verhalten verletzt zu haben. Der ältere Sänger war in irgendeiner Form verändert, denn Shuichi konnte mittlerweile sehr wohl hinter die fröhliche Fassade blicken. Ryuichi hatte auch nie mehr einen Ton über irgendwelche Intimitäten zwischen ihnen verloren; kein Wort mehr über das zwischen ihnen oder Yuki war gefallen. Stattdessen lief alles zwischen ihnen wie tägliche Routine beim Arbeitsplatz, nur dass Ryuichi ihn stets vorsichtiger behandelte als alle anderen. Shuichi bemerkte immer wieder aufs Neue, dass Ryuichi sich Mühe gab stets fröhlich zu wirken. Doch da Shuichi zumindest noch eins und eins zusammen zählen konnte, hatte er längst durchschaut, dass es nicht seine echten Gefühle waren. Er hatte oftmals heimlich beobachtet, wie Ryuichi abends auf dem Sofa saß und starr an die Wand gestarrt hatte, seinen Kumaguro fest an sich gedrückt. Shuichi liebte es ihm zuzuschauen, egal was er tat. Es wirkte beruhigend auf ihn. Doch sein Gesicht - es war von diesem Zeitpunkt an anders als sonst gewesen.

Shuichi wurde aprubt aus seinen Gedanken gerissen, als er eine Gruppe Mädchen hinter ihm aufgeregt tuscheln hörte. Schnell ging er weiter; das Letzte was er brauchte war eine aufgescheuchte Horde von Fans. Die Schattenseiten, wenn man berühmt war. Er wunderte sich insgeheim schon darüber, dass die Presse noch keinen Wind von seinem Zusammenleben mit Ryuichi bekommen hatte und der Name Thoma Seguchi tauchte in seinem Kopf auf.

Jedenfalls hatte sich Shuichi vorgenommen, etwas für Ryuichi zu tun. Er wusste nicht genau, ob er das aus Dankbarkeit tun wollte, oder weil ihn manchmal ein merkwürdiges Gefühl überkam, wenn er Ryuichi ansah. Er konnte es nicht wirklich einordnen; ein Kribbeln in der Magengegend mit einem Brett vor dem Kopf... ja,... so in etwa fühlte es sich an... Manchmal war es zum verrückt werden, weil er dann merkwürdige Sachen machte wie stolpern, vor die nächste Möbelecke rennen oder sinnloses Zeugs brabbelte, wenn Ryuichi bemerkte, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Der ältere Sänger lachte dann meistens und das waren die Momente, an denen Shuichi glaubte sein echtes Lachen zu sehen. Schon merkwürdig. Shuichi seufzte. Dieses Gefühl war in den letzten Wochen zwar immer stärker geworden, aber er traute sich nicht, dem näher auf den Grund zu gehen. Der Schock der Trennung von Yuki saß ihn noch immer tief in den Knochen, was er sich natürlich nicht eingestehen wollte. Aber der beste Beweis dafür war der Liedertext, den Shuichi stets mit sich herumschleppte. Außerdem überkam ihn eine nahezu panische Angst, wenn er daran dachte, Yuki noch einmal ins Gesicht blicken zu müssen. Doch das schob er immer weit von sich.
 

Shuichi grübelte. Was konnte man einem super-hyper-megareichen Popstar schenken? Der konnte sich doch sowieso alles leisten, was er gern haben wollte. Nah~ wenn er recht überlegte war Schenken ja auch irgendwie komisch. Das hörte sich so nach Liebesbeziehung an. Shuichis Wangen färbten sich bei diesem Gedanken rot. Was könnte man...- Plötzlich blieb er stehen; ein Mann beschwerte sich lauthals hinter ihm und rieb sich seine Nase, mit der er gerade ziemlich hart in Shuichis Rücken gerannt war.

"Ich hab's! Ich koche was!"

Dass Shuichi in allem anderen besser war als gerade im Kochen, ließ er mal ganz außer Acht. Auch den Mann, der ihn beim Vorbeigehen böse anstarrte und leise Flüche losließ.

Aber was mochte Ryuichi am liebsten? Tag für Tag gab es immer nur Fertiggerichte (mittlerweile vermisste Shuichi bereits das grottenschlechte Essen seiner Mutter...) und er hatte nie mit ihm über seine Leibgerichte gesprochen. Eigentlich redete Shuichi immer viel ~ wie schon immer ~ und wenn er richtig schloss - er wusste gar nicht viel über Ryuichi.
 

Das wollte er ändern! - und verschwand im nächsten Supermarkt.
 

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

"Puhhhhh!" Ryuichi lehnte sich im Stuhl zurück und streckte sich genüsslich. Der Song war fertig, er konnte endlich nach Hause gehen. Mit einem Seitenblick auf die Uhr bemerkte er die fortgeschrittene Stunde und stöhnte. Nach acht - Shuichi musste sicherlich schon zuhause auf ihn warten und sich vor Aufregung auf die Tour die Fingernägel abknabbern. Der Arme war mit jedem Tag der verging immer aufgekratzter geworden. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen stand der Sänger auf, packte Kumaguro beim Arm, der auf dem Tisch zugesehen hatte und verließ den Arbeitsraum. Auf dem Weg zum Ausgang des NG Gebäudes traf er auf Thoma.

"Ryuichi! So spät noch hier?" mit einem Lächeln kam der blonde Mann auf ihn zu.

"Oh, hallo Thoma! Ich hab gearbeitet!"

"Du arbeitest in letzter Zeit ziemlich hart und ungewöhnlich viel. Das wundert mich ein bisschen."

"Mhh... kann schon sein na no da!"

Es stimmte; in letzter Zeit war Ryuichi oft lange bei der Arbeit gewesen, hatte seine volle Energie in die Band gesteckt. Vielleicht auch aus dem Grund, nicht zu oft mit Shuichi allein zu sein. Er hatte insgeheim Angst, dass er sich nicht zurückhalten konnte. Doch - er musste sich zurückhalten.

"Ist alles...soweit in Ordnung bei euch...?" Thoma sah verschmitzt in Ryuichi's plötzlich ernster werdendes Gesicht. Eigentlich stand es ihm gar nicht zu derartige Fragen zu stellen.

Ryuichi schien zu überlegen und spielte an seinem Kumaguro herum.

"Du musst mir nicht antworten, Ryuichi." Freundlich legte Thoma eine Hand auf die Schulter seines Freundes. "Ich hoffe nur, dass alles mit der Tour besser wird."

"Hai!" einen breites Grinsen machte sich auf Ryuichi's Gesicht breit. "Kumaguro hat gehört, dass Thoma mit Shuichi gesprochen hat, es ging ihm danach viel besser no da!"

Zur Antwort lächelte Thoma. Ja, er hatte sich Shuichi tatsächlich vor einigen Tagen zur Seite genommen, und sich für alles mehr oder weniger entschuldigt. Er hatte das Bedürfnis gehabt, etwas für dem Jungen zu tun. Seitdem war die Stimmung zwischen ihnen als auch zwischen allen Bandmitgliedern um einiges besser geworden. Aber was war nun mit Ryuichi?

"Ryuu-chan muss los, Kumaguro will zu Shuichi!" und ehe sich Thoma versah, war Ryuichi schon aus der Tür und Sichtweite. Einen Moment noch schmunzelte der blonde Mann, ehe auch er sich auf den Weg machte seine letzten Sachen zu packen und sich allmählich fertig zu machen.
 

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Die Tür öffnete sich einen Spalt breit; das grelle Licht aus dem Treppenhaus zog eine grade Linie hinein bis in das Wohnzimmer.

"Huh...?" machte Ryuichi verwundert als er bemerkte, dass kein Licht in der Wohnung brannte. War Shuichi gar nicht da?

"Shu-chan?" er knipste das Licht in Flur an und blickte neugierig ins Wohnzimmer. "Ah!" Ein Laut der Verwunderung entkam seinem Mund als er den komplett gedeckten Wohnzimmertisch entdeckte. Shuichi war eingeschlafen und stützte sich (in einer ziemlich ungesunden Position ^^;) am Tisch ab.

"Kuma, schau... kawaii!" flüsterte Ryuichi und drückte den rosa Hasen fest an sich. Shuichi hatte Essen für ihn gekocht und er war zu spät gekommen. Irgendwie hätte er sich in diesem Moment ohrfeigen können. Vorsichtig betrat er den Raum und betrachtete Shuichi gründlich von allen Seiten. Ihm beim Schlafen zuzuschauen war einfach eine Sensation! Schließlich setzte er sich hinter ihn und wusste erst nicht recht, was er tun sollte. Kitzeln? Neeeee, das war gemein. Schließlich umarmte Ryuichi seinen Freund von hinten und ein Seufzer der Entzückung entfuhr ihm. Wie gerne würde er das öfter mit ihm machen...? Er roch doch so gut. Ah - hatte er sich vorhin nicht noch mal deutlich gemacht, dass er sich zurückhalten wollte?

Aber was war schon ein Moment...? Eng kuschelte er sich an ihn. Wenn er es zugab, machte er das öfter heimlich im Schlaf, aber er hatte es nie gewagt auf andere dumme Gedanken zu kommen. Ryuichi hatte Angst vor der Reaktion seines Freundes. Aber wenn er ihn jetzt so betrachtete... Er stützte sein Kinn auf dem Rücken des jüngeren ab und begann fast unbemerkt seinen Nacken zu kraulen. Er unterdrückte das aufkommende Bedürfnis auf der hellen Haut einen Knutschfleck zu hinterlassen indem er sich einmal fest auf die Unterlippe biss. Er war einfach zum Anbeißen!

Plötzlich atmete Shuichi auf und hob langsam seinen Kopf vom Tisch.

"Ryuu-chan..." machte Shuichi verschlafen und realisierte erst gar nicht, wie schnell Ryuichi hinter ihm aufgesprungen war.

"Konban wa, Shu-chan!" mit einem unschuldigen Lächeln setzte sich der ältere Sänger auf die andere Seite des Tischs und betete, dass er nichts gemerkt hatte. Vielleicht hätte er besser Schauspieler werden sollen...?

Seine Gebete wurden erhört, denn Shuichi begann sofort wild mit den Armen zu rudern und lenkte das Thema auf das Essen.

"Ah-ano, ich hab Essen gemacht! Ich - ich wollte mich bedanken, weil du mir so bei der Arbeit geholfen-" Shuichi hielt inne und wurde auf der Stelle knallrot als er Ryuichis verträumten Blick bemerkte, mit dem er ihn maß. Er hatte eine Hand auf den Tisch abgestützt und lächelte.

"Shu-chan, du bist so süß!" Shuichi wurde noch um einige Rottöne dunkler. "Itadaki-masu!" Ryuichi begann die inzwischen kalt gewordene Misosuppe zu schlürfen.
 

Zwanzig Minuten später.
 

"Puhh, so gut hat Ryuu-chan schon lange nicht mehr gegessen!" sagte Ryuichi nachdem, er seine leere Suppenschüssel zufrieden von sich weg geschoben hatte.

"Na ja, ich bin zwar ein grottenschlechter Koch, aber immerhin besser als diese Fertiggerichte." Shuichi, mittlerweile um einiges wacher, machte ein angewidertes Gesicht und hielt sich lachend den Bauch.

"Ah! Sag doch so was nicht! Shu-chan kocht wunderbar!" lächelnd beugte er sich hinüber zu Shuichi und wuschelte ihm durch das Haar. Solcherlei Komplimente hatte der junge Sänger noch nie zuvor bekommen. Dieses merkwürdige Gefühl überkam ihn wieder, doch er versuchte sich diesmal nichts anmerken zu lassen. Es waren ja auch glücklicherweise, bis auf den Tisch, keinerlei Möbelecken in reichweite; hinfallen konnte er auch nicht, er saß ja.

"Schon halb zehn! Himmel!" rief Ryuichi plötzlich und sprang auf. "Ich muss ja noch packen! Und duschen wollte Kuma auch noch!"

Schmunzelnd sah Shuichi dem grünhaarigen Sänger nach, der wie von der Tarantel gestochen ins Schlafzimmer rannte. Wie hatte es dieser Mann geschafft bis jetzt alleine zu überleben?! In einer Stunde kamen schon die anderen um zum Flughafen zu fahren. Shuichi hatte seine Sachen in weiser Voraussicht schon vor ein paar Tagen gepackt (er war viel zu aufgeregt gewesen ^^) und duschen brauchte er enenfalls nicht mehr. In aller Seelenruhe erledigte er vor sich hinsummend den Abwasch und hörte interessiert Ryuichis Kampf mit seinem Reisekoffer und mit der Dusche zu. Kumaguro war es wohl zu heiß. Shuichi war nahe daran, einfach das Badezimmer zu stürmen, weil man hätte meinen können, jemand fechte dort seinen Todeskampf aus, doch dann schien es mit einem Mal in Ordnung.

Als Shuichi nach einiger Zeit Ruhe dann schließlich ein Geräusch hinter ihm hörte, wand er sich halbwegs erschrocken um. Was er sah gefiel ihm auf eine Art und Weise gar nicht, aber dafür auch wiederum verdammt gut. Patschnass stand Ryuichi im Kücheneingang, nur mit einem Handtuch um die Hüften gebunden und sich mit verzogenem Gesicht die Augen reibend.

"Mahhhh! Shu-chaaahaaan! Kumaguro hat mir Seife in die Augen gespritzt!"

Shuichi schluckte. Er schluckte noch einmal und starrte geistesabwesend den halbnackten Körper vor ihm an. Die Wassertropfen perlten langsam von dem Oberkörper ab, suchten sich ihren weg über einen durchtrainierten Bauch...

Nein, er korrigierte sich, es gefiel ihm durchaus ziemlich verdammt noch mal gut, was er da sah. Das Brett vor seinem Kopf schien diesmal besonders dick zu sein und auch sein Magen machte kleine Freudentänzchen. Sein Blick blieb irgendwie auf dem knappen Handtuch hängen.

Ryuichi hatte das Augenreiben aufgegeben und bemerkte die Blicke seines Gegenübers. Seine Augen blitzen und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. Was war denn das...?

"Ka-kann ich etwas f-für dich tun?" stotterte Shuichi und hatte gar nicht bemerkt dass man IHN bemerkt hatte.

Einen Moment lang herrschte Stille. "Frag lieber, was ich mit dir MACHEN möchte."

Shuichi sah erschrocken auf und sein Magen machte satte 10 Salti, als er den Blick Ryuichis gewahrte. Dieser Ausdruck in ihm verschlug ihm glatt den Atem. Wo grade noch Kinderaugen waren, fand er jetzt die Blicke eines Raubtieres wieder. Er riss die Augen weit auf, als Ryuichi mit katzengleichen Bewegungen auf ihn zu kam.

"Ma-machen...?" Shuichi wich einen Schritt zurück, dann war er an der Arbeitsplatte angelangt. Mein Gott, wie zur Hölle bekam er das Brett da weg?! Doch Ryuichi kam immer weiter auf ihn zu. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals.

"Shuichi..." Mein Gott, dieser Blick, diese Stimme; das war einfach zu viel für ihn! Seine Hände krampften sich in das Geschirrspültuch, als Ryuichi sich mit den Armen auf der Arbeitsplatte abstützte und ihn so mit seinem eigenen Körper gefangen hielt.

"...was du willst..." hauchte ihm sein Gegenüber ins Ohr und war nur Millimeter mit seinen Lippen von der Haut seines Halses entfernt. Ryuichi bemerkte die Gänsehaut des jüngeren und lächelte als er diese vorsichtig mit seinen Lippen kostete.

Das war eindeutig zu viel - Shuichi verdrehte seine Augen und erschauderte unter einer weiteren Gänsehaut. Ein Stöhnen unterdrückend sackte sein Kopf nach hinten, während Ryuichi zärtlich den Rest seines Halses erkundete. Shuichi's Brust hob und senkte sich immer schneller als der ältere Sänger beim Kinn angelangt war und sich langsam aber zielstrebig auf seinen Mund zubewegte. Ryuichi stoppte nun fast, berührte ihn mit den Lippen nur noch flüchtig; ihre Münder nur noch Mikrometer voneinander entfernt. Ryuichi sah Shuichi tief in die Augen, legte sein ganzes Begehren in nur diesen einen Ausdruck. Lusttrunken erwiderte der jüngere den Blick (er konnte auch mittlerweile gar nicht mehr anders) und öffnete bereits seinen Mund um nach den Lippen seines Gegenübers zu schnappen - da klingelte es an der Tür.
 

(((( Gomeeeheheeeeen! Bitte, bitte, bitte nicht lynchen Devil!!!! >___<°°°°°°°)))
 

"Ryuichi! Shuichi! Seid ihr fertig?" Hiro's Stimme holte Ryuichi in die Wirklichkeit zurück. "Uwaaaaah! Ich hab ja gar nichts an!" und ward im Schlafzimmer verschwunden.

Vollkommen außer Atem rutschte Shuichi den Schrank herunter. Was-war-das? Solch ein Gefühl hatte er noch nie gehabt; er war fix und fertig. Sexbesessen? Entzug? - das musste es sein.

"Das....fällt dir früh ein....."
 

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Author's Note: Bitte...*wimmer* *fleh* Ich will euch nicht ärgern! ^^°°°° Ich kann die beiden nur nicht einfach so in die Kiste hüpfen lassen; das würde doch gar nicht in die Geschichte passen, wenn ich das alles einfach so kurz abhandle, oder...? Verzeiht ihr mir...? ^^ Eigentlich wäre jetzt hier ein neues Kapitel dran, aber ob ich da jetzt eins draus mache ist ja eigentlich egal. Es folgt nun wieder ein ziemlicher Zeitsprung, denn ganz so lange sollte es dann doch nicht werden.... *sniff*
 

Ah ja; bitte verstümmelt mich nicht! ^^ In diesem Teil der Geschichte folgt noch eine kleine Songfic. Es ist leider kein Lied von Gravitation, sondern eins von Siam Shade. Ich fand den Text so passend - und schön! ^^ Aber ich dachte, die Stimmen passen auch zu Ryuichi und Hiro, von daher hab ich einfach mal der Phantasie freien Lauf gelassen... *tüddlüüü* Es heißt "Kumori Nochi Hare", hört es euch unbedingt einmal an. : )
 


 

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug - die Tour, ihre Fans, ihre Freunde. Alles war nahezu perfekt. Das Auftreten der beiden Bands war in Japan wie eine Bombe eingeschlagen. Ihre Platten verkauften sich derweil mindestens zehnmal so gut und auch die Anzahl der vor dem Hotel wartenden Fans wuchs mit jedem Tag. Shuichi fühlte sich, als ob er auf Wolken schweben würde. Sein größter Traum war in Erfüllung gegangen, für den er die letzten Wochen sehr hart hatte arbeiten müssen. Trotzdem - etwas fehlte ihm noch.
 

Außerdem lag gerade heute etwas in der Luft, das spürte er. Es sollte ihr letztes Konzert in Japan werden, der krönende Abschluss in der größten und noch dazu restlos ausverkauften Halle Kyotos. Eine merkwürdige Spannung lag zwischen den Bandmitgliedern, sie war fast greifbar. Vielleicht lag es auch nur an der Aufregung; die Fans erwarteten heute von ihnen, dass sie mehr als nur ihr Bestes gaben.

"Woahhhhhh! Das wäre geschafft!" Shuichi ließ sich hechelnd auf einen freien Sessel inmitten der luxuriösen Eingangshalle des Hotels fallen, nachdem sie den Spießrutenlauf quer durch die tobende Menge ihrer Fans gemeistert hatten.

"Die Kids werden immer aufdringlicher..." murrte Hiro neben ihm und zog sich sein halb zerfetztes T-Shirt zurecht, welches ein übereifriger Fan nur zu gern an sich gerissen hätte.

Shuichi lachte. "Hiro, der Herzensbrecher!"

"Na na, pass mal lieber auf, dass Ryuichi und du nicht bald alle Herzen brecht!" Noriko blinzelte ihm heimtückisch zu, die sich gegenüber von ihm mit einem Blatt Papier Luft zufächelte.

"Äh?"

"Na ja, eure Bühnenshow muss doch heute mal ein wenig ausgefallener sein, oder willst du die Fans enttäuschen?" Noriko gluckste.

"Ähhhh...." der pinkhaarige Sänger lief leicht rot an. "Ähhh, wir werden sehen." Abwinkend lachte er. War das eine Anspielung? Der junge Mann sinnierte.

Ryuichi und er - das war schon so eine Sache. Nach der "ich-mach-mit-dir-was-du-willst"-Aktion hatte er es nie wieder gewagt auch nur annäherungsweise in solch eine Situation zu kommen, was bei manchen Badezimmergängen (Ryuichi und er hatten meist im selben Hotelzimmer geschlafen) gar nicht so einfach gewesen war. Shuichi wusste, dass zwischen ihm und Ryuichi mehr als nur freundschaftliche Gefühle schlummerten - aber warum fühlte er noch immer diese Angst ihm näher zu sein? Warum zögerte er? Er hatte in letzter Zeit so oft sich selbst und auch Yuki dafür am liebsten zum Teufel geschickt, aber so stur wie er immer gewesen war, haftete auch dieses Gefühl an ihm wie Pech. Das Gefühl, dass noch irgendetwas da war, was ihn nicht so sein ließ wie er selbst. Der junge Sänger hasste sich dafür, doch kam nicht dagegen an.

Irgendetwas musste passieren, doch er wusste nicht wann und schon gar nicht was. Zudem zehrte die Tour an seinen Kräften, sodass er kaum Zeit gehabt hatte über seine Privatprobleme nachzudenken. Es war zum aus der Haut fahren!
 

Shuichi kippte fast vom Stuhl als er aus seinen Gedanken gerissen wurde.

"Shuuu-chaaaaaan! Lass uns das neue Zimmer erkunden, na no daaaa!" Ryuichi stand neben ihm und zerrte an seinem Ärmel. Er hatte gar keine andere Wahl als mitzukommen. "Hai!" und schon waren die Beiden verschwunden.

"Kindisch wie immer..." Noriko schüttelte den Kopf, während sie den Sängern nachsah.

"Meinst du? Ich finde Sakuma-san hat sich verändert seit der Geschichte mit Shuichi." Hiro wirkte nachdenklich.

"Ja, da hast du recht. Aber..." sie beugte sich zu dem Gitarristen hinüber und sprach etwas leiser. "... meinst du, zwischen den beiden läuft was...?" Hiro schmunzelte.

"Mh.... ich weiß nicht.... als wir die beiden damals zum Flughafen abgeholt haben, hätte ich fast meinen können, ich hätte sie in flagranti erwischt...aber...." Noriko unterbrach seine Überlegungen.

"Eiri-san wird heute hier sein."

"Was?!"

"Pschhht! Nicht so laut!"

"Mhhhhhhh..."

"Mh....."

Vielsagende Blicke wurden ausgetauscht.
 

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

"Kumaaaaaa, sieh dir das an!!"

"Geilomaaat!"

Ryuichi und Shuichi quietschten vergnügt, als sie das einmalig ausgestattete Hotelzimmer begutachteten, dass für einen Tag nur ihnen gehören sollte. Das war mit Abstand das teuerste Hotel gewesen, das sie während der Tour besucht hatten.

Wie die Kinder - Noriko sollte vollkommen recht behalten - hüpften sie als erstes auf dem Bett herum. Der kleine rosa Hase flog wie ein Gummiball auf und ab.

Nach diesem ausgiebigen Belastungstest streckten sich die zwei schwer atmend darauf aus und stellten fest, dass man auf ihm nicht nur ausgesprochen gut hüpfen konnte.

"Ne, Ryuu-chan? Ich kann noch gar nicht glauben, dass alles so gut verlaufen ist. Und dieses Zimmer ist einfach ne Wucht!"

"Hai! Das alles nur, weil wir einfach umwerfend sind na no da!" Ryuichi warf Kumaguro einmal hoch in die Luft.

"Ryuu-chan, hast du Angst?" Der jüngere der beiden wurde nachdenklich.

"Ara? Angst? Wovor sollte Ryuichi Angst haben?" Große Kinderaugen sahen Shuichi verwundert an. Er redete wirklich über viel zu viel über solche verrückten Gefühle.

"Na ja... Angst vor dem, was noch kommen wird. Ich meine der Erfolg, die vielen Fans..."

Ryuichi verstand. "Shuichi muss keine Angst haben, er wird es schaffen! Pika Pika! Ryuu-chan wird ihm helfen!"

Der jüngere lächelte dankbar. Allein diese Worte nahmen alle Sorgen von ihm. Ja, er würde es schaffen, mit Ryuichi's Hilfe.

"Außerdem hat Ryuu-chan ein Geschenk für Shuichi na no da! Du wirst Augen machen heute Abend!" Verdutzt drehte er seinen Kopf in die Richtung des älteren. Hatte Shuichi da nicht ein verräterisches Funkeln in den Augen seines Kollegen gesehen?

"Was für eine-" Viel mehr Gelegenheit bekam er gar nicht Ryuichi über das "Geschenk", was auch immer es sein möge, auszufragen, denn der stand plötzlich vom Bett auf und begrüßte mit einem erfreuten Aufschrei die riesige Badewanne im nahe liegenden Badezimmer. Ryuichi liebte Badewannen - und Wasserschlachten. Shuichi sprang quiekend vom Bett auf, als er eine Ladung des kühlen Nass voll abbekam.
 


 

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

"Yuki? Yuki Eiri?"

"Wie ist ihr Verhältnis zu Thoma Seguchi?"

"Und was ist mit Shindou-san, lebt er nicht mehr bei ihnen?"

"Bitte nehmen sie Stellung, Eiri-san!"

Geblendet und leicht genervt durch die vielen Fragen der Reporter die sich um ihn scharten, drängelte sich Yuki durch das Blitzlichtegewitter zum Eingang des Hotels. Hätte er doch lieber den Hintereingang benutzt. Er hatte keine Lust heute auch nur eine einzige Frage zu beantworten, mal ganz davon abgesehen, dass es die Reporter einen Scheiß anging, mit wem er Sex hatte oder auch nicht; allein der Flug war eine einzige Tortur gewesen. Hinter ihm versperrte das Security-Personal den aufdringlichen Reportern und Fernsehkameras den Zugang. Erleichtert zog sich Yuki den Schlips zurecht, während er sich aufmerksam umsah. Na, das konnte was werden.
 

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

"Das soll ich anziehen?!"

Mit weit aufgerissenem Mund begutachtete der pinkhaarige Sänger den Fetzen Stoff vor seinen Augen.

"Haiii~!" Zuckersüß hielt es ihm K noch ein Stück näher. "Das wird die Fans glatt umhauen!"

"Ja, und mich auch..." grummelte Shuichi. Er gab es auf, gegen K's Meinung anzugehen. Was er sagte war Gesetz - basta. Mit einer halb gespielt zornigen Geste riss Shuichi das Kleidungsstück an sich und stapfte murrend ins Badezimmer. Er hatte nicht mehr viel Zeit, sie mussten gleich los. Glücklicherweise war die Konzerthalle nur wenige Minuten von hier entfernt.

Dieses Ding, eine andere Betitelung fand er für sein Bühnenoutfit nicht, war in seinen Augen nicht mehr als ein SM Dress... oder wie auch immer man das nannte. Knappe Hotpants, bis über die Knie reichende Stiefel (zu seinem Entsetzten auch noch hochhackig!) und ein sehr knappes Oberteil. Alles in schwarzem Latex - wohl bemerkt.

"Auch das noch..." grollte er, als er ein ebenfalls schwarzes Halsband fand.

"Bin ich ein Hund?!"

Mühevoll zog er es sich an; das alles war ziemlich eng; und besah sich im Spiegel.

"Suuuper meeegaaaklasse..." Er sah aus wie - wie - ein Wort musste erst noch erfunden werden um das in Worte zu fassen, was er sah. Aber dennoch, tuntig hin oder her; sein Hintern kam durch dieses Höschen besonders zur Geltung. Noch einmal zurrte er die Reißverschlüsse nach und freundete sich langsam mit dem Gedanken an, dieses Teil auf der Bühne zu tragen. Hoffentlich würde Ryuichi nichts sagen! Er schickte ein stilles Stoßgebet zum Himmel. Seufzend schwang er sich auch noch den gleichfarbigen langen Mantel um und machte sich auf den Weg.

Allerdings würde er sich garantiert nicht mit den Stiefeln anfreunden, denn als er die Treppe hinunterstürmte knickte er auf den letzten Stufen zur Lobby einmal heftig um und fiel ~
 

~ und landete genau vor den Füßen eines Mannes. Als Shuichi aufsah, setzte sein Herz einmal aus.

Yuki stand vor ihm und blickte verwundert auf ihn herab.

"Shuichi!" Etwas anderes konnte er nicht sagen, da ihn dieses schwarze Outfit seines Gegenübers doch sehr beschäftigte.

Shuichi lief auf der Stelle blutrot an und stand mühsam auf. Ausgerechnet ER musste in DIESEM Moment hier aufkreuzen und ihn in DIESEM Aufzug sehen. Er wusste nicht worüber er sich mehr ärgern sollte; darüber dass er Yuki nach so langer Zeit einmal wieder sah und er dieses Ding trug, oder diese seltendämliche Begrüßung.

Der Schriftsteller lächelte und ließ seine Hände in den Taschen seiner Hose verschwinden. "Gut schaust du aus." Ein alles sagendes Grinsen begleitete diesen Satz.

In Shuichi brodelte es. Am liebsten würde er - würde er-

"Danke, du auch..." Er sah zu Boden und hörte, wie sich Yuki eine Zigarette ansteckte.

"Wir sehen uns dann in der Halle." Mit diesen Worten wand sich der blonde Mann von ihm ab und ging die Stufen hinauf, die Shuichi gerade hinab gefallen war.

Der pinkhaarige Sänger verharrte noch eine Weile in dieser Position bis er schließlich in sein Oberteil griff und ein etwas mitgenommenes weißes Blatt Papier herauszog. Er war so ein Idiot - selbst jetzt noch hatte er Yuki's Liedertext dabei. Er hatte ihn wieder gesehen; nach so langer Zeit und dann das. Shuichi hatte sich ihr Wiedersehen in allen möglichen Farben ausgemalt, nur nicht so. Ein leiser Schmerz machte sich in seiner Brust breit. Warum quälte es ihn noch immer so?

"Shindou Shuichi...?" eine kleine piepsige Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und er versteckte das was er in den Händen hielt schnell.

"Ja?" eine schüchterne Angestellte des Hauses überreichte ihm mit einer tiefen Verbeugung einen Briefumschlag. Verwundert blickte er sie an.

"Für mich?" Ein heftiges Nicken des Mädchens war die Antwort, die sich nicht traute aufzusehen. Zögernd griff er nach dem Umschlag und öffnete ihn.
 

Komm nach dem Konzert in Suite No 1; ich erwarte dich
 

Kisses XXX
 

Äh? Also wenn das ein Fan gewesen war, dann hatte der sich aber wirklich etwas einfallen lassen. Oder könnte es vielleicht Yuki gewesen sein? Der Stich in Shuichi's Brust verschlimmerte sich und er schluckte nervös. Nein; so ein Typ war er nie gewesen - aber wer dann?

"Shuichi, bist du fe- wie siehst du denn aus?!" Der Angesprochene zuckte unter Hiro's Worten wie unter einem Peitschenhieb zusammen. Klasse, der auch noch.

"Noch ein Wort...." grollte er zurück während er den Umschlag wieder schloss.

"Mah, ist ja gut, ist ja gut! Ein Liebesbrief von einem Fan?"

"Na ja, kann man so sagen..."

Hiro grinste, blickte kurz hinter sich in einen unbeleuchteten Flur und zwinkerte einmal.

"Lass uns gehen, Shuichi. Es wird Zeit." fügte der Gitarrist noch an und nahm seinen Freund mit gen Ausgang. Kurz hinter ihnen tauchte Noriko wie aus dem nichts auf und lächelte zufrieden.
 

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Noch nicht einmal im Auto hatte er Zeit gehabt weiter über diesen merkwürdigen Brief nachzudenken. Er wunderte sich nur weiterhin über sich selbst; über seine Reaktion gegenüber Yuki. Warum war er wütend geworden?
 

Ehe er sich versah stand er auch schon Backstage mit den anderen in der riesigen Konzerthalle. Alle machten sich derweilen über sein Kostüm lustig. Alle, bis auf Ryuichi, der sich mit dem merkwürdigen Kommentar "Hübsch, hübsch..." mehr auf das Betrachten eingeschränkt hatte. Der ältere Sänger konnte ihn erst jetzt in voller Pracht bewundern, da er schon einige Stunden vor Shuichi das Hotel verlassen hatte, um noch etwas Wichtiges zu erledigen. Shuichi fühlte sich unbehaglich unter solch einer eingehenden Betrachtung. Die anderen waren ihm ja mittlerweile egal, doch dieser Blick... Eine Gänsehaut lief seinen Rücken hinab.

"Nahhh, lass den armen Shuichi, Ryuu-chan und sieh lieber was die gute alte Nori-chan dir mitgebracht hat!"

"Uh? Ich dachte ich soll das hier anziehen?" verwundert sah Ryuichi an sich herunter. Ein Muskelshirt und eine Hose; der übliche Dress für eines ihrer Konzerte.

Noriko kicherte. "Nein nein, Ryuu-chan. Los, komm mit!" die Frau packte ihn beim Arm und zog ihn gen Umkleide.
 

10 Minuten später.
 

Ein Urschrei erschütterte den künstlichen Boden der Bühne.

"Ryuichi! Komm her!"

"Noriiiiii! Das tut weeheheeeeee!"

"Dir wird gleich noch viel mehr weh tun! Also komm her!"
 

Da stand er. Der begnadetste Sänger aller Zeiten; Sakuma Ryuichi. Shuichi musste erst zweimal hinsehen und sich die Augen reiben.

Ein Engel; ein weißer Engel stand vor ihm. Noriko hatte wirklich ganze Arbeit geleistet; Ryuichi sah einfach, einfach - Shuichi suchte nach Worten - zu gut aus um wahr zu sein. Eine weiße, knalleng anliegende Hose, die an den Unterschenkeln nur durch Schnüre zusammengehalten wurde. Alles weißes Leder. Sein Oberteil bestand vielmehr aus langen Stoffbändern, die sich sexy um seine Brust wickelten. Der Bauch lag stellenweise frei. Was das Image des Heiligen dann doch ein bisschen störte, waren die Utensilien, die er um die Hüften trug. Handschellen, feingliedrige Ketten...

"Die Schnüre sind zu eeeheeng..." maulte der ältere Sänger und zupfte unbeholfen an seinem "Oberteil" herum.

"Ahhh, stell dich doch nicht so an, Ryuu-chan! Du siehst gut darin aus; den Fans wird es glatt die Sprache verschlagen und auch Shuichi gefällt es auch, oder Shu-chan?"

"Wa-? Äh, jaja, natürlich...." Er merkte wie ihm die Röte ins Gesicht schoss und Ryuichi ihn merkwürdig ansah, als er Noriko antwortete. Natürlich gefiel ihm das.

"Na dann! Let's go! Die Fans warten schon!" K schoss mit seiner Magnum einmal in die Luft.

Die Gruppe trennte sich und Shuichi bemerkte das leichte Lächeln auf den Lippen seines älteren Kollegen, als er an ihm vorbeiging.
 

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
 

Das Konzert hatte begonnen. Die tobende Menge brachte die Halle zum Beben; ein lautes Kreischen raubte allen beinahe das Gehör, als Ryuichi und Shuichi zusammen auf die Bühne gingen; Ihr Outfit schien anzukommen. Sie ließen es langsam angehen; erst die ruhigeren Lieder, bis sie schließlich ihr Tempo immer weiter steigerten. Auch die beiden Sänger steigerten sich. Von Minute zu Minute bröckelte die Mauer um sie herum, die Shuichi heute morgen noch gespürt hatte. Mit jedem Satz den er sang fiel ihm alles leichter. Selbst die zweideutigen Blicke zwischen Ryuichi und ihm machten ihm mehr Spaß als sonst. Er genoss insgeheim jede Berührung von ihm; jeden Luftzug, der seinen Geruch an ihn herantrug. Es kam ihm selbst unheimlich vor, doch die ganze Umgebung gab ihm ein vertrautes Gefühl wieder, das er seit längerer Zeit vermisst hatte. Shuichi glaubte glücklich zu sein, wenn er zusammen mit seinem größten Idol auf der Bühne stand und die Massen der Fans vor ihnen zum toben brachte. Dennoch...

Sie waren bei "Shining Collection" angekommen und der pinkhaarige wusste, dass er sich nun einige Momente Pause gönnen konnte. Er sang bei diesem Song nicht mit.

Er hörte, wie Ryuichi den Song begann...
 

The motion of imprisonment in a bed of glass
 

... und gab sich seinem Rhythmus hin. Irgendwie mochte er dieses Lied. Der junge Sänger beobachtete sein Idol von der Seite aus, er liebte es, wenn Ryuichi es sang. Seine Gedanken glitten ab. Damals, beim Musicfestival hatte er es zum ersten Mal gehört, Yuki hatte es für Grasper geschrieben, doch im Nachhinein hatte es irgendwie mit ihm zu tun. Leichter Wehmut erfüllte ihn, als er an diese Zeit zurückdachte, schüttelte diesen Gedanken jedoch schnell wieder ab. Nein, das gehörte der Vergangenheit an; heute sang Ryuichi nicht wegen Yuki und ihm. Shuichi musterte den grünhaarigen eingehend und erhaschte einen Seitenblick von ihm, während der den Refrain anstimmte und ihn mit seinen stechenden Blicken zu durchbohren schien.
 

Kiss shining, we're kissing in my eyes

Melting away even the flower petals in our way
 

Shuichi wurde anders. Plötzlich fühlte er sich an ihren ersten Kuss zurück erinnert, als ob Ryuichi gemerkt hatte, auf welch trübsinnige Gedanken der junge Sänger gekommen war.
 

Make me shining, changing into the most exciting colors

That first shone in a vision
 

Wie eine verschlüsselte Botschaft drangen die Worte an sein Ohr; so anders als sonst. Make me shining... Ryuichi meinte sich selbst. Und er meinte auch gleichzeitig ihn.

Natürlich.

Langsam glitten seine Blicke zur Seite. Er wusste nicht, ob es die plötzliche Erkenntnis über das was Ryuichi sang, oder Yukis Gesicht inmitten der Menge war, welche ihn in diesem Moment so durcheinander brachte.
 

Please don't cryin', imitating loneliness

Cutting into space with entwined regret

Make me shining, fragments of my scattered heart

A radiance that surpasses hope
 

Yuki sah Shuichi an. Kein Zweifel, er sah genau ihn an. Sekundenlang starrten sie sich an doch er sah nicht weg. Er hielt, dem kalten, eisernen Blick, den er so oft schon auf sich gespürt hatte stand, während die letzten Töne des Outros langsam verklangen und Ryuichi das Mikrofon ergriff. Ihm war der Blickwechsel zwischen den beiden nicht entgangen.
 

"Als nächstes folgt ein brandneuer Song meinerseits; ich widme ihm, jemandem ganz besonderen. Hiro!"
 

Shuichi war so verkrampft damit beschäftigt, seine innere Stärke beizubehalten, dass er erst jetzt bemerkte, wo Ryuichi die ersten Zeilen eines neuen Liedes anspielte, dass er es noch nie zuvor gehört hatte. Stirnrunzelnd hörte er angestrengt zu, verlor Yuki jedoch keinen Augenblick lang aus den Augen.
 

Even though after clouds is rain

Even though after rain are clouds

Eventually, it'll clear into blue skies

There's just one thing

That I want to tell to you first

"Your dreams won't leave you"

Sadness will always

Steal away your tears

But one by one, all those insufficiencies

Will be hidden in my heart

Even that is a very important thing, isn't it?

Let's keep looking ahead
 

Shuichis Gesicht entspannte sich während er den Text hörte, ihn langsam verstand. Sogar sein Blick glitt zurück zu dem Mann auf der Bühne, der zusammen mit Hiro gefühlvoll das Publikum und auch ihn betörte. Die Botschaft - Die Worte, auf die er schon die ganze Zeit gewartet hatte, sie zu hören! Die Überraschung!

In diesem Moment zwinkerte ihm Ryuichi zu.
 

Even nights that seem too long

Even nights that seem too cold

They won't continue like that much longer

There's just one thing

That I want to tell to you first

"The sun will rise again"

Everytime you remember your pain

I'm sure you can become kinder

Even tears will always be the trick

For lighting up that gaze

Even that is a very important thing, isn't it?

Let's take a little rest
 

Das Herz des Jungen krampfte sich zusammen. Wieso wusste Ryuichi--- Das war er in dem Lied. Er und niemand sonst!

"Ryuichi..."

Er sah zurück zu Yuki und stand von seinem Platz auf.
 

Even though after clouds is rain

Even though after rain is clouds

Eventually, it'll clear into blue skies

There's just one thing

That I want to tell to you first

"I'm always by your side"
 

Shuichi's schwarzer Mantel flatterte hoch hinauf als er die Bühne verließ. Die Fans konnten kaum an sich halten, als er sich vor der ersten Reihe seinen Weg an der Bühne entlang bahnte. Irgendwo dahinten -

Herzklopfend erkannte er Yukis Gesicht in der Menge; der sich im VIP Bereich befand. Reflexartig zog er den Zettel aus seinem Oberteil; Hände griffen nach ihm, doch er beschleunigte seinen Schritt.

"Solltest du nicht auf der Bühne stehen?" war Yuki's Frage, als der pinke Schopf vor ihm auftauchte. Fest sah Shuichi den Mann vor ihm an. Jetzt oder nie. Mit einer entschlossenen Geste nahm der die Hand des blonden Schriftstellers und legte den Zettel hinein.
 

Even though after clouds are clear skies

Even though after clear skies are clouds

Your own heart decides on happiness

Because of that, don't be confused
 

Verwundert sah der Mann auf das Papier und faltete es auseinander. Seine Augenbrauen zogen sich nach oben und er hob den Kopf.

"Du hast null Talent, also lass es lieber sein!"

Yuki traute seinen Ohren nicht und blickte in ein selbstsicher grinsendes Gesicht.
 

By what you see around you and shine for me

"Brighter than anyone"

Even nights that seem too long

Even nights that seem too cold

They won't continue like that much longer

There's just one thing

That I want to tell to you first
 

Jetzt hatte er verstanden. Er lächelte, als sich Shuichi wortlos umwand und den gleichen Weg den er gekommen war wieder zurück ging.

"Na endlich hast du's kapiert, du Idiot."
 


 

"I love you more than anyone"
 


 

Author's note: Als nächstes folgt das Adultkapitel!!! ^^ *hüpf* Wer noch nicht berechtigt dazu ist, es zu lessen, der sollte einfach mal auf yaoi.de vorbei schauen... oder mir eine E-Mail schreiben! ^__^

Track 9 ++++ Private Emotion

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Epilouge ++++ Shining

Epilouge ++++ Shining
 

Ich sehe, wie du mir entgegen strahlst. Ich hebe Kumaguro in die Höhe und rufe deinen Namen. Du rennst auf mich zu und ich spüre plötzlich dein Federgewicht in meinen Armen. "Aishiteru." Das Wort aus deinem Mund zaubert eine Gänsehaut auf meinen Rücken.
 

Es ist Frühling. Der Winter ist vorbei. Der Sturm ist vorüber.
 


 

Ich bin glücklich, Shuichi.
 


 


 

Mini Special ++++ Der nächste Morgen
 

H.: Naaa, Shuichi? Wie hast du die Nacht verbracht? *Klaps auf den Po geb*

S.: H-I-R-O! Das tut weh! *Hintern reib*

H.: *kicher*

S.: *rotwerd* Das ist nicht komisch!!! *wüt* *zeter* *morio*

N.: (grad dazu gekommen) Ahhhhh, die Invetition hat sich gelohnt! *tihi* Auch meine Outfits haben wohl Wirkung gezeigt...?

S.: *mit Armen strampel* Wahhhhhh! Das werd ich euch heimzahleeheheeeeen! *Stuhl nehm und nach Hiro schmeiß* (was eigentlich...? ^_^)

N.: Wo ist Ryuu-chan?

S.: *grummel* Unter der Dusche...

H.: Und..? Sei dihr jetzt zusammen...? *in die Seite piek*

S.: Ahhhh! *Haare rauf* Was geht euch das an?!

N.: *Finger an den Mun leg* Also war der Sex so gut, dass du bei ihm bleibst....?

S.: *ExPlOdIeR* Was hat das damit zu tun???!!!!

T.: (auch grad dazu gekommen) Was ist denn hier los..? *wunder*

H.: Shuichi hat grad zugegeben, dass er nur wegen dem Sex mit Sakuma-san zusammen ist....

S.: *in Rakete verwandel*

N.: Also wirklich, Shu-chan!

T.: Das dachte ich mir...

Y.: (ist mit Thoma gekommen) Ohhh, also ist er sogar besser im Bett als ich...?

S.: *brodel* *zisch* *hochgeh*

R.: (kommt aus der Dusche) Huh? Wo ist Shu-chan? Und wieso stinkt es hier so?

N.: Zieh dir gefälligst was an.

R.: Huch?! Ich hab ja gar nichts an! *Kuma davor hält*

H.: Also ich glaub nicht, dass das die Leser noch interssiert...

Autor (schreibt das Ganze ja...) Doch doch! Macht weiter! *sabber* Ryuu-chan, nimm gefälligst den Hasen da weg!

R.: Neeeeheheeeein! Lass das! Shuuu-chaaahaaaaaaan! Wähhhhh! Die betatscht mich!

N.: Bleib gefälligst auf deinem Stuhl sitzen und schreib weiter! Und begrabsch meinen Ryuu-chan nicht!

Autor: *schreibt gehorsam weiter*

T.: Deinen...?

N.: Ach egal jetzt! *brumm* Hol mal einer Shuichi vom Dach; wir müssen weiter. Die Europatour wartet nicht! *zwinker*
 

~~ Und wenn sie nicht gestorben sind, diskutieren sie noch heute.... ~~
 


 

Author's final comment: Ich-habe-tatsächlich-fertig! ^________^ Ich hätte nie gedacht, dass ich das durchziehe, aber dank der tollen Kommis und sogar E-Mails von euch hab ich mir immer wieder selbst in den Hintern getreten... oder soll ich besser sagen, dass ihr das wart...? Jedenfalls danke! :)

Ich entschuldige mich direkt für die vielen Rechtschreibfehler und das Lemon Kapitel.... *räusper* Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich eine Bettszene zwischen Männern geschrieben habe, als seid gnädig mit mir! ^__^ Ich hoffe, sie sagt euch zu. Beim ersten romantischen Teil habe ich mich von Linkin Park inspirieren lassen; "My December" heißt das Lied. Ich weiß nicht warum, aber die Melodik passte irgendwie. Naja, irgendwie hab ich dann beim zweiten Teil, wo's heißer zugeht ;P, "Privat Emotion" von Ricky Martin im Ohr gehabt und hab das Kapitel auch direkt mal so benannt. Ich muss wirklich sagen, dass mich die Musik die ich während des Schreibens gehört habe doch ziemlich inspiriert hat. ^^

Vielen, vielen Dank für's Lesen! *knuddel* Vielleicht schreib ich ja noch mal eine Gravi FF! : )

Hoffentlich bis zum nächsten Mal!
 

Eure Ryuu-chan



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (31)
[1] [2] [3] [4]
/ 4

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Klein_Ryu
2008-08-17T19:17:23+00:00 17.08.2008 21:17
huhu^^

bin gerade ebn mit deienr wundervollen ff fertig geworden :)
omg >__<
die is wirklch tolli~!!
gott...
vorallem hat mir das auf der bühne total gefallen,
als shu yuki den zettel zurück gegeben hat *g*
nun gut.. nicht nur das hat mir gefallen,
eigentlich hat mir alles sehr gefallen!!
nur schade, dass es jez aus is ;__;

Von:  MichaelW1980
2007-02-06T10:07:09+00:00 06.02.2007 11:07
Ein...... NIEDLICHER Anfang. ^_^ Okay, gerade Ryuichi erscheint mir ein wenig OOC... Etwa, dass er überhaupt auf Shuichis gewschwärme reargiert... Okay, da ist ja nichts falsch dran, weil man Figuren ja ohnehin OOC werden lassen muss, damit man sie verkuppeln kann, hehe... Aber es geht so einfach zu plötzlich vonstatten. Aber sonst.... süß! Dein Schreibstil ist soweit einwandfrei, aber ich hoffe, dass bei den folgenden Kapiteln weniger stark auf "Wörter" gesetzt wird, die es so gar nicht gibt. Umgangssprache ist nicht unbedingt so schön zu lesen. Davon ab... Die beiden machen mal wieder zusammen Musik? DAS kann ja was werden! *G* Und nach der Rolle, die Tohma in Ahikus Fanfic "Eins und Eins macht Zwei" gespielt hat, muss ich mich erst mal wieder daran gewöhnen, dass ER mit dabei ist, hehe... Das aber nur am Rande, hat ja nix mit Deiner Fanfic zu tun! Noch etwas technisches: Ich hätte so früh nicht schon mit Flashbacks angefangen. Vorallem nicht, weil der Leser dann Probleme hat, den Zusammenhang zu erkennen.

Gefallen hats mir trotzdem ganz gut. Noja, ich mal weiter lesen, wenn ich die Zeit finde. ^^° Zwar hast du die Fanfic eh schon zuende, aber vielleicht kannst du mit meinen Kommis ja trotzdem etwas anfangen. ^_^
Von:  allenleonardo
2006-01-28T18:16:55+00:00 28.01.2006 19:16
oh waiiiiii *Q*
ich liebe dieses pairing und gott sei dank sind sie jetzt zusammen. ^^ *sich freut* schreibst du noch mehr solche ryuXshu ff. *hundeblick* bitte.
ach ja kannst du mir kapitel 10 also den lemon teil schicken meine addy ist nina_rauner@gmx.de
Von:  AkikoKudo
2006-01-20T18:46:24+00:00 20.01.2006 19:46
Kannst du mir deine FF schicken?*ganz lieb frag*
wär echt lieb von dir
schick an AkikoKudo@gmx.de oder als ENS
vielen Dank
AkikoKudo
Von: abgemeldet
2005-04-13T22:55:42+00:00 14.04.2005 00:55
Waiiii~~~
sach ick da nur X3
*granich mehr aufhören konnte zu lesen*
Hach...ick liebe diese beiden *sternchenaugen*
Und das ganz zum schluss *wechlach*
Ich kann nich mehr XD

Suppa FF! *beide daumen hoch*
Von: abgemeldet
2005-03-31T06:47:25+00:00 31.03.2005 08:47
Also was soll ich dazu noch wirklich sagen...?
*erstmal verbeugt*
Tag, also ich bin Felli... hab schon mal das letzte Pitel gelesen... will aber die lemon!!
*quengel*
*drop*
Das ist unfair....
aber der letzte Band von Gravi... *gerade den 12ten gelesen hat*
*drop*
Da sind Shuichi und Yuki ja verheiiratet...
das ist zwar süß, aber Ryu geht nach Amerkia und will Schauspieler werden, das ist schlecht, ... UND das schreit nach einer Fortsetzung, aber da Shu weg ist, habe ich (mal wieder ... -.-') einen neuen Chara erfunden ^-^
Aber nun zu deiner FF, wirklich ein super klasse Schreibstil und es ist wirklich auch alles aufgeklärt...
*nick*
Echt eine hyper-hammer-mega-geile FF!!
*mal eben schreien muss*
Echt einfach nur kawaii und herrlich...
ein paar kleine Rechtschreibefehler, aber die stören nciht großartit, es sind genu Absätze vorhanden und Ryuichis Lebensgeschichte ist die beste, die ich mir vorstellen kann!
*es einfach nur geil findet*
So, ich muss leider weg, aber das ist besser, sonst wird der Kommi noch zu lang!
*fg*
*dir auf die Schulter klopft*
Ich werde heute auch nochmal deine Anderen lesen, bestimmt sind die auch so gut...
*da ganz sicher ist*
Hilfe! Ich muss zur Arbeit!!
*knuddl*
Also dann, ich hoffe, ich bekomme das Adult-Pitel noch, am liebsten wäre es mir per ENs, aber meine Addresse und meine Mail-Addi stehen auf meinem Stecki, wenn dir das lieber ist...
*nick*
*schnell rausrennt*
Bye Bye, ich hoffe, ich bekomme die Lemon...
*ga~anz lieb schaur*
Von:  -Pusteblume-
2004-12-11T12:25:10+00:00 11.12.2004 13:25
Das ist eine wunderschöne FF, vor allen Dingen weil Ray und Shu zum Schluss endlich mal zusammen kommen. Die meisten FF's, die ich mit den Beiden lese, gehen für sie nicht gut aus, oder auch für Sakuma-san, weil Shindou immer wieder zu Yuki zurück rennt. Nya, würde mich freuen, wenn du noch mehr Ryu x Shu FF's schreiben könntest ^___^
Bye shadow-girl
Von:  Tomonyan
2004-08-10T18:54:34+00:00 10.08.2004 20:54
Hallo Ryuu-chan
Ich bin durch Zufall auf deine Story gestossen und finde sie super, nur leider bin ich noch keine 18 Jahre alt und würde dich darum gerne bitten, mir diesen teil zuzuschicken.
Danke im Vorraus, Ray-chan
Von: abgemeldet
2003-11-22T10:09:53+00:00 22.11.2003 11:09
WOW.....also, deine FF ist supi, klasse, wundervoll, spitze, genial...mit anderen Worten, ich bin sprachlos ^^
1. Ich liebe dieses Pairing über alles ^^
2. Dein Schreibstil ist mega klasse ^^
3. Die Ideen waren toll ^^
4. Die Lemon war voll süß und gut geschrieben ^^
Mir fallen noch viel mehr Komplimente ein, aber der Kommi soll ja auch net zu lang werden ^^
Deine FF kommt zu meinen Favoriten, hab an einem WE ma alle FF's durchgesehen (naja Shonen Ai) und die Besten kommen einfach in meine Favoriten-Liste....du bist auf jedenfall dabei ^^
Liebe Grüße und weiter so ^^
~Chieri~
Von:  Kemet
2003-10-01T23:07:17+00:00 02.10.2003 01:07
*jetzt wie Devil loslegt*
Anoooooo!
*runmwirbel*
Du willst doch nich behaupten, das dieser Lemonteil nich gut gewesen sein soll, oder??
*glaubt es nich*
nenn mir al einen Autor, der es so redegwandt hinbekommt wie du, un?
*schwärm*
Endlih eine FF wo dieses OBERSÜSSE pairing ma richtig schön ausgeführt wurde!! Hach!!
*lechz*
Du schreibst noch mehr Gravi-FFs...
*anbet*
Büüüüüüüüdeeeeeeeeeeee!!!!!!
Ich wollte noch was zu einer bestimmten stelle in deiner FF sagen...und zwar zu..*trommelwirbel*
Dem Konzert!
Ich kenn 'Shining Collection' auch in einer Live.Version..und muss sagen, das du die Feelings, den anderen Song, das ganze Konzi so dermaßen genial rübergebracht hast, das ich dachte in einen Traum zu sein...es selber miterleben zu können...selbst zu sehen udn zu fühlen, was Ryuichi ausdrücken wollte...es war einfach phänomenal!
*niggz*
Schreib weiterhin so schöne und effektvolle FFs...du kannst es nämlich sehr gut!
*wink*
*wedelz*
Bis hoffentlich bald...

Faked


Zurück