P.S. Fuck You von abgemeldet (F**k your clever titles!) ================================================================================ Kapitel 7: Last day. -------------------- Es war ein trüber, verregneter Novembermorgen, die Herbstferien waren gekommen und so befand sich Sakura mitten im Packen ihres Koffers. Es ging für eine Woche zurück zu ihrer Mutter und sie freute sich so sehr auf ihr eigenes Zimmer, dass sie es kaum in Worte zu verpacken vermochte. Naruto hatte sie hin und wieder daran erinnert, ihm zu schreiben, damit sie etwas unternehmen konnten und sie hatte ihm versprochen, sich zu melden. Sasuke hatte sie – wie immer – keines Blickes oder Wortes gewürdigt und eigentlich benahmen sich die beiden, als wären sie füreinander nichts als verbrauchte Luft, doch Sakura war ganz froh um die angenehme Stille, die dies zur Folge hatte. Trotzdem war sie froh, sein Gesicht wenigstens ein paar Tage lang nicht ertragen zu müssen, denn aus irgendeinem ihr nicht erkenntlichen Grund fühlte sie sich schlecht ihm gegenüber. Als würde sie ihm schreckliches Unrecht tun. »Hey, Sakura!« Ino lehnte in an den Rahmen ihrer Tür und grinste sie breit an. Sakura konnte sich gut vorstellen, dass die Yamanaka von ihr wollte, doch sie tat zunächst so, als wüsste sie von nichts. »Was gibt's, Ino?«, fragte Sakura, während sie ihre feinsäuberlich gestapelten Langarmshirts in ihrem Koffer direkt über den Hosen verstaute und ihr Werk abschätzend begutachtete. Irgendwie besaß ihre Mutter deutlich mehr Talent im packen, denn die Sachen, welche sie stets mühelos verstaute, waren für Sakura schlichtweg nicht in einen lausigen Koffer zu bekommen. »Womit willst du diesmal mein armes Gemüt strapazieren?«, frotzelte sie und schenkte ihrer Freundin ein kleines, schelmisches Lächeln. Diese schüttelte daraufhin nur kichernd ihren Kopf. »Ich wollte dich fragen, was du die Ferien über vorhast. Hinata, TenTen und ich wollten auf jeden Fall mal shoppen gehen und natürlich musst du mit in unserem Gespann sein, sonst sind wir nicht vollständig!«, erklärte sie und wippte mit ihren Füßen auf und ab. Sakura seufzte ergeben, sie wusste nur zu gut, dass Ino ohnehin nicht nachgeben würde, bis sie “Ja” gesagt hatte, wieso sich also überhaupt erst querstellen? »Na klar, wieso nicht?«, antwortete sie also und nahm ihre Unterwäsche und packte diese ebenfalls in ihren Koffer, »Hab Naruto aber versprochen, auch was mit ihm zu machen. Irgendwie ist er in letzter Zeit so... aufdringlich... Bin das gar nicht von ihm gewohnt, aber nun gut.« Nachdem sie nun also auch den letzten Rest ihrer notwendigen Kleidung und Bücher verstaut hatte, setzte sie sich auf ihren Koffer und bat Ino stumm darum, ihr beim Schließen zu helfen. »Du warst mal mit ihm zusammen, nicht wahr?«, bemerkte sie beiläufig, während sie mit aller Kraft an den Reißverschlüssen zog, »Er mag dich wohl immer noch!« Sakura hätte schwören können, ein flüchtiges Grinsen über die Gesichtszüge von Ino huschen zu sehen. Ino war in dieser Hinsicht ein echtes Mädchen. »Kann mir nicht vorstellen, dass er mich immer noch auf diese Art mag, nachdem ich ihn abserviert und zwei Jahre lang ignoriert habe... Ich bin schon verdammt froh, dass er überhaupt noch mit mir redet!«, gab Sakura zu bedenken und zweifelte stark daran, dass Naruto noch mehr für sie empfand, als Freundschaft. Andererseits ergab sein Verhalten mit dieser Erklärung irgendwie keinen Sinn. Sakura war verwirrt, doch sie war sich sicher, dass die Ferien vielleicht ein wenig Licht ins Dunkle bringen würde. »Naja, bei Naruto kann man nie wissen...«, antwortete Ino und schmunzelte ein wissendes Lächeln. »Besitzt du irgendwelche Insiderinformationen, von denen ich nichts weiß oder zielst du mit der Aussage auf seine Art ab?«, harkte Sakura nach und hüpfte lässig von dem nun geschlossenen Koffer. Ihr Schrank sah nun seltsam leer aus und sie beschlich der Gedanke, dass sie für eine Woche viel zu viel eingepackt hatte, schob den Gedanken aber mit einem Achselzucken zur Seite. Noch einmal würde sie definitiv nicht von vorne anfangen und lieber zu viel, als zu wenig, nicht wahr? »Wer weiß?« Ino streckte ihr keck die Zunge heraus und zwinkerte geheimnistuerisch. »Nö, Quatsch, ich hab keine Ahnung, was mit ihm los ist. Er merkt nicht einmal, dass Hinata bis über beide Ohren in ihn verknallt ist. Wenn ich das mit euch nicht erfahren hätte, hätte ich gerade heraus gelacht, hätte mir jemand gesagt, er hatte schon einmal eine Freundin.« »Macht Sinn«, lachte Sakura, »meine Mum sollte bald da sein, ich sollte mein Zeug vielleicht langsam nach unten manövrieren!« Sakura hievte mit Müh und Not den viel zu überladenen Koffer vom Bett und musste gezwungener Maßen feststellen, dass sie dieses wuchtige Ding selbst mit Inos Hilfe nicht einmal zum Aufzug würde schleppen können. »Wow...«, stöhnte sie und kickte lustlos mit ihrem Fuß gegen den prallvollen Koffer, »Das wird nichts mit uns beiden heute, schätze ich...«, grummelte sie mehr zu sich, als zu Ino, doch diese lachte trotzdem. »Ach, Sakura«, seufzte Ino und strahlte wieder eines ihrer perlweißen Lachen, »Was würde ich nur ohne dich tun? Was hab ich bisher nur ohne dich getan?« Sakura war sich nicht ganz sicher, ob Ino das Ernst meine, deshalb schenkte sie ihr einen nicht ganz ernst gemeinten Todesblick, schmunzelte dann aber ganz leicht und schüttelte den Kopf. Ino und die anderen waren ihr wirklich bereits ans Herz gewachsen, daran war nichts zu rütteln. »Bestimmt war es ganz furchtbar langweilig ohne mich«, scherzte sie und zog eine Grimasse. »Aber Hallo?!«, antwortete Ino, als könnte sie Sakuras Zweifel an ihrer Ehrlichkeit ganz und gar nicht nachvollziehen, »Du hast Sasuke die Nase blutig gehauen, mir eine Ohrfeige verpasst und bis so ziemlich das einzige weibliche Wesen auf diesem Gelände, welches Sasuke zur puren Weißglut treiben kann! Wenn du noch spannender wärst, könnte ich es nicht ertragen glaub' ich!«, lachte sie und boxte Sakura freundschaftlich auf den Arm. Gespielt verärgert rieb Sakura sich diesen und murmelte irgendwelche nicht ernst gemeinten Schimpfworte, woraufhin beide lachen mussten. »Also auf das mit Sasukes Nase bin ich wirklich stolz«, gab Sakura zu und musste allein bei dem Gedanken daran lachen (natürlich würde sie das nicht tun, wenn ihm etwas Ernsthaftes passiert wäre!). »Du solltest ihn fragen, ob er dir mit dem Koffer hilft. Naruto ist bereits weg, hab ich gesehen...«, warf Ino plötzlich mit der absurdesten Unschuldsmiene ein und kassierte prompt einen extrem giftigen Blick. »Eher heb' ich mir 'nen Bruch!«, zischte sie und trat erneut gegen den Koffer. »Na dann! Ich muss jetzt jedenfalls gehen! Ich schreib dir, wenn ich zu Hause angekommen bin, okay?« Sie zwinkerte Sakura vielsagend zu und verließ den Raum wieder und hinterließ eine nun leicht verzweifelte Sakura zurück. Sollte sie doch noch den zweiten Koffer benutzen und so das Gewicht aufteilen oder einfach etwas zurück lassen? Seufzend ließ sie sich auf den Koffer fallen und grübelte über Inos Worte nach. Sasuke war tatsächlich noch da, aber ihn jetzt um etwas zu bitten kam ihr der Kapitulation gleich. Sie hatte ihm klipp und klar gesagt, was sie von ihrer “Beziehung” zueinander hielt – also gar nichts – und er hatte es nicht wirklich gut aufgenommen. Nachdem ihr minutenlang aber keine plausiblere Lösung einfiel und sie es für albern hielt, den halbleeren Korridor nach einer hilfsbereiten, männlichen Person abzusuchen, richtete sie sich seufzend auf und lugte vorsichtig in Sasukes Zimmer. »Sasuke?«, rief sie fragend, da sie seinen stacheligen Schopf nirgendwo ausmachen konnte und bekam ein dumpfes »Hn.« zur Antwort. Lag er etwa unter der Decke?! Sakura schüttelte den Kopf und traute sich kaum ihren Sinnen zu glauben, doch als sie auf sein Bett zu lief und die Decke anhob, fand sie den Uchiha tatsächlich darunter. Damit schoss er den Vogel ab, fand Sakura und sie wunderte sich, wieso er sich hier im dunklen Zimmer unter seiner verdammten Decke begraben hatte wie ein kleines Kindergartenkind, welches Angst vor Monstern unterm Bett hatte. »Was'n mit dir los?«, fragte sie dümmlich und der Uchiha richtete sich ein wenig auf. »Ich bin einer der Glückspilze, der über die Ferien hierbleibt. Freiwillig.«, fügte er hinzu und schaute sie mit ausdruckslosen Augen an. Sakura hatte schon mitbekommen, dass manche – hauptsächlich Schüler aus weiter entfernten Städten – über so kurze Ferien stets hier blieben, aber wieso er? »Darf ich fragen wieso?« Sie bereute es fast sofort, überhaupt gefragt zu haben, denn sein Blick schien zur Vernichtung selbst zu werden. Sie kannte Sasuke als durchaus launisches Wesen, aber irgendwie wurde sie heute so gar nicht aus ihm schlau. »Was interessiert es dich?«, schoss er zurück und verengte die Augen, »Ich dachte, du hasst mich?« »Oho, Mrs. Zimperlich, dann lass ich dich eben wieder in Ruhe vor dich hin modern. Viel Spaß noch!« Sakura verstand wirklich nicht, was mit ihm los war und noch viel weniger verstand sie sich selbst und wieso sie überhaupt die Mühen auf sich genommen hatte, mit ihm ein Gespräch anzufangen. Er war ja schlimmer als jedes Weib, wenn es um das Thema “nachtragend” geht. Klar, wirklich leiden konnte sie ihn immer noch nicht, aber sie würde nicht so weit gehen und sagen, dass es wirklich ernst gemeinter Hass war. Wütend drehte sie sich also um und verschwand wieder in ihrem Zimmer. »Hey, Sakura!«, rief er ihr hinterher und tauchte in ihrer Tür auf. Genervt stöhnte sie und drehte sich erneut zum Uchiha um und taxierte ihn mit einem berechnenden Blick. »Was?« »Wieso hasst du mich so sehr?«, fragte er und sah wieder so seltsam... verletzt? aus. Genau wie am Wandertag, als er sie am Strand das Gleiche gefragt hatte. »...« Sakura blieb stumm und starrte zu Boden. Sie überlegte. »Ich vermute, weil du deinem Bruder so verdammt ähnlich siehst...«, antwortete sie nach einer Weile des Schweigens. Eigentlich gab es für sei gar keinen anderen, richtigen Grund, ihn nicht zu mögen. Gut, er war nerviger als zehn Narutos zusammen, aber sie konnte den Blondschopf gut ertragen, wieso ihn also nicht auch? »Dafür kann doch ich nichts!« Plötzlich fing Sasuke an, zu lachen, sodass Sakura wie vom Donner gerührt erstarrte und ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Sie musste daran denken, wie sie am Wandertag von allen angestarrt worden war und verstand nun, wieso das so gewesen war. Für die anderen musste es an jenem Tag genauso absurd geklungen haben, wie Sasukes Lachen jetzt für sie. »Was ist zwischen dir und meinem Bruder passiert?«, fragte er, als er wieder ernst geworden war, doch Sakura versteifte sich und schaute wieder überall hin, nur nicht in sein Gesicht. »Ich will nicht darüber reden, okay?«, gab sie ihm knapp zur Antwort und hoffte, dass er es dabei bleiben ließ. Sasuke kratzte sich nur am Hinterkopf und schien über ihre Worte nachzudenken. »Kannst du mir helfen, den Koffer nach unten zu tragen? Meine Mutter ist bestimmt bald da und holt mich ab...« »Klar«, antwortete Sasuke nur und hob den Koffer testend an. Bei ihm wirkte das fast schon mühelos. Schweigend marschierte er aus Sakuras Zimmer und ließ eine völlig verwirrte Sakura zurück. Fast wie in Trance schüttelte sie den Kopf und folgte ihm. . . . »Und was machst du dann die ganze Woche hier? Wüsste nicht, dass von uns noch jemand anderes da bleibt...« Sakura hatte sich im Eingangsbereich wieder auf ihren Koffer gesetzt, während Sasuke einfach vor ihr stehen geblieben war und seltsamerweise mit ihr auf ihre Mutter zu warten schien. »Naruto kommt wahrscheinlich fast jeden Tag vorbei... Frag mich nicht wieso, du weißt doch, dass er manchmal echt dumm ist«, fügte er hinzu, als sie ihn fragend anschaute. Wieso ging Naruto dann überhaupt nach Hause? »Das macht sowas von überhaupt keinen Sinn«, sagte sie deshalb, »Aber es ist Naruto, was habe ich erwartet?« Sasuke nickte nur als Antwort und damit war das Gespräch auch schon wieder vorbei, doch hin und wieder ertappte Sakura sich dabei, wie sie ihn aus den Augenwinkeln heraus betrachtete und schaute dann blitzschnell peinlich berührt woanders hin. Wieso sahen alle Uchihas auch so verdammt gut aus? Doch viel Zeit, um darüber nachzudenken, hatte sie nicht, denn kurz darauf kam ihre Mutter strahlend herein spaziert und zog Sakura in eine langatmige Umarmung, in welcher sie fast erdrückt wurde. »Na, wie geht's dir? Scheint wohl nicht so übel zu sein, ich hatte mit mehr Klagenachrichten gerechnet!«, scherzte Mebuki, als sie Sakura wieder freigelassen hatte und einige Schritte auf Entfernung ging, um ihre Tochter von oben bis unten mustern zu können. »Ma...«, stöhnte Sakura nur genervt und rollte mit den Augen, doch diese hatte nur Augen für Sasuke und fing an, wie manisch zu lächeln. Kein gutes Zeichen, absolut kein gutes Zeichen! »Ist das dein Freund?! Und wenn ja, wieso weiß ich nichts davon?!« »Ma... BITTE!«, flehte Sakura und die ganze Sache wurde nicht besser für sie, als Sasuke anfing zu grinsen, »Bitte lass uns gehen!« Doch noch bevor Mebuki ihr “Ok” geben konnte, zog Sasuke sie in eine Umarmung. Das ohnehin schon unerhört breite Grinsen ihrer Mutter wurde noch breiter – sofern möglich. »Ich. Hasse. Dich. UCHIHA!« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)