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Alles nur Nervensache

Die Tabula- Beere
von

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Eine Frucht

Ok, ich öad das Ding mal hoch. Auch wenn ich es noch einige male überarbeiten werde.

Ach ja, wenn ihr Rechtschreibefehler seht, dann schenke ich sie euch. Ich hab mir zwar Mühe gegeben, aber na ja!

Ok, lange Rede kurzer Sinn
 

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...Kapitel 1...

Eine Frucht
 

Stöhnend ließ Ruffy den schweren Sack vor der Speisekammer auf den Boden fallen. Ein dumpfes Donnern ließ den Holzboden leicht beben.

"So, jetzt hab ich Hunger!", lachte er und schaute zu wie ich den Vorratsschrank einräumte. Ich wandte mich um und drückte ihm einen Apfel in die Hand bevor ich ihn aus dem Raum schob und die Tür hinter mir mit einem dicken Schloss verriegelte.

"Fress den! Erst muss alles auf dem Schiff sein, dann koch ich was!", gab ich genervt von mir und ließ ihn stehen wo er war um nach unten zu gehen und den anderen zu helfen.

Ganz schön heiß heute!

Gerade kam mir Nami entgegen.

"Namilein!", schrie ich voller Leidenschaft und versperrte ihr den Weg indem ich mich vor sie stellte.

Ach war sie heute wieder eine Schönheit!

Sie schwitzte leicht und ein paar Haare klebten an ihrer Stirn.

Oh man! Ich könnte sie verschlingen so wie sie vor mir stand! Sie macht mich verrückt!

"Ach Sanji", sie blickte schon fast ein wenig erschrocken auf.

"Ja, meine Süße! Soll ich das nicht tragen???", umging ich sie und wollte ihr die Taschen abnehmen, doch sie hielt sie fest und lächelte mich an.

"Schon ok, da sind ein paar neue Kleider und Bücher drin, die ich mir gekauft habe."

Sie zog ein Teil aus der Tüte und als ich erkennen konnte, was das Shirt für einen Ausschnitt hatte, lief mir das Wasser im Munde zusammen.

Ich will mich ja nicht als perversen Lustmolch darbieten, aber so ein Anblick hat doch was! Vor allem bei einem so perfekten Geschöpf, wie sie es ist! Ach könnte ich diesen Engel haben!

"Hey Sanji, träum nicht! Helf!"

Na dieses Geschöpf, welchem ich die Stimme zuordnete, war alles andere als perfekt!

"Was willst du?", schnauzte ich den grünhaarigen Idioten an.

Ich musste nicht lange auf eine Antwort warten, denn er drückte mir noch mehr Utensilien für eine lange Reise in die Arme.

Ich hatte nicht damit gerechnet und ließ einiges fallen.

"Pass doch auf du Arsch!", höhnte Zoros stimme während er damit beschäftigt war den Anker hoch zuholen, damit wir wieder aufbrechen konnten.

So ein scheiß Angeber!!!

"Na warte, das zahl ich dir noch heim!", schnauzte ich laut zurück und stieg die Treppen wieder hinauf.

"Uh! Jetzt hab ich aber Angst, Blondi!"

Er hatte den Blick auf mich gerichtet, während er den Tonnenschweren Eisenhaken am Schiff befestigte.

Am liebsten hätte ich alles fallen gelassen und ihn in den Boden getreten, aber Nami klopfte mir auf die Schulter und schüttelte den Kopf.

Knurrend verwarf ich das "Gespräch" in den Hinterkopf und setzte mich fort.

Meine Schritte führten mich zielgerade in die Küche, in der Ruffy auf der Bank saß und ungeduldig mit den Beinen wippte.

Vom Apfel war natürlich nichts mehr zu sehen und ich wunderte mich schon gar nicht mehr wie viel er essen konnte.

Er war schließlich aus Gummi und selbst sein Magen ließ sich wahrscheinlich bis ins Unendliche dehnen.

"Kochst du jetzt was???", fragte er und seine Augen schienen zu leuchten.

Unsere Blicke ließen nicht voneinander, als ich sah wie ihm der Sabber aus dem Mund lief besonders als ich die Einkaufssachen auf dem Tisch ablegte.

Ich bekam langsam Angst. Seine Blicke wurden von mal zu mal schlimmer und ich bangte schon, das er sich gleich auf mich stürzen und mich fressen würde.

"Merkst du das wir fahren?", rief ich ihm mit gestellter Überfreude zu, als ich spürte wie es voran ging.

Wie erwartet riss er die Augen noch größer und stürmte zu seinem Platz auf dieser urhässlichen Galionsfigur.

Wieso konnten die das nicht ändern? In aller Rücksicht auf Ruffy und wie gerne er dort saß, aber kann er sich nicht auch auf was anderes setzen?

Mit wäre ja alles recht! Kein Problem. Alles außer diesem doofen Lamm.

Nun ja. Am liebsten wäre zwar eine Meerjungfrau mit großen...

Lassen wir das, es wird ja eh nicht geändert.

Wenigstens hatte ich jetzt Ruhe in der Küche.

Mit einer angenehmen Gelassenheit schloss ich die Tür zur Kammer wieder auf und blickte mich um.

"Was mache ich heute?", fragte ich mich selbst und packte einige Dinge auf die Arme.

Viel Fleisch nicht vergessen.

Ich stellte Töpfe und Pfannen auf und bekann das Gemüse zu schneiden.

"Was ein Lebensablauf!", schoss es mir durch den Kopf. Eigentlich tat ich ja wirklich nichts anderes als wie eine Mutter ihre Kinder zu bekochen!

Ich wisch mir mit dem Handrücken über die Stirn und machte mir weiter Gedanken darüber wie ich das Fleisch diesmal zubereiten könne.

"Dauert's noch lang?"

Na toll! Jetzt war ich froh Ruffy aus der Küche zu haben, jetzt musste der größere Never hereinplatzen.

"JA!", raunte ich böse und schnitt die letzte Karotte.

"Na dann."

Ich hörte Zoros schwere Schritte näher kommen, machte aber keinen Anstand mich umzudrehen.

Er blieb neben mir stehen und ich spürte seinen neugierigen Blick an meiner arbeit haften.

"Wenn ich ja sage, meine ich ja!", sagte ich diesmal ruhig und griff nach den Orangen, die ich für die Soße ausdrücken wollte.

Was ist denn das?

Neben den großen Früchten lagen kleine, stachelige und feuerrote Beeren.

Verwundert nahm ich eine davon und musterte sie.

So etwas hatte ich noch nie gesehen. Sie waren gerade mal Erdbeeren groß und strömten einen sehr süßen Geruch aus.

"Hier!", gab ich patzig von mir und hielt sie Zoro unter die Nase.

Ich koche nichts was ich nicht kenne!

Der Schwertkämpfer nahm sie mir ab und stopfte sie sich in den Mund.

Wie erwartet! Er machte sich nicht einmal Mühe sie zu schälen.

Frisst der Bananen auch mit Schale?

Konnte mir nicht vorstellen das die schmecken sollten.

"Pfui Spinne!"

"Schmeckts nicht?"

"Furchtbar bitter! Willst mich wohl vergiften!", stöhnte er und vergriff sich an den Wasserflaschen, die in der Ecke standen.

"Beschwer dich nicht! Wer hat das Zeug überhaupt gekauft?", ich beachtete ihn wieder nur noch halb und presste die Orangen aus.

"Kann ich Hellsehen, du Held?"

Es hätte mich auch wirklich schwer gewundert, wenn unser Gespräch ohne Streit enden würde.

"Jetzt nerv mich nicht und beweg dich aus der Küche!", maulte ich und trat nach ihm.

Zoro duckte sich in letzter Sekunde, brummte etwas unverständliche und ging dann samt Flasche aus der Küche.

"Das tragen wir nach dem essen aus!", meldete er sich noch mal bevor er die Tür hinter sich schloss.

Welch ein Segen!

Er ist weg.

Mein Blick fiel wieder auf die Schale mit den Beeren.

Misstrauisch nahm ich sie und stellte sie in die Vorratskammer ganz nach hinten. Zuerst musste ich mich erkundigen zu was man die am besten kochte, bevor ich damit experimentierte.

Bei unbekannten Früchten suchte selbst Jeff immer Rat.

"Gekocht schmecken sie meist anders und besser man fragt, bevor man ein Gericht versaut.", hatte er mich immer belehrt.

Recht hatte er ja, der alte Sack.

...

Die ganze Mannschaft saß um den kleinen Tisch und versuchte verzweifelt ihr Essen vor Ruffy zu retten.

Dieses Unterfangen schaffte mich jeden Tag aufs neue. So schnell kann doch keiner Essen wie der mit seinen Backerhänden einem die Nahrung vom Teller fischt!

Lysop schlug ihm gerade feste auf die Finger, als Ruffy sein Steak krallen wollte.

"Ich bin schon die ganze Zeit damit beschäftigt eine neue Waffe zu entwickeln, was meinst du wie viel Energie ich dadurch verliere?", fragte er den verwirrten Kapitän und bediente sich dann an meinem Teller.

"Lysop!!!", schnauzte ich wütend und schleuderte den leeren Holzkrug nach ihm.

Zoro hatte sich zur Seite gedreht und schirmte seinen Teller mit dem Ellenbogen ab. Hecktisch stopfte er sich die Reste zu.

Was ein Anblick! Der doch so coole Schwertschwinger hatte Angst um sein Essen!

Lächerlich!

Ruffy schob sich das letzte Krümelchen Fleisch hinter die Kiemen und ließ sich dann stöhnend an die Wand fallen. Dabei rieb er sich zutiefst zufrieden den Bauch.

"Das war wieder super gekocht!", lobte Nami und tupfte sich mit der servierte die Lippen. Und außerdem lächelte sie mich unwiderstehlich über den Tisch hin na.

Ach ja!

Mein Herz sprang vor Freude im Kreis und ich spürte wie ich überheblich die Brust anhob und dabei die Luft anhielt.

"Bild dir nicht sein! Empfehlen würd ich dich nicht!"

Na das musste ja kommen!

Ich atmete geräuschvoll aus und drehte mich nach rechts zu ihm um.

"Tu uns doch alle einen Gefallen und erstick an dem Zeug!"

Zoro wollte gerade nach mir packen, als er von einem starken Husten unterbrochen wurde.

Ruffy, der idiotischste Pirat den es je gegeben hatte, hatte sich mal wieder verschluckt.

Fast gleichzeitig schlugen der grünhaarige und ich die Hand an die Stirn und fluchten, wie dumm er doch sei.

Lysop und Nami klopften ihm besorgt auf den Rücken bis er sich wieder gefasst hatte.

Ich stand auf, weil ich das nicht mehr ertragen konnte und räumte das Geschirr zusammen um zu spülen.

Ruffy leerte seinen Krug mit einem Zug und rülpste Laut.

Nami klatschte ihm hart auf den Hinterkopf und stand auf.

"Ich leg mich sonnen, Jungs", teilte sie mit und verlies den Raum.

"Soll ich dich einölen, Nami- Schatz?", brüllte ich voller Herzenslust und folgte ihr einige Schritte.

"Idiot!", brummte Zoro.

"Was War??? Halts Maul du Scheißkerl!"

"Hey Ruffy! Willst du meine neuste Erfindung sehen?", fragte Lysop mit einem Grinsen vom linken bis zum rechten Ohr.

Wie immer neugierig und naiv sprangen beide auf um zu sehen, was unser Bastler wieder erfunden hatte.

Soll mir recht sein! Jetzt musste nur noch dieser scheiß Typ verschwinden!

"Putz bloß ordentlich, du Weib!", lachte der Schwertkämpfer und schlenderte provokativ an mir vorbei.

Eigentlich hätte ich nach ihm treten sollen, ihn über Bord werfen, ne Pfanne an den kopf schlagen, oder ein Messer nach im schleudern, aber ich zündete eine Zigarette an und atmete tief durch.

Es tat so gut, den dicken Qualm in der Lunge zu spüren und den Geschmack des Nikotins auf der Zunge zu schmecken.

Entspannt setzte ich mich noch einmal auf die Bank, wollte die fertig rauchen und dann mit dem putzen fortfahren. Zeit war eines der wenigen Dinge, von der man auf offener See genug hatte.

...

Der Mond stand genau über der Flying Lamp, als ich nach langem wieder aus der Küche ins Freie trat.

"Hey Sanji!", hörte ich Ruffy rufen. Sofort verdunkelte sich mein Blick und ein lautes Grummeln fuhr aus meiner Kehle.

Hatte der Kerl schon wieder Hunger? Nein, diesmal solle er es aushalten. Gerade war ich fertig!

Ich drehte mich in die Richtung, aus der ich die Stimme vernahm und sah wie meine geliebte Nami mit Lysop und Ruffy auf dem Boden saßen und Karten spielten.

"Setz dich und spiel mit!", freute sich der Strohhutträger und winkte wild mit den Armen, wobei er die Karten fallen ließ und Lysop sie eingibig studierte.

Ein zufriedenes Gefühl machte sich in mir und auf meinem Mund breit und ich ließ mich neben Nami nieder.

Ach wie süß sie doch ist!

Ihre herrlichen Augen, die weichen glatten harre, die süße Stupsnase und überhaupt....

"Sanji! Hallo Sanji!"

"Was?"

Mist, ich war schon wieder hin und weg. Lysop wedelte mit den Karten vor meiner Nase und schleuderte mich zurück in die Realität.

"Los, teil aus!", bettelte Ruffy und stierte auf die Karten.

"Warte Sanji, hol Zoro. Ich bin mir sicher, er würde auch gerne mitmachen", unterbrach mich unsere Navigatorin beim Mischen.

"Aber... wofür?", fragte ich in einem fast verzweifelten Ton.

"Mach! Ich muss schließlich euch allen beweisen, das ich der absolute Kartenprofi bin! Ach Ruffs, hab ich dir schon erzählt, wie ich damals gegen die Kannibalen kämpfen musste und..."

"Sei so lieb."

Oh man, wie ich es doch hasse, wenn sie mich so bettelnd anschaut! So kann ich ihr nie widerstehen!

"Na gut!", seufzte ich und erhob mich wieder.

Bestimmt pennt er.

Ich lief langsam über das Deck, doch hier schien er nicht zu sein. Höchstwahrscheinlich in unserem Zimmer und trainiert mit seinen übertrieben großen Handeln!

Was der Scheißer damit erreichen will, verstand ich bis heute nicht. Egal wie viel Kraft er hatte, mit mir konnte er es trotzdem nicht wirklich aufnehmen!

Ich stieg langsam und mit aller ruhe die Treppen nach unten. Ich wollte ihn nicht so schnell wie möglich wieder zu Gesicht bekommen.

An der letzten Stufe blieb ich stehen und zückte erst mal eine neue Kippe. Nikotin ist immer gut, wenn ich ihn gleich wieder ertragen müsste.

Ohne zu klopfen öffnete ich die Tür und trat ein.

"Zoro, die anderen wollen, das du kommst!", sprach ich ziellos in den Raum, bevor ich ihn überhaupt mit den Augen suchte.

Das Zimmer war nur rar beleuchtet und außer der kleinen Kerosinlampe auf dem Regal spendete nichts Licht. Er lag auf dem Sofa und schien zu schlafen.

Ok, kein Training.

Schlafen.

Was sonst?

Als er sich nicht rührte trat ich näher.

"Zoro!", wiederholte ich und blickte auf ihn nieder.

Er hatte sich auf die Seite gelegt und ich konnte sein Gesicht nicht sehen, weil er einen Arm darüber gelegt hatte.

"ZORO!!!", schrie ich diesmal energisch und schlug mit dem Fuß feste gegen den gepolsterten Stoff der Couch.

Na endlich! Er bewegt sich. Blöder Penner!

"Was is?", fragte er müde und machte keinerlei Anstand aufzustehen.

"Frag nicht dumm, steh auf und komm mit!"

Ich zog feste an der Zigarette und pustete den Rauch zu ihm in Gesichtnähe.

Er hustete, schlug mit dem Arm blind nach mir und richtete sich dann auf.

"Los, beweg dich!", kommandierte ich ihn und ging schon wieder Richtung Tür.

Im Türrahmen blieb ich stehen und beobachtete ihn.

Er stand etwas schwerfällig auf und streckte sich, dann rieb er sich die Augen und löschte die Flamme der kleinen Lampe.

Als er auf mich zu kam ging ich wieder vor und betrat die ersten Stufen. Er folgte.

Oben angekommen drehte ich mich noch einmal zu ihm um um zu sehen wo er blieb.

Mein Gott, der hat ja echt alle Zeit der Welt!

"Wenn du noch langsamer läufst, gehst du rückwärts!", lästerte ich zu ihm runter und fand den Anblick zum lachen, wie er im Stehen einzuschlafen schien.

Es wunderte mich dann doch, das er darauf nichts sagte und die ganze Zeit den Kopf nach unten richtete. Das war eigentlich nicht unbedingt seine Art.

Als er nur noch zwei Stufen von mir entfernt war, und fragt mich nicht wie lange das gedauert hatte, blieb er plötzlich stehen.

"Was ist?", fragte ich ungeduldig und wippte von einem Bein auf das andere.

"Sanji?", ertönte seine Stimme leise, kaum hörbar.

"Was?"

"Mir ist schlecht."

Zoro hob den Kopf und blickte mich an.

Ich erschrak und erstarrte zugleich in meiner Bewegung.

Er keuchte leicht und jegliche Farbe war aus seinem Gesicht verschwunden. Er war leichenblass.

Die sonst so kräftig dunkelgrünen Augen waren matt und fast schwarz.

Wenn er nicht geatmet hätte, hätte ich ihn für tot gehalten.

"Dann komm mit hoch! Bestimmt die Luft da unten. Sehr stickig heute", gab ich von mir, auch wenn ich im nächsten Augenblick nicht wusste warum ich das gesagt hatte.

Sanji, du Idiot!

Er lachte leicht und meinte dann so etwas wie « hast wohl recht ».

Gerade wollte ich weitergehen, als er den Fuß hob und ihn aufsetzten wollte.

Zoro hielt inne und schnaufte nach Luft wobei er sich mit der Hand an der Wand abstützen musste.

"Alles ok?", erkundigte ich mich und musste feststellen, das ich einen besorgten unterton hatte.

Langsam, als ob sein Körper festgehalten werden würde, stellte er sich gerade hin und schaute mich wieder an.

Ein gespieltes Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen.

Das letzte was ich noch in Normalzeit wahrnehmen konnte war, wie er die Augen verdrehte, seine Beine nachgaben und er nach hinten kippte.

Der Rest schien vor meinen Augen wie in Zeitlupe zu verlaufen.

Ich spürte wie meine Hand unkontrolliert nach vorne schoss und ich ihn packen wollte.

Ich erfasste seinen Arm.

Nein, nur sein Kopftuch, welches sich durch die Kraft der Erdanziehung und meines Gezerres löste.

Ich musste mit ansehen, wie er rückwärts auf die Treppen aufschlug und erst wieder ganz unten zum liegen kam...
 

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Schlaflos

So, das zweite Kapitel war auch schon fertig!
 

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....Kapitel 2....

Schlaflos
 

In heller Panik stürmte ich nach unten. Ich wusste ja nicht, wie er aufgeschlagen war. Vielleicht war er ja tot.

War das nicht dein lang ersehnter Wunsch gewesen, Sanji?

Ich war über meine eigenen Gedankenzüge so beängstigt, das ich vor dem regungslosen Körper stoppte.

Was denkst du da?

Verdammt noch mal, er ist schließlich dein Freund...

Naja, nicht wirklich immer, aber war das jetzt von belangen?

Ich schlug mir mit den Handballen gegen den kopf und beschimpfte mich mit Wörtern, die ich nicht einmal Zoro an den Kopf warf.

Erst jetzt realisierte ich, das ich am ganzen Körper zitterte. Ich spürte meinen Puls feste gegen meine Schläfe schlagen und mein Herz schien im Zick Zack zu rennen.

Er lag auf dem Bauch und sein Kopf zur Seite gewand. Bluten tat er nicht, aber wenn sein Genick gebrochen wäre, müsste er das auch nicht!

Ach Sanji, hör einfach auf zu denken!

Ich ging langsam in die Knie und legte meine Hand auf seine Schulter.

"Zoro?"

Ich rüttelte ihn leicht.

Nichts.

Arschloch, beweg dich!

Ich rüttelte fester und nannte ihn immer wieder beim Namen.

Gegen so viele Gegner hatte erschon gekämpft und gewonnen und jetzt war ihm einmal schlecht und schon war er tot?

Sanji, halts Maul!

Ich zog die Hand zurück und setzte mich in den Schneidersitz. Von dem Winkel konnte ich wenigstens erkennen, das er atmete.

Doch nicht tot, schade.

Ruhe!

Was für eine Scheiße denk ich da???

Ich bekann wieder zu fluchen und zwang mich an NICHTS zu denken.

Ganz schon schwer so was.

Plötzlich spürte ich einen Druck und ein Zerren an meinem Hemd.

Ich blickte zu dem am Boden liegenden Schwertkämpfer und sah, wie er sich an mir hielt und ächzend und stöhnend den Oberkörper anhob.

"Guten Flug gehabt?"

Also dafür könnte ich mich jetzt echt schlagen.

"Etwas ungemütlich!", machte er sich über mich und sich selbst lustig.

Ich legte den Kopf schief und wunderte mich darüber was er sagte.

Er richtete sich noch etwas weiter auf und als ich sah, das er Schmerzen zu haben schien half ich ihm, indem ich ihm unter die Arme griff und hochzog.

Nun saß er und keucht noch ziemlich angestrengt.

Ob das jetzt von dem Sturz oder der Übelkeit kam, wollte ich nicht unbedingt fragten und faste mich mit einem "Alles ok?" kurz.

"Mir ging's schon mal besser."

"Idiot!", raunte ich und schlug ihn wütend auf die Schulter.

Zoro biss die Zähne zusammen und zog zischend die Luft ein.

Aha. Bestimmt geprellt!

Hätte mich auch gewundert, wenn er sich nichts getan hätte!

"Sorry", gab ich fast beschämt von mir und stand auf. Auf den Schock brauchte ich erst mal einen Nikotinstängel.

Ich zog das Streichholz blitzschnell über die vorgesehene raue Fälsche.

Sofort entflammte die Spitze des Holzes und ich konnte das Papier anzünden.

"Elender Kettenraucher!"

Na also, schwer verletzt hatte er sich ja nicht. Sein Maul war noch genauso groß wie sonst.

Ich fand es nicht angebracht jetzt etwas zu sagen und beobachtete lieber, wie er sich unter krachenden Knochen aufrichtete.

"Geht's mit dem Stehen?", erkundigte ich mich und zog an der Zigarette.

"Ja.", sagte er mit bebenden Knien und zittriger Stimme. Langsam lehnte er sich an die Wand.

Sein Gewischt war mehr an das holz gestürzt als auf die Beine

Seufzend legte ich meinen Arm um seine breiten Schultern und verhalf ihm zu einem sicheren Stand.

Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht bevor wir langsam aber sicher die Treppen wieder hinauf stiegen.

Es dauerte so seine Zeit, aber es ging voran.

Zoro humpelte leicht.

Bevor wir das Deck betraten, ließen wir voneinander ab und er trottete weiterhin ziemlich langsam hinter mir her zu den anderen drei, die ungeduldig warteten.

"Na endlich! Habt ihr euch noch geprügelt?", fragte Lysop großkotzig.

"Sei still, oder ich mach dich zu Brei, Pinocchio!", schnauzte Zoro und setzte sich neben Ruffy, der schon wieder in der Nase bohrte.

...

Ich weiß nicht, wie lange wir dort saßen oder wie viele Partien wir spielten, auch nicht wie viele Snacks und Longdrinks ich brachte, aber mir fiel auf, das Zoro immer weniger Anteilnahme zeigte und als die Sonne schon wieder aufging sich ganz von den Karten zurückzog.

Naja, er was immerhin schwer gestürzt, da wunderte das mich nicht sonderlich, aber mich interessierte schon, ob er sich wirklich verletzt hatte.

Mache ich mir etwa Sorgen?

Anscheinend schon.

Mir das einzugestehen war fast noch schwerer, als für Ruffy etwas zu kochen, was ihn satt machte.

Selbst in der fahlen Beleuchtung konnte ich sehen, das er noch immer so blass war und ziemlich heftig nach Luft schnappte.

Wenn einem schlecht ist, sollte man auch keinen Alkohol trinken!

Blöder Kerl!

"Was ist los, du bist so abweisend?"

Die Stimme warf alle meine Besorgnisse und Beschimpfungen in eine andere Welt und ich fühlte mich wieder wie im Himmel.

"Ich hab mir nur gerade wieder gesagt, wie hübsch du dich bist, Namilein!"

Auf ihrem Mund machte sich erneut ein bezauberndes Lächeln breit und ich wollte sie einfach nur für mich alleine!

"Hör auf, der Schleim tropft ja nur so von dir, du Möchtegernkoch."

Warum bitte hab ich mir eigentlich Sorgen um DEN gemacht????

"Wo?"

Na das musste jetzt sein, oder?

Ruffy rutschte weiter zu mir und musterte mich.

"Da tropft nichts, Zoro!", verkündete er etwas beleidigt und enttäuscht.

So ein Schwachkopf. Und der will Piratenkönig werden?

Derjenige der ihm die Krone aufsetzten wird, gehört jetzt schon erschossen.

"Bei dir tropfst auch gleich, wenn ich dich über Bord trete!", warf ich zurück und wandte mich wieder meiner Nami zu.

"Ich bin müde", gähnte Lysop und legte seine Karten nieder.

"Ich auch. Lasst uns aufhören", fügte mein Engel hinzu und erhob sich.

War vielleicht das beste.

War ein langer tag.

"Also, ich könnte vorher noch was essen"

"Halt die Klappe!!!", ertönte es aus vier Kehlen gleichzeitig.

Ich fing an das verschmutzte Geschirr zusammen zu stellen, als die andern schon Richtung Schiffsbauch waren.

Ich zog mal wieder eine Kippe aus der Hemdtasche und genoss den rauch vor dem Schlafengehen.

"Du wirst daran noch verrecken!", brummte Zoro, der noch in der Ecke saß.

"Ist dir das nicht egal?"

"Doch! Ich freu mich drauf!"

"Na dann!"

Ich wusste nicht warum, aber ich hatte kein Verlangen danach mich mit ihm zu streiten und machte weiter mit dem zusammenstellen.

Zoro stand schon wieder, als ich aufsah.

Ich nahm die Teller auf die Innenseite meines linken Armes und steckte die Gläser zwischen meine Finger um das ganze in die Küche zu balancieren.

"Is dir noch schlecht?", fragte ich mit wenig Interesse, als ich ihm folgte und vorzeitig den Weg zur Treppe nach oben einschlug.

Verwundert drehte sich der Schwertkämpfer um und blickte mich mit kleinen Augen an.

"Nein", gab er zurück und es war schwer zu verkennen, das er log.

Aber es war ja sein Problem!

Ich verblieb so und ich setzte meinen weg in die Küche fort.

Klappernd stellte ich das Geschirr auf die Spüle.

Mann, die Müdigkeit machte mir allmählich ganz schön zu schaffen.

Erleichtert darüber, den scheiß nicht jetzt sauber machen zu müssen löschte ich wieder das Licht in dem Raum und verließ das obere Deck.

Gemütlich und mit der Vorfreude auf meine Hängematte schlenderte ich über das Holz und lief Richtung Bad.

Kein Licht schien durch den Vorhang, also ging ich davon aus, das es frei gewesen sein müsste.

Ich drückte den Türharken nach unten und zog sie auf.

Wie erwartet.

...

Die Schnarchgeräusche der anderen drei drangen schon in meine Ohren, als ich die Badezimmertür hinter mir schloss.

Vor allem Ruffys Mischung aus Grunzen und Rattern durchbrach die Stille der Nacht.

Eigentlich lösten gerade diese Geräusche, eine Innere Zufriedenheit in mir aus.

Ich hatte in meinem Leben nie wirklich Freunde gehabt. Ich bin als Waisenkind mit Köchen aufgewachsen.

Keiner der in meinem Alter war, keiner der mir das Gefühl gab, wirklich dazu zu gehören, keiner mit dem ich über Probleme oder jenes Gleichen sprechen konnte.

Natürlich, vermisst hatte ich nichts. Ich war es ja nicht anders gewohnt, als allein zu sein, aber jetzt, wo ich richtige Freunde hatte, die mich akzeptierten, wollte ich es nicht missen.

Ich knöpfte mein Hemd auf und schmiss es in den Wäschekorb.

Die dünnen Knoten der Hängematte bohrten sich leicht in meine Haut, als ich mich auf sie legte.

Ich blickte zur Seite und schaute aus dem Bullauge hinaus.

Die aufgehende Sonne spiegelte sich auf dem Blau und warf kleine blinkende Strahlen in das Zimmer.

Scheiße.

Ich hatte ganz vergessen, wie früh es schon wieder war.

Ich hasse es bei Helligkeit zu schlafen!

Zwar hatte die Zeit mir die Kraft langsam genommen, aber schlafen konnte ich trotzdem nicht, auch wenn ich es unbedingt wollte.

Einfach zu hell.

Ich wälzte mich auf die andere Seite und blickte erst nach unten zu Lysop, der nervös zu träumen schien, da er immer wieder mit der Hand vor seinen Augen herum fuchtelte und leise seufzte.

Dann wendete ich meine Augen nach oben, wo unser Kapitän Blöd schnarchend seinen Schlaf vollzog.

"Fleisch!", brüllte er plötzlich und ich erschrak so, das ich beinahe mit der Matte das Gleichgewicht verlor.

Selbst im Schlaf dreht sich bei ihm alles nur ums Essen!

Idiot!

Ich klopfte mein Kopfkissen etwas lockerer und versank mit dem Gesicht darin.

Brachte auch nicht viel.

Ich bekam eher keine Luft, als das ich so schlafen könnte.

Argh! Wie ich es doch hasse!

Vielleicht sollte ich aufstehen und auf dem Deck eine rauchen.

Ja, Guter Gedanke!

Siehst du Sanji, du kannst es doch noch! Das Denken!

Ich ließ mich aus meinem Schlafplatz rutschen und setzte meine Füße auf den kalten Boden.

Na ja. Mehr als beim Kochen einzuschlafen kann ich ja auch nicht.

Ich schlüpfte in meine Schuhe, die ich unter mich geschoben hatte.

Im langsam aufhellenden Raum erkannte ich wie sich Zoro neben mir aufbäumte.

Hm. Der Kerl ist um so ne Uhrzeit wach?

Wo ist mein Kalender? Ich mach drei rote Kreuze rein.

"Was hast du denn vor?", fragte er, als er sich nach hinten gedreht und mich gesehen hatte.

Also, entweder klang er so heißer, weil er die anderen nicht wecken wollte, oder weil er wirklich heißer war.

Auf alle fälle klang es komisch und gewöhnungsbedürftig.

"Is mir zu hell. Kann nicht schlafen, und bei dir?", erkundigte ich mich, auch wenn ich nicht unbedingt hören wollte warum er wach war.

"Durst."

Ok, jetzt weiß ich es doch.

"Na dann."

Ich erhob mich mit ihm fast gleichzeitig und wir schlichen uns aus dem Schiff.

Auf Deck war es kühl und der wind streifte mir angenehm durch die Haare.

Auch wenn ich saumäßig müde war, war es eine gute Idee gewesen nicht die ganze Zeit hellwach auf der matte zu liegen.

Ich blieb stehen und atmete erst einmal tief durch.

Zoro rempelte mich an, als er an mir vorbeiging.

"Pass doch auf, wo du hinläufst!"

"Sorry."

Wie jetzt? Er entschuldigt sich? Bei mir?

Träum ich jetzt doch oder was?

Er ging weiter und mir fiel auf, das er torkelte.

Warum läuft er als sei ein ungeheurer Sturm aufgekommen?

"Warte mal!", befahl ich und holte ihn mit ein paar schritten ein.

Der grünhaarige Schwerkämpfer blieb stehen und hatte selbst so Probleme das Gleichgewicht zu halten.

Wie ein total Besoffener stand er da und blickte mich an.

"Sag mal, du kannst ja kaum steh.."

Weiter kam ich nicht, da er in meine Richtung kippte und ich ihn festhalten musste, damit er nicht auf dem Boden aufschlug.

Ich sank mit ihm auf die Knie, da sein Gewicht mich nach unten zog.

Scheiße, was war denn jetzt los?

Er hing halber auf meiner Schulter und hielt sich die Stirn.

DER Lorenor Zoro schwächelte?!

Ich träumte anscheinend wirklich.

Stöhnend versuchte er sich von mir zu lösen.

"Scheiße!", fluchte er und kämpfte sich wieder auf die Beine.

Na ja, jedenfalls sah es so aus.

Er lag schneller wieder, als ich gucken konnte.

Ich ging hoch auf die Knie und betrachtete ihn skeptisch.

Sah schon neckisch aus, wie er da lag.

Der doch so Coole.

"Verträgst du die Seeluft nicht mehr?", scherzelte ich und war auf seine Reaktion gespannt.

"Nein, deinen Mundgeruch! Is heute mal wieder ganz schlimm!"

Gut, ich muss heute wieder mal bestätigen wie sehr ich ihn doch hasste.

Diesen verdammten Sprücheklopper!

Wäre sein Zustand, ich rede nicht von dem Verhalten, nicht ziemlich beängstigend, hätte er schon längst meine Schuhe von unten lecken können!

Gott, bin ich heute wieder Tierlieb!

Aber so bin ich nun mal.

Gutherzig, nett, gutaussehend, attraktiv, ja, sexy...

Ist das das Wetter heute?

Sogar meine Gedanken sind bekloppt!

Wieder schüttelte ich den Kopf und versuchte ihn frei zu bekommen.

Hatte ich zu viel Alkohol getrunken?

War der Kaffee zum Frühstück vielleicht zu stark gewesen?

Fragen über Fragen.

Doch die eine packte meine Aufmerksamkeit am festesten.

Was war mit dem Hanswurst zu meinen Füssen los?

Instinktiv streckte ich die Hand aus und legte sie auf Zoros Stirn.

Diesem gefiel das nicht und er schlug sie weg.

Au!

Grobian!

Aber mein verdacht hatte sich bestätigt.

Er hatte deutlich Fieber.

Seine Stirn war heiß und seine Augen glasig.

Nicht so wie vorhin, kurz bevor er einen Flug nach hinten machte.

Im Nachhinein fand ich die Erinnerung daran amüsant und ertappte mich selbst beim leisen in mich hinein Kichern.

"Was ist denn so lustig, du Clown?"

"Nichts", sagte ich beschlossen. "Aber du hast Fieber."

"Fieber?"

Er lachte ungläubig auf und schaute mich verarschend an.

"Ja, klar! Ich und Fieber. Das ist wie Ruffy und kein Hunger!"

"Halt die Klappe!"

Ich wurde langsam wütend.

"Lass mich in Ruhe! Den Gefallen tu ich dir nicht!"

"Du hast aber Fieber, basta!"

"Bevor ich Fieber habe, heiraten Ruffy und Lysop!"

"Dann lass die Hochzeitsglocken läuten!"

"Ich lass höchstens die Glocken zu deiner Beerdigung läuten!"

Entweder lag das an seinem dummen Gelaber oder an meiner Müdigkeit, aber mein Bein schoss nach vorne und ich trat ihn mit voller Kraft.

Zoro fegte über das ganze Deck und knallte mit einem dumpfen Schlag an der Oberdeckwand auf.

Nicht einmal Anstand davor auszuweichen machte er.

DAS machte mir jetzt echt Angst und zur gleichen Zeit, tat es mir sogar leid, ihn getreten zu haben!

Ich stand auf und ging zögernd zu ihm.

Hoffe die anderen sind nicht aufgewacht!

Eigentlich steckte er so einen Kick locker weg, doch nun lag er am der Wand und hielt sich den Magen.

Als ich noch einige Schritte näher kam hörte ich das er hustete und dazwischen würgte.

Oh-oh.

Er hatte sich doch nicht bei dem Sturz am Magen verletzt, oder doch?

Ich trat näher heran und beugte mich zu ihm.

"Scheiß Koch!"

Zoro blickte zu mir hoch und ich konnte sehen, wie ihm das Blut aus dem Mundwinkel lief.

"Selbst Schuld!", gab ich zurück und reichte ihm die Hand.

Der Niederliegende packte widerwillig zu und ließ sich von mir aufhelfen.

"Mein Bein zuckte schon die ganze Zeit! Das musste jetzt sein."

"Schade, das meine Schwerter unten liegen, sonst würde ich dir die Kehle durchschneiden, das zuckt nämlich auch schon die ganze Zeit in meinen Fingern!"

"Du bist doch nur stark, wenn du deine Zahnstocher bei dir hast!", sagte ich wenig ernstgemeint und sah zu, wie er sich das Blut von den Lippen wischte.

Mit einem brummen antwortend setzten wir unseren weg zur Küche fort.

...

Wir saßen lange schweigend gegenüber und ich hatte schon mindestens sechs Zigaretten geraucht, bis Zoro sich mir zuwandte.

Schweigen ist ja ne tolle Sache, aber mit ihm war es mehr unangenehm als alles andere.

"Bist du nicht müde?"

Mich wunderte seine Frage und ich blickte zu ihm.

Er hatte seinen Kopf in die auf den Tisch gestützten Hände gelegt und war kurz vor einem Wegtritt in die Träume.

"Schon, aber du siehst schlimm aus", musste ich zugeben und schnippte die Asche in den Glasbehälter.

Zoro schloss die Augen und zuckte nur leicht mit den Schultern.

"Willst du was essen?", fragte ich, auch wenn ich mir die Antwort schon denken konnte.

"Nein", schnaufte er und wedelte mit der rechten Hand den zu ihm treibenden blauen Rauch weg.

"Pass doch auf! Ich brauch meine Lunge noch, im Gegensatz zu dir!"

"Lästere du nur. Aber davon abbringen wird mich nichts und niemand!"

"Auch nicht, wenn das die Voraussetzung wäre um den All Blue zu finden?"

Ich erschrak und ließ den Stummel fallen.

Was hatte er da grade gesagt?

Ich starrte ihn an.

Zoro öffnete das linke Auge und musterte meinen Ausdruck forschend.

"Und?", wollte er wissen, als ich nicht antwortete.

"Nun ja.", druckste ich und drückte die gerauchte Kippe aus.

Was sollte ich darauf antworten?

Es war so, als ob jemand fragen würde, welches Bein man lieber verlieren würde. Das linke oder das rechte?

"Ich denke", fing ich wieder an. "Ja. Vielleicht schon."

Auch wenn ich mir in meinem tiefsten Inneren absolut nicht sicher war, nickte ich dabei zustimmend.

"Was wirst du machen, wenn du ihn gefunden hast?"

Was soll das?

Warum fragt er mich so was?

Ich stand auf und blickte hinaus.

"Zuerst würde ich zu Jeff fahren und es ihm unter die Nase reiben, das ich ihn gefunden hatte und dann würde ich mich über alle Lustigmachen, die es mir nie geglaubt hatten, das er existiert!"

Mir gefiel der Gedanke und ich lachte.

Draußen schoben sich einige Wolken vor die Sonne und es verdunkelte sich leicht in dem Raum.

Ich öffnete das Fenster und ließ die kühlende Luft hineinwehen.

"Was hast du vor, wenn du Falkenauge besiegt hast?", erkundigte ich mich indem ich den Blick weiter über das Meer streifen ließ.

Ich hörte ein leises Poltern und als ich die Blickrichtung änderte hielt ich meine Wiederholungsfrage zurück.

Zoro war eingeschlafen und als seine Arme das Gewicht seines Kopfes nicht mehr trugen fiel dieser auf den Tisch.

"Keine Antwort ist auch ne Antwort!"

Ich ließ mich neben ihm auf die Holzbank sinken.

Ihm war der Schweiß auf die Stirn getreten und seine Wangen hatten sich leicht rot gefärbt.

Atmen tat er ruhiger als zuvor.

Wenn er sich ausgeschlafen hatte, war er bestimmt wieder auf den Beinen.

War bei seinen Verletzungen schließlich auch so.

Mit Schlafen konnte der wohl alles heilen.

Soll mir recht sein.

Erschöpft lehnte ich mich nach hinten und schloss die Augen.

Es ging schneller, als ich dachte, bis ich in einen tiefen Schlaf fiel.
 

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Fieber

Das Kapitel ist noch nicht ganz fertig. (Glaub ich, aber ich habs trotzdem mal hochgeladen!
 

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... Kapitel 3...

Fieber
 

"Sanji, Frühstück!!!!"

Wie? Was?

Ich wurde brutal aus meinem Traum gerissen und spürte wie ich hart gegen etwas stieß.

Nur halb in der Welt der Wachen befindend erhob ich verwundert meinen Kopf und schaute mich um.

Ich lag in der Küche auf dem Boden und war beim Aufschrecken von der Bank gefallen.

Au.

"Frühstück?", wiederholte die schrille Stimme über mir.

Ich öffnete die Augen ganz und erkannte Ruffys Sandletten.

Wer sollte das denn auch sonst sein?

Eine scheiß Art so geweckt zu werden.

Ich stützte mich auf meine Arme und stand auf.

Warum hatte ich über Nacht keinen Herzinfarkt erlitten und war tot?

Ich reckte mich kräftig.

Mein Genick krachte laut, als ich den Kopf dehnte und ich fühlte mich wie gerädert.

"Was gibt's?", stichelte der Strohhut und grinste breit.

Mann, auch wenn er keine Teufelsfrüchte gegessen hätte, könnte er ne Banane quer fressen.

So ein Großmaul.

"Erst mal eine auf den Deckel, weil du mich geweckt hast!", motzte ich und verpasste ihm ne heftige Kopfnuss.

"Hey, pass bloß auf meinen Hut auf!", schrie er wütend zurück.

Stimmt ja.

Sein Heiligtum.

"Pfannekuchen?", fragte ich und holte die Pfanne aus dem Schrank.

"Klar! Mit Fleisch?", kreischte Ruffy vor Freude und all sein Zorn war wie weggeblasen.

Als ich begann den Teig zusammen zurühren, fiel mir auf, das Zoro seinen Platz verlassen hatte und verschwunden war.

"Mach viel, ja?"

"Willst du mich verarschen? Ich mach dir so viele Pancakes, das du daran erstickst!", provozierte ich und schüttete noch mehr Milch in die Schüssel.

"Darauf freu ich mich!"

Ich lachte bei so viel Naivität und pfiff etwas vor mich hin, während der Kapitän nach draußen stürmte um sich auf seine dumm-dämliche Figur zu setzten.

Wie lange hatte ich wohl geschlafen?

Ich fühlte mich unglaublich fitt, auch wenn ich unsanft aus dem Schlaf geholt wurde.

"Morgen Sanji."

So, jetzt war der Morgen wieder perfekt!

Ich fuhr herum und strahlte Nami an.

"Namilein! Guten Morgen! Hast du gut geschlafen?"

"Ja, danke. Und du..."

"Warte, ich mache einen frischen Orangensaft für dich!"

Wie fast jeden Morgen rannte ich zu den Orangenbäumen und pflückte die schönsten.

Als ich mich auf den Rückweg machte, fiel mir auf, wie Ruffy auf der Galionsfigur saß und Zoro zuschwalte, der an der Brüstung lehnte.

Der Kerl war wohl wieder gesund.

"Ach. Machst du mir auch einen Saft?"

Lysop steckte den Kopf um die Ecke und linste mich durch seine komische Brille hin an.

War anscheinend gerade beim Konstruieren.

"Im Kühlschrank ist noch ne Flasche Saft!", gab ich zurück und bog in die Küche ein.

"Nur ein Schluck! Ich brauche frische Vitamine! Wusstest du das Saft aus Flaschen giftige Konservierungsstoffe haben, die mein Gehirn langsam auffressen???"

"Na dann hast du ja schon viel Saft aus Flaschen getrunken."

Mit dem Satz beendete ich das Gespräch und halbierte die ersten paar.

"Wenn was übrig ist, ruf ich dich.", fügte ich noch hinzu und ich sah ein lachen auf Lysops Lippen, bevor er wieder verschwand.

Ich wollte man heute morgen nicht so sein.

Heute wollte ich mal ausnahmsweise jedem was hinstellen.

War selten genug, das ich mir die Mühe machte, für die Jungs Früchte auszudrücken.

...

"JUNGS! ESSEN!", brüllte ich quer über das Schiff und musste nicht lange warten bis Ruffy angeflogen kam und Lysop hinterher hechtete.

Noch bevor sie überhaupt saßen, fingen sie an die Pfannekuchen von den Tellern zu packen.

Tja, aber ich hatte mich mit der Menge selbst übertroffen und ich sah zu wie meine geliebte Nami sich Zucker und Zimt darüber streute.

Mir fiel nicht sofort auf, das der Platz neben mir frei war, erst dann stand ich auf um den fehlenden zu holen.

Er saß mit Sicherheit noch da, wo ich ihn zuletzt gesehen hatte.

Erraten.

Er sonnte sich noch immer am Reling.

"Es gibt essen! Willst du ne Sondereinladung?"

Keine Antwort.

Zoro schlief weiter.

"HEY!", schrie ich und trat ihn in die Seite.

Fassungslos riss er die Augen auf, bevor er zur Seite kippte.

"Essen!"

"Verdammt, was soll das?", erkundigte er sich und machte dabei einen müden Eindruck.

Er erblickte mich und ich konnte mir schon vor Augen führen, dass er gleich aufspringen und mich anfallen würde.

Keine Reaktion.

Er lag noch genauso da und stierte mich von unten an.

Also ob es ihm direkt egal gewesen wäre, schloss er wieder die Augen und ließ nur ein langgezogenes Seufzen von sich.

Hä?

Hallo? Ich hab dich gerade getreten!

Richtig feste.

"Hallo?"

Ich schupste ihn immer wieder mit dem Fuß in die Rippen, aber er machte sich nicht einmal die Mühe, die Augen zu öffnen.

Wie jetzt?

"Zoro?"

Ich bückte mich und hielt ihm die Nase zu, da er den Mund geschlossen hatte.

Das half auch nicht.

Ja, ja. Atme durch den Mund!

Ich holte aus und schlug ihm auf die von gestern geprellte Schulter.

Ha! Das hat gesessen!

Schreiend fuhr er hoch und das nächste was ich nah sah, war seine Faust und die landete genau auf ...

"AHHHH, meine Nase, du Arschloch!", fluchte ich und fiel zurück auf meinen Hintern.

"Du hast angefangen!", fauchte er.

Ich rieb mir die Nase und wischte das Blut weg, welches angefangen hatte stark zu laufen.

"Schau dir bitte das an, du verdammter..."

"Lass mich in Ruhe."

"Nee!", meckerte ich fast wie ein Ziegenbock und presste die Hände befehlend an meine Hüfte. "Mach ich nicht! Essen!"

"Kein Hunger", schnaufte der grünäugige und legte sich erneut hin.

Ja, das wird ja immer schlimmer!

Jetzt hat er auch noch keinen Hunger!?

"S Gibt Pfannekuchen!", stocherte ich weiter.

Das konnte es doch gar nicht geben.

"Die sind gut wenn man Fieber hat!"

Wieder keine Antwort.

"Gut, dann halt net!"

Ich nahm es immer persönlich, wenn jemand mein Essen nicht probieren wollte, also ließ ich ihn allein und machte kehrt in die Küche.

Verreck doch!

Ich setzte mich zu den anderen, die noch immer über die Teigteller herfielen.

"Wo if'n Foro?", nuschelte Ruffy und spuckte dabei einige Essensstücke durch die Luft.

Angewidert verfolgte ich die Krümel mit den Augen und wich denen aus, die mir zu nah kamen.

"Hat keinen Hunger!"

"Bekomm ich seine Portion?", erkundigte sich Lysop.

Er hatte die Frage noch nicht einmal fertig gestellt, als er schon mit Ruffy um den größeren Anteil kämpfte.

Wow.

Schmeckt wohl sehr gut heut.

Mann kann aber bei einem so spitzenmäßigen Koch wie mich nichts anderes erwarten!

Die andern beobachtend führte ich die Gabel zum Mund und versuchte zum ersten mal meine Fladen.

Na ja. Fehlt Zucker.

...

Ich spülte das Geschirr und Lysop trocknete ab.

Eigentlich was das Zoros Aufgabe, aber wer mein essen nicht mag, kann mir gestohlen bleiben!

Das heiße Wasser lief mit über die Hände, als ich die Pfannen mit dem Schwamm schruppte und dabei Löcher in die Luft starrte.

Aufregend, das Spülen!

Der Lockenkopf neber mir prahlte seit einer halben Stunde über seine Abenteuer, die er angeblich schon erlebt hatte.

Ich hörte ihm nicht zu und verstand vielleicht jedes zehnte Wort, wenn überhaupt.

Kochen tue ich ja leidenschaftlich gerne, aber spülen?

Ich weiß noch wie Ruffy zu uns aufs Baratié gekommen war.

Ich glaube er hat dort zum ersten mal in seinem Leben versucht das Geschirr zu säubern.

Was ein Chaos er in der Küche verbreitet hatte, war schon nicht mehr in Worte zu fassen.

Ich hab Patty selten so wütend gesehen, wie zu dem Zeitpunkt, wo er die fast dreistellige Zahl an Teller zerbrochen vor sich liegen sah.

Ach ja.

Das ist jetzt erst einmal vorbei.

Wenigstens bis ich den All Blue gefunden habe.

Dann werde ich sie besuchen.

Ich drückte den letzten Teller in Lysops Hände, bevor ich den Stöpsel zum Abfluss zog und aus der Küche schlenderte.

Ob Don Creek sich noch mal blicken gelassen hat?

Ich hoffe es nicht!

Für ihn!

Denn ich werde es ihm noch heimzahlen, das er Jeffs Schiff beschädigt hat!

Ich richtete mein Gesicht gen Himmel und genoss die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut.

Ruffy hatte es diesem Angeber ganz schön gezeigt.

Und Gin...

Warum müssen eigentlich immer alle versuchen mir das Leben zu retten!

Als ob ich nicht selbst auf mich aufpassen könnte!!!

Ich blieb stehen und senkte den Kopf.

Ich hätte zwei mal sterben sollen, wurde aber immer von jemanden mehr Feind als Freund gerettet.

Das ist ziemlich belastend!

Scheiße, so genau hab ich da noch gar nicht nachgedacht.

So in Gedanken versunken setzte ich mich vorwärts, als ich plötzlich auf etwas weiches trat, stolperte und auf die Knie fiel.

"Verflucht, was war denn das?"

Ich hatte Glück.

Ich hatte mir die Hose nicht zerrissen, aber weh tat es trotzdem.

Meine Kniescheiben brannten und fühlten sich an, als hätten sie ihren eigenen Herzschlag.

Nach dem zu sehen über was ich gestrauchelt war, drehte ich mich zurück.

"Zoro!", quetschte ich unter einem Gleich- bring- ich- dich- um- Ton hervor.

Der Trottel lag mitten im weg und hielt ein Nickerchen!

Ich war auf sein linkes Bein getreten.

Rasend vor Wut, wirbelte ich herum und wollte im einen Tritt verpassen.

Den Angriff konnte ich gerade noch zurückhalten.

Ich senkte das Bein und hielt inne.

Der auf der Seite Liegende war schweißgebadet und zitterte am ganzen Körper.

Was ist denn mit dem los?

Er schnappte nach Luft, als ob sein Leben davon abhinge.

Ähm...

Ich bin das erste mal in meinem bisherigen Dasein sprachlos.

Langsam legte ich meine Hand auf seine Schulter und drehte ihn auf den Rücken.

Selbst durch den dicken Stoff seines Shirts konnte ich die enorme Hitze spüren, die von ihm ausging.

Vergleichen mit der Temperatur, die er noch am frühen morgen gehabt hatte, war das ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Wo zum Henker hat der Kerl sich dieses Fieber eingefangen?

Und was soll ich jetzt machen?

Wenn man selbst noch nie krank gewesen war, woher sollte man dann wissen was zu tun war?

Ich jumpte auf die Beine und rannte quer über das Schiff, sprang vom oberen deck nach unten, schlitterte zur Tür, verschwand im Inneren und begann Nami zu suchen.

Falls ich hier jemanden das Vertrauen entgegenbringen konnte, der er sich mit Krankheiten und so auskannte, dann konnte das nur meine Angebetete sein.

Ich stürmte die Treppe zu ihrem Zimmer runter und rief schon auf dem halben Weg ihren Namen.

Das Mädchen hatte sich an ihren Tisch gesetzt und war am Seekartenzeichnen.

Sie drehte sich nach mir um um zu erfahren, warum ich so einen Radau machte.

"Nami- Schatz!", keuchte ich uns ließ mich auf den Stuhl neben ihr fallen.

"Was ist denn los?", fragte sie und ließ ihre Feder sinken.

"Da.. ich meine ... er....nein... Zoro"

Das hast du jetzt toll gemacht!

Darfst dir nachher auch nen Schokopudding kochen!

Hol erst mal Luft!!!

Was denkt Nami jetzt von dir?

Zu dumm zum reden heute, ja?

"Verschnauf erst mal! Was ist mit Zoro? Habt ihr wieder was kaputt gemacht?"

Sie blickte skeptisch.

Warum nur?

Vielleicht, weil der Schwertfuchtler und ich gerne das Schiff auseinander nahmen?!

Ich atmete zwei mal tief durch, bevor ich Luft holte.

" Nein. Er liegt oben auf dem Deck! Ich glaube es geht ihm nicht sehr gut."

Sie zog die Augenbrauen nach oben.

"Was hat er denn?"

"Fieber!", schnellte es mir von der Zuge und im Bruchteil einer Sekunde stand ich schon wieder und hibbelte nervös.

"Es scheint ja schlimm zu sein. Du bist total durch den Wind, Sanji."

Mit diesen Worten schraubte sie das Tintenfass zu und folgte mir.

Ja warum bin ich eigentlich so aufgeregt?

Man oh man.

Jetzt mach ich mir um mich auch Sorgen!

...

Nami saß neben seinem Kopf und fühlte Zoros Stirn.

"Er ist ja kochend heiß! Hey!", gab sie kopfschüttelnd von sich und tätschelte ihm die Wangen.

Ich beobachtete sie und beugte mich über ihre Schulter.

Der Kranke zuckte mit den Augen, als Nami ihm eine ziemliche Ohrfeige verpasste.

Geschieht ihm recht!

Langsam öffnete er die Lieder und blinzelte uns verwundert an.

"Was is'n los?", fragte er hörbar geschwächt.

"Na wenigstens lebt er noch. Komm helf mir mal, Sanji."

Sie packte seinen Arm und wartete bis ich ihr half, den anderen hochzuziehen.

Zoro schien überhaupt nicht zu registrieren, was wir taten und hing mehr schlecht als recht an mir.

...

Als die rothaarige von dem Schwertkämpfer abgelassen hatte, knackten ihm die Beine wieder kraftlos zusammen.

Ich gab ihm einen Stoß und sah zu, wie er auf das Sofa fiel.

Zoro seufzte lange und schaute mich durch seine blutunterlaufenen Augen hin an.

Er fing an zu husten und legte die Beine nach oben.

Ich spürte wie sich ein ungutes Gefühl in mir breit machte, als ich ihm eine Decke überwarf und mich dann von ihm abließ.

Nami hatte den Raum verlassen um das Fieberthermometer zu holen.

So, wenn du dich jetzt geschickt anstellst, kannst du ihn mit dem Kissen ersticken und keiner würde etwas merken!

Ok.

Das hab ich jetzt wirklich gedacht, ne?

Wie beängstigend!

Ich griff nach dem Hocker der in der Ecke stand und schob ihn vors Bett.

"Ich finds kalt hier, du nicht?", wollte er kaum wahrnehmbar wissen und schloss die Augen wieder.

"Nein, kein Meter!"

"Zieh dir trotzdem was an! Kein schöner Anblick!"

Manchmal spricht der Mensch in Rätseln.

Als ich an mir heruntersah und bemerkte, das ich ja nur in Hose und Schuhe bekleidet war zog ich mir das Hemd über, welches über dem Regal hing.

Das hatte ich ganz vergessen und überhaupt nicht gemerkt, das ich es nach dem Schlaf in der Küche gar nicht erst angezogen hatte.

Zoro schloss die Augen und zog die Decke bis zum Kinn.
 

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Die Tabula-Beere

So, ich hab zwar erst wenige kommentare, aber ic schreib trotzdem weiter. weingstens für die Leute bei denen ich weiß, das es ihnen gefällt.

(Man, was'n Satz!)
 

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... Kapitel 4...

Die Tabula-Beere
 

Na ja. Wie auch immer.

Ich komme mir vor wie ein Trottel!

"Hörst du sie auch?"

Mein Körper zuckte zusammen, als seine raue Stimme ertönte.

"Nein, was denn?"

"Die Hochzeitsglocken?"

Ich weitete die Augen, bevor ich verstand und anfangen musste zu lachen.

"Da fällt mir ein, ich muss noch Trauzeuge spielen!", mit diesen Worten wollte sich der andere erheben. Ich reagierte sofort und presste ihm die Hand auf den Brustkorb.

"Bleib liegen du Idiot!"

Mit einem ziemlichen Druck beförderte ich ihn zurück in den Stoff und blickte böse.

"Lass mich du schwule..."

"Hier ist das Thermometer!"

Unsere Köpfe wirbelten gleichzeitig in Richtung Tür und wir sahen wie Nami in das Zimmer trat.

Mein Gott, sieht sie gut aus!

Schweigend kam sie neben mir zum Stehen und musterte die Situation.

"Habt ihr euch wieder gestritten?", fauchte sie uns an und stopfte Zoro den Quecksilberstift so brutal in den Mund, das es sogar mir wehtat.

"Nami-Schatz, ich..."

"Klappe, Sanji!"

Ich spürte wie sich in meinem Hals ein dicker Kloß bildetet und als ich in ihre Augen sah, traute ich nicht ein mal mehr Luft zu holen.

Wie ein Hund, der den Schwanz einkneift, ließ ich den Kopf hängen und sank zurück auf den Hocker.

Als ob, ich es gespürt hätte, sah ich aus dem Augenwinkel, wie Zoro mich siegessicher und hämisch angrinste.

Wie ich ihn doch hasse!

Hinterhältiges Stück Scheiße!

"Hoffe dein Fieber bringt dich um!", flüsterte ich und schlug ihm auf die geprellte Schulter, als Nami sich abwandte. Dieser biss die Zähne zusammen und setzte trotzdem eins drauf.

"Den Gefallen werde ich dir nicht tun!"

"Musst ja immer das letzte Wort haben, ne?"

"Kennst mich doch!", lächelte er breit und ich begann schon wieder zu zweifeln, ob es ihm überhaupt schlecht ginge.

"SCHNAUTZE!"

Mit einem lauten Schrei und einem heftigen Schlag auf den Kopf brachte uns unsere Navigatorin zum schweigen.

"Du hältst dich endlich zurück", raunte sie zu Zoro, wobei sich ein guttuendes, zähnezeigendes Grinsen auf meinem Mund breit machte.

"Und du", fuhr sie plötzlich mich an, " tust was nützliches! Mach ihm nen Tee, oder so was!"

Was?

ICH?

Ich soll DEM nen Tee kochen???

Wie seh ich denn aus?

Wie die Wohlfahrt?

Nee!

Wiedersprechend schüttelte ich den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust.

Nicht mit mir!

"Ach sei so lieb! Ich hab Angst, das ich mich an dem heißen Wasser verbrenne."

Verdammt!

Sanji, du weißt genau, das sie dich ausnutzt!

Das weißt du!

Kämpf dagegen an!

Zu spät!

Sie hatte ihre Arme um meinen Hals gelegt und sah mich bittend von der Seite her an.

Ach, wie mein Körper zu kippeln begann!

Ich kann es nicht!

"Aber natürlich! Für dich tu ich alles! Nicht das du dir deinen zarten Hände verbrennst!", flirtete ich und stand auf.

Mist!

Wütend stampfte ich zurück in Richtung Treppe, sobald ich den Raum verlassen hatte.

Ich konnte Zoros Gesicht bildlich vor mir sehen. Wie er dämlich glotzt und sich freut!

Argh!

Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen und konnte von oben hören, wie Ruffy und Lysop sich ausschütteten vor Lachen.

Na?

Was haben die denn schon wieder angestellt?

Die Sonnenstrahlen blendeten mich so sehr, das ich die Augen kurz schließen musste, als ich an Deck trat.

Uh, was ne Hitze!

Noch nicht wirklich sehend, erkannte ich die beiden in der Ecke sitzen und sich auf die Schulter schlagen.

"Was geht denn bei euch, Jungs?", fragte ich mit wesentlich besserer Laune.

Ja, ich muss mich wiederholen.

Meine schlechte Laune hat nur einen Grund!

Zoro!

Wie auch immer. Ich ging zu ihnen und beugte mich nach vorne um zu sehen, was sie taten.

Lysop hatte einen kleinen Kasten vor sich, in dem einige kleine Kugeln lagen.

Rot waren sie.

"Das sind Lysops Special Narkosebälle!", strahlte dieser und hielt sie mir unter die Nase.

"Ach und wie...?"

"Na, ich werfe sie und in Sekundenschnell liegt der Gegner, bewusstlos am boden! Das Nervengift reicht noch stunden, und er kann nicht einmal unsere Verfolgung aufnehmen, wenn es drauf ankommt! Wir könne also in Ruhe flüchten!"

"Kurz, für dich perfekt!", erkundigte ich mich mit einem Unterton der puren Ironie.

Ruffy lachte laut und hielt sich den Bauch.

Was'n Kapitän!

"Nein, ich wollte wissen, was da drin ist! Tabasco?"

Also Lysop zu mir aufblickte, funkelten seine Augen und er flüsterte geheimnisvoll, so das ich mich weiter runterbeugen musste.

"Tabula- Saft!"

"Aha!", entfuhr es mir desinteressiert und ich setzte mich. Die krumme Haltung tat im Rücken weh.

"Ich dachte erst, ich hätte sie verloren, aber die hat jemand dummerweise falsch abgestellt!", lachte er und hob seinen lange Nase gen Sonne.

"Wie meinst du das?"

"Na, wer ist schon so blöd und stellt die in die Speisekammer?"

Also ob ich es geahnt hatte, zog er hinter seinen Rücken, die kleine Schale mit den seltsamen Beeren hervor, die ich gestern weggestellt hatte.

Zuerst wollte ich fragen, was das für Früchte waren, doch dann schoss mir ein weiterer Gedanke in den Kopf.

"Moment!", unterbrach ich.

"Wie kommst du in die Vorratskammer???"

"War nicht abgeschlossen und da dachte ich mir...."

"WAS????", schrie ich auf und rannte in die Küche.

Ich hörte noch Lyspos Stimme, doch ich verstand nicht was er rief.

Bitte Gott!

Nicht das was ich vermute!

Doch!

Fassungslos sank ich vor der offenen Tür in die knie und betrachtete das Chaos.

In Worte fassen war unmöglich.

Es war alles weg.

Fleisch, Obst, Gemüse, selbst die ungenießbaren, nur zum abkochen geeigneten Pfefferzwiebeln waren weg.

Meine Augenbrauen zogen sich tief ins Gesicht, ich ballte meine Hände und spürte wie mein Oberkörper nervös vor und zurück wippte.

Wie viel Tonnen Essen hatten wir gestern gekauft?

Wie viel Geld hatten wir gestern in der Stadt gelassen?

Ich schlug meinen Kopf feste gegen die Wand und der Schmerz breitete sich wie eine tosende Welle in meinem Schädel aus.

Verflucht!

Ich hatte vergessen, abzuschließen!

Vergessen!

Die Wut in mir steigerte sich in Unmaßen.

So laut es meine Kehle zuließ stieß ich einen Schrei aus.

Nur ein einziges Wort, was alles dies hier erklärte.

"RUFFY!!!!!!"

Ich donnerte mit der Faust gegen das Holz, stand langsam auf und ging mit bestimmten Schritten zu den beiden Jungs.

Ruffy sah mich schon von weitem und war auf den Mast geflüchtet.

Ich kochte vor Wut.

Dieser beschissene Vielfrass.

Nicht einmal eine Stunde ist es her, als er gefrühstückt hatte!

"Warte Sanji!", versuchte mich der Pinocchio zu bändigen und hielt mich am Arm.

Mein Blick genügte und er ließ mich los.

Ich umfasste das seil und stieg hinauf.

"Ich wollte nur fragen, ob sie dir runtergefallen sind!"

"Was?", schnauzte ich zu ihm nach unten.

"Die Beere!"

"Warum?"

"Es fehlt eine!"

"Die hat Zoro gefressen! Und jetzt lass mich den Strohhut töten!"

Ich erklimmte den Mast weiter und konnte schon fast Ruffys Arm erreichen, der sich ängstlich ganz hinten auf der Kannte zusammen kauerte, als Lysops stimme zu mir hoch drang.

"Was hat er?"

Genervt verdrehte ich die Augen.

"Gegessen!"

"Er hat sie gegessen????"

"Ja! Verflucht, du kennst ihn doch! Der frisst doch auch allen, was ihm vorgesetzt wird!"

"Aber die sind giftig!!!"

Das war's!

Es schlug mir wie eine Faust in den Magen und ich stockte in meiner Bewegung.

Wie in Zeitlupe, drehte ich den Kopf und starrte nach unten.

Als ob Lysop aus meinem Gesicht lesen konnte, was ich fragen wollte nickte er stumm.

Ein Gefühl, als wäre mein kompletter Leib taub, gewann die Überhand und zwang mich zum hinabklettern.

"Sag, das das ein Scherz ist!", befahl ich, als ich festen Boden unter den Füßen spürte.

Mein Gegenüber schüttelte erneut den Kopf.

Schweigend legte ich die Hand auf meinem Mund und schritt einmal im Kreis, bevor ich ihn wieder ansah.

"Sehr giftig?"

Er nickte.

"Warum hast du Idiot das nicht gestern gesagt?", entfuhr es mir mit bebender stimme und ich verlor einen festen Blick.

Meine Augen flogen von einer Stelle auf die nächste.

"Ich hatte Zoro gesagt, das die nicht in die Küche kommen sollen, aber..."

"... er hat dir nicht zugehört!", vollendete ich den Satz und lief erneut eine Runde um den Mast.

Daher also sein Fieber.

Ich warf Lysop noch einen flüchtigen Augenkontakt zu und eilte in den Schiffsbauch um dies Nami zu berichten.

...

"Nami!", kreischte ich hysterisch, als ich um die Ecke bog.

Das Mädchen drehte sich auf dem Hocker um und gab mir das Zeichen leise zu sein.

Schon verstanden!

Mein Schritt verlangsamte sich und ich lehnte mich zu ihr um ihr zu berichten, was ich gerade erfahren hatte.

"Kommst du mal mit? Ich muss dir etwas unheimlich wichtiges sagen!", bettelte ich und zerrte sie hektisch am Arm

"Lass das Sanji, du tust mir weh!", gab sie über meine so untypische Art beängstigt von sich.

"Bitte!"

Ich ließ ihren Arm langsam los und blickte auf Zoro, der mit dem Rücken zu uns gewandt schlief.

Die Navigatorin erhob sich von ihrem Platz und ging mit mir vor die Kabinentür.

"Also, was ist so wichtig?"

Mit gelangweiltem Blick lehnte sie sich an die Wand und faltete die Hände zusammen.

Ok, wie erkläre ich ihr das jetzt?

Immerhin ist das mal wieder meine Schuld!

Ich könnte schreien!

Ich hätte im Bett bleiben sollen!

Sorry, Nami. Mir ging er auf die Nerven, da hab ich beschlossen ihn zu vergiften.

Oder klingt vielleicht, 'das wusste ich nicht' glaubwürdiger?

Ach ja, wir haben nichts mehr zu essen!

Oder 'Ruffy war so hungrig, da hab ich das Schloss geöffnet'?

Oh, du hast echt ein Problem Sanji!

"Hast du wenigstens an den Tee gedacht?"

Scheiße!

"Deinem Blick zu urteilen; nein!"

Ich zeigte nervös Zähne und nickte.

"Verdammt Sanji, was ist den los mit dir?"

"Deine nähe verwirrt mich so!"

Das wollte ich zwar nicht sagen, aber so konnte ich Zeit schinden, um mir einfallen zu lassen, wie ich es ihr beibringe.

"Nein, das glaub ich diesmal nicht!", sagte sie skeptisch und blickte mich so durchdringend an, das ich spüren konnte, wie mir der Schweiß auf die Stirn trat und mein Herzschlag sich noch mehr beschleunigte

Verdammt noch mal!

Hätte der dumme Kerl das Ding nicht von sich aus essen können?

Musste ich wieder derjenige sein, der es ihm angeboten hatte?

Natürlich ja!

Und WARUM bitte hatte ich vergessen abzuschließen?

"Und?"

Wieder dieser Ausdruck!

Mein Mund öffnete sich und ich holte tief Luft.

"Tja, wie soll ich sagen?"

Ich wischte den Schweiß von meiner Hand an meine Hose und wendete den Blick Richtung Treppe um mich zu vergewissern, das Ruffy oder Lysop nicht unerwartet herunterstürmen würden.

"Ich mach's kurz und schmerzvoll."

Pause.

Sanji, so schwer ist das nicht!

Aber wenn Nami so schaut dann ... dann ...

"Ruffy hat alle Vorräte gefressen!"

Mir schoss der Satz so selbstsicher von den Lippen, das ich mich selbst von der Kühnheit überraschte.

Nami riss die Augen auf.

Ungläubig und mit halb offenen Mund schüttelte sie den Kopf, bevor sie auflachte.

"Nein! Du machst Witze!"

"Diesmal nicht, Baby"

Sie stoppte das Gelächter und sah mich nur schweigend an.

"Bis wir die nächste Insel erreichen kann es Tage dauern!"

Verzweiflung machte sich in ihrer Stimme breit.

"Dann müssen wir schneller fahren!"

Ach Sanji, so dumm kannst auch nur du sein!

Willst du etwa rudern?

Vielleicht auch noch alleine, ja?

"Ist noch etwas übrig?"

"Nichts! Kein Krümel!"

"Scheiße!"

Fluchend schlug sie die Hände über dem Kopf zusammen und trat gegen die Wand.

"Namilein, es tut mir leid!"

Sie warf mir einen Blick zu und lehnte sich dann wieder an die Wand.

"Sanji, was wollen wir jetzt machen?"

Ich zuckte mit den Achseln.

Warte mit dem Verzweifeln, meine Süße, ich bin noch nicht fertig.

"Das darf doch alles nicht wahr sein!"

"Ist es aber", beantwortete ich und stand genauso ratlos da wie das Mädchen neben mir.

Ich warf schweigend einen Blick in unsere Schlafkajüte und beobachtete Zoro, der sich die unruhig hin und her wälzte.

Ob er schmerzen hat?

"Und was machen wir mit ihm?"

Die Schönheit beugte sich zu mir um meinen Augen folgen zu können.

"Sein Fieber steigt vielleicht! Und was machen wir dann? Wir haben nicht mal was zu essen für ihn!"

"Ich glaube so schnell will der auch nichts mehr essen!", murmelte ich leise zu mir selbst.

"Wie meinst du?"

Was?

Hat sie das etwas verstanden?

Ich meine, ich hab undeutlich vor mich hin gebrabbelt.

Das KANN sie nicht verstanden haben.

"Wie kommst du darauf?", wiederholte sie und stierte mich wieder mit ihrem scharfen Blick an, der mich zerrissen hätte, wenn er könnte.

"Na ja!", fing ich an "er mag mich schließlich nicht."

Was ne Ausrede!

"Das glaubst du doch selbst nicht! Er hat doch bisher alles gegessen, was du gekocht hast!"

"Ja aber, das ist ja das Problem!"

Jetzt war es raus!

Rausreden war nicht mehr drin.

"Warum?", fragte sie wieder und zog mich weiter von der Tür weg, damit wir ihn nicht wecken würden.

"Tja, weißt du. Lysop hat sich auf dem Markt gestern so was gekauft. So ein paar Beeren. Und die standen halt in der Küche!"

"Weiter!"

Das Geräusch Namis Schuhe, die wartend auf dem Holz tappten, machte mich wahnsinnig und ich spürte wieder wie sich ein dicker Kloß in meinem Hals bildete.

"Ich war am Kochen und hatte keine Zeit mich um das Gequengel von Zoro zu kümmern!"

Wieder machte ich eine Pause und versuchte zu schlucken.

Mein Hals war so trocken, das es schmerzte.

"Sanji, lass die Pausen und sag, was los ist!", raunte sie ungeduldig.

"Und dann hab ich.."

"SANJI!!", schnauzte sie plötzlich und ich erschrak, bei ihrer Bewegung, die sie ruckartig nach vorne kommen ließ.

"Ich hab ihn vergiftet!!!", heulte ich und hob zur gleichen Zeit die Arme vors Gesicht um eventuelle Schläge abzuwehren.

Aber die kamen nicht.

Na los, schlag zu!

Ich hab's verdient!

JA! Ich bin schuldig!

In allen Fällen!

Mach, damit ich mich besser fühle!

Langsam lugte ich hinter ihnen hervor und blickte das Mädchen an.

Sie stand nur da und sah mich an.

Die Arme schlaff hängen gelassen und mit einem Ausdruck in den Augen, den ich nur schwer beschreiben konnte.

Unglaubwürde zeichnete ihr Antlitz.

"Du hast was bitte?"

Sie hob die Hand wie eine Megafone hinter ihre Ohren und kniff die Augen zusammen, wie ein alte Frau, die schlecht zu hören schien!

Ich schluckte.

Mein Mund war ausgetrocknet und mein Hals rau.

Der Kloß hatte sich vergrößert und selbst das Atmen fiel mir schwer.

Verstimmt kratzte ich mich am Hinterkopf und stierte den Boden an.

"Na ja! Diese Beeren. Lysop hat gerade gesagt, das sie giftig sind."

Ich spürte wie meine Stimme bebte.

Namis Schritte kamen langsam auf mich zu und ich hob den Blick.

Sie hatte die Hand geballt und ich konnte erkennen, das sie vor Wut zitterte.

Mein Fuß ging automatisch zurück und ich verlagerte das Gewischt mehr auf den hinterstehenden um auszuweichen, falls sie ausholen wollte.

"Du hast ihm diese Dinger gegeben???", knurrte sie mit unterdrücktem Ton und blieb stehen.

"Nur eine..."

"Tut das zu Sache???"

Jetzt schriee sie.

Meine Ohren klingelten und ich machte einen weiteren Satz nach hinten.

So sehr mich ihre Stimme auch in ihren Bann zieht und so sehr ich sie auch anbete, aber wenn sie schriee machte sie mir unheimliche Angst!

"Nein, ich..."

Ich versuchte mich zu verteidigen, wollte etwas sagen, doch sie unterbrach mich erneut.

"UND DU BIST KOCH???? GIBST UNS SACHEN, DIE NICHT EINMAL DU KENNST???"

"Nein, das war das erste mal!"

Ich stotterte.

Mein Gott, was sollte ich denn sagen?

Sie hatte doch recht!

ICH bin hier der Koch und ICH habe dafür zu sorgen, das die Lebensmittel frisch und gesund sind!

"DAS ERSTE MAL?!"

Ich zog den Kopf ein und versuchte erneut meinen Druck nach unten zu pressen.

Es ging nicht.

Verwirrt blickte ich an die Decke, bevor ich wieder in ihre verengten Augen blicken konnte.

SO sauer war sie selten.

"Ich..."

Nein, mir fiel nicht ein, was ich hätte sagen können.

Gesteh dir ein, das du scheiße gebaut hast und versuche nicht dich rauszureden!

Du hast einen, nein, zwei beschissene fehler gemacht!

Konntest es eh nicht rückgängig machen!

"WAS?", fauchte sie erneut und kam bedrohlich näher.

"Nichts."

Kleinlaut klingst du Sanji, auch wenn deine tat ein Erlös für uns alle ist!

Lass ihn sterben!

Shit!

Das gibt's nicht!

Was machen meine Gedanken mit mir?

Warum denke ich so etwas?

Ich fühl nicht so, also warum der Scheiß?

Wer ist diese stimme, die in mir immer wieder zu Wort kommt?

Ich presste meine Hand vor meine Augen und rieb sie mir mit Daumen und Zeigefinger.

Der Wahnsinn hatte mich anscheinend gepackt.

Sein Tod, dein Wunsch!

Sei still!

Lass das denken, Sanji!

Sein Tod!

Hör auf!

Dein Wunsch!

Ihr konnte ein Lachen in meinem Hinterkopf hören.

Laut und erfreut über das was geschah.

"HALT'S MAUL!!!"

Meine Wut steigerte sich von mal zu mal mehr, doch diesmal hatte sie mich so gepackt, das ich das was ich denken wollte laut aussprach.

Ich hielt die Luft an, als ich es realisierte und starrte auf Nami, die mich fassungslos anschaute.

Was hab ich getan?

Ich hab sie gerade angeschnauzt!

Dreh ich jetzt ganz durch???

"Nami, ich... ich wollte nicht schreien, ich..."

Ein Beben überrollte meinen Körper und ich sank zu Boden.

Ich schwitzte und wischte mir mit dem Ärmel über die Stirn.

"Schon gut! Ich wollte dich auch nicht anschreien."

Ihre Stimme war ruhig, richtig beschwörend.

Sie legte ihre Hand auf meinen Schulter und blickte mich wieder mit diesen Augen an.

Die Augen, die alles zu wissen schienen, alles zu verstehen!

Meine Atmung verlangsamte sich allmählich und ich konnte tief durchatmen.

Wenn ich so weiter mache, bekomm ich nen Nervenzusammenbruch!

So was ging noch nie in mir ab.

Sanji, du machst mir Angst!

"Müsst ihr so brüllen?"

Die Stimme ließ uns beide zusammenfahren und wir schauten auf zu Zoro, der am Türrahmen lehnte und sich den Magen hielt.

In Gedanken

Sorry, hatt etwas länger gedauert als erwartet!

Besonders entschuldigen muss ich mich bei Liquid. ich hatte dir schon vor einiger Zeit versprochen, das ich ein neues kapitel hochladen würde, aber ich hatte echt keine Zeit es weiterzuschreiben...

Und Orophin, sorry, das ich dir davon nichts erzählt habe! ^^; Hoffe du verzeist mir!
 

...........................................................................
 

.... Kapitel 5....

In Gedanken
 

"Du bist wach?"
 

Was ne frage!
 

So was intelligentes kann auch nur von dir kommen, Sanji!
 

Nein, er steht schlafend da!
 

Idiot!
 

"Sieht so aus, oder?"
 

Er stützte sich mit der einen Hand und als ich sah, wie sich die andere im Stoff seines Shirts verkrallt hatte, stand ich auf und ging zu ihm.
 

Sein ganzer Körper schütterte sich und er schien stark zu frieren.
 

Er atmete laut und hastig und machte einen abwesenden Eindruck.
 

Bist dir hoffentlich im Klaren, das sein Zustand deine Schuld ist, oder?
 

"Leg dich wieder hin!", befahl ich.
 

"Lass mich in Ruhe! Ich störe nur ungern eure Romanzen, aber tragt sie etwas leiser aus, ok?"
 

Mit diesen Worten kehrte er mir den Rücken zu und schleppte sich wieder zu seinem Schlafplatz.
 

Ich beobachtete seine langsamen Bewegungen, als er plötzlich stöhnte und zusammenbracht.
 

"Scheiße!"
 

Ich eilte in Panik zu ihm und packte ihn unter den Armen um ihn auf die Beine zu ziehen.
 

Ganz schön schwer der Kerl!
 

Ich fühlte die Hitze die von ihm ausging und durch mein dünnes Hemd drang, als

ich ihn mit einem großen Kraftaufwand anhob.
 

Mann, der muss ja innerlich kochen!
 

Ich beobachtete wie er sein Gewicht auf seine Beine stützte.
 

"Geht's?"
 

Zoro packte mich an der Schulter und stieß sich von mir ab, um alleine zu stehn.

Ihm stand der Schweiß auf der Stirn und er verkrampfte seine rechte Hand wieder an die Bauchbinde.
 

"Mir ging's nie besser!"
 

"Klar! Und ich kann fliegen!"
 

"Du fliegst gleich wenn ich dir deine dumme Fresse poliere!"
 

Warum muss der immer so provozieren???
 

Ich wurde schon wieder aufbrausend und knirschte mit den Zähnen.
 

Der Schwertkämpfer torkelte rückwärts. Als er mit den Fersen gegen die Couch stieß, ließ er sich wieder darauf sinken und legte gequält den Kopf zurück in den Nacken um nach Luft zu schnappen.
 

Mein Körper wollte sich gerade nach vorne bewegen um zu ihm zu gelangen, als mich eine Hand festhielt und wegzog.
 

"Hört auf euch zu streiten, verflucht noch mal!"
 

Nami warf mir einen Wenn- Blicke- töten- könnten- Blick zu als sie an mir vorbei promenierte.
 

Ich folgte ihr und blieb neben ihr zum Stillstand.
 

"Hast du Schmerzen?", fragte sie besorgt und musterte seinen fahlen Gesichtsausdruck.
 

"Nein!"
 

"Los leg dich hin!"
 

Zoro schüttelte langsam den Kopf , als er anfing zu husten.
 

"Verdammt du stures Arschloch!", begann ich wieder lauter zu werden.
 

Sein dämliches Benehmen geht mir allmählich so auf den Arsch, das gibt es schon gar nicht mehr!
 

"Sanji!"
 

Ok.
 

Halt dich im Rahmen!
 

Wenigstens heute.
 

Das macht keinen Guten Eindruck auf Nami!
 

Ich schnaufte, zog eine Zigarette aus der Schachtel und zündetet sie an.
 

Abreagieren!
 

"Ich geh jetzt auf der Seekarte schauen, wann wir die nächste Insel erreichen!
 

Wir brauchen wieder Proviant und einen Arzt brauchen wir auch!", wandte sich

Nami zu mir und kehrte dann aus dem Zimmer.
 

Ich stöhnte ein langes "hm!" aus und ließ mich auf den Hocker nieder.
 

Zigaretten!
 

Ein Geschenk Gottes!
 

Nach den ersten paar Zügen entspannten sich meine Muskeln langsamer und ich wurde ruhiger.
 

Lange konnte ich meine Ruhe nicht genießen, da ich Zoros Gehuste wieder vernahm.
 

Er hatte sich nach vorne gebeugt und hielt die Hände ächzend vor den Mund.
 

Hörte sich nicht gut an.
 

Fast wie Raucherhusten.
 

Aber das war ja bei ihm unmöglich.
 

Scheiße!
 

Ich fühl mich selten schuldig oder schlecht, aber diesmal tat ich es!
 

Es dauerte eine ganze Weile, bis er stoppte und erst einmal kräftig durchatmete.
 

Mein Blick fiel kurz auf seine Hände und sah die rote Flüssigkeit, die daran herunterlief.
 

Verfluchte....
 

Ich packte sein Arm und riss ihn daran zum Liegen.
 

Wer nicht hören will muss fühlen!
 

"Lass mich in Ruhe, du schwuler kleiner Koch!"
 

Seine Augen wollten mich in der Hölle schmoren sehen, auch wenn sie müde schienen und das Fieber sie wie aus Glas erschienen ließen.
 

Ich seufzte.
 

Zoro versuchte sich wieder auf seine Arme zu stemmen, doch sie knackten ihm weg und er sank zurück in das Kopfkissen.
 

"Leck mich doch!", murrte er und verblieb so wie er war.
 

"Das gibt's nicht! Ich war doch noch nie krank!"
 

"Es gibt immer ein erstes mal!", offenbarte ich mit einem schlechten Gewissen und beschloss das Dielemär so lange wie möglich vor ihm geheim zu halten!
 

Nein, ich wollte ihm das nicht unter die Nase binden.
 

Die grünen Augen schlossen sich geschwächt und nachdem ich noch eine Weile dasaß und die Kippe fertig rauchte, war ich mir sicher, das er eingeschlafen war und machte mich auf den Weg zur Küche um etwas Eis zu holen.
 

...
 

"Bis zu nächsten Insel brauchen wir bei diesem Seegang ungefähr 3-4 Tage! Ich hoffe es kommt mehr Wind auf, dann könnten wir sogar früher dort sein!"
 

Nami schlug die Beine übereinander, als sie sich an den Tisch in der Küche gesetzt und Lsyop sowie Ruffy dazugeholt hatte.
 

Ich hielte die Wasserschüssel mit einigen, darin herumschwimmenden Eiswürfeln in der Hand und nickte verstehend.
 

"Und was ist mit Zoro?", nuschelte Ruffy, der an einem Löffel herumbiss.
 

Er sieht hungrig aus!
 

Nur ein Wort!
 

Ein dummes Wort!
 

Und ich bring dich eigenhändig um!
 

Einmal das Wort Hunger oder deren Gleichen und ich töte den Strohhut wirklich!
 

"Dazu wollte ich jetzt kommen! Das ist nämlich auch noch ein Problem!"
 

Sie schlug ein dickes Medizinbuch auf den Tisch und blätterte einige Seiten durch.
 

"Wie heißt die Beere, Lysop?"
 

"Der Verkäufer sagte, sie würde 'Tabula' heißen!", verkündete er und beugte sich über das Buch.
 

Nami suchte im Innhaltsverzeichnis danach und schüttelte anschließend den Kopf.
 

"Steht hier nirgends!"
 

"Vielleicht in einem deiner anderen Bücher!"
 

"Kann sein und deswegen wirst du mir helfen es zu finden, Lysop!"
 

"Ich auch! Ich muss mich ablenken!", warf Ruffy dazwischen und ich sah zu wie die drei nach unten gingen um in Namis Büchern nach Hilfe zu suchen.
 

Aus meiner Kehle kroch ein langer Seufzer, bevor auch ich mich weiter meines Wegs begab.
 

...
 

Ich lehnte mich aus dem Bullauge und beobachtete die Wellen, die gegen den Schiffsbauch klatschten und der Schaum der wie Schnee neben den Schiff herzog.
 

Ein dunkler Schatten schoss tief unter uns vorbei und war in sekundenschnelle in der schwarzen Tiefe verschwunden.
 

Wie soll man angeln ohne Köter?
 

Die Sonne hatte ihre lange bahn über den Himmel hinter sich und begann langsam unterzugehen.
 

Mein Magen knurrte und ich musste mir eingestehen, das ich riesen Hunger hatte und selbst eine "Ruffyportion" hätte verschlingen können.
 

Ein lautes brummen, ließ mich meinen Kopf zurückziehen und ich blickte in den großen Raum.
 

Die Hängematten bewegten sich im Durchzug leicht hin und her und das Holz des Schiffes knarrte laut.
 

Die Müdigkeit hatte mich wieder gepackt und ich dachte schon wieder an einen Kaffee.
 

Mit heftigen Rückenschmerzen setzte ich mich auf das Sitzkissen des Dreibeiners um den Lappen, der auf Zoros Stirn zur Kühlung, lag zu wechseln.
 

Das nasse Stück Stoffe hatte ich erst vor wenigen Minuten gewechselt, doch es wärmte sich unter den Bedingungen so schnell auf, das mir nichts anders übrig blieb als alle zwei Minuten danach zu schauen.
 

Warum ich das tun sollte, wusste ich nicht so wirklich, aber ich machte mir darüber keine Gedanken, weil es meine Schuld war.
 

Meine verdammte Schuld!
 

Der Brustkorb des Liegenden hob und senkte sich in geringen Abständen, auch wenn es für mich den Eindruck machte, als ob er flach Atmen würde. Seine Wangen hatten von dem Fieber, das noch immer zu steigen schien, eine kräftig rote Farbe angenommen.
 

Erbärmlich siehst du aus!
 

Mein Gott.
 

So was hätte ich mir nie träumen lassen!
 

Ich warf ihm noch meine eigene Decke über, als sein Schüttelfrost sich verschlimmert hatte, auch wenn ich der Meinung war, das dies nicht viel brachte.
 

Schließlich handelte es sich hierbei um kein normales Fieber, sondern ein Fieber hervorgerufen durch eine Beere und eine unglaubliche Dummheit!
 

Ich ließ die Luft aus meiner Lunge geräuschvoll hinaus und ließ meinen Blick erneut über den Erkrankten schweifen.
 

Zoro drehte den Kopf auf die Seite und ich musste den hinuntergerutschten Lappen wieder zurechtrücken.
 

Vor ner Woche hätte ich mich über diese Vorstellung totgelacht!
 

Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen, als ich den Anblick wieder realisierte.
 

Er hustete ab und zu im Schlaf und kleine tropfen Blut traten dabei zwischen seinen Lippen hervor.
 

Tja.
 

So weit. So gut.
 

Zeit zum Fiebermessen!
 

Das Thermometer lag neben der Schüssel und als ich das kalte Ende ihm in den Mund steckte, stöhnte er erneut auf.
 

Es hatte ziemlich lange gedauert, bis sein Fieber ausgebrochen war und jetzt stieg es von Minute zu Minute.
 

Mittlerweile hätte ich mit Leichtigkeit Spiegeleier auf ihm braten können.
 

Wo bleiben eigentlich die anderen?
 

Die suchen schon seid stunden nach dem Buch.
 

Vielleicht sollte ich ihnen helfen!
 

Oder schauen, ob Ruffy nicht doch ein zwei Krümel übrig gelassen hatte.
 

Na! Wäre schwer zu erwarten!
 

Aber Wunder gibt es immer wieder!
 

Neu motiviert bewegte ich mich vorwärts.
 

...
 

Licht schien aus Namis Raum nach oben und ich hörte Stimmen.
 

"Habt ihr was gefunden?", fragte ich als ich zu ihnen stieß und das Chaos aus Büchern auf dem Boden erblickte.
 

Nami saß an ihrem Tisch und schleuderte gerade das nächste Buch auf den

Holzboden.
 

Sie blickte zu mir hoch und seufzte fertig.
 

Ruffy saß in der Ecke zwischen all den Papierbändern und schwächelte vor Hunger.

Ich schaute auf die letzten paar Bücher in Regal und beobachtete Lysop, wie er ein neues aufschlug.
 

"Lass es. In dem Buch stehen nur Routen und Informationen über Inseln drin, aber nicht über giftige Früchte!", gab sie von sich und stützte den Kopf auf ihren Arm.
 

Hoffnungsvoll schob der Architekt die Seiten beiseite und warf flüchtige Blicke auf das Papier.
 

"Ich will Tee machen, wollt ihr auch?"
 

Alle stimmten zu, auch wenn Ruffy Magen lauter knurrte als ein Monster beim verhungern!
 

"HIER!", kreischte Lysop plötzlich und ich starrte erschrocken zu ihm.
 

"Hier ist ein Bild von der Frucht!"
 

"Bitte??", schriee Nami und entriss hm das Buch um selbst danach zu sehen.
 

Tatsache!
 

Auf der rechten Seite war eine Insel abgebildet und auf der linken die rote Beere und eine menge Text.
 

Namis Augen flogen zu Zeile zu Zeile und ich sah ihr sofort an, wie es in ihr drin dunkler wurde.
 

"Nami- Schatz?"
 

Sie ließ das Buch zufallen und setzte sich wieder.
 

Schweigend und mit gesenkten Blick.
 

"Wir müssen dort hin!", verkündete sie und zeigte auf der Seekarte vor ihr auf eine Insel, die extrem abseits unseres Kurses lag.
 

"Warum?", mischte sich Ruffy ein und schaute auf die Karte.
 

"Ich erkläre es euch."
 

Sie holte Luft.
 

"Die Frucht wächst ausschließlich auf dieser Insel und die Einheimischen sind die einzigen die sie studiert und ein Gegenmittel gegen das Gift gefunden haben.. Um Zoro helfen zu können müssen wir dort hin! Laut diesen Zeilen hat er noch 5 Tage sonst..."
 

Sie stockte und ließ den Kopf wieder sinken.
 

Den Rest konnten wir uns auch denken.
 

Ich spürte wie mir schwindlig wurde und meine Beine weich zu werden schienen.
 

Was hast du getan, du Versager?
 

Einen Freund auf dem Gewissen haben, jawohl!
 

Panik bildete sich in der Mitte meines Bauches und war in Windeseile im ganzen

Körper ausgebreitet.
 

Fuck!!!
 

Na ja, seh es positiv! Wenn er stirbt bist du ihn los!

Verdammt!!!
 

Voller Wut schlug ich meine rechte Hand gegen den Kopf.

"Alles klar, Sanji?"
 

Ich schaute direkt in Ruffys Gesicht, als ich mich umdrehte und die Treppe wieder hinauf wollte.
 

Er hatte die Augenbrauen besorgt verzogen.
 

"Ja. Ich mache mir nur Gedanken, was ich ohne Proviant machen soll?"
 

Ohne ihn weiter zu beachten und seinen Blicken ausweichend drängelte ich mich an ihm vorbei und wollte Tee machen gehen.
 

Mir ist unangenehm, wenn mich jemand so ansieht! Besonders, wenn ich Mist gebaut habe!
 

Scheiße!
 

Warum passiert so was immer mir?
 

War ich im letzten Leben ein Diktator, der Millionen von Menschen tötete?
 

Anscheinend, denn sonst hätt ich dies nicht verdient!
 

Mit wirren Gedanken vor meinem inneren Auge, berat ich die Küche und steuerte auf den die Herdplatten zu.
 

Übel ist mir!
 

Sauübel!
 

So ein Dreck!
 

Das macht der Hunger!
 

Mein Blick verließ die Wasserkanne und blieb auf der Vorratskammertür stehen.
 

Der Zeiger für die Gasregelung stand auf ganz offen, damit die große Kanne schnell aufgewärmt wurde.
 

An den flammen des Herdes zündetet ich meine nächste Zigarette an und strich Richtung Tür.
 

Der Türknauf glänzte in der untergehenden Sonne und das Eisen fühlte sich kalt und nass an, als ich es drehte und das Holz langsam zu mir aufzog.
 

Gähnende Leere erbietet meinen Augen und ich hätte wieder schreien können.
 

Aber wofür?
 

Voller würde der Schrank deswegen auch nicht werden, also wofür die Stimme belasten?
 

Ich schob die leeren Schachteln zur Seite und durchforschte jeden Winkel.
 

...
 

Ein Apfel, der ist wohl bei Ruffys Anfall unter das Regal gerollt...
 

Eine Schachtel Eier, würd ich roh auch nicht essen...
 

Mehl, Zucker, Salz, Gewürze, nicht unbedingt empfehlenswert so zu essen, das weiß anscheinend sogar unser Depp- Kapitän...
 

Nudeln waren ihm wohl ungekocht zu al dente...
 

Und einige Orangen, klar sind ja auch Namis und da darf der nicht dran...
 

Damit 3 Tage leben?
 

Zu fünft?
 

Also im ernst!
 

Ich hab kein Problem in 3 Tagen nichts oder nur wenig zu essen, zeit ich auf diesen Felsen fest sahs.
 

Um die anderen machte ich mir Gedanken.
 

Nami wird auf eine Orangendiät plädieren.
 

Das tat sie ja meistens, wenn zu wenig Essen auf dem Schiff war.
 

Lysop braucht schon öfter etwas, aber wenn der mal richtig beschäftigt ist, vergisst er das Essen schon mal über Tage.
 

Aber Ruffy....
 

Der hält es doch nicht mal einen halben ohne aus!
 

Da muss ich schauen, wie ich es mache.
 

Vielleicht sperr ich ihn in den Schiffsbug und lass ihn dort toben...
 

Aber die Wände, die einen hungrigen Ruffy aufhalten können, müssen erst noch erfunden werden.
 

Und Zoro?
 

In seinem Zustand?
 

Ich weiß ja nicht mal, wie lange er noch durchhält!
 

Oh Mann!
 

Wütend verkrallte ich meine Finger in meine Haare und fluchte vor mich hin, bis ein lautes schrilles pfeifen meine Gedanken in die Realität zurück warf
 

Noch irritiert schaltetet ich den Gasregler ab und packte nach dem Behälter.
 

Ohne genau darüber nachzudenken, was ich tat, packte ich in meiner Dummheit den nackten, heißen Henkel.
 

Mein Körper brauchte einen Bruchteil einer Sekunde, bis er registrierte, wie die Haut verbrannte und der Schmerz auftrat.
 

Doch jetzt spürte ich es richtig!
 

Die schwere Kanne knallte geräuschvoll auf die nächstliegende Platte und ich riss die Hand unter den Wasserhahn, nachdem ich ihn eilig aufgedreht hatte.
 

Ein brennendes Gefühl durchzog die linke Hand.
 

Mir entfuhren Schimpfwörter, die eindeutig auf den Index gehörten.
 

Taubheit setzte ein und ich schnaufte verzweifelt durch.
 

Was ein stress!
 

Scheiß Tag!!!
 

Mit zittrigen Muskeln schraubte ich das kalte Wasser ab und blickte auf die Hand.
 

Feuerrot war sie und in der Mitte zeichnete sich ein langer weißer Streifen bei dem ich schon sehen konnte, wie sich die oberen Hautsichten lösten um zu einer Blase heranzuwachsen.
 

Es brannte noch immer und ich spürte, wie sie begann anzuschwellen.
 

Die Nerven wurden von mal zu mal freier gelegt.
 

Noch mehr solche beschissenen Dinge heute und ich lauf Amok!
 

"Sanji?"
 

Bitte nicht!
 

Ich drehte mich um und versteckte die Hand hinter meinem rücken um unangenehmen
 

Fragen aus dem Weg zugehen.
 

Nami kam auf mich zu und setzte sich an den Tisch.
 

Besorgt sieht sie aus.
 

"Ist er fertig?", fragte sie und lächelte zu mir hoch.
 

"Wer?"
 

"Der Tee, du Dummerle!"
 

Welche seltener Spitzname für mich.
 

Klar, der Tee.
 

Hatte ich vergessen!
 

Ich griff in den Teeschrank und holte einige Tassen und verschieden Sorten als Beutel heraus, dabei vermied ich es, mit der linken etwas zu berühren, oder die

Handfläche frei zu geben.
 

Sie pochte.
 

Die Hand.
 

Wie verrückt.
 

Scheiße! Dieser Schmerz!
 

"Ich hätte gerne Kamille."
 

Ich zuckte vor Schreck zusammen, als Nami plötzlich neben mir stand und die
 

Tasse glitt aus meinem Griff.
 

Reflexartig packte meine linke danach und schnappte sie noch rechtzeitig.
 

Zischend zog ich die Luft ein und konnte nicht mehr verbergen, dass ich starke Schmerzen hatte.
 

Verkrampft sank mein Arm und ich hatte große Probleme die Finger von dem Becher zu lassen.
 

Scheiße tat das weh...
 

....................................................................

Vertraue niemals einem Koch

Ja ja! Ich weiß! Ich hab wohl etwas auf mich warten lassen.

Tut mir wirklich leid, aber ich wusste ja nicht, das es Leute gibt, die das hier überhaupt noch interessiert! (ok, von dir Li und Oro mal abgesehn!^^)

Naja. Wie auch immer!

Das kapitel ist nicht sonderlich lang, aber ich hoffe ihr versteht, was ich meistens aussagen will! Ich red halt gerne um den heißen Brei!

Ok! Ich widme das Kapitel:

Liquid (mein kleines Schnuckele! ^^)

Orophin (Hyperaktiv bis zum geht net mehr! Ich liebe es! XD)

Madhatter (eine der ertsen, die sich den mist hier angetan hat!^^)

Rie-san (tut mir echt leid, das es so lange gedauert hat!;_;)

Laureen (mach deine bloß weiter!^^)

Ziviere (sorry, das auch du warten musstest!)

Webbaby (an dich auch sorry!)
 

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.... Kapitel 6....

Vertraue niemals einem Koch
 

Das ist doch nicht fair!
 

Einfach nicht fair!
 

Seufzend setzte ich mich auf die Bank und hielt den Kopf.
 

Mein Blick war irgendwie verschwommen und ein lautes Rauschen, welches die Umgebung fast erdrückte, gab mir das Gefühl mich in einem Traum zu befinden.
 

Ich fühlte mich beschissen und hatte ein starkes, unabweichliches Verlangen danach mich in einem Loch zu verkriechen und dort zu sterben.
 

"Was hast du?"
 

Was werd ich wohl haben?
 

Abgesehen von nem beschissenen Leben, net viel!
 

Gibt es eigentlich Menschen denen es schlechter geht?
 

Bestimmt!
 

Schlimmer kommt's immer!
 

Ich sollte aufhören mich noch tiefer zu drücken, ich werde bloß noch depressiver, als ich überhaupt schon bin!
 

"Ich hab mich nur etwas verbrannt. Mach dir keine Sorgen."
 

Ohne jeglichen Ton in der Stimme hielt ich ihr die linke Handfläche hin.

Sie weitete die Augen und öffnete den Mund, sagte aber eine Weile nichts.
 

"Sanji, so unvorsichtig bist du sonst nicht! Warte, ich hol dir was!"
 

Mit diesen Worten war sie auch schon aus dem Raum verschwunden und ließ mich zurück.
 

Auch gut.
 

Im Moment bin ich ehrlich gesagt lieber allein.
 

Oh Gott!
 

Ich verzichte freiwillig auf die Anwesenheit meiner Geliebten???
 

Auskunft? Bitte die Nummer der nächsten Irrenanstalt!
 

Ach, ich muss mich einfach nur wieder sammeln! Dann geht das schon wieder!
 

Vielleicht heitert mich ne Zigarette auf...
 

Ich vergrub meine Hand in der Hemdtasche, dann in der Hosentasche.
 

Nichts.
 

Na geil!
 

Die Schachtel lieg wohl noch unten bei Zoro.
 

Scheiße!
 

Egal!
 

Eigentlich ne gute Gelegenheit damit aufzuhören....
 

Ach, für was denn?
 

Für meine Gesundheit?
 

Pfh! Nein danke!
 

Im Moment wäre es mir sogar recht auf der Stelle daran zu verrecken!
 

Ich schaute mich im Zimmer um in der Hoffnung etwas zu finden was mich ablenken konnte.
 

Zum Kochen hab ich im Moment weder Nerv noch Lust.
 

Weiter..
 

Das Geschirr ist schon gemacht.
 

War ja klar!
 

Wenn man arbeiten will, findet man nichts!
 

Ich stoppte die Suche und betrachtete mürrisch das Bierfass.
 

Wenn ich's so recht überlege, könnte ich mir auch die Birne zukippen.
 

Noch im selben Augenblick in dem mir die Idee kam, warf ich sie schon wieder aus meinen
 

Gedanken und seufzte erneut.
 

Bringt auch nichts wirklich!
 

Ich vertrag eh nichts, im Gegensatz zu unseren Kampfsäufern Nami oder Zoro.
 

Ich häng ja schon besoffen in den Seilen wenn ich das Zeug nur ne Weile ansehe!
 

Ein heftiger Blitz durchschoss meine Sehnen, als ich mich Dummerweise auf die Hand stützen wollte und ich begann wieder zu fluchen.
 

Das letzte mal wo ich mich so heftig beim Kochen verletzt hatte, war als ich noch in der Lehre war und mich mit einem Messer schnitt.
 

Doch das war nun wirklich kein Vergleich!
 

Lenk dich ab!
 

Setz deinen Arsch in Bewegung und lauf ein paar mal auf'm Schiff hin und her.
 

Das müsste helfen.
 

Etwas wackelig auf den Beinen stand ich auf.
 

Ach so... der Tee.
 

Das Getränk soweit hinrichtend, das er ziehen konnte, stand ich da und starrte vor mich hin.
 

Tee ist gut für die Nerven und gesünder als diese ewigen Nikotindinger!
 

Ich bin echt verdammt abhängig!
 

Ist aber auch kein Wunder!
 

Ich rauch schon seid ich 10 bin!
 

Da gewöhnt man sich an so was!
 

Bin schließlich selbst schuld!
 

Die Schulter zuckend ging ich Richtung Tür.
 

Ich konnte schon einige Schritte davor die widerlich, fröhlichen Sonnenstrahlen durchs Bullauge scheinen sehn.
 

Wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist es die Tatsache, das die Welt da draußen einem immer versucht ne heitere Stimmung zu vermitteln, es aber in Wirklichkeit beim besten

Willen net so is!
 

Die stickige warme Luft erschwerte mir das Atmen, als ich die Klinke nach unten drückte und das Holz aufzog.
 

Schwül und unglaublich trocken war es plötzlich an Deck geworden.
 

Ich brummte.
 

Wie soll man sich von seiner schlechten Laune ablenken, wenn einem von allen Seiten die Reflektion der Sonne auf der Wasseroberfläche, fast auszulachen scheinen?
 

Die Kugel, die uns Tag für Tag Licht und Wärme schenkte, lag nun rotleuchtend am Ende des Horizontes.
 

"Tja, meine Damen und Herren, willkommen auf Sanjis Bootsfahrt direkt in die Hölle!", fluchte ich direkt laut über das Schiff und stellte mir vor, wie sich der Himmel vor uns auftat und wir in ein riesiges Loch, als Durchgang zum Feuerreich, gezogen würden.
 

"Von was redest du?"
 

Erschrocken wirbelte ich herum und starrte in Namis verwundertes Gesicht. Sie kam gerade die Treppe zu mir hoch und hatte unter ihrem Arm einen kleinen 1. Hilfe-Koffer geklemmt.
 

"Ähm.. von nichts bestimmten, Nami-Schatz!", lachte ich gestellt und schloss die Tür wieder hinter mir.
 

"Und wo gedenkst du hinzugehen? Ich will mir erst noch mal deine Hand ansehen!"
 

"Ach? Ich will nur schnell unter Deck, Lysop und Ruffy holen.", redete ich raus und huschte mit einem breiten Grinsen an ihr vorbei.
 

Ich konnte ihren unverständlichen Blick in meinem Rücken spüren, doch ich wollte ihr nicht unbedingt erzählen, das ich kurz vor nem Kollaps stand.
 

Ich wartete bis ich die Küchentür hörte und atmete dann geräuschvoll aus.
 

Sie wird mich mit Sicherheit nach meinem Verhalten fragen!
 

Verdammt!
 

Du dummer Kerl solltest lernen deine Gesichtszüge zu halten und dir die Laune nicht auf die Augen legen zu lassen!
 

Ich hoffe mal, sie kann es sich denken, dann muss ich net auch noch darüber reden!
 

Denken is ja schon schlimm genug!
 

Ich schaute den Hauptmast hinauf, beobachtete das durch den Wind gespannte Segel, wie es leicht im fahlen Wind hin und her schwankte...
 

Ruhig und unbekümmert...
 

Wenn ich so darüber nachdenke, war ich das eine Ewigkeit nicht mehr gewesen!
 

Ich spannte alle Muskeln an und streckte mich lange.
 

Jede einzelne Sehne war verspannt.
 

Wäre die Gelegenheit heute günstiger, würde ich mich grad hier auf den Boden in die Sonne fallen lassen und mich etwas ausruhen.
 

Aber nein!
 

Mein Schicksal gönnt es mir ja nicht!
 

Irgend eine höhere Macht da oben will mich leiden sehn!
 

Ob es nun ein alter grauer Mann mit Bart ist, der sich auf einem goldenen Sessel, umgeben von kleinen Engelchen mit weißen Flügelchen und Harfe spielend, den Arsch breit sitzt, sich nebenbei "Gott" nennt und sich tierisch über mich amüsiert, oder ob es sich um was weiß ich für ein Ding handelt, das mich mit seidenen Marionettenfäden gegen die Wand rennen lässt!
 

Wäre nicht schlecht, wenn es eine Beschwerdeabteilungen für "Beschissene Leben" gibt!
 

Ich wär der erste der sich dort anstellen würde!
 

Mir wurde warm.
 

Die Hitze der Luft und die Macht der Sonne, schwarze Kleidung auf der Haut brennen zu lassen, schaffte mich gerade in hohen Formen und ich bewegte mich weiter über den Holzboden.
 

Eine kühlende Brise kam auf und ich entledigte mich meiner Jacke.
 

"Wenn sie ins wasser fällt, hab ich Pech gehabt!", dachte ich laut und legte sie auf das Reling.
 

Das Fass ist zwar schon voll, aber ich denke nicht, das eine verlorene Jacke es zum überlaufen bringen würde!
 

Ich drehte mich in die Richtung, aus der der Wind kam und lies ihn durch meine Haare wehen.
 

Ein Gefühl der falschen Zufriedenheit, machte sich in mir breit.
 

Aber manchmal ist ein falsches Gefühl ein kleiner Trost um im Leben nicht vollkommen unterzugehen!

Über das Gedankenspiel belustigt, vergrub ich die Hände in den Hosentaschen, setzt mich halber auf das Geländer und schloss kurz die Augen.
 

Bevor ich den Schiffsbauch wieder betreten und bevor ich mich der Realität wieder gegenüberstellen müsse, wollte ich noch für einen kleinen Augenblick das Gefühl bewahren, das nicht alles was ich tat zu einer Katastrophe führen sollte.
 

Mein Kopf wurde schwerer, je länger ich darüber nachdachte.
 

Diese Stille...
 

Nur das leise plätschern des Wassers, welches an den Schiffsbug schlägt, das Segel, das erneut den Wind fängt und die Flying Lamb schnell über das Meer trägt.
 

Geräusche, die zur Alltäglichkeit geworden waren und die niemanden, der die Crew nicht genauer kannte, Einblick in das tatsächliche Geschehen gab!
 

Manchmal wünschte ich mir, ich wäre einer dieser Außenstehender.
 

Manchmal, wenn Zoro mich zur Weißglut brachte.
 

Wenn Ruffy mich mit seinen unermüdlichen Essenswünschen fast in die Ohnmacht beförderte; wenn Lysop mich stunden lang zulaberte und ich mir danach kein einzigstes Rezept mehr merken konnte...... oder.... oder...
 

Ich öffnete die Augen, als sich ein dunkler Schatten vor die Sonnenstrahlen tat und mein abgekühltes Gemüt rüttelte.
 

Die Helligkeit stach mir schmerzhaft in die Augen und ich schloss sie wieder zu einem schmalen Spalt.
 

Nur einen dunklen Schatten konnte ich in der Mitte ausmachen. Der Rest ging strahlend unter.
 

Ich schirmte mit der Hand zuzüglich ab.
 

Erst jetzt konnte ich den sanften Schimmer der roten Haare und die mich musternden Augen erkennen.
 

"Nami!", murmelte ich. "Welche Ehre habe ich verdient, das ein Engel wie du, zu mir herabsteigst?"
 

"Ich dachte du wolltest unter Deck?!", ertönte ihre Stimme skeptisch.
 

"Oh! Stimmt", lächelte ich ihr entgegen und stellte mein Gewicht wieder auf die Beine.
 

"Sanji!"
 

Sie seufzte, nahm meine Hand und betrachtete sie.
 

Lass deine schlechten Gedanken und genieß das!
 

"Das sieht aber böse aus!"
 

Ich spürte wie sie vorsichtig die gereizte Haut erfühlte.
 

Ich schluckte.
 

Nicht vor Schmerz, sondern weil ich das Blut im Kopf pochen hörte.
 

Es war schließlich selten genug, das Nami sich um mich kümmerte, da ich Missgeschicke und Verletzungen vor ihr verbergen konnte.
 

"Komm jetzt mit! Das muss versorgt werden!"
 

Mit diesen Worten, packte sie mein Handgelenk und zog mich hinter sich her.
 

Ich schwieg und folgte ihr natürlich.
 

Widerworte waren bei unserer Navigatorin sinnlos und meist sogar gefährlich.
 

Sie handelte oft nach dem Motto "wer nicht hören will, muss fühlen", aber mir macht das weniger aus, als den anderen.
 

Solange sie in meiner Nähe ist, kann ich auch über Beulen und blaue Flecken hinwegsehen!
 

Mit einem zufrieden-benebelten Grinsen folgte ich ihr die Treppe hinauf und zurück in die Küche.
 

"Du bist so wunderschön, Nami!"
 

Sie drehte sich um, zeigte auf die Bank und sprach erst, als ich mich setzte; "Lass gut sein Sanji!"
 

Meine Mundwinkel hatten sich mal wieder zu einem dämlichen Dauergrinsen entwickelt, welches ich selbst manchmal als nervig und furchtbar empfand, doch wie so oft im Leben war auch das eine meiner Angewohnheiten, die ich unmöglich verschlagen konnte.
 

Ist irgendwo verständlich, das Zoro sich darüber aufregt. Würd ich auch machen...
 

Moment mal!
 

Seid wann interessiert es mich eigentlich, was DER denkt?
 

Nicht heute und in 100 Jahren auch nicht!
 

Ich beschwer mich auch nicht, wenn er mit seinem ach so tollem Oberkörper halbnackt durch die Gegen rennt, dabei net mal merkt, das es für das Umfeld nicht gerade das schönste ist, wenn er dabei auch noch wie verrückt schwitzt!
 

Möchtegern Schönling!
 

Tut immer wie der tollste Held auf Erden, auf den die in Not geratenen Jungfrauen warten, kann sich aber in Anwesenheit einer Frau nicht mal benehmen!
 

Ich spürte etwas nasses kühles auf meiner Handfläche und wie sie langsam anfing zu brennen.
 

Etwas irritiert lenkte ich meine Augen auf die Hand und hatte nicht einmal gemerkt, das ich wie Schlaftrunken in der Gegen rum starrte.
 

Nami war grade dabei eine grünliche Salbe auf die verbrannte Stelle zu verteilen und ich muss zugeben, das ich darüber ziemlich verwirrt war.
 

Ich war eigentlich der Meinung, sie würde mir die Tube vor die Nase legen und mich wieder anpöbeln wie ungeschickt ich doch sei.
 

Naja...
 

Ich beschwer mich ja nicht!
 

Ich wundere mich nur.
 

Es war kaum zu übersehen, das sie sich Mühe gab, mir nicht wehzutun.
 

Besonders als sie den Verband aus dem kleinen weißen Koffer holte und ihn langsam umwickelte.
 

Die Augen auf ihre Arbeit ruhend, schaute ich dem Geschehen zu und lächelte still vor mich hin.
 

Man merkte sofort, wie die Salbe ihre heilende Wirkung in die Haut einziehen ließ, ebenso wie ich die heilende Wirkung der Hände verspürte, die mich pflegten.
 

"Sei so gut und pass das nächste mal besser auf dich auf! Noch einen Pflegefall können wir hier an Bord nicht gebrauchen!"
 

Es war mir egal, ob die Worte von ihr kamen, weil sie sich Sorgen um mich machte, oder einfach nur, weil sie von den ganzen Geschehnissen genauso genervt war wie ich, auf jeden Fall waren sie beruhigend und das war für mich mehr wert.
 

Selbst über ihren etwas verachteten Blick sah ich ohne Mühe hinweg und zog die Hand zu mir zurück, als sie den Verband mit einer Klammer befestigte.
 

Nami schloss die Klappe des Koffers und griff nach ihrem Tee.
 

"Er ist etwas kalt.", erklärte sie, nachdem sie daran nippte.
 

"Ich kann einen neuen machen, wenn du willst.", sprach ich nach einer langen Pause des Schweigens.
 

"Nein. Ist nicht nötig. Aber bring den endlich mal zu Zoro runter. Nach ihm hat schon eine Weiler keiner mehr gesehen."
 

"Ok", sprach ich knapp.
 

Ja ja!
 

Ich hätte ihr widersprechen sollen.
 

Hätte mich wieder beschwerten sollen, warum ICH derjenige sei, der sich um den Idioten kümmern müsse, oder warum das nicht jemand anderes machen könne.
 

Ich hätte vieles entgegen bringen können, aber ich rückte mir die Tatsache wieder zurecht, das ich der Schuldige an allem war und das ich der letzte auf diesem Schiff sein konnte, der sich zu beschweren hatte!
 

Nichts desto trotz, stand ich auf und umfasste eine der Teetassen.
 

Ich schenkte der Rothaarigen noch ein Lächeln und machte mich auf meinen Weg.
 

...
 

Geräuschvoll fiel die Tür ins Schloss und ich setzte einen Fuß vor den anderen um weiter in das Zimmer zu kommen.
 

Abgesehen von einem dunkelroten Schimmer, der als letzte Lichtquelle von Außen in den Raum trat, war es ziemlich düster hier unten und ich bewegte mich zuerst zu der kleinen Kerosinlampe auf dem Schrank und zündete diese mit einem Streichholz an.
 

Die Flamme flackerte auf und warf hunderte von Schatten an die nun beleuchteten Holzwände.
 

Gemütlich, wäre der erste Eindruck gewesen, wenn ich nichtsahnend den Raum betreten hätte.
 

"Sanji?"
 

Die Stimme ließ mich zusammenzucken und herumfahren.
 

Ich hatte beim besten Willen nicht damit gerechnet beim Namen genannt zu werden.
 

Vor lauter Hektik ließ ich sogar fast die Tasse fallen und regte mich im nächsten Augenblick über meine momentane Ungeschicktheit auf.
 

"Du bist ja wach?!", bemerkte ich, als ich mich auf den Hocker neben der Couch niederließ und den Tee abstellet.
 

Zoro schnaufte und rieb sich die Augen.
 

"Was willst du Nervensäge schon wieder hier?", murmelte er und blickte mich an.
 

"Tut mir leid! Ich wohn hier!"
 

Die Ironie, mit der ich den Satz bedeckte war mal wieder nicht zu überhören und ich hob die Augenbraue.
 

Ich war ziemlich verwundert darüber, das er bei Bewusstsein war, wo er doch vorhin fast am krepieren war.
 

"Wäre schön, wenn nicht!"
 

"Den Gefallen werde ich dir bestimmt nicht tun, Mr. Ach-So-Toll!"
 

Warum tu ich mir das immer wieder an?
 

Mir ist sehr wohl klar, wie sehr ich mich jedes mal über diesen Mistkerl aufrege und trotzdem setzt ich mich hin und geb mir dieses Theater!
 

Der Schwertkämpfer musterte mich prüfend, schmunzelte dann.
 

"Du bist so bedrohlich wie'n ausgestopftes Stinktier!"
 

"Danke, kann ich nur zurückgeben! Pass auf was du sagst, wenn du dich nicht mal in Augenhöhe mit mir halten kannst!"
 

"Was soll das heißen? Glaubst du etwas dieses lasche Fieber schmeißt mich auf der Rolle?"
 

Mit diesen Worten stemmte er sich auf die Arme und erhob sich leicht.
 

Ich runzelte die Stirn, denn es war unverkennbar, das es ihn viel Kraft kostete und er unter der Anstrengung wieder zu zittern begann.
 

"Lass es sein und bleib liegen!", befahl ich barsch und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

Als Ernte bekam ich nur einen zornigen Blick zugeworfen und durfte den Versuch weiter beobachten, was ich allerdings nicht lange tat.
 

Ich beugte mich vor und half ihm beim geraden Sitzen.
 

"Ich brauch deine beschissene Hilfe nicht!", fauchte er und schlug meinen Arm beiseite.
 

"Dann verreck doch an deiner Sturheit!"
 

Zoro wollte mir gerade entgegenhalten, doch ich drückte ihm den Tee in die Hände und lehnte mich auf den Dreibeiner zurück.
 

Aus dem Augenwinkel erblickte ich meine vermisste Zigarettenschachtel und hatte Sekunden später eine brennende Kippe im Mundwinkel.
 

Ich atmete tief durch und versuchte mir so der Tatsache bewusst zu werden, das ich nun endlich meinem Tod wieder um eine Zigarettenlänge näher kam.
 

"Sag mal....", fing der Grünhaarige plötzlich wieder an.
 

Die Interesse an dem Stängel in meiner Hand verlierend schaute ich zu ihm runter.
 

"... ist da Gift drin?"
 

Ich spürte wie sich meine Augen weiteten, wie ich stoppte an dem Filter zu ziehen und wie sich bei mir wieder alles zu drehen begann.
 

Mein Mund öffnete sich, wollte etwas sagen, doch seine Frage entsetzte mich so sehr, das ich keinen Ton herausbekam.
 

Er hätte mich auf das übelste beschimpfen können, mich anfallen und auf mich einschlagen können, aber dass er gerade dieses Wort erwähnte setzte mir schwerer zu als jeder Schlag.
 

"Was ist?"
 

Ich schluckte.
 

Tja, ich könnte ihm ja sagen, das der Tee zwar ungefährlich ist, ich ihn aber vorher schon den Todesstoß gegeben habe.
 

Ich zog die kippe aus dem Mundwinkel und starrte aus dem kleinen Fenster am Ende des Raumes.
 

"Hallo?"
 

Ohne auf sein Nachgefrage zu achten, stand dich auf und ging zu dem Bullauge um es wieder zu öffnen. Dann drehte ich mich um und lehnte mich an die Wand.
 

"Tja! Vertraue niemals einem Koch!"
 


 

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Tja. fertig!

Ich hoffe mal, ich werde mit dem nächsten nicht wieder so lange brauchen! -_-;

Das Gift das in seinen Adern fließt

Boah! Jo! Ich leb noch! und ich hab es nu endlich gecshafft! Gott bin ich lahm! *sich mal haut*

Aber naja!^^

Ich widme es Li, Sabse, Oro und allen anderen, die das hier überhaupt interessiert! XDDD
 

.............
 

Kapitel 7
 

Das Gift das in seinen Adern fließt
 


 


 

Zoro hob die Augenbraue und rieb sich erneut die Wangen.

Mir war klar, das er mit dem, was ich sagte nichts anfangen konnte, dennoch stand ich da und grinste gehässich, als ob ich eine wertvolle Schatzkarte vor ihm versteckt hielt.

"Was redest du da?"

"Du hast mich doch verstanden!"

"Ja, schon..."

"Na also!"

Mein gegenüber schüttelte verständnislos den Kopf.

"Keine Ahnung wie du wieder drauf bist! Ich würde an deiner stelle mal überprüfen, ob sie dir nicht heimlich was in die Zigaretten stopfen!"

Er nahm einen schluck aus der Tasse und beobachtete mich über den Rand des Gefäßes.

Seine Worten zogen meine Mundwinkel noch weiter nach oben.

"... oder in deinen Tee!"

Wie mechanisch, als ob mich jemand dazu zwingen würde, vollendete sich dieser Satz.

Ich zog die Augenbrauen noch tiefer und lachte kurz auf.

Einen Bruchteil einer Sekunde später wurde mir schwindlig und ich begriff was ich hier überhaupt tat.

Das war nicht ich, der da sprach.

Das war auch nicht ich, der die Augen feste auf Zoro richteten.

Es war etwas anderes, etwas laut in meinem Hinterkopf, das mich steuerte.

Wie diese Stimme, die mich immer wieder anspornte, mich an dem Schwerkämpfer zu rächen.

Ich wollte mich von der Wand lösen und zurück in die Küche zu Nami gehen, aber ich konnte mich nicht vom Fleck bewegen.

Mein Atmen war laut und die Adern an meinem Hals pochten, als ob ich stundenlang Dauersport getrieben hätte.

Mit einem lauten Geräusch schlug Zoro die Tasse auf den kleinen Schrank.

Fast die hälfte des Gebräus schwappte dabei heraus und lief über seine Hand und verteilte sich auf dem Holz.

Es fühlte sich an, als hätte er mir einen Stoß verpasst, ich zuckte zusammen und entspannte die Gesichtsmuskeln, als diese Töne hallten.

Es kam mir fast so vor, als ob mich etwas, das mich die ganze zeit über festhielt, mit einem Ruck losließ.

Ich wippte zur Seite und hatte für einen kurzen Augenblick ein Problem das Gleichgewicht zu halten.

"Schwing deinen Arsch sofort aus dem Zimmer, oder ich helf dir nach! Auf dein dummes Gelaber kann ich gut verzichten, Scheißhauskoch!"

Seine Hand ruhte auf dem weißen Schwert, das neben der Couch stand und er schickte mir Blicke zu, die, wenn sie die Macht dazu hätten, mich durchlöchert hätten.

Ich schluckte.

Das Pochen ließ nach und ich hörte meinen Atem auch nicht mehr so deutlich wie vor einigen Sekunden.

Mein linkes Bein, das von meinen Gleichgewichtsstörungen leicht eingeknickt war, stabilisierte sich nun wieder ganz auf dem festen Boden und ich drückte die fast heruntergebrannte Zigarette auf dem Rand des geöffneten Fensters aus.

Sofort ergriff der Wind, die leichten Ascheflocken und trug sie mit sich auf das offene Meer hinaus.

Ein wenig konnte ich ihnen nachsehen, bis sie kaum noch von dem blau des Meeres zu unterscheiden waren und für immer verschwanden.

"Hey! Hörst du mir zu?"

"Ja, ja.."

Antwortete ich tonlos.

Ganz andere Befürchtungen umkreisten meine Gedanken.

So wie jene, die ich zugeben musste, das ich mit der momentanen Situation überfordert war.

Ich krallte mich an dem kleinen Fensterrahmen fest und starrte weiter auf das aufgeschäumte Wasser um dem schiff herum.

Die letzen schmalen Sonnenstrahlen bedeckten die Wasseroberfläche.

Ein lautes Seufzen entfuhr meiner Kehl, ich löste meinen Blick und wandte mich dem inneren des Raumes, in dem ich mich selbst befand, zu.

Zoro schaute ernst und konzentriert.

Für mich sah es so aus, wie, wenn er auf eine kleine falsche Bewegung von mir wartete um mich anzugreifen.

Aus diesem Grund behielt ich ihm im Auge, als ich endlich zur Tür ging.

"Was hast du da eigentlich mit Nami diskutiert?", fragte er plötzlich, ließt den Griff los und setzte sich in den Schneidersitz.

"Über nichts weiteres", antwortete ich und blieb einige Schritte vor Raumende stehen.

"Aha. Deswegen habt ihr da draußen auch rumgeschrieen, hm?"

er zog die Augenbraue hoch und räusperte sich, da er beim Sprechen beinahe die Stimme verloren hatte.

"Geschrieen? Kann ich mich nicht daran erinnern!"

Ich hatte kein Verlangen mit ihm zu reden.

Ich wollte hier raus.

Zurück an Deck.

Zurück zu den anderen.

"Ach komm! Es war nicht zu überhören! Vor allem nicht, als du Nami gegenüber die Stimme gehoben hast!"

Ich drehte den Kopf zu ihm und verdunkelte den Blick.

Ich kann es auf den Tod nicht ausstehen, wenn jemand auf mir herumritt!

Zoro hatte den Kopf leicht gesenkt und fing nun an hämisch zu grinsen.

"Halts Maul!"

"Oh! Stimmt ja! Nami! Da fällt ein Schlagwort!", lachte er nun und lehnte sich an das Rückenpolster.

Total überheblich wirkte er in dieser Haltung und ich musste mich wieder einmal zurückhalten, das ich seinen Tod nicht beschleunigte.

"Du hast doch keine Ahnung! Du hast das vollkommen falsch verstanden!", gab ich zurück und biss die Zähne zusammen um ruhig zu bleiben.

"Du lügst so grottenschlecht! Nehm mal Nachhilfestunden bei Lysop, bevor du mir etwas weismachen willst!"

"Schweig! Tu das, was du neben nerven am besten kannst...!"

"...dich fertig machen?"

Dieser Blick!

Ich könnt nen Anfall bekommen, wenn er mich so ansieht!

Das Grinsen, das nur von den Ohren abgehalten wurde, damit es sich nicht ganz um den Kopf zog, die Augen zu einem Spalt geschlossen und dumm lachend.

Meine Hände formten sich zu Fäusten.

Selbst der Schmerz, meiner linken konnte die Wut in mir nicht bändigen.

"Du bist nicht in der Situation, in der du mir drohen dürftest!", knurrte ich.

Zoros Gesicht wurde nun allein von dem orangenen Licht der Kerosinlampe beleuchtet und gab seinem Antlitz den Hauch eines Psychospatens.

"Selbst wenn man mir nach einem Kampf beide Arme und Beine amputiert hätte, wär ich noch eher in der Lage dir zu drohen, als du in deinen besten Tagen!"

"Spiel nicht mit deiner Gesundheit!"

"Sollte ich jetzt Angst haben?"

Warum?

Warum konnte er es nicht belassen und musste er immer das letzte Wort haben?

Ich schüttelte den Kopf und seufzte.

"Ich hab keine Lust mich zu streiten. Ruh dich besser aus! Immerhin hast du Fieber!"

Meine Stimme mit Absicht ruhig gestellt, wusste ich genau, das es ihn auf die Palme brachte, wenn ich mich so verhielt.

Für ihn muss es schlimmer sein, als jeder Tritt ins Gesicht.

Wie erwartet konnte ich in dem fahlen Licht erkennen, das seine Wangenknochen deutlich hervortraten.

Ich hatte erreicht was ich erreichen wollte.

Zoro war wütend!

"Hör auf so eine Scheiße zu labern! Deine Führsorge kannst du dir sonst wohin stecken!"

Eigentlich hätte ich jetzt gerne angefangen zu lachen und mich über seine Reaktion zu erfreuen, doch so leicht wollte ich es ihm nicht machen und ihn diesmal richtig zum kochen bringen.

"Warum? Ein erhöhter Blutdruck wird deiner Krankheit nicht gerade zum heilen verhelfen!"

Um einen weiteren Trumpf auszuspielen, lockerte ich meine Hände, entspannte die Muskeln und lächelte freundlich, sicher zu freundlich, zu ihm rüber.

Sein brummen war unmöglich zu überhören.

Es gefiel mir, das ich ihn reizte und das er kurz davor stand aufzustehen und mir eine zu scheuern.

"Scher dich raus! Sofort!"

"Tut mir leid, das kann ich nicht machen! Ich muss mich doch um dich kümmern!"

Entgegnete ich Schulterzuckend.

"Du spielst mit deinem Leben, Koch!"

Zoro verschwand mit dem Gesicht in einem schmalen Schatten, so das ich seine Augen nicht mehr sehen konnte, doch ich hörte, das seine Stimme vor Wut fast bebte.

Als Antwort zeigte ich Zähne und zündete mir eine Zigarette an.

Er hasst diesen Geruch, wie ich den seines Aftershaves!

Wunderbar!

Seinem Geräusch zu urteilen steht er kurz vorm explodieren!

"Aber warum denn? Hab ich etwas falsches gesagt?", hob ich die Stimme in einer widerlichen gestellten Art.

"Jetzt reicht es mir, Sanji!"

Der grünhaarige stützte sich auf der Couch ab und stand auf.

Reflexartig packte er zwei seiner Schwerter und zog sie aus den Scheiden.

Die Griffe mit den Händen fest umschlossen stand er da und versuchte gefährlich zu wirken.

Ich legte die falsche Maske ab und musste nun wirklich lächeln.

Man erkannte nun genau, wie schlecht es ihm eigentlich ging und das er beim Stehen fast in Ohnmacht fiel.

"Setzt dich wieder hin!", befahl ich ohne jegliche Wut in der Stimme.

Bis jetzt hätte ich fast vergessen können, was in den letzten Stunden passiert ist, doch dieser Anblick sprach eindeutig gegen mich.

"Ich werde dir deine Kehle durchschneiden, du kleine Ratte!"

War mir klar, das er nicht auf mich hören würde.

"Ein andermal!"

Ich drehte ihm den Rücken zu und verließ den Raum. Wenn ich aus seinem Blickfeld verschwand blieb ihm nichts anderes übrig als sich irgendwann wieder abzuregen.

Ich feierte mich zu früh.

Noch bevor mein Fuß sich außerhalb des Zimmers befestigte, spürte ich wie ich gepackt und nach hinten gerissen wurde.

Ich versuchte mein Gleichgewicht zu halten, doch die Wucht, mit der Zoro hantiere schleuderte mich in den Raum zurück und ich fiel unkontrolliert auf den Rücken.

Ein heftiger, donnernder Schmerz durchzuckte mein Leib von der Wirbelsäule aus hoch und runter in jeden Winkel und durch jede Sehne.

Für einen Bruchteil eines Augenschlags sah ich schwarz, als mein Hinterkopf auf dem Holz aufschlug.

"Glaub nicht, das ich dich so einfach gehen lasse!", ertönte Zoros dunkle Bassstimme in meinen Ohren.

Die Farben drangen sich zurück an ihre gehörigen Plätze und ich erkannte mein Umfeld wieder.

Der Schwertkämpfer saß neben mir in der Hocke und ich spürte die Klinge seiner Waffe an meinem Hals.

Sie war kalt und fühlte sich auf der Haut nass an.

Vielleicht war es auch das Blut, das unter einem kaum wahrnehmbaren Schnitt quoll.

Ich führte meine Augen in seine Richtung und blickte ihn ausdruckslos an.

"Du weißt echt nicht, wann Schluss ist!"

Während ich das sagte, nahm ich die Klinge an den Seiten zwischen meine Finger und drückte sie von mir.

Ich erhob mich leicht, als das tödliche, überdimensionale Messer mir nicht mehr direkt an der Haut hing.

Ziemlich entnervt wollte ich mein Gewischt wieder nach oben bringen.

Wieder einmal zu früh gefreut.

Ehe ich loslassen und mich wenigstens auf meine Arme stützen konnte, stand der andere sofort wieder und stellte sich mit dem rechten Fuß auf meine Brust und drückte mich feste auf den Boden.

Mir entfuhr ein Keuchen, als ich sein Gewicht auf meinen Rippen spürte.

"Merkst du nicht, das es langsam langweilig wird?"

"Warum? Nur weil du mir eindeutig unterlegen bist?"

Ich verdreht die Augen und zog eine Zigarette aus der Schachtel, steckte sie mir zwischen die Lippen, zog das Streichholz über den rauen Holzboden bis es sich entzündete und steckte das Papier an.

"Nein, aber weil mich dieses Spiel nervt!"

"Ach? Dich nervt es?", wiederholte er in einem sarkastischen Ton, bevor er mehr Kraft in sein Bein legte.

Da ich gerade an der Zigarette zog und er mir die Knochen auf die Lungenflügel drückte, musste ich unweigerlich husten.

Der Geschmack von dickem Rauch und Nikotin machte sich in meinem Mund breit und ließ mich heftig nach Luft schnappen.

Nun war ich deutlich derjenige der die Beherrschung verlor.

Eher Zoro sein Siegesgrinsen wieder aufsetzten konnte, sicherte ich meinen Leib auf die Unterarme, schwang meine Beine nach oben, schlug ihm mit der Überraschung den Fuß von meinem Brustkorb und donnerte ihm meinen rechten Schuh an den Hinterkopf.

Mit einem ersticktem Schrei fiel der Schwerkämpfer zu Boden, ehe ich mich unter ihm weggerollt hatte.

Das Holz bebete kurz unter meinen Füßen, als ich mich erhob.

"Du mieses Schwein!", fluchte er und drehte sich auf den Rücken.

"Was? Hab ich etwa mit den Handgreiflichkeiten angefangen?"

Der zu Boden liegende bäumte sich auf und rieb sich die Stelle die ich getroffen hatte.

"Dreckskoch!"

"Lass dir mal was Neues einfallen!"

Ich klopfte mir den Dreck von der Hose und zog das Hemd wieder richtig.

"Also...! Ich werd dann mal!", mit den Worten unterbrach ich seinen anstehenden Satz und wollte mich nun endlich von der Qual, ihn ständig ertragen zu müssen, absetzten und mich um das Proviantproblem kümmern.

"Du machst dir das heute aber ganz schön leicht, Sanji!", knurrte er und griff nach seinen Heiligtümer die er vor Schreck hat fallen lassen.

Ich seufzte und stemmte die Hände in die Hüften.

"Lass es doch einfach mal gut sein, Lorenor!"

Zoro stand nun wieder unerschütterlich vor mir und biß die Zähne zusammen, so das ich seine Eckzähne sehen konnte.

"Kann ich nicht! Ich kann dich nach so einer Aktion nicht ungeschoren davongehen lassen!"

"Und warum nicht?", entgegnete ich ruhig und zog an der Zigarette.

Mein Gegenüber schnaufte schwer, rieb sich den Schweiß von der Stirn und richtete seine dunkelgrünen Augen wieder auf mich.

Ich musterte ihn kurz.

Seine Knie bebten und ich ohrfeigte mich gedanklich wieder für meinen unüberlegten Gegenangriff.

Ich konnte mir nicht vorstellen, das mein Tritt etwas bei seiner Genesung ausgelöst hatte, dafür aber, das er nun auch noch Kopfschmerzen hatte.

Bravo, Sanji!

Wie immer ganz toll gemach!

Ich atmete den Rauch aus und schwieg.

Der blaue Rauch stieg zwischen uns wie eine Wand, die unsere Welten trennten, auf und tanzte in dem fahlen Licht nach oben bevor der Windzug ihn mit sich nahm, nach draußen in die Nacht.

"Tut mir leid!", sprach ich plötzlich und senkte den Blick auf den Boden.

Die Spalten zwischen den einzelnen Holzbalken war kaum zu erkennen und die natürlichen Muster sahen aus als wären überall kleine Dreckschichten.

"Was?"

Als Zoro sprach, überkam mich ein Drang davonzulaufen. Keine Ahnung wohin. Einfach weit weg von hier!

Nu hatte ich angefangen! Jetzt musste ich es auch zuende bringen!

Ich hob den linken Arm und zeigte auf sein weißes Schwert, das er mit festem griff in der linken hielt.

"...das du wohl nicht dazu kommen wirst damit Falkenauge zu besiegen!"

Der Schwertkämpfer hob die Augenbraue und schüttelte leicht unverständlich den Kopf.

"Was soll das heißen?"

"Na ja."

Ich schluckte, betrachtete den Boden unter meinen Füßen weiter, als ob er sich gleich auftun und unter mir wegbrechen würde.

"Ich bin Schuld an deinem Fieber!"

Stille.

Dann konnte ich Zoro die Schwerter abstützen hören.

"Versteh ich nicht!", gab er immer noch skeptisch zurück.

"Erinnerst du dich an die Beere?"

"Dat eklige Ding, das du mir gegeben hast um mich zu vergiften?"

"Tja!", lachte ich hilflos auf und ließ die Schultern hängen, nachdem ich die Hände in den Hosentaschen verschwinden gelassen hatte.

Ich überlegte nicht lange, ich blickte zu ihm und sprach das, was mir zuerst über die Lippen kam.

"Vergiften trifft die Sache wohl auf den Kopf."

Der Blick des anderen entspannte sich, runzelte erst ungläubig die Stirn, wurde dann undefinierbar.

"Du hast schon mal bessere Witze gerissen!"

"Ich wünschte ich könnte darüber lachen!"

Wieder Stille.

Die Zeit schien sich zu verlangsamen, schien gar stehen zu bleiben.

So kam es mir jedenfalls vor.

Jede Sekunde zog sich unendlich in die Länge.

Kein Nebengeräusch drang an mein Ohr.

Zoro schwieg.

Eigentlich hatte ich erwartet, das nun er derjenige gewesen wäre, des anfing zu lachen und das ganze weiterhin für einen schlechten Scherz halten würde.

Doch das lachen kam nicht.

Gar nichts kam.

Nur das Schweigen füllte das Zimmer, umhüllte uns wie eine Hand und je länger sich nichts um uns regte, desto deutlicher konnte ich etwas vernehmen.

Erst war es zu leise um zu erkennen, doch dann war es zu deuten.

Ein Pochen.

Ein leises Pochen.

Regelmäßig und Ruhig wie der Herzschlag eines Kindes.

Ich hielt die Luft an.

Meine Beine wurden weich und begannen zu zittern.

Es wurde lauter.

Zuerst nahm ich an, das es sich um meinen Herzschlag handelte, doch so ruhig war nicht denkbar.

Zoro und ich sahen uns zwar an, doch unsere Blicke trafen sich nicht!

Ich sah durch ihn hindurch. Als wäre er nicht in dieser Welt vorhanden.

Das Geräusch nahm weiterhin zu.

Langsam, aber bemerkbar.

Es kam von ihm aus und es begann bedrohlich zu wirken je lauter es wurde.

Lauter... immer lauter.

Das Gift.

Das Gift das in seinen Adern fließ.

Mir wurde heiß.

Ich konnte ihn hören.

Den Tod, der sich verbreitete... ihn langsam umbrachte.

Ich atmete aus.

Das Zimmer schien in einer welle der Dunkelheit zu verschwinden. Es hörte einfach auf zu existieren.

Leere und Stille.

Ich wollte etwas sagen, mich von dem Geräusch reißen, doch ich konnte nicht.

Ich konnte nicht sprechen, so sehr ich es auch verlange.

Ich konnte nur hier stehen.

Hier stehn und horchen.

Horchen dem, was ich am meisten fürchtete.

Mein Körper wurde schwer.

Ich nahm nur schwer wahr, das Zoro kurz blinzelte.

Meine Sinne waren erdrückt.

Zoros durchdringendes Bild direkt vor mir, welches immer undeutlicher zu werden schien und das Pochen, das wie Hammerschläge auf mich wirkte.

Ich musste mich loseisen.

Konnte dieses Geräusch und diesen Anblick nicht mehr ertragen.

Wollte weg von hier.

Doch wohin sollte ich gehen?

Die Befürchtung von der Dunkelheit verschlungen zu werden schränkte mich in meiner Bewegung so sehr ein, das ich so blieb wie ich war.

Wie viel zeit war bis jetzt vergangen?

Stunden? Tage?

Es kam mir so ewig vor.

Und immer wieder dieses Geräusch, welches nun direkt auf meinem Trommelfeld saß.

Es war, als wolle es von ihm in mich dringen.

Denjenigen töten, der es eher verdient hatte.

Oh ja!

Ich hatte ihn verdient.
 

Übelkeit durchflutete meinen Körper und ich hatte das Verlangen zu würgen.

Ich fühlte mich schwach.

So schwach wie ich im Grunde meiner Seele wirklich war.

Schwach und anfällig.

Zoro regte sich nun.

Er machte einen Schritt auf mich zu, der von der Zeit zerrissen und langsam erschien.

Den Arm hebend führte er diesen zu mir.

Er öffnete den Mund und sprach, doch ich konnte ihn nicht verstehen, nicht hören.

Das Hämmern war zu laut, zu dominant.

Und je mehr er sich mir näherte schien es härter auf mich einzuschlagen.

Mittlerweile konnte ich sie spüren.

Nicht nur hören.

Sie sprasselten auf mich ein, drangen durch meinen Körper und schienen mich ebenfalls zu infizieren.

Ich atmete stockend ein, spürte wie ich zu beben begann, wie mein Körper unkontrolliert nach hinten wich.

Wie ein schmerz vom tiefen inneren mich fast zu Boden schleuderte.

Zoros Gesicht wurde undeutlicher.

Verschwamm, als würde ich durch eine von Regen benetzte Scheibe blicken wollen.

Er kam wieder einen schritt auf mich zu, den Arm weiter nach mir ausgestreckt.

Seine Lippen bewegten sich erneut.

Ich versuchte ihn zu verstehen, doch ich tat es nicht.

Die Schwärze legte ihren Teppich weiter um Zoro, schien nun ihn ebenfalls aufzusaugen, wie ein gieriger Hund.

Die Farben verblassten, der Schmerz in meiner Brust wurde heftiger.

Alles löste sich vor meinen Augen auf.

Verschwand in der Dunkelheit.

Ich nahm nichts mehr wahr bis auf den Schmerz in meiner Brust und dem Pochen, das mich zum Wahnsinn trieb.

Der Boden unter mir entglitt und ich fiel.
 

.......................
 

"bald" gehts weiter! XD

Warum immer diese Emotionen?

Unglaublich aber wahr! Ich lade SCHON wieder n neues kapitel hoch! Und das nach grad mal einem Monat! XD

Naja! Ich widem es diesmal Liquid (danke, das du mich immer dazu zwingts, etwas weiter zu machen!), Saburina, Webbaby, Engel-chan, Seena, Yuuling, rie-san, Allirion, ChrissyM, Kaori und natürlich Gilli-chan!^^
 

..........................................
 

Kapitel 8

Warum immer diese Emotionen?
 

Plötzlich verspürte ich einen starken Druck auf meiner Schulter.

Hörte eine leise weitentfernte Stimme.

Ich versuchte zu erkennen woher sie kam.
 

Unmöglich.
 

Ich verlor die Orientierung.

Wusste nicht mehr wo oben oder unten ist.

In meinem Kopf schien sich alles zu drehen.

All meine Befürchtungen, all meine Ängste drängten sich in einem harten Kampf in mein Bewusstsein.

Von allen Seiten fielen sie über mich her. Wie eine Herde Aasfresser über ein sterbendes Tier.
 

Ich fühlte etwas auf der Wange brennen, hörte erneut eine Stimme, doch ich konnte mich nicht zurück in die Realität kämpfen.

Ich fiel immer weiter in die unendliche Leere, eingestellt auf einen heftigen Aufprall.
 

...
 

Grell und schmerzhaft stach das helle Licht in meinen Augen und ich schloss die Lieder wieder.
 

Was war passiert?

Ich konnte mich an nichts mehr direkt erinnern.

Nur an vereinzelte Bilder.

Und an die Tatsache, das Zoro bescheid wusste.
 

Ich fühlte mich schwach und müde.

Als hätte ich tagelang kein Auge zugetan.

Ich wollte den Arm heben um das Licht abzuschirmen, doch mir fehlte die Kraft.
 

Etwas kaltes tropfte auf mein Gesicht und ich zuckte stark zusammen.

Ein Schatten schob sich vor die Lichtquelle und ich konnte versuchen meine Augen erneut zu öffnen.

Rauschen schwang sich über mein Gehör und mein kopf fühlte sich an, als wenn er hundertmal gegen irgendetwas geschlagen worden wäre.
 

Mein Blick war noch nicht so weit regeneriert, um etwas zu erkennen, jedoch um das Licht und die verschwommenen Farben zu sehen, welches in mir eine leichte Beruhigung auslöste.
 

Ich atmete tief durch.

Der Geruch von Meeressalz lag in der Luft und ein leichter Wind zog an meinen Haaren.
 

Wieder bewegte sich etwas über mir und ich versuchte mich darauf zu konzentrieren meine Sinne wieder zu ordnen.
 

Das Bild, das sich mir ergab klarte sich auf, die Farben wurden kräftiger.

Ich erkannte Zoro, der über mich gebeugt saß und zu mir nieder sah.

Ich öffnete den Mund, und atmete geräuschvoll ein.
 

Der Sauerstoff tat gut und ich schien wieder etwas an Energie zuzunehmen.

Nun endlich besaß ich auch die Kraft mich zu bewegen.

Ich winkelte die Beine an und stellte fest, das die Schmerzen nachgelassen hatten.
 

"Sanji?"

Er sprach gedämpft, fast wispernd.
 

Ich blickte mich um ich lag noch immer auf dem Boden, meinen Kopf durch Zoros anderen Arm gestützt.

Mit dem Oberkörper lag ich auf seinen, in den Schneidersitz gelegten Beine.

Draußen war es hell und die Sonne ließ alles in diesem Raum erstrahlen.

Ich stürzte mich ab und erhob mich leicht.
 

Ein Schwindelgefühl schlug wieder auf und ich stöhnte.

Etwas kaltes fiel von meiner Stirn und landete auf meinem Oberschenkel.

Zoro nahm den Lappen und drückte ihn zurück, wo er war, wobei er mich in meine vorherige Liegeposition zwang.
 

"Bleib liegen!", sprach er mit befehlenden Ton.

Soll mir recht sein.

Ich fühlte mich eh nicht so, als ob ich gleich aufspringen und durch die Gegend tanzen würde.
 

Die Kälte war angenehm, also schloss ich die Augen wieder.

Ich wartete, bis Zoro sich wieder zu Wort melden würde. Bis er mir an den Kopf warf was für ein abscheulicher Bastard ich sei. Bis er seiner Wut Dampf machte und mich zusammenschrie, oder auf mich einschlagen würde.
 

Ich wartete, rechnete mit allem.

"Wie fühlst du dich?"

Bitte?

Hab ich mich verhört?
 

Ich schlug die Augenlieder auf und blickte direkt in Zoros Pokerface.

War das jetzt die Ruhe vor dem Sturm?

"Etwas müde."

Meine Stimme klang in meinen Ohren rau, fast krächzend wie eine kranke Krähe.

Ich wusste nicht so recht was ich darauf hätte antworten sollen.
 

"Du hast mir nen ganz schönen Schrecken eingejagt!"

okay....
 

Nun bin ich verwirrt.

Und das schien nicht zu übersehn zu sein, denn Zoro schüttelte abschlagend den Kopf und bewegte seinen stützenden Arm nach oben.

Seine Beine regten sich und er schnaufte.
 

Die ganzen Verspannungen in meinem Körper begannen sich zu lösen, als ich mich innerlich streckte.
 

Wahrscheinlich tut er jetzt freundlich, aber sobald ich stehe, wird er mir eines seiner Zahnstocher in den Rücken rammen.

Ach. Wär doch gar nicht so verkehrt.
 

"Wie spät ist es?", fragte ich während ich die Decke über mir betrachtete.

Die Lampe schwang hin und her.

Anscheinend ging ein ziemlicher Wind.
 

"Noch früher Morgen. Die Sonne ist grad aufgegangen."

"Hm", gab ich verstehend von mir und strich mir den Lappen, den ich eigentlich zur Kühlung für Zoro geholt hatte, von der Stirn und richtete mich auf.
 

Eigentlich wäre ich lieber liegengeblieben und hätt noch n paar stunden geschlafen, aber ich musste zu den anderen. Sie fragen wie der Kurs steht und wann wir die nächste Insel erreichen.
 

Nami ist bestimmt sauer, weil ich gestern nicht mehr geholfen hatte.

Aber wenn es nach mir gegangen wäre, wäre ich auch mit Sicherheit nicht zu Boden gegangen.
 

Verdammt!

Wie konnte das nur passieren.

Warum?

So was kann ich nicht gebrauchen! Schon gar nicht jetzt!
 

Ich hab viel zu tun!

Ich muss zusehen, das ich die Mannschaft versorgen kann und ich muss vor allem zusehen...

Zoro hatte sich auf den Rücken gelegt und die Arme hinter dem Kopf verschränkt, als ich mich zu ihm umdrehte

... wie ich ihn wieder auf die Beine bekomme.
 

"Ich wusste gar nicht...", fing der Schwertkämpfer plötzlich an und lenkte meine Aufmerksamkeit erneut auf sich.

"...das du...", wieder setzte er aus und drehte den Kopf zu mir.

"Was?", stocherte ich nach.

Ich mag es nicht, wenn man Sätze unvollendet lässt.

"... deine Drohungen wirklich wahr machen würdest!"
 

Seine Augen waren nach oben gerichtet und er lächelte schief.

Ich hob die Augenbrauen und strich mir unbewusst die Haare aus dem Gesicht.
 

"Du scheinst mich ja echt zu hassen!"

"...."

Mein Unterkiefer war aufgeklappt bis unten hin.
 

Okay, dann kann's ja losgehen!

"Du glaubst doch wohl nicht...."

"...das du das mit Absicht getan hast? Na ja."

"Moment!"
 

Ich hob die Hand, als wollte ich seine Worte abschirmen.

"DAS traust du mir zu?"

"Ich trau dir alles zu, hinterhältiges Insekt!"
 

Nun schmunzelte er und warf mir einen irgendwie gehässigen Blick zu.

Die Nerven meiner Hände begannen wieder zu zittern.
 

"Was ist? Du hast mir doch schon immer vorgehalten, das du mir irgendwann etwas in das Essen mixen wirst!"
 

Zoro ging in seine ursprüngliche Haltung zurück und lehnte sich mit dem Oberkörper in meine Richtung. Sein Blick blieb gleich.
 

Ich atmete tief ein.

Überlegte was ich sagen sollte.
 

Die Kette der Lampe quietschte bei ihrer Bewegung und das Fenster schwang weiter auf.

Erst kurz vor der Wand kam es zum stehn.
 

"Bist du jetzt wenigstens glücklich?"

Meine Finger krallten sich in den Stoff meiner Hose.
 

Mistkerl!
 

"Vielleicht!", gab ich unter einer aufsteigenden Wut von mir.

Der Grünhaarige lachte nun.
 

Verdammter Mistkerl!

Das war doch seine Absicht!

Er wollte es mir unter die Nase binden.

Wahrscheinlich nahm er das was ich gestern sagte nicht einmal ernst!
 

"Gut! Dann sind wir ja bald beide zufrieden! Du hast es geschafft mich umzubringen, was wohl bemerkt schon viele versucht haben...,"
 

Ich bekam Schweißausbrüche und biss mir innerlich aufs Wangenfleisch
 

"... und ich muss dich nicht mehr ertragen!"
 

Schon wieder.

Dieser überhebliche, siegessichere Blick.

Ich sollte ihm dafür an die Gurgel gehen.
 

Zoro stützte seine Ellenbogen auf seine knie und faltete die Hände.

"Ich nehme mal nicht an, das du dir die Mühe machen wirst, eine Beerdigungsrede für mich zu halten. Wirst du überhaupt auftauchen, oder wirst du in deiner Küche Freudentänze vollziehn?"
 

Das war zuviel.

Mein Gegenüber hatte den Bogen zu weit überspannt.
 

Der eiserne Geschmack von Blut durchströmte meine Geschmacksnerven, als das Fleisch, das ich feste mit den Zähnen gepackt hatte, aufplatzte und taub zu werden schien.
 

Ich wollte schreien.
 

Stattdessen schoss meine Hand zu ihm, umkrampfte den Kragen seines Hemdes und zerrte ihn in meine Richtung.
 

"Du....", war das einzig verständliche was ich unter dem bebendem Atem hervorbrachte.

"Was?"

Für einen kurzen Augenblick lag ein wütender Schatten auf seinem Antlitz, dann blickte er auf meine zum Schlag gehobene Hand.
 

"...mieser...."

Ich hasse dich! Gottverdammt, wie ich dich hasse!

Mein Muskel waren so heftig gespannt, dass ich wie Espenlaub zitterte.
 

Irgendetwas hielt mich von dem Schlag, der ihn direkt in seine dumme Visage treffen sollte, ab.

Auch wenn ich es wollte. Ich konnte es nicht.
 

Im Grunde war ich doch nur wütend auf mich selbst.

Und die Wut, wollte ich jetzt auf ihn loslassen.
 

Okay. Das was er sagte war heftig, aber ein Funken Richtigkeit lag doch darin, oder nicht?

Ich saß schließlich oft genug vor ihm und drohte ihn zu etwas ins essen zu tun.

Oder ich schleuderte ihm an den Kopf das ich mir seinen Tod wünschte oder wie sehr ich ihn hasste...
 

Ich schluckte das Blut und hätte von dem Geschmack kotzen können.

Zoros Blick wurde neutral.
 

Es war anscheinend nicht zu übersehen wie sehr ich mit mir selbst kämpfte.

Warum warf ich immer wieder mit Sätzen um mich, die ich doch nie wirklich ernst meinte.

Sätze geformt aus der reinen Emotion, die den Menschen so wenig von einem Tier zu unterscheiden ließ.
 

Mein Arm fühlte sich schwer an, zu schwer um ihn noch weiter oben zu halten.

Der Blick wurde langsam trübe und ich verlor die Kontrolle über mich.

Die Kontrolle über mich und meine Gefühle.
 

Ich ließ die Hand sinken und umfasste mit ihr die andere Seite von Zoros Shirt.

"Arschloch!", war das letzte was ich aus meiner Kehle bekam, bevor mir ein Schluchzen entfuhr, etwas in mir platze und meine Augen sich mit Tränen füllten.
 

Ich wendete den Blick auf meine Oberschenkel um ihn oder besser gesagt mir die Tatsache zu ersprachen, das ich gerade den zweiten Nervenzusammenbruch innerhalb von 12 Stunden hatte.
 

Zoro legte seine schwere Hand auf meinen Kopf.
 

Na wunderbar!

Nun darf ich mir mit Sicherheit auch noch anhören, ob das jetzt schon die Freudentränen seien.
 

"Ich weiß!"

Seine Stimme war ruhig. Vollkommen tonlos.

"Genauso wie ich weiß, das du niemals in der Lage wärst mich rücklings über den Jordan zu schicken!"
 

Ich lehnte meinen Kopf an seinen Brustkorb, als eine unglaubliche Hitze auf mich niederschlug.
 

Ich hab es gewusst!

Dieser Drecksack will mich bloß am boden zerstört sehn!
 

Er nahm die Hand von meinen Haaren bevor ich von seinen Armen umschlossen wurde.

Meine Fingernägel drückten sich tief in den Stoff und ich kniff die Augen zusammen.
 

Warum musste das gerade mir passieren?
 

Ein leises Tropfen war zu hören, als das salzige Wasser seinen Weg über meine Wangen gefunden hatten und auf die Fasern fiel.
 

Ich hörte seinen Herzschlag deutlich an meinem Ohr und ich spürte am ganzen Leib das Fieber.

Er atmete ziemlich geräuschvoll ein und aus und genau das, verhinderte, das ich mich wieder fassen konnte und weiterhin wie ein kleines Kind an ihm hin und heulte.
 

Allerdings wäre mir die Vorstellung auf alle Fälle lieber gewesen, das er mir das für den Rest meines Lebens vorhalten würde, als das ich mich damit abfinden sollte das er sich gar nicht mehr über mich lustig machen würde.
 

Warum konnte man dinge nicht Rückgängig machen?

Warum konnte man nicht wenigstens einmal am Zeiger der Zeit drehen und ihn zurückstellen?

Nur dieses eine Mal.

Damit ich nicht ewig mit dem Hintergedanken jemandem umgebracht zu haben leben musste.
 

Die anderen werden mir das nie verzeihen.

Keiner von ihnen.
 

In diesem Augenblick wurde mir klar, das ich nicht nur einen, sondern gleich alle Freunde verlieren würde, die mir in meinem Leben wichtig geworden waren.

Ich konnte ihre enttäuschten Blicke vor mir sehn...
 

In meinem Brustkorb zog sich alles zusammen.

So fest, das wie ein Schlag schmerzten.
 

Du Muttersöhnchen!

Geh doch und zieh dir nen Rock an!

Wie erbärmlich!

Hängst hier und flennst!

Los! Erstick doch in deinem scheiß Selbstmitleid!
 

Ich muss mich zusammenreißen!

Die Finger lösten sich von Zoros Hemd und ich legte meine Hände auf mein Gesicht.
 

Total verheult!

Ich will nicht wissen wie ich grad ausseh!
 

Ein leichter Widerstand auf meiner Schulter setzte meine Gedanken ordnungsgemäß in die Jetztzeit.
 

Die Stirn des Schwertkämpfers stützte sich auf dieser.

Er hatte die Augen geschlossen und atmete durch den Mund.
 

Ich rieb mir die restlichen Tränen mit dem Hemdärmel von den Augen und tastete mit der Zunge ab, ob das Fleisch noch blutete.
 

"Zoro?", fragte ich und räusperte mich, als mein hals zu kratzen begann.

Er reagierte nicht.

Seine Arme lagen noch immer um meinen Rücken und seine Körperwärme war fast unerträglich.
 

Ich müsste das Fiebermessen.

Dann müsste ich mal nach Nami schauen.

Und Ruffy.

Ich hoffe mal nicht, das er die letzten Proviantreste nicht gefunden hat.
 

Vielleicht sind sie auch noch am schlafen.

Ist schließlich noch ziemlich früh.
 

N Kaffee könnte ich auch gebrauchen, etwas mehr Energie wäre nicht schlecht, auch wenn ich mich nach einem Bett sehnte.
 

Ich tippte Zoro auf die Schulter und als er sich immer noch nicht regte, drückte ich ihn von mir.
 

Sein ganzes Gewicht lastete auf meinen Armen, damit er nicht nach vorne auf mich fiel. Entweder war er eingeschlafen, oder er hatte das Bewusstsein verloren.
 

Na super.

Und jetzt?
 

Ich könnte ihn nem Stoß verpassen und ihn nach hinten fallen lassen. Würde meine Arme entlasten.

Oder ich steh einfach auf, dann fällt er nach vorne.
 

Aufs bett bekomm ich ihn bestimmt nicht.

Die Couch war gut drei Meter von uns entfernt und ich besaß nicht den Elan ihn dorthin zu zerren.
 

Ich ließ Zoro in die vorherige Position zurücksinken, als ich ihn nicht weiter halten konnte.
 

Der Geruch seines Aftershaves kroch mir in die Nase und ich musste eingestehen, das mein altes wesentlich schlimmer roch.

Keine Ahnung warum ich das damals benutzt hatte..

Bei den Gedankenzügen musste ich einfach schmunzeln.
 

Er bewegte sich kurz, schnaufte laut, legte seinen Kopf schräg und drückte sich leicht an mich.
 

Macht der sich's jetzt etwa gemütlich?

Hallo?

Bei aller liebe, ich wollte eigentlich nach oben und nicht hier als Kissen dienen!
 

Ich griff zu meiner Hemdtasche, zog ne Kippe aus der Schachtel und fing an zu rauchen.

Wie sollte ich mir auch sonst die Zeit vertreiben.
 

Ne Zigarettenlänge! Höchstens!

Dann isses mir egal, in welche Richtung er kippt wenn ich aufsteh!
 

Meine Hände zuckten immer noch leicht, als ich den Filter zwischen die Lippen schob.

Die Lunge füllte sich mir schwerem Rauch und ich hörte kurz auf zu atmen, bevor ich in den Lichtstrahlen beobachtete wie der graue Qualm wieder heraustrat und herumschwebte.
 

Als ich ihm einen Augenblick lang folgte kreuzte ein kleines Insekt die Luftbahn und schwirrte zur Decke hoch, bevor es sich auf der Teetasse niederließ.
 

Hm!
 

Entweder befand sich das Tier schon die ganze Zeit in den Orangenbüschen hier an Bord, oder das ist ein Zeichen dafür, das wir auf Land zusteuern!
 

Aber hatte Nami nicht davon gesprochen, das die nächste noch ein paar tage entfernter liegt?
 

Hatten wir über nacht nicht einmal den Anker gesetzt?

Okay, das könnte daran liegen, das niemand von den anderen den schweren Eisenhaken bewegen kann.
 

Wie auch immer.

In n paar Minuten werde ich einfach Nami fragen!
 

Mir stellten sich plötzlich alle Nackenhaare, als der heiße Atem von dem anderen auf meine Haut traf.
 

"Sanji...", brummte er, hob den Kopf an und ließ mich endlich los.

Ich rutschte von ihm.

Sofort blies mir der kalte Wind an die Stelle an der sich das Hemd an die Haut geklebt hatte.

Ein angenehmes Gefühl.
 

"Ich bin eingepennt!", stöhnte er ungläubig berührt und kratzte sich am Kopf.

"Ich habs gemerkt."
 

Zoro blickte sich um, als ob er erwarten würde, das sich in der kurzen zeit etwas verändert hätte.
 

"Du solltest dich hinlegen! Siehst nicht gut aus!"

Er sah zu mir und zuckte mit den Achseln.

"So wie du im Moment rumrennst könntest du auch keinen Schönheitspreis gewinnen!"
 

Ich stand auf und spürte wie das Blut nun wieder richtig durch die Adern der Beine floss.

Es fühlte sich unangenehm an, also stampfte ich kurz auf und reichte ihm dann die Hand.

Zoro stutzte einen Bruchteil einer Sekunde und ließ sich dann von mir helfen.
 

...
 

"40,2", brummte ich und legte das Thermometer auf den Schrank zurück.

Die meisten Leute schaffen es net mal mit knapp 39 sich noch auf den Beinen zu stehn und der sitzt auf der Couch und hat weiß Gott nix besseres zu tun, als seine Schwerter zu polieren...
 

Ich schüttelte den Kopf und griff zu der Wasserschale, in der gestern noch Eiswürfel herumgeschwommen sind.
 

"Leg dich jetzt endlich mal hin!"

"Wo gehst du hin?"

"Hoch! Schauen, ob ich was zum essen kochen find."

Seid wann interessiert es den, was ich mache?
 

"Bring mir n Bier mit, wenn du wieder runterkommst!"

Das klingt schon eher nach ihm!
 

"Bier?"

Ich verzog meine Mimik und ging einige schritte zur Tür.

"Wie kann man bloß mit so ner Temperatur an Bier denken?"

"Wenn ich tot bin, geht's ja wohl nicht mehr!"
 

Ich erstarrte in meiner Bewegung und blickte zu ihm.

Er hatte sich die Hand auf den Mund geschlagen, als ihm wohl bewusst wurde, das das nicht gerade der Satz war, den ich hören wollte.
 

"Ups!", dukste er und grinste etwas beschämt.

"Warum? Du hast doch nur gesagt, was stimmt!", ich hob gleichgültig die Arme, auch wenn sich ein dicker Knoten in meine Gedärme zog.
 

"Ach Sanji, ich..."

"Lass es! Ich bring dir dein Bier gleich!"

"Ich kann's mir auch selber holen!"

"Wag es, dich oben an Deck blicken zu lassen und ich werde dich übers Reling kicken! Dann kannste zusehn, wo de dein Bier herbekommst!"

"Ohho!", er hob die Augenbraue und stellte die Schwerter an ihren Ursprünglichen Platz zurück. "Is das ein versprechen?"

"Lass es besser net drauf ankommen!"
 

Argh!

Schon wieder!

Wollte ich nicht mein dummes Maul halten?

Ich ließ mich schon wieder von meinen Emotionen überrumpeln und ich stand schon wieder kurz davor etwas dummes zu sagen.
 

Zoro lächelte und machte eine scheuchende Handbewegung.

"Nu mach schon! Ich will mein Bier."
 

Mir schossen sofort Worte für eine Gegenantwort in den Kopf, doch ich konnte mich gerade noch zurückhalten sie nicht auszusprechen.
 

Ich schwieg kurz, bis ich den starken Wind um das Schiff blassen hörte und meinen Weg fortsetzte. Ich konnte Zoro noch seufzen hören, dann ertönte ein deutliches Knarren der Treppenstufen unter meinen Füßen und ich konnte Stimmen vom Deck kommen hören.
 

Es kostete eine ganze menge kraft die Tür zu öffnen, da der Wind sich immer wieder zudrücken wollte.

Das Segel war in der Windböe stark gespannt und trieb das kleine Schiff mit einer hohen Geschwindigkeit über das blaue Meer.
 

Gut!
 

Nami sprach davon, das wir die nächste Insel bei hohem Seegang schneller erreichen würden!
 

Die Tür fiel geräuschvoll hinter mit ins schloss und ich konnte eine Möwe schreien hören.

Ich suchte sie mit den Augen.
 

Dort hinten am Horizont ließ sie sich majestätisch vom Wind tragen und schlug mit großen Abständen mit den Flügeln.
 

"Möwen halten sich nur in Küstennähe auf. Sie fliegen aber aufs offene Meer hinaus, wenn sie sterben!", hatte Nami mal beim Mittagessen erwähnt, als Ruffy einen toten Vogel auf dem deck gefunden hatte.
 

Sieht aber noch ziemlich lebendig aus!

Vielleicht doch eine Insel!

In der Ferne war nichts zu sehn.
 

Nur einige schwarze Wolken, die tief hingen und einen starken Regenguss versprachen.

"Seltsam!", murmelte ich und lief hoch zu Küche.
 

Leer.
 

Der kalte Geruch von Kaffee lag in der Luft, aber hier drin war seid stunden niemand gewesen.
 

...
 

Mit viel Sorgfalt um keinen allzu großen Krach zu machen, zog ich die Klappe zu Namis Zimmer auf.
 

Ich beugte mich vor um in den Raum blicken zu können und erblickte sofort Ruffy der mit Lysop mitten zwischen all den Büchern auf dem Boden lag und laut schnarchte.
 

Nami saß am Schreibtisch und hatte den Kopf in die Arme gelegt.

Die Lampe brannte noch und das aufgeschlagene Buch ließ eine Seite im Durchzug erzittern.
 

Ein lächeln zog sich auf meine Lippen und ich stieg die Treppe nach unten.

Ich stieg über die Beiden Jungs und lehnte mich über sie.
 

Sie hatte einiges auf ihrer Seekarte vermerkt und einen Notizzettel beschriftet.

Das Tintenfass war ebenfalls noch geöffnet und ich schloss es kurzerhand.
 

Der Schalter der Lampe klackte unangenehm in den Ohren und Nami seufzte auf.

Ich trat direkt neben sie, legte die rechte hand in ihre Kniekehlen und die andere unter ihre Arme , bevor ich sie aus dem Holzstuhl hob und zu ihrem Bett ging.
 

......
 

So! Dat wars erst mal wieder!

Das 9. is aber bald fertig...

Rote Flecken auf weißen Laken

Da hab ich mich mal wieder gezwungen dran zu schreiben...

is wohl eines der komischsten Kapieln... hört auch wieder seltsam auf (is bei mir ja nix neues).

Egal!

Also es wimmelt mal wieder vor Rechtscheibfehlern! Behaltet sie ruhig!

Ich widme es wieder allen wie das letzte mal (Liquid, Saburina, Orophin, Webbaby, Engel-chan, Seena, Yuuling, rie-san, Allirion, ChrissyM, Kaori, Gilli-chan und Annana)

Dann lest halt mal! XD
 


 

............
 


 

Kapitel 9

Rote Flecken auf weißen Laken
 

Ich spürte ihr Gewicht kaum auf meinen Armen, als ich sie nieder in den Stoff ließ und langsam zudeckte.
 

Mein Blick blieb an ihr haften und musterte sie.

Eine angenehme wärme breitete sich in mir aus und ich konnte nicht aufhören zu grinsen.
 

Die Matratze quietschte leise, als ich mich zu ihr runterbeugte bis ich ihre weiche Haut fast an meinen Lippen spürte.

Bevor es dazu kam, schrak ich aus meinen Gedanken und stellte mich aufrecht.

Halt dich zurück!

Elender Lustmolch!

Wenn sie das rausbekommt, wird sie dir den Kopf von den Schultern schlagen!
 

Die Tagesdecke, die schlaff über die Bettkante hing benutzte ich dazu, das ich sie Ruffy und Lysop überlegte.

Sie schienen alle ziemlich lange gesucht zu haben.

Find ich gut!

Hab ich etwas zeit für mich!
 

Ich schaute mir den Raum noch einmal genauer an.

Boabachtete meine Crewmitglieder kurz.

Ruffy und Lysop waren eigentlich wirklich anstrengend.

Sie brauchten ständig Beschäftigung und waren mit ihrem Verhalten etwas unreif, aber wenn ich so darüber nachdenke...
 

Gerade so wie sich hier alle verhalten, genau das macht die Strohhutbande so einzigartig!

Ich bin trotz allem dankbar dafür, dazu zu gehören.

Ich muss mir was einfallen lassen, das es auch so bleibt!
 

...
 

Das Wasser war eiskalt, als es auf dem Duschkopf schoss.

Viel zu kalt!

Mein Körper schmerzte bereits.

Ich hatte den Kopf gegen die grauen Kacheln gelehnt und zog scharf die Luft ein.

Nach dieser Nacht brauchte ich nun erst einmal klare Gedanken!
 

Der Stahl wurde schwächer.

Anscheinend war das hochgepumpte Wasser schon wieder leer.

Was soll's!
 

Ich drehte ab und griff nach nem Handtuch.

Es bereitete mir kurz Probleme mich zu bewegen, doch dann zog ich mich an und verließ das Bad.
 

Noch immer herrschte Stille auf dem Schiff und ich beschloss Zoro einen erneuten Besuch abzustatten.

Nebel hatte sich nun gebildet und feuchtete die Luft unangenehm kühl an.

Man konnte auch ganz genau die Spannung spüren, die ein Gewitter immer gewisser werden lies.
 

Ach! Nu hätte ich beinahe das Bier vergessen!

So machte ich auf der hälfte des Weges kehrt und suchte erneut die Küche auf.
 

...
 

Als ich den Krug füllte schossen mir noch einmal die Bilder der vergangenen Stunden in den Gedanken herum.

"Genauso wie ich weiß, das du niemals in der Lage wärst mich rücklings über den Jordan zu schicken!"

Ich schloss die Augen und drückte den Zapfhahn zu.
 

Mein Inneres war schon wieder in wilder Aufruhe.

Hat er das jetzt nur gesagt um mich zu beruhigen, oder war das sein Ernst?

Ohne mir wirklich darüber bewusst zu sein, setzte ich das Glas an und trank den Inhalt so schnell wieder aus, wie ich in eingelassen hatte.

Der Geschmack von Hopfen und Malz war nicht gerade mein Ding, doch diesmal schien er mich nicht im Geringsten zu stören.
 

Ich stellte den Behälter auf dem Tisch ab und ließ mich auf die Ecke der Bank nieder.
 

Mein Gott, was sollte ich bloß machen?

Ich will ihm ja wirklich helfen!

Weil ich mein Gewissen beruhigen will, oder als Verpflichtung ein Crewmitgliede zu retten?

Hm...
 

Ich behielt das Glas in den Händen und umfasste es nun fester.

Er hat mir das Leben hier verdammt noch mal oft genug zur Hölle gemacht!

Aber andererseits ist er der einzigste mit dem man sich auf einem normalen Niveau unterhalten kann, wenn wir und mal nicht streiten.

Ich kann es drehen wie ich will.

Ich finde immer gleich viele Gegen- und Fürargumente.

Tatsache war aber, das ich mir sorgen machte!

Und das ich mir das ganze natürlich weiter vorhalten werde!

Solange bis er wieder auf den Beinen ist!
 

Ich erhob mich wieder und holte einen frischen Krug aus dem Schrank.

Und wenn er das nicht wieder sein wird?

Tja! Dann...

Dann werde ich mir das halt selbst dann vorwerfen, wenn ich auf einer Wolke sitz und Harfe spiele!

Ach nein!

Das hatte ich ja vergessen!

Mörder kommen ja nicht in den Himmel!

Die wandern ein ganzen Stück tiefer.

Wie auch immer!
 

Darüber sollte ich mir keine Gedanken machen.

Noch nicht!
 

...
 

Mit dem gesagtem Bier befand ich mich nun direkt vor der Zimmertür.

Ich holte erneut tief Luft und ging hinein.

Zoro lag ausgestreckt auf dem Polster und gähnte kräftig.

Er stoppte abrupt als er mich hörte und drehte sich in meine Richtung.
 

"Du hast ja tatsächlich daran gedacht!"

Er klang erstaunt.

Dennoch vernahm ich die Schwäche in seiner Stimme.

Die roten vertränten Augen waren auch nicht zu übersehn.
 

Ich schmunzelte gekränkt und reichte es ihm, als ich mich setzte.

Er verzog sein Gesicht, als hielt der das wahre Glück auf Erden in Händen.

Ob es nun an dem Inhalt lag oder an der Tatsache, das ich wirklich dran gedacht hatte wollte ich nicht wissen.

Ich fühlte mich schon wieder total unwohl.

Meine Hängematte sah ziemlich verlockend aus.
 

"Schlaf doch ne runde!"

Ich blickte zu ihm.

Er hatte den Inhalt bereits getrunken und drückte mir den Krug in die Hände.

"Wie...", wollte ich fragen, doch er unterbrach mich noch beim sprechen.

"Du hast Augenringe! Nicht zu übersehn!"

Ich schüttelte den Kopf

"Kann ich mir nicht leisten! Ein Gewitter zieht auf! Wer weiß wie stark es bei dem Seegang werden wird."

"Hast du Nami nicht gefragt? Sie weiß doch sonst immer alles."

"Sie schläft noch. Genauso wie Ruffy und Lysop."

"Dann kann es nicht so wild sein! Du weißt doch, das Nami einen 6. Sinn fürs Wetter hat. Die steht doch schon senkrecht im Bett, wenn sich bloß der Wind etwas dreht.", er kratzte sich etwas verschlafen hinter dem rechten Ohr und gähnte erneut.
 

Ich war zwar überrascht, dennoch lächelte ich, stütze den Arm auf den Oberschenkel und legte meinen Kopf auf die Hand.

Er hatte vollkommen recht.

Ich bin zu anfällig in letzter Zeit.

Nami kann man vertrauen!

Sie weiß wann es notwenig ist uns zu holen. Und dann wird sie mich schon sicherlich wecken.
 

Zoro zog die Decke zurecht und drehte sich auf die Seite.

Er sah übel aus.

Viel zu blass!
 

"Ich werd dir ne Suppe kochen", sprach ich knapp und stand schon wieder.

Eine kräftige Hand umschloss mein Handgelenk und hielt mich vom Gehen ab.

"Lass gut sein, Sanji!"

Ohne etwas dazu zu sagen, nickte ich geschlagen und sank zurück wo ich war.

Nur kurz die Augen schließen.

Etwas Kräfte sammeln, dann bin ich bestimmt wieder auf dem Dampfer!
 

Zoro blickte mich aus seiner Position abwartend an.

"Was ist?"

"Willst du in sitzen schlafen?"

"Machst du doch auch immer!"
 

Ich lehne mich zurück, so das ich die Kante des Nachttisches im Rücken hatte.

War nicht unbedingt angenehm, aber ich wollte ihn noch etwas im Auge behalten.

"Is deine Sache!", mit diesen Worten dreht er sich von mir weg und seufzte laut.

Mein Kopf wurde schwerer und ich stützte ihn wieder auf die Hand.

Sein Rücken war verschwitzt und das Shirt klebte daran.
 

"Zoro?"

"Hm?", er brummte nur kurz.

"Ach, vergiss es!"

Ich wollte ihn nicht weiter nerven und blickte aus dem weitentfernten Fenster.

Der Schwertkämpfer regte sich neben mir.

"Verdammt, Sanji!"

"Was?"

Zoro erhob sich ins Sitzen und blickte mich gereizt an.
 

"Ich weiß das du dir Vorwürfe machst, ich weiß das es schwer für dich ist, aber verdammt noch mal, hör auf so scheiße freundlich zu sein! Das ist ja schlimm!"

Ich stutzte.

"Ich kann dich auch beleidigen und dir vorwerfen wie dumm du doch bist, weil du das teil überhaupt gegessen hast!", entgegnete ich mit gehobener Augenbraue.
 

Mist!

Mein Gegenüber hustete kurz und lächelte dann.

"Das klingt schon eher nach dir!"

Ich nickte kurz und wollte die Augen schließen.

In diesem Augenblick sah ich das es ihn wie einen Schlag packte.
 

Er schwächelte plötzlich extrem, hustete weiter und bekann heftig zu schwitzen.

Ich erschrak und sprang so hektisch auf, das der Hocker unter mit wegkippte und etwas zur Seite rollte.

"Geht schon!", keuchte er und schlug sich einige male zwischen die Schlüsselbeine um Luft zu bekommen.
 

Ich stand daneben wie ein vollkommener Idiot und versuchte mich zu beruhigen.

Jetzt bloß nicht in Panik ausbrechen!

Zoro packte meinen Hemdzipfel und zog daran, so das ich mich vor die Couch kniete und ihn ängstlich musterte.
 

Blut drang zwischen seinen, auf den Mund gepressten, Fingern und ich konnte an seiner Köperbewegung sehn, das er würgte.

Ich blickte mich um, suchte nach etwas helfendem, doch ich wusste nicht was das sein könnte.
 

Dunkelrote Flecken bildeten sich auf den weißen Bettlaken und breiteten sich unkontrolliert aus.

Nun war ich in Panik.

Mein Herz schlug wie ein Presslufthammer.
 

Ich umfasste seine Schulter und drückt ihn in meine Richtung.

Mit einem dumpfen Schlag verpasste ich ihn eine Hiebe auf den Rücken, so das er einen Schwall von der roten Flüssigkeit ausspuckte.
 

Vorsichtig stützte ich ihn an meinem Brustkorb und wartete ab.

Das Blut durchdrang den Stoff meiner Hose und ich konnte die klebende Wärme direkt auf der Haut spüren.

Zoro schnaufte angestrengt und räusperte sich lange.

Anscheinend hatte er den Anfall überwunden.
 

Er stütze sich an mir ab und versuchte sich zurück zu stoßen, doch es gelang ihm einfach nicht.

"Bleib!", sprach ich knapp und hielt ihn um die Arme fest.

Ich konnte spüren, wie seine Nerven vor Anstrengung schmerzen mussten.
 

Mit einem sanften Druck lehnte ich seinen Kopf an mich und atmete langsam durch.

Gott bin ich erschrocken!

Mein Blick richtete sich zur Decke, als ob ich Gott danken würde oder ihn um Hilfe flehen wollte.

Der Idiot schafft es immer wieder, das mir das Herz in die Hose rutscht!
 

Ich behielt meine Hand auf seinen Haaren und schloss die Augen.

Es drehte sich alles wie in einem wilden Karussell.

Mein Hunger schlug in eine beißende Übelkeit um.

Verdammt!

Ich hab keinen Bock mehr!
 

"Das Bier war wohl doch keine gute Idee.", wisperte der Schwertkämpfer nachdem er den Kopf zu mir gewandt hatte.

"Hör auf so einen Scheiß zu babbeln!"
 

Die Verzweiflung sprach nun deutlich aus mir und ich schaffte es nicht einmal meine Gesichtzüge ernst zu lassen.

Meine Stirn lag in Sorgenfalten.

Als ob ich nicht wüsste, das es totaler Blödsinn ist, was er da ablässt!
 

"Was soll das ganze Schöngerede überhaupt? Warum benimmst du dich so, als ob ich derjenige wäre, der von dir dieses Teufelszeug bekommen hat?"

Meine Stimme war gehoben und ich konnte den Ton nicht halten. Sie schwang von hoch zu tief.

Seine grünen Augen waren dunkel und glanzlos, sein Blick verständnislos und verwirrt.
 

Er setzte zum Satz an, verschluckte ihn aber, als er mich musterte.

"Warum sollte ich es dir vorwerfen?"

Bei diesem Satz spürte ich wie ich am liebsten aufgestanden und mit dem Kopf gegen die Wand gerannt wär.

"Hör auf meine Fragen immer mit Gegenfragen zu beantworten, Idiot! Geb mir gefälligst klare Antworten!", befahl ich fast kläglich und strich Zoro das aus dem Mundwinkel laufende Blut.
 

Die roten Tropfen waren in die winzigen Hautfalten meiner Hand geflossen und ich verrieb sie mit Daumen und Zeigefinger.

Wie hypnotisiert starrte ich auf das Laken, das fast vollständig von der Couch gerutscht war.

Ich lehnte mich nun ganz an das Polster und spürte seine fiebrige Wange an der meinigen, als er sich mit dem Gesicht von mir drehte.
 

"Langweil mich nicht mit dem selben Thema!"

Er schnaufte genervt.

"Ich bin müde."

Zoro entspannte sich und sackte mehr in meinem Halt zusammen.

Ich zwang meine Augen zu ihm.
 

3 Tage...
 

Ich sollte es wirklich meiden darauf herumzuspringen.

Mir fielen die Lieder zu und ich sah innerlich kleine Lichtkugeln herumspringen.

Eine Hitzewelle schlug über mich, als ich Zoros Körpertemperatur erneut fühlte und ich zog mich im Sitzen zusammen.
 

Wie tausende von Seifenblasen, die aufstiegen und dann zerplatzten, zeichnete mein inneres Auge und beruhigte meinen Puls.

Mir entschwand mein Orientierungssinn und mein Zeitgefühl, als ich das Bewusste verließ.

Das rauschen der Wellen drang noch kurzer Zeit an mein Ohr, dann war ich in einen vollkommenen Tiefschlaf gefallen.
 

...
 

Ein lauter dumpfer Schlag riss mich brutal aus meinem traumlosen Schlaf und ich ließ meine Atmung beschleunigen.

Die Augen öffnend richtete ich mich schwerfällig und verkrampft vom Boden auf.

Mit kratzenden Tönen rieben die meisten Knochen aneinander und meldeten mir kurz darauf die eigentlichen schmerzen, die feste im Genick saßen.

Den Nacken mit der rechten Hand reibend schaute ich aus dem Fenster.
 

Es war düster draußen und grelle Blitze zogen in der Ferne ihre Wege von den schwarzen Wolken bis runter in das seichte Meerwasser.

Der Regen prasselte laut auf das Schiff und das Holz trug die Geräusche durch die gesamte Flying Lamb.
 

Wieder schlug der Donner.

Man hätte meinen können das Gewitter läge genau über uns, doch den Wolken zu urteilen lag es überall.

Kalter Wind wurde in meine Richtung getrieben und ich konnte ihn durch die verschiedensten Gänge heulen hören.
 

Wir schwankten.

Hoher Seegang.

War mir klar!

Es war heute morgen schon so drückend.
 

Es fröstelte mich und ich löste den Blick.

Die weiße Decke mit den roten Blutflecken lag quer über meinem Torso.

Die Tatsache das ich mich frei bewegen konnte und Zoro nicht mehr bei mir lag wurde mir erst jetzt langsam bewusst.

Erschrocken blickte ich mich um.
 

Der Schwertkämpfer lag mit dem Rücken zu mir gewandt einige Zentimeter zu meiner Rechten.

Ich setzte mich auf und beugte mich über seine Schulter.

Seine Mimik war neutral entspannt und er schien noch feste zu schlafen.

Zuerst zuckte ich etwas zurück, als ich meine Hand auf seine Stirn gelegt hatte, dann fühlte ich erneut.

Es war schlecht zu beurteilen ob es nun gestiegen oder gesunken war.

Meine Finger waren viel zu kalt.
 

Ein lautes brummen entfuhr seiner Kehle und er runzelte verärgert die Stirn.

Mit einer lockeren Handbewegung zog ich die Decke zu ihm zurück und stand nun auf.
 

"Bleib liegen!", murmelte es von unten und ich stoppte.

"S wird kalt! Leg dich zurück!"

"Bitte?", ich schaute verwirrt und wartete das er sich zu mir drehte.

Das tat er nicht. Er zog sich zum Sofa hin zusammen und umklammerte die Decke.

"Der scheiß Wind ist kalt!"

"Ich bin grad dabei das Fenster zuzumachen!", erklärte ich und zeigte in die Richtung.
 

Der Regen viel schräg in den Raum und hatte auf dem Boden bereits eine große Pfütze hinterlassen.

Zoro knurrte mürrisch.
 

Das Fenster fiel von meiner Hand geführt fast lautlos ins Schloss und ich wandte mich wieder um.

"Schlaf doch auf der Couch weiter!"

Er schüttelte den Kopf und zog sich das Kopfkissen zu sich runter.

"Wie auch immer! Ich muss das Fieber messen!"
 

Kurz vor ihm kam ich zum stehen und setzte mich auf den Boden.

Das Thermometer lag noch immer auf dem Schrank. Ich nahm es und hielt es ihm hin.
 

Ohne sich zu beschweren öffnete er den Mund und nahm es zwischen die Lippen.

Wir schwiegen beide.

Meine Aufmerksamkeit zog sich im Moment zum Fenster und dem Wetter, welches draußen herrschte.

Es war wirklich kalt geworden.
 

Die Zeit kroch nur langsam voran und es kam mir als eine halbe Ewigkeit vor, bis Zoro zu mir sprach.

"Nami war vorhin da." ,nuschelte der Liegende und blickte durch den Augenwinkel zu mir.

Innerlich verfiel ich in ärger, da ich sie verpasst hatte.

"Was war?"

"Keine Ahnung. Sie kam rein, hat sich neben dich gestellt und als ich sie fragte was sie wolle hat sie nur gesagt ich solle dich schlafen lassen und ist wieder gegangen."

Zoro zuckte leicht mit den Schultern.

Ich ließ einen überlegenden Ton aus meiner Kehle und blickte kurz zur Tür.

"Ich geh sie gleich fragen"
 

Die Anzeige zu mir drehend betrachtete ich das bisherige Ergebnis.

Kaum 40!

Seltsam!

War bestimmt nur zu kurz drin!

Erneut drückte ich meine Hand auf seine Stirn und versuchte meinem Sinn zu vertrauen.
 

"Wie fühlst du dich?"

"Hm! Tut gut! Lass se liegen!", seufzte der Andere und hielt die Hand am Gelenk fest.

Seine heiße Haut schien meine fast steifgefrorenen Gelenke langsam aufzutauen.

"Warte, dann hol ich Eis!"

"Nicht nötig!"

"Ich muss eh an Deck!"

"Warum?"

"Nami nach dem Stand der Dinge fragen!"

Wollte der das ich ihm ernsthaft Gesellschaft leiste?

"Wie sollen die wohl stehen? Entweder wir sind nah an der Insel und schaffen es, oder es dauert zu lange und ich verreck unterwegs! Lass dich doch überraschen! Is viel spannender! Mach ich ja auch."
 

Ich wollte meine Hand aus seinem Griff reisen und ihn erwürgen, gedanklich war ich schon dabei, doch ich ließ die Hand liegen, selbst als er seine eigene wegnahm.

"Dir macht es spaß in Wunden zu salzen, was?"

"Vielleicht sehe ich dich einfach gerne leiden!"
 

Zoro richtet seine Augen auf mich.

Sein Blick war kalt, fast eisig.

Ich schwieg kurz.

Ich wurde sauer.

Richtig sauer.
 

"Warum tu ich mir das überhaupt an?", raunte ich und zog die Hand zurück.

Zoro hob die Brauen.

"Verreck doch einfach, Arschloch!"
 

Mit einem nicht geraden sanftem Ruck entriss ich das Fieberthermometer, schaute kurz drauf und ließ es neben ihm fallen, stand auf und ging schnurstracks zur Tür.
 

"Du bist ja schlimmer als n Weib!"

Seine stimme dran zu mir, als ich bereits auf der Treppe war.

Ich hielt kurz inne, warf einen Blick zurück, knirschte mit den Eckzähnen und ging dann weiter nach oben.
 

Der Regen schlug mir sofort ins Gesicht, so das ich die Augen zu einem schmalen spalt zusammen kneifen musste.

Er war kalt und der Wind beschleunigte ihn so sehr, das er sich wie lauter kleine Nadeln auf der Haut anfühlte.
 

Ich versuchte das Wasser mit dem Arm ein wenig abzuschirmen um nicht ganz die Sicht zu verlieren.

Von hier oben war das Wetter um einiges schlimmer als es mir unter Deck vorkam.

Ich hätte drauf geschätzt das es etwas nieselt, aber so schlimm?

Das Segel spannte noch immer stark im Wind.
 

Ich eilte das ich die Küche erreichte, dennoch musste ich aufpassen, da der Wasserfilm, der über dem Boden lag, dafür gesorgt hatte, das er glatt wie eine Eisbahn war.

Die Hand vor Augen war kaum zu sehn.

Die Klamotten lagen sofort feste und schwer am Körper, als sie sich mit Wasser aufgezogen hatten.
 

Als ich die erste Stufe betrat klatschte der Regen mit einer erneuten neuen Kraft gegen mich und ich setzte den Fuß kurzweilig zurück auf den Boden.

Meine Schuhe rutschten nach hinten, als das Schiff eine Welle erfasste.

Ich ergriff feste das Geländer und zog mich daran die Treppe hoch.
 

Die Befürchtung, das die nächste Böe mich von Deck fegen würde, verpasste mir einen heftige Adrenalinstoß, als ich wieder zu schliddern begann.

Ich hatte es gerade geschafft die letzte Stufe hinter mir zu lassen, als plötzlich die Tür der Küche heftig aufgeschlagen wurde.
 

Nami streckte den Kopf aus dem Raum, der mit der Kapuze ihrer Jacke überdeckt wurde.

Ich erkannte sie lediglich an ihren Haaren, die zum teil heraushingen.

"Nami-Schatz!", ließ ich meine Stimme gegen den Wind ankämpfen und ihrer Reaktion zu Urteilen hatte sich mich gehört.

"Was machst du da? Los komm rein!", schrie sie, auch wenn der Sturm Ihre Worte fast vollkommen verschlang.
 

Gerade als ich einen Bruchteil einer Sekunde das Geländer losließ, traf eine gigantische Welle an die Seite des kleinen Schiffes.

Die Wassermassen traten vor mir über die Reling und schlugen fast im selben Augenblick über mich ein, als ich es realisierte.
 

Ich kann nicht schätzen wie viel Salzwasser ich geschluckt hatte, bis mein Kopf gegen einen Widerstand schlug und ich zum liegen kam.

Schlimmer als das Gewischt der Flüssigkeit hämmerte eine Pein auf mich ein, der mir die Kraft raubte mich zu bewegen.

Ich erkannte unter dem Schleier der Betäubnis das ich wieder unten auf dem Deck lag und mit der Stirn gegen den Hauptmast geknallt war.
 

Ich sah das Holz vor mir wie es sich in die Höhe regte, doch ich war nicht in der Lage ihn mit meinem Blick zu verfolgen.

Zu sehr war ich meiner Sinne beraubt und versuchte kläglich auf die Arme zu gelangen.
 

Gut gemacht!

Scheiß Wetter! Scheiß Tag!

Das nächste was ich mit vollem Leib erfahren durfte was die Übelkeit die mich nach meiner knappen Aufrichtung zum Übergeben zwang und ich das ganze geschluckte Wasser retour führte.
 

Was kommt als nächstes? N Seekönig der mich aus Spaß fressen will?

Heute überrascht mich echt nichts.

Den Schatten der neben mir auftauche, bekam nicht mal die hälfte meiner Aufmerksamkeit.
 

Mein Schmerzempfinden, bis aufs äußerte gereizt, meldete sich erneut permanent, als ich einen starken Griff an meinem Arm spürte und auf die Beine gezogen wurde.

Ich konnte das Gleichgewicht kaum halten, kam aber nicht einmal dazu zurückzusinken, da ich einen weiteren Arm um eine Hüfte fühlte und mitgeschleift wurde.
 

"Du bist ein riesen Trottel!", fluchte die dunkle stimme und ich konnte trotz Kopfschmerzen sofort zuordnen wer es war.
 

Zoro.

Keine Ahnung was den aufs Deck führte, doch ich wollte meinen versprochenen Tritt hinten anstellen.

Erst einmal wollte ich hier weg.
 

Er schaffte es tatsächlich uns beide ohne größere Mühe in die Küche zu schleifen, wo er mich langsam losließ und ich zurück auf die Knie sank.

"Sanji, du Idiot!", raunte Namis Organ neben mir.

Ihre schrille Stimme ließ meine Schläfen noch stärker pochen, trotzdem blickte ich zu ihr auf und lächelte so gut es ging.
 

Das Licht hier drin war unangenehm.

"Kochst du jetzt was?"

Ganz ruhig! Nicht aufregen!

Einfach nicht darauf achten.
 

Ich schwieg, schüttelte langsam den kopf, schloss kurz die Augen und hustete dann die Feuchtigkeit aus meiner Lunge.

Ruffy wippte nervös auf der Bank herum und setzte sich auf seine Hände.

Er sah erschöpft aus.

Ich beobachtete ihn, als er mir keine Widerworte gab und nur aus der Küche starrte.
 

"Wie geht es dir?", fragte Lysop der sich am Tisch festhielt und bei jedem schwanken flüchtig und panisch seine Augen herumriss.

Zoro setzte sich mit einer erstaunlichen Gelassenheit neben ihm nieder und stütze die Ellenbogen auf den Tisch.

"Wie immer! Ich lass mich nicht von so einem schwachen Mordversuch unter die Erde bringen!"
 

Ich würgte.

Entweder war das eine erneute Nachwirkung von meinem Sturz oder die blanke Wut, die aufgrund der momentanen Situation unterdrückt wurde.

"Zoro, sei still!"

Nami hatte sich zu Wort gemeldet und legte die Kapuze zurück in den Nacken, eher sie zum Kühlschrank ging und darin herumhantierte.
 

Meine Wenigkeit saß noch immer auf dem Boden und beobachtete Ruffy ein wenig besorgt.

Diese unnatürliche Stille bei ihm war beängstigend.
 

Die Navigatorin beugte sich zu mir runter und reichte mir einen in ein Handtuch gewickelten Eisbeutel, den ich ihr dankend abnahm und auf die noch immer schmerzende Stelle drückte.
 

"Du bist echt zu blöd um aus'm Busch zu winken!"

Der Schwertkämpfer verschränkte die Arme vor der Brust und blickte hochnäsig auf mich herab, während er den rechten Mundwinkel nach oben zog.
 

Ich schätze mal, das er am liebsten mit dem Finger auf mich gezeigt und mich ausgelacht hätte.

Das nächste mal sorge ich dafür, das es mich wirklich von Deck holt und mir das in Zukunft ersparrt bleibt!
 

...........
 

...be continued...
 

jaja! Die welt is schön ne? Ich sollte net schreiben wenn ich was getrunken hab... war aber zu faul da was zu ändern! ^^

Tatsachen

Ga-ga-gack!

Mein Kommentar dazu!

Ich bin geisteskrank, das ist geisteskrank!

Ich denke damit sind alle fragen beantwortet! ^^°

Okay! S wird mal wieder gewidmet; Liquid, Saburina, Orophin, Webbaby, Engel-chan, Seena, Yuuling, rie-san, Allirion, ChrissyM, Kaori, Gilli-chan und Annana (alle dolle knuddel)
 

Kapitel 10
 

Tatsachen
 

"Durch den Wind, der gestern die ganze zeit getobt hat, haben wir zwar zeit gewonnen, aber wenn der Sturm nicht bald abnimmt, werden wir die doppelte Zeit verlieren! Wir kommen kaum voran!"
 

Ein Seufzen ging durch die Runde.

Vor allem Ruffy ließ seine Schultern noch tiefer hängen und starrte vor sich auf den Boden.
 

"Was ist denn mit dem los?", wandte ich mich an die neben mir stehende Navigatorin.

Sie schwieg kurz, folgte meinen Augen und blickte dann zu mir runter.

"Er ist seid gestern Abend so", sprach sie knapp und ging neben mir in die Hocke.

"Also der Hunger!?"
 

War mir klar.

"Ja, ich denke schon! Du kennst ihn doch, wenn er mal n paar stunden hungrig durch die Gegend läuft, ist er nicht einmal mehr in der Lage zu nerven", ergänzte Nami und schaute ebenfalls auf den gedankenabwesenden Ruffy.

"Verdammt!"
 

Ich bildete mit der rechten Hand eine Faust und schlug auf den Boden.

"Das ist alles immer noch meine beschissene Schuld!"

"Sanji..."

Sie legte ihre Hand auf meine Schulter und schaute besorgt.

"Hätte ich bloß diese Vorratskammer abgeschlossen... dann hätten wir wenigstens ein Problem weniger!"
 

Ich schloss die Augen.

Es war zwar schon immer eine Schwierigkeit mit seiner Verfressenheit, aber bisher konnte ich es wenigstens schaffen ihn davor abzuhalten, die komplette Vorratskammer zu leeren.
 

Angenehmer wäre es auch, wenn wir es nicht so weit bis zur nächsten Insel hätten.

Oder wenn Hauptsache, das Problem "Zoro" nicht bestehen würde.
 

"Wenn du nicht hier wärst, dann hätten wir gar keins!"
 

Meine Augen weiteten sich und ich schaute auf.

Zoro rieb sich mit dem Handrücken über die Stirn und grinste mich an.
 

Elender Bastard!

Unter Deck ist er halb krepiert und hier oben riskiert er eine verdammt große Lippe!

Natürlich!

Unten würde es ja niemand mitbekommen, wie cool und stark er trotz Fieber ist!

Hier sehen es alle und halten ihn für ganz taff!
 

Die Faust, die auf das Holzgestützt lag, ließ ich nervös hin und herstreichen.

Nami setze ihre Finger um meinen Oberarm und wollte mich vor einem Wutausbruch zurückhalten.
 

Verworrene Gedanke und wilde Beschimpfungen zogen in meinem Kopf heitere Bahnen und drückten sich in den Vordergrund.

Ich zog scharf die Luft ein, bis meine Lunge zum Anschlag gefüllt war.

Die Feuchtigkeit, die noch immer in den Lungenflügeln hingen kratzen erneut und ich hustete die Luft in abgebrochenen Schüben nach draußen.
 

Meine Augenlieder schlossen sich fast automatisch und ich zählte innerlich langsam bis 10, atmete ruhig und versuchte mich runter zu kahlen.

Nur nicht wieder die Nerven verlieren.
 

Er ist ein Arschloch!
 

Das wird er auch immer bleiben, selbst wenn er die letzten Atemzüge macht.

Selbst dann wird er dir noch vorwerfen wie sehr er dich hasst...
 

"Du wehrst dich ja gar nicht. Hat dir so viel Direktheit die Sprache verschlagen?"
 

Ich sah ihn an.

Erstaunlich!

Es muss ihn extrem viel Kraft kosten so ruhig zu tun und die Atmung normal zu halten.

Ich bin mal gespannt wie lange!
 

Als ich mich auf die Beine stütze und nach oben ging, schrie mein Körper mit voller Kraft dagegen an.

Er weigerte sich förmlich.

Schwindel, Schmerzen und Übelkeit ergriffen mich und ich taumelte nach hinten.
 

Mit pochenden Schläfen und den Eisbeutel noch immer an die gleiche Stelle drückend, zog ich eine Zigarette aus der Schachtel und steckte sie zwischen die Lippen.
 

Tropfnass.

Hätte mich auch gewundert, wenn nicht.
 

Ich spuckte den Nikotinstängel in den Mülleimer und schmiss die Schachtel auf die Spüle.

Mit dem Rücken an das Brett der Armatur gelehnt wendetet ich mich dem Rauminneren zu.
 

Lysop blickt mich abwartend und mit weit geöffnetem Mund an.

Ruffy hatte seinen Hut abgenommen und hielt ihn drehend in den Händen.

Namis Augen flogen zwischen mir und Zoro hin und her.

Sie sah unschlüssig aus.

Wahrscheinlich wollte sie etwas beschlichtendes sagen, jedoch fiel ihr nichts ein.
 

Als ich Zoro in die Augen sah, fing dieser noch breiter an zu grinsen.

Soll er doch!

Und selbst wenn er jetzt mit wedelten Armen übers Schiff springen würde und durch die Gegend brüllen, wie dumm - und was weiß ich nicht noch alles - ich sei.... selbst dann wäre es mir egal und ich würde jetzt nicht ausrasten und um mich schlagen.

Auch wenn meine Augenbraue genau in diesem Augenblick gereizt zuckte.
 

"Was macht ihr eigentlich hier oben? Und warum wolltest du gerade aus der Küche, als ich oben war?", fragte ich mit einem unterdrückten Ton und löste meinen Blick von dem Idioten.
 

Das Mädchen blickte mich erst an als hätte sie meine Worte nicht verstanden, dann holte sie Luft und find an zu sprechen;

"Ich bin hier hoch um das Wetter zu beobachten. Ruffy und Lysop wollte ich nicht alleine in meinem Zimmer lassen und zu euch runter wollte ich sie auch nicht schicken, da du zu den Zeitpunkt gerade geschlafen hattest."
 

Stimmt.

Zoro hatte ja erwähnt, das sie bei uns unten war.
 

"Als ich dich auf dem Deck gesehen habe, wollte ich dich gerade holen gehen. Ich hätte es eigentlich schon viel früher machen müssen", setzte sie fort und blickte erneut auf dem Fenster.
 

Sie runzelte die Stirn und rieb sich das Kinn.

"Dann sollten wir nicht noch mehr Zeit vergeuden!"
 

Gleichgültig hob ich die Arme und ließ sie zurücksinken.

"Zoro ist ja anscheinend wieder gesund! Dann kann er das Segel ruhig alleine zurückholen, oder etwa nicht?"
 

Ich ließ meinen Blick neutral.
 

"Klar, mach ich mit Links!"

Voller Gelassenheit stand er auf und ging einige Schritte auf mich zu.

Ich biss die Zähne zusammen und zog die Mundwinkel nach oben.

"Da bin ich aber mal gespannt!"
 

Im Grunde war es mir voll und ganz klar, das es absolut dumm war, ihn da hinauszuschicken, doch ich verdrängte meine Vernunft!

Es war mir egal!
 

Der Schwertkämpfer zog mit einem Ruck die Tür auf und trat in den Regen.

"Sanji!", zischte Nami und packte mich am Arm.

Ich blickte sie an.

Ihre Augen waren weit geöffnet und sie spiegelten Angst, Panik und Verwirrung aus.
 

"Das schafft er doch nie alleine!"

"Sag ihm das."

Über meine Kalte Art war ich selbst kurz erschrocken.

Nami ebenso, denn sie starrte mich einfach nur noch an.
 

Nein!

Schau mich bitte nicht so an!

Es ist mir klar, das es falsch ist ihn gehen zu lassen...

Shit!
 

Ich zweifelte an meiner Entscheidung, es ihm heimzahlen zu wollen.

Es war mittlerweile nicht mehr möglich ihn da draußen zu sehn und ihn zu rufen wäre genauso witzlos gewesen.
 

Vorsichtig nahm ich die Hand der rothaarigen und ließ sie mit einem "es tut mir leid" los.

Ohne auf ihren veränderten Blick zu achten, drückte ich ihr den Eisbeutel entgegen und zog die Küchentür hinter mir zu.
 

...
 

"Bist du noch zu retten?", brüllte ich nach oben und stemmte mich mit ganzem Gewischt nach hinten.

"WAS?", ertönte es durch den wind verzerrt von allen Seiten.

Ich wiederholte meine Frage so laut wie es mir möglich war.
 

Zoro schien mich zu ignorieren und lief von der einen Seite des Hauptmastes auf die andere.

Jedenfalls vermutete ich das zu erkennen.

Zwischen den Bindfäden von Wasser sah ich nur einen schwarzen Schatten.
 

Mistkerl!

Mach das du da runter kommst!
 

Das Reep lag stramm in meinen Händen und setzte sich angestrengt gegen meinen Griff an.

Ich spürte wie mich die Kraft verlies.
 

Nicht jetzt!

Wenn ich jetzt loslassen würde, würde das Segel Zoro vom Mast fegen und ihn ins Wasser schleudern.
 

Ein Ruck durchzog den Strang und ich spürte wie sich der Verband von meiner Linken löste und wie sich das Seil tief in meine Haut schnitt.

Es war heißgerieben und scheuerte sich immer weiter hinein.
 

Ich vermied es darauf zu achten.

"Zoro!", brüllte ich und sah auf das knappe Ende, welches sich gerade durch meine Finger wand.
 

Mein Körper schoss nach vorne und ergriff den Tau erneut, als er unkontrolliert im Wind peitschte.

Ich lag der Länge nach auf dem Boden und hielt es unter mir.

Beeil dich, Schwertschwuchtel!
 

Wasser so viel man sich überhaupt vorstellen konnte , brach aus den Wolken und fiel wie aus Eimern geschüttet auf uns herab.
 

Nun drang Namis Stimme an mein Ohr und ich versuchte aufzublicken.

Sie stand im Türrahmen.
 

"Ich helfe euch!"

"Nein!", entgegnete ich.

Wenn wir das nicht schaffen, wird sie das erst recht nicht!
 

Ich ging langsam in die Hocke und presste das Seil des Segels gegen meinen Brustkorb.
 

Mit trübem Blick richtete ich den Kopf nach oben und versuchte Zoro von den dunklen Wolken raus zu erkennen.

Ich nahm eine Bewegung wahr und einen Bruchteil einer Sekunde später landete der Besagte neben mir auf dem Deck.
 

"Hast du da oben jetzt genug herumgehampelt?", fauchte es aus meiner Kehle und ich funkelte ihn zornig an.

"Ich sollte das Segel hereinholen, oder nicht?"
 

Diese scheiß Überheblichkeit!

Erstick dran!
 

"Nun lass dir helfen, Schwächling!", höhnte er und griff nach dem Tau.

"Leck mich, Arschloch!"

Mal wieder total ignorierend zog er es mir aus den verkrampftem Griff.
 

...
 

"Was sollte diese Aktion, du Volltrottel?", schrie ich wütend und drückte ihn an die Wand des Jungenzimmers.
 

Nachdem wir.. na ja, besser gesagt der Macho vor mir.. das Segel eingeholt hatten, hatte Zoro mich ohne jegliche Vorwarnung gepackt und unter Deck gezogen, als der Sturm weiterhin über das Schiff brach.
 

Er überhörte meine Beschimpfungen wieder einmal einfach!

Stellt sich taub!

Reiz mich nicht!

Sonst stirbst du wirklich schneller als du willst!
 

"Du hättest das doch nicht geschafft. Mit deiner Beule wärst du sofort abgesoffen!"

Seine Stimme halte im großen Raum, auch wenn er sehr leise sprach und ehe ich mich versah, lag seine Hand auf der Stelle an die ich zuvor den Eisbeutel gedrückt hatte.
 

Ich atmete geräuschvoll ein und riss mich los, als der Druck schmerzhaft wurde.

"Woher willst du das denn wissen?"
 

Ich wrang mein Hemd so gut es ging aus.

Eine kleine Lache aus rotgefärbtem Wasser verteilte sich zu meinen Füßen.

Mir war kalt und ich fühlte mich benommen.
 

Zoro stieß sich von dem Holz und drehte sich blitzschnell, nachdem er mich mit einem leichten Tritt in die Kniekehlen zum niedersinken brachte.
 

"Überzeugt?", fragte er mit gehobener Braue und blickte mich an.

Natürlich verstieß es gegen meinen Stolz ihm rechtzugeben, also schüttelte ich den Kopf und rieb mir die Knie.
 

Der Schwertkämpfer seufzte.

"Wie viele Beweise willst du noch?!"

"Ich bin nicht derjenige ,der Minuten zuvor mit seinem Fieber fast verreckt wäre!"

"Das Fieber wird mich schon nicht umbringen!"

"Sah aber ganz danach aus!"
 

Pause.
 

Erneut schnaufte er.

"Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig! Is meine Sache!"

"Das ich ersaufe, ist auch meine!"

"Nein! DU schuldest mir noch was!"
 

Ich stockte.

Zoro stemmte seine Hände in die Hüften und beugte sich zu mir vor.

"Es ist doch deine Schuld, oder?"
 

Verdammte scheiße!

Nun trampelt er schon wieder auf mir rum.

Er weiß genau das ich mich dagegen nicht wehren kann.

Das nutzt er schamlos aus, diese hinterhältige...
 

"Was willst du?"; fragte ich mit einem so trockenen Mund, das es mir das Gefühl gab, als ob ich seid Ewigkeiten nichts mehr getrunken hätte.

Mein Gegenüber blickte überlegend an die Decke, dann richtete er seine Augen wieder auf mich.
 

"Du wirst nicht drum herum kommen, mir jeden Wunsch zu erfüllen bis ich sterbe, oder?", er grinste hämisch und ich konnte sehen, wie er innerlich die Hände genüsslich aneinander rieb.
 

Er wird mir das Leben so schwer machen wie es ihm möglich ist, das ist schon mal von vornherein klar!

Aber bleibt mir was anderes übrig?
 

Klar, ich könnte alles verweigern und ihn einfach seine letzten Atemzüge machen lassen, aber....

Ich weiß nicht.

Ich kann es nicht. Selbst wenn ich es wollte.
 

Meine Arme lagen schlaff über meine angewinkelten Beine und ich starrte angespannt auf den Boden.

Innerlich riss es mich hin und her, obwohl die Antwort schon so gut wie gefallen war.
 

Zoro stampfte plötzlich los, als ob ihm etwas wichtiges eingefallen wäre. Es holte mich perplex aus meinen Gedanken und ich blickte ihm nach.

Mit dem Rücken zu mir gewandt, kramte er laut in einem der Schränke.
 

Ich lehnte mich zur Seite um erkennen zu können, was er da macht, doch ohne Erfolg.

"Wie viele Tage hab ich noch?"

Er hörte sich an, als sei es das natürlichste der Welt.
 

Mein Blick löste sich von seinen Händen und richtet sich auf seinen Hinterkopf.

Wie erwartet drehte er sich um, als ich nicht antwortete.
 

"Und?"
 

Ich schloss die Augenlieder und atmete ein und aus.

Das Holz unter mir bewegte sich leicht und knarrte, als Zoro sich darauf zu mir zurückbewegte.
 

Ich versuchte zu schlucken, doch meine Kehle war zu rau und trocken.

"3 Tage, denk ich."
 

Mein Zeitgefühl war durcheinander.

Ich war mir nicht einmal mehr sicher ob es nun Tag oder Abend war.

"Das geht ja noch. Ich dachte, ich müsste dich länger ertragen!"

"Ja, schön nicht?", die Ironie war schwer zu überhören und Zoro lachte.
 

Er setzte sich ein kleines Stück von mir entfernt nieder.

Ich öffnete die Augen, als ich spürte wie sich seine Finger um meine linke Hand schlossen und er sie zu sich zog.
 

Die Flasche, die zwischen seinen Arm geklemmt lag, fiel mir sofort ins Blickfeld und ich versuchte augenblicklich mich aus seinem Griff zu lösen.
 

"Denk nicht dran!"; versuchte ich noch zu drohen, als mein Ziehen und Zerren nichts brachte... außer rote Schlieren um das Gelenk.
 

Zu spät.

Zoro hatte den Korken mit den Zähnen aus dem Flaschenhals gezogen und schüttete den Inhalt über die Wunde.
 

Ich riss die Augen auf, als der Brennende Schmerz schneller einsetzte als erwartet.
 

Als würde er mit einem Messer immer und immer wieder in meine Handfläche

stechen.
 

Mir entfuhr ein Wimmern und ich versuchte mich erbittert zu wehren.

Ein Gemisch aus Klarem Rum und verdünntem Blut lief über die Balken und sofort stieg ein beißender Geruch auf.
 

Mein Oberkörper bäumte sich automatisch nach vorne.

Die Finger waren geschwollen und die Haut unnatürlich rot.

Das Seil hatte sich exakt in der Stelle durchgerieben, an der ich mich verbrannt hatte.
 

Von der Verbrennung war fast nichts mehr zu sehen, außer die Brandblassen am Rande der klaffenden Wunde durch die ich die Sehnen und die Muskelstränge in ihrem Innern erkennen könnte.
 

Kein angenehmer Anblick.

Mir kam eher das Gefühl, als ob der Alkohol meine Hand verätzen würde statt sie zu heilen.
 

Am liebsten hätte ich geschrieen, doch ich presste sie Augen und Zähne zusammen, wartete bis die Pein nachlassen würde.
 

Ich wartete fast vergebenes.

Die Spirituose floss nicht mehr, als ich mit der Atmung aufhörte.

Jedoch brannte das Echo weiter und ließ mich keine Heilung spüren.
 

"Ich habs gleich."

Er klang gelassen und beschlichtend.

Klar! Er muss ja auch nicht leiden!
 

Meine Hand wurde taub und jegliches Gefühl lies nach.

Zoro wickelte ein Stück Stoff, welches ich als ein altes T-Shirt erkannte, langsam und richtig behutsam um die besagte Stelle und zog die Enden des Knotens feste.
 

"Okay. Das war's.", verkündete er, als hätte er mir mit seiner Tat das Leben gerettet.
 

Mir entfuhr ein langes Schnaufen, als ich die gestaute Luft wieder hinausließ und ich versuchte mich zu entspannen.
 

"Solltest es aber besser von einem Arzt behandeln lassen."

"Wenn ich sonst keine Probleme mehr hab...", entgegnete ich und versuchte ruhig zu klingen.
 

"Du solltest anfangen etwas positiver zu denken."

Den Blick den ich zuerst auf den Verband gerichtet hatte, flog nach oben und ich zog die Augenbraue wieder tief ins Gesicht.
 

"Du denkst wohl ich mach das zum Spaß, was?"

"Hab ich nie behauptet."

"So kommt es mir aber vor! Und es kotz mich an!"

Den letzten Satz quetschte ich nur mit Mühe unter meiner Wut hervor und ich stand schon wieder aufrecht.
 

Zoro hob kurz die Hände und schüttelte den Kopf.

"Dich soll man verstehen..."

"MICH?", unterbrach ich und schrie fassungslos auf.
 

Der Schwertkämpfer blickte zu mir auf, als ob ihn das ganze nicht wirklich etwas angehen würde.
 

"Wer muss mich denn ständig aufziehen, wo es nur geht? Wer spiel denn immer den Starken, wenn er von den anderen umgeben wird? Wer muss mir den immer in den Wunden bohren? Wer krepiert denn hier still und heimlich und versucht sich nichts anmerken zu lassen, bloß damit er wieder als stark dasteht? Wer..."
 

"Du wiederholst dich!"

"TU ICH NICHT!"

Er zuckte mit den Schultern.
 

"Und wer muss immer das letzte Wort haben? Wer tut einerseits freundlich und dann wieder rum hinterhältig bis zum erbrechen? NICHT ICH!"
 

Mein Kopf dröhnte und mein Herz schlug feste gegen meine Rippen.

Die schnelle Atmung war unangenehm und ich bekam Seitenstechen.
 

"Komm mal wieder runter, Sanji! Du erstickst ja gleich!"

"Und hör verdammt noch mal auf so nett zu tun, wenn wir alleine sind! Es steht mir bis hier!"

Ich machte eine verdeutlichende Geste und blickte ihn mit einem Ausdruck des puren Hasses an.
 

Er schaute gelangweilt.

Mein Geduldsfaden war gespannt und stand kurz vorm Reißen.

Mit dem nächsten Satz würde ich ihn meinen Schuh in seine dämliche Grinsvisage treten, damit er meine Sohlen von unten betrachten kann.
 

Der Grünhaarige erhob sich langsam und baute sich vor mir auf.

Er kam mir mit seinem Gesicht näher.

"Insekt!"
 

Ich hob die Braue.

Zoro lachte und tätschelte mir wie einem Kleinkind den Kopf.

Mir entfuhr ein Knurren.
 

"Oh! Passt Miezekatze besser?"

"Arschloch!"

"Na na! Hat dir deine Mama nie beigebracht, das man andere nicht beleidigen soll?"
 

Ich wollte die Hände zu Fausten formen, doch ich zuckte zusammen, als sich die Wunde klagend meldete.
 

"Du übertreibst es gewaltig, Lorenor!"

Seine Augen verdunkelten sich.

"Du weißt ja gar nicht was Übertreibung ist!", wieder kam er näher. "Ist halt scheiße, wenn man sich nicht mit Worten wehren kann, sondern gleich handgreiflich werden will, oder?"

"Hab ich heute schon erwähnt, das ich dich hasse?"
 

Der andere legte denkend den Zeigefinger auf sein Kinn und brummte kurz, dann schaute er mich an und klang fröhlich vergnügt.

"Nein! Hey! Ich glaube heute erst einmal!"
 

Ich trat einen Schritt zurück.

"Mach, das du endlich stirbst! Ich muss mich um was wichtigeres kümmern, als um so einen Windbeutel wie dich!"
 

Einen großen Bogen um ihn ziehend, trat ich zur Treppe zurück.
 

"Warte!"
 

Ich blieb stehen.

"Was willst du noch?", fragte ich genervt und schaute über die Schulter zu ihm.

Zoro ging zur Couch, nahm das weiße Schwert vom Tisch und kam auf mich zu.
 

Was hat der denn jetzt vor?

Will er mir jetzt auch noch beweißen, das es kämpfen kann, oder was?

Kann der mich nicht einfach in Ruhe lassen?
 

Draußen tobt immerhin ein gewaltiger Sturm und keine milde Sommerbrise!

Er zog die scharfe Klinge aus der Scheide, drehte es in der Hand, nahm es am anderen Ende und hielt mir den Griff entgegen.
 

"Wa..?", wollte ich verblüfft wissen.

"Wenn du mich so sehr hasst... dann töte mich!"

Ich spürte wie mir die Farbe aus dem Gesicht entwisch und ich blass wurde.
 

"Na? Was ist?"

"..."
 

Mein Herz pochte laut und ich hätte schwören können, das man es durch das ganze Schiff gehört hätte.
 

Ich nahm den Griff und versuchte das gewischt der Klinge senkrecht zu halten.

"Bist du total wahnsinnig geworden?"

"Glaubst du ich mach Witze?"

In seiner Stimme lag ein so unheimlicher Ernst, das es mir die Nackenhaare sträubte und meine Knie weich wurden.
 

Ich starrte auf das Schwert.

Mir wurde abwechselnd heiß und kalt.
 

Wie viel Menschen hatte dieses Schwert schon getötet?

Hundert? Tausend?
 

"Worauf wartest du?"

"Ich..... ich...."
 

Zoro breitete die Arme aus.

"Vielleicht triffst du gleich das Herz, dann geht's für uns beide schneller!"
 

Die Waffe zwischen meinen Fingern fing an zu wanken.

Ich ließ sie sinken und fixierte Zoro.
 

"Na los! Oder hast du Schiss?", sagte er und schritt auffordernd zu mir.

Nervös wich ich zurück.
 

"Du hast doch sonst immer so eine große Klappe! LOS! Handle endlich! ICH hab NICHTS zu verlieren!", schrie er und ich fuhr zusammen.
 

Meine Hände zitterten und ich verlor jegliche Kraft in ihnen.

Scheppernd fiel das Königsschwert zu boden und blieb neben mir liegen.
 

Zoro lachte laut auf, machte einen breiten Schritt nach vorn, nahm das Schwert und steckte es zurück in die Hülle.

"Als ob ich es nicht gewusst hätte!"

Er bohrte mir seinen Zeigefinger auf den Brustkorb und drückte mich zurück.
 

"Das Maul aufreisen aber nichts dahinter haben!"

Sein Mund war zu einem fiesen grinsen verzogen und seine Augen leuchteten triumphierend.
 

"Dreckschwein!"

Gereizt schlug ich seine Hand beiseite.

"Was willst du mit deinen miesen Spielchen eigentlich erreichen?"

"Spaß an der Freude? Meine letzten Stunden genießen?"
 

Ich fummelte an dem Knoten meines Verbandes herum.

Oh, wie ich ihn verabscheue!
 

Zoro folgte mit den Augen meine Bewegung.

Langsam schob er seine Waffe in die Halterung seiner Bauchbinde und ergriff meinen Arm.
 

"Hör mir mal zu, Giftmischer...!"

Mit einem starken Ruck zog mich zu sich und warf einen forschenden Blick auf der Stoff, der um die Wunde hing und sich stellenweiße rot gefärbt hatte.
 

"Es entzündet sich, wenn du daran herumspielst!"

"Das ist mir auch klar!", raunte ich zurück.

Steck dir deine Fürsorge sonst wohin!
 

Ich hab keine Lust mehr!

"Lass mich in Ruhe!"

"Das werde ich aber nicht! Nicht solange ich noch die Kraft dazu habe!"
 

Als er diese Worte sprach, empfand ich wie sich meine Gedärme verknoteten.

Den Ausdruck in seinen Augen hatte ich vorher noch nie gesehn.

Er hatte meinen Arm noch immer umgriffen und ließ den Blick da ruhen, wo er war.

Es sah für mich aus ob... er etwas bereuen würde... nein, eher... als hätte er Angst.
 

Zoro ließ von meinem Arm ab und hielt sich den Kopf.

Kam das Fieber wieder zurück?

Ich wollte etwas sagen, als er aufblickte und mich anlächelte.

Mein Blick wurde skeptisch.
 

"Aber ich bin froh, dass...."
 

Stille.
 

Er brach mitten im Satz ab und horchte auf.

"Was?"
 

Ihm entfuhr ein zischendes Geräusch, als Zeichen, das ich schweigen sollte.

Mir entging, was ihn so plötzlich in andere Gedanken gerissen hatte, bis ich ein leises Scharren vernahm.
 

Ich schaute mich um.

Der Krach verteilte sich im ganzen Holz und hätte von überall her kommen können.

Wie eine Herde Ratten ....oder wie ein schwerer Gegenstand der über den Boden gezogen wird.
 

Es verstummte.

"Was war das?"

Zoro verzog ratlos den Mund und blickte an die Decke.
 

Nun war nur noch der prasselnde Regen zu hören und das Wanken des Kahns unter unseren Füßen zu spüren.
 

Ich trat zu einem der Kommoden und zog die zweite Schublade von oben auf.

Der Anblick von gestapelten Zigarettenschachteln ließ mich zufrieden grinsen und ich bediente mich daran.
 

Die Spitze der Zigarette glühte fröhlich vor sich hin, als ich daran zog, das Feuerzeug legte ich vor mir nieder und genoss kurz die Ruhe.
 

Meinen Ellenbogen auf die Kommode abstützend beobachtete ich Zoro, der wie eine lauernde Katze bewegungslos dastand.
 

Ein erneutes Geräusch.

Diesmal ein Knarren durch alle Balken, durch jede Faser.

Ohrenbetäubend ertönte es wie ein Donner und legte sich links und rechts um den Bug des Schiffes.
 

Ich schaute nun genauso nervös wie mein Gegenüber.

Zoro rührte sich wieder.

Er bewegte sich kurz seitlich, bevor er die Augen erschrocken aufschlug.
 

Mein Körper bewegte sich zurück und ich fuhr herum, als sich etwas hinter mir regte.
 

Es kam mir so vor, als ob die Wand eingedrückt werden würde und wie eine Beule in das Zimmer neigte.

Ich fuhr mit dem Daumen meinen Bart entlang und versuchte das mulmige Gefühl im Magen zu ignorieren.
 

Wasser drang durch die Kerben in den Raum.

Als nächstes spürte ich Zoros festen Griff um meine Hüfte und wie er mich aus den Raum schleuderte.
 

Stöhnend durfte ich die Treppenstufen an meinen Rippen spüren, bevor ich die Holzsplitter und die Wassermassen in unsere Kabine schlagen sah.
 

Sollte jetzt etwa auch noch die Flying Lamp sinken?
 

.............
 

Es gibt kein Bier auf Hawaii, es gibt kein Bier *sing*.....ja ja ja!

Bald geht's weiter! XD

Von Fischen, Blut und Narben

So! Nun bereits das nächste...

Wieder kein Kommentar meinerseits...

und wird wieder gewidmet: Liquid, Saburina, Orophin, Webbaby, Engel-chan, Seena, Yuuling, rie-san, Allirion, ChrissyM, Kaori, Gilli-chan und Annana

^^
 

................
 

Kapitel 11
 

Von Fischen, Blut und Narben
 


 

Mein Herz fühlte sich an, als hätte es sich auf die doppelte Größe aufgebläht.

Ich konnte kaum atmen, da es schwer gegen mein Inneres stieß.
 

Das Wasser trat mir bereits an die aufgestützten Knie, als Zoro mich am Kragen packte und nach oben zog.

"Raus hier!", befahl er und ließ von mir ab.
 

Ich kämpfte mich auf die Beine zurück und folge ihm nach oben.

Den letzen Blick nach hinten werfend ließ ich die Tür weit offen stehen.

"Lysop wird ausrasten!"

"Wir haben ganz andere Probleme, als seine Launen!", gab Zoro zurück und hechtete die Treppe zum oberen Deck.
 

Wieder dieses Wort!

Probleme!

Ich kann's nicht mehr hören!
 

Zwei Stufen auf einmal nehmend stürmten wir durch den Regen und eilten zur Küche.

Voller Wucht trat ich gegen die Holztür.

Sie sprang beinahe aus den Angeln und knallte laut an die Wand.
 

Nami schreckte von einem Buch auf, während Lysop einen spitzen Schrei fahren ließ.

"Wir.. wir...", ich stotterte, war außer Atem und brachte keine klaren Worte über die Lippen.

Zoro stieß mir in die Seite, als er an mir vorbeiging und brüllte die Navigatorin am Tisch an.

"WIR SINKEN!"
 

Ruffy, der sich auf die hintere Bank gelegt hatte setzte sich auf.

Ihre Blicke waren Schockiert.

Ohne das einer von uns etwas sagte, sprang Lysop auf, stürmte auf mich zu und rüttelte meine Schultern.
 

"Was heißt wir sinken?!"

Er blickte zu Zoro, der sich schnaufend auf seinen Stammplatz niederließ.

"Wir gehen unter! Tschüss, Ade, auf Nimmerwiedersehen, Flying Lamp!", brummte der Schwertkämpfer entnervt und legte den Kopf in die auf den Tisch gestützte Hand.
 

Ich beobachtete ihn.

Er sah schon wieder so geschwächt aus.

Hoffentlich steht er nicht wieder vor einem Anfall!

Das wäre jetzt äußerst unangebracht.
 

Lysop zog wie wild an meinem Hemd und blickte mich mit Tränen in den Augen an.

"Das dürfen wir nicht zulassen! Das Schiff ist von Miss Kaja!"

"Wir dürfen das alleine deswegen nicht zulassen, weil wir uns auf dem offenen Meer befinden!", meldete sich nun Nami zu Wort und stand auf.
 

Ruffy trat neben sie und drückte ihr seinen Hut in die Hände.

"Den will ich gleich wiederhaben und Sanji, du kochst mir dann was zu essen!"
 

Ich schmunzelte.

Auf unseren Kapitän ist halt doch Verlass.
 

Zoro erhob sich.

"Nami, sorg dafür, das er hier oben bleibt!", sagte ich gedämpft zu ihr, zwinkerte ihr zu und folgte den anderen Beiden zurück dorthin, wo ich gerade hergekommen war.

"Wenn mein Zimmer unter Wasser steht oder irgendwas von mir kaputt ist, dann bezahlt ihr es mir!", rief uns das Mädchen noch nach, bevor sie die Tür zuschlug.

"Warte!", befahl der langnasige Junge und rannte zur Kanonenkammer, wo wir unser gelagertes Holz aufbewahrten.
 

Ruffy und ich standen in der Kälte und warteten.

Ich hörte ein lautes Grummeln welches ich als den Magen des Strohhutjungen erkannte.

Grinsend warf ich ihm einen Blick zu, veränderte ihn aber augenblicklich, als mir seine Blässe deutlich wurde.
 

"Alles okay?"

"Ja, ja!", gab er zurück und rieb sich den Bauch.

"Ich hab auch Hunger, falls es dich beruhigt!", antwortete ich und musste unfreiwillig an etwa warmes zu essen denken. Schließlich lag meine letzte Mahlzeit schon tage zurück.
 

Hach, das wäre jetzt schön!

Ne warme Suppe, dann ein warmes Bett und die Welt wäre wieder in Ordnung.
 

Ein Frösteln ergriff meinen Körper und ich versuchte ihn abzuschütteln.

"SANJI!"

Erschrocken wirbelte ich herum und erkannte Zoro am Reling vor der Küche stehen. Nami hatte seinen Arm fest im Griff und hielt ihm vom Gehen ab.
 

Was will er denn nun schon wieder?
 

"Meine Schwerter!", rief er und griff sich an die Seite, an der nur eines hing.

"Sie sind noch unten!"

Ich hob die Hand und winkte lässig ab.

"Ich hol sie dir! Keine Panik!"

Als ich das gesagt hatte, sah ich ein Nicken und wie beide in den Raum zurückgingen.
 

"Hier!"

Lysop drückte mir einige Balken in die Arme und schob Ruffy den Werkzeugkasten hin.

"Nun aber los!", brummte er fest entschlossen und lief beschleunigt zur Tür, die im Sturm auf und zu wankte.
 

"...."
 

Ratlosigkeit breitet sich auf unseren Gesichtern aus, als wir nach unten blickten.

Das Wasser stand schon einige Stufen weit.
 

Entschlossen entriss ich unserem Kapitän den Koffer mit meiner freien Hand.

"Geh zurück! Du kannst uns hier nicht helfen!", vervollständigte Lysop mein Handeln und schluckte schwer.

Ruffy verdunkelte den Blick und seine Pupillen zogen sich vor Ärger zusammen.

Er musste sich hilflos vorkommen.
 

"Geh!", befahl ich mit ruhigem Ton und blieb feste auf der Obersten Stufe stehen, bis er uns den Rücken zukehrte und ging.

Nach einem kurzen Augenkontakt mit dem Schützen stiegen wir beide nach unten.
 

Das Wasser war kalt an meinen Beinen und ich umgriff die Gegenstände fester.

"Heilige Scheiße!", ächzte Lysop, als er das Loch in der Wand erblickte durch das die Massen brachen.
 

Die Öffnung war geschätzt zwei Meter breit und zog sich fast genauso hoch bis zur Decke.

Ich biss mir auf die Lippe.
 

Meine Beine waren bis zu meiner Taille in der Flüssigkeit, als ich unten angekommen war.

Es war so eisig, das sich meine Haut wie taub und sterbend anfühlte.
 

"Machen wir uns an die Arbeit!"
 

Ich stampfte vor bis zu dem schwimmenden Tisch und stellte den Koffer darauf ab, das Holz legte ich daneben.

Etwas hartes schlug mir gegen die Waden und riss mich beinahe um.

Ein dunkler schwarzer Schatten schwamm mit einer hohen Geschwindigkeit in die andere Ecke des Raumes und verschwand inmitten den Möbeln.
 

"Was war das?"; fragte der andere ängstlich und kam zu mir gestoßen.

"Ein Fisch!", antwortete ich und öffnete geräuschvoll den Eisenkasten um an die Hämmer und Nägel zu gelangen.
 

Fast gleichzeitig griffen wir hinein, steckten uns einige der silbrigen Gegenstände zwischen die Lippen und Zähne und versuchten mit den Werkzeugen zum Riss zu gelangen.

Mit voller Kraft presste ich die erste Latte gegen den Bug und steckte den Nagel in die Stelle, unter der ich einen Teil der Wand vermutete.
 

Ich fing an mit dem Hammer auf den Kopf des Stabes zu schlagen.

Lysop tat es neben mir gleich.

Er konnte den Halt nicht verfestigen und stürzte.
 

Ich schreckte auf, als er unter Wasser verschwand, ließ dennoch nicht los, sonst hätte der Druck des Wassers meinen Balken gelöst.

Laut keuchend kam er an die Oberfläche zurück und machte unaufhaltsam weiter.

"Ich lasse Miss Kajas Schiff nicht sinken!", keifte er das Leck an.
 

In diesem Augenblick bewunderte ich ihn.

Er kämpfte um das was ihm wichtig war.

Zumindest versuchte er es mit steinhartem Willen!
 

"Alles okay?", erkundigte ich mich etwas besorgt.

"Ja", nickte er.

Seine Kraft reichte anscheinend nicht aus.
 

Ich sah wie er rutschte und wieder zu fallen drohte.

Den letzten Nagel in die Wand rammend, ließ ich davon ab und wartete kurz.

Es hielt.
 

Nun stemmte ich mich gegen Lysops Holz und hustete kurz aus.

Hier waren es Minusgrade.

Nicht nur das Wasser, selbst die Luft hatte drastisch abgenommen.
 

Scheiß kalt!

War nicht vor ein paar Tagen Sommer?
 

Der Pegel lag nun bis an meine Brust.

Wir hatten nicht einmal die Hälfte des Schadens behoben, dadurch das ich nun dem anderen half.
 

Verdammt.

Dabei fühlte ich mich sowieso so schwach auf den Beinen.
 

"Okay! Das nächste!", befahl die Stimme hinter mir und ich entspannte die Schultern.

Unser Atem kristallisierte sich sofort, sobald er aus unseren Mündern trat.

Ich hauchte gegen meine Finger in der Hoffnung sie wenigstens kurz zu wärmen.

Brachte nicht viel.
 

Mir war kalt. Eiskalt.
 

Die Dunkelheit lag in diesem Raum genauso schwer wie die Stimmung von uns beiden.

Ich erinnerte mich erst jetzt an Zoros Bitte und ließ Lysop kurz am Koffer stehen. Er war gerade dabei neue Nägel zu holen.
 

"Was tust du?"

"Die Schwerter...!", schnaufte ich und suchte mit den Augen nach ihnen.

Sie mussten neben der Couch stehen.

Aber wo war die Couch?
 

Von den Hängematten ragten nur noch die obersten zwei aus dem Wasser, die restlichen schwammen oben auf der Oberfläche.

Also dort!
 

Ich holte tief Luft und tauchte ohne weiter nachzudenken unter.
 

Mein Kopf dröhnte und meine Ohren rauschten laut, als mir die Kühle über dem Schädel zusammenschlug.

Hier war alles um mich herum schwarz. Nur mit Mühe konnte ich einzelne Gegenstände heraussehen.
 

Unter anderem zwei lange unbewegliche Schatten am Grund des Bodens.

Zoros Schwerter.
 

Ich stieß die Luft aus meinen Lungen und griff nach ihnen.

Sie fühlten sich unwirklich zwischen meinen Händen an, obwohl ich ihr Gewischt spürte, das mich nach unten zog.
 

Auftauchend atmete ich geräuschvoll ein.

Die beiden Schwerter zog ich durch den Gürtel, damit ich sie nicht wieder verlieren würde, dann bewegte ich mich zu meinem Mannschaftsmitglied.
 

Er hatte das nächste Brett bereits fast alleine angebracht.

Seine Hände waren blau ebenso wie meine, was ich feststellte, als ich sie betrachtete.

"Beeilen wir uns!", schlug ich heraus und half ihm erneut.
 

...
 

"Ich hoffe es hält, bis wir irgendwo vor Land gehen können!"

Ich nickte.
 

Stumm betrachteten wir das geflickte Teil, durch welches noch immer vereinzelte Rinnsäle flossen.

"Wir müssen es noch verdichten!", sprach Lysop mehr zu sich selbst und steckte Bettlaken, die zwischen uns herumschwammen, daran.
 

Mir entführ ein erschöpftes Stöhnen und ich rieb mir die Schläfen, da mein Kopf noch immer schmerzte.

"Sanji?! Ich werde unsere Fahrradpumpe holen und versuchen sie so anzubringen, das wir das Wasser hier herausbekommen, okay?"
 

Was sollte ich dazu noch sagen.

War eine gute Idee.

Ich hob den Daumen und schleppte mich zur Treppe.

Nur kurz aufwärmen.

Ein paar Minuten.

Dann helf ich ihm gerne wieder.
 

"Hier schwimmen lauter Fische!", rief Lysop und holte mich mit einigen großen Schritten ein.

"Ist doch gut", lächelte ich und meine Laune wurde schlagartig besser. "Dann koch ich sie uns!"

"Klasse!"
 

Meine Hand schloss sich um das Geländer und ich zog mich ans Deck zurück.

Oben war es ruhig geworden.
 

Der Sturm hatte abgenommen und heulte nicht mehr so ernorm um das Schiff. Es fielen auch nur noch vereinzelte Tropfen vom Himmel.

Das schlimmste war vorbei!
 

Hinten am Horizont hingen die Wolken noch immer nah über dem Meer und man konnte von hier aus den Regen und die Blitze sehen.

Donner drang nur als leises Gerumpel zu uns und war kaum noch von Bedeutung.
 

Wieder zog sich ein gewaltiger Schauer über meinen Körper und ich ging nicht zur Küche, sondern blieb auf dem unteren Deck um ins Bad zu gehen.
 

"Ich komm gleich nach", gab ich nach hinten, vernahm eine Zustimmung des anderen und öffnete die Tür vor mir.

Am liebsten wäre ich sofort hier umgefallen und hätte mich für die nächsten 10 Tage nicht mehr bewegt, doch ich zwang mich selber dazu weiterzugehen um wenigstens ne heiße Dusche nehmen zu können.
 

Meine Beine wollten mein Gewicht nicht mehr tragen, mein Kopf schenkte mir keine klaren Gedanken und der größte Teil von meinem Leib wirkte weich wie Butter.
 

...
 

Nachdem ich die Tür geöffnet und hinter mit geschlossen hatte, sank ich widerwillig zu Boden und schaffte es auch nicht mehr zum stehen zu kommen.

Ich blieb schnaufend sitzen und schloss die Augen.
 

Der Steinboden hier war normalerweise immer kühl, doch diesmal kam er mir warm und trocken vor.

Viel angenehmer.
 

Erschöpft legte ich den Kopf in den Nacken und schaute auf.

Würde ich noch stehen, würde ich ohne Aufwand an den Duschkopf kommen.

Von meiner momentanen Position lag er jedoch Meilen von mir weg.

Hier einfach nur sitzen taut mich auch nicht auf!

Ich muss da drankommen!
 

Mühselig stütze ich mich auf den vor mir liegenden Badewannenrand und hievte mich auf meine Füße.

Meine nassen Hände rutschten an dem glatten Rand.

Ich hielt mich daran fest und griff mit der anderen nach dem Brause.
 

Zu weit weg.

Ich kam nur knapp mit den Fingerspitzen dran.

Also ließ ich kurz von der Badewanne ab und packte den Hals der Dusche mit unsicherem Halt.
 

Der Heißwasserregler war weit aufgedreht, als die Hitze herausschoss.

Obwohl ich körperlich und gedanklich damit gerechnet hatte zog ich schmerzlich die Luft ein, da ich das Gefühl hatte ich würde mir die Haut verbrennen.
 

Es dauerte und ich setzte mich zurück, damit sich mein Körper wieder an die Wärme gewöhnen konnte.
 

Kein Wunder.

Ich war ja auch tiefgefroren.
 

Meinen Kopf an die Wand vor mir gestützt hielt ich den Duschkopf so, das mir das Wasser direkt über die Haare lief.
 

Ich blickte auf meinen Verband, der durch den Kampf unter Deck fast vollkommen reingewaschen war.

Es war nur noch blassrot und mich hätte mal der Anblick darunter interessiert.
 

Na ja.

Muss aber eigentlich nicht unbedingt sein.

Is halt ein typischer Fall von "es-ist-so-eklig-das-man-seinen-Blick-nicht-davon-lassen-kann".

Und ich bin nun mal von Natur aus neugierig.
 

Auf die Gefahr hin, das ich Zoros Shirt nicht mehr richtig darum binden könnte, löste ich den Knoten und zog es von meiner Linken.
 

Erneut bot sich mir die Sicht auf das rohe Fleisch, welches anscheinend aufgehört hatte zu bluten.
 

Konnte ich meine Finger überhaupt noch bewegen?
 

Mein letzter Versuch war ja kläglich an den Schmerzen gescheitert und zum ersten mal kam mir die Befürchtung, das die Wunde nicht richtig heilen würde und ich mit der Hand nichts mehr machen könnte.
 

Der Gedanke gefiel mir ganz und gar nicht!

Als Koch brauch ich beide Hände! Nicht nur eine!
 

Den Wasserhahn, an den ich auch im Sitzen kam, drehte ich ab und legte die Brause beiseite.

Ich konnte meine Augen nicht von der Verletzung lassen.
 

Zögernd, mit Angst im Gewissen, das sich meine Befürchtungen bestätigen würden, versuchte ich den Daumen zu bewegen.

Die Sehnen und Muskeln spannten sich an und begannen wegen dem beißenden Schmerz zu zittern.
 

Ich wollte heulen.
 

Nicht weil es weh tat, sondern weil es einfach nicht so wollte wie ich.

Verdammte scheiße!
 

Nun bebete nicht nur die Hand sondern mein ganzer Körper unter der Anstrengung und der Wut.

Meine Gedärme verdrehten sich und ich hielt unbewusst die Luft an.
 

Nichts! Es tat sich absolut gar nicht!
 

Ich biss die Zähne zusammen und spürte das dringende Verlangen die Wand hochzugehen.

Von meinen Emotionen geplackt umfasste ich meine Hand und drückte sie mit der Kraft meiner Rechten zu einer Faust.
 

Ein unterdrückter Schrei entfuhr meinen Stimmbändern, als die Spannungen unerträglich wurden.
 

Wiedereinmal belehrte mich diese unbedachte Aktion, das ich erst nachdenken sollte bevor ich handelte.
 

Der klaffende Schnitt in der Mitte der Hand riss mit einem abartigen Geräusch, das ich bis in die Zähnen spürte, weit auseinander und begann sofort wie wild eine Mischung aus Blut und Sehnenflüssigkeit auszuspucken.
 

Ich ließ sie los und wickelte mir so gut ich es hin bekam, den Verband darum um die Blutung zu stoppen.
 

Mit dem Mund gelang es mir einigermaßen einen Knoten zum Verschluss zu ziehen.

Laut seufzend vergrub ich mein Geicht in meiner Armbeuge.
 

Wenn man so dumm ist wie ich hat man es halt nicht anders verdient!
 

Noch ziemlich verstört über das was ich mal wieder getan hatte, blickte ich auf an mir runter.

Ich war nass bis auf die Knochen und hatte rein gar nichts zum umziehen.

Oder vielleicht...
 

Suchend schaute ich mich in dem leicht benebelten Raum um.

Sonst flogen hier auch immer alle möglichen Klamotten rum. Wäre paradox wenn gerade heute nichts hier läge!
 

Am Regal hing ein rotes Hemd von mir.

Das müsste das mit dem Weinfleck am Ärmel sein!

Aber was sollte mich dieser Fleck jetzt interessieren?
 

Ich erhob mich müde.

Hauptsache was trockenes!
 

Als ich am Ende der kleinen Zimmers stand erblickte ich hinter meinem Kleidungsstück noch weitere Sachen.

Ne blaue Hose.

Musste Ruffy gehören.

Wird mir nicht passen.
 

Langsam legte ich sie zurück und schaute auf eine Schwarze.
 

...
 

Lysop saß auf der Pumpe und trat wie ein Irrer in die Pedale, als ich ihn erblickte.

"Ich sehe sie!", kam es schreiend aus dem Jungenzimmer.

Ruffys Kopf lugte aus der Tür.

Sein grinsen war nicht zu übersehn und ich konnte mir in allen Farben ausmalen, warum er so ungeduldig auf der Treppe stand.
 

Die Fische.
 

Mit der verletzten Hand zog ich den feuchten Gürtel um den Bund der Hose, da sie mir sonst in den Kniekehlen gehangen wäre.

Ich sag ja; Hauptsache trocken!

Egal ob das nun meine ist oder nicht!
 

Die Schwerter hielt ich in der andern Hand und bemühte mich, das sie mir nicht entglitten.
 

Erschrocken fuhr ich zusammen, als Ruffy in Windeseile auf mich zugerannt kam und schlitternd vor mir stehen blieb.
 

Sofort hob ich schützend die Hände.

"Ich weiß, ich weiß! Essen!"

Er nickte hektisch.
 

"Lass Lysop erst mal den Raum leerpumpen, dann mach ich dir soviel wie da unten rumschwimmt!"

In den Augen des Kapitäns bildeten sich Freudendtränen und ich hätte ihn lauthals ausgelacht, wenn ich mich nicht umgedreht und in die Küche zurückgegangen wäre.
 

Ich atmete tief durch und empfand das erste mal seit langem wieder Ruhe im Leib, selbst als ich in die Kombüse trat.
 

Nami fuhr mit dem Zeigefinger eine Seekarte entlang und nahm den Zirkel zur Hilfe um die Koordinaten und Positionen zu bestimmen.

Sie blickte mich nicht an und ich verhielt mich leise als ich einen Kaffee aufsetzte.
 

Zoro lag mit dem Kopf auf dem Tisch und hatte die Augen geschlossen.

Sehr schön!

Wenn Mr Samurai am schlafen ist, hab ich meine Ruhe!
 

Lautlos setzte ich mich auf die Bank und streckte die Beine aus.

Zoros große Spielzeuge lehnte ich daneben.
 

Das Mädchen schreckte ganz plötzlich hoch und starrte mich mit großen Augen an.

Ich erwiderte ihren Blick ebenso verwirrt wie sie.
 

"Wo kommst du denn her?"
 

Danke!
 

Diese aufmunternden Worte haben mir grade noch gefehlt.

Ich seufzte.
 

"Bin grad gekommen."

Sie machte eine verstehende Geste indem sie mit dem Kopf leicht nickte.
 

"Was machst du da?", erkundigte ich mich, bemüht ein Gesprächthema zu finden und mich davon abzulenken, das ich auf dem Schiff im Moment entweder störend oder nur Luft war!
 

"Ich rechne gerade wie lange wir noch brauchen werden."

Interessiert beugte ich mich zu ihr rüber und versuchte etwas aus dem ganzen Gekritzel zu erkennen.
 

"Und?"; wollte ich wissen, als es mir nicht möglich war ihre Schrift zu entziffern.

"Vielleicht morgen früh, vielleicht erst am Nachmittag oder gar erst morgen Nacht. Es kommt ganz darauf an, wie der Wind mitspielt."
 

Ich beäugte den Schwertkämpfer.

Was hatte ich vorhin zu ihm gesagt?

Also wenn wir wirklich erst morgen ankommen hab ich immerhin noch einen bis fast zwei Tage.

Da hilft nur Daumen drücken und durch.
 

"Hör auf dir Sorgen zu machen! Wir schaffen das schon!"

Sie sprach leise und blickte mich von der Seite her an.
 

Tja.

Ich könnte mich beruhigt in meine Hängematte legen und mich treiben lassen, wenn ich deinen Worten den Glauben schenken wurde, den ich gerne wollte!
 

Das Wasser brodelte durch den Kocher und ließ die letzten Tropfen in die Kanne fallen.
 

Ohne sie anzusehen oder etwas zu sagen stand ich auf.

"Das wir was zu Essen haben weißt du?"

"Ja", sie zog weiter Linien mit dem Zirkel. "Lysop hat es lauthals herumgeschrieen, als er vorhin hochgekommen ist."
 

Ich schmunzelte.

Wenigstens etwas.
 

"Kaffee?"

"Gerne!"; antwortete sie und reckte sich.

Es war mal wieder etwas gewöhnungsbedürftig, das ich nur eine Hand benutzen konnte und die andere an meinen Bauch gepresst verborgen hielt.
 

Ich hab weder Lust auf lästige Fragen, noch auf anfällige Kommentare. Die können wieder kommen, wenn die zwei Tage zum sind.
 

Eigentlich müsste ich Zoro mit dem Vorschlaghammer eins über die Rübe ziehen, damit er mich in dieser Zeit in Ruhe lässt und nicht wieder auf mir herumhackt wie ein verhungertes Huhn!

Er macht er mir nicht gerade einfacher.

Wenn er nicht so ein hirnloses Arsch wäre, würde ich ihn ja mal auf sein Verhalten ansprechen, aber DAS erspar ich mir nun wirklich!
 

Lächelnd reichte ich dem rothaarigen Mädchen die Tasse und erfreute mich an ihrem dankenden Blick.
 

Verstohlen blickte ich nach draußen, wo die Sonne dominant durch die Wolken brach und dünne Lichtstraßen auf die Erde warf.

Es versprach noch einmal richtig warm zu werden.
 

"Hey, Suppenkasper!"
 

Ich runzelte die Stirn, ersparte es mir jedoch mich umzudrehen und ihn anzuschauen.
 

Ignorieren!
 

"Hast du meine Schwerter?", er nuschelte ziemlich und schien noch mit dem Kopf auf dem Tisch zu liegen.

Wach klang er auch nicht, also drehte ich mich notgedrungen um.

Seine Augen musterten mich und er kräuselte die Lippen.
 

"Und?"

Ich trat vor, zur Bank, hob sie hoch und knallte sie neben seinen Armen nieder.

Zoro knurrte mürrisch und funkelte mich nun wieder an.
 

"Was ist? Da sind sie."

"Seh ich auch! Mir gefällt die Art nicht wie du sie behandelst.", sein Kopf erhob sich und er stützte ihn nun auf seine Hände.

"Mir gefällt dein Gesicht auch nicht. Und? Beschwer ich mich ständig?"
 

Ich nahm ihm sein Verhalten immer noch übel und das war nicht zu überhören.

Der Schwertkämpfer schnaufte schwer und griff nach den Gegenständen.

Nami schlürfte unbekümmert den heißen Kaffee.
 

"Was fällt dir eigentlich ein", wieder musterte er mich "meine Klamotten anzuziehen?"

Ich blickte auf die Hose.
 

"Ach? Schade das du mich nicht vorgewarnt hast! So ein Pech!"

Provozierend zog ich den Gürtel enger und kehrte ihm den Rücken.

Er antwortet nicht.
 

Als ich mich das nächste mal umblickte, lag er der Länge nach auf der Bank und ich sah nur seine angewinkelten auf dem Holz stehende Beine.
 

Das Mädchen stellte die Tasse ab und blickte in seine Richtung, dann schaute sie mich vielsagend an.
 

Ich schwieg wieder.

Wenn man nichts intelligentes zu sagen hat, soll man besser den Mund halten.
 

Mit dem Gedanken, nahm ich einen kräftigen Schluck aus meiner Tasse.
 

Die Tür neben mir ging auf und Ruffy stürmte hinein, dichtgefolgt von Lysop.

Sie hatten beide Eimer in den Händen in denen die Fische zappelten.

Der Junge mit dem Strohhut stellte ihn vor mir ab und hippelte voller Ungepult hin und her.
 

Erneut musste ich schmunzeln und ohne lange zu zögern machte ich mich an die Arbeit.

Etwas anderes wäre mir eh nicht übrig geblieben außerdem hegte ich selbst seid Tagen einen riesen Hunger.
 

Mit den wartenden Blicken im Rücken dauerte es nicht lange bis der erste Fisch in der Pfanne lag und schmorte.
 

Es ging recht gut, nur mit der Rechten zu kochen, doch für den Rest meines Lebens wollte ich es nicht machen.
 

...
 

Ruffy schlang seine Portion, ohne viel zu kauen.

Es war wirklich aller höchste Eisenbahn, das er Nahrung zu sich nahm.
 

Ich beugte mich über den Tisch und stellte Zoro einen Teller Suppe hin.

Er müsste auch mal wieder etwas essen und zu meiner Überraschung schien er nur drauf gewartet zu haben.

Er setzte sich auf und fing sogleich an.
 

Allein der Geruch rief in meinem Magen ein erneutes Gefühl der Leere auf und ich ließ mich neben Lysop nieder.
 

Ich genoss das Essen, auch wenn es ohne Beilage etwas fade war.

Aber das war belanglos.
 

Selten herrschte eine solche Stille bei Tisch.

Es war schon fast beängstigend.
 

"Das schmeckt ja widerlich."

Alle lösten ihre Blicke von ihren Tellern und schauten zu Zoro rüber, der die Nase rümpfte und mit dem Löffel darin herumrührte.
 

Ich knurrte.

"Ess und halt die Klappe!"

"Du hast mir nichts zu befehlen, merk dir das!", gab er zurück und ließ sein Besteck klimpernd fallen.
 

"Schmeckt doch", mischte sich Ruffy ein und zog sich eine Gräte aus dem Mundwinkel.

"Dir schmeckt doch eh alles. Ich finde es ekelhaft!"

Ich biss auf die Gabel und schluckte schwer an dem Stück Fisch.

Meine Augen waren nun auf ihn gerichtet.

Zoro saß da, hatte die Arme verschränkt und würgte gestellt.
 

"Lass es doch gut sein", ertönte es nun von Nami, die weiteraß.

"Soll ich den Fraß etwa aus Mitleid runterdrücken?"

Hektisch ergriff ich das Glas Wasser vor mir und spülte nach.

Der Broken hing mir noch immer im Hals und ich bekam fast keine Luft mehr.
 

"Siehst du? Der Koch selbst erstickt an seinem Essen."

Mit einem lauten Geräusch donnerte ich das Glas zurück auf die Tischdecke und hätte es so beinahe zum Springen gebracht.
 

"Du hast oft Mist gebaut beim Kochen, Sanji, aber das", er zeigte auf seinen Teller, "ist echt das Letzte!"

"Dann lass es stehen."
 

Ich versuchte ruhig zu klingen.

Es misslang.

Meine Stimme zitterte, als wäre mir kalt.
 

"Hätte ich auch ohne deine Erlaubnis gemacht."
 

Diese scheiß coole Art trieb mich zum Aufstehen.
 

"Ich ess draußen!", verkündete ich den anderen, nahm mein Essen und ging zur Tür.

Hier hielt ich es nicht mehr aus.
 

Mit der Hand, an dem der mittlerweile dunkelrote Verband hing, balancierte ich meinen Teller und öffnete die Küchentür einen Spalt weit, bevor etwas knapp neben meinem Gesicht daran schlug.
 

Ich spürte die warme Flüssigkeit an meinem Gesicht und auf der Schulter.
 

Klirrend rieselten die letzten Scherben auf den Boden.
 

Übelkeit umgriff mich und es fiel mir schwer mich umzudrehen.
 

Nami, Lysop und Ruffy starrten mich mit geöffneten Mündern an.

Zoro befand sich noch in der Wurfhaltung und fing nun breit an zu grinsen.
 

Langsam stellte ich mein Essen neben mir auf die Spüle und wischte mir mit dem Ärmel über die Wange.
 

Ein paar der keinen Scherben hatten feine Schnitte in meine Haut gerissen, die nun durch das Salz der Suppe brannten.
 

Meine Knie wurden weich.

Der Puls schlug hart und schmerzhaft. Mein Herz machte anstand an den Rippen zu zerschellen wie das Geschirr an der Tür.
 

Stockend zog ich den Sauerstoff in die Lungen und alles begann sich zu drehen, wie in einem wilden Karussell.

Die Farben vermischten sich und ich beschleunigte die Atmung immer mehr.

Nur schwer konnte ich wahrnehmen, das Nami sich erhob.
 

Dann hörte ich ein Lachen.
 

Zoro!
 

Ohne nachzudenken, ohne weiter die Kontrolle über meinen Körper zu besitzen, schoss ich nach vorne und sprang auf den Tisch.

Meine Muskeln bewegten sich so schnell, das ich es erst wieder einigermaßen realisierte, als meine zum Schlag ausgeholte Faust festgehalten wurde.
 

Lysop und Ruffy umschlangen mich und hielten mich fest.

Ich empfand nur noch Hass.
 

Ich wollte ihn sein Grinsen aus seinem Gesicht schlagen, dafür sorgen, das es nie wieder dazu in der Läge wäre.

Nun durchbohrte ihn meine Augen, halb auf dem Tisch stehend, von den anderen beiden festgehalten und mit einer Wut die mir alle Sinne raubte.
 

...........
 

Ändä für heut!^^

Kompliziertes Mitlied oder einfacher Hass?

JOAH! So! Endlich mal wieder! Ja! Ich bin lahm ich weiß! Aber mein Doji beansprucht leider mehr zeit. Und da ich von natur aus immer unzufrieden bin, dauert es halt länger! Zumal... ja. Dat Kap wendet das alles n bissal und ich musste lange überlegen ob ich nun wirklich so lassen sollte oder nicht. Ich hoffe meine entscheidung war nicht dumm und ich werd später net bereuhen... wie auch immer!^^

Gewidmet: ALLEN DIES LESEN (diesmal ebsonders Sabu udn Sadi!)
 

~*~*~*~*~*~*~*~*
 


 

Kapitel 12
 

Kompliziertes Mitlied oder einfacher Hass?
 


 

Ich atmete in kräftigen Zügen und spürte jede Ader im Leib pulsieren.
 

"Sanji...", erklang es kläglich von meiner Rechten.

Ruffy drückte seinen Arm fester um meinen und zog ein Gesicht, als hätte ich Zoro mein Küchenmesser in die Brust gerammt.
 

Der Griff des Linken umschloss meine Talie und zitterte dabei wie ein kleines Kind.

Nami stand aufrecht und war etwas nach hinten gegangen.

Ihre Hände lagen auf ihrem Mund gepresst und ihre Augen waren geweitet.
 

Die Spannung in der Luft hätte man mit Händen packen können.
 

Weiterhin energisch drückte ich gegen den Halt an und fixierte die Person vor mir.

Zoros Gesicht war erschlafft.

Das beschissene Grinsen war verschwunden.
 

Wieder ertönte die Stimme des Kapitäns, wieder nannte er mich beim Namen.

Diesmal jedoch befehlender.

Er wollte mich anscheinend aus meiner Raserei holen.

Doch diesen Gefallen konnte ich ihm nicht tun.
 

Ich wollte endlich das machen, zu was ich mich die ganzen Tage zurückgehalten hatte.

Zoro endlich handfest beweißen, was ich von ihm halte.
 

Ein kurzes Brummen kam von dem Schwertkämpfer, dann schloss er für einen Moment die Augen und richtete sie dann wieder auf mich.
 

"Du siehst wütend aus, fehlt dir was?"
 

In diesem Augenblick schwoll die Wut in mir so sehr an, dass meine Gedärme hart gegeneinander rieben.
 

Mein Herz hämmerte wie verrückt und in meinen Ohren rauschte das Blut.

Die Sehnen in meinen Augen spannten sich weiter und meine Pupillen verengten sich zu kleinen Punkten.
 

Ich knurrte, biss die Zähne zusammen und bäumte mich mit dem ganzen Gewischt zu ihm runter.
 

Gott ist mir schlecht, und wenn ich ihm nicht auf der Stelle die Faust ins Gesicht rammen kann, dann schrei ich und renn wie ein kleines Kind im Kreis!
 

Da Ruffy seine Hand nicht lockerte und mir mittlerweile das Blut abstellte, begann ich ihn wieder zu beachten.
 

Ich hatte nicht gemerkt, das er die ganze zeit auf mich einredete.

Lysop schwieg und schaute von unten zu mir auf.

" ... -ruhig dich!", konnte ich als Schluss seines Vortrages ausmachen, bevor ich mich zu ihm drehte und mit einem vielsagenden Blick anstarrte.
 

Leider ist es mir nicht möglich mir ohne einen Spiegel selbst ins Gesicht schauen zu können, aber mein Anblick ließ Ruffy einen Ausdruck annehmen, der ihm nun wirklich das Wort "Kapitän" auf sein Antlitz schrieb.
 

Er tut so was nicht oft und ich habe ihn bisher noch nie die Kontrolle über sich verlieren sehn. Egal wie wütend er war.

Ruffy ist ein Thema für sich, er ist unberechenbarer in dieser Hinsicht.
 

Nicht so wie ein gewisser Koch, der wie ein totaler Volltrottel auf dem Küchentisch steht und einer Person, die leider noch immer nicht weiß, wann es zuviel ist, ein paar Zähne kostenlos entfernen will.
 

"Du sollst dich beruhigen!", kommandierte er nun energischer und ich zwang meinen Körper dazu, sich zu entspannen. Jedenfalls so weit, das ich wieder richtig atmen konnte und der Schütze sich nicht mehr wie ein Kaugummi an mich klebte
 

Der Strohhutjunge musterte mich wie einen Schwerverbrecher und mir wunde langsam klar, das er mich auch schmerzhaft von meinem Unterfangen abgebracht hätte.
 

Er ließ nun endlich wieder das Blut in meinem Arm laufen und ich entriss ihn ganz aus dem Halt.
 

Dennoch...!
 

In allem Respekt.

Das sich der Rest der Crew eingemischt hatte, linderte meine Laune nicht unbedingt.
 

Im Gegenteil.

Ich konnte die Galle der Speiseröhre hoch kriechen spüren.
 

Man sollte Schlafwandler nicht wecken, man sollte niemals Nami beim Zeichnen stören, doch vor allem sollte man mich auf keinen Fall bei einem Ausraster stoppen.
 

Einen Fuß nach dem anderen, ging ich rückwärts, stellte mich zurück auf den Boden und während ich das tat fokussierte ich Zoro.
 

Der schien sich von dem ganzen sehr unterhalten zu fühlen, denn er blickt zufrieden in die Gesichter, die vor ihm standen.

Als seine Augen die meinigen erreicht hatten, wandelte sich das Zufriedene in ein glücklich, gehässieches Grinsen.
 

Mein Magen rebellierte nun in den höchsten Tönen und mir war danach, mir sofort den Finger in den Hals zu stecken und der stechenden Übelkeit ein Ende zu setzen.
 

"Ist wirklich traurig, wenn man immer sofort so handgreiflich werden will!", höhnte der Schwertkämpfer.

Er nutze die Tatsache, das die anderen nicht zuließen, das ich über ihn herfallen würde.

Und diesen Trumpf spielte er nun genüsslich in vollen Zügen aus.
 

Wie ich dich hasse!

Krepier!

Auf der Stelle, du Schwein!
 

Mein Inneres stand kopf und wenn ich meiner gestauten Wut nicht Luft machen könnte, würde ich einen Topanfall bekommen und alles kurz und klein schlagen.
 

Blind für das, was ich noch bewusst tun konnte, griff ich nach dem leeren Teller vor mir und war gerade dabei ihn in Zoros Scheißvisage zu schmettern, als sich plötzlich Nami zwischen uns stellte.
 

Erschrocken musste ich das Wurfgeschoss mit der anderen Hand zurückhalten, sonst hätte ich sie getroffen.
 

"Nun hört aber auf! Alle beide!"

Sie schrie.

Und ich hasse es wenn sie mich anschreit.

Dann komm ich mir noch erbärmlicher vor als ohnehin schon!
 

"Du hast sie nicht mehr alle, Zoro!", fauchte sie hinter sich. "Was hat dich denn geritten, das du mit dem Essen rumschmeißt?"

"Na hör mal! Ein bisschen Spaß muss man mir doch lassen!"
 

"Spaß? SPAß???", mischte ich mich nun mit deutlich hervorgetretenen Adern ein.

Ich fass es nicht!

Der macht das tatsächlich um mich zum Wahnsinn zu treiben!
 

"Richtig gehört, Suppenkasper!"

Er blickte wieder zu mir.

"Du dürftest dich ja wohl am wenigsten beschweren, Gift-mischer!"
 

Die Betonung, die er auf das Wort "Gift" legte war der reinste Vorwurf.
 

Das war's!

Nicht mit mir!

Ich muss passen!
 

Mit der Einsicht, das es für mich auf alle Fälle besser sein würde, kehrte ich allen den Rücken und verließ ohne auf etwas zu achten und etwas zu sagen den Raum.

Der Appetit war mir eh gründlich versaut worden.
 

Wie kann man nur ein so hinterhältiges Stück Dreck sein?

Und das obwohl ich mir wirklich geschworen hätte, bei seinem Tod nie wieder in einen Spiegel gucken zu können!
 

Tja!

Dafür werde ich keine Garantie mehr nehmen!
 

Ich schlug die Tür hinter mir ins Schloss und marschierte mit festen Schritten die Treppe hinab.
 

Unten angekommen blickte ich mich erst einmal um.

Eine durchaus gute Frage schoss mir durch den Kopf.
 

Wohin?
 

Ich meine, das Deck ist noch glatt und man hätte Papierschiffchen auf den angesammelten Pfützen fahren lassen können.

Das Jungenzimmer war ebenfalls noch von einem Wasserfilm benetzt, außerdem hätte ich meinen Zigarettenvorrat verwettet, das es dort unten noch viel zu kalt war.
 

Das Bad und das Kanonendeck werden auch keine Ausweichmöglichkeit sein. Vom Mädchenzimmer ganz zu schweigen! Da werden sich die anderen bestimmt nach dem Essen hin zurückziehen.
 

Kann mir nicht vorstellen, dass es der Navigatorin Freude bereiten wird, aber ich kenne sie. Sie ist doch viel zu gutmütig um die Jungs im Nassen liegen zu lassen.

Immerhin hatte sie ja nicht mal Lysop und Ruffy zu uns runtergelassen, als ich geschlafen hatte.
 

Wie auch immer.

Ich brauche nur einen Aufenthaltsort, bis sie die Küche verlassen haben, dann werde ich da etwas schlafen.
 

Schließlich ist es mir jetzt schnurz, ob die Zahnstocherschwuchtel krepiert oder nicht!

So wie ich mich im Augenblick fühle, könnte man es sogar als stolz bezeichnen, für den Tod eines "unbesiegbaren" Mannes schuld zu sein!
 

Okay, sagen wir FAST "unbesiegbar".
 

...
 

Die Couch tropfte vor Nässe und hier war es wie erwartet schweinekalt.

Ich hatte mich auf die oberste Hängematte niedergelassen und zu meiner Freude waren meine Zigaretten vor dem Wasser bewahrt geblieben!
 

Auf dem Rücken liegend betrachtete ich die Holzdecke und beobachtete rauchend die Tropfen, die durch vereinzelte Rinnen traten, sich zu kleinen runden Perlen formten und beinahe lautlos auf dem Boden aufschlugen und wie Glas zersprangen.
 

Eine widerspenstige Gänsehaut hatte sich auf meinen Köper versetzt und ließ sich trotz trockener Laken nicht vertreiben.
 

Mir war in der Tat, mehr als nur kalt!

Und ich würde um einiges lieber in der Küche sitzen, als hier zu liegen.

Dennoch zog ich die Kälte einer gewissen Person vor!
 

Wenigstens kam mein Körper zur Ruhe, auch wenn mein Geist noch wild im diskutieren und in heller Aufruhe war.

Dachte ich jedenfalls.
 

Ich hatte zwar gemerkt, das ich die Augen geschlossen hatte, aber anscheinend musste ich kurz darauf weggetreten sein.
 

Als ich mich das nächste mal zum Öffnen der Lieder zwang, weil mich jemand rüttelte, war es stockdunkel.
 

"Was soll der Scheiß? Lass mich in Ruhe!", meckerte ich noch bevor ich die Person erblickte.

Nun.

Wenn ich vorher gewusst hätte wer es sein würde, hätte ich einen auf tot gemacht!
 

Ich schaute in seine noch wesentlich dunkler wirkenden Augen, wie in die eines Menschen, der schon überhaupt nicht mehr in meiner Welt existierte.
 

Seine Hände umfassten noch immer meine Schultern, an denen er mich gepackt hatte.

Mein Kopf dröhnte laut und die Feuchtigkeit in dem Raum war extrem drückend geworden.
 

"Na so was!", ertönte Zoros tiefe Stimme zurückhaltend leise. "Ich hätte schwören können, du wärst erfroren!"

Er löste seinen Griff und blickte mich weiterhin an.
 

"Wirklich schade, das es nicht so ist, was?", gab ich zurück.

"Aber nicht doch! Ich wäre durchaus traurig gewesen, wenn es so gekommen wäre!"
 

Ich hob die Augenbraue.
 

"Wenn sollte ich denn sonst ärgern?"

Mein Blick wurde kalt und ich sah, das sich ein Lächeln auf seine Lippen spielte.

"Zieh nicht so ein Gesicht! Du bist mich ja bald los, Sanji!"
 

Oh ha! Mal kein netter Kosename!

Was fällt dem Kerl überhaupt ein?

Wie kann man nur so dreist sein?
 

Der kann sich froh schätzen, dass ich ihm nicht eins seiner Schwerter entreise und es ihm auf der Stelle in die Kehle schlage!

Jetzt hätte ich die Gelegenheit mich für seine Aktion zu bedanken!
 

"Du saßt vorhin wirklich aus, als wärst du sauer auf mich."
 

Neeeeeiiiin!

Wer?

Ich etwa?

Aber wie kommst du denn darauf?
 

"Sag an! Wirklich?", entging es mir mit der richtigen Mischung Ironie.

Zoro grinste.

"Und? Wieder abgekühlt? Wäre bei dem Klima hier kein Wunder..."

"Ach halt dein dummes Maul!"
 

Sein Grinsen erstarb.

"Ich meins erst! Es ist viel zu kalt!"

"Als ob es dich scheren würde, ob ich hier elend abkratze! Geh wieder hoch in die Küche und schmeiß mit Tellern um dich, statt mir hier auf die Eier zu gehen!"
 

"Das ist aber nicht sehr nett!", sagte er künstlich verletzt.

"Du hast es nicht anders verdient, oder? Nun geh aus meinem Blickfeld oder ich vergess mich!"
 

Ich drehte mich von ihm weg und schnaufte Richtung Wand.

Warum kann der mich nicht in Ruhe lassen?

Was hab ich ihm denn getan, das er mir ständig auf den Schlips treten muss?
 

Von Anfang an, als der Kerl seinen Fuß in das Baratié gesetzt hatte, war er mir unsympathisch!

Hochnäsig, eingebildet und weiß Gott, strohdumm!

Der verläuft sich sofort, sobald er seine Haustür verlassen hat...!
 

So allmählich frag ich mich worauf ich mich da eingelassen hab.

Warum bin ich mit Ruffy mitgegangen?

Ich hab doch bisher jedes Angebot, das Restaurant zu verlassen, abgelehnt.
 

Und dann auch noch zu so einem Haufen zu gehen!

Was hab ich mir dabei gedacht?
 

Ein Käpt'n, der sich bereits um seinen kompletten Verstand gefressen hat, ein Schütze mit der blühendsten Fantasie die ich je erlebt habe, eine Navigatorin die mir schon so viele Kopfnüsse verpasst hat, dass mein Gehirn eigentlich Brei sein müsste und.... ja!

Ein Schwertkämpfer, den ich am liebsten rund um die Uhr erschlagen möchte.
 

Mann!

Diese Wandmusterung ist echt spannend!
 

Zwar konnte ich Zoros Brummen überdeutlich hören, doch ich bewegte keinen Muskel um mich zu bewegen.

Is mir alles zu blöd!
 

Er rührte sich neben mir und ich hätte für einige Sekunden schwören können, das er dabei war den Raum zu verlassen.

Aber wie heißt es so schön?

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben!
 

Bevor ich hätte handeln können, spürte ich wie ich den Halt unter mit verlor und zu Boden stürzte.
 

Aufgeweicht und moderig riechend, befand sich der Holzboden nun direkt unter meinem Leib und ich musste wieder einmal nicht lange warten, bis mein Rücken zu schmerzen begann.
 

"Ich mag es nicht wenn man mir den Rücken kehrt!", drohte die Zahnstocherschwuchtel und blickte herablassend auf mich nieder.
 

Dieser Drecksack hat mir nicht gerade die Hängematte unterm Arsch weggezogen, oder?

Ein Blick zu der Stelle richtend, wo ich noch vor einigen Sekunden lag, ließ es mich wissen.
 

Er hatte es getan!

Seine Griffel umfassten sogar noch die Matte.
 

Ob Ruffy anwesend gewesen wäre oder nicht, spielte keine Rolle mehr.

Mein Blutdruck war rasend schnell in die Höhe geschossen, ebenso wie der Rest von mir.

Ich donnerte ihm im Bruchteil eines Augenschlags meinen rechten Schuh auf den Brustkorb und zwang in so widerwillig zum Zurückweichen.
 

Zoro stieß gegen die Wand und rutschte an ihr hinunter.

Kurz hustend drückte er sich die Hand auf die Stelle und ich hätte damit gerechnet ihm einige Rippen gebrochen zu haben.
 

"Deine Tritte waren schon mal besser!", keuchte er und blickte zu mir auf.

Ich antwortete ihm nicht.

Zu sehr, war ich damit beschäftigt den Anblick zu genießen.
 

Das war exakt das, was ich die ganze Zeit über tun wollte und es doch aus Rücksicht nicht getan hatte.

Mir wäre zwar ein Kick ins Gesicht lieber gewesen, aber ich hab mich wohl mit der Höhe etwas verschätzt.
 

Ziemlich langsam machte ich einen Schritt auf ihn zu.

Er hustete noch immer.

Dann blieb ich stehen.
 

Schmale Rinnsäle bahnten sich ihre Wege aus Mund, Nase und Ohren bis sie von seinem T-Shirt aufgezogen wurden.

Schon wieder diese Farbe.

Fast vergleichbar mit Wein!
 

Ich schmunzelte.

"So schwach scheint er ja nicht gewesen zu sein!"

Statt mir einen coolen Spruch entgegenzubringen, sah er mich nur stumm an.
 

Er grinste nicht einmal.

Wunder gibt es immer wieder.
 

"Bist du nun zufrieden?"
 

Wie?

Mein Grinsen erstarb.

Hatte er es etwa darauf angelegt?
 

"Und?", bohrte er nach. "Was fühlst du?"

Ich schüttelte den Kopf um meine Verwirrung abzuschlagen.

Was redet der Kerl da schon wieder?
 

"Ist es Hass? So sehr, das du dir den Tag herbeisehnst, an dem ich den Löffel abgebe?"

"Ja!", antwortete ich knapp und fixierte ihn weiterhin mit ernster Miene.

Nun zog er die Mundwinkel etwas nach oben.
 

Er lachte kurz und stand dann auf.
 

Es ist seltsam.

Zoro ist eigentlich nur ein Zentimeter größer als ich, wenn überhaupt, aber trotzdem scheint es manchmal so, als ob ich meinen Kopf in den Nacken legen müsste um ihn in die Augen schauen zu können.

Ebenso ist es in diesem Moment.
 

Keine Ahnung warum ich mir darüber Gedanken machte.

Wahrscheinlich weil es ein seltsames Gefühl ist.
 

"Dann ist es das was dich glücklich macht?"

Ich schaute auf die Stelle auf die Zoro zeigte.

Mir wurde schlagartig elend zumute.
 

Er deutete auf die dunklen Flecken, die sich noch nicht vollständig in die Fasern gefressen hatten.

Sie schimmernden nass.

Irgendwie... lebendig.
 

Die Tatsache das das Blut noch vor kurzen durch seine Adern floss und nun an ihm heftete, ließ sich eine schwere Schnur um meinen Hals legen die sich immer enger zu zuziehen schien.
 

"Du bist krank!", quetschte ich heraus und hob meine Augen.

"Krank? Ich dachte es erfreut dich, wenn du deinen Hass an mir auslassen kannst!"

"Du legst es doch immer wieder darauf an, du Psychopath!!!", keifte ich und schlug ihm die Hand weg, die noch immer auf seinem Schlüsselbein ruhte.
 

"Was meinst du warum ich es darauf anlege?"

Ich zog die Augenbraun weiter zusammen.

"Warum wohl, will ich mich immer mit dir anlegen? Warum will ich dich zum Ausrasten treiben?", er wurde lauter.
 

"WARUM?", schrie ich aufgebracht.

Sag mir verdammt noch mal, was in deinem kranken Hirn vorgeht!

Ich halt das nicht mehr aus!
 

"WEIL DU MICH HASSEN SOLLST!"
 

Seine Pupillen brannten sich tief in meine, als er mir mit ebensoviel Wut entgegentrat.

Mein Hals fühlte sich nun schmerzhaft an und ich musste schwer nach Sauerstoff schnappen um nicht zu ersticken.
 

"Was soll das? Was willst du? Mitleid? Ist es das? Willst du bemuttert werden wie ein kleines Kind? Soll ich etwa um dich weinen?", schrie ich zurück.

Das ganze gab für mich einfach keinen Sinn.
 

Der Kerl hatte es tatsächlich geschafft mich komplett durcheinander zu bringen.

Sein Gerede ist oft hirnlos oder vielleicht nur in einem tiefen Niveau zu verstehen, auf welches ich mich nicht hinablassen kann.

Aber diesmal?
 

Zoro seufzte, warf einen kurzen Blick auf den Boden und schweifte ihn dann wieder zu mir.

"Genau das, will ich nicht!"
 

Ich fror in der Bewegung, mir eine Zigarette zu holen, fest.

Verdammt was soll das?

Will der mich verarschen?

Will er wirklich, das ich ihm alles verzeihe und bemitleide?
 

Mit mir nicht!

Spiel dein scheiß Spiel mit jemand anderem!

Du kotzt...
 

Was macht er denn jetzt?
 

Gerade hatte er wie aus Stein vor mir gestanden, nun macht er ein Gesicht als würde er gegen seinen inneren Schweinehund um Leben und Tod kämpfen.
 

Dazu, dass ich meine nächsten Gedanken klar formulieren konnte kam ich nicht mehr.
 

Zoro bewegte sich schneller als ich reagieren konnte.

Seine linke Hand lag plötzlich feste um meinen Kiefer gedrückt.

Den rechten Arm, schlang er um meine Talie und er zog mich blitzschnell zu sich.
 

Noch bevor ich ein Wort des Protestes herausbringen konnte spürte ich wie sein Griff fester wurde, wie er mein Gesicht zu sich zerrte und wie mir sein warmer Atem ins Gesicht blies.
 

Dann setzte mein Verstand unwillkürlich aus.
 

Ich nahm seine Wärme wahr, seinen schweren Arm um meinen Rücken, seine Finger, die sich fast verzweifelt in meine Haut gebohrt hatten und seine Lippen, die er feste auf die meinigen gepresst hatte.
 

...
 

Meine Hände zuckten, meine Beine waren butterweich und meine Atmung schmerzhaft schwer.
 

Zoro kniete keuchend an der Wand und hielt sich die Brust.
 

Ich kann nicht einmal sagen ob es Absicht gewesen war ihn so feste zu Boden zu befördern.

Ich war so über seine Tat erschrocken, das ich einfach gehandelt hatte ohne darüber nachzudenken.
 

Mein Tritt hatte ihn an der gleichen Stelle getroffen wie der zuvor, aber diesmal war er um einiges stärker...

Das unangenehme Krachen, das von seinem Brustkorb ausging, als er blutspuckend zur Erde sank, ertöne noch immer in meinem Trommelfell wie ein hartnäckiges Echo.
 

Verdammte Scheiße!

Das ist doch alles nur ein dämlicher Traum!

Darf ich dann bitte wieder aufwachen?

Und zwar da, als ich Zoro weder diese verfluchte Frucht gegeben noch als dieses ganze Schlammassel überhaupt begonnen hatte...
 

Warum kann die ohnehin schon schlimm genuge Situation nicht einfach so bleiben?

Warum muss es von mal zu mal schlimmer werden?

Reicht es nicht das ich nervlich schon am Ende bin, muss mir immer und immer wieder ins Gesicht geschlagen werden, um mir zu beweißen was für ein dreckiges Leben ich hier führe?
 

Prima!

Nun hab ich dem Hohlkopf auch noch die restlichen Rippen zerschmettert...
 

Langsam rieb sich Zoro das Blut vom Kinn und hustete ein letztes mal, bevor er den Kopf in den Nacken legte und einige Atemzüge geräuschvoll hinter sich brachte.
 

Er stütze seine eine Hand auf seine Knie und erhob sich schwerfällig. Seine andere lag weiterhin auf der Stelle.
 

"Na geht doch... der war schon viel besser!", würgte er unter sichtlichen Schmerzen hervor und lehnte mit dem Oberkörper am Holz.

"Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, das du Rücksicht nehmen würdest!" Zoro schaute nun wieder auf und versuchte sich aufrecht hinzustellen.
 

Meine Wenigkeit war hingegen unfähig sich zu bewegen. Ich machte ein Hohlkreuz und war weit nach hinten geneigt.

Ich hielt Abstand.
 

Schließlich konnte ich mir im Augenblick beim besten Willen nicht vorstellen was mein Gegenüber als nächstes tun würde.
 

Nun verstehe ich ihn gar nicht mehr!

Nicht das ich es je getan hätte...

Aber jetzt...?
 

Verdammte scheiße, der Kerl hat mich tatsächlich geküsst!

Das ist doch.... absurd ... grotesk .... paradox ... abwegig... und für ihn so ... untypisch!

Das macht alles keinen Sinn!
 

Ist das die verzweifelte Reaktion, weil er sich tatsächlich über die Situation im Klaren ist?

Oder ist das wieder eins seiner kranken Spiele?
 

Egal was es ist, diesmal hat er es wirklich zu weit getrieben!

Ich kann vielleicht noch drüber lachen, wenn er mir irgendwelche Beleidigungen an den Kopf wirft.

Ich kann drüber hinwegsehen, das er Essen verschwendet hat, aber das zu ignorieren fällt mir doch um einiges schwerer!
 

Dieser Trottel!

Dieser verfluchte Vollidiot!

Kann er sich nicht jemand anderen suchen, den er fertig machen kann?

Ich dreh noch durch!
 

Auf den Boden starrend kramte ich in meiner rechten Hosentasche herum, dann in der linken, bis ich auf die Hemdtasche klopfte und dort meine gesuchte Schachtel fand.
 

Ich konnte die Zigarette kaum zwischen die Lippen stecken, und beim versuch ein Streichholz anzuzünden fiel mir die Schachtel herunter und ich blickte verstört auf die kleinen Stäbchen, die nun zu meinen Füßen lagen.
 

Wäre mir das beim Kochen passiert, würde mir jetzt wahrscheinlich das Messer im Fuß stecken.
 

"Shit!", entfuhr es mir und ich seufzte über meine eigene Dummheit und Ungeschicklichkeit verärgert.
 

"So nervös?"
 

Mein Körper zog sich so ruckartig zusammen, das mir die Kippe aus dem Mund viel und neben den Hölzern her rollte.

Mit geweiteten Augen blickte ich ins Zoros Gesicht.
 

Er stand noch immer an der Wand gelehnt und grinste mich an.
 

Es war allerdings nicht wieder dieses eklige spitze Breitmaulgrinsen.

Wenn mir nicht wichtigeres in den Gedanken zanken würde, hätte ich mich über den freundlichen Ausdruck auch noch gewundert.
 

"Aber bestimmt nicht wegen dir!", entgegnete ich ihm in einem so ruhigen Ton, wie es meine Stimmbänder zuließen, dann wandte ich mich von ihm ab und steuerte auf die Tür zu.
 

Zuerst muss ich meine Nerven beruhigen bevor ich ihn zur Rede stellen kann.

So würde ich ihn eh nicht für voll nehmen. Egal was er sagt!
 

"Wo willst du hin?"
 

Ich bleib stehen und warf einen Blick über die Schulter.

"Weg!", antwortete ich knapp und konnte beruhigt feststellen, das sich mein Körper fast wieder von dem Ganzen erholt hatte.
 

"Du lässt mich allein?"
 

Die Hand die leicht um die Zigarettenschachtel lag, zog sich um die Pappe und drohte sie zu zerdrücken.
 

Hab ich mich verhört, oder war das gerade eine fast verzweifelt klingende Frage?
 

Was ist hier bloß los?

Das ist nicht der Lorenor Zoro, der mir vor weinigen Stunden den Teller hinterher geworfen hat oder mit die Hängematte wegzog.
 

Ich blicke in die Augen eines Menschen, bei dem ich zuerst gedacht hatte, das es unmöglich sei, das er Gefühle haben könnte.

Aber das wie sein Blick jetzt auf mich wirkte, ließ mich die Vermutung aufgreifen das ich selbst die gefühlslose Person war, die einen ohnehin schon dem Tode geweihten Menschen noch alle Rippen zermalmen musste nur um seine Emotionen zu befriedigen.
 

Zoro schüttelte den Kopf und ein kleiner Rinnsal roter Flüssigkeit drang aus seiner Nase, die er aber sofort mit dem Handrücken beseitigte.
 

Allmählich riss ich mich zusammen und ließ ein Schnaufen von mir hören.
 

Nun gut! Fassen wir zusammen!

Ich schlafe hier unten in aller Ruhe, als er kommt und so tut als würde er sich sorgen um mich machen, dann reißt er mit meinen Halt weg und als ich richtig sauer auf ihn bin, behauptet er das ich ihn hasse sollte....
 

Ihn hassen!

Hassen...

Also soll ich das so verstehen das er mich gegen sich haben will, weil er nicht wollte, dass ich erfahre, dass er mich...
 

NEIN!

Du denkst diesen Gedanken nicht zuende!

Das ist doch bekloppt!
 

Das ganze gerät aus dem Ruder!

Ich hab keinen Bock mehr mir über die Scheiße den Kopf zu zerbrechen!

Lasst mich alle in Ruhe!
 

Besonders du, Zoro!
 

"Was guckst du mich so an? Geh doch endlich, wenn du willst!"
 

Vor lauter denken hatte ich vergessen das ich die ganze zeit vor mich hingestarrt hatte.

Zu meinem Übel auch noch mitten in sein Gesicht.

Kein Wunder das er sich jetzt angesprochen fühlt.
 

"Das einzige was ich will ist ein ruhiger Tag auf dem Liegestuhl in der Sonne!", gab ich geistesabwesend von mir und blickte aus dem Bullauge neben Zoros Leib.
 

Der Schwertkämpfer zog skeptisch die Augenbraue hoch und ich schenkte ihm nun wieder meine Aufmerksamkeit.

Mir ging eine Frage im Kopf umher und ich wusste sofort, als sie sich das erste mal aufgetan hatte, das ich sie nicht loswerden würde, bevor sie nicht beantwortet war.
 

Mein Umfeld ignorierend sprach ich sie schließlich aus.
 

"Was willst du wirklich, Zoro?"
 

"Dich!"
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Bin ich gaga?

jaaaaaaaaaaaaaa! *heftig nickt* ^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (174)
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Von:  Aeris1988
2014-06-15T20:54:03+00:00 15.06.2014 22:54
Meiner Meinung nach die Beste Fanfic überhaupt...die leider nie ein Ende gefunden hat. Diese Geschichte verfolgt mich schon seit Jahren und dieses Ende ist leider sehr viel zu offen für meinen Geschmack. Es ist wirklich sehr traurig das dies hier nie ein richtiges Ende gefunden hat... ich würde wirklich gerne wissen wie es weiter geht.

Aber auch ohne richtigen Abschluss ist sie die beste FF und keine andere die ich gelesen habe konnte es bisher mit ihr aufnehmen.

Also aller größten Respekt zu diesem Werk !
Von:  zeusy
2009-10-01T19:25:00+00:00 01.10.2009 21:25
mein Komi zu deiner FF?

Hammer, einen solchen Sanji wollt ich immer sehen. Zorro perfekt getroffen mit seinem Stolz und zickengehabe.

deine Schreibweise genial, ich muss zugeben ab und zu war ich genauso Wütend wie Sanji und hab mit jedem Moment des inneren Kampfes mitgekäpft. ich glaub ich hab sogar nen Blauen Fleck von Ruffy als er mich .. Äh Danji festhielt.

Ich würde es gerne sehen wenn du weiterschreibst. ach wenn das ganze 5 Jahre her ist. tja bin nu mal neu auf n Board und kam so mit jetzt erst zuum lesen.
also wenns am Biermangel liegt? Ich glaub ein Paar leute und ich würden die nen Jahres vorrat kaufen, wenn du nur dann weeiterschreiben kannst.
Mich würde es interessieren ob sie es rechtzeitig zur Insel schaffen? und ob es wirklich ein gegenmittel gibt. nicht das es dann doch viel zu spät ist.
ansonsten hoff ich das dich die Motivation packt und du dich hinreizen lässt, wieder etwas nieder zuschreiben.
so lang verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
(Ach scheiß auf das freundliche Geplänkel)
liebe grüße ich halt ne das klein Zeusylein
Von:  MarieSoledad
2008-04-16T10:33:57+00:00 16.04.2008 12:33
hey, geht es eigentlich mal weiter ist es endgültig abgebrochen?
ich persönlich fände das ausgesprochen schade, denn es ist eine der wenigen storys die eine "realistische" (als nicht völlig aus den fingern gesogene) handlung hat und die die beziehung zwischen sanji und zorro interessant macht und nciht nur die übliche mary sue, bzw. "ich lieb dich ja schon soooo lange, hab mich aber nie getraut was zu sagen" "ich liebe dich auch schon soo lange und hab mich nie getraut was zu sagen" kuss, happy end >.<

bitte, bitte mach weiter.
ich weiß zwar nicht, wie es dir persönlich jetzt geht, und wie leicht bzw. scher du dir dabei tust, aber ich wünsch dir auf jeden fall alles beste :)

Von: abgemeldet
2008-02-12T12:42:44+00:00 12.02.2008 13:42
Das kapitel gefällt mir sehr gut!
Du hast Sanji´s Gedanken und Gefühle echt super dar gestellt!
Mal aus seiner Sicht zu schreiben ist echt gut!
Hab ich vorher noch nicht gelesen!
^^
Werd mir natürlich auch noch die andern Kapitel ansehen! ^^
Mach weiter so! ^^
Von: abgemeldet
2007-07-14T19:14:23+00:00 14.07.2007 21:14
Akuma das kannst du nicht machen >.< Du benachteiligst uns fanfic fans gegenüber deinen Doji Fans... gut ich muss zugeben mitlerweile bin ich auch zu einem deiner Doji Fans geworden....aber trotzdem DIESE ff ist der HAMMER !!! Und sie verdient es zu Ende gebracht zu werden >_<
Ich habe deinen Weblog gelesen und weiß das du eine ziemlich harte Zeit hinter dir hast ... und trotzdem bin ich so treist dich hier anzuflehen weiterzuschreiben ... Gomen !!! Aber ich warte schon soooo lange auf eine Fortsetzung.. Naja tröste mich jetzt indem ich alles nochmal lese aber das hält mich nicht mehr lange hin >_> Ich bin eigentlich nur noch ab und an bei Animexx um zu schauen ob du endlich weiter geschrieben hast -.-
lg
Von:  Futhark
2007-06-23T22:45:08+00:00 24.06.2007 00:45
O.O
hab grad alles auf einmal durchgelesen *rauch überm kopf energisch wegwisch*
*ufff*
^^ geil!!!!!!!!
ich wusste, dass zorro wollte, dass sanji ihn hasst, ich hab ma so ne ähnkliche ff geschrieben aber nie reingestellt =.="
BITTTTTTTTTTTTTEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEe schreibt weiterrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr

Von:  MarieSoledad
2006-11-28T18:52:50+00:00 28.11.2006 19:52
wow, die story ist endgeil! bitte schreib schnell weiter - auch wenn du schon ne weile nicht mehr upgedated hast hoffe ich doch, du hast sie nicht aufgegeben. nicht an der stelle!!!! das ist ein total fieser cliffhanger!!!!
aber die geschichte ist einfach nur genial!

allgemeine frage in die runde: kann mir wer erklären, wie man ffs zu den favoriten gibt? irgendwie hab ich das nicht durchschaut.
Von:  Gilli
2006-11-05T20:52:56+00:00 05.11.2006 21:52
*sich bei den Kommis umsieht*
Hey, wo ist mein Kommi?
...........
...........
...........
ICH HAB NOCH GAR KEINEN GESCHRIEBEN?!?!?!?!

Wie kann ich nur? Das hier ist eine der coolsten, tollsten FFs die je gelesen habe und zu dem Kapi ist noch kein Kommi von mir da!

Gomen nasai T______T *schäm* m(_ _)m *verbeug*

Also, das Kapi ist mal wieder voll Klasse (^_^)b bes. der voll fiese Zoro und der arme(?) Sanji. ^^
Ich liebe diese FF ^^ und dich ^^ und die zwei ^^ und das Schlusswort von Zoro ^^ (XD XD)

Bitte schreib bald weiter ^^ (ich verspreche bald mit meinem nächsten Kapi fertig zu sein *nicknick* (-_-) (_ _) (-_-) (_ _) )

Mata ne deine Gilli ^^ *knuddel und knuffel* ^^
Von:  shiru
2006-10-07T11:27:30+00:00 07.10.2006 13:27
O________________O
*haff*
endlich durch *schweißwegwisch*
mal angesehen davon, dass sich etliche tipp und rechtschreibfehler eingeschlichen haben (nicht, dass mir so etwas nicht passierenwürde *pfeif*)...

coole idee, und was ein schluss!
will mehr davon haben o.o
Von:  loscar
2006-10-03T14:51:26+00:00 03.10.2006 16:51
eyööö *anpieks*... gehts bei der story irgendwann ma weiter?
hab mich grad durchgekämpft ^^ und brauch ne fortsetzung
ich find die einfach genial... also hopp hopp weita schreibääähn *befehl*
biba
dat loscar


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