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Briefe aus dem Trommelfeuer

[Erwin Smith x Levi Ackerman] || Wenn ich dich nicht sehen kann, lass mich in Gedanken bei dir sein
von
Koautor:  KawaiiBlueHero

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Brief von Erwin Smith an Levi Ackerman. Calais, 30. August 1914

Monsieur Ackerman,
 

ich habe Ihren Brief erhalten, wenn auch über so viele Umwege, dass ich ihn bereits verloren glaubte. Ich habe mich außerordentlich darüber gefreut, weswegen ich Ihnen sofort antworten möchte. Nicht nur, dass ich Sie nicht warten lassen will, sondern darüber hinaus, weil es mich zerstreut und eine wunderbare Ablenkung bringt. Meine Kameraden sind bereits - wie es auch in Ihren Zeitungen berichtet wurde - auf dem französischen Festland angekommen. Es war uns darüber hinaus bereits möglich, bei Helgoland einen ersten Sieg über die Deutschen davon zu tragen. Wir haben Gefangene gemacht, einige von ihnen sind bei uns an Bord, doch die meiste Zeit über verhalten sie sich ruhig.
 

Seit ich die Ehre hatte, Ihre Angestellten - oder viel mehr Freunde - kennenlernen zu dürfen, verspüre ich tiefen Dank darüber, dieses Fragment Ihres Lebens und Persönlichkeit kennenlernen zu dürfen. Oder sollte ich eher sagen: Seit ich Ihre Familie kennenlernen durfte?
 

Der von meiner Heimatstadt am weitesten entfernte Ort müsste, wenn mich nicht alles täuscht, Australien vor einigen Jahren gewesen sein. Bedauerlicherweise fiel der Aufenthalt kürzer aus, als ich es mir erhofft hätte. Die sengende Hitze kann mit keinem anderen Klima verglichen werden. Der Pariser Sommer ist da wesentlich angenehmer.
 

Was das Tanzen angeht, kann ich Ihnen nur beipflichten. Eine Aufforderung zum Tanze ist etwas, dass ich nur unter bestimmten Bedingungen ausschlagen kann. Beispielsweise, wenn ich mit einem wundervollen Gesprächspartner zusammen bin, wie Ihr einer wart.
 

Mr. Zacharius wird von mir schlichtweg ‚Mike’ genannt. Wir sind zusammen in der gleichen Nachbarschaft aufgewachsen, besuchten die gleiche Schule, machten im gleichen Jahr unseren Abschluss und sind selbst der Marine gleichzeitig beigetreten. Er ist, wenn man so möchte, mein bester und engster Freund.
 

Es tut mir unendlich leid, aber ich werde Ihnen nicht das Seemannsgarn liefern können, nachdem Ihr verlangt. Jedoch kann ich Ihnen eine Anekdote erzählen, die Mike und mir in unseren frühen Jahren bei der Marine widerfahren ist und die Sie hoffentlich zufrieden stimmen wird. Ich kann mich kaum daran erinnern, wie es dazu kommen konnte, aber ohne Zweifel bildete Alkohol einen nicht zu unterschätzenden Einflussfaktor. In anderen Worten: Wir waren sturzbetrunken.
 

Es geschah vor der australischen Küste. Wir... borgten uns eines der Beiboote und endeten in einem dicken, schmutzigen Sumpf, weit weg jeder Zivilisation und Kameraden. Mit vereinten Kräften fingen wir uns ein Krokodil und verschnürten sein riesiges Maul mit unseren Gürteln. Wir kehrten sicher zurück, begleitet von dem Krokodil, das nun unser Gefangener war, und platzierten das arme Tier in der Kabine unsere Ausbilders. Es muss nicht erwähnt werden, dass wir zuvor die Gürtel entfernten. Wenn ich mich an diese Tage erinnere... Natürlich habe ich derlei dummes Zeug nicht zu oft verzapft.
 

Bezüglich der Rekrutierungsversuche der französischen Regierung halte ich ‚ködern‘ für den falschen Begriff. Die rapide Zunahme feindlicher Truppen zwingt Ihre Regierung zu einem solchen Verhalten. Noch während ich Ihren Brief las, keimte in mir die Frage, warum Ihr Euch nicht selbst freiwillig meldetet.
 

Ich freue mich sehr auf Ihre Antwort.
 

Erwin Smith



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