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Wenn ein Wunsch Realität wird

von

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Entführung

-Hailey-

„HAILEY!!“, jemand schrie, doch ich drehte mich auf die Seite und ignorierte es. „Eustass Hailey! Steh auf. SOFORT!“ Ein lautes klopfen an meiner Tür, doch auch das ignorierte ich und zog mir die Decke über den Kopf. Kann man nicht mal ausschlafen?!

Die Tür flog mit einem lauten krachen auf, doch ich tat so, als ob ich feste schlafen würde. „Kid!“ „Was? Sie soll aufstehen!“ „Ja, aber nicht so!“ „Mir egal! Hailey! Steh. Sofort. AUF!“, Kid brüllte durchs ganze Zimmer und was machte ich. Ich zog die Decke nur noch mehr über meinen Kopf und murrte „Noch fünf Minuten!“ Doch es machte ihn nur noch wütender. „HAILEY!...“ „Kid nicht!“, rief Killer und ich hörte nur ein poltern. Genervt schlug ich die Decke weg und drehte mich um und sah beide verschlafen an. Ich rieb mir noch mehrmals verschlafen die Augen, bis ich richtig sehen konnte. Der Anblick war zum brüllen. Killer hatte einen Arm um Kids Brust und hielt ihn zurück, mit seiner anderen Hand versuchte er Kids Hand aufzuhalten, damit dieser mir nicht eine Verpassen konnte. Es war einfach nur komisch, wie sie mit einander rangelten. Kid sah mich wutentbrannt an, als ich anfing zu lachen. Großer Fehler, denn nun hatte ich es endgültig zu weit getrieben. Killer konnte ihn nicht mehr zurück halten und ich wurde prompt am T-Shirtkragen gepackt und in die Luft gezogen. Das Lachen verging mir sofort. „Was gibt es da zu lachen?!“ knurrte Kid und funkelte mich bösartig an. „Es tut mir Leid! Ich… Ihr… es sah lustig aus.“ Fing ich an zu stottern. „Kid lass sie doch.“, riet ihm Killer. „Das wirst du noch bereuen.“, knurrte er mich noch mal an, dann lies er mich aufs Bett fallen. „Was hast du da eigentlich an?“, fragte er mich, nun nicht mehr ganz so wütend. Ich sah an mir runter und runzelte die Stirn. Ich zupfte an dem T-Shirt und versuchte mich zu erinnern, doch ich wusste es nicht. „Es ist von mir.“, sagte Killer schlicht in die Stille. Überrascht sah ich ihn an, auch Kid tat es. „Du bist bei der Feier eingeschlafen und ich hab dich ins Bett getragen, da alle anderen zu betrunken waren. Und da du keine Schlafsachen hast hab ich dich in eins meiner T-Shirts gesteckt. Du kannst es behalten.“, er sagte es, als ob er über das Wetter reden würde. Ich lief währenddessen rosa an und sah mir das T-Shirt nochmal an. Es ging mir bis zu den Oberschenkeln und war schlicht in einem leichten Hellblau. „Danke.“ „Zieh dir was anderes an und dann hol dir was zu Essen. Ich warte im Trainingsraum auf dich. Und beeil dich!“, sagte Kid nun, bevor noch einer etwas sagen konnte. Ich nickte ihm zu und er verschwand mit Killer.

Ich zog mir schnell Hose und schwarzes Bandeau  an und ging dann in die Kombüse. Ich ging zum Kühlschrank und zog mir Brot und Aufstrich heraus. „Ehm…“, fing jemand hinter mir an und ich sah von meinem Brot auf. Ein hochgewachsener Mann mit kurzen schwarzem Haar stand hinter mir. Er hatte eine Narbe, die sich quer über seine Brust zog. Er trug eine schwarze Felljacke, schwarze Hose und braune Stiefel. Dazu hatte er sich eine Eisenkette umgehängt. Nachdem ich ihn von Kopf bis Fuß gemustert hatte, drehte ich mich wieder meinem Brot zu. „Ja?“, fragte ich noch. „In zwei Stunden gibt es Mittagessen.“

Was interessiert mich das? Ich hab jetzt Hunger! Und das Training beginnt gleich. Ohman *seufzt* „Ich hab aber jetzt hunger, außerdem muss ich gleich zu meinem Training mit Kid.“ Dabei drehte ich mich zu ihm um und biss in mein Brot. „Achso… ja.. ähm…“ Ich schluckte den Bissen runter. „Wie heißt du überhaupt?“, fragte ich ihn dann. „Akeno. Ich bin hier der Koch.“ „Hmpf… nett dich kennen zu lernen.“, sprach ich zwischen zwei Bissen. „Es tut mir leid aber ich muss los. Kid wartet und ich sollte mich beeilen. Bis später Akeno.“ Ich räumte während ich sprach alles wieder ordentlich weg und lief aus der Kombüse.

HmHmm wo muss ich überhaupt hin? Ich lief am Bad vorbei den Gang weiter und eine Treppe runter. Eine Tür stand offen und ich ging auf sie zu. Bingo. Ich trat ein und fand mich in einem ziemlich großen Raum wieder. Überall waren Hanteln und son Zeug verteilt. Auch Waffen gab es hier. Kid saß mit Killer auf einer Bank und beide stemmten Gewichte. Als sie mich bemerkten, winkte mich Kid her und Killer legte seine Hanteln weg. Kid grinste mich dabei hämisch an und ich wusste, dass dieses Training die Hölle sein wird.

„Zuerst werden wir dich in Form bringen. Mit so einem zierlichen Körper kann man nicht kämpfen, du würdest keine zwei Sekunden aushalten. Hmm womit fangen wir an.“ fing Kid an. In den nächsten zwei Stunden musste ich Liegestütze und Sit Ups machen, sowie mit den Hantel trainieren. Ich war schon nach 5 Liegestützen im Arsch, doch mit Kid war nicht zu Spaßen. Er drohte mir regelmäßig und lachte immer wieder diabolisch. Das Training war der Horror. Als wir zum Essen geholt wurden, konnte ich kaum noch laufen. Mir tat einfach alles weh. Hätten wir nicht mit etwas leichterem Anfangen können, beschwerte ich mich innerlich und funkelte Kid’s Rücken böse an. Meine Laune war im Keller. Ich saß Kid mal wieder gegenüber und rechts von mir Killer. Es war wohl nun mein Standartplatz. Ich aß schweigend und in meinen Gedanken fluchend, ohne jemanden groß anzusehen. Killer aß wie immer nichts und nahm sich später was mit aus Zimmer. Mich reizte es ja schon, ihn mal ohne Maske zusehen, aber ich glaube dann wäre ich tot.

Nachdem Essen schleifte mich Kid halb hinter sich her, zurück in den Trainingsraum, diesmal ohne Killer. Doch es machte keinen Unterschied. Killer hatte für sich trainiert und uns kaum beachtet. Nach zwei weiteren Stunden der Folter, war das Training für heute beendet. Ich lag keuchend am Boden und rang nach Luft. Mir tat einfach alles weh und ich wollte nur noch schlafen. Doch Kid zog mich auf die Beine und schleppte mich ins Bad. „Dusch dich und dann komm in meine Kajüte.“ Meinte Kid noch und schob mich ins Bad. Ich ging kalt duschen und stand eine Weile nur so da. Dann wusch ich mich schnell und zog mich wieder an. Meine Haare rubbelte ich mir nur kurz mit einem Handtuch ab, sodass sie nicht mehr tropfnass waren und verließ das Bad und ging auf Kids Kajüte zu. Sie lag schräg gegenüber von meiner und mit einem klopfen trat ich ein.

Seine Kajüte war recht groß. Ein großes Bett stand an einer Wand, eine Kommode und ein Schreibtisch, sowie ein Regal füllten das Zimmer und zu meiner rechten war eine Tür, wo ich das Bad vermutete. Ohne zu fragen ging ich auf das Bett zu und setzte mich erschöpft drauf und sah Kid an, der an seinem Schreibtisch saß. „Da wir vermutlich erst in zwei Wochen eine neue Insel erreichen, sind dort ein paar Sachen für dich. Sie gehören Isamu. Er ist der kleinste von uns und sie könnten dir einigermaßen passen.“, er deutete auf seine Kommode, wo ein paar T-Shirts und eine Hose lagen. „Danke.“ Erwiderte ich erschöpft unfähig aufzustehen. Kid’s Bett war zu einladen und so schön weich. „Ach und noch was. Verschaff dir ein wenig Respekt. Meine Jungs halten dich für zu schwach und zu Mädchenhaft.“, fuhr er fort. Er sprach ganz verändert mit mir, weder aggressiv noch belustig oder sonst was, einfach nur normal und völlig gelassen. Ich nickte ihm nur zu und konnte nicht anderes als mich rücklings ins Bett fallen zu lassen. Ich hatte keine Kraft mehr meinen Oberkörper aufrecht zu halten. „Gut.“ murmelte ich noch. Nach einigen Minuten der Stille und ich schon halb am einschlafen, fing Kid an zusprechen. „Wie war deine Kindheit eigentlich?“

Wow hat er das wirklich gefragt? „Sehr schön.“ Murmelte ich ihm zu, doch die Dunkelheit zerrte mich weiter in die Tiefe und ich bekam so nicht mehr mit, was er drauf erwiderte. Ich war einfach vor Erschöpfung eingeschlafen.

Irgendwann wachte ich auf und wusste nicht wo ich war, aber es war mir ziemlich egal, da ich dringend ein Bad brauchte. Mit müden Augen stieg ich aus dem Bett und suchte meine Zimmertür. Es war recht dunkel und nur spärlich drang das Mondlicht ins Zimmer. Ich erfühlte eine Tür und drückte sie leise offen. Verwundert zog ich eine Augenbraue hoch. Ich stand in einem Badezimmer und nicht auf dem Gang. Doch noch halb im Schlaf zuckte ich nur mit den Schultern, schloss die Tür und suchte nach dem Lichtschalter. Vom Licht geblendet ging ich aufs Klo, wusch mir die Hände und löschte das Licht so schnell es ging. Als ich ins Zimmer zurück trat, sah ich nichts mehr. Das Licht war einfach zu hell gewesen für meine müden Augen. Ich tastete mich vorsichtig zurück zum Bett und fluchte leise, als ich es mit dem Schienbein voran fand. Au das gibt einen blauen Fleck!

Ich ließ mich ins Bett fallen, drehte mich auf die Seite und schlief binnen Sekunden wieder ein.

Mhh… was pustet mich denn da an! Nach ein paar weiteren Stunden Schlaf, wachte ich durch einen Luftzug auf. Luft blies mir in regelmäßigen Abständen ins Gesicht. Verstimmt grummelte ich leicht und drehte mich um. Doch plötzlich regte sich etwas neben mir im Bett, nachdem ich mich auf den Rücken gedreht hatte. Starr vor Entsetzen lauschte ich, dabei hielt ich die Augen zu und Luft an. Nach einer kleinen Pause der Stille und dem gleichen Luftzug an meinem Ohr, hörte ich ein leises Schnarchen. Augenblicklich riss ich meine Augen auf. Das Zimmer war nun hell erleuchtet. Ich drehte, nach einigen Sekunden der Gewöhnung ans Licht, meinen Kopf ganz langsam nach rechts – WOAHHHH!!!!!- Knall!

Ich fiel aus dem Bett und zog scharf die Luft ein. Ich hatte mich so sehr erschrocken, dass ich nach hinten gerutscht war und mit dem Rücken zuerst auf den Boden aufschlug. Mit schmerzverzehrtem Blick rieb ich mir meinen Rücken und stand langsam auf. Auf dem Bett lag ein halb nackter Kid und schlief. Ich konnte es nicht fassen. Er hatte mich ernsthaft in seinem Bett liegen gelassen?! Ich schlich so leise es ging auf die Tür zu, die aus dem Zimmer führte. Schnell sah ich nochmals über die Schuler zu Kid. Er hatte sich, nun da ich nicht mehr neben ihm lag, ausgebreitet und die Decke war ihm dabei verrutscht. Er lag nur in Boxershort dort und ich wand mit roten Wangen den Blick ab und verließ schnell das Zimmer. Auf dem Gang war zu meinem Glück niemand. „Puhhh…“, atmete ich aus und war nun hellwach. Nach dem Schock nicht anderes zu erwarten. Ich entschied mich aufs Deck zu gehen und mir den neuen Tag anzusehen. Ich betrat das Deck und sah mich um. Zwei Männer saßen am Totenkopf mit dem Rücken zu mir und einer saß im Krähennest. Ich kannte bis jetzt nur einen und das war Akeno. Er saß mit beim Totenkopf.

Ich streckte mich einmal ausgiebig und sog die frische Luft ein. „Morgen Jungs!“, rief ich dann mit lauter Stimme.

Wie war das? Ich soll mir Respekt verschaffen? Na dann mal Los!

Ich grinste Akeno und den anderen schief an und ging auf sie zu. Beide sahen erst leicht erschrocken aus, dann neugierig. Schon fast durchdringend starrten sie mich an während ich näher kam.

Ich wusste schnell warum sie so starrten.  Erstens hatte ich nur meine Hose und mein schwarzes Bandeau an. Zweitens hatte ich keine Fliegerbrille im Haar, sodass mein Pony mir ins Gesicht fiel und sie mussten bestimmt noch welliger sein als sonst. Ich bin mir nur kurz durch die Haare gefahren, damit sie nicht in alle Richtungen abstanden. Und drittens, weil es wohl sehr früh am Morgen war. Die Sonne war grade erst aufgegangen und hing noch tief am Horizont. Doch ich ließ mich nicht einschüchtern und blieb vor den beiden stehen. Akeno war bestimmt einen halben Kopf größer als ich und ich musste zu ihm aufsehen.

„Machst du mir Frühstück?“, fragte ich ihn zuckersüß und grinste weiter schief. „Ähm… ja. Irgendwelche Wünsche?“, er stammelte leicht und lief dabei rosa um die Nase an. „Nein.“ Ich lächelte ihn nochmals an, dann verschwand er in Richtung Kombüse. Ich wand mich nun an den anderen. „Und du bist?“ Ich musterte ihn. Er war nur ein bisschen größer als ich, vielleicht 1,80m. Er hatte dunkelblonde kurze Haare, kantiges Gesicht, braune Augen und trug ein graues T-Shirt, rote Jacke und eine braune Shorts mit schwarzen Schuhen.

„Isamu.“ „Schön dich kennen zu lernen. Ach und danke für die Sachen.“, ich grinste ihn nun etwas breiter an und setzte mich auf den Totenkopf. Der Wind wehte mir leicht durchs Haar. Es war schon recht warm für den Morgen. „Sag mal Isamu, seit ihr alle so unhöflich?“, ich sah aufs Meer hinaus. „Es kommt auf den Gegenüber an.“, seine Stimme klang fest und ein leiser unfreundlicher Ton schwang mit. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn fest in die Augen. Mein Lächeln war verschwunden. Ich bin schließlich Kids Schwester und ich wusste ja wie Kids Charakter war und das musste ich nur nachmachen, aber auf meine Art und Weise.

„Hör mal gut zu ja. Ich bin nicht irgendwer! Ich bin Kids Schwester und verdiene etwas mehr Respekt von euch. Auch wenn ich erst kurz hier bin, aber ich war nicht unfreundlich zu euch! Und ich mag zwar jetzt noch schwächer sein als ihr, aber ich trainiere und werde es euch schon zeigen, wie stark die Schwester des Captains ist!“, während ich sprach schenkte ich ihm ein bittersüßes Lächeln. Wir starrten uns noch einige Sekunden so an, bis er dann antwortete „Tut mir aufrichtig Leid Miss Eustass.“ Er verneigte sich leicht als Entschuldigung. „Ich hoffe, wir können von neuem Anfangen?“ Ich musterte ihn kurz prüfend, doch sein Lächeln schien echt und freundlich zu sein. „Klar doch.“, lachte ich auf und lächelte zufrieden wieder aufs Meer. „Ach und du kannst mich Hailey nennen.“ „Okay. Sag mal warum bist du denn schon wach? Es ist ziemlich früh am morgen.“ Ich schloss meine Augen und genoss den Fahrtwind. „Ich konnte nicht mehr schlafen.“

„Ähm Miss Eustass das Frühstück ist fertig.“, rief Akeno übers Deck. Ich stieg vom Totenkopf und ging auf ihn zu, er verschwand vor mir noch im Schiff. In der Kombüse setzte ich mich und aß meine Pfannkuchen mit Obst. „Akeno du kannst mich ruhig Hailey nennen. Und dein Essen schmeckt wunderbar.“, ich nahm genussvoll den nächsten Bissen. „Das freut mich.“ Akeno wandte sich wieder den Vorbereitungen für das Frühstück der restlichen Crew zu und ich aß meines auf. Die Wachheit von heute früh verschwand schnell und ich unterdrückte ein Gähnen. „Akeno falls mich Kid oder Killer suchen ich bin in meiner Kajüte und leg mich nochmal hin.“ Ich schleppte mich aus der Kombüse und ging müde in meine Kajüte. Dort lies ich mich aufs Bett fallen und schloss die Augen. Meine Arme und Beine taten weh und ich schlief wieder ein.

‘HAILEY! LAUF! Alina schrie und ich sah wie jemand sie am Arm gepackt weg schleifte. LAUF!! Schrie sie verzweifelt und versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Ich drehte mich um, doch ein Mann versperrte mir den Weg. Ich trat nach ihm, doch es half nichts. Er packte mich und warf mich über seine Schulter. Alina und ich landeten in einem Verlies. Doch nach ein paar Stunden tauchte ein merkwürdiges helles Licht auf und ich fiel vom Himmel‘

Schweißgebadet wachte ich auf. Was sollte das?! War das meine Vergangenheit? Hab ich doch mit meiner Lüge die Geschichte verändert?? War das Alinas und meine Vergangenheit hier? Ich wusste es nicht, aber es war alles so logisch. Ich drehte mich auf die Seite und versuchte wieder einzuschlafen. Doch kaum hatte ich die Augen geschlossen klopfte es an der Tür. „Training!“, rief Kid. Na super. „Ja gleich!“ rief ich schwach zurück. Ich streckte mich noch, bevor ich auf stand und in den Trainingsraum ging.

Es vergingen neun Tage. Mein Alltag bestand aus Frühstücken, Training, Mittagessen, Training, Abendessen und Schlafen. Nach zwei Tagen fingen wir an mit Schwertkampf. Ich war grottenschlecht und das machte Killer fertig. Kid kämpfte ja nur mit seiner Teufelskraft und hatte Killer die Aufgabe überlassen mir das Schwertkämpfen beizubringen. Killer war anfangs noch sehr geduldig, da er nur die Grundlagen mit mir durchging. Doch als wir dann zum praktischen Teil übergingen, war er nach zwei Stunden schon am Limit seiner Geduld. Er meckerte immer wieder, ich sei zu schwach und habe nicht die Muskelkraft dafür und das es noch lange dauern würde, bis ich überhaupt richtig kämpfen konnte. Mein Körper bestand nur noch aus blauen Flecken, doch ich hatte mir am fünften Tag geschworen das durchzuziehen und das ich stark werden würde. Ich musste hier erstmal überleben und dafür muss ich stark sein. Auch sprach ich mit Alina über die Träume, sie hatte dieselben und wir kamen zum Schluss, dass wir wohl hier ebenso wie in unserer Welt eine Vergangenheit haben und wir sie uns eingestehen müssen. Falls wir nicht zurückkommen, hatten wir hier ein Leben, welches eine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hat. Ich war überzeugt, dass wir nie wieder zurück kommen, auch Alina zweifelte daran. Ich hatte mich an die Crew und Kid gewöhnt und Alina ebenso an ihre Crew und Law, auch wenn Law ab und an ziemlich angsteinflößend und bedrohlich war. Alina musste ebenso wie ich trainieren. Ihr erging es aber etwas besser, sie kämpfte schon sehr gut und das sogar mit zwei Katana. Aber es überraschte mich nicht, sie wollte schon immer mal mit Schwertern kämpfen und unsportlich war sie auch nicht. Ich war zwar auch sportlich nur nicht im kämpfen. Ich wollte gerne mit zwei Sai Schwertern kämpfen, doch Killer meinte ich soll erstmal mit einem Katana klar kommen. Alina sagte mir auch, ich solle Tagebuch führen, damit wir uns unsere Abenteuer erzählen können und was uns sonst noch beschäftigt, da wir nicht immer die Zeit haben werden zu Telefonieren. Und so war es auch. In den neun Tagen haben wir grade mal einen Tag gehabt uns alles zu erzählen. Am vierten Tag haben wir Rivers Mountain erreicht und ich muss sagen, es war die Hölle. Diesen Berg hoch war der reinste Wahnsinn! Mir wurde das erste Mal schlecht und ich konnte mich nur an der Reling festkrallen. Als wir dann ans Kap der Zwillinge an kamen, mussten wir kurz unser Schiff reparieren. Wir segelten weiter, dem Log-Port folgend zur ersten Insel der Grandline, Naris.

„Hey Kid!“ Ich saß mal wieder auf dem Totenkopf und der Wind wehte durch meine Haare. „Was gibt’s Schwester?“ Kid hatte irgendwann angefangen mich nur noch so zu nennen, außer er war mal wieder sauer auf mich. Es gefiel mir irgendwie und es vermittelte mir ein Gefühl der Zugehörigkeit in diese Welt. Er stand nun hinter mir. „Wenn wir auf der Insel sind, wer kommt denn dann mit mir shoppen?“ „Killer und Isamu. Heat und Wire kommen mit mir. Wir erkunden die Insel. Aber gibt bitte nicht zu viel aus. Wir brauchen noch was für die Vorräte.“ Kid legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich war schon längst nicht mehr überrascht ihn so nett zu erleben. Wenn man ihn besser kennen lernt war er nicht immer der böse, reizbare und streitsüchtige Captain. Kid war aber wahrscheinlich auch einfach noch netter zu mir, weil ich ja seine Schwester war. „Keine Sorge ich kaufe nur das Nötigste. Also Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winterklamotten. Ach und noch ein paar Frauensachen.“ Ich drehte meinen Kopf und sah lächelnd zu ihm hoch. Er verzog leicht das Gesicht nickte aber seufzend. „Wenn’s sein muss.“, meinte er nur.

„Land in Sicht!“, rief Isamu vom Krähennest. Ich drehte mich wieder dem Meer zu und sah die Insel. Endlich, schoss es mir durch den Kopf. Kid war wieder weg gegangen und erteilte nun Befehle. Alle waren an Deck gekommen und gingen ihren Befehlen nach. Außer ich, ich musste hier nichts machen, da ich erstens eine Frau war und zweitens vom Training so geschafft war, dass ich eh keine Kraft mehr hatte um irgendwas zu machen. Die Insel näherte sich ziemlich schnell und bald schon ankerten wir am Hafen. Die Insel sah recht normal aus, schon eher bäuerlich. Manche Wege waren nicht gepflastert und ich hatte schon die Befürchtung nichts Schönes zu finden. Killer und Isamu gingen neben mir her und wir erreichten die Innenstadt. Hier sah es aber viel besser aus. Die Straßen waren gepflastert und ich konnte einige Läden ausmachen. Ich ging zielstrebig auf einen zu und trat mit einem murrenden Killer ein. Isamu sah es lockerer. Ich verstand mich richtig gut mit ihm, nachdem ich ihm meine Meinung gesagt hatte wurden wir gute Freunde, wie ich eigentlich mit allen anderen auch. Aber ich hatte auch den Eindruck, dass Isamu mich besonders gern hatte, mehr als nur freundschaftlich. Doch es war mir egal, ich wollte nichts von ihm und hatte eh nichts anderes im Kopf außer Training.

Ich ging durch die vielen Reihen des Geschäfts und zog ziemlich viele Anziehsachen heraus. Isamu kam mir dabei zu Hilfe. Killer hatte sich in der Zeit in eine Ecke verzogen bei den Umkleiden. Während Isamu die Sachen in die Umkleide brachte, suchte ich mir noch Schuhe aus. Nach bestimmt einer Stunde, hatte ich mich endlich entschieden und wir bezahlten. Ismau und Killer mussten die Taschen tragen und ich ging in den nächsten Laden und kaufte mir noch diverse andere Sachen, wie Tagebücher und Frauensachen. Der Einkauf dauerte knapp zwei Stunden und als wir zurück gingen kamen wir an einem Schwertladen vorbei. Ich blieb stehen und sah ins Schaufenster. „Hailey wir haben genug Waffen an Bord. Auch für dich haben wir welche also komm du hast schon genug Geld ausgegeben.“, brummte Killer und ich ließ die Schultern hängen und ging mit ihnen zurück. Er hatte schon recht, für den ganzen Einkauf hatte ich 40.000 Berry ausgegeben. Ich hatte wirklich nur das nötigste gekauft an Anziehsachen und das andere. Kurz vor dem Schiff meinte Killer dann, „Ab hier trägst du deine Einkäufe selber, du kannst es als Training sehen.“ Und schon musste ich meine Tasche selbst tragen, doch ich konnte nicht alle tragen und so half mir Isamu. In meiner Kajüte angekommen war ich leicht geschafft. Die Sachen hatte mehr Gewicht als ich dachte. Ich lies die Taschen erstmal stehen und ging zurück an Deck.

Killer saß auf der Reling. Ich ging zielstrebig auf ihn zu, denn ich hatte noch was auf dem Herzen. „Killer, ich geh nochmal in die Stadt.“ Er drehte sich zu mir und ich konnte nur raten wie er mich ansah, wahrscheinlich nicht begeistert. „Warum?“, kam es dann von ihm. „Ich will in den Schwertladen. Ich will nichts kaufen ich will einfach nur gucken.“ Er seufzte. „Gut ich komm mit.“ „Danke!“ ich umarmte ihn glücklich und sprang auch schon auf die Gangway. Killer sprang direkt auf den Steg und zusammen liefen wir in Richtung Stadt zurück. Doch soweit kamen wir nicht. Kurz hinter dem Hafen hörten wir ein Kampfgeräusch. Als wir näher kamen, sahen wir Kid, Wire und Heat gegen ziemlich viele Marine Leute kämpfen. „Da ist sie!“, rief plötzlich jemand und zeigte dabei auf mich. Ich verstand nicht recht. Killer hatte schon seine Sicheln gezogen und lies sie rotieren. Mehrere Soldaten kamen auf uns zu gerannt und Killer rannte nun auf sie zu. Ich musste erschrocken zu sehen wie einer nach dem nächsten zu Boden ging. Blut spritzte überall hin und mir wurde schlecht. Ich hatte noch nie einen Kampf gesehen und wie Menschen umkamen.

Plötzlich packe mich jemand. Er riss mich aus meiner Starre und ich versuchte mich zu befreien. „Hey! Lass mich los!“, schrie ich und versuchte meinen Arm los zu reißen. Nachdem ich ihm zwischen die Beine getreten hatte, ließ er los und ich rannte weg. Weg von Kid und den anderen, zurück zum Schiff. Doch ich kam nicht sehr weit, denn ein zweiter packte mich und schlang seine Arme um meinen Oberkörper, sodass ich meine Arme nicht mehr benutzen konnte. Er war zudem noch größer als ich und hob mich einfach hoch. „Nein! Was wollt ihr von mir?!“ schrie ich. Doch er sprach kein einziges Wort und schulterte mich kurzer Hand. „KID!! KILLER!! HIIEELLFFEEE!“ schrie ich mit aller Kraft und schlug auf den Mann ein. Ich sah wie sich Kid und Killer um drehten und Kid entgleisten die Gesichtszüge. Doch sie waren zu weit weg. Killer sprintete los, doch der Mann lief schon längs und wir verschwanden um eine Ecke und noch eine. Ich schrie immer noch um Hilfe, sodass Killer meiner Stimme folgen konnte. Doch dem Mann reichte es und setzte mich kurz ab um mir, mit einem Tuch den Mund zu verschließen. Meine Schreie wurden gedämpft und so konnte Killer meiner Stimme nicht mehr folgen. Ich gab es auch auf den Mann auf den Rücken zu schlagen, da mir die Kraft ausging und es eh nichts half. Tränen tropften auf den Boden und ich hatte schreckliche Angst. Der Mann brachte mich auf ein Schiff und übergab mich an einen anderen. Ich sah zu dem anderen hoch und musste schlucken. Es war ein Marinekapitän.

Wo bin ich nur reingeraten und warum. Der Captain gab den Befehl zum ablegen und schon sah ich wie wir die Insel verließen. Als wir schon ein Stück von der Insel weg waren sah ich Killer. Doch es war zu spät, wir waren schon zu weit weg. Ich konnte nur noch hoffen, dass sie mich schnell finden und befreien.

Ich wurde plötzlich hochgerissen und in die Brigg gebracht und mir wurden Handschellen angelegt. Das Tuch wurde mir vom Mund entfernt und ich wurde allein gelassen. Meine Tränen liefen unaufhörlich die Wangen runter und leise fing ich an zu schluchzen. Irgendwann versiegten sie und ich saß mit hängendem Kopf in meiner Zelle, die Arme auf den Rücken und in Handschellen gelegt. Ich war froh, dass ich meinen Mantel anhatte, da es ziemlich kalt war. Nach einiger Zeit hörte ich Schritte. Jemand setzte sich vor meiner Zelle hin und ich sah auf. Vor mir saß ein junger Mann mit kurzen, orangenem Haar unter der Cap. Es war der Marinekapitän. In mir kam Wut und Verzweiflung hoch.

„Wieso bin ich hier?!“, schrie ich ihn an. Er lachte nur als Antwort. „Weil du eine Piratin bist. Und noch dazu die Schwester von Eustass Kid. Wie alt bist du?“, sprach er ruhig. „Pah. Das werde ich dir nicht sagen!“, gab ich zickig zurück. „Na na. Du wirst mir das schon noch verraten. Ich verfolge die Kid-Piraten schon eine ganze Weile, aber dich haben wir erst in Briss gesehen. Wie kommt es das du erst da zu ihnen gestoßen bist?“ „Ich werde dir gar nichts sagen!“, ich funkelte ihn zornig an.

Ich werde ihm gar nichts sagen!

„Na gut, wenn du nicht anderes willst. Du wirst mir schon noch die Fragen beantworten.“, damit stand er auf und ein teuflisches Lächeln breitete sich aus. Mir lief es eiskalt den Rücken runter und ich hatte ein ungutes Gefühl. Sie würden mich Foltern, schoss es mir immer wieder durch den Kopf und ich hatte recht. Keine zehn Minuten später kam er mit zwei weiteren Soldaten zurück. Sie kamen in meine Zelle und beide Soldaten zogen mich auf die Knie, mein Oberkörper wurde aufrecht gehalten und meine Arme ausgebreitet. Der Captain trat vor mich und hob mein Kinn so an, dass ich ihn ansehen musste. In seiner rechten Hand hielt er einen Dolch. Panik stieg in mir auf. Mir wurde noch nie so eine Verletzung zugefügt und ich hatte panische Angst vor den Schmerzen. Ich sah mit geweiteten Augen nur den Dolch an und fing an zu zittern.

„Jetzt bekommst du also doch Angst. Gut so. Wirst du mir jetzt die Fragen beantworten oder muss ich dir erst Schmerzen zufügen?“, Vorfreude schwang in seiner Stimme mit und mir war klar, dass er mich nur zu gerne Verletzten wollte. Ich nickte lediglich und starrte weiter den Dolch an. „Schön also wie alt bist du?“ „21.“, meine Stimme zitterte leicht. „Seit ihr Zwillinge?“ „Ja.“ Er ließ mein Kinn los und ich senkte mein Kopf etwas und riss meine Augen vom Dolch los. „Schön. Und wie kommt es, dass du dich erst in Briss ihnen angeschlossen hast?“ Er ging nun hin und her. „Ich wurde von meiner Freundin getrennt und landete auf Briss schwer verletzt. Ein Marinesoldat fand mich und erkannte die Ähnlichkeit zu Kid und ich lief weg. Dabei bin ich in Killer rein gerannt und wurde Ohnmächtig. Er nahm mich mit aufs Schiff. Keiner von ihnen, selbst Kid, wusste das ich seine Schwester bin. Ich hab es ihm erst da gesagt. Ich hab erst nach meiner Abreise von Kid erfahren, als ich einen Steckbrief von ihm gesehen hab.“, ich sprach mit monotoner Stimme. „Ich gehe mal davon aus, dass du zur Crew gehörst?“, er stand nun wieder vor mir und hob mein Kinn an. „Ja.“

„Tz tz tz. Das wird deiner Mutter aber nicht gefallen. Tja wie der Bruder so auch die Schwester.“ „Was?!“, ich konnte es nicht fassen. Mutter?! War es also doch möglich, dass wir in zwei Welten gelebt haben? Und welche war nun die Richtige? „Du hast richtig gehört. Ich war persönlich auf Raspberry Island und hab mich dort umgehört. Es war nicht schwer heraus zubekommen, das Dorf gab mir reichlich Auskunft. Du war‘s schließlich unter zwei Namen bekannt. Was mich nur interessiert, warum hattest du zwei Nachnamen? Deine Mutter heißt schließlich nur Jarvis.“

Wie sollte ich ihm das beantworten? Ich wusste es selbst nicht.

Fieberhaft überlegte ich, was ich ihm sagen soll.

-Klatsch-

Mein Kopf flog plötzlich mit Wucht nach rechts. „AU!“, schrie ich auf und mir liefen sofort Tränen die Wangen runter. Meine linke Gesichtshälfte tat unglaublich weh. Anscheinend hat es ihm zulange gedauert und er hat mir eine Ohrfeige verpasst. Unter heftigen Schmerzen presste ich ein „Ich weiß es nicht“ heraus. „Warum solltest du es nicht wissen?!“, schnauzte er mich an und dann durchfuhr mich ein stechender Schmerz. „AHHH!“

Ich wand mich, doch die Soldaten hielten mich eisern fest. Mein rechter Unterarm tat weh und ich wusste, er hatte ihn mir aufgeschlitzt. Ein gellendes Lachen hallte durch die Zelle. Es machte ihm Spaß mir schmerzen zu zufügen. Ich schluchzte heftig und meine Sicht war verschwommen durch die ganzen Tränen und Schmerzen. „Fesselt sie! Und geht dann wieder an die Arbeit!“ Ich hörte nicht mehr wie er weg ging, da ich aufschrie, als sie meine Arme auf den Rücken drückten und der Schmerz in meinem rechten Unterarm schlimmer wurde. Als sie mich los ließen sackte ich unter Schmerzen zusammen und keuchte und weinte unaufhörlich.

Kid bitte rette mich! Es war der einzige klare Gedanke der mir immer wieder durch den Kopf ging. Die Schmerzen waren unerträglich und irgendwann hatte ich wohl das Bewusstsein verloren.  In den nächsten zwei Tagen lernte ich, was es heißt Hunger zu haben. Es war eine weitere Folterung und jedes Mal wenn er mich sah lachte er nur. Fragen stellte er mir keine mehr, aber er ließ es sich nicht nehmen mich immer wieder zu besuchen.

Einen Nachmittag kam er und ritzte mir zu seinem Vergnügen, die rechte Wange auf und stieß mir den Dolch in die linke Seite.

„Was passiert jetzt mit mir?“, fragte ich mit schwacher Stimme, als er mal wieder bei mir war. „Hahahaha. Ich werde dich an Vizeadmiral Garp aushändigen und dann…“, weiter kam er nicht, denn jemand brüllte „Piraten!!“ Ich riss mein Kopf in die Höhe und sah zum Captain. Er verzog das Gesicht und ging. „Sir es sind die Kid-Piraten!“, brüllte wieder einer.

Kid? Endlich

 Erleichterung breitete sich in mir aus. „Greift sie an! Sie dürfen uns nicht entkommen!“, rief der Kommandant und ich hörte wie sich Schritte näherten. Ich sah auf, als das Schloss meiner Zelle geöffnet wurde. Der Captain kam rein und ein teuflisches Grinsen war in seinem Gesicht. Er löste meine Kette und zog mich an den Handschellen auf die Beine, wobei die Schmerzen durch meinen Körper zuckten. Die Wunden hatten sich entzündet und taten bei der kleinesten Bewegung weh. „Du kommst schön mit. Mal sehen was dein Bruder jetzt tun wird.“ Ein eiskalter Schauer lief mir den Rücken hinunter und ich hatte eine böse Vorahnung. Er schleifte mich aufs Deck, dort waren die Soldaten bereit zum feuern. „Sind sie in Schussweite?“, fragte der Captain und hielt mich fest im Griff. Ich war ziemlich schwach auf den Beinen und durch mein hungern war ich zudem noch sehr geschwächt. „In ein paar Minuten Sir.“ „Sehr gut. Haltet euch bereit!“, rief er übers Deck. „Aye-aye Captain!“

Sie kamen schneller näher und dann gab der Captain das Feuer frei. Ich zuckte heftig zusammen, als die ersten Kanonenschüsse zuhören waren. Noch nie hab ich welche gehört und am liebsten hätte ich mir die Ohren zugehalten. Die Kugeln flogen neben dem Schiff ins Meer, doch welche eigentlich das Schiff treffen sollten, trafen nicht. Stattdessen folgen welche zurück auf uns zu. „Captain! Die Kugeln kommen zurück!“, schrie ein Matrose. „Verflucht! Eustass dieser Bastard!“, fluchte er hinter mir. Die Kugel schlugen ein und die Soldaten schrien durcheinander und machten sich für den nächsten Angriff bereit. „Feuert alles was wir haben zurück!“, brüllte der Captain wutentbrannt. Mir klingelten die Ohren davon und am liebsten hätte ich sie mir zugehalten. Kid’s Schiff näherte sich immer mehr. „Männer macht euch zum Entern bereit!“, rief er irgendwann und schleifte mich eine Treppe zum Steuer hinauf. „Jetzt wird sich sehen was Eustass macht.“, flüsterte er in mein Ohr.

Als wir am Steuer waren, konnte ich nun Kid und die anderen erkennen. Alle machten sich kampfbereit. Keine paar Minuten später sprangen sie auch schon aufs Schiff. Die Soldaten hatten ihre Waffen gezückt und wollten grade schießen, als Kid seine Teufelskraft einsetzte und Killer hervor schoss und einen nachdem nächsten niedermetzelte. Kid formte eine riesige Metallhand aus den Waffen und lies sie auf’s Deck knallen.

Der Captain umschloss meinen Oberkörper mit einem Arm und drückte mich fest gegen seine Brust, mit der anderen zog er sein Schwert.

„KID!!“, schrie ich verzweifelt über die Kämpfenden. „Halt die Schnauze!“ zischte mir der Captain ins Ohr und drückte seine Klinge an meinen Hals. Ich wimmerte auf, doch Kid hatte mich schon entdeckt.

„Killer! Am Steuer!“, brüllte er und rannte nun zu mir. Der Captain zog mich mit sich nach hinten an die Reling. Mehrere Soldaten stellten sich nun vor uns, Kid und Killer entgegen.  Sie standen nun oben am Treppenabsatz. „Einen Schritt weiter und sie stirbt!“, schrie der Captain und ich wusste, dass er überlegen grinste. Kid trat dennoch einen Schritt nach vorn und ich spürte einen stechenden Schmerz am Hals. „AHHH!“, schrie ich auf. Ich kniff die Augen zusammen, mein Körper erstarrte und ich keuchte vor Schmerzen. Ich spürte wie das warme Blut meinen Hals hinab lief. „Ich warne euch. Noch ein Schritt weiter und sie stirbt.“, er lachte teuflisch auf. Plötzlich spürte ich ein zittern in der Klinge, dann wurde sie weggerissen. Ich öffnete schmerzverzehrt die Augen und sah, wie Kid alle Waffen von den umstehenden Soldaten und auch vom Captain eingesammelt hatte. Seine Metallhand schwebte nun unheilvoll über uns.

„Verflucht!“, knurrte der Captain hinter mir. Kid lachte auf. „Lass sie frei!“, dabei nickte er Killer zu und dieser sprintete auf die Soldaten zu und streckte sie nieder. Das obere Deck war nun Blutverschmiert und Killer stand nun vor uns. Der Captain verstärkte währenddessen seinen Griff um meinen Oberkörper und schloss seine freie Hand um meinen Hals und drückte zu. Panisch keuchte ich vor Schmerz und Luft schnappend auf. „KID!“, stieß ich hervor und schnappte immer weiter nach Luft. Ich sah, wie Kid’s lächeln erstarb und er nun auf uns zu rannte. Dabei schoss er einige Schwerter auf den Captain. Doch er wich ihnen aus und drückte immer fester zu. Ich sah schon schwarze Punkte vor meinen Augen und ich merkte wie mein Körper immer schwächer wurde. Ich wehrte mich nun gar nicht mehr und driftete schon in die Dunkelheit hab, als ich ein Schrei wahrnahm. Erst noch spitz, dann gurgelnd und die Hand lockerte sich um meinen Hals bis der Körper hinter mir gänzlich erschlaffte und zusammen sackte. Ich rang keuchend nach Luft und fiel vornüber. Zum Glück wurde ich noch rechtzeitig von Killer aufgefangen. Ich hustete und nach ein paar Minuten bekam ich wieder ordentlich Luft und versuchte mich zu beruhigen. Ich merkte wie meine Handschellen abgenommen wurden. Der Schmerz durchfuhr mich und gab mir den Rest. Ich verlor das Bewusstsein und brach in Killers Armen zusammen.

„Psst! Jetzt hört mal auf so laut zu sein!“ Gedämpft und irgendwie verzerrt drangen die Geräusche zu mir durch. Ich fühlte mich richtig schlecht und total fertig, doch ich kam immer mehr zu Bewusstsein und bald schon konnte ich die Stimmen um mich herum klar verstehen. „Kaito wann wir sie wieder fit sein?“, es war Kid’s Stimme und sie hörte sich wirklich besorgt an. „Es kommt drauf an Captain. Wenn sie wieder bei Bewusstsein ist werde ich mehr wissen.“ Ich spürte plötzlich eine Hand auf meinen Arm und ich zuckte vor Schmerz stöhnend zusammen. Sofort entfernte sich die Hand und ich sog scharf die Luft nochmals ein, bevor ich sie ausstieß und die Augen aufschlug. Ich musste mehrmals blinzeln, bevor ich klar sehen konnte.

Ich drehte langsam meinen Kopf, wobei ein unangenehmes ziehen durch meinen Hals ging. Ich hob eine Hand und fühlte einen Verband um meinen Hals. „Langsam. Bleib einfach so liegen und bewegt dich nicht.“ Ich sah mich nach der Stimme um und erblickte Kaito rechts von mir. Ich wollte was sagen, doch kein Laut verließ meinen Mund. „Sch, sch, schon gut. Alles ist in Ordnung. Du brauchst nichts sagen. Du bist in Sicherheit. Ruh dich noch aus.“, Kaito sprach mit ruhiger Stimme und legte mir ein kaltes Tuch auf die Stirn. Ich sah an ihm vorbei in den Raum. Hinter Kaito konnte ich Kid und Killer entdecken. Kid sah nicht gut aus. Er hatte tiefe Augenringe und wirkte ziemlich angeschlagen. Killer stand einfach nur da. Ich sah Kid wieder an und unsere Augen trafen sich. Er kam nun näher und kniete sich zu mir runter. „Kaito, Killer sagt den anderen Bescheid, dass sie aufgewacht ist.“, ich konnte Schritte hören und wie die Tür zuging. Kid sah mich nun wieder an. Vorsichtig legte er eine Hand an meinen Kopf und strich mir vorsichtig darüber. „Bitte werde schnell gesund, hörst du!“ Es überraschte mich wie viel Sorge in seiner Stimme lag und ich nickte zur Bestätigung. „Gut. Und jetzt schlaf noch etwas. Ich bleibe bei dir, keine Sorge.“ Ich schloss daraufhin meine Augen und dachte noch über seine Veränderung nach. Ich war ihm wohl richtig ans Herz gewachsen und er macht sich riesige Sorgen um mich. Es erwärmte mein Herz und ich war glücklich darüber, auch gab es mir das Gefühl, dass diese Welt richtig war, warum wusste ich nicht. Doch nach nur wenigen Minuten schlief ich wieder ein.

Bilder liefen vor mir ab. Bilder von Alina und mir. Sie waren durcheinander. Auf einem waren wir klein und wir waren beide blond. Dann eins im selben alter, nur das ich feuerrotes Haar hatte. Die Bilder zogen sich über unsere ganze Jugend und ich wusste bald schon nicht mehr welche real waren und welche nicht. Beide fühlten sich bekannt an.

Irgendwann wachte ich auf. Es war dunkel im Zimmer und nur leicht vom Mondschein erleuchtet. Ich drehte ganz vorsichtig den Kopf und sah Kid, wie er nach vorn gebeugt auf dem Bett schlief. Er hatte die Arme verschränkt und seinen Kopf drauf gelegt. Ein leises Schnarchen war zu hören. Ich lächelte und versuchte mich vorsichtig auf die Seite zu legen. Mein rechter Unterarm und linke Seite taten immer noch höllisch weh, aber ich konnte nicht mehr auf meinem Rücken liegen. Vorsichtig legte ich mich auf die rechte Seite, bedacht nicht auf meinen Unterarm zu liegen. Ich dacht eine Weile über Kid’s Verhalten nach. Er hat sich wirklich Sorgen gemacht und das sah man ihm an. Auch dachte ich an meinen Traum. Ich versuchte mich zu erinnern welche Welt meine war. Je mehr ich darüber nach dachte, desto weniger wusste ich es.

Haben wir so sehr die Geschichte geändert, dass wir nun Teil davon sind und unsere andere Welt vergessen?

Schoss es mir durch den Kopf. Ich wusste es nicht, aber eines war klar, wir gehören hier hin, genauso wie in die andere Welt. Die Frage war nur, in welcher wollen wir bleiben? Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte schlief ich wieder ein.



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