Zum Inhalt der Seite

We're so NOT ready for babysitting

Sterek
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Von einem gescheiterten Waffenstillstand und kleinen Soßenmonstern...

In der Küche roch es erstaunlich gut.

Als Derek eintrat fiel ihm als erstes der gedeckte Tisch ins Blickfeld. Die weiße Tischdecke, das Geschirr und die Kerzen, die in der Mitte standen, jedoch noch nicht angezündet waren.

Nun gut...

Derek war ja auch viel zu früh, aber er hatte es einfach nicht mehr zu Hause ausgehalten. Er hatte den schwarzen Camaro schlussendlich vor der Einfahrt von Stiles Nachbarn geparkt und wollte eigentlich noch ein wenig im Auto warten, um wenigstens keine ganze Stunde zu früh aufzutauchen.

Als allerdings die alte Dame eine geraume Zeit über am großen Wohnzimmerfenster gekauert hatte und schließlich kurz davor war zum Telefon zu greifen um einen möglichen Massenmörder zu melden, der vor ihrer Einfahrt herumlungerte, hatte Derek nicht mehr länger warten können.

Zum Glück war ein Blumenstrauß in den Augen der alten Dame alles andere als eine Mordwaffe gewesen und der vermeintliche Massenmörder kam auch nicht ihre eigene Auffahrt hinauf, sondern die ihres jungen Nachbarn zwei Häuser weiter, weshalb sie doch nicht die Polizei verständigte, sondern nur irgendetwas von 'die Jugend von heute' vor sich hin brabbelte...

 

Dereks Blick wanderte schließlich über das Tischgedeck und das Geschirr auf dem Esstisch.

Drei Teller...

Natürlich drei Teller...

Das brachte ihn auch zurück zu Tsukiko, die auf der Küchentheke saß und Stiles gebannt dabei zusah, wie er die Blumen in eine Vase steckte um sie schlussendlich zwischen die Kerzen und das Geschirr auf den Tisch zu stellen.

„Du hättest mir wirklich keine Blumen mitbringen müssen...“

Derek trat ein wenig näher an Stiles heran, weshalb sich der jüngere Mann umdrehte und ihm mit einem Schmunzeln entgegen sah.

„Nachdem du mich zum Essen eingeladen hast, dachte ich das wäre das Mindeste...“

In Dereks Ohren klang das wie eine Rechtfertigung und scheinbar hatte es auch Stiles so aufgefasst, da er nur die Augen verdrehte.

„Mach dir nicht gleich ins Hemd... Ich freu mich darüber. Wirklich!“

Er beugte sich ein wenig nach vorne und legte dem größeren Werwolf die Hand auf die Schulter.

Sanft streichelte er über den muskulösen Oberarm, der sich durch den dünnen Stoff des dunkelroten Hemds deutlich abzeichnete.

„Ich hab noch nie von jemandem Blumen bekommen!“, raunte Stiles, während seine Finger über Dereks Unterarm glitten und sich schließlich ihre Hände ineinander verschlangen.

„Vielleicht sollte ich mich nachher nochmal dafür revanchieren?“

Derek räusperte sich leise.

Kam es ihm nur so vor, oder war es in der Küche plötzlich um einige Grad wärmer geworden?

Leider kam die kalte Dusche auch sofort in Form eines kleinen Mädchens.
 

„Iles... Iles... Das blubbert lustig!“

Sofort löste sich Stiles von dem Werwolf und warf einen Blick auf Suki, die gefährlich nah über den Töpfen und Pfannen hing und kurz davor stand auf den Herd zu kippen.

„Was machst du denn da?“

Hastig zog Stiles das Mädchen an den Schultern zurück, nur um festzustellen, dass die Kleine nicht ganz Unrecht mit ihrer Aussage hatte.

Die Kürbissuppe war kurz davor überzukochen und schäumte schon bedrohlich.

„Oh nein...“

Es grenzte schier an ein Wunder, dass sich Stiles bei dem Versuch den heißen Topf von der Herdplatte zu ziehen nicht die Hand verbrannte.

Zum Glück hatte er im letzten Moment noch nach dem Topflappen, der neben Suki lag, gegriffen.

Derek beobachtete die Kübissuppen-Rettungsaktion skeptisch, wobei ihm das breite Grinsen von Tsukiko nicht entging.

Zwar konnte es gar nicht möglich sein, dass das Mädchen dafür verantwortlich war, dass das Essen anbrannte, aber... so wie das aussah hatte sie trotzdem ihren Spaß dabei.

Zumindest sah sie äußerst zufrieden aus, als ihr Stiles ein Küsschen auf die Wange gab, da sie seine Kürbissuppe bewacht und rechtzeitig Alarm geschlagen hatte.

„Du bist wirklich meine kleine Küchenfee, Suki!“

Über Stiles Schulter hinweg warf besagte Küchenfee Derek einen triumphierenden Blick zu. Fehlte nur noch, dass sie ihm ein lautes '1 zu Null für mich, du Trottel' entgegen brüllte.

 

Zum Glück holte Stiles ihn aus seinen finsteren Gedanken, da er ihn aufforderte doch schon mal am Tisch Platz zu nehmen.

„Ich hol nur noch den Wein aus dem Keller und dann bin ich sofort wieder bei euch, okay?“

Und schon wurde Tsukiko auch schon von der Küchentheke herunter gehoben, nur um in Dereks Arme verfrachtet zu werden.

Kaum war Stiles aus der Küche verschwunden, herrschte eine angespannte Stille zwischen dem Mädchen und Derek.

Suki beobachtete aus zusammengekniffenen Augen den großen Werwolf. Sie hatte ihre kleinen Hände gegen die breiten Schulter gestemmt, während Derek etwas unschlüssig neben dem Tisch stand.

Schließlich gab er ein leises Seufzen von sich.

 

„Okay... Bevor wir uns hier wirklich gegenseitig die Köpfe einschlagen...“

Sukis Augenbrauen wanderten ein Stück nach oben, ganz so als würde sie felsenfest davon ausgehen, dass das Ende des Satzes einfach nur vollkommener Schwachsinn sein konnte.

Derek ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken.

Er hatte die Sprache der Augenbrauen schließlich perfektioniert!

Das war auch der Grund, weshalb er seine eigenen dunklen, dichten Brauen finster zusammenzog.

„... sollten wir etwas klar stellen! Ich will dir deinen Onkel Stiles bestimmt nicht weg nehmen.“

Suki schnalzte einmal mit der Zunge.

„Ich will nur-“

„Nein!“

Suki schüttelte bestimmend den Kopf.

„Jetzt warte doch mal... ich will doch nur-“

„Nein!“

„Suki... ich-“

 

Leider musste sich Stiles genau diesen Moment aussuchen, um aus dem Keller zurück zu kommen.

Tja das wars dann wohl...

Der Versuch eines Waffenstillstands war hiermit gescheitert...

Wie sollte das denn funktionieren, wenn der Grund des brodelnden Kriegs nun wieder mit im Raum war?

„Ähm... störe ich gerade?“

Stiles Blick wanderte irritiert zwischen Suki und Derek hin und her.

JA, verdammt... Das hätte ihm der Werwolf am liebsten entgegen gebrüllt, aber er schüttelte nur zeitgleich mit dem kleinen Mädchen auf seinem Arm den Kopf.

„Okay... Wenn ihr meint...“

Stiles sah nicht gerade überzeugt aus, aber er schien die Sache erst einmal abzuhaken.

Er machte sich stattdessen daran den Wein einzuschenken und schon einmal die Vorspeise in Form von der Kürbissuppe aufzutischen.

 

 

~*~

 

 

„Ich hätte niemals gedacht, dass du wirklich so gut kochen kannst...“

Derek war zugegeben ziemlich geplättet, als er nun schon den zweiten Gang serviert bekam, der der Vorspeise in nichts nachstand. Die Kürbissuppe hatte trotz dem kleinen Malheur von vorhin erstaunlich gut geschmeckt.

Und das Hauptgericht, das Stiles da gerade servierte duftete verdammt nochmal himmlisch!

Eigentlich hatte Derek gedacht, dass Stiles ihn ein wenig auf den Arm nehmen wollte, als er ihn vor einer Woche zu einem Candle-Light-Dinner bei sich eingeladen hatte.

Mal ehrlich? Stiles und kochen?

Eine sehr bizarre Vorstellung!

Insgeheim hatte der Werwolf sogar damit gerechnet mit einem gelieferten Essen abgespeist zu werden, was nicht weiter schlimm gewesen wäre...

Aber das hier?

Das war wirklich eine Überraschung!

 

Stiles plusterte ein wenig die Backen auf, während er zwei weitere Teller in seinen Händen balancierte und schließlich auf dem Tisch abstellte.

„Du hast wirklich an meinem Können gezweifelt?“

Mit einem leisen Schnauben ließ sich Stiles auf seinen Stuhl fallen und zog den Plastikteller von Tsukiko näher zu sich heran.

Schließlich streckte ihm das Mädchen die Hände entgegen und wartete etwas ungeduldig, dass sie wieder auf Stiles Schoß durfte.

Sie war zu klein für die Stühle und reichte nicht einmal annähernd an den Tisch herauf, weshalb sich Stiles gezwungen gesehen hatte, sie auf seinem Schoß sitzen zu lassen.

Sehr zum Leidwesen von Derek!

Am liebsten hätte er mit dem Mädchen Platz getauscht, auch wenn das wahrscheinlich verdammt komisch ausgesehen hätte.

Als Suki vergnügt quietschte, da Stiles sie erneut auf seinen Schoß platzierte, hätte sich Derek selbst ohrfeigen können.

Wieso war er nur so eifersüchtig auf ein kleines Mädchen?

Reiß dich zusammen, verdammt nochmal!

 

„Ehrlich gesagt... Ja!“, sagte Derek schließlich trocken und konnte es nicht verhindern, dass seine Stimme ein wenig schwankte, während er Suki und Stiles beobachtete.

Der jüngere Mann schnappte daraufhin hörbar nach Luft, während er nach seiner Gabel griff und damit übertrieben herum fuchtelte.

„Das ist aber nicht sehr nett!“

Tsukiko schielte auf Stiles empörtes Gesicht und verzog daraufhin ihr eigenes Gesicht zu einer Grimasse. Nachdem sie sich ihre pinke Plastikgabel geschnappt hatte, fuchtelte sie mindestens genauso dramatisch wie Stiles damit herum, ehe sie ihren Kopf schüttelte.

„Nicht nett!“, grummelte Suki, was bei ihr einfach nur goldig klang.

„Pah... wenigstens bist du auf meiner Seite!“

Stiles strich dem Mädchen liebevoll durch die Haare, was sofort dafür sorgte, dass ihre Grimasse sich zu einem fröhlichen Grinsen verzog und sie leise kicherte.

Leider war sie so übereifrig in ihrer Freude, dass sie mit der Gabel zweimal kräftig in Stiles Teller schlug, so dass die dunkle Bratensoße gemischt mit dem Kartoffelbrei in alle Richtungen spritzte.

Erschrocken zuckte Suki zusammen, da ein Schwall in ihrem Schoß gelandet war, jedoch war sie nicht die Einzige, die etwas abbekommen hatte.

Stiles Gesicht und Hemd war nun gesprenkelt mit Soßenspritzern und seine Oberschenkel hatten auch ordentliche etwas abbekommen.

 

„Oh nein... Suki!“

Schnell griff er nach der Hand des Mädchens um sie daran zu hindern, eventuell nochmal für so eine Soßenflut zu sorgen.

Aber es war zu spät...

Der nächste Essensschwall hatte nur einem Ziel gegolten.

Als Stiles Blick unweigerlich an Derek hängen blieb, traute er seinen Augen nicht.

Der Werwolf war dem zweiten Soßenangriff nicht unbeschadet entgangen.

Einige Spritzer hingen in seinem dunklen Bart und sogar Dereks Augenbrauen waren nicht verschont geblieben.

„Oh Gott... Derek, das tut mir so leid...“, brabbelte Stiles vor sich hin. „Ich wollte nicht... also Suki wollte bestimmt nicht, dass du-“

Pah von wegen...

Das Mädchen kicherte bei dem Anblick des Werwolfs vergnügt, da ihm die Soße über die Wange lief, nur um sich in seinem Bart zu sammeln.

 

Das schrie nach Rache...

Leider war es eine vollkommene Kurzschlussreaktion.

Für einen kurzen Moment vergaß Derek, dass er ein erwachsener Werwolf war, bald auf seinen 30. Geburtstag zugehen würde und somit eigentlich mehr Vernunft hätte zeigen sollen.

Für einen kurzen Moment war er einfach nur ein eifersüchtiger Werwolf, der Gefahr lief von einem Kleinkind vor seinem potentiellen Lebensgefährten lächerlich gemacht zu werden...

Sein Körper handelte komplett ferngesteuert... wie auf Autopilot!

Der Soßenklecks, der Tsukiko plötzlich mitten im Gesicht traf war ziemlich präzise, was Derek seinen Werwolfsreflexen zuzuschreiben hatte.

Ihr Kichern erstarb sofort, da sie mit solch einem Angriff nicht gerechnet hätte.

Ihre Augen waren schreckgeweitet, ihr Mund stand weit offen und sie sah einfach nur fassungslos aus, genauso wie Stiles...

 

„Was zum Henker... Derek?!“

Erst jetzt bemerkte der Werwolf was er da eigentlich gerade angestellt hatte.

Eigentlich hätte er wohl vor Scham im Boden versinken müssen, aber...

Tsukiko blinzelte nur ein paar mal und schon war ihr glockenhelles Lachen wieder in der Küche zu hören. Sie schien absolut gefallen daran gefunden zu haben und strahlte Derek regelrecht entgegen.

„Nochmal...“, quietschte sie.

Dereks Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen und als er Stiles überrumpelten Gesichtsausdruck sah, konnte er ein dunkles Lachen nicht länger zurückhalten.

Suki und Stiles sahen einfach nur zum Schießen aus, wie sie von oben bis unten besudelt an dem fein gedeckten Tisch saßen.

„Ihr solltet euch mal sehen!“

Dereks Stimme klang so verdammt anders, da er immer wieder von einem leisen Glucksen unterbrochen wurde und der fröhliche Unterton, der mitschwang leider äußerst selten war.

Deshalb konnte Stiles, auf die beiden Verrückten, die hier in seiner Wohnküche mit Soße und Kartoffelbrei durch die Gegend gespritzt hatten, einfach nicht böse sein.

Stiles genoss stattdessen diesen Augenblick mit jeder Faser seines Körpers und sog den Anblick in sich auf wie ein trockener Schwamm!

 

„Nur zu deiner Info, du Witzbold! Du siehst auch nicht gerade besser aus!“

Und nun gesellte sich auch Stiles Lachen mit dazu, als er Dereks fröhlichen Gesichtsausdruck sehen konnte, und sich der Werwolf schließlich mit einem breiten Grinsen die Soße von der Wange wischte.

„Nochmal, nochmal!“

Tsukiko hatte Gefallen daran gefunden, immerhin hatten die beiden Männer ja wohl auch ihren Spaß, weshalb sie für ein erneutes Soßendilemma sorgen wollte.

Leider machte ihr Stiles dieses Mal erfolgreich einen Strich durch die Rechnung.

Mit Schwung stand er plötzlich zusammen mit dem kleinen Mädchen auf, sodass Suki erschrocken quietschte.

„Nichts da, Prinzessin!“

Stiles verzog ein wenig das Gesicht, als ihm die warme Soße die Oberschenkel herunterlief und seine Jeans eine Nuance dunkler färbte.

Igitt!

Das fühlte sich wirklich verdammt ekelhaft an...

 

Tsukiko verzog ihren Mund zu einer Schnute.

„Warum?!“, nuschelte sie.

„Weil man nicht mit Essen spielt, auch wenn Derek das scheinbar in seinem Werwolfsdasein vergessen hat!“

Stiles schenkte seinem älteren Freund einen eindeutigen Gesichtsausdruck.

„Außerdem fühle ich mich gerade, als hätte ich mir in die Hose gepinkelt, was zugegeben echt uncool ist und-“

Es war erstaunlich wie brüskiert so ein zweijähriges Mädchen aussehen konnte, das gerade gemeinsam mit Derek auf dem ganzen Tisch Soße verteilt hatte und nun davon ausging, dass ihr Lieblingsonkel sich ernsthaft deswegen in die Hose gemacht hatte...

„Baaaah... Iles hat gepullert?“

Stiles Kinn klappte nach unten und seine Augen weiteten sich ein Stück.

What the...

„Was?! Nein!! Ich-“

Und schon wieder erfüllte Dereks warmes, dunkles Lachen den Raum.

„Ihr zwei seid wirklich einmalig!“

 

Stiles seufzte ergeben und verlagerte das Gewicht des Mädchens von seinen Armen auf seine Hüfte um sie besser unter Kontrolle halten zu können.

„Wenn du fertig damit bist, dich über uns zu amüsieren, könntest du mir dann wenigstens dabei zur Hand gehen unser Soßenmonster wieder sauber zu machen?“

Tsukiko schnaubte leise.

„Bin kein Monster!“

„Pardon die Dame... Ich meinte natürlich unsere SoßenPRINZESSIN...“

Damit schien sich das Mädchen zufrieden zu geben, da sie sich gegen Stiles Oberkörper lehnte, was leider zur Folge hatte, dass nun auch das helle Hemd, das er trug, mit Soßenflecken übersät wurde.

„Ich komme gleich nach, nachdem ich das Schlachtfeld beseitigt habe...“

Derek deutete nur auf den fleckigen Tisch, weshalb Stiles kurz zustimmend nickte.

Mit einem kleinen Schmunzeln sah der Werwolf den beiden Chaoten hinterher, die gemeinsam im Badezimmer verschwanden, ehe er in der Küche nach einem Geschirrtuch und Küchenrolle suchte.

Vielleicht hatte der Soßenkrieg ja doch für einen vorläufigen Waffenstillstand gesorgt!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück