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After X-Mas Party

Der Puppyshipping Adventskalender
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen :)

Hier mein Beitrag für den zweiten Weihnachtstag.
Leider ziemlich spät, aber irgendwie war meine Familie dann doch noch unterwegs, ohne dass es angekündigt war ^^'
Ich hoffe, ihr hattet alle ein schönes Weihnachtsfest!

Das war das erste Mal seit 10 Jahren (jetzt fühle ich mich alt xD), dass ich etwas zu Joey und Seto geschrieben habe.
Hoffentlich gefällt es euch! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen :)
Vielen, vielen Dank für eure Kommentare und für die Favos! Das freut mich unglaublich x3
Es tut mir Leid, dass ihr warten musstest, aber hier ist das nächste Kapitel.

Im Moment passiert noch nicht viel, aber das dritte ist schon fast fertig und wird in einer Woche hochgeladen ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo :)

Danke für die Kommentare und das Favorisieren!

So hier ist nun endlich das dritte Kapitel.
Das ich leider zweimal schreiben musste, weil mein Computer sich verabschiedet hat...
Vielleicht wird sich noch ein bisschen was ändern, weil ich mit der Version davor eigentlich zufriedener war.

Nun aber genug blah blah, viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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25.12.

Es war eine dämliche Idee gewesen.

 

Und es war eindeutig Mokubas Schuld!

 

Natürlich war es eine gute Idee, die Stadthalle Dominos finanziell zu unterstützen.

Kurz vor Weihnachten war bekannt gegeben worden, dass die Licht- und Tontechnik der Halle, bei einer Veranstaltung, zerstört worden waren und somit in diesem Jahr keine Veranstaltungen mehr stattfinden könnten.

Der Aufschrei war groß, gerade weil die Weihnachtsparty bereits seit Monaten ausverkauft war.

Selbst Mokuba, der gar nicht zu der Feier hätte gehen dürfen, hatte sich darüber ausgelassen, dass es doch unfair sei, dass diese nicht stattfinden konnte. Es sei doch so eine tolle Gelegenheit, die Leute, die man schon lange nicht mehr gesehen hatte, wiederzutreffen.

Natürlich ging es mir nicht um die Feier. Mir war es egal, ob es dieses Jahr noch Veranstaltungen in der Stadthalle geben würde oder nicht. Ich hatte keine geplant, warum sollte ich mich kümmern? Und dann hatte ich eben doch die Idee.

Das Weihnachtsgeschäft lief gut wie immer, aber es würde mit Sicherheit gut ankommen, wenn die Kaiba Corp. als Retter, die Reparaturen der Stadthalle übernehmen würde.

Gesagt, getan.

Die Stadt war glücklich, Mokuba war glücklich, ich war nicht ganz so glücklich.

 

Meiner Meinung nach hätte es auch einfach gereicht, wenn ich alles Technische geregelt hätte. Das Problem wäre gelöst und alle wären zufrieden gewesen.

Mokuba hatte jedoch darauf bestanden, dass ich auch zu der Feier gehe. Gefragt, ob ich denn hingehen wollen würde oder nicht, hatte er nicht. Er hatte einfach zugesagt. Meine Anwesenheit bei dieser Feier war groß in der Zeitung angekündigt worden, so dass ich mich einfach nicht mehr davor drücken könnte, ohne dass es auffallen würde.

Wenn ich fern blieb, würde es bestimmt wieder so gedreht, dass ich das nur gemacht hatte, um mit der Firma gut dazustehen. Dieser Schachzug von Mokuba war wirklich gut gewesen. Zugeben würde ich das jedoch nicht. Ich war 21 Jahre alt, da ließ man sich nicht mehr von seinem kleinen Bruder hinters Licht führen. Da entschied man allein. Besonders wenn man Geschäftsführer einer großen Firma war.

 

 

Nun stand ich also in der Stadthalle und diese war leer.

Nicht, dass ich mir Menschen gewünscht hätte, aber es war erschreckend. Laut Eintrittskarte ging es um 22 Uhr los. Jetzt war es 23:30 und es waren kaum Gäste da.

Hatten die das alle vergessen? Oder beim Weihnachtsessen so übertrieben, dass sie sich nicht mehr bewegen konnten?

Ich wusste es nicht. Das Theater um die ausverkaufte Veranstaltung schien übertrieben.

Wahrscheinlich wollte ich die Gründe auch gar nicht wissen. Wenn Mokuba nicht gewesen wäre, hätte ich mit Stolz behaupten könne, dass die einzigen Events, die ich besuchte geschäftlich waren und ich meine Zeit mit so etwas nicht verschwendete. Allein bei dem Gedanke daran, was ich alles hätte für die Firma tun können, spürte ich, wie ich Kopfschmerzen bekam. Aus diesem Grund, machte ich mich auf den Weg zur Theke, um mir ein Wasser zu bestellen.

Vielleicht würde das helfen.

Hoffentlich würde das helfen.

 

Ich wusste schon, warum ich sonst Veranstaltungen dieser Art fern blieb.

Was für einen Sinn machte es bitteschön, sich erst von seinem Geld Wertmarken zu kaufen und sich dann mit diesen Marken ein Getränk zu holen?

Das hatte ich mich damals bei Mokubas Schulveranstaltungen schon immer gefragt. Wenn man mehr Gewinn machen wollte, dann sollte man doch einfach die Preise anheben. So betrunken, wie die paar Gäste, die hier waren, bereits waren, würde das kaum jemand merken.

 

Kopfschüttelnd sah ich mich um, damit ich doch noch den Wertmarkenstand finden würde. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Könnte man mir aus Dankbarkeit nicht einfach das Wasser so geben? Wahrscheinlich würde das auch wieder schlechte Presse bringen. Als ich das Ende der Wertmarkenschlange entdeckte, überlegte ich wirklich, ob ich nicht doch lieber einfach gehen und mir von Mokuba anhören sollte, dass ich es nicht geschafft hatte, es durchzuziehen. Er würde mir mit Sicherheit wieder erzählen, dass das alles nur daran lag, dass ich so viel arbeitete und dass das nicht normal für jemanden in meinem Alter wäre. Die Frage war nur, wie lang ich mich das anhören musste. Eigentlich war es auch unerheblich. Ich wollte nicht, dass er Recht behielt.

 

Innerlich immer noch etwas unschlüssig stand ich in nun doch in der Schlange. Das war definitiv das letzte Mal, dass ich zu so einer Veranstaltung ging.

Wie konnte es eigentlich sein, dass die Leute immer dort vorbei gingen, wo ich stand?

 

Es war wirklich egal, wie viele Schritte ich nach vorne machte, immer wollte jemand vorbei. Darum rissen sich die Menschen? Ich war wirklich froh, dass ich mit der Marketingabteilung nicht viel zu tun hatte.

In deren Köpfe wollte ich mich nicht hineinversetzen. Das könnte auch wohl auch gar nicht.

 

Ohne auf die anderen Wartenden weiter zu beachten, starrte ich nach vorne und versuchte alles um mich herum auszublenden. Das klappte auch für etwas mehr 2 Minuten, denn dann zog jemand an meinem Unterarm.

Mit einem Blick, von dem ich hoffte, dass er genug wäre, um mir diese Person vom Leib zu halten, schaute ich zur Seite. Das brachte leider nicht viel. „Kaiba? Scheiße Kaiba, du bist es wirklich! Dich hätte ich hier niemals erwartet!“

 

Ich blieb an diesen braunen Augen hängen, die ich in der Schulzeit doch so oft gesehen hatte. Dass ich nicht reagierte, schien ihn zu verwirren. „Mensch Kaiba, ich bin’s doch Joey! Jetzt sag nicht, dass du mich nicht mehr erkennst.“

Natürlich erkannte ich ihn. Wie könnte ich nicht? Wir hatten uns zwar seit der Schulzeit nicht mehr wirklich gesehen, da ich mich voll und ganz auf die Arbeit konzentriert und bei den Turnieren nicht mehr aktiv teilgenommen hatte, aber wirklich verändert hatte er sich nicht. Die Haare sahen immer noch so aus, als könnte man sie nicht bändigen und das Grinsen war so breit wie früher auch.

Gerade als ich zu einem Kommentar ansetzen wollte, zog Joey seinen Arm wieder weg, griff in seine Hosentasche und holte sein Handy heraus. Nachdem er die Nachricht gelesen hatte, fuhr er sich durch seine Haare, was seine Frisur noch wilder machte. Nach seiner Antwort galt seine Aufmerksamkeit wieder mir. „Sorry.“

Er stand nah. Für meinen Geschmack zu nah, aber ich schob das einfach darauf, dass er wusste, dass ich ihn sonst nicht verstehen konnte. Die Musik hier war zu laut dafür. „Das war Tristan. Seine Freundin und er kommen ein bisschen später, angeblich, weil sie sich nochmal umziehen will, aber ich wette, dass er noch im Bad ist, um sich die Haare zu richten.“ Er lachte und kramte dann wieder in seiner Tasche, ohne dabei jedoch den Blick von mir zu lösen. „Du lachst immer noch nicht viel, was?“

 

Auch wenn es vor ein paar Jahren noch ein Angriff gewesen wäre, so kam es gerade überhaupt nicht so rüber. Es klang viel mehr nach einer Feststellung. „Ich wüsste nicht, was daran lustig ist, wenn jemand zu spät kommt. Warum bist du eigentlich nicht bei deinen Freunden? Früher wart ihr doch immer unzertrennlich.“ Wieder eine Aussage, die früher für Streit gesorgt hatte. Dennoch war sein Grinsen immer noch da, auch wenn mich nicht anschaute, sondern nur auf sein Portemonnaie, wusste ich, dass es echt war. „Ach, wir wollten uns hier treffen. Weißt du? Ich komme gerade von meiner Schwester? Und weil’s ‘ne lange Fahrt ist, haben wir halt gesagt, dass wir uns in der Halle treffen, weil ich sonst voll früh hätte wieder fahren müssen. Bist du alleine hier?“ Ich nickte einfach nur und hoffte, dass ich nicht noch mehr Schulkameraden treffen würde. Jedenfalls nicht die, die versuchten sich einen Job bei mir zu erschleichen.

„Pass auf.“ Wieder fasste er mich an. Dieses Mal legte er seine Hand auf meine Schulter und kam mit seinem Gesicht zu nah an meins. „Ich muss nochmal eben zur Garderobe. Bringst du mir gleich ein paar Wertmarken mit? Das wäre super von dir! Dann können wir uns an der Theke treffen.“ Damit drückte er mir einen Schein in die Hand und war verschwunden.

 

Fünf Minuten später hatte ich es endlich geschafft und Wertmarken bekommen. Es war unglaublich, wie viele Leute sich einfach vordrängelten, ohne dass jemand etwas sagte. Wäre das mein Event, dann könnten sie sich sicher sein, dass sie das nächste Mal keine Karte mehr bekommen würden. Oder am besten keine Getränke mehr. Das wäre für diese Leute wohl eine größere Strafe.

Kopfschüttelnd entfernte ich mich vom Wertmarkenstand und sortierte Wheelers und meine Wertmarken auseinander. Sein Geld steckte ich zwischen die Wertmarken, die für ihn waren. Es war ja nicht so, dass ich es nötig hätte Geld von ihm anzunehmen und ich wusste, dass er selbst nicht unbedingt viel davon hatte. Jedenfalls war das zu Schulzeiten so gewesen.

 

Ich war noch gar nicht an der Theke angekommen, da sah ich schon wie Wheeler auf und ab hüpfte und mir zu winkte. War das sein ernst? Ich würde ihn schon finden, da müsste er sich keine Sorgen machen. Auch wenn ich zugeben musste, dass es fast schon lustig aussah, wie er sich bemühte, damit ich ihn fand.

Als ich sah, wie viele Leute gerade jetzt etwas trinken wollten, seufzte ich, was Wheeler mit einem Schulterzucken abtat. „Die Schlange ist jedes Jahr so lang, aber irgendwie lernen sie’s nicht.“ Er lachte und zog mich Richtung Theke. Dann war er also schon öfter hier gewesen. Wenn sich das mit der Schlange und der Organisation über die Jahre nicht verbesserte, würde ich gar nicht mehr teilnehmen wollen. Dafür war mir meine Zeit zu schade. Den Blonden störte das aber überhaupt nicht. Die anderen Gäste wohl auch nicht.

 

Selbst in der Schlange für die Getränke waren die Leute nicht genervt, sondern unterhielten sich, was bei der Lautstärke an ein Wunder grenzte, so als wäre es das normalste auf der Welt. Warum richtete man nicht einfach noch einen Raum ein, in dem keine Musik lief? Oder eben leise Musik? Ich sah den Sinn in dieser Veranstaltung einfach gar nicht.

Vielleicht war der Sinn aber auch einfach, dass man seinen Agressionen des Jahres noch einmal freien Lauf ließ. Es war unfassbar, wie dreist manche Menschen waren. Die, die hinten in der Schlange standen, drückten gegen die, die vor ihnen standen. Als würde sich die Schlange dann schneller bewegen! Das war Schwachsinn! Ich spürte, wie ich immer genervter wurde und erwischte mich fast dabei, wie ich meinen Bruder verfluchte. Schließlich hatte er mir das eingebrockt.

Wieder wurde ich nach vorne gedrückt und stieß dabei gegen Wheeler, der jedoch nicht weiter ausweichen konnte. Er war nah, viel zu nah und mir wurde warm. Das war aber auch kein Wunder, schließlich standen um uns herum einfach zu viele Menschen. Ich fragte mich echt, warum das Sicherheitstechnisch erlaubt war. Jedenfalls versuchte ich mich auf diese Frage zu konzentrieren, damit ich nicht mehr daran dachte, dass ich Wheelers Körper direkt an meinem fühlen konnte.

 

 

Irgendwann schafften wir es dann zum Glück doch noch unsere Getränke zu bestellen. Mittlerweile war es nach zwölf und so langsam füllte sich die Halle. Das machte sich besonders dadurch bemerkbar, dass es einfach viel zu warm wurde, auch wenn man nicht in einer Schlange stand. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Musik noch lauter geworden war. Konnte das überhaupt sein? Jedenfalls veranlasste die Laustärke Wheeler dazu sich an meine Schulter zu hängen, damit er mit mir reden konnte. „Kommst du mit raus? Wenn wir hier drin bleiben, dann höre ich es nicht, wenn Tristan mich anruft.“ Ich nickte und war froh, dass wir von den Irren hier wegkamen.

 

Natürlich standen im Außenbereich die Raucher, was auch nicht unbedingt angenehm war, aber es war besser als in der Halle zu bleiben. Die Musik erreichte uns nur noch dumpf und man konnte sich unterhalten, ohne dass man schreien musste.

Die kühle Luft war wirklich angenehm und ich fragte mich, ob ich es aushalten würde, die schwüle Halle noch einmal zu betreten. Ich wollte eigentlich nicht.

In Momenten wie diesen war ich froh, dass ich meine Gefühle gut verstecken konnte. Die wenigsten Menschen würden einen Unterschied zu meinem sonstigen Gesichtsausdruck erkennen. Bei Wheeler hingegen war es schon lachhaft einfach zu erkennen, was er dachte. Wenn er denn mal dachte, wobei er heute bis jetzt noch keine dummen Kommentare gebracht hatte. „Dir muss aber auch echt warm sein in dem Hemd. Du bist voll rot im Gesicht. Aber du hast sowieso immer langärmlige Sachen an, oder?“ Er fasste sich ans Kinn und tat so als würde er überlegen. Ich wollte ihn nicht weiter dabei stören. „Nee, ich hab das echt noch nicht gesehen.“ Er lachte und trank einen Schluck von seinem Bier.

 

Nun musterte ich auch seine Kleidung. Jeans und ein dunkelblaues T-Shirt auf dem doch tatsächlich Christbaumkugel abgebildet waren. Wahrscheinlich war ihm nicht ganz so warm wie mir, in meinem Hemd, allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, dass ihm in der Halle nicht zu warm war.

„Es ist meistens angebrachter. Soll ich etwa in so einem T-Shirt meine Firma leiten? Ich glaube nicht, dass die Presse sich da zurückhalten würde. Ich selbst würde einen Geschäftspartner so auch nicht ernst nehmen und mich nach einem anderen Partner umsehen.“

Wheeler, der bis eben noch versucht hatte etwas zu trinken, hustete und fing dann laut an zu lachen. „Nee, klar, ich meine, ich würde in dem T-shirt auch nicht arbeiten gehen, aber das hier ist Freizeit. Da kann man doch ruhig mal ein wenig lockerer rumlaufen. Oder hast du zuhause auch immer Hemden an?“ Er sah mich mit großen Augen an, so als erwartete er, dass ich ihm jetzt widersprach.

Kurz spielte ich mit dem Gedanken, ihm irgendeine Geschichte aufzutischen, entschied mich jedoch dagegen. Was wäre, wenn er vielleicht für die Presse arbeitete und nur etwas Peinliches schreiben wollte? Er hatte gesagt, dass er arbeitete, allerdings wusste ich nicht, was er gerade tat.

„Ich wüsste nicht, was es dich anginge, was ich privat für Kleidung trage. Tut mir Leid, dich da enttäuschen zu müssen, aber ich werde dir keine genaue Antwort geben.“ Wieso sollte ich denn auch jemandem, den ich längere Zeit nicht gesehen habe, erzählen, welche Kleidung ich zuhause an hatte? Das machte keinen Sinn.

„Kaiba wirklich jetzt?! Du rennst zuhause auch so rum? Schläfst du auch so?“ Wie kam er denn jetzt darauf? "Na, wenn du nicht antwortest, dann habe ich doch bestimmt recht." Er grinste mich siegessicher an, obwohl selbst ihm bewusst sein müsste, dass das Schwachsinn war.

 

„Natürlich, Wheeler. Und ganz nebenbei erwähnt schlafe ich natürlich auch in einer Kühlkammer.“ Bei dem Blick, den ich für diese Aussage bekam, schaffte ich es fast nicht ein Grinsen zu unterdrücken. Wheeler starrte mich ungläubig mit offenem Mund an. Es dauerte eine ganze Zeit, bis er sich wieder gefangen hatte.

„Hast du wirklich gerade versucht lustig zu sein, indem du einen Witz über die selbst machst? Wer bist du und was hast du mit Kaiba gemacht?“

 

Bevor wir unser Gespräch weiterführen konnten, ertönte laute Musik, die von Wheelers Handy ausging. Scheinbar war der Rest seiner Gruppe nun auch angekommen. Er drückte mir seine Bierflasche in die Hand und nahm ab. Ich hörte einige zustimmende Worte des Blonden und dann die Frage, wo die anderen seien. Er nickte, obwohl das sein Gesprächspartner gar nicht sehen konnte. Eine Eigenschaft, die mir vorher noch nie aufgefallen war.

 

„Ich tippe jetzt mal, du bist kein Tänzer, oder?“ Verlegen kratze der Blonde sich am Hinterkopf und sah mich erwartungsvoll an. Bei dieser Frage konnte ich ein leises Lachen nicht verhindern und ich schüttelte den Kopf. Wenn es nicht unbedingt sein musste, würde ich nicht tanzen. Das bedeutete nicht, dass ich es nicht konnte, ich mochte es nur einfach nicht. Besonders nicht, wenn überall Fotos gemacht wurden. Es könnte immer passieren, dass sich Betrunkene mir zu nahe kamen, ein Foto gemacht wurde und die Presseleute es so drehten, dass man dachte, ich gehöre zu ihnen. Passiert war mir so etwas noch nie, aber ich hatte genug Feinde und musste dementsprechend aufpassen. Der Erfolg brachte viele Neider.

 

Immer noch starrte Wheeler mich unschlüssig an, so als erwartete er eine ausführlichere Antwort. „Nein, ich werde nicht mit auf die Tanzfläche kommen. Wenn deine Freunde auf dich warten, solltest du dich aber vielleicht beeilen und zu ihnen gehen. Nicht, dass sie noch denken, du hättest dich verlaufen und sie wieder anfangen dich an die Leine zu nehmen.“ Ich war mir selbst nicht sicher, warum ich jetzt am Ende doch wieder darauf anspielen musste, dass ich ihn früher als Hund bezeichnet hatte. Eigentlich hätte ich mich doch noch ganz gerne weiter mit ihm unterhalten. Es interessierte mich erschreckenderweise wirklich, was er beruflich machte, denn zu arbeiten schien er ja. Ich hätte gerne gewusst, ob er dieses T-Shirt wirklich gut fand oder ob er einfach eine Wette verloren hatte und wenn ich alleine versuchen würde Getränke zu bestellen, würde ich mich Sicherheit einigen Leuten meine Meinung sagen.

Natürlich wäre es wahrscheinlich, dass wir uns später noch mehrmals über den Weg laufen würden, aber etwas sagte mir, dass wir uns wohl kaum noch unterhalten würden, wenn die anderen dabei wären. Der Moment war vorbei und auch wenn es mir schwerfiel das zuzugeben, es störte mich ein wenig.

 

„Okay.“ Irrte ich mich oder sah er ein wenig enttäuscht aus? Selbst er hätte sich denken müssen, dass nicht mit seinen Freunden auf die Tanzfläche gehen würde. Oder hatte er gehofft, dass ich ihn bat hierzubleiben? Er nahm mir die Bierflasche wieder ab und schien noch einen Moment zu zögern zu seinen Freunden zu gehen. „Jetzt haben wir gar nicht ausdiskutiert, was mit dir passiert ist, dass du versucht einen Witz zu machen. Einen Witz, der übrigens gar nicht so witzig war, wie du vielleicht denkst.“ Wieder grinste er mich an und trank danach triumphierend einen Schluck Bier. „Und was machst du jetzt?“

 

„Da gibt es nichts zu diskutieren.“ Ich schaute auf meine Uhr und überlegte kurz. „Wahrscheinlich fahre ich dann. Man hat gesehen, dass ich hier war, das dürfte reichen.“ Außerdem wurde es jetzt immer voller. Scheinbar kamen die Leute bei solchen Veranstaltungen so spät wie möglich und mir wurde das zu viel.

Joey lachte kurz und dieses Mal schüttelte er den Kopf. „Immer noch nur die Firma im Kopf, was? Aber naja, ich glaub das wird sich bei dir nie ändern.“

„Wenn sich das ändert, hat die Kaiba Corporation verloren. Der Markt ist hart umkämpft.“ Joey machte kein Geheimnis daraus, dass er mit den Augen rollte. Ich hatte auch nicht erwartet, dass er das verstehen würde. Die wenigsten hatten diese Einstellung. Wahrscheinlich war er selbst bei einer kleinen Firma hier in Domino angestellt. Lebte er überhaupt noch in Domino City? Oder war er nach der Schule weggezogen? Ich merkte, wie wenig ich eigentlich wusste und musste feststellen, dass es mich störte. Und gegen Unwissenheit half nur eine Sache. Sich erkundigen.

Auch wenn ich das Gefühl hatte, dass das hier auch schief gehen könnte, vertraute ich einfach mal darauf, dass ich das Richtige tat.

„Du bist dir aber dessen bewusst, dass du bei einer richtigen Diskussion verlieren würdest und es ein Thema ist über das du nicht diskutieren kannst, weil du keine Ahnung hast? Solltest du allerdings darauf bestehen...“ Während ich sprach, nahm ich sein Handy, das er immer noch in der Hand hielt und gab meine private Nummer ein. Das hatte ich noch nie getan. Die einzigen, die diese Nummer besaßen waren Mokuba und Roland. „können wir das gerne tun.“ Wir wollten beide nicht im Außenbereich stehen bleiben, daher ging ich, nachdem ich fertig war, wieder in Richtung Halle und ließ Joey verwirrt stehen.

 

„Ah da fällt mir ein…ich hab noch was vergessen!“ Überrascht drehte ich mich um und sah wieder dieses Grinsen, dass über sein komplettes Gesicht ging. „Fröhliche Weihnachten Kaiba!“ In diesem Moment fummelte er an seinem T-Shirt und es begann zu leuchten. Vor lauter Entsetzen drehte ich mich wieder weg, musste am Auto angekommen, dann aber doch lachen.

 

Vielleicht würde ich nächstes Jahr doch noch einmal zu dieser Feier gehen.

Natürlich wieder nur, um die Kaiba Corporation zu repräsentieren.

Das jedenfalls wäre die Geschichte, die ich Mokuba erzählen würde.

Sonst könnte ich mir jetzt jedes Weihnachtsfest anhören, dass er Recht hatte und es mir Spaß gemacht hatte. Wenn auch nur für eine kurze Zeit.

Den Erfolg würde ich ihm nicht gönnen.

Jedenfalls nicht sofort.

Auch wenn er es wahrscheinlich selbst herausfinden würde.

26.12.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, wurde mir klar, was ich gestern getan hatte.

Das konnte doch nicht wahr sein!

Entgegen meiner Gewohnheit, stand ich nicht direkt auf, sondern drehte mich noch einmal und drückte mein Gesicht ins Kopfkissen.

Das war doch einfach dämlich!

 

Jetzt hatte Wheeler doch tatsächlich meine private Handynummer. Wenn ich Pech hatte, würde ich sie morgen in der Zeitung lesen. Geld würde das mit Sicherheit bringen.

 

Natürlich wäre es ein Leichtes für eine neue Handynummer zu sorgen, aber es ging mir ums Prinzip. Ich wäre selber schuld gewesen, weil ich jemandem vertraut hätte, dem ich nicht hätte vertrauen dürfen. Ich hätte genau das getan, was ich bei anderen doch sonst immer verurteilte und das nervte mich. Diese Geschichte dürfte ich mir dann noch monatelang anhören.

Das Schlimmste jedoch wären die Leute, die versuchen würden mir Mut zu machen und zu sagen, dass nicht alle Menschen so wären und ich den meisten doch vertrauen könnte. Könnte ich nicht. Punkt.

 

Von mir selbst genervt, streckte ich meinen Arm aus und griff nach meinem Smartphone. Zwar hatte ich gesagt, dass ich über Weihnachten nicht arbeiten würde, aber ich wollte dennoch wissen, was so in der Firma passierte. Das zählte für mich auch nicht als Arbeit. Wenn Lesen arbeiten war, dann düfte man es auch nicht als Hobby zählen Romane zu lesen. Sollte doch etwas im Argen liegen, würde ich natürlich doch arbeiten gehen, auch auf die Gefahr hin, dass es doch nur wieder ein anstrengendes Gespräch darüber geben, dass ich zu viel arbeitete.

 

Nachdem ich alles Geschäftliche gelesen und entschieden hatte, dass es wohl doch in Ordnung wäre, wenn ich heute erst abends arbeiten würde, drehte ich mich wieder um und schaute auf das Schränkchen neben dem Bett, auf dem noch mein anderes Smartphone lag. Das, das ich nur für private Zwecke nutzte. Sollte ich nachschauen, ob ich eine neue Nachricht bekommen hatte? Irgendwie wollte ich das nicht.

 

Da checkte ich lieber noch die Klatschseiten, die ich zwar am liebsten meiden würde, aber bei denen wichtig war, dass man wusste was darin stand. Schließlich musste man ja wissen, wen man als nächstes verklagen würde. Es stand jedoch nichts Wichtiges darin. Ein paar Idioten hatten sich nach der Feier gestern geprügelt, worum genau es ging, wollte ich gar nicht wissen, ich war nur froh, dass ich zu dem Zeitpunkt bereits zuhause war. Dann noch ein paar Berichte darüber, wie voll es doch gewesen sei und dass die Feier ja fast hätte ausfallen müssen, weil es technische Probleme gegeben hatte. Die Kaiba Corporation hatten sie namentlich nicht erwähnt, sondern nur geschrieben, dass eine ansässige große Firma gespendet hatte. Die gönnten uns wohl die Publicity nicht. Konnte mir aber auch egal sein, denn in der Zeitung hatte es gestanden und die war mir wichtiger als diese Klatschpresse. Wahrscheinlich hätten sie mir auch noch andere Dinge angedichtet, die nicht stimmten.

 

Nun blieb nur noch das Checken von privaten Nachrichten. Das Arbeitssmartphone legte ich wieder an die Seite und nahm nun das andere in die Hand. Ich drehte mich auf den Rücken, hielt das Smartphone hoch und starrte doch irgendwie daran vorbei und an die Decke. Das war doch albern! Wenn die Nachricht da wäre, wäre sie da, daran könnte ich jetzt nichts mehr ändern.

 

Und selbst wenn er geschrieben hätte, wovon ich nicht ausging, dann hätte ich doch nichts zu befürchten. Entweder es

wäre so wie gestern Abend, so dass wir uns wirklich unterhalten konnten, ohne dass es zu Streit kam oder es wäre wie früher und wir würden uns nur beleidigen. Also nichts, wovor man Angst haben müsste. Schnell war das Display entsperrt und ich sah, dass ich eine neue Nachricht hatte. Diese war jedoch nicht von Wheeler, sondern von Mokuba. Verwirrt versicherte ich mich, dass ich die Uhrzeit richtig in Erinnerung hatte und es früh war und öffnete dann seine Nachricht. Wieso sollte er denn so früh schon das Haus verlassen haben? Das machte keinen Sinn. Es hatte sowieso nichts geöffnet.

 

Na, wie geht’s, Seto? Ich hoffe du hast keinen Kater ;D

 

Manchmal fragte ich mich, ob mein Bruder wirklich älter geworden oder ob er nicht vielleicht doch immer noch der kleine Junge von früher war. Diese Nachricht war einfach dämlich, erstens machte der Inhalt keinen Sinn, da jeder wusste, dass ich keinen Alkohol trank und zweitens war Mokubas Zimmer direkt in der Nähe und lag auf demselben Flur. Wenn er laut sprechen würde, würde ich ihn von hier aus sogar hören. Es gab keinen Grund für eine Nachricht, besonders nicht, weil er sie heute Morgen geschrieben hatte. Wenn er sie gestern Nacht geschrieben hätte, hätte ich das noch verstanden, aber die Nachricht war gerade mal 30 Minuten alt.

 

 

Bevor ich mich weiter darüber wundern konnte, dass Mokuba mir geschrieben hatte statt mit mir zu reden, klopfte es an meiner Tür, die dann auch direkt aufgerissen wurde. „Guten Morgen Seto!“ Freudestrahlend kam mein kleiner Bruder angelaufen und warf sich auf die leere Hälfte meines Bettes. „Wie war‘s gestern? Hattest du Spaß? Hast du neue Leute kennen gelernt oder vielleicht alte Bekannte getroffen?“

 

Ich legte mein Smartphone weg, setzte mich auf und beschloss auf seine Fragen erst einmal mit einer Gegenfrage zu reagieren. Er hatte ohnehin zu viele Fragen gestellt, die ich zum Teil gar nicht beantworten wollte.  „Wie kommt es, dass du mir schreibst, obwohl dein Zimmer nur zwei Zimmer weiter ist? Das macht keinen Sinn, Mokuba.“ Natürlich nutzte ich meine technischen Geräte häufig und hatte es oft nicht geschafft, die Firme früh genug zu verlassen, um abends noch mit Mokuba zu reden, aber wenn wir doch beide zuhause waren? Das war einfach nur albern.

 

Die Zeit, in der wir nur noch schreiben würden, käme noch früher als mir lieb wäre, denn ich war mir sicher, dass Mokuba Domino mindestens für ein Auslandssemester verlassen wollen würde. Es war eine Chance, die man nutzen sollte, dennoch konnte ich mich mit dem Gedanken, dass er weit weg alleine lebte, nicht anfreunden. Wie ich damit umgehen würde, würde ich dann sehen, wenn es soweit war. Vielleicht würde er ja auch gar nicht studieren wollen? Oder nicht in Domino? Irgendwie bereitete mir diese Vorstellung Kopfschmerzen. Es war zu früh, um sich damit zu beschäftigen, weil es sowieso anders kommen würde als ich es überlegte. Denn so gerne ich es hatte, wenn Sachen im Voraus geplant waren, Mokuba schaffte es immer Pläne irgendwie umzuwerfen.

 

So als hätte ich eine dumme Frage gestellt, sah mich mein jüngerer Bruder gespielt empört an. „Natürlich macht das Sinn, Seto!“ Er verdrehte die Augen, bevor er fortfuhr. „Wenn ich dir die Nachricht nicht geschrieben hätte, hätte ich nicht gewusst, wann du aufstehst und mit etwas Pech wärst du einfach in die Firma verschwunden, damit du nicht mit mir über gestern reden musst! So habe ich jetzt gesehen, dass du meine Nachricht gelesen hast und wusste dementsprechend, dass du wach bist. Deshalb bin ich sofort in dein Zimmer gekommen.“ Jetzt musste ich unterdrücken, dass ich nicht mit den Augen rollte. War das sein ernst? Das klang ja gerade so als wäre ich normalerweise vor ihm auf der Flucht.

 

„Ganz ehrlich Mokuba, mal abgesehen davon, dass du es fälschlicherweise so darstellst, dass ich vor dir auf der Flucht wäre, wenn ich nicht mit dir reden wollte, dann würde ich deine Nachrichten auch nicht lesen.“

Von sich selbst überzeugt, grinste er mich einfach nur an und ließ das Thema auf sich beruhen. Wir wussten beide, dass ich seine Nachrichten lesen würde, egal, ob ich sauer auf ihn war oder nicht. „Aber jetzt erzähl doch! Wie war es gestern? Ich hab immer nur Gutes von der X-Mas Party gehört und wenn die Kaiba Corp. sich schon um die Technik kümmert, muss es doch klasse werden.“ Die Begeisterung, die er ausstrahlte, war schon fast ansteckend – wenn ich nicht bei der X-Mas Party gewesen wäre und gesehen hätte, wie das dort war.

 

Ich zuckte mit den Schultern und hoffte das Mokuba bis jetzt noch nichts gehört hatte. Es war nicht unbedingt geplant, dass es ein Geheimnis bleiben sollte, dass ich mich mit Wheeler unterhalten hatte, aber ich wollte dann doch bitte erst einmal selbst damit klar kommen. Diese Handlung war so überhaupt nicht typisch für mich gewesen, da musste ich zunächst verstehen, aus welchem Grund ich das getan hatte. „Naja, es war laut und die Leute waren betrunken. Außerdem war es viel zu warm und stickig. Keine Ahnung, wer dir erzählt hat, dass es dort gut sei.“ Während ich erzählte, wippte er hin und her und schien enttäuscht davon zu sein, dass ich nicht begeistert von gestern Abend berichtete. Was hatte er denn erwartet? Dass das eine so besondere Erfahrung für mich war, dass ich jetzt immer feiern gehen wollte? Das klang schon genauso verrückt, wie das Freundschaftsgerede von Muto und seinen Freunden.

 

Das Wippen meines Bruders hörte abrupt auf und er schaute mich weiterhin erwartungsvoll an. Mich störte das jedoch nicht weiter und ich schwieg und schaute einfach zurück. Die Zeit, in der er mich einfach mit seinem Blick weich kriegen konnte, war vorbei. Heutzutage lief es auf ein Starrduell hinaus, bei dem einer von uns nachgeben musste, um es zu beenden. Dieses Mal gewann, zu meinem Glück, ich.

 

„Ach, man Seto! Du kannst ruhig ein bisschen mehr erzählen, wenn ich schon nicht hingehen konnte.“ Er blies die Wangen auf, eine Eigenart, die sich bestimmt niemals ändern würde und ließ sich schwungvoll zurückfallen, nur um sich direkt wieder aufzusetzen. „Freu dich bloß nicht zu früh! Noch habe ich nicht aufgegeben! Wir reden gleich noch über gestern Abend! Jetzt gehst du aber erstmal duschen und wir treffen uns dann unten in der Küche zum Frühstück. Den Kaffee mache ich jetzt.“

 

Mit einer erhobenen Augenbraue sah ich meinen Bruder an und beobachtete, wie er von meinem Bett aufsprang und Richtung Tür ging. „Ach und du musst nicht duschen, oder wie? Dir sollte die Freizeit anderer Leute nicht so wichtig sein, dass du vergisst dich zu waschen.“ Mit einem breiten Grinsen drehte er sich um. „Ich war schon längst duschen.“ Bevor ich etwas zu der Tatsache sagen konnte, dass er immer noch einen Schlafanzug anhatte, fing er an zu lachen und schüttelte den Kopf. „Es ist ein freier Tag, Seto. Da kann man auch mal den ganzen Tag im Schlafanzug rumlaufen. Sauber ist der schon mal, ich habe ihn gerade erst aus dem Schrank geholt. Und keine Sorge, heute Abend ziehe ich mir was Richtiges an.“

 

Ohne die Tür hinter sich zuzumachen, verließ Mokuba mein Zimmer und ich stand kopfschüttelnd auf. Er war viel zu aufgeregt, dafür dass ich ihm nichts erzählt hatte. War er nicht langsam zu alt dafür ein Weihnachten hibbelig zu sein? Vielleicht sollte ich gleich mal die Fragen stellen und herausfinden mit wem er sich heute Abend treffen würde, könnte auch gut sein, dass eine Person, die heute Abend der Grund für sein Verhalten war. In dieser Beziehung waren wir uns ähnlich, wenn wir selbst unsicher waren, dann wollten wir uns mit etwas ablenken. Bei mir war es die Arbeit, bei ihm Gespräche mit anderen. Die Namen derjenigen, die heute Abend bei der Feier wären, hatte ich mir nicht gemerkt. Ich erinnerte mich nur daran, dass seine Freunde und er für heute Abend die Weihnachtsfeier bei einer Freundin geplant. Auf die Idee, das sie das hier machen könnten, war er gar nicht gekommen. Für ihn war es hier nicht weihnachtlich genug dekoriert, außerdem hätten wir einen hausinternen Grinch. Wann war er so frech geworden?

 

Irgendwie war ich ja auch dankbar dafür, dass er die Feier nicht bei uns veranstaltete, so konnte ich abends in Ruhe arbeiten. Ein ruhiger Tag wäre davor wahrscheinlich gar nicht so schlecht. Ich nahm mir die Kleidung für heute aus dem Schrank und ging unter die Dusche.

 

Sicher war ich mir immer noch nicht, was ich von gestern halten sollte. Es hatte schon irgendwie…Spaß gemacht? Nicht, das in der Schlange stehen oder das Leute beobachten, aber es war angenehm gewesen sich mit Joey zu unterhalten.

Er hatte auch den ganzen Abend das Licht seines geschmacklosen Shirts ausgelassen. Im Moment war ich allerdings nicht dazu bereit Mokuba davon zu erzählen, weil ich ihn wahrscheinlich anlügen und behaupten würde, dass wir nicht vorhatten weiterhin in Kontakt zu bleiben. Wobei das vielleicht gar keine so große Lüge wäre, ich hatte ja keine Ahnung, ob Wheeler überhaupt vorhätte, mich vor dem nächsten Weihnachten noch einmal zu sehen.

 

Ich hoffte, dass ich im Laufe des Tages diese Gedanken verbannen, so dass ich mich voll und ganz auf meine Arbeit konzentrieren könnte. Jetzt würde ich dann aber zunächst meinem Bruder auf den Zahn fühlen und noch einmal fragen, mit wem er sich denn heute Abend traf. Den Rest des Tages würde ich versuchen zu entspannen.

 

 

In der Küche angekommen, bereute ich schon fast, diese betreten zu haben. Mokuba saß breit grinsend am bereits gedeckten Küchentisch und klopfte auf den Stuhl neben sich. Ich würde ihm nicht den Gefallen tun und mich neben ihn setzen. Lieber nahm ich den Platz ihm gegenüber und schenkte mir Kaffee ein. „Du willst immer noch nicht reden, was?“

Die Frage ließ mich aufschauen, ich hatte kein gutes Gefühl. „Aber das ist kein Problem, dann machen wir heute etwas anderes. Nach dem Frühstück muss ich noch ganz viel Essen für heute Abend vorbereiten und weil du bestimmt nicht weißt, was du machen sollst, wenn du nicht arbeitest, dachte ich mir dass du mir helfen könntest.“ Diese Aussage ließ mich leise lachen. „Zu großzügig, dass du an mich denkst. Wenn du noch so viel zu tun hast, solltest du vielleicht an deiner Planung arbeiten.“ Wieder wurde ich nur angegrinst, während sich Mokuba süßen Aufstrich auf sein Brötchen strich. „Meine Planung ist gut. Ich habe einfach einkalkuliert, dass du eh nichts weißt, was du machen sollst.“

Womit er nicht ganz Unrecht hatte. Neben der Arbeit hatte ich kaum Zeit für anderes. Ich kochte gerne, was aber kaum jemand wusste, daher war die Idee von Mokuba gar nicht mal so schlecht. Das könnte mich auch so weit ablenken, dass ich keine Gedanken mehr an mein Smartphone oder gestern Abend verschwendete. „Ich helfe dir unter einer Bedingung. Kein Nerven wegen gestern Abend.“ Mein Bruder zog eine Schnute, streckte dann aber doch seine Hand aus. „Und keine Smartphones, dann haben wir einen Deal.“

 

Ich hoffte inständig, er würde sich daran halten.

 

Außerdem hoffte ich, dass Joey sich nicht doch im Laufe des Tages melden würde.

 

Ein Tag ohne Smartphone wäre schwierig für mich.

 

Aber nicht so, wie Mokuba sich das denken würde.

27.12.

Die X-Mas Party war nun zwei Tage her.

 

Seit dem 25.12. hatte ich also jetzt diese Handynummer in meinem Handy gespeichert und nichts damit gemacht.

 

Nicht, weil ich nicht wollte, sondern einfach, weil ich keine Zeit gehabt hatte.

 

Es war doch echt zum Haare raufen!

 

Es klang selbst in meinem Kopf nach einer Ausrede, dabei war das gar keine! Und überhaupt, warum musste ich mich rechtfertigen? Ich hatte nie gesagt, dass ich mich sofort melden würde. Ich hatte auch nie gesagt, dass ich mich überhaupt melden würde.

 

Vielleicht sollte ich einfach so tun als wäre ich betrunken gewesen und als hätte ich vergessen, dass ich die Nummer bekommen hatte?

 

Nein, das machte keinen Sinn…und das war auch nicht das, was ich wollte.

Ich hatte doch auch wirklich keine Zeit gehabt! Der Tag war einfach völlig verplant gewesen.

 

 

Am zweiten Weihnachtstag aßen Yugi, Tristan, Thea und ich immer zusammen.

Wir machten das jetzt seit Jahren so und besonders jetzt nach der Schule, war es schön, dass man einen festen Termin hatte, an dem man sicher sein konnte, dass man alle sah. Das klappte ja nicht unbedingt, weil das Leben einem gerne Mal Steine in den Weg legte und man dann doch andere Sachen zu tun hatte. Weihnachten stand, aber fest, sollte da kommen was wolle.

Man konnte es schon fast eine Tradition nennen.

Am frühen Nachmittag trafen wir uns und bereiteten gemeinsam das Essen den Abend vor. Beim ersten Versuch gemeinsam zu kochen war ziemlich viel schief gegangen. Mittlerweile waren wir aber auch in der Küche ein eingespieltes Team und jeder wusste, was er oder sie zu tun hatte. Es störte auch nicht, wenn jemand neues dabei war. Eher im Gegenteil, so konnten wir noch mehr darüber erfahren, was bei den anderen so los war und es gab die ein oder andere neue peinliche Geschichte. Nach dem Essen öffneten wir unsere Wichtelgeschenke und saßen dann noch für einige Stunden zusammen, spielten Duel Monsters und erzählten einfach, was im Jahr so alles gewesen war. Es machte wirklich Spaß.

 

Besonders, weil Weihnachten bei meiner Mutter dann doch manchmal wirklich anstrengend sein konnte. Es war nicht so, dass sie feindselig mir gegenüber war, sie erwartete einfach zu viel. Ihre Fragen waren mit Sicherheit nett gemeint, aber in so manchen Momenten fühlte ich mich eher wie in einem Verhör als bei einem Familienessen. Serenity meinte, dass es gar nicht so schlimm sei, wie ich immer sagte und dass das normal war. Vielleicht waren einfach alle Mütter so? Das wäre krass. Ich konnte und wollte mir nicht vorstellen, wie es wäre, wenn ich das jeden Tag hätte.

 

Denn eigentlich war ich echt zufrieden mit meinem Leben. Es lief wirklich besser als ich es mir in der Schule vorgestellt hätte. Okay, ich hatte noch keine eigene Wohnung, also nicht komplett für mich, aber was könnte es besseres geben als mit dem besten Freund zusammenzuwohnen?

Auch wenn mich die Erzählungen von Bekannten anfangs ein wenig abgeschreckt hatten. Keine Ahnung wieso, aber plötzlich schien jeder einen Freund, eine Freundin zu haben, die ebenfalls mit dem besten Freund zusammen gezogen war und das hatte die Freundschaft zerstört.

 

War das wie mit den Weisheitszähnen? Niemand erzählte etwas davon, wenn er sie rausbekam, erst wenn man dann selbst dran war, fingen alle mit ihren Schauergeschichten an. Nicht lustig.

Wirklich, das konnte einem echt die Freude verderben.

Aber gut, Tristan und ich hatten uns noch nie davon abschrecken lassen, was andere sagten und hatten es dennoch gewagt zusammen eine Wohnung zu nehmen. Es lief echt super!

 

Okay, in letzter Zeit hatte ich die Wohnung die meiste Zeit für mich, weil Tris bei seiner Freundin war, aber das war schon in Ordnung. Insgeheim war ich sogar ein bisschen dankbar dafür, dass sie nicht öfter bei uns waren. Irgendwie wäre es komisch, wenn wir zu dritt im Wohnzimmer sitzen und uns einen Film anschauen würden. Ich hätte wohl immer das Gefühl, dass ich stören würde. Oder ich wäre genervt davon, wenn die beiden immer aneinander kleben würden. Das fand ich anstrengend.

 

Wobei sie sich gestern doch stark zurück gehalten hatten, wie ich finde. Leider hatte Tristans Besuch verhindert, dass ich mich direkt nach dem Frühstück wieder in mein Zimmer verkriechen und überlegen konnte, wie ich die erste Nachricht an Kaiba am besten formulierte. Ich hätte mir direkt wieder anhören können, dass ich ein Problem mit ihr hätte und dass ich doch nicht eifersüchtig sein sollte. Immer dieses blah blah. Ich hätte auch gar nichts erwidern können. Was hätte ich sagen sollen? Weißt du Tris, ich habe gestern Kaibas Handynummer bekommen und werde erst einmal ‘ne Stunde brauchen, bis ich eine Nachricht formuliert habe, mit der ich zufrieden bin? Er würde mich auslachen oder noch schlimmer, ich hätte mit den beiden zusammen die Nachricht verfassen sollen. Nein, das hätte nicht geklappt.

Also wahrscheinlich hätten wir weniger als ‘ne Stunde gebraucht, aber naja, irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass das gut gegangen wäre.

 

Da wir uns dieses Jahr bei uns in der Wohnung getroffen hatten, hatte ich auch noch genug anderes zu tun und konnte nicht zwischendurch irgendwann verschwinden. Natürlich hätte ich mich im Bad einschließen und so tun können, als würde ich lange duschen, aber wahrscheinlich hätte das nur so ausgesehen als wollte ich mich vor der Hausarbeit drücken.

Ich sah ja ein, dass es besser gewesen wäre, wenn wir vorher sauber gemacht hätten, aber wir haben einfach nicht daran gedacht. Okay, wir hatten schon daran gedacht, aber es verdrängt und auf später verschoben.

Wir waren einfach so und das würde sich wohl auch nie ändern.

 

Außerdem lohnte es sich auch nicht wirklich zu putzen.

Es war gerade mal einen Tag her, dass wir sauber gemacht hatten und der Tisch war schon wieder schmutzig. Gestern war es mir gar nicht so aufgefallen, aber irgendwer hatte scheinbar sein Getränk ein wenig verschüttet und jetzt klebte der Tisch. Na, lecker und mir erzählte man, ich wäre schlampig. Wenn ich irgendwo zu Besuch gewesen wäre, hätte ich das sauber gemacht. Ganz bestimmt.

Also wenn ich es bemerkt hätte.

Jetzt war es zwar eigentlich egal, weil ich alleine in der Wohnung war, aber es störte mich doch. Deshalb stand ich auf, um einen Lappen zu holen. Außerdem war mir jede Ablenkung, die ich bekommen konnte, recht.

Ob Kaiba bei sich wohl auch sauber machte?

 

Eigentlich konnte ich mir nicht vorstellen, dass er die Zeit dafür hatte. Er hatte doch früher schon immer erzählt, wie viel Arbeit es war eine Firma zu leiten. Das wäre bestimmt nicht weniger geworden. Allerdings gingen wir jetzt auch nicht mehr zur Schule. Da hätte er zumindest vormittags weniger zu tun. Vielleicht nutzte er das Aufräumen ja, um den Kopf frei zu kriegen und um sich für neue Ideen inspirieren zu lassen? Gab ja so verrückte Menschen.

Bei der X-Mas Party hatte er jedenfalls nicht besonders entspannt gewirkt. Das war wohl einfach nicht seine Welt. Ich war mir sicher, dass er gar nicht da gewesen wäre, wenn man ihm nicht irgendwie gesagt hätte, dass es für die Presse gut wäre, wenn er sich blicken lassen würde.

Während ich über den Tisch wischte, kam der Putzgedanke zurück. So wie es Kaiba war, was man von ihm hielt, konnte ich mir vorstellen, dass er vorputzte. So dass diejenigen, die dann bei ihm sauber machen sollten, sagen konnten, wie sauber es doch war und dass das gar nicht nötig wäre, dass sie dort hingehen. Eben weil ein Seto Kaiba keinen Dreck macht. Niemals.

 

Dieser Gedanke war so dumm, dass er mich lachen ließ. Was war nur los mit mir, dass ich gerade darüber nachdachte?

Ich hatte frei und die Wohnung für mich und machte sauber und dachte dabei an Kaiba. Sehr gut Joey, du hast ein neues Level erreicht. Da meine Motivation, die Wohnung sauber zu halten, gerade wieder ihren Tiefpunkt erreichte, warf ich den Lappen einfach auf den Tisch und ließ mich aufs Sofa fallen.

 

Mein Blick fiel auf das Handy, das neben mir auf dem Sofa lag. Ich seufzte und schaute dann direkt zum Fernseher. Es war doch eigentlich keine große Sache ‘ne Nachricht zu schicken. Eigentlich. Irgendwie war es das gerade aber doch und überhaupt, wie sollte ich begründen, dass ich mich erst nicht gemeldet hatte. Sorry ich hatte keine Zeit, weil ich den ganzen Tag mit meinen Freunden Weihnachten gefeiert habe? Das war die Wahrheit, aber bestimmt eine Aussage, die dafür sorgen würde, dass Kaiba meine Nummer blockieren würde, weil er keine Lust auf dieses Kindergartengetue hätte oder wie er das immer genannt hatte. Das war eine einmalige Chance, die ich nicht verstreichen lassen dürfte. Also musste ich mir sicher sein, was ich schreiben würde. Musste ich überhaupt begründen, warum ich nicht früher geschrieben hatte? Er arbeitete doch bestimmt eh und hätte keine Zeit, um zu antworten. Was erwartete ich, womöglich würde er erst in einer Woche schreiben. Also müsste ich mir da keinen Kopf machen. Etwas motivierter griff ich nach meinem Handy, um doch etwas zu schreiben, entsperrte das Display und legte es doch wieder weg.

 

Die Tatsache, dass er erst in ein paar Tagen antworten würde, machte es nur noch schlimmer.

 

Dann hätte ich noch lange Zeit, um zu überlegen, ob und was ich falsch geschrieben hatte. Nein, das wäre die totale Horrorvorstellung. Eben, weil ich die Sachen nicht zurücknehmen könnte und dann nur neue Sachen schreiben würde, um das, was ich zuvor geschrieben hatte, zu relativieren. Da würde ich mich um Kopf und Kragen schreiben, das ging nicht.

 

DIE Nachricht müsste her.

 

Eine bei der ich nichts bereuen würde und kein Problem damit hätte, wenn ich warten müsste. Das wäre eine ganz schöne Herausforderung, wenn ich daran dachte, an wen ich schreiben wollte. Wahrscheinlich würde das noch ein paar weitere Tage brauchen, bis ich eine Idee hatte.

 

Sollte ich doch fragen?

 

Nein, ich würde das ganz bestimmt alleine schaffen!

 

Nur wie?

 

Die erste Frage war, sollte ich mich entschuldigen, dass ich erst jetzt antwortete oder nicht?

Mein Gefühl sagte mir, dass ich es tun sollte, auch wenn eigentlich direkt der Gedanke kam, dass ich mich nicht rechtfertigen müsste. Seufzend rutschte ich auf dem Sofa vor, so dass ich fast herunter rutschte und starrte auf den Fernseher.

 

Dort lief gerade irgendeine Serie in der ebenfalls darüber diskutiert wurde, wie lange man warten sollte, bis man sich meldete. In diesem Fall war es noch etwas anderes, weil es darum ging, wann man einer Frau schreiben sollte, aber irgendwie verstand ich schon, was sie meinten. Die einen waren dafür, dass man drei Tage warten sollte, der andere wollte sofort schreiben. Drei Tage?

Ich konnte mir irgendwie nicht vorstellen, dass es besonders klug wäre drei Tage zu warten, wenn es darum ging Kaiba zu schreiben. Er würde sich bestimmt auf den Schlips getreten fühlen. Den großen Seto Kaiba ließ man nicht warten. So hatte er sich jedenfalls früher immer aufgespielt. Das wollte ich eigentlich nicht noch unterstützen.

 

Also würde ich ihm jetzt schreiben, ohne mich zu entschuldigen!

 

Wäre ja noch schöner, wenn ich sein Ego streicheln würde!

 

Frage 1 war nun also geklärt, blieb nur noch die Frage, was ich schreiben würde. Hey? Das klang dämlich. Ich müsste schon mehr schreiben, sonst würde Kaiba nicht antworten und ich hätte direkt verloren. Immerhin hatte er gesagt, dass wir weiter diskutieren könnten, da musste ich schon ein Argument vorbringen. Allerdings wusste ich gar nicht mehr richtig, worum es gegangen war.

 

Egal, wie sehr ich überlegte.

Ich wusste nur noch, dass wir zusammen was getrunken hatten und dass es darum gegangen war, dass es innen zu warm war.

Doch! Jetzt erinnerte ich mich! Es war um Kleidung gegangen.

 

Was hast du gerade an?

 

Diese Nachricht würde ich niemals abschicken. Es war falsch so falsch, aber irgendwie fand ich es lustig. Allein die Vorstellung, wie Kaiba sich gerade an seinem Kaffee verschluckte, es war zu viel. Es würde sogar zum Thema unseres Gesprächs passen, allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, dass das Kaibas Art von Humor war. Hatte er überhaupt so etwas wie Humor? Nicht, dass ich wüsste…

Also fiel das schon mal weg.

 

Ich löschte die Nachricht und starrte dieses Mal an die Decke. Der Fernseher würde mich nur wieder ablenken und ich würde mich fragen, ob ich nicht doch noch einen Tag warten sollte.

Eigentlich könnte ich ihn gleich ausschalten, aber ich konnte es nicht gut haben, wenn es ruhig war. Irgendetwas musste im Hintergrund laufen, sei es Musik oder eben der Fernseher. Stille machte mich nur fertig. Ein weiterer Grund warum ich eine WG einer eigenen Wohnung vorgezogen hatte. Wenn man mit Tristan zusammenlebte war es nie leise. Es sei denn er war bei seiner Freundin. Dann war es ruhig.

 

In einer Villa war es bestimmt auch immer ruhig.

 

Jedenfalls stellte ich mir das so vor. Immerhin waren diese Dinger ziemlich groß und es war doch die Regel, dass man dort mit wenigen Leuten wohnte, oder? Jedenfalls lebten in der einen Villa, die ich kannte nur zwei Personen. Und Kaiba war nicht der Typ Mensch, der Lärm zulassen würde. Jedenfalls konnte ich mir das nicht vorstellen.

 

Das einzige, das ich mir vorstellen konnte war, dass er wie ein böses Genie ganz laut klassische Musik hörte und dann an seinen Erfindungen arbeitete. Diese eine Lied, dass auch bei ‚Die Hard‘ gespielt wurde, genau das würde zu ihm passen. Ich hatte gerade keine Ahnung mehr, wie es hieß, aber ich fing auf der Stelle an es zu summen. Kaiba hatte den Film bestimmt niemals gesehen, aber er könnte mir mit Sicherheit sagen, was ich hier gerade summte. Er würde mich dafür auslachen, wenn ich ihn fragte, was das war oder sagen, dass es klar war, dass so ein Straßenköter wie ich nicht wusste, wie das Lied hieß. Pff, dann würde ich ihn auslachen, weil er nicht wusste, wer John McClane war. So sieht’s nämlich aus. Sollte es nicht eigentlich nur wichtig sein, dass wir das Lied beide kannten?

 

Der Blick auf den Fernseher verriet mir, dass ich jetzt schon seit mindestens zwanzig Minuten hier sitzen musste. Jedenfalls war die Folge, die gerade noch gelaufen war, jetzt zu Ende und es fing die nächste Serie an. Ich war nicht traurig darum, weil ich den Anfang der Folge eh nicht gesehen hatte, aber es nervte mich schon, dass ich einfach keine Idee hatte. Wie zur Hölle sollte man auch eine Diskussion anfangen, bei der es um Kleidung ging? Sollte ich anfangen darüber zu schreiben, welche Farben ihm wohl am besten standen? Das war doch albern! Musste ich überhaupt diese Diskussion weiterführen? Wir hatten das nie gemacht!

Wir hatten uns gestritten und am nächsten Tag dann wieder gestritten, es war immer egal gewesen, worum es zuvor gegangen war. Manchmal, okay eigentlich immer, ging es sogar mehrere Tage hintereinander um dasselbe Thema und es hatte uns nicht gestört.

 

Ich könnte natürlich auch einfach über Duel Monsters schreiben. Darüber, dass ich ihn herausforderte und noch einmal gegen ihn spielen wollte. Darum ging es mir zwar nicht, aber das wäre ein sicheres Thema. Ich wüsste genau, wie er darauf reagieren würde. Genauso wie früher.

 

Dann wäre es wieder wie in der Schule und nicht so wie vor zwei Tagen.

 

Ich müsste mich also entscheiden, ob ich auf Nummer sicher gehen wollte oder ob ich etwas wagen sollte.

 

Diese Entscheidung fiel mir leicht.

 

Ich wusste endlich, was ich schreiben würde.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war's.

Vielleicht mache ich aus dem OS doch noch ein bisschen mehr und eine längere fanfiction daraus.
Mal sehen ;)

Liebe Grüße
Reika Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So das Kapitel war jetzt kürzer als das erste, aber dafür müsst ihr auf das nächste nicht so lange warten.
Kapitel drei wird aus Joeys Sicht sein.

Liebe Grüße
Reika Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Yay! Joey hat die Nachricht verfasst!
Jetzt müsste man nur noch wissen, was er geschrieben hat xD

Wann ich das nächste Kapitel fertig haben werde, weiß ich noch nicht. Ich muss erstmal meinen Unikram irgendwie zusammen suchen und neu zusammen schreiben. Anfang Februar ist dann die erste Klausur.
Allerdings neige ich dazu zu schreiben oder zeichnen, wenn ich eigentlich lernen sollte, kann also sein, dass ich noch vor der Klausur etwas hochlade.

Liebe Grüße
Reika Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Von:  Onlyknow3
2016-01-31T19:57:34+00:00 31.01.2016 20:57
Um es vor weg zu nehmen Lernen geht vor. Auch für eine Klausur geht lernen vor.
Trotzdem kann ich mich nur dem anschließen was dir CharlZ und keikei geschrieben haben, sie haben recht.
Joey ist wirklich süß wie er sich da die Haare rauft im Bildlichen Sinn um dann schließlich doch zu der nachricht zu finden die er Seto dann auch gleich schickt. Mach weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Glennstar
01.02.2016 00:12
Ja, lernen geht vor, leider ist das auch die Zeit, in der man die meisten Ideen hat.
Dieses Wochenende habe ich es aber geschafft zumindest von morgens bis nachmittags was zu tun, sieht also ganz gut aus :)

Es freut mich, dass dir das Kapitel und Joeys Überlegungen gefallen haben und hoffe, dass du das nächste Kapitel auch mögen wirst.

Danke für deinen Kommi x3

Liebe Grüße
Reika
Von:  Sellery-Attack
2016-01-29T17:57:26+00:00 29.01.2016 18:57
Sehr geiles Kapitel
Ich musste los lachen bei der Überlegung mit " was hast du gerade an " xD
Und es ist echt süß wie joey so grübelt was er schreiben soll
Ich bin echt gespannt was er seto nun wirklich schreibt ;D
Btw. War das zufällig how i met your mother, die serie die da lief? XD

Antwort von:  Glennstar
31.01.2016 23:59
Freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat <3

Bei dem "Was hast du gerade an." musste ich beim Schreiben auch grinsen xD
Alleine als ich mir vorgestellt habe, dass Joey das wirklich abschickt. Das wäre das Ende dieser ff gewesen, glaube ich.
Hoffentlich gefällt dir seine Nachricht dann. (Eigentlich steht sie, aber bestimmt werde ich Joey und ändere die noch fünfmal xD)

Haha, ja es lief HIMYM xD
Vielen Dank für deinen Kommentar!

Liebe Grüße
Von:  keikei
2016-01-29T15:59:26+00:00 29.01.2016 16:59
Es ist so herrlich wie sich Joey das ganze Kapi über die Haare rauft und überlegt was er schreiben könnte xDD Bei der Szene auf dem Sofa bekam ich so schönes Kopfkino xD Joey in verschiedenen verrenkten Posen, verzweifelt auf das Handy-Display starrend xD Am besten noch mit dunklen Augenringen xD
Jedenfalls ein fieser Cliffhanger am Ende o.o Ich bin sehr gespannt was er schreibst >.<
Sollte das 4te Kapi so schnell nicht kommen, drück ich dir für deine Klausur ganz fest die Däumchen :DDD
Antwort von:  Glennstar
31.01.2016 23:44
Danke für deinen Kommentar!

Freut mich, dass du Spaß beim Lesen hattest.
Ich konnte mir bei Joey einfach nur zu gut vorstellen, wie er auf dem Sofa hin und her rutscht, weil er einfach keinen Plan hat, was er schreiben soll. Bei dem vollen Wochenende hatte er bestimmt auch noch Augenringe ;D

Danke auch für's Daumen drücken x3
Dieses Wochenende bin ich mit dem Lernen gut voran gekommen, vielleicht klappt es dann doch noch mit dem Schreiben, mal sehen. (Morgen ist die erste Wiederholungsvorlesung, da sehe ich dann, was noch fehlt xD)

Liebe Grüße
Von:  Akikou_Tsukishima
2016-01-22T10:56:16+00:00 22.01.2016 11:56
Ok
Ich frei mich auf Kapitel 3
Antwort von:  Glennstar
28.01.2016 23:38
Das Kapitel ist jetzt da, ich hoffe, dass es dir gefällt! :)
Von:  Sellery-Attack
2016-01-21T21:09:02+00:00 21.01.2016 22:09
Juhuuuu es geht weiter
Gefällt mir sehr gut das Kapitel
Ich bin gespannt wie es weiter geht
Und ob sich joey meldet und seto es ohne smartphone schafft xD
Lg charlz
Antwort von:  Glennstar
28.01.2016 23:42
Danke für deinen Kommentar! <3
Es freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat!
Ob Seto es ohne Smartphone geschafft hat oder ob die Villa jetzt auseinander genommen wurde, erfährst du erst im vierten Kapitel xD
Aber man weiß jetzt, ob Joey sich meldet oder nicht ;)

Liebe Grüße
Reika
Von:  keikei
2016-01-21T19:34:34+00:00 21.01.2016 20:34
Ich feier dass so, dass Seto so "menschlich" sein kann xD Wie ein kleiner Teenie der es kaum abwarten kann, dass er von seiner Flamme eine Mitteilung bekommt xD
Ich bin sehr gespannt auf Kapitel 3!! Und omg!! ein drittes Kapi XD ich fasses nicht! juhuuuu ♥ :3
Antwort von:  Glennstar
28.01.2016 23:40
Haha, sind wir nicht alle immer voll hibbelig, wenn wir auf eine Nachricht warten? xD
Danke für deinen Kommentar x3
Kapitel drei ist jetzt da und danach kommen noch ein paar, hihi. Ich hoffe, die Story wird dir auch weiterhin gefallen
Von:  Akikou_Tsukishima
2016-01-14T07:19:10+00:00 14.01.2016 08:19
Eine längere story wäre toll
Antwort von:  Glennstar
21.01.2016 17:51
Danke für deinen Kommentar!
Das zweite Kapitel ist dann jetzt endlich da :D
Von:  Fusselfiech
2015-12-31T11:12:00+00:00 31.12.2015 12:12
Hat mir gut gefallen, ich mag Joey hier ganz besonders. Wie der einfach Kaiba voll labert bis er sich nicht mehr entziehen kann. XD
Gute Tacktik. *nick*


Antwort von:  Glennstar
01.01.2016 20:31
Danke für deinen Kommentar!
Es freut mich, dass dir Joey gut gefallen hat. Mir hat es auch großen Spaß gemacht ihn so zu schreiben :D
Von:  keikei
2015-12-27T13:29:07+00:00 27.12.2015 14:29
ich bin auf jeden fall für eine fortsetzung *-* bitte bitte <3 x3
Antwort von:  Glennstar
01.01.2016 19:45
Entschuldige bitte, dass ich jetzt erst antworte.
Vielen Dank für deinen Kommi <3
Die Fortsetzung wird folgen!
Antwort von:  keikei
01.01.2016 20:23
Aww kein Ding *-*
Danke, dass es eine Fortsetzung geben wird!!! <3 :D
Von:  Sellery-Attack
2015-12-27T08:16:50+00:00 27.12.2015 09:16
Die Geschichte ist sooo tolll♡.♡
Eine Fortsetzung wäre super! Ich will unbedingt wissen wie es weiter geht
Antwort von:  Glennstar
27.12.2015 12:48
Danke :)
Freut mich, dass sie dir gefällt!
Dann werde ich auf jeden Fall weiterschreiben.
Danke auch für den Favo x3
Liebe Grüße
Antwort von:  Sellery-Attack
27.12.2015 21:18
juhu das freut mich riesig! :D
Bei der tollen FF ist das Favo selbstverständlich ;D


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