Alles was ich will, bist du von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 6: Traum oder Vision? ----------------------------- Zwei Wochen waren nun seit Shinichi’s Tod vergangen. Ran kam immer noch jeden Tag zu seinem Grab und stand eine Stunde da und redete mit ihm. Manchmal aber weinte sie nur oder schwieg. Shinichi’s Eltern kamen auch jeden Tag her und wohnten nun wieder in ihrem Haus in Tokio. Yusako versuchte sich mit dem schreiben neuer Romane abzulenken und Yukiko ging jeden Tag nachdem sie ab Grab ihres Sohnes war, in sein Zimmer. Sie hatte nun schon langsam akzeptiert dass Shinichi weg war, aber so richtig fühlen wollte sie es noch nicht. Oft saß sie zwei Stunden in seinem Zimmer, weinte und schwelgte in Erinnerungen. Es war nicht leicht, für niemanden. Sonoko schrieb in der Schule für Ran mit da diese noch immer nicht auftauchte. Die Lehrer machten sich schon Sorgen doch sie wollten ihr Zeit lassen. Auch wenn es schwer war, langsam musste ihr Leben wieder weiter gehen. Immerhin hatten sie nächstes Jahr schon den Abschluss. Sonoko seufzte nur kurz als die dem Unterricht weiter folgte. Ran stand gerade noch am Grab von Shinichi und strich sich eine Träne von der Wange als hinter ihr eine vertraute Stimme erklang: „Wusste ich doch dass du hier bist.“ Ran drehte sich leicht erschrocken um und antwortete: „Mama? Was machst du denn hier?“ „Ich würde gerne mit dir einen Kaffee trinken und reden.“ „Worüber?“ „Darüber dass du schon drei Wochen in der Schule fehlst und jeden Tag nur hier stehst.“ „Mama, ich kann es einfach immer noch nicht glauben dass er nicht mehr da ist.“ „Ich weiß mein Schätzchen.“ ,begann Eri und legte einen Arm um ihre Tochter. „Aber so hart es auch ist, du musst nach vorne schauen. Dein Leben muss weitergehen, auch ohne Shinichi. Na komm.“ Ran warf einen kurzen Kuss dem Grad zu als ihre Mutter sie mitnahm und in das nächste Café ging. Sie setzten sich und Eri bestellte einen CaféLatte und ein Stück Erdbeerkuchen. Ran wollte nur eine heiße Schokolade. „Das ist der nächste Punkt. Du isst kaum noch was.“ „Ach was! Ich esse genug.“ „Ran dein Kleid hängt an dir runter wie an einem Kleiderbügel.“ Die junge Frau sah kurz an sich herunter und wusste genau dass ihre Mutter recht hatte. Sie hatte die letzten drei Wochen wirklich kaum etwas gegessen. „Ich hab eben keinen Hunger.“ „Ran…Ich kann mir nicht genau vorstellen was du gerade durchmachst aber das Leben muss langsam wieder weiter gehen. Du kannst nicht so weitermachen. Irgendwann fällst du um und verhungerst. Glaubst du das wollte Shinichi als er sein Leben für deines gegeben hat?“ „Was?“ ,fragte Ran und Tränen stiegen ihr in die Augen. Eri legte ihre Hand auf die ihrer Tochter und sagte mit leiser und trauriger Stimme: „Ich weiß was Shinichi für dich getan hat und dafür werde ich ihm ewig dankbar sein. Er hat sich vor dich gestellt dass du nicht erschossen wirst. Aber glaubst du, er wollte dass du so weiterlebst? Halb verhungert, die Schule vernachlässigt und jeden Tag weinend an seinem Grab stehen?“ „Nein. Ich denke nicht.“ „Eben. Und ich bin mir auch sicher dass er das nicht wollte. Er würde wollen dass du weiterlebst und wieder glücklich wirst. Und … dich irgendwann auch wieder neu verliebst.“ Ran sah ihre Mutter an. Neu verlieben? In wen? Niemand würde Shinichi je ‚gerecht‘ werden. Aber an eine neue Liebe wollte sie jetzt gar nicht denken. Vielleicht in fünf Jahren? Warum musste ihr denn Shinichi genommen werden? „Mama…Als ich Shinichi das letzte Mal sah, im Krankenhaus, da habe ich ihm gesagt dass ich ihn liebe. Glaubst du er hat es gehört?“ „Ganz bestimmt. Und ich weiß dass er dich auch liebt und jetzt immer über dich wachen wird.“ Ran konnte das erste Mal nach drei Wochen wieder lächeln. Es war irgendwie ein schöner Gedanke, dass Shinichi nun auf sie heruntersieht und sie beschützt. Auch wenn es ihr viel lieber wäre, er wäre auch wieder unter den Lebenden. Am Abend: „Was denkst du gerade?“ ,fragte Sato und kuschelte sich an ihren Freund. „Wie wir diese ‚schwarze Organisation‘ ausschalten können das Shinichi endlich Frieden findet.“ „Ich bin mir sicher dass wir sie bald schnappen werden. Und wenn es soweit ist, kann Shinichi in Frieden ruhen. Wobei ich glaube, dass er das zum Teil schon tut.“ „Wie meinst du das?“ ,fragte Takagi zurück. „Naja, er konnte die Liebe seines Lebens vor dem Tod beschützen. Und dass es Ran nun ‚gut‘ geht, ist für ihn Frieden genug.“ „Ja. Da hast du bestimmt recht.“ ,antwortete er lächelnd und gab seiner Liebsten einen Kuss. Während sie sich dicht an ihn schmiegte und langsam die Augen schloss, sah Takagi noch lange zur Decke hinauf und dachte: „Ob es ihm denn wirklich gut geht? Er ist bestimmt sauer dass wir ihn einfach so ‚abgeschoben‘ haben. Aber es ist besser so. Für alle. Seine Familie, seine Freunde und vor allem für Ran. Ich hoffe nur sie und auch Miwako können mir eines Tages verzeihen.“ Nun schloss auch er die Augen und schlief neben Sato ein. Beide hatten endlich zueinander gefunden und würden beim nächsten Dienst auch allen zeigen dass sie ein Paar sind. Die Nacht war dunkel und der Mond stand hoch am Himmel als Takagi durch die Straßen ging. Er suchte jemanden. Doch wen? Hatte er jemanden von der Organisation gesehen? Sein Blick wanderte umher und immer wieder glaubte er Schritte hinter sich zu hören. „Takagi?“ ,erklang plötzlich eine bekannte Stimme aus einer Nebengasse. „Shinichi? Was machst du in Tokio? Du solltest doch in Mexico bleiben!“ „Es tut mir leid. Ich weiß was Sie und Megure auf sich genommen haben, aber ich musste Ran beschützen.“ „Sie wird doch von uns beschützt. Jetzt komm mal aus der Gasse.“ Shinichi trat heraus und im Mondlicht sah Takagi erst, was mit Shinichi los war. Sein Gesicht war mit Wunden und Blut übersät. Ebenso seine Hände. Seine Jacke war fast komplett zerfetzt und sein Hemd war auch mit Blutspuren voll. „Was…Was ist passiert?“ „Der einzige Weg um die schwarze Organisation aufzudecken, ist Mitglied zu werden. Leider haben sie durchschaut dass ich nicht wirklich die Seite gewechselt habe.“ „Warum hast du uns nicht eingeweiht?“ ,fragte er besorgt und gab Shinichi ein Taschentuch um etwas das Blut abzuwischen. „Ich wollte euch nicht in Gefahr bringen. Es reicht doch schon wenn ihr bei der Verhaftung damals zwei Polizisten verloren habt.“ „Shinichi, wir helfen dir doch gerne. Wir wollen ja auch dass du in Sicherheit bist. Wo willst du jetzt hin?“ „Ich werde es nochmal bei der Organisation versuchen.“ „Nein! Das ist dein Tod!“ ,gab Takagi wütend zurück und hielt ihm am Arm zurück. „Ich pass schon auf. Immerhin hab ich schon einiges herausgefunden. Die Informationen sind morgen auf Megure’s Schreibtisch. Ich muss los.“ „Shinichi, nein!“ Takagi lief Shinichi in die Gasse nach als ein Schuss zu hören war. „Shinichi!“ Ein paar Schritte weiter lag Shinichi am Boden, atmete schwer und hatte eine Kugel in die Brust bekommen. Takagi kniete sich zu ihm, zog seine Jacke aus und drückte sie auf die Wunde. Schnell zog er sein Handy und rief den Rettungsdienst. Gerade als er aufgelegt hatte, warf er sein Handy zur Seite und sagte: „Keine Sorge. Wir kriegen das wieder hin.“ „Ach…wirklich?“ ,gab Shinichi schwer atmend zurück. Takagi nahm seine Jacke weg und sah das Blut überall als er nun mit seinen Händen weiter auf die Wunde drückte. „Halt durch Shinichi.“ „Takagi…tun Sie mir einen Gefallen?“ „Was?“ „Sorgen Sie dafür, dass ich heimlich, in der Nacht in mein Grab gebracht werde. Ich will nicht dass Ran und meine Eltern ein zweites Mal eine Beerdigung erleben müssen. Vor allem, wenn es meine echte ist.“ „Du stirbst nicht, klar?“ „Ach wirklich nicht?“ ,erklang eine böse aber dennoch zarte Stimme. Takagi drehte sich um und sah eine Frau mit langen blonden Haaren. Sie war ganz schwarz gekleidet und richtete eine Pistole auf Shinichi. „Ver-Vermouth! Du also…“ ,gab Shinichi schwach von sich und hustete Blut. „Vermouth? Sie sind auch von der Organisation oder?“ „Richtig erkannt Kommissar.“ ,sie lachte kurz. „Und dass ihr Jungs den kleinen hier nicht wieder verstecken könnt, mache ich kurzen Prozess.“ „Was? Nein, hören Sie wir mischen uns nicht mehr ein. Versprochen! Die Aktion von Shinichi war falsch und …“ ,Takagi wurde unterbrochen in dem Shinichi deinen Arm packte. „Hören…Hören Sie auf zu reden…sonst…sonst bringt sie, Sie auch…auch um. Takagi…Geben Sie mir das Versprechen?“ „Shinichi ich…Ja. Ja ich verspreche es.“ Da sah er wieder zu Vermouth und sagte mit bittender Stimme: „Bitte…Der Krankenwagen ist noch nicht unterwegs und er schafft es so und so nicht mehr…“ „Warum ihn leiden lassen?“ ,warf sie Takagi ins Wort und schon schoss sie. Takagi hatte vor Schreck die Augen geschlossen. Als er sie wieder öffnete, war Vermouth verschwunden und die Sirenen des Krankenwagens kamen immer näher. Takagi sah zu Shinichi und langsam nahm er die Hände von seiner Wunde. Vermouth hatte ihn brutal einen Kopfschuss verpasst. Shinichi’s Augen standen offen und waren leer. „Es tut mir so leid.“ ,sagte er und schloss Shinichi die Augen. Schweißgebadet saß Takagi im Bett und atmete schnell. Es war mitten in der Nacht. Er sah neben sich wo Sato friedlich schlief. Leise stand er auf, ging in die Küche und trank ein Glas Wasser. Er stellte sich zum Küchenfenster und sah in die Sterne hinauf. War das nur ein Alptraum oder etwa eine Vision? Würde es wirklich so kommen? Takagi wusste dass Shinichi nicht für immer in Mexico bleiben würde. Takagi seufzte kurz als er das Glas wieder abstellte und zurück ins Bett ging. Er sah Miwako an, kuschelte sich an sie und sagte leise: „Ich liebe dich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)