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Young Blood.

Eine Geschichte über Einsamkeit, Mut und Waghalsigkeit - Riskieren oder nicht?
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Da ich zurzeit Urlaub habe, komme ich mit dem Schreiben ganz gut voran. Ich wünsche euch viel Spass beim lesen ^^. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wünsche euch viel Spass beim lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So hier noch die zensierte Version des Kapitels "Alive" :). Komplett anzeigen

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loneliness.

Es war Anfang November, der Herbst zog sich langsam zurück und machte Platz für den Winter. Die kalte Luft schlug mir erfrischend entgegen, als die Tür zum „La Piazza“ hinter mir ins Schloss fiel. Ich atmete tief ein, füllte meine Lungen mit Sauerstoff. Dunkelheit hatte sich über die Stadt gelegt, unzählige Lichter erhellten die Strassen. Es war kurz vor Mitternacht und ich hatte eine 14-Stunden Schicht hinter mir. Kellner zu sein bedeutete definitiv, einen knallharten Knochenjob zu haben. In einer Stadt wie New York musste man um alles kämpfen und dankbar sein, nicht auf der Strasse leben zu müssen. Eine frische Brise zog auf, blonde Strähnen fielen mir ins Gesicht. Seufzend schleppte ich mich in Richtung U-Bahn, um endlich nachhause zukommen. Seit einem Monat hatte ich den langersehnten sowie hart erkämpften Uni-Abschluss in der Tasche. Mein Leben sollte sich eigentlich auf dem Höhepunkt befinden. Karriere, Freunde, Familie und Liebe. Doch ich hatte nichts davon. Seit damals war alles wie ein gottverdammter Teufelskreis.

 

Sieben Jahre. Ja, sieben Jahre war es bereits her, seit meine Eltern durch einen Autounfall aus dem Leben gerissen wurden. Der Schmerz schlug mit voller Wucht zu, verwandelte alles in ein Trümmerfeld. Eine furchtbare Stille herrschte, konnte mich nicht rühren. Einfach nichts, nur ein tiefer Abgrund. Ich fiel, hatte keine Möglichkeit, mich festzuhalten. Ich wusste, wie es sich anfühlte, in einer Millionenstadt zu leben. Unendlich viele Menschen um mich zu haben und trotzdem alleine zu sein. Die Einsamkeit war längst mein Freund geworden. Die wichtigsten Menschen wurden mir innerhalb einer Sekunde entrissen. Ich konnte nichts dagegen unternehmen, hatte keine Macht darüber. Ich betete und betete. Dieser Albtraum sollte vorbei sein. Aufwachen, schreien und alles zurückholen. Mehr wollte ich nicht, doch es war vergebens. Ich musste kämpfen, um nicht selbst unterzugehen. Meine Trauer verbannen, Mut sammeln. Ich gegen den Rest der Welt. So fühlte es sich zumindest an.

 

Mittlerweile war ich 22 Jahre alt. Die Uni bestand ich mit Ach und Krach. Nur mit Müh und Not kam ich jeden Monat über die Runden. Freunde hatte ich nicht wirklich. Ich war Anders und das schien niemand akzeptieren zu wollen.

 

Nach einer kurzen Fahrt verliess ich die menschenleere U-Bahn und erreichte endlich meinen Wohnblock. Das Viertel gehörte wirklich nicht zur sichersten Umgebung, etwas Besseres konnte ich mir jedoch nicht leisten. Die Haustür fiel hinter mir ins Schloss, ich schlüpfte aus den Schuhen und liess sie gedankenverloren im Flur stehen. Meine Füsse trugen mich geradewegs ins Schlafzimmer. Ich machte mir nicht die Mühe, das Licht einzuschalten. Erschöpft erreichte ich mein heissgeliebtes Bett. Endlich konnte ich mich fallen lassen, spürte die weiche Matratze und die Decke unter mir.

 

Ich atmete tief ein und wieder aus. Mein Blick richtete sich an die weisse Betondecke. Etwas in mir erdrückte mich langsam aber sicher. Glücklich sein. Ich erinnerte mich nicht mehr daran, wie es sich anfühlte. Ja, einfach sorglos und frei zu sein. Diese Leere verschlang mich von Tag zu Tag immer mehr. Ich tat einfach nichts. Schuftete mir den Arsch ab und wofür? Genau, für nichts. Ich lachte ironisch auf und fuhr mit den Händen über mein Gesicht. Ich hielt das nicht mehr aus. Diesen Job, diese Stadt und dieses Gefühl, dass das Leben an einem vorbei zog. Das konnte doch nicht alles sein. Nein, das durfte nicht alles sein!

 

Ich musste hier weg.

 

Einfach weg.

 

fly away.

Die Triebwerke des Flugzeuges starteten durch, wir hoben ab. Die monströs wirkenden Wolkenkratzer wurden immer kleiner, rückten in weite Ferne. Die Stadt, die niemals schlief, wirkte plötzlich ganz anders. Man spürte den Lärm, die Hektik nicht mehr. Über den Wolken kam ein Gefühl von Freiheit auf, als gäbe es keine Grenzen. Ich starrte gedankenverloren aus dem Fenster, mein Herz pochte wie wild gegen die Brust. Ich hatte es wirklich getan, meiner Heimat den Rücken zugekehrt.

 

Den Entschluss fasste ich spontan vor einer Woche. Sicherlich war es unüberlegt, alles stehen und liegen zulassen. Nicht nur die Stadt zu verlassen, nein sogar auf einen völlig anderen Kontinent zu fliegen. Doch es kümmerte mich nicht. Was hielt mich hier fest? Genau, rein gar nichts. Ich hatte nichts zu verlieren, es konnte nur besser werden. Den Mietvertrag für das Apartment sowie den Job kündigte ich und holte die wenigen Ersparnisse von der Bank. Es reichte für ein Ticket von New York nach Tokio, oneway verstand sich. Eine Rückkehr war ausgeschlossen. Das wenige Hab und Gut, welches ich besass, verfrachtete ich kurzerhand in einen Reisekoffer. Ja, und nun sass ich hier in der Economy-Klasse der American Airlines auf dem Weg in ein neues Leben. Dunkelheit legte sich über den Himmel, langsam gähnte ich und meine Augen fielen zu. Ich sackte in einen unruhigen Schlaf.

 

„Sehr geehrte Damen und Herren, wie befinden uns im Landeanflug. Bitte stellen Sie Ihre Sitze aufrecht und schnallen sich an. Vielen Dank“, die Stimme der Stewardess riess mich aus meine Träumen. Ein unangenehmer Schmerz meldete sich in den Gliedmassen und ich stöhnte auf. Fliegen gehörte definitiv zu den unbequemsten Fortbewegungsmitteln. Kurzerhand streckte ich meine Arme durch und schloss denn Sicherheitsgurt. Mein Blick wanderte aus dem Fenster und ich erhaschte einen ersten Eindruck von Tokio. Ich rieb mir verschlafen über die Augen, murmelte leise „Hoffe, du bist weniger beschissen als New York“. Die Maschine setzte mit einem Ruck auf und rollte über die Landebahn Richtung Flughafengebäude.

 

Eine gute Stunde später stand ich mit meinem braunen Koffer in der Hand vor dem Ausgang. Ich kratzte mich am Kopf, musterte ein wenig verloren die Umgebung. Vor der Abreise hatte ich mit meinem Brieffreund Kontakt aufgenommen. Damals lernte ich ihn durch ein Schulprojekt kennen. Unsere beiden Universitäten förderten den Austausch mit fremden Kulturen, somit bekam jeder eine Briefbekanntschaft aus Japan zugeteilt. Kiba war 23 Jahre alt, lebte in einem kleinen Apartment im Vorort von Tokio und arbeitete seit seinem Uni-Abschluss in einer Kanzlei. Ja, er befand sich im Gegensatz zu mir auf dem richtigen Weg. Ich seufzte, irgendwie war es schon seltsam. Seit 2 Jahren schrieben wir uns jeden Monat und heute begegneten wir uns zum ersten Mal persönlich. Als ich ihm von meinem überstürzten Plan berichtete, war Kiba sofort Feuer und Flamme. Er bat mir ohne zu zögern an, auf seinem Sofa unterzukommen, bis ich etwas Eigenes gefunden hatte.

 

„Naaaruto“, ich horchte auf. Von weitem erblickte ich einen braunhaarigen Kerl, welcher auf mich zu stürmte. In seiner rechten Hand trug er einen schwarzen Aktenkoffer mit sich, die Krawatte des blauen Anzugs hing locker um seinen Hals. Keuchend blieb er vor mir stehen und grinste „Hey, tut mir leid. Bin direkt von der Arbeit gekommen. Hattest du einen guten Flug?“. Meine Mundwinkel zogen sich leicht nach oben. In unseren Briefen wirkte er immer so ruhig und organisiert. Doch ich mochte seine verwirrte, offene sowie herzliche Art. Es erinnerte mich daran, wie ich früher war. Ich räusperte mich „Hi. Ja, hatte einen schönen Flug, danke“. Er nickte zufrieden und schnappte kurzerhand nach meinem Koffer „Super, toll dich endlich persönlich kennenzulernen. Komm gehen wir!“ Ich nickte zustimmend und folgte Kiba zu seinem Auto.

 

Ich setzte mich auf den Beifahrersitz, während der Braunhaarige das Gepäck verstaute und die Position des Fahrers einnahm. Er drehte den Zündschlüssel, der Motor startete und wir fuhren los. „Ich kann es immer noch nicht fassen, dass du wirklich hier bist Alter!“, lachte Kiba. Mit der Hand fuhr ich durch mein zerzaustes, blondes Haar und murmelte „Ja, ich musste einfach weg von New York. Einen Neuanfang machen“. Auch wenn ich nicht viel preisgab, schien er nicht weiter nachhaken zu wollen. Erleichtert atmete ich aus. Sein Kopf wippte im Takt der Musik „Verstehe, ich hoffe du findest hier, wonach du suchst. Tokio ist grossartig, glaub mir.“ Die Landschaft zog an mir vorbei, allmählich reihten sich unzählige Wohnhäuser aneinander „Hoffentlich.“ Wir bogen an der nächsten Kreuzung rechts ab. „Naruto, ich habe noch eine Überraschung für dich. Der Vater meiner Freundin ist Besitzer eines Restaurants, welches direkt im Trendviertel von Tokio liegt. Er wäre bereit, dich vorerst als Kellner einzustellen. Natürlich nur, bis du etwas Richtiges gefunden hast. Was meinst du?“ Erstaunt musterte ich ihn von der Seite. Natürlich wollte ich nicht da weitermachen, wo ich in New York aufgehört hatte. Wenn man die Situation jedoch realistisch betrachtete, war mein Ersparnis fast aufgebraucht und Kiba wollte ich auch nicht unnötig zur Last fallen. Langsam nickte ich, als wir vor einem mehrstöckigen Wohnblock anhielten „Das ist wirklich…vielen Dank!“. Erneut grinste er mich an „Kein Ding. Steig aus, wir sind da.“

 

Den Koffer schleppten wir in den dritten Stock. Der Braunhaarige öffnete dir Tür zu seiner Wohnung, wir traten ein und schlüpften aus den Schuhen „Willkommen in meiner bescheidenen Bude. Fühl dich wie zuhause“. Mein Gepäck blieb vorerst im Flur stehen und ich folgte ihm geradeaus durch den Flur „Da rechts ist das Badezimmer und hier vorne das Wohnzimmer“. Der weissgestrichene Raum war mit einigen Bildern, Bücherregalen und Pflanzen geschmückt. In der Mitte fanden sein schwarzes Stoffsofa sowie der Fernseher Platz. Angrenzend zum Wohnzimmer befand sich eine kleine, offene Küche. „Dort ist mein Zimmer“, ergänzte er den Rundgang und zeigte nach links auf die letzte Tür. „Du kannst hier auf dem Sofa schlafen, ich habe das Bettzeug bereits für dich hingelegt“ Ich nickte dankbar.

 

Es fühlte sich alles so unreal an, wie in einem Traum. Doch ich war hellwach. Das hier passierte wirklich. Jede Sekunde. New York gab es nicht mehr, die Vergangenheit lag hinter mir.

 

Warum fühlte es sich nicht besser an? Diese innerliche Leere, sie verschwand nicht. Ich wollte mich endlich lebendig fühlen.

 

Doch ich tat es nicht.

meet you.

Seit knapp drei Wochen lebte ich nun hier in Japan. Fremde Eindrücke sowie Kulturen prasselten tagtäglich auf mich ein. Das Zusammenleben mit Kiba funktioniere ebenfalls ganz gut, da wir meistens zu unterschiedlichen Zeiten zuhause waren. Er ging früh morgens aus dem Haus und ich kehrte im Gegensatz erst spätabends von meiner Schicht zurück. In der wenigen Zeit, welche wir zusammen verbrachten, verstanden wir uns trotzdem super. Die Arbeit im Restaurant unterschied sich nicht sonderlich von meiner alten Stelle in New York. Tatsache war, dass ich nicht mehr von kläglichem Trinkgeld leben musste und endlich einen fixen Gehalt hatte.

 

„Geniesse deinen freien Tag Naruto, bis Montag!“, rief mir Teuchi nach, als ich das Ladenlokal „Ichiraku“ verliess. Ich blickte auf meine Armbanduhr, welche 23 Uhr anzeigte. Seufzend steckte ich meine Hände in die Hosentaschen, eigentlich hatte ich keine Lust nachhause zugehen. Es war Samstagabend und ich wollte Tokio endlich kennenlernen. Von allen Seiten, in sämtlichen Farben. Das Restaurant befand sich in einem beliebten Viertel. Unzählige Clubs und Bars hatten hier ihren Platz gefunden. Feierwütige Jugendliche strömten durch die Strassen, eine Mischung aus unzähligen Bässen dröhnte mir entgegen. Ich steuerte auf die erstbeste Bar zu, welche mir ins Auge stach. Das Gebäude wirkte neben seinen Konkurrenten eher zurückhaltend und hielt sich in einem einfachen Stil. Lediglich eine  Lichterkette sowie ein rotes Neon-Schild mit der Aufschrift „The Heaven“ prägten den Eingangsbereich. Irgendetwas zog mich an. Ja, ich wollte unbedingt da rein.

 

Der schmale Flur führte mich über eine hölzerne Treppe nach unten. Auf halben Weg hielt ich inne, verschaffte mir einen Überblick. Ganz anders, als ich erwartet hatte. Unweigerlich klappte meine Kinnlade etwas nach unten, ich spürte den Bass in vollen Zügen. Er erfüllte mich, liess mein Herz vibrieren. Die Bar befand sich vorne, in nächster Nähe zur Treppe. Die Tanzfläche zog sich über die ganze restliche Ebene. Zwei Käfige waren jeweils rechts und links auf einem Podest platziert. Halbnackte sowie verdammt muskulöse Männer tanzten und räkelten sich in diesen. In meinem Kopf pochte es, irgendetwas passte hier nicht ins Bild. Meine Hände umschlossen das Treppengeländer, ich musterte die tanzende Menge.

 

Männer. Nur Männer. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Taumelnd wich ich zurück und verfehlte fast den nächsten Tritt. Ich schluckte und starrte mit geweiteten Augen nach unten. Ich gehörte hier nicht hin, also sollte ich schnellstmöglich die Flucht ergreifen. Doch meine Beine bewegten sich nicht. Keinen Millimeter. Ich betrachtete die Männer, welche in viel zu knappen Jeans und hautengen Tanktops wie wild tanzten. Sie rieben ihre Körper aneinander, als würde nichts um sie herum existieren. Irgendwie faszinierend. Ein Gefühl von Freiheit überkam mich. Ja, hier drinnen schien es niemanden zu kümmern. Es war egal, wer man war oder woher man kam.

 

Mit zitternden Knien schritt ich die letzten Stufen hinunter und steuerte direkt auf die Bar zu. Ich quetschte mich durch eine Gruppe von Kerlen und liess mich auf einem Hocker nieder. Es dauerte nicht lange und die Bedienung hatte mich im Visier „Na du, bist aber neu hier. Was darf’s denn sein, Süsser?“. Ein wenig perplex schaute ich den rothaarigen Barkeeper an „Ehm“. „Zwei Gin-Tonic“, jemand streifte an mir vorbei und liess sich auf dem Sitz neben mir nieder. Mein Blick richtete sich auf den Unbekannten, ich musterte ihn sprachlos. Schwarze Haare umrundeten seine blasse Haut, zwei Strähnen fielen frech ins Gesicht. Er trug Jeans sowie ein hautenges, weisses T-Shirt. Die Muskeln zeichneten sich deutlich unter dem Stoff ab. Als letztes wanderte mein Blick wieder nach oben, zu seinen Augen.

 

Unsere Blicke trafen sich.

Pechschwarz.

 

So unendlich tief. Ich starrte ihn an, wusste nicht wie mir geschah. Wieso fesselten mich die Augen eines Fremden auf diese Art und Weise? Vor allem, die eines Mannes! Hastig richtete ich den Blick auf den Boden und räusperte mich. Meine Wangen glühten wie die Hölle. Was zum Teufel war das! Ich spürte, wie er mich von oben bis unten musterte. Wie unangenehm.

 

Kaum eine Sekunde später hatte er sich nach vorne gebeugt, eine Hand auf meinem Knie abgestützt. Sein Gesicht war meinem plötzlich so verdammt nahe. Ich spürte seinen heissen Atem an meinem Ohr „Lass uns Spass haben, Kleiner“. Unfähig mich zu rühren, atmete ich seinen Duft ein. Ein markanter, bittersüsser Geruch stieg mir in die Nase. Ich schluckte, brachte kaum einen Ton über die Lippen „Spass?“. Der Unbekannte schnaubte amüsiert „Keine Verpflichtungen“. Langsam dämmerte es mir, was hier eigentlich ablief. Mein Herz pochte wie wild, sprang fast aus der Brust „Eh, aber das…das ist ein Missverständnis. Ich bin nicht schwul“. Seine Nasenspitze streifte mein Ohr, ein Schauer jagte über meinen Rücken. „Ahja, was machst du dann hier?“. Dieser Typ brachte mich um den Verstand, konnte keinen klaren Gedanken fassen. Seine selbstsichere Art liess mich nervös werden. Insgeheim wusste ich nämlich, dass er irgendwie Recht hatte. Wieso war ich noch hier? „Ich wollte nur…etwas trinken“, meinte ich kurzerhand und brachte endlich einen gewissen Sicherheitsabstand zwischen uns. Grinsend schob er mir den bestellten Alkohol zu „Na dann, trinken wir“. Ich fasste nach dem Glas und leerte es in einem Zug. Um Himmelswillen, ich wusste nicht was ich hier tat. Doch egal was es auch war, ich benötigte definitiv mehr Alkohol. Sofort.

 

Eine knappe Stunde später dröhnte die Musik immer noch laut in meinen Ohren. Mittlerweile hatte sich auch der Alkoholpegel deutlich gesteigert. Meine klaren Gedanken verabschiedeten sich mit jedem Drink immer mehr, während der Unbekannte schier trinkfest wie eh und je war. Wieviel konnte dieser Bastard vertragen? Das war doch nicht normal. Ich fühlte mich total benebelt und gluckste herum „Du bist komisch und mysteriös und verdammte scheisse, du säufst wie ein Loch“. Er zog seine rechte Augenbraue nach oben, wie so oft in der letzten Stunde. Wieso bemerkte ich das überhaupt? „Tz, nur weil du nichts verträgst und-…“, bevor er seinen Satz beenden konnte, schnappte ich nach seinem Arm und zog ihn auf die Beine. Kurz schwankte ich gefährlich hin und her. Seine Fassade blieb unbeeindruckt, dennoch erblickte ich eine Spur von Überraschung, was mich grinsen liess. „Tanzen. Sofort“, ohne die Antwort des Schwarzhaarigen abzuwarten, zog ich ihn hinter mir her und stolperte zur Tanzfläche. Meine Sinne waren vollkommen vernebelt, der Alkohol übernahm sämtliche Handlungen. Ich liess es geschehen.

 

Es war egal. Ich liess von seiner Hand ab und tanzte wie wild darauf los. Der Fremde liess mich keine Sekunde aus den Augen. Langsam wippte er nun ebenfalls im Takt mit. Die Musik durchströmte mich, ich fühlte sie ganz deutlich. In diesem Moment war alles vergessen, alle schlechten Erinnerungen und Erlebnisse verbannt. Hier unten zwischen all diesen Menschen fühlte ich mich sicher, weit entfernt von der grausamen Aussenwelt. Hier gab es keine Probleme. Nein, hier konnte ich vergessen. Mich lebendig fühlen. Meine Augen waren geschlossen, als sich zwei Paar Hände auf meine Hüften legten. Sie gehörten ihm. Ich spürte seine ausstrahlende Wärme, während sich sein Oberkörper an meinen drückte. Mein verschleierter Blick erkannte die pechschwarzen Haare, sein Duft durchströmte mich erneut. Noch nie war ich einem Menschen so nahe gewesen. Wie von selbst legten sich meine Hände auf seine muskulösen Arme, spürte seine Kraft unter meinen Fingern. Was war das nur? Wieso liess mich der Alkohol nur so fühlen. Wir bewegten uns im Takt der Musik, die wilden Lichter flackerten über uns. Jeder seiner Bewegungen spürte ich an meinem Körper. Pures Feuer. Jede Stelle brannte, meine Kehle war trocken. Ich hatte keine zehn Sätze mit diesem Menschen gewechselt und dennoch, er zog mich in seinen Bann. Seine Lippen waren ganz nah an meinem Ohr, wanderten langsam über meine Wange. Und plötzlich spürte ich es. Wie eine Bombe, welche in die Luft gejagt wurde. Er presste seine Lippen gegen meine. Ganz bestimmt, als hätte er es schon tausend Mal getan. Es drehte sich alles, ich verlor den Boden unter meinen Füssen. Wusste nicht mehr, wo unten und oben war.

 

Sehr langsam begriff ich, was hier gerade passierte. Ehe ich mich versah, stiess ich ihn von mir weg und stolperte einige Schritte zurück. Meine Wangen glühten, ich drehte mich um und drängte mich durch die Menge. Ich wusste, er schaute mir nach. Sein Blick bohrte sich förmlich in meinen Nacken. Doch ich musste hier weg und zwar sofort. Mehr schlecht als recht hangelte ich mich die Treppe hoch. Der Alkohol vernebelte nicht nur sämtliche Gedanken, sondern auch meine Sicht. Nach Luft schnappend erreichte ich den Ausgang, die kalte Nachtluft schlug mir entgegen. Ich hielt mich an der nächstbesten Hauswand fest. Mein Herz raste wie wild, ich keuchte. Was hatte ich getan? Oh mein Gott, das durfte nicht wahr sein. Ich schüttelte meinen Kopf, wollte diese Erinnerungen sofort verdrängen. Eine total bescheuerte Situation, einfach dämlich. Ich stolperte nach vorne.

 

Ich rannte davon.

 

Vor mir selbst.

 

Vor ihm. Dem Unbekannten ohne Namen, welcher meinen ersten Kuss gestohlen hatte.

confusion.

Die Teller schepperten, ein Kichern drang aus der Küche. Ich stöhnte auf und blinzelte leicht. Die grellen Sonnenstrahlen drangen durch das Fenster, wie spät es wohl war? Ich lag wie ein zerstörter Hund auf dem Sofa. Mein Kopf dröhnte wie die Hölle, ich hatte gestern mehr als übertrieben. Mühselig richtete ich mich auf, meine Augen weiteten sich. Mit einem Schlag traf es mich. Die Erinnerungsfetzen knallten mir mit voller Wucht entgegen. Oh mein Gott.

 

Ich starrte auf das verliebte Pärchen in der Küche, welches fröhlich das Geschirr wusch. Kibas Freundin Hinata war jeweils über das Wochenende hier. Sie trug sein blaues Shirt, ihre langen Haare waren zu einem Pferdeschwanz gebunden. Anfangs wirkte sie recht schüchtern, doch mit der Zeit taute sie auf und ich mochte die Blauhaarige wirklich. Doch ihr verliebter Umgang erinnerte mich kläglich daran, was gestern passiert war. Ich landete in einer Schwulenbar und. Mir stockte der Atem, ich fühlte mich, als würde ich ersticken.

 

Hektisch stürzte ich aus dem provisorischen Bett, die Aufmerksamkeit von Kiba und Hinata lag sofort auf mir. Stolpernd erreichte ich die Küche, steckte meinen Kopf unter den laufenden Wasserhahn. Der Braunhaarige schlug mir grinsend auf den Rücken, ich verschluckte mich beinahe „Harte Nacht gehabt, hä?“. Wenn die wüssten, dachte ich nur. „Nie wieder Alkohol“, stöhnend richtete ich mich auf und fuhr mir durch das zerzauste Haar. Kiba reichte seiner Freundin die sauberen Gläser und lachte noch lauter „Jaaa, dass sagen wir alle! Und dann stürzen wir am nächsten Wochenende noch schlimmer ab“. Ich lehnte mich gegen die Spüle „Ne wirklich nicht. Ich fühle mich wie eine überfahrene Katze“. Die Blauhaarige schmunzelte und stellte mir ein Glas Wasser mit einer Tablette hin „Hier, ein Aspirin. Das hilft gegen die Kopfschmerzen“. Ich stöhnte dankbar auf und leerte das Glas in einem hastigen Zug „Kiba deine Freundin ist definitiv ein Engel“. Er kniff die Blauhaarige neckisch in die Seite, sie errötete zugleich „Ich weiss, hab echt Glück!“.

 

Eine Stunde später gammelte ich alleine auf dem Sofa rum. Kiba und Hinata gingen ins Kino, um sich den neusten Actionfilm reinzuziehen. Meine Gedanken schweiften unweigerlich ab. Diese pechschwarzen Augen, sein muskulöser Körper. Meine Wangen glühten, als ich an den Kuss dachte und sein süsser Duft in meinen Erinnerungen aufstieg. Ich konnte mir einfach nicht erklären, was das zu bedeuten hatte oder wieso ich es überhaupt geschehen liess. Ja, es musste definitiv der Alkohol gewesen sein, diese verräterische Sau. Zwar hatte ich noch nie eine Beziehung gehabt, doch nichts desto trotz war ich mir sicher, auf Frauen zu stehen. Es war ein Fehler und mehr nicht. Ich kannte ja nicht einmal seinen Namen, also am besten einfach abhaken. Ich hatte in meinem Leben schon genug Probleme. Mein Kater zog langsam den Rückzug an und ich beschloss, mir endlich eine erfrischende Dusche zu gönnen.

 

Der Abend verlief eher ruhig. Ich hatte mit Kiba noch ein wenig gezockt, kurz vor Mitternacht legten wir uns schliesslich schlafen.

 

Nun sass ich in der U-Bahn und fuhr zur Arbeit. Noch drei Stationen, mir war kotzübel. Das lag bestimmt nicht am Frühstück. Ich wusste genau, wenn ich ausstieg und ins Restaurant ging, dass ich es sehen konnte. Diese Drecksbar. Sie befand sich natürlich genau gegenüber von meiner Arbeitsstelle. Gut, ich war selberschuld, dass ich die erstbeste Bar ausgesucht hatte. Doch ich konnte nichts dafür, dass sich dieser scheiss, schwarzhaarige Kerl ausgerechnet dort befinden musste. Ich rieb mit meinen Händen übers Gesicht und seufzte. „Nächster Halt, Kazu-Station“, dröhnte es aus den Lautsprechern. Ich erhob mich wiederwillig, schlurfte langsam Richtung Ausgang.

 

Meine Arbeitskollegin war voll in ihrem Element, als ich das Restaurant betrat. Sie deckte die Tische und lächelte mir kurz entgegen „Guten Morgen, Naruto“. Ich nickte ihr zu, legte meine Jacke sowie Umhängetasche ab „Morgen, Sakura“. Ich band die blaue Schürze um meine Hüfte und machte mich ebenfalls an die Arbeit. Die ersten Gäste sassen bereits an ihren Tischen und genossen den Kaffee. Es dauerte auch nicht mehr allzu lange und der Mittagsansturm brach an.

 

Die Uhr zeigte knapp fünf nach zwei an, als die letzte grosse Gruppe das Lokal verliess. Ich atmete sichtlich erleichtert auf und räumte mit Sakura den Tisch ab „Du machst das wirklich toll, Naruto. Du hast ein Händchen für die Gäste und bist trotzdem schnell sowie zuverlässig“. Zum ersten Mal in meinem Leben erhielt ich ein Kompliment für meine Arbeit. Ein minimales Lächeln stahl sich auf meine Lippen „Danke“. Sie pustete sich eine rosarote Strähne aus dem Gesicht und legte das frische Besteck neben die Teller „Wäre es für dich ok, wenn ich heute etwas früher gehe? Habe noch einen Arzttermin“. Ich nickte geistesabwesend „Natürlich, kein Problem“. Sie lächelte mich dankbar an und wir brachten das schmutzige Geschirr in die Küche.

 

Noch eine Stunde, bis ich abgelöst wurde und meine Schicht endlich vorbei war. Sakura hatte sich bereits verabschiedet und ich schmiss den Laden kurzzeitig alleine. Es war nicht viel los und ich polierte die Theke. Die Glocke, welche sich beim Öffnen der Tür jeweils in Bewegung setzte, ertönte. Kundschaft. „Willkommen im Ich-…“, mir stockte augenblicklich der Atem, als ich den Kopf anhob. Nein, auf keinen Fall. Das durfte nicht wahr sein, war das ein schlechter Film oder was? Versteckte Kameras? Ein Mann mit dunklen Haaren sowie pechschwarzen Augen stand im Eingangsbereich. Er trug einen anthrazitfarbenen Anzug, kombiniert mit einem weissen Hemd und einer schwarzen Krawatte. Diese Augen, ich würde sie überall wieder erkennen. Ich starrte ihn einfach an. Er erwiderte meinen Blick mit einer absoluten inneren Ruhe. Seine Hände steckten lässig in den Hosentaschen, er verzog keine Miene. Ich hatte ihn nicht so kalt und unnahbar in Erinnerung gehabt. Meine Hand verkrampfte sich unweigerlich und krallte sich weiter am Putzlappen fest. Seine Ausstrahlung liess mich erschaudern. „Ist die Bedienung hier immer so langsam?“, genervt kamen diese Worte über seine Lippen und holten mich zurück in die Gegenwart. Kläglich versuchte ich meinen Herzschlag zu beruhigen sowie meine Stimme unter Kontrolle zu bringen „Eehm, bitte setzen Sie sich doch. Darf ich etwas zu trinken bringen?“ Erkannte er mich überhaupt? Oh Gott, was kümmerte mich das überhaupt. Der Schwarzhaarige liess sich an einem beliebigen Tisch nieder, legte eine Mappe mit Arbeitsunterlagen auf den Tisch „Kaffee. Schwarz, ungesüsst“. Sein Ton war nicht freundlich, sondern eher befehlerisch. Ich knirschte mit den Zähnen, nickte freundlich und drehte mich um „Gerne, kommt sofort“. Am liebsten hätte ich ihm eine reingehauen. 

 

Der Fremde trank genüsslich seinen Kaffee und konzentrierte sich auf die Unterlagen, welche vor ihm lagen. Ich lehnte hinter der Theke und säuberte die Regale. Oder besser gesagt, ich tat so. Mein Blick haftete nämlich immer noch an diesem unfreundlichen, miesgelaunten Kerl. Was glaubte er eigentlich, wer er war? Zuerst machte er mich an, küsste mich sogar und nun behandelte er mich wie den letzten Dreck. Das ich ihn aus heiterem Himmel stehen gelassen hatte, war hierbei Nebensache. Es ging ums Prinzip, diese Art machte mich irgendwie rasend. Sein Blick war finster, ich mustere ihn. Ich wollte wegsehen, doch ich konnte es einfach nicht. „Zahlen!“, meine Gedanken wurden schlagartig unterbrochen. Ich räusperte mich, ging zur Kasse und liess die Quittung raus. Ein mulmiges Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit, als ich auf ihn zu ging und die Rechnung überreichte „Das macht 200 Yen, bitte“. Neue Gäste betraten zugleich das Lokal und ich schaute nach oben „Guten Tag, bitte setzen Sie sich. Ich bin gleich bei Ihnen“. Der schwarzhaarige Kerl  hatte sich bereits aus dem Staub gemacht. Ich seufzte und sammelte das Geld sowie die liegengelassene Quittung ein. Ich stockte einen Moment und musterte das kleine Papier.

 

„Man sieht sich immer zweimal im Leben, Kleiner.“

falling.

Die zerknüllte Quittung befand sich in meiner Hosentasche, ich konnte es immer noch nicht fassen. Seit vier Tagen beschäftige mich diese kleine Notiz, ob ich es wollte oder nicht. Er wusste von Anfang an, wer ich war. Ich befand mich auf dem Heimweg und grübelte weiterhin über sein Verhalten nach. Die Laternen erhellten die Strassen Tokios, doch meine Gedanken waren umso düsterer. Was wollte dieser Kerl nur bezwecken? Seit dieser Notiz hatte er sich nicht mehr blicken lassen. War das alles ein schlechter Zufall? Manchmal hielt ich es schon für einen verrückten, abgedrehten Traum. Ja, langsam zweifelte ich an meiner Zurechnungsfähigkeit. Mein Blick richtete sich seufzend nach vorne und ich stockte, die Gegend kam mir nicht bekannt vor. Scheisse, hatte ich mich jetzt auch noch verlaufen? Ich versuchte mich zu orientieren, das Viertel war seltsam. Keine Menschenseele befand sich auf den Strassen, die Häuser wirkten verlassen und heruntergekommen. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit. „Hey du!“, erschrocken drehte ich mich um und starrte auf drei entgegenkommende Männer. Der Mittlere lachte argwöhnisch auf „Verlaufen?“. Ein kalter Schauer jagte über meinen Rücken, dennoch versuchte ich, mir nichts anmerken zulassen „Eeh j-ja. Ich muss ins Setagaya-Viertel“. Die Blicke seiner Begleiter waren finster. Ich musterte die Fremden, welche zerfetzte Jeans sowie kurze Shirts trugen. Auf dem rechten Oberarm konnte ich die Umrisse eines Tattoos erkennen. Es schien, als würde jeder dasselbe tragen. „Tja, du bist in unser Revier eingedrungen. Das können wir nicht dulden“, meinte der Mittlere mit kalter Stimme.

 

Ein minimales Nicken genügte und seine Begleiter stürmten auf mich los. Der Eine hatte einen muskulösen Körperbau und war ziemlich gross, der Zweite wirkte viel kleiner und dicker. Mein Herz schlug wie wild gegen meine Brust. Ich wollte rennen, mich in Sicherheit bringen. Doch es war zu spät, sie hatten mich. Der Grössere packte grob nach meinen Armen und hielt mich in seinem eiserenen Griff gefangen. Mit voller Wucht traf mich die Faust des Zweiten in den Magen und ich krümmte mich vor Schmerzen. Für einen Augenblick verschlug es mir den Atem, ehe ich panisch nach Luft röchelte. Wieder ein Schlag, dieses Mal ins Gesicht. Der Schmerz war überall, es hörte nicht auf. Was passierte hier bloss, ich hatte diesen Menschen nichts getan. „Lasst mich gehen“, schrie ich wutverzehrt und versuchte mich zu befreien. Sein Griff verstärkte sich und sein Komplize drosch erneut auf mich ein „Halt die Klappe du verdammter Bastard“. Ohne Reue, ohne Gewissensbisse. Als wäre es das normalste auf der Welt, wildfremde Menschen so zu behandeln. Diese Kerle hatten keinen Sinn für Gerechtigkeit. Ich blinzelte, konnte nichts dagegen unternehmen. Unerträgliche Schmerzen durchzogen meinen ganzen Körper. Ich rührte mich nicht, als sie nach einer gefühlten Ewigkeit von mir abliessen. Mit voller Wucht knallte ich auf den Boden, spürte wie das Blut über mein Gesicht tropfte. Der Kerl, welcher mich angesprochen hatte, packte nach meinen Haaren. Er zwang mich, ihn anzusehen. Sein hasserfüllter und bestimmter Blick durchbohrte jede Faser meines Körpers „Lass dich nie wieder hier blicken, du Scheisser“. Er liess meine Haare los und mein Kopf knallte erneut auf den kühlen Boden. Ich keuchte, als sich ihre Schritte von mir entfernten. Endlich, sie gingen. Ich lebte.

 

Meine Augen öffneten sich langsam, meine Gelenke schmerzten. Ich war so unendlich müde. Seit einer gefühlten Ewigkeit lag ich auf dem kalten Asphalt. Ein furchtbarer Geruch, welcher von meinem frischen Blut stammte, stieg mir in die Nase. Mein Gesicht war geschwollen, es drehte sich alles und am liebsten hätte ich mich übergeben. Emotionslos starrte ich in die Dunkelheit, ballte meine Hände zu Fäusten. Diese verdammten Arschlöcher, wie konnte man Menschen nur so behandeln. Das alles war so unfair, wieso passierte mir so etwas? Hatte ich nicht genug gelitten? Tränen standen in meinen Augen, doch ich liess es nicht zu. Ich wollte nicht weinen, nie wieder. Keine Schwäche zulassen. Ich musste stark sein, keiner sollte diese Macht über mich haben. Kein Fremder durfte mich auf diese Art und Weise zerstören. Langsam versuchte ich mich aufzurichten und schwankte gefährlich. Meine Sicht war verschwommen, ich zwang mich, einen Schritt vor den Anderen zu setzen. Nicht aufgeben. Nie wieder.

 

 

Es kam mir wie Stunden vor, als ich endlich das Apartment erreichte. Mit zitternden Händen steckte ich den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn und stolperte in die Wohnung. Die Tür knallte zu und ich krallte mich an der Kommode fest, welche im Flur stand. Meine Lungen füllten sich hastig mit Sauerstoff, schmerzvoll pochten sämtliche Wunden auf. Mein Gesicht brannte wie Feuer. Licht flackerte auf, ich hörte Kibas Schritte „Verdammt Naruto, kannst du nicht Leise-…“ Die Worte blieben ihm offensichtlich im Hals stecken. Seine Schritte wurden schneller, ich spürte seine Arme, welche mich stützten. „Scheisse! Was ist mit dir passiert? Naruto? Hey, hörst du mich?“. Er schleppte mich ins Wohnzimmer und legte mich aufs Sofa. „Keine Ahnung…So ein seltsames Viertel..und diese Kerle…“, mir fiel es schwer, mich zu konzentrieren.

 

Ich hörte, wie er hektisch in die Küche und ins Badezimmer rannte. Nach einigen Minuten kehrte er mit Waschlappen und Verbandszeug zurück. Ich atmete tief ein und wieder aus,  versuchte mich zu beruhigen. Er säuberte und versorgte meine Wunden vorsichtig „Leck Alter, hast du mir einen Schrecken eingejagt. Kommst hier mitten in der Nacht blutüberströmt nachhause und ich dachte du würdest mir gleich verrecken, eh. Ich kann mir nur vorstellen, wo du gelandet bist. Gewisse Gegenden sollte man meiden, da treiben sich diverse Banden herum. Die mögen es gar nicht, wenn man sich in ihr Territorium einmischt“. Ironisch lachte ich leise auf „Hm, hab’s gemerkt“. Er wickelte den letzten Verband um meine Hand „Hab mir echt voll Sorgen gemacht, Alter“. Der Braunhaarige deckte mich zu und richtete sich auf. Ich nickte müde und schloss meine Augen „Danke, Kiba“. Es raschelte, als er sämtliche Utensilien wieder zusammenpackte „Kein Ding. Dafür sind Freunde da. Ruh dich jetzt aus, Naruto“. Seine Worte sickerten zu mir durch, ich kämpfte mit der Müdigkeit. Zum ersten Mal kümmerte sich jemand um mich, hatte sich Sorgen gemacht. Ich driftete langsam dem Schlaf entgegen.

 

Freunde.

 

Ja. Wir waren Freunde. 

alive.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

alive. (zensiert)

Sieben ganze Tage. Eine Woche. Ja, solange war es her, seit ich brutal überfallen und niedergeschlagen wurde. Unzählige Prellungen, blaue Flecken sowie eine leichte Gehirnerschütterung trug ich davon. Der Arzt schrieb mich krank, ich sollte mich ausruhen und erholen. Doch irgendwie kam ich nicht zur Ruhe, die ganze Sache verfolgte mich tagtäglich. Ich versuchte stetig das Gute in den Menschen zu sehen, keine Vorurteile zu hegen. Mein Blick fiel durch das Fenster, starrte gedankenverloren den blauen Himmel an. Die Decke zog ich noch fester über meinen Körper, ein Seufzer entrang meiner Kehle. Langsam aber sicher verliess mich die Eigenschaft der Gutmütigkeit. Wie konnte man solchen Menschen vergeben und akzeptieren was passiert war? Ich erntete ständig nur negative Scheisse, während ich versuchte das Richtige zu tun. Schlussendlich trampelte jeder auf mir herum, egal was ich auch tat. Ich wollte kein Verlierer mit diesen Selbstzweifeln sein. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, die Wut brodelte in mir. Ich verdrängte das Gefühl von Verletzlichkeit, welches viel zu tief verankert war. Die konnten mich am Arsch lecken. Ich würde ihnen nicht die Genugtuung geben und mich hier auf dem Sofa verkriechen. Nein, ich musste erhobenen Hauptes in die Welt stolzieren und mir nehmen, was ich wollte. Aufhören, mir Sorgen über die Vergangenheit oder Zukunft zu machen. Einfach leben, ohne nachzudenken. Ich wusste genau, wo ich es finden konnte. Dieses Gefühl, zu vergessen. Ich schleuderte die braune Decke zu Boden, erhob mich und trampelte zielstrebig ins Badezimmer.

 

 

Mein Blick richtete sich auf das rotflackernde Neon-Schild, laute Musik dröhnte mir entgegen. Ich spürte die aufsteigende Nervosität und versuchte, diese so gut es ging zu verdrängen. Nichts mehr fühlen, nur lebendig sein. Genau das wollte ich jetzt. Entschlossen trat ich ein und folgte dem altbekannten, dunklen Flur. Nach wenigen Metern erreichte ich bereits die ersten Stufen der hölzernen Treppe. Der Bass erfüllte mein Herz augenblicklich, liess es vibrieren. Der Schutz, welcher dieser Ort ausstrahlte, umhüllte mich vollumfänglich. Wie eine verborgene Welt. Ein stilles Zeichnen, dass mein Vorhaben doch nicht so abwegig war. Ich musterte die tanzende Menge, suchte nach etwas ganz bestimmtem. Dunkle Haare, pechschwarze Augen. Volltreffer. Ich hielt inne, wagte kaum zu atmen.

 

Unsere Blicke trafen sich.

 

Seine Miene blieb ausdruckslos, so eiskalt. Es schauderte mich und ich schluckte. Nun gab es kein Zurück mehr, ich musste es durchziehen. Ich wollte mich besser fühlen. Der Schwarzhaarige tanzte immer noch mit einem leichtbekleideten, braunhaarigen Kerl. Sein Blick fixierte mich jedoch ununterbrochen, schien fast mein Inneres zu durchbohren. Das Blut schoss mir augenblicklich in den Kopf, fühlte mich so anders. Ein kleines Grinsen stahl sich auf meine Lippen, sämtliche Zweifel wurden beiseitegeschoben. Verdrängte die hämmernde Stimme in meinem Kopf, welche mit voller Kraft „NEIN!“ schrie. Nur für heute. Es war in Ordnung, dieses eine Mal. Grenzen auszutesten, zu überschreiten. Ich überwand die letzten Stufen, quetschte mich zielstrebig durch die Menge. Zu ihm.

 

Ohne zu zögern drängte ich mich zwischen die zwei Fremden, was mir ein wütendes „Hey, Arschloch!“ des Braunhaarigen einbrachte. „Verpiss dich“, antwortete ich ebenso unfreundlich. Es kümmerte mich nicht mehr. Mein Blick haftete an dem Schwarzhaarigen, welcher keine Anstalten machte, seinen Tanzpartner aufzuhalten. Ich fasste meinen Mut zusammen, dieses Mal leitete mich nicht der Alkohol. „Lass uns Spass haben“, herausfordernd sah ich ihm in die Augen. Mit unveränderter Miene zog er eine Augenbraue nach oben, durchbohrte mich mit seinem Blick „Ach, woher der plötzliche Sinneswandel?“. Mister Eisblock in Person. Ich leckte mir über die Lippen „Tja, hab’s mir anders überlegt“. Er schnaubte sichtlich amüsiert über meinen kläglichen Anmachversuch. Leck, ich hatte mir das einfacher vorgestellt. Plötzlich spürte ich seine Finger, welche über die blauen Flecken auf meiner Wange fuhren. Ich zuckte zusammen, seine Augen verengten sich „Woher hast du die?“. Und da war er wieder, dieser stechende Schmerz in meiner Brust. Unweigerlich wandte ich meinen Blick ab und biss mir auf die Zähne „Das hat dich einen Scheiss zu interessieren“. Seine rechte Hand umfasste meinen Nacken „Tse, hör mir zu. Ich schere mich einen Dreck um andere Menschen, also bilde dir nichts ein, Kleiner“. Ich wollte ihn am liebsten zur Schnecke machen. Diese verdammte arrogante, eingebildete Art fand ich zum kotzen. Doch er liess mir keine Zeit, um zu reagieren. Mit einem Ruck presste er mich an sich, spürte zugleich seine heissen Lippen auf meinen. Oh Gott, ich wusste nicht im Geringsten was ich hier tat. Ich provozierte alles. Eine direkte Aufforderung für den Teufel höchstpersönlich. Doch ich glaubte in dieser abgrundtiefen Hölle die Erlösung finden zu können. Dieser unendliche Schmerz in meinem Herzen sollte endlich aufhören.

 

Engumschlungen standen wir hier, zwischen all diesen tanzenden Männern. Lichter flackerten über uns hinweg, die Musik dröhnte laut aus allen Boxen. Und ich fühlte nichts, nichts ausser ihn. Überall und nirgends. Seine starken Arme hielten mich fest, meine Hände krallten sich an seinem Rücken fest. Spürte seine Küsse auf meinem Hals, den Lippen. Jeder Einzelne brannte sich in meine Haut ein, wie Feuer. Oh mein Gott, ich konnte nicht klar denken. Meine Augen schlossen sich, fühlte die ausstrahlende Hitze seines Körpers. Ich keuchte unweigerlich auf, mein Herz pochte wie wild. „Ich will dich!“, so unheimlich tief und lustvoll klangen seine Worte. Kein Platz für Widerworte. „Ich…Ich kann nicht so weit gehen“, das letzte bisschen Verstand versuchte mich im Zaun zu halten. Wie konnte ich in nüchternen Zustand so verloren sein? „Mhhm, soso. Frischfleisch“, seine Zunge fuhr über meinen Hals. Ich verlor hier komplett den Verstand, wand mich unter seinem Griff. „Keine Sorge, Kleiner“, er packte meine Hand und zog mich über die Tanzfläche in eine dunklere Ecke. Seine Worte hallten in meinem Kopf wieder, ganz dumpf sickerte alles zu mir durch. Ich wehrte mich nicht, liess es geschehen. Dieses eine Mal. Nur für diese Nacht schenkte ich diesem fremden Kerl mein Vertrauen.

 

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Sasuke zog langsam seine Hand zurück, ich liess ebenfalls von ihm ab. Er zog ein Taschentuch aus seiner Hose hervor und wischte unsere Sauerei weg. Ein zarter Rotschimmer stahl sich auf meine Wangen. Ich konnte kaum fassen, was sich in der letzten Stunde abgespielt hatte. Doch all meinen Erwartungen entgegen, bereute ich es kein Stück. Ich bereute nicht, dass mich ein Mann auf diese Art und Weise angefasst hatte.

 

Er knöpfte sich die Hose zu, während ich mich mit wackeligen Beinen an der Wand festhielt. „Stehst also nicht auf Männer, hm?“, raunte er mir entgegen. Dieser verdammte, überhebliche Kerl. Die kleine Seifenblase verpuffte schlagartig, holte mich zurück auf den Boden der Tatsachen. Ich war unfähig mich zu rühren, etwas zu erwidern. Er musterte mich mit seiner scheiss perfekten Fassade. Schon wieder dieser undurchdringbare Blick, so unheimlich kühl. Wie ich es hasste. „Man sieht sich“, Sasuke drehte sich um, er ging.

 

Einfach so.

Er liess mich stehen. Als wäre nichts gewesen.

darkness.

Dieser Kerl war doch total bescheuert, ganz im Ernst. Grummelnd wischte ich die Theke ab. Mittlerweile konnte ich wieder arbeiten und war sichtlich froh darüber. Ablenkung war genau das, was ich jetzt brauchte. Ich wollte keine Gedanken mehr verschwenden. Weder an die Schlägerei noch an ihn. Sasuke, dieser kaltherzige Typ mit den pechschwarzen Augen. Diese Nacht, die alles auf den Kopf gestellt hatte, lag nun fast zwei Wochen zurück. Jedes Mal wenn ich daran dachte, versank ich vor Scham fast im Boden. Was hatte mich nur dazu gebracht, so intim mit einem Mann zu werden? Oder besser gesagt, mit Sasuke. Es war so falsch, beinahe verboten und doch irgendwie richtig. Ich konnte mich selbst nicht mehr belügen, obwohl ich es am liebsten getan hätte. Es wurde immer klarer, dieser kleine Funken Wahrheit in meinem Herzen. Mein Leben lang zeigte ich nicht das geringste Interesse an Frauen. Sie erregten mich kein Stück. Ich habe mir nie den Kopf darüber zerbrochen, bis zu diesem scheiss Vorfall. Ja, bis ich ihn kennenlernte.

 

Ich musterte die Rosahaarige, welche den Tisch am Fenster mit Besteck eindeckte. Sie war hübsch, keine Frage. Es liess mich jedoch kalt, berührte mich kein bisschen. Ich fühlte nicht das gleiche, wie bei ihm. Ein Blick des Schwarzhaarigen genügte, um mich aus der Fassung zu bringen. Ich sträubte mich dagegen, immer wieder. Mein Herz drohte jedes Mal zu explodieren. Diese pechschwarzen Augen zogen mich in seinen Bann, liessen mich nicht klar denken. Er raubte mir unweigerlich den Atem, obwohl ich ihn kaum kannte. Das war doch vollkommen verrückt, wie konnte man so für einen fremden Menschen fühlen? Ich fuhr mit meinen Händen seufzend übers Gesicht. Ich wollte keine Gefühle für Sasuke hegen. Schon gar nicht spezielle Gefühle, welche über das Wort Freundschaft hinausreichten. Diese Scheisse war definitiv zu kompliziert. Ich sollte mir weniger Gedanken machen, es war sowieso egal. Diese einmalige Sache würde nie wieder passieren.

 

 

Ein anstrengender Tag lag hinter mir. Knapp vor Mitternacht verliess ich endlich das Restaurant. Die letzte U-Bahn hatte ich verpasst und musste deshalb nachhause laufen. Seufzend schlurfte ich durch die Strassen, erreichte nach einigen Blöcken das Flussufer. Tagsüber verbrachte ich oft meine Pausen hier, es entspannte mich. Das plätschernde Wasser, dieser kleine Fleck Natur. Hier konnte ich durchatmen, die Hektik der Grossstadt für einen Moment hinter mir lassen. Gedankenverloren folgte ich dem Weg, hörte nur das Knirschen der Kieselsteine unter meinen Füssen.

 

Die Stille wurde schlagartig unterbrochen. Ich horchte erschrocken auf, meine Atmung setzte für eine Millisekunde aus. Diese Geräusche, ich kannte sie nur zu gut von New York. Schüsse, definitiv. Viel näher als mir lieb war. Scheisse, was ging hier ab? Panik machte sich in mir breit. Ich rannte um die nächste Ecke, erreichte eine kleine Unterführung. Hastig drückte ich meinen Rücken an die Wand, spähte nach draussen. Vier schwarzgekleidete Männer stürmten am Ufer vorbei, mein Herz sprang beinahe aus der Brust. Oh Gott. War ich verflucht, dass solch abnormale Sachen immer mir passierten? Die Angst sass tief in meinen Knochen, sie durften mich auf keinen Fall entdecken.

 

Eine Hand legte sich urplötzlich auf meine Schulter, mir stockte der Atem erneut. Nein, nein. Das durfte nicht wahr sein. Bitte lieber Gott, ich musste aus diesem Albtraum aufwachen. Sofort. Ich wollte die Flucht ergreifen, doch seine Arme packten mich. Dieser Griff, er war so stark. Mit einem Ruck drückte er mich gegen die Wand, presste seinen Körper nah an meinen. Nein bitte, ich wollte nicht sterben! Mit aller Kraft versuchte ich mich zu wehren und loszureissen „Halt still, Kleiner!“. Diese Stimme, ich würde sie unter tausenden erkennen. Wollte mich dieser Kerl eigentlich verarschen? „Sasuke, was zum Teufel?!“. „Verdammt, halt die Fresse“, zischte er wütend und hielt mir den Mund zu. Wieder ein Schuss. Aus dem Augenwinkel erkannte ich, wie ein lebloser Körper zu Boden fiel. Meine Augen weiteten sich vor Panik, ich schnappte hastig nach Luft. Was für eine kranke Scheisse, mir war unheimlich übel. Ich wollte weglaufen, diese Bilder aus meinem Kopf löschen. „Boss, wir haben sie“, rief der Typ, welcher den Anderen gerade zur Strecke gebracht hatte. „Gut, ich komme gleich. Geht schon“, antwortete der Schwarzhaarige ruhig.

 

Diese Situation war so absurd, was hatte er mit diesen brutalen Kerlen am Hut? Als sich seine Begleiter entfernt hatten, nahm er langsam seine Hand von meinem Mund. Ich starrte ihm in die Augen, er schien nachzudenken. „Was für eine Scheisse läuft hier?“, meine Stimme zitterte. Die pure Angst machte sich in mir breit, ich erkannte ihn kaum wieder. Der Schwarzhaarige leckte sich über die Lippen, durchbohrte mich mit seinem eiskalten Blick beinahe „Dein Problem ist gerade, dass ich dich töten muss“. Meine Gedanken waren leergefegt, mein Herz raste. Was hatte er da gesagt? Er wollte mich umbringen, kein Witz. Ich schluckte, versank fast in seinen pechschwarzen Augen „Ich…Ich habe dir nichts getan. Sasuke, bitte!“. Er stützte seine Hände rechts und links von mir an der Wand ab. Ich befand mich in der Falle. „Du hast alles gesehen. Das ist eine gottverdammte Scheisse“. Unfähig mich zu rühren stand ich da, sollte das wirklich das Ende sein? Welche Ironie, wirklich. Das durfte nicht passieren. Nicht durch ihn. „Bitte, Sasuke“, flehte ihn verzweifelt an, mich am Leben zu lassen.

 

Minuten verstrichen, es kam mir wie eine Ewigkeit vor. „Du warst nicht hier. Nichts ist passiert, verstanden?“, er fesselte mich mit seinem Blick. Verschonte mich der Schwarzhaarige wirklich? Leicht nickte ich und er löste sich schlagartig von mir. Mein Herz hämmerte weiterhin wie wild vor sich hin. Erst jetzt bemerkte ich seine Waffe, welche er hinten in den Hosenbund steckte. „Naruto“, seine tiefe Stimme liess mich aufhorchen. Ein Schauer jagte durch meinen Körper, der kühle Wind verstärkte meine Gänsehaut. „Halt dich von mir fern“, kein Befehl. Nein, eher eine Warnung. Kein Ton verliess meine Lippen, ich sah ihm nach. Er rannte in Windeseile davon, verschwand in der Dunkelheit. Ich liess mich auf den Boden fallen, legte den Kopf in meine Hände. Gottverdammt, ich hatte immer noch keine Erklärung für all das. Er liess mich am Leben, obwohl ich der wichtigste Zeuge dieser Taten war. Der Kerl mit den eiskalten Augen verschonte mich.

 

In was für einer Scheisse steckte er bloss. Dieser Typ war vermutlich voll von schlimmen, abgrundtiefen Geheimnissen. Grauenhafter, als ich es mir jemals vorstellen konnte. Er war gefährlich, gehörte nicht zu den Guten, ohne Frage. Jeder normale Mensch würde sofort die Flucht ergreifen und soweit wie möglich davonrennen. Doch ich wollte mich nicht fernhalten. Es klang vollkommen absurd, schliesslich entkam ich nur um ein Haar dem Tod. Doch genau das, ich fühlte es. Die Gefahr war prickelnd. Durch Sasuke fühlte ich mich lebendig, ob ich es wollte oder nicht. Er machte mich neugierig, liess mich Dinge spüren, die mir kein anderer geben konnte.

 

Etwas verband uns, ganz unbewusst. Viel zu lange konnte ich es nicht deuten, geschweige denn einordnen. Schicksal. Vielleicht musste all die Scheisse passieren, damit ich es endlich erkannte.  

 

Ich war nicht der Einzige. Sasuke war es auch.

 

Verloren in der Dunkelheit.

coincidence.

Mit zitternden Händen hielt ich das Papier in den Händen, konnte es nicht glauben. «KIBA. KIBAAA», voller Freude hüpfte ich im Wohnzimmer auf und ab. Der Braunhaarige schielte aus der Küche zu mir rüber «Alter, was ist denn mit dir los?». Ich sprintete zu ihm und fiel meinem perplexen Mitbewohner um den Hals «Ich habe die Stelle bekommen. Endlich!». Als er meine Worte realisierte, erwiderte Kiba meine Umarmung freudig «Ahh wie geil. Siehst du, ich hab’s dir gesagt!». Ich nickte freudig, mein Herz hämmerte wie wild gegen die Brust. Es gab bestimmt hunderte Bewerber und ich, ja ich hatte sie alle übertrumpft. Kiba musste mich vor einem Monat regelrecht dazu zwingen, meine Bewerbung überhaupt einzusenden. Ich war ihm so unendlich dankbar für seine Hartnäckigkeit. Es handelte sich um ein erfolgreiches Unternehmen in der Immobilienbranche, mit mehreren Standorten in Japan. Der Hauptsitz befand sich in Tokio, wo ich die Stelle bekommen hatte. Das Wirtschaftsstudium zählte zu den wenigen Errungenschaften, welches sich nun endlich auszahlte. Ein solch positives Ergebnis hatte ich dennoch nicht erwartet. Ich war unheimlich froh, der erste Meilenstein für die Zukunft war gelegt. Nun konnte es nur noch besser werden.

 

 

Eine Woche später stand ich nun hier. Zum ersten Mal mit einem schwarzen Anzug, weissem Hemd und einer roten Krawatte bekleidet. Das hohe Gebäude mit unzähligen Glasfenstern ragte vor mir in die Luft. Ich schluckte, war sichtlich nervös. Es war ein seltsames Gefühl, da ich sonst nicht zu dieser Schicht Menschen gehörte. Eine neue Welt erwartete mich, mit jedem Schritt kam sie näher. Die Tür öffnete sich automatisch und ich holte tief Luft. Nervös betrat ich die moderne Halle und steuerte direkt auf den Empfang zu. Die blondhaarige Sekretärin tippte eifrig auf der Tastatur herum und ich räusperte mich „Guten Tag, mein Name ist Naruto Uzumaki. Ehm, heute ist mein erster Tag hier“. Sie schielte unter ihrer Brille hervor „Guten Tag. Ah genau, Sie können mit dem Aufzug in den 10. Stock fahren. Der Chef erwartet Sie bereits“. Sie zeigte mit dem Finger nach rechts, zu den Fahrstühlen. Nickend lächelte ich „Vielen Dank“, und schritt in die angezeigte Richtung. Nun war es soweit. Ich drückte den Knopf und die Tür öffnete sich zugleich. Meine Füsse trugen mich in den Aufzug, ein letztes Mal versuchte ich meinen Herzschlag unter Kontrolle zu bringen. Mich zu beruhigen. Die Tür schloss sich wieder, es ging nach oben.

 

Als ich den 10. Stock erreichte, wartete mein neuer Chef bereits auf mich. Er hatte kurzes schwarzes Haar, trug ebenfalls einen grauen Anzug und schien Mitte 50 zu sein. „Ah, Herr Uzumaki. Willkommen!“, er reichte mit die Hand und ich erwiderte seine Begrüssung freundlich „Guten Tag, freut mich sehr“. Er nickte mir zu und deutete an, dass ich ihm ins nächste Büro folgen sollte „Vorerst werden Sie sich ein Büro mit meinem Sohn teilen. Er ist mein Stellvertreter und wird Sie in alle Aufgaben einarbeiten“. Die Tür öffnete sich und mein Blick fiel auf den muskulösen Mann, welcher mit dem Rücken zu stand.

 

Oh. Mein. Gott. Nein, um Himmels willen. Wie in Zeitlupe drehte sich der Fremde in meine Richtung. Fremd war hier definitiv das falsche Wort. Diese dunklen Haare. Unsere Blicke trafen sich. Pechschwarze Augen durchbohrten mich. Oh Gott, ich drohte zu ertrinken. Unfähig mich zu rühren, starrte ich ihn an. Tausend Gedanken schossen durch meinen Kopf, das Blut rauschte in den Ohren. Wie unermesslich gross konnten Zufälle eigentlich sein? Verdammte scheisse. Unsere letzte Begegnung lag bereits mehr als zwei Monate zurück. Wohlgemerkt, damals hätte er mich fast umgebracht und heute. Ja, heute stand er allen Ernstes vor mir und ich musste mit diesem Arsch zusammenarbeiten? Ein Hauch Ironie lag in der Luft. «…also Sasuke, ich verlasse mich auf dich. Kümmere dich gut um Herr Uzumaki», drang nun die Stimme des Firmenchefs zu mir durch. Der Schwarzhaarige räusperte sich, fixierte mich weiterhin mit seinem Blick «Natürlich». Er nickte sichtlich zufrieden und zog mit der nächsten Bewegung die Tür hinter sich zu.

 

Liess uns alleine. Ihn und mich. Meine Knie weich wie Pudding, drohten unter meinem Gewicht nachzugeben. Ich versuchte kläglich meinen Herzschlag unter Kontrolle zu bringen. Füllte meine Lungen mit Sauerstoff, wollte die Worte endlich loswerden. Sie brannten wie Feuer auf meiner Zunge. Doch er liess es nicht zu. Ein Luftzug, ein Wimpernschlag, eine Berührung. Die kalte Betonwand fest gegen meinen Rücken gepresst. Sein Gesicht unwillkürlich vor meinem. Seine Hände rechts und links neben meinem Kopf abgestützt. Dieser eisige Blick zerfrass mich, bohrte sich tief in mein Inneres. «Willst du mich verarschen?», zischte er mir entgegen. Ich schluckte, versuchte meine Stimme wiederzufinden. Es war nicht mehr als ein klägliches Hauchen «Sasuke, ich…ich wusste nicht». Er schnaubte «Wie dumm kann man sein. Wie ein Tier, dass sich selbst eine Falle stellt». Wo war er hin? Dieser Kerl, welcher mich in jener Nacht so berührte. Welcher mich zweifeln liess, was richtig und was falsch war?

 

Wut brodelte tief in meinem Inneren, was glaubte dieser Arsch eigentlich. Ich funkelte ihn an «Bilde dir nichts ein. Ich bin hier um zu arbeiten. Nicht mehr und nicht weniger. Keine Angst, ich werde mich nicht in deine Angelegenheiten einmischen, Sasuke!». Seine Zähne knirschten bedrohlich, seine Augen schlossen sich. In der nächsten Sekunde drehte er sich weg, seine Reaktion überraschte mich. «Hn. Ich habe dich gewarnt Kleiner. Fang mit den Akten dort drüben an, diese müssen sortiert werden». Er zeigte auf den Dokumentenhaufen, welcher sich auf dem gläsernen Schreibtisch stapelte.

 

Eisernes Schweigen. Seit Stunden wechselten wir kein Wort miteinander. Gedankenversunken sortiere ich weiterhin die Akten. Sasuke tippte derweil konzentriert diverse Zahlen in den Computer ein. Ich wusste nicht wo oben und unten war. In den letzten Wochen hatte ich kläglich versucht, den Schwarzhaarigen aus meiner Erinnerung zu streichen. Ihn aus meinen Gedanken zu verbannen. Ja, alles umsonst. Heute kehrte er zurück. Wie ein Tornado. Was war mit diesem scheiss Kerl nur nicht richtig? Tagsüber Immobilien und nachts Gangster oder was. Völlig bescheuert. Was verheimlichte er nur, welche tiefen Geheimnisse vergruben sich hinter diesen schwarzen Augen? Völlig hirnrissig, aber ich musste es herausfinden. Das alles hier konnte kein Zufall sein. Er und ich. Zwei verlorene Seelen. Ein Abgrund tiefer als der andere.

 

Ich war bereit.

 

Bereit diese Hölle zu betreten.

Bereit mich dem Teufel entgegen zu stellen.

Bereit mit dem Feuer zu spielen.

desire.

Die Zeit flog buchstäblich an mir vorbei. Knappe drei Wochen gehörte ich nun zu einem der erfolgreichsten Unternehmen in Japan. Ja, drei Wochen in denen ich tagtäglich auf engstem Raum mit IHM meiner Arbeit nachging.

 

Seufzend stopfte ich einen Stapel Blätter in den grauen Metallschrank. Draussen war es bereits dunkel. Mein Blick streifte zur tickenden Wanduhr, welche über der Tür hing und mir Gesellschaft leistete. 19:55 Uhr. Ich schnaubte, mehr als 11 Stunden war ich nun schon hier. Alle anderen Mitarbeiter haben vor Stunden das Gebäude verlassen. Ja, und ich war immer noch hier und musste diese Scheisse fertig sortieren. Meine Gedanken schweiften ab. Hingen dem schwarzhaarigen Kerl nach, welcher mein Boss war. Wirklich viele Worte wechselten wir nicht mehr miteinander. Nur das Nötigste. Eigentlich wollte ich diesen Typen durchschauen. Ihn kennenlernen. Ein Ding der Unmöglichkeit bei einem solchen Charakter. Er liess niemanden an sich ran, trug diese Maske. Eine harte Schale, welche keine Emotionen durch sickern liess. Doch ich wusste, da war mehr. Vielleicht weil wir uns so ähnlich waren? Ich versteckte mich lange Zeit hinter meinem Lachen. Täuschte alle Menschen damit. Konnte ich es deshalb erkennen? Es mussten grausame Dinge sein, welche ihn zu diesem kaltherzigen Bastard gemacht hatten.

 

Normalerweise arbeitete der Uchiha weitaus länger als ich. Doch heute Abend war ich alleine. Da gab es diese seltenen Tage, an denen er frühabends urplötzlich aus dem Büro verschwand und Stunden später wiederauftauchte. Ich konnte es mir nicht erklären, aber ein normaler Kundentermin war dies bestimmt nicht.

 

Mit einem Ruck flog die Tür zu unserem Büro auf, erschrocken blickte ich auf. Wenn man vom Teufel sprach. Fast hätte ich sämtliche Akten fallen lassen. Da war er wieder. Jedes Mal konnte ich es deutlicher erkennen. In diesen tiefschwarzen Augen. Auch wenn er es vor allen anderen noch so gut verbergen konnte. Ich sah es. Fühlte seinen erhöhten Puls, seine Atmung, welche minimal schneller ging. Die winzigen Schweissperlen, welche seine Stirn zierten und die Krawatte, welche nicht mehr so perfekt sass. Ich wusste genau, dass es einen Zusammenhang zwischen diesen Situationen und den Typen gab, vor denen er mich nicht verraten hatte.

 

Trotzdem, dieses Mal war es irgendwie anders. Intensiver, unkontrollierter. Normalerweise setzte er sich wieder an seinen Platz, startete den Laptop und fuhr mit seiner Arbeit fort. Als wäre nichts gewesen.

 

Heute nicht.

 

Wie angewurzelt stand er seit einer gefühlten Ewigkeit in der Tür. Starrte mich mit diesem undurchdringbaren Blick an. Gänsehaut breitete sich über meinem ganzen Körper aus. Die Luft brannte förmlich. Hörte nur seine rasselnde Atmung. Immer und immer wieder. Verdammt, was zum Teufel ist nur mit ihm passiert? Das Ganze machte mir beinahe Angst. Das war sogar für seine Verhältnisse ziemlich unheimlich. Lange haderte ich mit mir selbst, ehe ich sämtlichen Mut zusammenfasste und auf ihn zu ging. Ein Schritt nach dem anderen. Ganz behutsam. Seine Augen hafteten an mir, wie ein Raubtier, welches jederzeit zum Angriff bereit war.

 

Ich schluckte, stand weniger als einen Meter von ihm entfernt. Spürte seine ausströmende Wärme bis hierhin. Mein Blick hielt seinem weiterhin stand. Langsam hob ich meinen Arm, streckte die Hand aus. Berührte den weichen Stoff seines blauen Hemdes. Er rührte sich kein Stück. Langsam verringerte ich den Abstand wieder. Der zweite Arm legte sich wie in Zeitlupe um ihn, die andere Hand rutsche ebenfalls auf seinen Rücken. Ich zog ihn in eine leichte Umarmung. Der Schwarzhaarige erwiderte nichts, stand wie ein Eisklotz da. Langsam zweifelte ich an meiner Aktion. War ich von allen guten Geistern verlassen? Ich umarmte meinen Boss. Den Kerl, welcher mich fickte und dann wie Scheisse behandelte. Zitternd atmete ich aus.

 

Eine Millisekunde. Er hatte sich aus meinen Armen befreit und drückte mich gegen die nächste Wand. Was zum Teufel? Völlig perplex, überrumpelt blickte ich ihm die Augen. Seine Hände fassten nach meinen Handgelenken, pressten diese über meinem Kopf fest gegen die kalte Betonwand. Das Herz schlug mir bis zum Hals, konnte diesen tiefschwarzen Augen nicht ausweichen. Er durchbohrte mich. Wieder eine Sekunde, ein Wimpernschlag. Seine Lippen auf meinen. Spürte diesen fordernden Druck. Oh mein Gott. Ich wollte ihn wegstossen. Doch mein Körper gehorchte nicht, kein Stück. Konnte mich nicht wehren. Ich drohte zu ertrinken. In seinen Armen, seiner Wärme, diesen Lippen. Er berührte mich. Überall und nirgends. Seine Hände hatten mich längst freigegeben, griffen nun unter mein Shirt. Spürte seine Finger, welche über meinen Bauch strichen. Ich keuchte unwillkürlich auf. Verdammte scheisse, ich musste mich konzentrieren.

 

«Sasuke..» mein Atem war heiser, streifte seinen Nacken. Er küsste meinen Hals, zog mir buchstäblich den Boden unter den Füssen weg. «Sasuke, du…du», erneut stöhnte ich leise auf. «..sprich mit mir», lange konnte ich diesem Spiel nicht mehr standhalten. Sein Gesicht war mir so nah. «Halt die Klappe, Kleiner», zischte er und küsste mich erneut. Dieses Mal härter, fordernder. Ich wand mich unter seinen Berührungen. Scheisse, was machte dieser Kerl nur mit mir. Wochenlang behandelte er mich wie den letzten Dreck und heute. Heute begehrte er mich wieder. Scheisse. Meine Haut brannte unter seinen Fingern, konnte nicht genug bekommen. Jede Zelle meines Körpers wollte ihn.

 

Es war vorbei, meine Gedanken über Bord geworfen. Genug für heute, liess mich treiben. Stöhnte wenn er mich berührte, keuchte als er mein Hemd in die nächste Ecke pfefferte. Mit zitternden Finger knöpfte ich nun auch sein Oberteil auf, liess es zu Boden gleiten. Diese perfekten Muskeln, zum Teufel nochmals. Mit einer raschen Handbewegung fegte er seinen Schreibtisch leer, drückte mich mit dem Rücken auf die gläserne Oberfläche. Er knabberte an meinem Ohrläppchen, vergrub seine Hand in meine Haaren. Er packte zu, zog meinen Kopf nach hinten «Du kleiner Idiot hättest dich fernhalten sollen». Sein heisser Atem jagte mir ein Schauer über den Rücken. Meine Hand legte sich um seinen Hals, zwang ihn, mich anzusehen. «Mir egal. Ich bin hier und fertig. Und egal, in was du auch drinsteckst, ich werde da sein und nicht zulassen, dass dich die Dunkelheit weiter verschlingt. Elender Bastard». Er schnaubte spöttisch «Seit wann so eine grosse Fresse, Kleiner». Mit einer schnellen Bewegung fasste ich in seinen Schritt, spürte förmlich seine Erregung in der Hose. Grinste ihn selbstsicher an «Seit du mir keine Wahl lässt». Er versuchte ein Keuchen zu unterdrücken, presste seinen ganzen Körper gegen meinen. Da waren sie wieder, seine Lippen. Fordernder als jemals zu vor «Tse mach dir keine Mühe, mich kann keiner retten». Der Schwarzhaarige beendete hiermit unser Gespräch, liess mich nicht mehr zu Wort kommen.

 

Er nahm mich wie kein anderer. Hart, lüstern. Mit seiner kalten Art, welche doch so heiss wie Feuer war. Dieser Mensch, welcher so unnahbar schien und mir doch näher war wie niemand sonst. In diesem Moment gab es nur uns zwei. Ich wusste, es war nicht von Dauer. Für ihn bedeutete es wahrscheinlich nichts. Ein Mittel zum Zweck. War ein Ventil für die Dinge, welche er erlebt hatte. Über die er nicht reden wollte. Die Erinnerungen, welche sein Herz so sehr mit Hass und Kälte füllten. Er wollte vergessen. Doch ich war mir sicher, er wusste es. Tief in seinem Inneren. Er wusste, dass ich es sehen konnte. Die schwere Last, welche auf seinen Schultern lag, welche ihn zu diesem unbarmherzigen Typen machte.

 

Ich war gefangen. Ohne dass ich es wollte. Jedes Mal ein bisschen mehr. Stück für Stück.

Diese seltenen Momente. In denen er mich begehrte. Mir das Gefühl gab, dass zu sein, was er brauchte. Auch wenn ich wusste, dass er nur spielte.

Es war mir egal. Egal das er schlecht war. Gefährlich. Kalt. Voller Geheimnisse.

 

Es war mir egal, dass er mir in diesem Spiel haushoch überlegen war.

 

Ja, mein Schicksal war seit jener Nacht besiegelt. Damals, als ich das erste Mal in diese pechschwarzen Augen blickte. Viel zulange leugnete ich es.

 

«Ich werde dich nicht aufgeben. Auch wenn ich dir egal bin. Du bist es für mich nicht», ich starrte an die Decke. Lag völlig erschöpft auf dem Boden unseres Büros. Das karge Mondlicht erhellte den Raum ein wenig. Hörte die gleichmässigen Atemzüge des Schwarzhaarigen, welcher einige Zentimeter neben mir lag. «Wenn du meinst», seine raue Stimme füllte die Leere.

 

Ein minimales Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Es war kein "Nein".

 

Ja, in diesem Moment war es mir bewusst.

 

Ich war Sasuke Uchiha verfallen. Und egal wie falsch es aussehen mochte, für mich hatte sich noch nie etwas so richtig angefühlt.

dangerous.

Eine frische Brise wehte mir entgegen, als ich das Firmengebäude durch die Drehtür verliess. Weiss Gott wie spät es schon war. Ich atmete einmal tief ein, füllte meine Lungen mit kalter Nachtluft. Die Strassenlaternen erhellten die Umgebung nur geringfügig. Es fühlte sich immer noch so unreal an. Ich spürte seine Anwesenheit ganz deutlich neben mir, auch wenn er mich nicht berührte oder einen Ton von sich gab. Das Ganze war so absurd. Bestimmt hatte kein einziger Mensch auf diesem Planeten ein solch gestörtes Verhältnis zu seinem Chef. Wortwörtlich gestört. Ja, verdammt und was mir fast Angst machte – es war real. Dass alles passierte wirklich. Ich schluckte, wollte etwas sagen, aber kein Wort verliess meine Lippen. Der Schwarzhaarige vergrub seine Hände im dunkelblauen Mantel und setzte langsam einen Schritt vor den anderen. Er schenkte mir keinen Blick, kein einziges Wort. Dieser Bastard ging einfach. Seufzend verdrehte ich die Augen, war ja klar. Einen kurzen Moment schaute ich ihm nach, starrte auf seinen Rücken und machte schliesslich auf dem Absatz kehrt. Ich stapfte über das Pflaster des Vorplatzes, zur Treppe hin.
 

Ich spürte eine Hand, welche grob nach mir fasste. Scheisse, was sollte das? Im nächsten Moment drückte mir der kalte Asphalt gegen das Gesicht. Jemand hatte mich von hinten gepackt und zu Boden gezerrt. «Nana, so sieht man sich wieder». Diese Stimme, oh Gott. Nein, nein. Das durfte nicht wahr sein! Dieser blonde Kerl hielt mich fest, welcher damals seine Kumpels auf mich hetzte, als ich in diesem komischen Viertel vorbeikam. Was machte er hier? In der Ferne hörte ich, wie eine Autotür zuknallte. Bestimmt Sasuke, welcher nun nachhause fuhr. Scheisse, ich war am Arsch. Definitiv. «Was willst du von mir?», ich versuchte mir die aufkeimende Angst nicht anmerken zulassen. Er beugte sich vor und rammte mir dabei seine Knie noch etwas fester in den Rücken. Ein leises Keuchen verliess meine Lippen, spürte seinen Atem ganz nah an meinem Ohr. Seine eiskalte Stimme erschauderte mich «Ich habe dir gesagt, du hast hier nichts verloren. Anscheinend hat meine letzte Abreibung nicht gereicht». Seine beiden Kumpels tauchten hinter ihm auf. Es liess mir das Blut in den Adern gefrieren. Was meinte er bloss? Seit diesem Vorfall achtete ich penibel darauf, welche Strassen ich überquerte. Ich war ganz bestimmt nicht in sein Revier vorgedrungen.
 

Seine Hand drückte meinen Kopf weiter gegen den Asphalt, es schmerzte. Meine Haut schürfte leicht auf. «Du hast es gesehen und das ist absolut nicht gut, du Kleines Arschloch. Glaub mir, unser Boss wird auch noch die Konsequenzen tragen. Er hätte einen solchen Wurm wie dich zur Strecke bringen sollen. Hat er nicht, sein Fehler». Seine Worte waren kalt, spähten pures Gift. Ich verstand einfach nicht, was für ein scheiss Problem dieser Kerl hatte. Geschweige den von was er da schwafelte. Er nickte seinem muskulösen Begleiter zu, welcher seine Hand zu einer Faust ballte und ausholte. Reflexartig schloss ich meine Augen, wartete auf seinen Treffer. Wartete auf den Schmerz. Doch er blieb aus. Sekunden vergingen. Der blondhaarige Kerl, welcher mich zu Boden gedrückt hatte, liess urplötzlich von mir ab. Ich hörte wütendes Geschrei, blinzelte leicht. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals.
 

Er war da.
 

«Sasuke», mehr als ein Hauchen brachte ich nicht zustande. Meine Augen weiteten sich, als er dem Kerl eine verpasste, welcher mich eben noch festgehalten hatte. «Was erlaubst du dir, mir zu sagen, für was ich Konsequenzen zu tragen habe!». Die Worte des Schwarzhaarigen waren noch kälter als sonst, duldeten keinen Widerspruch. Es jagte mir einen Schauer über den Rücken. Ich rappelte mich langsam auf, versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Passierte das Ganze wirklich gerade? Hatte mich dieser eiskalte Uchiha-Bastard soeben gerettet? Ich konnte es kaum fassen.
 

Die drei Unbekannten hatten Sasuke mittlerweile umzingelt. Der Kerl, welcher mich vor kurzem noch erniedrigt hatte, blutete nun aus seiner Nase. Er spuckte dem Uchiha direkt vor die Füsse «Pff, glaubst du, es ist unbemerkt geblieben?! Deine verschissene Superhelden-Tat? Itachi weiss Bescheid. Wir sind nur ein Vorgeschmack darauf, was dir und diesem kleinen Scheisser noch blühen wird». «Halt deine verdammte Fresse Deidara!». Seine Begleiter stürzten sich unmittelbar auf Sasuke, welcher sich zugleich wehrte. Sie teilten sich gegenseitig Schläge aus, schenkten sich nichts. Einer härter als der andere. Es tropfte Blut, ich konnte nicht zuordnen, von wem es stammte. «So ein Stück Scheisse gehört nicht an die Spitze. Du hast keine Härte, Sasuke. Du hast nicht das Zeug dazu, unser Boss zu sein». Egal wie sehr er sich wehrte, egal wie stark er war. Er war in der Unterzahl, hatte keine Chance gegen diese Kerle.
 

Das Blut rauschte in meinen Ohren. Was war hier nur los. Was wollten diese Typen von uns? Ich musste etwas tun, mich endlich aus dieser Starre lösen. Es war ernst.
 

Ein Schlag traf mich ins Gesicht, hörte zeitgleich Sasukes wütende Schreie neben mir. Langsam kam Bewegung in meine Knochen, versuchte mich ebenfalls zu wehren. Einen Moment lang konnten wir sie zurückdrängen, uns ein wenig Luft verschaffen. Ich holte zu einem Schlag aus, Blut spritze. Immer und immer wieder. Und dann. Meine Augen weiteten sich, schüttelte wie wild meinen Kopf. Die Welt stand urplötzlich still, Sekunden verstrichen.
 

Eine Pistole zielte auf die Brust des Uchihas. Direkt auf sein Herz. Ich glaubte zu ersticken, genau in diesem Moment. Der Boden drohte unter mir wegzubrechen. Das durfte nicht sein «NEIN. NEIN. Verdammt, hört auf mit dieser Scheisse!», krächzend versuchte ich das Geschehen aufzuhalten. Ein höhnisches Lachen ertönte «Soso, Uchiha. Da scheint einer Gefallen an dir gefunden zu haben». Der Blondhaarige nickte mit dem Kopf, die Typen fesselten zeitgleich unsere Handgelenke. «Keine Sorge, Itachi ist noch nicht fertig mit euch». Ich atmete aus. Wir waren nicht in Sicherheit, aber auch nicht tot. Ganz langsam überkam es mich, die Dunkelheit. Es wurde schwarz. Ich sackte zusammen, landete auf einer weichen Wolke. Spürte keine Schmerzen mehr. Einfach nichts.
 


 

Meine Augen öffneten sich, gewöhnten sich nur langsam an die klaffende Dunkelheit. Schmerzverzehrt richtete ich mich ein wenig auf. Gott, was war das für ein krankes Spiel. Wo war ich gelandet? Mein Blick schweifte durch den kleinen Raum und entdecken einen weiteren Körper, welcher an der Wand gegenüber anlehnte. Sein Kopf war gesenkt, vollkommen regungslos sass er da. Ich holte tief Luft, versuchte meinen Herzschlag unter Kontrolle zu bringen. Das war nicht gut, ganz und gar nicht. Die hatten uns wirklich in ein verschissene Verliess gesteckt?! Zum Teufel nochmals. «Sasuke?», mein Flüstern durchdrang die Stille. Er rührte sich leicht «Hn», erleichtert seufzte ich auf. Ich versuchte augenblicklich aufzustehen, wollte zu ihm gehen. Doch die Fesseln hielten mich auf, welche um meine Fussknöchel gebunden waren. «Scheisse, kannst du mir mal erklären, was das hier soll? Wo sind wir und wer sind diese Kerle?». Die Fragen sprudelten nur so aus mir heraus, ich brauchte endlich Antworten. Hier und jetzt. Das ging so nicht weiter. Immerhin wurde ich, aus welchen Gründen auch immer, entführt. Herrgott und nun sass ich hier unten fest.
 

Er schaute mich immer noch nicht an. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis endlich eine Antwort über seine zerschundenen Lippen kam «Ich habe dir gesagt, halt dich fern». Nur ein Satz. So emotionslos schmetterten mir seine Worte entgegen. Als wäre es meine Schuld. Es machte mich wütend. Zähneknirschend ballte ich meine Hände zu Fäusten «Scheisse, ich will Antworten du verdammtes Arschloch! Du bist schuld, dass ich hier sitze. Du bist schuld, dass mich plötzlich so komische Typen verfolgen. Du bist schuld, dass ich nicht mehr weiss, wo mir der Kopf steht. Jetzt erklär mir diese Scheisse endlich!». Ich verhaspelte mich beinahe an meinen eigenen Sätzen, so schnell sprudelte es aus mir heraus. Sein Kopf hob sich langsam, einige Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Er fixierte mich mit seinem eisernen Blick «Hast du wirklich geglaubt, so ein unschlagbares Imperium wie das der Uchihas kann man ohne Opfer errichten und beibehalten?». Ich schüttelte den Kopf, was redete er da schon wieder «Wie meinst du das?». Ein Schnauben verliess seinen Rachen «Scheisse, Naruto. Sie wissen, dass ich dich verschont habe. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz. Keine Zeugen. Ich sollte es am besten wissen, immerhin bin ich der Anführer. Oder war es zumindest».
 

Ich traute meinen Ohren kaum. Ich wusste, dass er Probleme hatte. Von Anfang konnte ich die Dunkelheit in seinem Innern erkennen. Jedes Mal ein Stückchen mehr. Doch dieser Abgrund war tiefer als alles, was ich mir vorstellen konnte. «W-Was habt ihr getan? In dieser Nacht..als…?», meine Stimme versagte kläglich. Ich kannte die Antwort. Wusste ganz genau was nun kommen würde. Trotzdem war da diese Hoffnung. Ein Teil in mir, der schrie, dass ich mich irrte.
 

Er atmete ruhig aus «Die Konkurrenz beseitigt. Wie immer». Das Blut rauschte unkontrolliert durch meine Adern, blendete seine Stimme aus. Was hatte er gerade gesagt? Der Uchiha-Konzern löschte seine Konkurrenz aus? Begann Mord. Und für was, für beschissenen Reichtum? Was für Menschen konnten so etwas tun, wie konnte ER das tun? Ich drohte beinahe zu erstickten, riess schlagartig meine Augen auf «Naruto. Beruhig dich!». Meine Augen funkelten ihn wütend an «Wie bitte? Du erzählst mir hier, dass ihr skrupellos alle abschlachtet, die euch in die Quere kommen und ich soll mich beruhigen? Bist du bescheuert? Das ist doch krank!». Ich versuchte die Bilder aus meinen Gedanken zu verbannen. Ich spürte die Wut des Schwarzhaarigen bis hierhin. «Glaubst du, ich habe mir das ausgesucht? Dieses scheiss Erbe?». Ich drückte meine Hände gegen die Ohren, wollte nichts mehr hören. Er sollte aufhören. «Ich hatte keine Wahl!». Ich zitterte vor Wut «Bullshit! Halt einfach deine Klappe!».
 

Ich wollte es nicht hören. Seine Geschichten, seine Lügen. Nichts davon. Ich wollte nur, dass dieser Albtraum endlich ein Ende fand. Ich wollte einfach nachhause. Das hatte ich nun davon, ich konnte es nicht lassen. Ich musste natürlich einem kaltherzigen Bastard verfallen, welcher andere Menschen auf dem Gewissen hatte. Gottverdammt. Ich steckte knietief in der Scheisse. Aber so richtig.
 

Ich wollte das Licht finden.

Doch alles was ich am Ende hatte, war noch mehr Dunkelheit.

Er zog mich in die Tiefe – ich drohte zu ertrinken.

Kein Entkommen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So ich war sehr lange nicht mehr aktiv hier und komme mit einer neuen Fanfic zurück. Hatte seit langem wieder einmal das Bedürfnis, etwas zu schreiben. Freue mich auf Kommentare <3. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wie immer freue ich mich natürlich über Kommentare sowie euer Feedback :). Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo, an dieser Stelle freue ich mich natürlich wieder über eure Kommentare <3. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soo, freue mich über Kommentare und bis zum nächsten Mal <3. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Freue mich natürlich über Kommis <3. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo hat ein wenig gedauert, ich freue mich natürlich auf eure Kommentare <3. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Jaaa Schande über mich, ich habe mich ewig nicht blicken lassen. Anfangs machte sich das kreaTIEF bemerkbar und dann ging das ganze etwas in Vergessenheit durch Jobwechsel etc. bei mir >.<. Aber möchte die FF doch gerne zu Ende schreiben! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soo das nächste Kapitel geschafft. Ich hoffe es hat euch gefallen und über Kommentare freue ich mich wie immer ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (48)
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Von:  Wisteria
2018-06-05T16:42:12+00:00 05.06.2018 18:42
Moin,
oh man, das ist echt scheiße. Ich hasse es, wenn Naruto Gewalt angetan wird.
Ich hoffe es geht relativ glimpflich für ihn aus.
Ansonsten ist es echt gut geschrieben.
LG
Von:  Elfenwald
2017-02-08T18:26:21+00:00 08.02.2017 19:26
Hallo. :)
Ich kann den anderen Kommentatoren nur zustimmen: eine wirklich großartige FF!
Besonders gut gefällt mir die Story, denn es kommt immer anders als erwartet! Ich bin gespannt, was auf die Beiden noch so zu kommt. & ob sie sich dann doch noch verlieben *hust* :D
Auch dein Schreibstil ist wundervoll! Ich hoffe, dass du bald weiter schreibst.

Liebe Grüße
Elfenwald.
Von:  Scorbion1984
2016-12-29T06:38:16+00:00 29.12.2016 07:38
Spannend ,was wird Itachi entscheiden? Freu mich auf das nächste Kapitel !
Wünsche einen guten Rutsch ins neue Jahr !🍻🌋🕛
Antwort von:  honey_
29.12.2016 18:03
Vielen Dank für den Kommi. Ich wünsche dir auch ein schönes neues Jahr!
Von:  solty004
2016-12-28T19:32:13+00:00 28.12.2016 20:32
Hei,
Das wird immer spannender die Story.
Es scheint das Sasuke auch mehr für Naruto empfindet, ansonsten hätte er in versucht ihn zu retten. Doch sind sie jetzt in Schwierigkeiten, wie kommen sie da bloß raus.

Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty

Nachträglich noch frohe Weihnachten hoffe es haben sich alle deine Wünsche wie auch deiner Lieben erfühlt. Wünsche dir auch noch einen guten Rutsch ins neue Jahr 2017 mit viel Erfolg und Glück wie auch Wünsche sollen sich erfühlen.
Antwort von:  honey_
28.12.2016 20:50
Vielen Dank für dein Kommentar. Wünsche dir auch nächträglich noch schöne Festtage und ein schönes neues Jahr :).

Ja, Sasuke ist tief in seinem Inneren vielleicht doch nicht so ein Eisklotz ;). Mal schauen wie das zwischen ihnen noch weitergeht
Von:  solty004
2016-11-11T22:06:32+00:00 11.11.2016 23:06
Hei,
Was auch Sasuke in diesem Abend erlbt hat trüb in Narutos Arme. Auch wen der Blonde den ersten Schritt getan hat. Doch er wolte Naruto mehr den je so kamm es mir vor. Ich denke auch das er von Naruto gerettet werden will da er es nicht abgelehnt hat.

Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty
Von:  miladytira
2016-10-11T20:40:44+00:00 11.10.2016 22:40
Ich dachte schon da kommt nichts mehr, aber ist ja auch verständlich wenn du soviel um die Ohren hast :) Meine Story liegt auch schon lange auf Eis *schäme
mich zu tiefst*

Um so mehr freue ich mich das es hier weitergeht :D Bin gespannt was mit dem Eisklotz los ist ;)
Von:  Scorbion1984
2016-10-11T05:46:01+00:00 11.10.2016 07:46
Toll das die FF weiter geht und spannend wie immer !
Was ist mit Sasuke los ? Hat er eine gespaltene Persönlichkeit ?
Armer Naruto jede Falle oder was es sonst gibt ,ist für dich bestimmt !
Antwort von:  miladytira
11.10.2016 22:38
Ne gespaltene Persönlichkeit würde mich bei dem nicht wundern :DDD
Von:  solty004
2016-10-10T20:27:55+00:00 10.10.2016 22:27
Hei,
Super Kapitel.
Das Naruto und Sasuke immer aufeinander treffen. Obwohl es einer verneinten versucht. Bin echt gespannt wie es bei den beide Weiter geht.

Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty
Antwort von:  solty004
10.10.2016 22:29
Ps.: Super das es weiter geht mit der Story.
Von:  Black_Magic_Rose
2016-04-06T12:45:25+00:00 06.04.2016 14:45
Wann schreibst du endlich weiter?
Von:  Vampbunny
2015-12-19T14:10:06+00:00 19.12.2015 15:10
Meine Güte!!!!
Du hast die beiden so genial rübergebracht, dass sogar ihre Charakterzüge perfekt aufeinander abgestimmt sind~
Richtig fesselnd deine Story; ich konnte einfach nicht aufhören mit dem Lesen.
Ich freue mich schon sooooo darauf wie es weitergeht!
Sasuke als Boss und Naruto, der sich nicht fern halten kann~
*schnurr* da prickelt es in den Finger~

Liebe Grüße Vampy


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