Don't forget about me von Schnattchen91 (and I always remember you) ================================================================================ Prolog: Das Ende einer Ära -------------------------- Prolog - Das Ende einer Ära   Es war einer dieser unerträglich heißen Sommertage in dem kleine Dorf Kokos. Die Sonne lachte am wolkenlosen Himmel. Die Menschenmengen tummelten sich am Marktplatz, um noch die besten Lebensmittel zu ergattern. Es war einer dieser klassischen normalen Tage, obwohl das Ereignis, dass die Welt verändert hat, nicht einmal eine Woche vergangen war. Die Hinrichtung des Piratenkönigs Monkey D. Ruffy , somit die Beendigung des großen Piratenzeitalters.   Der Boom der Piraten war zu Ende. Nur noch vereinzelte Piraten tummelten sich auf der ehemaligen Grandline, um Freiheit zu erlangen. Die Angst vor kriminellen Aktivitäten der Gesetzlosen sank nun von Tag zu Tag. Die Weltregierung und die Marine hatten mal wieder ihre Macht und Stärke bewiesen. Man konnte der Presse entnehmen, dass man Strohhut Ruffy samt seiner Crew gefangen genommen hatte. Ihn selbst hatte man vergangen Donnerstag in seinem Heimatdorf zum Tode verurteilt.   Auch in dem kleinen friedlichen Dorf Kokos wurde an diesem Abend gefeiert. Paradoxerweise nicht die Beendigung des Piratenzeitalters, etwas was bei der tragischen Vergangenheit des kleinen Dorfes verständlich gewesen wäre. Acht Jahre Tyrannei durch Arlong und seine Piratenbande mussten die Bewohner der Konomi-Insel ertragen. Acht grausam Jahre, die ihren Tribut nicht nur mit Narben, sondern auch mit unzählig vielen Menschenleben, gefordert hatten. Doch statt, wie der Rest der Welt das Ende der großen Piratenära zu feiern, erhoben hier die Menschen ihre Becher auf Monkey D. Ruffy , dem größten Piraten aller Zeiten.   Es war ein offenes Geheimnis dieser Insel, dass der damals siebzehnjährige den skrupellosen Fischmenschen Arlong besiegt hatte. Sein Grund für diesen Kampf kannten jedoch nur die Menschen des Dorfes Kokos. Es waren die Tränen, die die junge Frau namens Nami an diesem denkwürdigen Tag vergossen hatte. Der junge Mann hatte keine Ahnung von ihrer tragischen Vergangenheit gehabt. Er wusste nichts von dem Opfer, dass sie erbracht hatte, um die Menschen aus ihrer Heimat zu retten. Nur von Arlongs Verrat konnte er ansatzweise etwas erahnen. Dies nur alleine aus dem Grund, da die Orangehaarige in Tränen vor ihm zusammengebrochen war, nachdem der Fischmensch ihr das ganze Lösegeld, für ihr geliebtes Heimatdorf, über die Marine, abgenommen hat.   Auch wenn er nicht für die Bewohner der Insel gekämpft hatte, so waren sie ihm doch dankbar für seine Tat. In Kokos feiert man vor allem auch die Tatsache, dass dieser Pirat der jungen Frau damals nicht nur ihre Freiheit, sondern auch ihr Lächeln und ihren Traum wieder geschenkt hatte. Eins der Opfer die Nami erbracht hatte, um die Tyrannei Arlongs für die Bewohner einigermaßen erträglich zu gestalten. Nachdem Tod ihre Stiefmutter Bellemere hatte, die damals zehnjährige beschlossen gehabt, für Arlong zuarbeiten und im Gegenzug das Privileg haben zu können, das Dorf Kokos für eine Summe von 100 Millionen Berry wieder zurück zukaufen. Doch der Verrat Arlongs war damals schon geplant, er hatte nie vorgehabt, das junge Mädchen freizulassen.   Genzo, welcher den Beruf des Polizisten ausübte, hatte immer wieder gesagt, welche Ironie es gewesen sei, dass sie ausgerechnet von Piraten gerettet wurden. Es war schon ein seltsames Spiel des Schicksals gewesen, dass ausgerechnet an dem Tag, als Käpt'n Ratte der 16. Marineeinheit, das Leid der Insel verschlimmern wollte, die damals noch kleine und unbekannte Strohhutpiratenbande auch anwesend war. Der Tag, an dem, die Leute beschlossen hatten gegen die unerträgliche Tyrannei zu kämpfen, auch wenn es ihr Ende gewesen wäre.   Dank Strohhut-Ruffy konnten sie nun alle ein unbeschwertes Leben führen.   Im Gegensatz zu dem Getümmel auf dem Marktplatz, war ein einsames Marmorkreuz einige 100 Meter von dem Dorf entfernt. Bellemere – geliebte Mutter und Freundin war im besagten Marmor eingraviert. Dieser verlassene Ort zählte nur einen Besucher. Eine junge Frau stand dort mit Blick Richtung Sonne. „Bellemere, ich bin mir sicher, es geht ihr gut.“, sprach die junge Frau im ruhigen Ton, „Er hätte niemals zugelassen, dass ihr etwas passiert.“ Sie legte eine Orange auf das Grab, welche die Verstorbene zu ihren Lebzeiten gezüchtet hatte. „Das sind wir uns doch einig, oder Bellemere.“ Erst stand die Blauhaarige regungslos da und blickte leer auf die Bewegungen des Meeres. Es schien so, als warte sie auf ein Zeichen der Verstorbenen.   Doch nichts geschah.   Wie aus heiterem Himmel kniff die junge Frau ihre Augen zusammen und setzt ein breites Grinsen auf. „Bellemere, es geht ihr gut! Da bin ich mir sicher. Meine kleine Schwester ist sicher schon auf dem Weg hier hin um uns von ihren Abenteuern zu berichten. Wahrscheinlich hat sie schon ihre Karte in der Tasche, damit sie uns die zeigen kann. Erinnerst Du Dich noch? Sie hat schon als kleines Mädchen von nichts anderem gesprochen, als ihre eigene Weltkarte.“ Nojiko machte eine kurze Pause. „Bellemere, es geht ihr gut.“ In ihre Stimme zitterte die Verzweiflung.   Seit Jahren hatte sie kein Lebenszeichen mehr von ihrer jüngeren Adoptivschwester erhalten.Nicht selten war sie in Zeitungsartikeln über die legendäre Strohhutbande erschienen. Doch, seit gut einem Jahr war, es um die besagte Bande des Piratenkönigs verdächtig ruhig geworden. Bis zu dem Tag als alle Welt über die Festnahme und Hinrichtung von Monkey D. Ruffy sprach. Angeblich wurde er und seine gesamte Crew von Admiral Corby, einem unbekannter Marinekäptain, welcher aufgrund dieser Tat befördert wurde, gefangen genommen.   Die junge Frau griff nach der Flasche mit der Aufschrift Sake. Eine große Menge der alkoholhaltigen Flüssigkeit drang ihre Kehle hinab. Sie hatte seit dem Tod des Piratenkönigs immer öfters nach diesem Getränk gegriffen. Ihr leerer Blick starrte wieder auf den wolkenlosen Himmel. „Nami, dir geht es doch gut, oder?“ Stille Tränen rannen über ihre Wangen hinab. Kapitel 1: Willkommen zu Hause, Nami-chan -----------------------------------------   Die Sonne wanderte ihren Weg langsam Richtung Westen und tauchte den Himmel in einen orange-roten Ton. Langsam machte sich die junge Frau auf den Weg in ihre kleines Haus, abgelegen von dem beschaulichem Dorf Kokos. Nojiko wusste nicht, welche Beweggründe sie an diesem frühen Abend hatte, noch einmal die Menschen im Dorf zu besuchen. Sie wanderte über die Straße, auf der sich am heutigen Tag die Menschenmengen versammelt hatten, um ihre Produkte zu verkaufen oder um einige gute Waren ihr Eigentum nennen zu können. Mittlerweile traf man hier kaum noch eine Menschenseele an. Dadurch hallte der Schrei eines jungen Teenager umso lauter durch die Gassen. „Piraten! Sie kommen! Ich habe ein Schiff gesehen.“, schrie er ängstlich. Die tätowierte Frau richtete ihren Blick auf. „Chabo.“, flüsterte ihre Stimme fast lautlos. Im Gegensatz zu den Dorfbewohner flüchte sie nicht in ihr Haus und verriegelte die Tür. Ihre Füße trugen sie zu Küste.   Auf dem Meer erkannte man ein kleines Schiff, welches eine schwarze Totenkopfflagge zierte. Es konnte keine einer der großen bekannten Piratencrew sein. Der weibliche Totenkopf mit langen orangefarbenen Haaren streckte provozieren die Zunge heraus. Ihr Schädel zierte ein blau-weißes Kopftuch. Zudem war auf dieser Flagge eine Hand aufgezeichnet. Daumen und Zeigefinger formten einen Kreis. Etwas das man nur sehr selten auf einer Piratenflagge sah.   Seit einer Woche schafften, Nojikos Lippen endlich ein ehrliches Lächeln, zu formen. Sie kannte den Hintergrund, auf den der Totenkopf gebetet war, nur zu gut. Eine Orange und eine Windmühle. Das Zeichen, welches sie auch für ihre eigenes kleines Orangenimperium verwendete. Das Symbol, welches auf der linke Schulter ihre geliebten jüngeren Schwester tätowiert war.   Ihre Füße trugen sie automatisch wieder zurück in ihr Heimatdorf. Sie rannte, als ginge es um ihr Leben. „Piraten!“,schrie sie. ,“Piraten! Sie kommen!“ Im Gegensatz zu dem Jungen war in ihre Stimme keine Spur von Angst. Regelrechte Freude hallte aus ihrem Mund. Ihr Füße trugen sie federleicht, als würde sie über Wolken fliegen. Langsam und vorsichtig öffneten die Dorfbewohner ihre Fensterläden. Der Freudenschrei der jungen Frau lockte nach und nach die Menschen wieder auf die Hauptstraße. Ein, in die Jahre gekommener, Mann, dessen Gesicht von tiefen Narben geprägt war , blickte mit einem düsteren Gesichtsausdruck die Orangenzüchterin an. Seine tiefe Stimme brachte melancholisch die folgenden Worte hervor. „Sie kommt wieder?“   „Ja, Genzo.“, schrie Nojiko ihre Freude heraus. Sie packte seine Arme und zog den Mann, welcher all die Jahre, wie ihr eigener Vater für sie gewesen war,mit sich. Ihnen folgten einige Dorfbewohner Richtung Küste. Dort beobachten sie das kleine Schiff, welches langsam am Hafen anlegte. Mit traurigen Schritten schlich eine junge Frau mit orangefarbenen langen Haaren zu der kleinen Traube von Menschen.   Die weißen Blütenblätter des Hibiskus in ihren Haaren wippten sanft bei ihren Bewegungen. Ihr weißes Kleid schlürfte über den schmutzigen Boden. Die matschigen Flecken raubten der weißen Farbe ihre Unschuld. Der müde, leere Blick der jungen Frau beobachtete ihre, mit Ballerina bekleideten, Füße. Kurz bevor Nami bei der kleinen Ansammlung von Menschen angekommen war, blieb sie stehen und richtete ihren Blick auf. Emotionslos sagte die ehemalige Navigatorin des Piratenkönigs: „Leute, ich bin wieder da.“ Ihre Lippen zwang sie zu einem breiten Grinsen.   Einige Minuten herrschte eine unangenehme Stille zwischen den Dorfbewohner und der Piratin. Die Blauhaarige ging mit stummen Schritten auf ihre jüngere Schwester zu. Die Atmosphäre ähnelte dem Moment eines Westernfilmes in dem Sheriff und Schurke sich gegenüberstanden. Die Hand der Älteren berührte mit all ihrer Kraft und Wut die zarte Wange ihre jüngeren Schwester. Nami blickte in die verschwommenen Augen ihre geliebten Schwester Nojiko. „Kein Wort.“, hauchte Nojiko mit zittriger Stimme schwach. ,„Du hast es verdient.“ Vereinzelte Tränen liefen über ihre schmalen Wangen. „Ich hatte so Angst, dass du Tod bist. Warum hast du dich nie gemeldet, du miese Hexe? Du kannst mir echt gestohlen bleiben.“ Wieder kam es zu einer unangenehm Stille, Nicht einmal die Insekten trauten sich nur ein Geräusch zu erzeugen.   Nami lehnte sich an, die von dem Tattoo gezierte, Schulter. Das Tattoo, welches für den Zusammenhalt der beiden Adoptivschwestern stand. Ein Fluss von Tränen sprudelte nun aus den Augen der beiden jungen Frauen. „Ich habe dich auch schrecklich vermisst.“, jammerte die Navigatorin und krallte sich an Nojiko. Diese schloss ihre so lang fortgebliebene Schwester in ihre Arme. „Ich hoffe, du hattest viel Spaß.“, kam es weinerlich von Nojiko. „Es war die schönste Zeit meines Lebens.“,seufzte die jüngste Schwester. Sie war schwach auf ihren Füßen, ihre wackeligen Knie konnte sie kaum noch tragen. Ihre einzige Stütze war ihre ältere Schwester. Der einzige Halt, den sie jetzt noch hatte, so ohne die Strohhutbande und ihrem Käpt'n.   Plötzlich legten sich zwei Männerarme um die Schultern der beiden Frauen. „Willkommen zu Hause, kleine Nami-chan.“, sprach Genzo in einem so liebevollen Ton, wie ein Vater, der seit Jahren seine verschollene Tochter wieder in seine Arme schließen konnte.   Nojiko und Genzo waren die einzigen Personen, die Nami davor bewahrten in die Grube der puren Verzweiflung zustürzen. Ihre Hände hielten sie noch fest, obwohl sie längst an diesem Abgrund hing. Doch die einzige Person, die sie jedoch herausziehen könnte, es schon einmal getan hatte, war bereits gestorben. Die junge Navigatorin jammerte fürchterlich. „Man hat uns nicht geschnappt. Ruffy hat sich freiwillig gestellt.“, brachte Nami eine Erläuterung, zu der von ihrer Schwester zuvor gebrachte Befürchtung, sie sei, gestorben, hervor. Ungläubige Augenpaare mustern die junge Frau. „Warum?“, traute sich Nojiko die Frage, die allen auf den Lippen brannte, zustellen. Doch die Angesprochene brach verzweifelt zusammen. Ihre Füße konnten sie nicht mehr halten.Sie löste sich aus der Umarmung ihrer Familie. Auf Knien versunken, mit dem Gesicht in ihren zarten Händen vergraben, schrie sie aus voller Aussichtslosigkeit: „Weil er ein Vollidiot ist.“   Schreie reiner Verzweiflung und Trauer entwichen ihre Kehle. Die junge Frau krallte nun ihre Finger in ihre zierlichen, schwachen Oberarme. Ein eisiger Hauch umhüllte die warme Luft der Insel. Das Klima erinnerte plötzlich an einen frühen kalten Winterabend. Die Tränen der Orangehaarigen enthielten mittlerweile keine minimale Spur mehr von Wiedersehensfreude. Die Trauer hatte die Gefühle der jungen Frau erobert, sogar regelrecht besetzt.   Mysteriöse Weise schien, es so als, würde die Verzweiflung der jungen Frau die Temperaturen immer weiter sinken lassen. „Nami, komm.“,sagte Nojiko freundlich und zog ihre kleine Schwester wieder auf ihre Beine. , „Wir gehen nach Hause.“ Abrupt flossen keine Tränen mehr über die geröteten Wangen der Angesprochenen. „Ist gut.“, ihre Stimme klang urplötzlich so kindlich und naiv. Die Worte ihre Schwester weckte den kleinen Funken Hoffnung auf Glück in ihr. Auch wenn es nur minimal war und sie ihre eigen erschaffene Grube nie wieder verlassen konnte. So war es doch, was sie brauchte, um ihren eigenen Lebenswillen wieder zu stärken. Kapitel 2: Unicon -----------------   Wortlos gingen die beiden Schwestern in das kleine, abgelegene Haus am Ende des Dorfes. Der riesige Orangengarten umhüllte die Atmosphäre mit einem süßlichen-fruchtigen Duft. Dieses Aroma bedeutet genauso Heimat für Nami, wie die salzige Meeresluft. Ein weiteres ehrliches Lächeln zaubert sich auf ihre Lippen. „Nojiko, ich möchte duschen.“, kam der zaghafte Wunsch von Namis Lippen. „Ich lass dir auch gerne ein Bad ein.“, bot ihre ältere Schwester ihr an. Ihr Angebot wurde von einem heftigen Kopfschütteln abgelehnt. Die Verwunderung darüber war Nojiko ins Gesicht geschrieben. Sie kannte die Vorliebe ihre Schwester für lange wohltuende Bäder. Ein geschenktes Lächeln und die warmen Worte ihre Schwester, sie wolle lieber nur schnell duschen, änderten an diesem verwundertem Blick keine einzige Mimik. Doch merkte Nojiko, dass ihre Schwester einen bestimmten Grund für diesen Wunsch hatte und diesen vor ihr verheimlichen wollte. So schwer es ihr auch fiel, so wollte sie die unausgesprochene Bitte ihre Schwester respektieren. Zwar war zwischen den zwei Schwestern das Versprechen jedes Geheimnis miteinander zuteilen, jedoch hatte ihr Nami vor Jahren schon klar gemacht, dass sie sich bezüglich der Strohhutbande nicht daran halten wollte.   „Na gut.“, sagte die Ältere nun mit liebevoller Stimme. „Ich leg dir ein paar alte Klamotten von mir raus.“ Die Oranghaarige nahm, dieses Angebot dankend an, da sie wohl kein einziges sauberes Kleidungsstück mehr besaß. Ein verschmitztes Lächeln brachte Nojikos Gesicht hervor. „Oh kein Gejammer darüber, dass du meine alten Klamotten kriegst?“ Eins ihrer breitestes Grinsen zeichnete sich in Nami Gesicht ab. „Ich dachte, es ist das Normalste von der Welt, dass die kleine Schwester die alten Klamotten ihre Älteren bekommt?“, fragte sie amüsiert und verschwand ohne auf eine Antwort zuwarten im Badezimmer. Ein Seufzer entwich Nojikos Kehle. Dieser verfluchte Sturkopf ihrer Schwester war einfach unmöglich. Sie konnte schwören, dass sich diese Eigenschaft, welche Nami definitiv durch die Erziehung ihrer gemeinsamen Stiefmutter angeeignet hatte, durch die gemeinsam Abenteuer mit der Strohhutbande verstärkt hatte. Gerne hätte sie ihrer kleine Schwester noch gerne in einem spaßigen Ton daran erinnert, wie sie als kleines Kind darüber gedacht hatte.   Nami entledigte sich ihrer kompletten Kleidung. Nur der weiße Hibiskus, der ihre Haare zierte, blieb an derselben Stelle. Sie drehte das warme Wasser auf. Die heißen Wasserstrahlen aus dem Duschhahn berührten ihre eiskalte Haut. Absurderweise war sie glücklich und traurig zu Gleich, endlich wieder etwas auf ihre Haut spürte. Die reinigende Wirkung des Wassers schwächte sie. Diese warmen Berührungen erinnerten sie an das Gefühl, welches der Mann, den sie so geliebt hatte, in ihr immer ausgelöst hatten. „Ich liebe dich, Nami“, hörte sie seine Stimme schwach in ihrem Kopf. Mittlerweile war es nicht nur das Duschwasser, welches über ihre schmalen Wangen, sich dem Weg nach unten bahnte. Langsam rutschte sie mit ihrem Rücken über die kalten Fliesen auf den Boden. Die Kraft in ihrem Körper war nun allmählich komplett entwichen. Der Schmerz über ihren Verlust war selten so groß gewesen. Sie spürte seine Berührungen immer noch klar und deutlich. Wenn sie ihre verweinten Augen schloss, sah sie immer noch sein Lächeln vor sich. Dieses Lächeln, welches ihr in jeder aussichtslosen Situation den nötigen Mut und die nötige Kraft gegeben hatte.   Jetzt war sie hier ohne ihn. Ohne seine Berührungen. Ohne seine starke, ehrliche Liebe. Alleine und so schwach. Zu schwach. So oft hatte sie sich gewünscht, nur ein bisschen stärker zu sein. Er musste immer alle großen Kämpfe alleine austragen. Bis heute fühlte sie sich noch schuldig, dass sie nicht an seiner Seite sein konnte, als sein Bruder starb. Nicht mit ihm, an diesem Tag kämpfen, zu können. Es war etwas, was sie ihm nie gesagt hatte. Diese eine Sache hatte sie, als ihre kleine eigene Last immer mit sich herumgetragen. Mittlerweile hatte dieser kleine Stich in ihrem Herzen weitere Schuldgefühle in ihr hervorgerufen. Wäre sie doch nur von Anfang an stärker gewesen. Vielleicht wäre alles anders gekommen. Wahrscheinlich wäre er dann noch am Leben. Er würde weiter mit ihr auf der Thousand Sunny unzählige Abenteuer erleben. Ihre Hand streichelte sanft über ihren Bauch. Mit ihm wäre alles so viel einfach gewesen.   Nami konnte die Flut aus Tränen nicht aufhalten. Langsam stieg wieder diese Wut in ihr auf. Er hatte sie alleine zurückgelassen, obwohl sie nur seinetwegen Piratin geworden war. Wie sehr sie doch Piraten eigentlich hasste. Mittlerweile war eine immens hohe Summe auf ihrem Kopf ausgesetzt. Sie war eine der meist gesuchten Verbrecherinnen dieser Welt. Die Marine würde sie sicher noch mehr jagen, wenn sie ihr kleines Geheimnis kennen würde. Der einzige Grund, warum sie irgendwie es doch schaffte, über die Tatsache glücklich zu sein, dass nicht mal er ihr Geheimnis kannte. Sie selber hatte er ja nicht einmal gewusst, als sie ihm zum letzten Mal gesehen hatte.   ~*~ „Nami, ich liebe dich.“, grinste er sie an. Ihre gemeinsamen Abenteuer hatten ihrer Spuren hinterlassen. Er war nicht mehr der unschuldige, naive Junge, den sie in der kleinen Stadt Orange kennengelernt hatte. Er war auf seine eigene Weise irgendwie doch noch erwachsen geworden. Ein richtiges Talent, dabei nicht noch seine kindliche Art zu verlieren. Sie sah in seine Augen. Traurig erkannte sie wieder, dass die Sehnsucht nach Abenteuern nicht nur ihre Charakter geprägt hatte. Sein Blick war so krank und schwach. Sie zitterte. In ihrer Gedankenwelt versunken, in seinem Blick gefangen, erschrak sie, als er sie zu sich hinunter zog. Seine Lippen an ihrem Ohr flüstern heiser: „Diese Kälte tut so gut.“ Sein Körper war durch das hohe Fieber extrem warm. Mittlerweile war diese Wärme für sie unerträglich geworden. Dennoch legte sie ihren Kopf auf die X- förmige Brandnarbe seiner Brust. Apathisch strichen ihre Finger über die Konturen dieser Narbe, welchen noch nicht mit ihrem Kopf bedeckt waren. Er wiederum streichelte sanft durch ihre Haare. Wortlos langen die Liebenden in ihrem eigenen erschaffenen Paradies auf einer unbewohnten Tropeninsel. Der klare Sternen besetzte Nachthimmel wachte über sie. Seine Lippen suchten sehnsüchtig die ihren. Nami spürte, dass dieser Kuss ihr etwas mitteilen sollte. Sie spürte wie anders und sehnsüchtiger dieser Kuss war. Sie erkannte diese Nachricht, wollte sie aber nicht wahr haben. Ihr Bewusstsein verdrängte jegliche Realität in diesem Moment. Auf der Suche nach Reichtum, Macht und Ruhm hatten Käpt'n und Navigatorin noch etwas viel Wertvolleres gefunden. ~*~ Kapitel 3: Nicht der romantische Typ, huh? ------------------------------------------ Immer stärker wurde der Fluss aus Tränen. Verzweifelt vergruben sich ihre Händen in ihre lange Haarpracht. Ihre Fingerkuppen pressten sich auf ihre Kopfhaut. Diese verfluchten Was-wäre-wenn-Situationen spielten sich seit dem Morgen, an dem er sie ohne ein Wort verlassen hatte, in ihrem Kopf ab. Sie wollte das eigentlich nicht. Sie wollte ihr Leben weiter leben. Die Vergangenheit akzeptieren und in ihre Zukunft blicken. Doch diese Unmenge an ungeklärten Fragen in ihrem Kopf blockierten diesen minimalen Wunsch, den sie noch hatte. Innerlich schrie sie die Wut über ihre eigene Person heraus.   Ihre rechter Arm griff zu dem Wasserhahn und stellte das fließende Wasser ab. Die kältere Lufttemperatur machte ihr schon lange nichts mehr aus. Nami konnte nicht sofort aufstehen. Ihr Körper musste er einmal wieder die nötigen Kräfte sammeln. Schluchzend wischte sie sich die über die Wangen. Ihre Augen enthielten keine Tränenflüssigkeit mehr. Schmerzend kniff sie ihre Augenlider zusammen. Es war endlich Zeit, wieder ein normal bürgerliches Leben zuführen. Die Trauer endlich hinter sich zu lassen. Ihre Verzweiflung rührte sie nur daher, da sie wusste, dass ihr dafür die nötige Kraft fehlte. All die wenige Kraft, die sie jetzt noch hatte, brauchte sie, um eines viel Wertvolleres, als ihre eigenes Leben, zu schützen.   Die ehemalige Navigatorin rappelte sie nun endlich auf. Sie ergriff ein frisches Handtuch, in das sie ihren zierlichen Körper hüllte. Leise schmale Schritte trugen sie wieder in den großen Wohnraum des kleinen Hauses, indem sie ihre Kindheit verbracht hatte. Die junge Frau musterte seit ihrer Ankunft endlich mal die Inneneinrichtung. Es war nicht mehr Original, so wie sie dieses Haus als kleines Mädchen verlassen hatte. Doch einige Elemente in dieser Wohnung waren noch genauso, wie zu Zeiten ihrer glücklichen Kindheit, hier in Kokos. „Hier. Bitte sehr.“., rissen die Worte ihre Schwester sie aus ihrer eigenen Gedankenwelt. Nojiko hatte, wie versprochen, ihr neue Kleidung herausgesucht. Neben frischer Unterwäsche hielt Nojiko ihr eine bequeme Schlafanzughose und ein längeres T-shirt hin. Mit einem dankenden Lächeln nahm es die jüngere Frau an.   Nojiko hatte ihre kleine Schwester nur einen kurzen Augenblick beim Ankleiden ihrer neuen Garderobe beobachte. Dieser minimale Moment hatte ausgereicht, um die kleine Wölbung am Bauch, der sonst schlanken Statur der jüngeren Frau, zu entdecken. Ein sanftes Lächeln kam bei der Orangenzüchterin hervor. Ihre kleine Schwester setzte sich trübsinnig auf einen der Stühle. Ihre Finger um malten die Gravur, die sie dem Tisch als kleines Mädchen verpasste hatte, nach. Verträumt lächelte sie.   „Das ist ja mal wieder so typisch. Meine kleine Schwester geht mit einem Haufen von Männern auf große Abenteuertour und kommt schwanger zurück. Mir wäre das sicher nicht passiert.“, neckte Nojiko ihre geliebte kleine Schwester mit einem warmen Lächeln auf den Lippen. Namis Augen weiteten sich und entsetzt sah sie ihre Adoptivschwester an. Nojiko ergriff den Stuhl, welcher Gegenüber von Nami stand. Die beiden Schwestern saßen nun wieder so voreinander, wie sie es vor Jahren schon einmal getan hatten.Wie an diesem Tag, an dem Monkey D. Ruffy, gefolgt von seiner kleinen Crew, auf ihre beschauliche Heimatinsel gekommen war, um Nami als Navigatorin und vor allem als wertvolle Mitstreiterin, zurückzuholen. „Oder bist du es nicht?“, fragte die Blauhaarige verdutzt, als sie von ihrer Schwester wortlos und verwundert angestarrt wurde. Gedankenversunken streichelte die Angesprochene über ihren Bauch. Wieder nahm ihr Gesichtsausdruck dieses verträumte Lächeln an. „Ja.“,winselte sie und einsam Tränen tropfte auf den alten Holztisch. Sie spürte plötzlich die liebevollen Arme ihrer älteren Schwester auf ihren Schultern. Sanft drückte Nojiko den Rücken der Navigatorin an ihren Oberkörper. „Hat Ruffy gewusst, dass er Vater wird?“,sprach die Ältere gutmütig. Mit einer kleinen Kopfbewegung von links nach rechts und dem kleinen Wort „Nein“ antwortete Nami ihrer Schwester. Doch, dann drang die Bedeutung der Worte der Blauhaarigen in ihr Bewusstsein vor. Sie realisierte dieses eine besondere Wort in der Frage. Ihre Tränen stoppten. Ihre Augen weiteten sich. „Woher weißt du, dass Ruffy der Vater ist?“, stottertet Nami. Sie hatte nicht mal ansatzweise erwähnt, dass sie und ihr ehemaliger Käpt'n in einer Liebesbeziehung gelebt hatten.   Die Schwangere löste sich aus der Umarmung ihre Schwester. Ihr perplexer Blick wartete nur auf eine Erklärung der richtiggelegenen Vermutung. „Du bist meine kleine Schwester.“, fing Nojiko an. Ihre Stimme klang immer noch so liebevoll und sanft. „Da weiß ich doch, auf welchen Typ Mann du stehst.“ Kichernde Geräusche kamen aus Namis Kehle. Sie hielt sie ihre rechte Hand vor den Mund. Doch bevor sich ihr Kichern in ein ehrliches Lachen verwandeln konnte, liefen erneute Tränen der Verzweiflung über ihre Wangen. Ihr Gesicht suchte sehnsüchtig die Schulter ihre Schwester. „Nojiko. Ich wollte nie die Frau sein, die so etwas sagt.“, erklärte Nami weinend, „ Aber ich weiß nicht wie ich, dass alles ohne Ruffy jetzt noch schaffen soll. Ich brauch ihn.“   Die Ältere löste sich aus der Umarmung. Sie würdigte der jüngeren keinen Blick mehr. Ignorierte, die immer mehr werdenden Tränen ihrer kleinen Schwester. Der offene Wohnraum bat keine richtige Möglichkeit für einen Rückzugsort, somit war die einzige Rettung das kleine Küchenabteil. Wütend teilte sie die frischen Orangen. Mit ihrer gesamten Wut presste sie den Saft aus den Früchten. Sie blickt erst wieder auf, als das Wimmern der Orangehaarigen langsam wieder verstummte. Nami blickte ihre Schwester mit glasigen Augen und geröteten Wangen an. Ihr Blick war so hilflos und verletzt. „Nami!“, fing Nojiko wütend an. „Sei nicht so eine Heulsuse! Ich meine, mal davon ab, dass du die Navigatorin und feste Freundin des Piratenkönigs warst. Du bist verdammt noch mal Bellemeres Tochter! Hat ihrer Erziehung den gar nicht gefruchtet? Wir sollen stark sein! Lächeln! Nicht aufgeben!“ „Du hast ja recht.“, murmelte Nami, „Es tut mir leid.“ Sie streifte mit ihren nackten Füßen über den kalten Boden. Ihre Ellbogen stützten sich auf die hölzerne Tischplatte. Sie bettete ihr Gesicht in ihren kalten schmalen Händen. „Wenn Ruffy und Bellemere mich so sehen würden, wäre sie sicher enttäuscht. Aber mir ist im Moment zum Schreien, Weinen und Lachen zu gleich. Ich-“ , doch Nami konnte nicht weiter sprechen. Das Lachen ihrer Schwester ließ sie verstummen. „Nami, du bist schwanger.“, Nojiko stellte ihrer kleinen Schwester ein Glas frisch gepressten Orangensaft hin. Mit einem liebevollen Blick sah ihre Schwester an. „Da ist eine gewisse emotionale Flexibilität normal.“ Seit so langer Zeit hallte endlich wieder einmal diese wunderbare ehrliche kindliche Lachen Namis, welches von allem im Dorf so bewundert wurde, durch den kleinen Wohnraum.   „Aber wie kam es zu dir und Ruffy,“, sprudelte Nojiko, die Erste von gefühlten tausend Fragen heraus, welche auf ihrer Zunge brannten. Sie hatte ihre kleine Schwester seit dem Aufbruch ihre Abenteuerreise nicht mehr gesehen oder gesprochen. So viel Zeit war vergangen und gerade Nami musste viel erlebt haben. „Du meinst, wie es dazu kam, dass wir uns geliebt hatten?“, hackte die Jüngere nach. „Naja, ich will nicht wissen, wie ihr, Unzucht getrieben habt. Sondern die romantischen Details.“, scherzte die Blauhaarige. „Unzucht?“, amüsierte Nami sich über die Wortwahl ihrer Schwester. „Ja. Du kommst schwanger wieder, bist unverheiratet und dazu noch Piratin. Wie würdest du das den nennen?“, stimmte Nojiko in das Kichern ihre Schwester ein. Dadurch schallte ein großes Gelächter der beiden Adoptivschwester durch den Raum. Ein Lachen, welches sich für beide nach Heimat anfühlte. Eine Heimat, die besonders die Ältere der beiden in den letzten Jahren stark vermisst hatte. Doch die Antwort der Navigatorin zerstörte diese ausgelassene Fröhlichkeit mit einmal. „Ich hab ihn wirklich geliebt.“, ihre Hand, welche bei dem Wort „verheiratet“ unbewusst zum weißen Hibiskus in Haaren gewandert war, krallte sich nun in ihre Hose. Traurig senkte sie den Blick. Ihre andere Hand streichelte sanft ihr ungeborenes Kind. „Ich will nicht darüber reden.“, murmelte sie kaum hörbar. Einige stille Minuten vergingen und dann tropfte eine salzige Flüssigkeit aus ihren Augen auf den Stoff ihre Kleidung. „Ich weiß, was diese Jungs angeht, willst du unser Versprechen nicht halten.“, versuchte Nojiko sie mit einem Lächeln zu trösten. Doch leider war dieser Weg ausnahmsweise der falsche. Die Orangenzüchterin könnte nicht ahnen, welche schmerzliche Wunde sie mit ihren Worten aufriss. „Es...“, begann Nami mit zittriger Stimme, „Es ist nicht, wie damals. Ich will diese Jungs, besonders ihn, in meiner Erinnerung halten. Doch ist soviel passiert. Ich kann es nicht mal mehr sagen, wie sich das alles so entwickeln konnte.“ Die Augen ihrer Schwester weiteten sich. Solche Worte hätte sie nicht erwartet. Irgendwie war doch die Hoffnung für sie immer gewesen, dass Nami eine der besonders romantischen Liebesgeschichte erlebt hatte. Die Reaktion ihrer älteren Schwester zauberte Nami wieder ein Lächeln auf ihre Lippen. Nami konnte ihre Blicke lesen wie ein offenes Buch. „Was hast du erwartet?“, fragte sie vergnügt. „Ruffy war nie der romantische Typ.“   ~*~   Es war eine sternklare Nacht auf der zweiten Hälfte der Grandline. Im Mondschein schimmerte die Thousand Sunny einsam auf den weiten des Meers. „Unsere Crew umfasst jetzt 5600 Leute.“, lachte Nami amüsiert über die Neuigkeiten, die seit einigen Stunden erneut gefeiert wurde. „5609.“ korrigierte der Käpt'n sie breit grinsend,„Obwohl ich eigentlich Nein gesagt habe.“ Die Antwort seiner Navigatorin bestand daraus, dass sie den neunzehnjährigen zu sich auf das von mattgrün grasbedecktem Deck Deck zog. Aufgrund dieser unvorhersehbaren Geste befand sich der junge Mann perplex neben seiner Navigatorin. „Meuterei.“, rief Ruffy vergnügt. Das Lächeln, welches Nami ihm schenkte, spiegelte ihre Gefühle wieder. Die Freude, dass er wieder einen großen Schritt näher an seinen großen Kindheitstraum war. Ruffy, der sich mittlerweile eine aufrecht sitzende Position eingenommen hatte, erwidert ihr Lächeln mit einem fragenden Blick. Sie wandte den Blick von ihm ab. Ihr Kopf drehte sich gen Himmel und lehnte sich dabei an die hölzerne Wand hinter sich. Sein Blick folgte ihren Bewegungen. Immer noch ratlos sah er sie an. „Damals hätte ich nie gedacht, dass du überhaupt so weit kommst.“, sprach sie ruhig und nachdenklich. „Mh?“, entgegnete er fragend. Ihr Blick wandte sich wieder zu ihrem Käpt'n. Sie sah in seine, dunkeln Augen. „Als ich dich kennengelernt habe.“, erklärte sie nun, „Damals hab ich dir nicht zugetraut, Piratenkönig zu werden.“ Immer noch verwundert starrte er sie an. Doch sie grinste nun breit: „Naja, jetzt weiß ich, aber auch, dass du es schaffen wirst.“ In seinem Gesicht war wieder sein typisches breites Grinsen. Er hatte den Blick nun doch von Nami abgewandt. Er griff zu der Sakeflasche und trank einen Schluck daraus. Löste jedoch abrupt seine Lippen von der Flaschenöffnung. Er spürte den Kopf seiner Navigatorin auf seiner rechten Schulter. Ein kurzer Blick verriet ihm, dass sie nicht schlief Danach widmete er sich wieder dem alkoholischen Getränk. So ein enger Körperkontakt war für Kapitän und Navigator ein Beweis für ihre starke Freundschaft. Eigentlich schienen romantische Gefühle füreinander immer wie ein Absurdum. Doch irgendwas war in dieser Nacht anders. Vom Herzen verborgene Gefühle, die verschlossen schien, fingen an so langsam an zu rebellieren. Sie wollten befreit werden. Raus geschrien werden. Nicht so behandelt werden, als seien sie nicht Existenz. „Damals waren wir ja noch eine Zweckgemeinschaft, nicht wahr.“, lachte der neunzehnjährig. Er legte seinen Arm, um ihre Taille und drückte sie näher an sich. Seine Finger tippelten über ihre Beckenknochen. Ihr Freundschaft war dabei sich zu verändern. Sie spürten es beide.Die Berührungen waren anders. Es war nicht mehr so, wie früher. Und doch nicht anders. Es war nichts besonders und doch einzigartig. Sie schmiegte sich immer mehr an ihn. Seine Fingerkuppen führen über die Konjunktur ihres schlanken Körpers. Die andere Hand stellte die Sakeflasche ab. Sein Blick suchte sehnsüchtig nach ihren rehbraunen Augen. Mit ihrem Fuß strich sie zärtlich über seine Wade. Ruffy nutzte seine freie Hand , um sie auch damit zu berühren. Herzrasen, Gänsehaut und schwere Atem waren Symptome, die beide nun spürten. Es war nicht zu leugnen. Beide verstanden die Bedeutung. Beide waren bereit sich ihren Gefühlen hinzugeben. Vielleicht verstärkte der Alkohol dieses Verlangen, vielleicht auch nur die tief schlummernde Sehnsucht. Ihre Augen schlossen sich. Ihre Lippen näherten sich. „Hey Ruffy! Wo steckst du?“, schrie Lysop orientierungslos über das Deck, „Ich hab eine Kugelbombe gebastelt. Lass uns die hochjagen.“ Es war der Moment, indem ihr Vorhaben abgebrochen wurde. Es war nur noch ein Millimeter, der ihre Lippen voneinander getrennt hatte. Die junge Navigatorin wurde von den Worten des Kanoniers wieder in die Realität zurück katapultiert. Ihr Käpt'n, der junge Mann, der das Privileg hatte sich ihr so näher zu dürfen, war nun hellauf begeistert über die Neuigkeiten des Schützen. Seine Augen strahlten vor Begeisterung. Es war wieder diese kindliche Art, mit der er sie anstrahlte. „Na geh schon.“, sagte sie sanft und löste sich aus ihrer Umarmung. Es war merkwürdig. Auch wenn nicht wirklich viel Zeit verstrichen war, war es doch unüblich für den Schwarzhaarigen, dass er nicht derjenige war, der die traute Zweisamkeit ruinierte. Nami stand auf. „Ich bin eh müde.“, erklärte sie nun. Doch der junge Mann hatte ihren Worten nicht mal mehr wirklich zu Ende gelauscht. Er stürmte sofort los, als sie sich von ihm gelöst hatte. Seine Sakeflasche lag noch auf dem Boden.Sie griff nach dem Getränk und leerte die Flasche mit einem Zug. Taumelnd machte sie sich auf den Weg in ihr Schlafzimmer. Dabei hörte sie klar und deutlich sein herrliches Lachen, das jeden Knall der Kugelbomben übertönte. Es zauberte ihr ein Lächeln auf die Lippen. Doch birgt diese Nacht auch ein Geheimnis. Er hatte ihr in all den Jahren nie erzählt, dass er zu fast früher Morgenstunde, als die Feierlichkeiten sich ihrem Ende neigten, in ihr Zimmer schlich. Die Hoffnung war da gewesen, sie noch im wachen Zustand anzutreffen.Wieder zu dem Moment der zärtlichen Zweisamkeit zurückzukehren. Seine Erwartungen wurden jedoch enttäuscht. Die Frau, mit der eher noch wenige Stunden zuvor beinah eine der schönsten Erfahrungen zwischen Mann und Frau gemacht hätte,schlief. Seine Gedankengänge waren zu naiv gewesen. Sie hatte nicht auf ihn sehnsüchtig gewartet. Wie sollte er nur wissen, dass ihre Hoffnungen, er würde doch lieber zu ihr zurückzukehren, als Raketensteigen zulassen, vor wenigen Minuten begraben hatte. Zu lange hatte sie auf ihn an diesem Abend gewartet. Die Enttäuschung die, die beiden in diese Nacht erlebte, war für das Schicksal nur ein kleiner Rückschlag. Den egal, ob Enttäuschung oder Sturheit, das Schicksal lässt sich von solchen Kleinigkeiten nicht aufhalten. *~* Kapitel 4: gebrochene Versprechen --------------------------------- Kapitel 4 - gebrochene Versprechen   „Hey Nami.“, lächelte Nojiko sanft., „Leg dich hin. Es war anstrengend genug für dich alleine schon.“ Sie deute auf den Bauch ihrer kleinen Schwester. Nami hatte schon längst ihren Kopf auf den Tisch gelegt und antwortete der Orangenzüchterin mehr halbherzig auf ihre Fragen. Die Müdigkeit hatte ihre Oberhand gewonnen. Mit schweren Schritten schlürfte die Schwangere zum Bett. Kaum hatte sie dort eine gemütliche Schlafposition gefunden, war sie auch gleich in Reich der Träume abgedriftet.   „Er hat Genzos Versprechen also doch gebrochen.“, hauchte die Blauhaarige in die Stille. Sie wusste nicht, dass er noch eins seiner Versprechen gebrochen hatte.   ~*~   Ein weiterer Tag auf der neuen Welt neigte sich dem Ende zu. Die untergehende Sonne färbte Umgebung in einen orange-roten Ton. Die Strohhutpiratenbande feierte, nach der längeren Genesung ihres Kapitäns, den letzten Sieg. Nur eine Person saß betrübt auf der Reling und starrte abwechselnd auf Meer und ihr Getränk in der Hand. Nami war im Gegensatz zu ihren Freunden nicht in der Stimmung für eine Feier. Sie schwenkte den Krug in ihrer Hand. Die Flüssigkeit bildete einen kleinen Strudel. Im Gegensatz dazu war das Meer erstaunlich ruhig. Die junge Frau erschrak, als sie plötzlich einen Arm auf ihren Schultern spürte. Sanft wurde sie gegen eine männliche Brust gedrückt. „Ruffy.“,hauchte sie ohne ihren Blick von ihrem Getränk abzuwenden. „Was hast du? Warum feierst du nicht nicht?“, fragte der junge Mann. Doch erhielt er keine Antwort. Sekunden, Minuten , sogar eine knappe Stunde, war vergangen in der beide Personen in dieser Haltung verharrten. Es war die junge Navigatorin, die sich auf der kuschelnden Position löste. „Komm mit Ruffy. Ich möchte mit dir reden.“;sprach sie monoton.   Die restlichen Mitglieder dieser Piratenbande sahen nur, wie die Orangehaarige ihren besten Freund mit in ihr Schlafzimmer zog. Der heilige Tempel, wie der Schiffkoch diesen Raum nannte. Ungläubig blickten die anderen sieben Personen auf die geschlossene Tür des Mädchenschlafsaals. Die erste Person, die das Geschehene kommentierte, war Nico Robin. „Ich glaube, ich sollte mir heute einen neuen Schlafplatz suchen.“, kicherte die Archäologin. Ein erbärmliches Jammern folgte auf diese Worte von dem blonden Mann. „Ach, keine Sorge Glimmstängel auf Beinen“, lachte Zorro. „Unser Käpt'n fliegt sicher gleich aus dem Zimmer.“ „Stimmt.“ ,meinte Franky vergnügt. „Oder er kommt enttäuscht aus dem Zimmer, da er dachte, Sex ist etwas zu Essen.“ Nur der Kanonier des kleinen Piratenschiffes war verdächtig still. Es gab etwas, dass seit geraumer Zeit sein schlechtes Gewissen plagte. Lysop hatte damals den beinah Kuss zwischen den beiden gesehen und verhindert. Immer wieder hatte er sich eingeredet, dass er seine beiden Freunde nur von einem großen Fehler beschützt hatte. Alkohol und Körperkontakt waren keine gute Kombination und hatte schon so machen Freundschaft zerstört. Wie einfach es doch eigentlich war, als Ausstehender einzureden, dass zwischen den beiden keine tief greifenden Gefühle waren.Alleine aus egoistischen Gründen.   Schweigend saßen die beiden Personen auf dem gemütlichen Bett der jungen Frau. „Was gibt`s?“, durchbrach Ruffy die peinliche Stille. Mit verschwommenen Augen sah Nami ihn an. „Bedeutet dir unsere Träume den rein gar nichts? Bist du so egoistisch? Zählt für dich nur noch Piratenkönig zuwerden?“, hagelten die Vorwürfe aus ihrem Mund. Seine Augen weiteten sich schockiert. „Wie kommst du darauf?“, wollte er nun wissen. „Du kämpfst an deinem Limit, Ruffy. Zwei Wochen hat es jetzt gedauert, bis du dich wieder erholt hast. Ich hab Angst, dass du nie meine Karte siehst. Ich habe schon mal die Person verloren, die mir am wichtigsten war. Ich will das nicht noch mal durchmachen müssen. Verstehst du das, Ruffy? Geht das in deine Gummischädel rein?“,es waren die Worte, die Namis Seele belasteten. „Die ganze Welt sehen und dann eine eigene Seekarte anfertigen, stimmt's?“, grinste ihr Käpt'n breit. Plötzlich spürte die junge Frau auf ihren Haaren den geliebten Strohhut ihres Kapitäns. „Ich hab dir schon mal gesagt, du solltest nicht so rumjammern. Du bist doch schließlich Mitstreiterin, des zukünftigen König der Piraten.“, er sah in ihre überraschten Augen. „Ruffy, versprich mir doch einfach, dass du meine Karte sehen wirst.“, hauchte sie. Das darauf folgende Ereignis ließ sie all ihre Sorgen und Kummer vergessen. Sie spürte seine Lippen auf den ihren. Im ersten Moment war sie zu perplex gewesen, um diese Geste erwidern zu können. Sie wollte gerade ihre Augen schließen und diesen Moment der Zärtlichkeit genießen, doch da spürte sie, wie er sich von ihr löste. Verwirrt sah sie in sein grinsendes Gesicht. „Versprochen!“,meinte er vergnügt und wollte nun den Raum verlassen. Ihre Finger hatten jedoch seine Hand ergriffen. Ihr Blick flehte, dass er sie jetzt nicht alleine lassen sollte. „Na gut.“,lächelte er und setze sich wieder zu ihre. Ihre Finger waren immer noch ineinander verflochten. Das zierliche Gesicht der Navigatorin suchte verzweifelt nach den Lippen des Mannes neben ihr. Sie musste wieder dieses warme Gefühl erleben. Zögerlich berührte sie seine warmen Lippen und wurde dann von seiner Begierde überrascht. Er drückte ihren Körper auf die weiche Matratze und benutze, seinen Körper, um ihre Liebeserklärung, zu erwidern.   „Ich wusste gar nicht, dass es auch so geht.“,kicherte Robin erstaunt. Ihre Worte wurden, mit verdutzen Blicken, der anderen erwidert. „Naja unser Käpt'n geht ganz schön ran.“, erläuterte sie.   ~*~ Kapitel 5: Bellemere --------------------     ~*~   „Die sind echt widerlich.“, stöhnte Lysop genervt. Der dritte Mitstreiter verdrehte genervt seine Augen und deute mit seinem Kopf auf die beiden Personen, die im kleinen Orangengarten saßen. „Ja, wie die sich abschlecken.“, meinte der kleine Elch angewidert. „Ich finde es süß.“ ,lächelte Robin und legte das Buch, indem sie gelesen hat, auf ihren Schoß, „Ich habe die beiden selten so glücklich gesehen.“ „Wie meinst du das,Robin ?“, fragte der Arzt in seiner Naivität, „Die beiden waren doch vorher auch immer glücklich.“ Die Schwarzhaarige wollte gerade, antworteten, doch der Smutje kam ihr zu vor. „Die beiden strahlen seit dem noch mehr.“ „Ja, es muss schön sein so frisch verliebt zu sein.“,lächelte Robin. „Oh Robinlein, war das eine Liebeserklärung?“, säuselte der verliebte Schiffskoch. Doch die Frau antwortete ihm nicht. Sie widmete sich wieder ihrem Buch. „Sag mal Sanji? Warum bist du eigentlich nicht eifersüchtig auf Ruffy?“, kam es nun neugierig von Lysop. Das Drama, was die gesamte Crew vor gut einem Monat erwartet hatte, war ausgeblieben. „Wichtig ist doch, dass Namimäuschen glücklich ist. Außerdem wird es der Gummischädel doch eh versauen, und dann bin ich ihr Retter in der Not.“, steigerte sich Sanji in seinen tollkühnen Phantasien. „Ach Lysop, du müsstest die beiden doch verstehen.“, meinte Zorro. „Zu Hause wartet doch auch deine Freundin auf dich.“ „Meine...Freundin?“,stammelte Lysop mit hochrotem Kopf. „Ja Miss Kaya, mit der du uns ganz schön auf die Nerven gehst.“, lachte Franky.,“Ausserdem, wenn jemand hier jammern sollte, dann Robin. Schließlich hat sie die beiden Turteltauben auch nachts noch um sich.“ „Ja, und dann geht nachts erst wirklich die Post ab.“,kam es trocken von der Archäologin ohne das sie sich von ihrem Buch abwandte. Als sie von verdutzen und schockierten Blicken ihrer Mitstreiter gemustert wurde, fing sie an zu kichern. „Das war ein Scherz.“, lachte sie nun.   ~*~   Ein Monat war vergangen, seitdem Nami wieder in ihr Heimatdorf zurückkehrt, war. Doch von einer Rückkehr der Normalität konnte man nicht sprechen. Auch wenn Nami so langsam anfing, wieder ihre altes bürgerliches Leben fortzuführen, oder gerade deswegen. „Sie ist unmöglich.“ ,beschwerte sich der Dorfpolizist bei der Orangenzüchterin. Die junge Frau hatte ihm mal wieder seine Orangen vorbei gebracht. „Ach Genzo, selbst mir erzählt sie nichts.“, seufzte Nojiko. Ihre kleine Schwester war in dieser Hinsicht eigen. Sie hatte Nojiko sogar, darum gebeten Genzo kein Wort über ihre Schwangerschaft, zu erzählen. Eine absurde Bitte, wie sie fand, den ihr Bauch wuchs von Tag zu Tag. Die weiten Kleider, die sie trug, könnten dies nun auch nicht mehr lange verbergen. „Ich weiß nur, dass sich die Strohhutbande vor einem Jahr aufgelöst wurde und sie noch bei Ruffy war.“, erklärte die junge Frau. Es entsprach zwar nicht, der gesamten Wahrheit, doch verschwieg sie ihm nur dieses eine kleine Detail, um ihr Versprechen nicht zu brechen. „Und den Grund hat sie dir nicht gesagt?“, fragte Genzo ungläubig. „Ne, sie schweigt. Egal, wie oft ich nach Frage. Kennst ja den Sturkopf.“,lachte Nojiko., „Aber sag mal Genzo. Wo steckt sie eigentlich? Sie sagte, sie wolle zu dir gehen?“ Genzo sah die jüngere perpex an: „Sie war nicht hier.“   Eine warme Brise wehte vom Meer auf die kleine Insel. Nami hatte endlich die Zeit gefunden, das Grab ihrer Stiefmutter, zu besuchen. Mit einem kleinen Trick hatte sie sich aus der übermütterlichen Vorsorge ihrer älteren Schwester befreien können. Zu Simple war es gewesen, dass es sie doch wurmte, es nicht früher probiert zu haben. „Bellemere, ich weiß nicht, ob sie es dir schon gesagt haben. Aber ich bin wieder da.“, begann sie mit einem Lächeln. „Es war eine spannende Reise, Bellemere. Wir haben so viel gesehen. So viel erlebt. Leider auch viele Kämpfe bestritten. Die gingen, aber eigentlich immer gut für uns aus. Keine Ahnung, ich hatte manchmal das Gefühl, als wollte, dass Schicksal es so das Ruffy es schafft. Am Anfang unsere Reise habe ich auch nie erwartet, welche Welle wir lostreten werden. Bellemere, ich war naiv genug, um zu glauben, dass One Piece sei, ein reine Schatz aus Gold, Silber und Juwelen. Ich war doch überrascht. Wir haben Maryjoa zerstört, somit auch die Redline und die Fischmenscheninsel. Übrigens Okta habe ich verziehen.Aber sag es keinem. Er hat uns echt geholfen. Eigentlich tun mir die Fischmenschen leid. Sie werden diskriminiert und teilweise auch als Sklaven verkauft. Bellemere, ich werde Arlong nie verzeihen können. Doch hab ich auf meiner Reise verstanden, warum er uns Menschen so hasst. Und Bellemere, ich bereue es keineswegs, Piratin geworden zu sein. Es tut mir leid, aber ich musste feststellen, dass die Marine und vor allem die Weltregierung schlimmer sind, als so mancher Pirat. Auch wenn das nicht wirklich Ehrenmänner sind. Ich weiß nicht. Hast du Ruffy mittlerweile dort oben getroffen. Er ist in Ordnung, nicht wahr? Übrigens Bellemere hast du gewusst, dass es Himmelsinseln gibt? Wir selber waren auf Skypia. Gott sei Dank, ist Ruffy so ein Träumer gewesen. Ich hatte meine Zweifel. Anfangs. Keine Ahnung, wie er es immer wieder geschafft hat meine Zweifel mit seinem Lächeln wegzuwischen. Auf jedenfall hatte ich so immer die nötige Zuversicht für all unsere Abenteuer. Bellemere, es waren so viele. Ich kann sie kaum noch aufzählen. Ich hoffe, du hast dir keine Sorgen gemacht. Ruffy war ja immer da und hat mich beschützt. Mir konnte also nichts passieren. Bellemere, es war mit einer der schönsten Zeiten meines Lebens. Ich bin so froh, dass ich auf doch gehört habe. Ich hab niemals aufgeben. Ich habe auch niemals aufgehört zu lächeln. So hat mir das Leben Ruffy geschenkt.Es ist eigentlich lustig. Wir waren mal eine Zweckgemeinschaft. Ich konnte aber nicht anders, als mich mit ihm anzufreunden. Das weißt du ja schon. Naja, irgendwann sind die Gefühle einfach stärker geworden, vielleicht waren sie auch immer da. Keine Ahnung. Das ist aber auch egal. Wir haben zusammengefunden. Wir kriegen auch ein Kind. Bellemere, sei ihm nicht böse. Er wusste es nicht. Sonst hätte er mich nie alleine gelassen. Zu Mindesten nicht so. Keine Ahnung, wie viel Zeit er noch gehabt hätte. Vielleicht hätte es aber gereicht, dass Chopper ihn hätte heilen können. Ich verstehe ihn nicht. Ich weiß nicht, warum er das getan hat. Er ist ja auch einfach so gegangen. Ohne ein Wort des Abschieds. Bellemere, ich kann mich nur wiederholen, sei ihm nicht böse. Er hat sicher seinen Grund. Ich bin ihm auch nicht böse. Glaub ich. Ich gebe zu, ich würde es gerne verstehen. Dann würde es mir leichter fallen. Ich vermisse ihn halt schrecklich. Gerade jetzt brauch ich ihn. Ich habe meinen Traum noch nicht erfüllt. Aber das ist eigentlich in Ordnung, Bellemere. Ich habe erstmals ein neues Ziel. Ich möchte genauso eine gute Mutter sein , wie du. Ist das in Ordnung, Bellemere? Glaubst du ich, kann das schaffen? “ Kapitel 6: Monkey D. -------------------- Monkey D.   „Nojiko, warum regst du dich so auf?“, fragte Genzo, welcher die wütende Reaktion der Blauhaarigen nicht nachvollziehen konnte. Auf der kleinen Insel im Eastblue herrschten seit Wochen nur sommerliche Temperaturen. Kein Wunder im August. Nami riskierte, somit nicht sich eine starke Erkältung oder Ähnliches zu zuziehen. Der alte Mann sah seine Adoptivtochter ratlos an. Nojikos Blick wanderte jedoch orientierungslos durch das kleine Polizeipräsidium, suchte nach einer Antwort. Zögerlich wanderte ihr Blick wieder zu dem Wachmann. „Ich halte es einfach für keine gute Idee, dass sie in ihrem Zustand stundenlang an Bellemeres Grab hockt.“, meinte Nojiko ruhig.   „Das sagtest du bereits.“, entgegnete Genzo. „Ich sehe dabei nur kein Problem.“   Ein Seufzer entwich Nojikos Kehle. Sie wandte wieder den Blick ab. „Weißt du, sie schreit nachts immer nach ihm. Jede Nacht schreit sie seinen Namen. Sie schreit, weint und strampelt.“, ihre Stimme war tonlos. Ihr Blick fixierte nun die Steckbriefplakate an der Wand. Der Polizist folgte ihrem Blick. Er erkannte, dass sie den Steckbrief des Piratenkönigs regelrecht anstarrte. „Ich verstehe.“, sagte Genzo leise. Ungläubig zog Nojiko eine Augenbraue hoch. „Sie vermisst Ruffy. Du hast Angst, dass sie noch depressiver wird, oder?“, erläuterte der Polizist seine zusammengereimte Schlussfolgerung.   Niemand im Dorf war es entgangen, dass Nami etwas verloren hatte auf ihrer langen Reise. Sie war nicht mehr so fröhlich. Eigentlich hatte die junge Frau diese Eigenschaft an dem Todestag ihre Stiefmutter verloren. Dennoch hatte es zumindest den Anschein gemacht, dass Monkey D. Ruffy ihr dieses herrliche Lachen wieder geschenkt hatte. Doch nun wusste alle, er hatte es ihr auch wieder genommen.   „Ich hatte echt gehofft, dass er sein Versprechen hält.“, fügte Genzo noch betrübt hinzu. Erleichtert über die Tatsache, dass der Ältere wohl nicht zu ahnen schien, in welchem Zustand Nami zurzeit war, seufzte Nojiko auf. Genzo entging diese Erleichterung nicht. Verwundert sah er die junge Frau an und öffnete seinen Mund. Doch bevor nur ein Ton über die Lippen kam, stürmte Dr. Nako in das kleine Präsidium. „Wo ist Nami? Wir haben ein Marineschiff entdeckt. Sie muss sich verstecken!“, brachte der Arzt unter Luftmangel hervor.   „Sie ist wohl bei Bellemere am Grab.“, meinte Nojiko knapp.   „Interessant! Wo befindet sich diese Grab?“, fragte die Person an der Tür. „Und wer ist diese Bellemere?“   Die drei Personen wandten sich schockiert um und sahen in das grinsende Gesicht eines bekannten Marinehelden.   Am Eingang stand Vizeadmrial Garp.   In seiner Hand hielt eine Packung Matcha, einen japanischen Grünentee. Bei dieser Geste hätte man meinen können es handelte sich um einen eingeladenen Gast. Mit einer Mischung aus Verwunderung und Entsetzen sahen die drei Dorfbewohner den ehemaligen Vizeadmiral an.   Garp war eine Legende!   Es hieß, er soll den ersten Piratenkönig Gol D. Roger und seine gesamte Crew geschnappt und gefangen genommen haben. Doch seit dem Krieg in Marine Ford, an dem Tag als Puma D. Ace sein Leben ließ, hatte Garp seinen Posten, als Vizeadmiral offiziell aufgegeben. Die Medien berichteten damals, dass Garp sich nicht in der Lage sah, sein Amt weiter auszuführen, wenn so ein Grünling, wie der Pirat Monkey D. Ruffy einfach so der Marine entkommen konnte.   Jedoch wurde mit keinem Sterbenswörtchen mit keinem Sterbenswörtchen erwähnt, dass es sich bei besagtem Grünschnabel, um seinen leiblichen Enkel handelte.   Wahrscheinlich wurden die Hetzmedien bestochen, damit der Ruf dieser Marinelegende nicht weiter in den Dreck gezogen wurde. Schließlich berichteten die Medien auch, dass sich bei dem Piraten, um den Sohn des Revolutionäres Monkey D. Dragon handelte. Ein Skandal, dass die Frucht der Lenden eines Helden zum meistgesuchten Mann der Welt führte. Wiederum war es weniger schockierend, dass das leibliche Kind diese gefürchteten Mannes, sich selbst zu einem namenhaften Verbrecher mauserte.   "Es wäre sehr freundlich, wenn man mich bitten würde.", kam es nun etwas ungeduldig von dem Vizeadmiral. Immer noch sprachlos nickte der perplexe Polizist. "Leider haben die Kekse den weiten Weg bis hier hin nicht überlebt.", sprach Garp gelassen, als er den Raum betrat. "Außerdem wäre es sehr freundlich von Ihnen, wenn Sie etwas Wasser aufkochen würden für den Tee."   Garp ließ sich auf der nächsten Sitzgelegenheit nieder. Auch wenn es widerwillig war, so kam Genzo dieser Bitte entgegen. Es wäre taktisch unklug sich jetzt gegen die Marine zustellen. Schließlich würde die Marine nicht ohne triftigen Grund auf diese kleine, unbedeutende Insel kommen. Wiederum hieß es auch, dass die Marine herausgefunden hatte, dass sich die diebische Katze Nami auf der Konimiinsel aufhielt. Es war eine dieser bekannten Zwickmühlen, das war Genzo klar. Sollte jemand nun versuchen Nami zu warnen, würde man sich sofort selber strafbar machen. Auch wenn, das den meisten Menschen in diesem Dorf egal war, so wussten sie nicht, wo sich die junge Frau befand. Die drei Personen, welche den Aufenthaltsort kannten, war es schier unmöglich jetzt aus den Fängen der Marine zu entkommen. So konnten sie nur hoffen, dass die Nami das Marineschiff noch rechtzeitig entdeckt hatte und flüchten konnte. Auch wenn es ihnen schwerfiel, die junge Frau wieder ohne ein Wort des Abschiedes für einen längeren, unbestimmten Zeitraum nicht sehen zu können. Doch war es besser, als zu wissen zu müssen Nami nie wieder sehen zu können.   Genzo stellte erst einmal vier Teebecher auf den kleinen Beistelltisch. "Bitte stellen Sie noch drei weitere Becher hin.", diese Worte von Garp spannten die unangenehme Stimmung noch mehr an. "Erwarten wir den noch mehr Gäste?", die Angst in Genzos Stimme war kaum zu überhören. Mit einem breiten Grinsen entgegnete Garp die Frage. "Wissen Sie, ich bin ein alter Mann.", begann der alte Mann, "Ich habe keine Lust mehr kleine Piraten zu jagen."   Verdutzt sahen die drei Personen den Vizeadmiral an. Sein. Worte beantworteten die Frage keineswegs. Nojiko öffnete ihren Mund. So viele Fragen brannten auf ihrer Zunge. Ihr Verstand suchte noch nach der bestmöglichen Reihenfolge. "Naja meine beiden Kollegen Admiral Corby und Kapitän Hellmeppo werden sicher gleich mit unserer kleine Piratenfreundin auftauchen.", endete Garp seine Erklärung, bevor Nojiko nur einen Ton hervor bringen konnte.   Aus heiterem Himmel fing Garp an zulachen. "Was ist so lustig?! Und wie zum Teufel haben Sie herausgefunden, wo Nami sich aufhält.", erschrocken legte Nojiko ihre linke Hand vor den Mund. Nicht nur, dass sie ihren fauchenden Tonfall bereute, auch hatte sie nun schlussendlich auch verraten, dass Nami sich tatsächlich auf dieser Insel befand. Doch wider Erwarten hörte Garp nicht auf, zu lachen. Der erschrockene Gesichtsausdruck der Blauhaarigen schien ihn köstlich zu amüsieren.   "Ruffy hat es mir erzählt.", sagte er trocken, als sein Lachen verstummte.   Es war Entsetzen, dass sich in den Gesichtern der drei Personen abzeichnete. Alle drei wollten diese Worte nicht begreifen. Keiner hätte diesen Verrat dem fröhlichen Strohhutjungen zugetraut.   Ruffy hatte tatsächlich Nami schlussendlich doch an die Marinen verraten? Ob er das bei seinen anderen Freunden auch getan hatte?   Gerade Nojiko verstand die Welt nicht mehr. Sie dachte, dass der neue Piratenkönig ihre kleine Schwester geliebt hatte. Gerade deswegen verstand sie nicht, warum er dass getan haben sollte.   War diese Liebe im Endeffekt doch nur einseitig gewesen?   Irgendwie konnte sie sich DAS nicht vorstellen! Schließlich hatte sie Ruffy auch kennengelernt. Sie konnte doch nicht so falsch liegen. Der Mann, der sein Leben riskiert hatte, nur um die Tränen ihrer kleinen Schwester zu rächen, konnte sie doch nun schlussendlich nicht verraten haben.   "Erzählen Sie uns die Wahrheit!", forderte die Orangenzüchterin den alten Mann auf. "Ruffy würde niemals riskieren, dass Nami etwas zustößt!" Garp hob eine Augenbraue skeptisch hoch. "Bis jetzt ist ihr ja wohl nichts zugestoßen; nicht wahr?!" Sprachlos sah Nojiko den Vizeadmiral an, welcher nun genüsslich seinen Tee schlürfte.   "Mit Keksen wäre es besser gewesen.", sagte Garp, als er den Becher wieder auf den Tisch stellte. Nojiko wurde sauer. Sie öffnete den Mund, wollte losschreien, doch Genzo hielt sie zurück. Aus einem Schrank holte er eine Packung der gewünschten Kekse hervor und stellte sie dem Marinemitglied hin. "Sehr freundlich von Ihnen.", kam es nun von Garp und machte sich so gleich über die süße Speise her. "Was wollen sie von Nami?", versuchte Genzo seine Stimme so ruhig, wie möglich zuhalten. "Sagen wir es so. Ich habe noch eine Angelegenheit mit ihr zuklären. ", war die nicht aussagekräftige Erklärung des Vizeadmirals. "Das heißt Sie haben kein Interesse dran Nami zu verhaften?", kam es hoffnungsvoll von dem Dorfpolizisten.   "Buwahaha, eine seltsame Frage von einem Polizisten, wenn es um eine Verbrecherin handelt, auf deren Kopf 320 Millionen Berry ausgesetzt sind. Wissen Sie eigentlich, wie gefährlich Namis Fähigkeiten für die Weltregierung sein können?", erklärte Garp. "Also haben sie doch vor sie zu verhaften?", Genzo konnte seine wahren Gefühle nicht ganz mit seiner Gelassenheit überspielen.   "Ich sagte doch bereits, dass ich mit ihr noch eine gewisse Angelegenheit zu klären habe. Ich habe auch gesagt, dass ich keine Lust mehr habe kleine Piraten hinter herzujagen. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich hege keinerlei Sympathie für Verbrecher.", Garp hielt inne.   Urplötzlich herrschte in dem kleinen Polizeipräsidium eine Eiseskälte. Gerade bei den heißen Temperaturen waren diese Temperaturschwankungen mehr als unangenehm. So schnell, wie sich der kleine Raum abgekühlt hatte, war auch wieder das normale Klima zurückgekehrt. Es schien fast Einbildung gewesen zu sein.   Unbeirrt sprach Garp weiter: "Aber bei meiner Familie ist es etwas anderes." Garps Blick hatte sich von den Keksen abgewandt und blickte nun zur geschlossenen Tür. Irritiert von seinen Worten folgten die drei Personen seinen Blick. Erschrocken erkannten sie, dass sich mittlerweile noch eine Person in dem Raum befand. Keiner hatte das Öffnen oder Schließen einer Tür vernommen.   "Nicht wahr, Monkey D. Nami ?"       Kapitel 7: Hibiskus ------------------- Hibiskus   "Hey Nami warte!", rief Ruffy der Angesprochenen hinterher. Er war schon lange nicht mehr wirklich fit auf den Beinen. Dies erschwerte ihm den schnellen Schritten seiner Navigatorin zu folgen. Doch sie schien dies und besonders ihn, gekonnt zu ignorieren. "Bist du sauer auf mich?", fragte er und versuchte seine Schritte zu beschleunigen. Doch der plötzlich auftretende stechende Schmerz auf seiner linken Seite ließ ihn abrupt stehen bleiben.   Keuchend hielt er die Stelle, an der der Schmerz aufgetreten war. Das schlechte Gewissen ließ Nami stehen bleiben. Ruffy war ihr, wie ein kleines Kind, das seiner Mutter nachläuft, wohl den ganzen Weg gefolgt. "Sauer?", lächelte sie. "Wie kommst du darauf? Mir ist einfach nur kalt."   Doch Ruffy zog skeptisch eine Augenbraue hoch. "Seit wann ist DIR den kalt?", fragte er keuchend, versuchte jedoch seine Freundin dabei anzugrinsen.   Ertappt seufzte die junge Frau auf. "Ich hab einfach manchmal das Gefühl du hast dich schon längst aufgeben." Sie machte eine kurze Pause. Das Keuchen ihres Gegenübers wurde immer stärker. "Willst du dich lieber setzen?", kam es besorgt von ihren Lippen. Doch Ruffy machte keine Anstalten ihrer Bitte zu folgen. Also sah Nami nur eine Möglichkeit, diesen Sturkopf zu überzeugen. Sie ließ sich auf dem Boden nieder.   Ein undefinierbarer Laut kam aus seiner Kehle. Er lächelte sie an. Kurz zögerte er, doch setzte sich nun auch im Lotussitz auf den Boden. Auf ihren Knien gestützt, richtete sie ihren Oberkörper zu dem Mann ihr gegenüber. Um den Halt bewahren zu können, legte Nami ihre Hände auf den Boden ab.   Sie sah in seine kranken, glasigen Augen. "Besser?", fragte sie, denn sie hatte mitbekommen, dass sein Keuchen nachgelassen hatte. Ihr Blick legte sich auf seine Lippen.   Ein Fehler, wie sich herausstellte. Der ehemalige Kapitän der Strohhutbande machte keine Anstalten ihr eine mündliche Antwort zu geben. Zu sehr hatte sie sich darauf konzentriert. So realisierte sie erst zu spät, dass er seine Hände auf ihre Hüfte gelegt hatte, um sie zu sich zu ziehen. Im nächsten Moment fand sie sich mit ihrem Kopf auf seiner Brust wieder.   Sie lauschte seinem unregelmäßigen Herzschlag. Es gehörte zu den Momenten in den sie, die traurige Realität nicht einfach so verdrängen konnte. Ruffy, der Mann den sie über alles liebte, der Mann, der es geschafft hatte ihr Lebensinhalt zu werden, lag im Sterben. Niemand konnte genau sagen, wie viel Zeit ihm noch auf diesem Planeten blieb. Nicht einmal Chopper wusste dies.   Nami seufzte unbewusst auf. Liebevoll streichelten seine Hände durch ihre orangefarbenen Haarschopf. Der sanfte Schauer, ausgelöst von seinem warmen Atem an ihrem Ohr, durchfuhr ihren Körper. Sie schloss ihre Augen. Es war schon merkwürdig, wie der Mann es schaffte, mit so kleinen, unbedeutenden Gesten all ihre Sorgen und Kummer, auszulöschen. Das wohlige Seufzen, das nun ihrer Kehle entwich, zauberte Ruffy ein breites Grinsen ins Gesicht. "Du machst dir Sorgen, stimmst?", sprach er ruhig. "Mh", kam der zustimmende Laut von Nami.   "Es wird alles gut." Er versuchte so zuversichtlich, wie möglich, zu klingen. Dabei hatte er nicht bedacht, dass Nami, die Person war, die ihn am besten kannte. Seine Augen beobachteten, wie Nami sich wieder aufrecht hinsetzte.   "Ich hab mit meiner Vermutung, also vorhin recht gehabt." Ihre Stimme war emotionslos. Beide Personen wussten, dass es in dieser Situation nur noch wenig Hoffnung gab. Für Nami war diese Hilflosigkeit die reinste Qual. Es gab nichts, dass sie tun konnte, um das Schicksal aufzuhalten. Monkey D. Ruffy hatte sich im Gegenzug selbst schon mit dieser ausweglosen Situation abgefunden. Sein großer Kindheitstraum hatte diesen Tribut gefordert. Eigentlich hatte er sein Leben so gelebt, dass er nichts zu bereuen hatte. Dennoch war es diese eine Sache, die schmerzte. Es war nicht wirklich die Tatsache, dass ihm nur noch so wenig Zeit blieb. Viel mehr, dass er wusste, dass dieser Umstand seiner Freundin, das wunderschöne, ehrliche Lächeln genommen hatte.   "Nein", antwortete er auf ihren Vorwurf. "Es ist, wie ich damals gesagt habe." Er machte eine kurze Sprechpause und japste nach Luft. Ihr Blick war verwundert und besorgt zugleich. "Ruffy", hauchte sie. Ihre Hand wanderte zu seiner Wange. Sie spürte seine erhöhte Körpertemperatur. Ruffy wollte gerade wieder weiter sprechen, doch Nami schnitt ihm das Wort ab. "Du hast wieder Fieber." Ihre leise Stimme enthielt keinerlei Emotionen. Er atmete auf. "Es geht schon", versicherte Ruffy ihr. Doch Nami ignorierte seine Worte. Sie richtete sich auf.   Einen kurzen Moment stand sie da und sah auf den schwarzhaarigen Mann herab. Er jedoch blieb stur an seinem Platz sitzen und grinste sie nur breit an. "Sturkopf", schnaubte sie verärgert. Eigentlich wollte die junge Frau ihren Freund dazu bewegen, mit ihr, den Heimweg anzutreten. Sie setzte sich wieder. "Wenn Chopper ein Heilmittel findet, dann werden die Strohhutpiraten zurückkehren", sagte er nach einigen Minuten des Schweigens. Nami antwortete jedoch nicht. Ihr Blick folgte gedankenverloren der einsamen Wolke am Nachthimmel. Ruffy musterte die orangehaarige Frau.   "Ich bin kein guter Lügner, dass weißt du." Seine Stimme war ungewöhnlich ruhig und leise. Doch sollte sie diese Worte in der Stille der Nacht gut vernehmen können. Traurig erkannte er, dass sie ihm nicht glauben wollte. Die Frage, ob sie ihm jemals in dieser Hinsicht geglaubt hatte, stieg in ihm auf. Im Grunde kannte er die Antwort. Er selbst glaubte schon lange nicht mehr, dass sein Versprechen wahr werden würde. Die Hoffnung sank von Tag zu Tag immer mehr. Wieder beherrschte ein Schweigen die Situation. Die Geräusche der Nacht gaben einen Hauch von Frieden in die angespannte Atmosphäre.   Der Piratenkönig wusste, egal, was er jetzt zu sagen pflegte, es würden die falschen Worte sein. Doch konnte er diese Stille auch nicht länger ertragen. Seine Augen musterten die junge Frau von Kopf bis Fuß. Endlich wusste er die einzigen Worte, die er noch sagen konnte.   "Heirate mich!", forderte er.   Verwirrt wandte sie ihren Blick wieder auf den Schwarzhaarigen. "Heirate mich!", wiederholte er. Nami blinzelte verdutzt. "Wie?", kam es aus ihrem Mund. Sie begriff nur langsam die Bedeutung seiner Worte. "Jetzt? Hier?", fragte sie. "Ja, klar.", meinte er breit grinsend. Sie konnte seine Worte nur mit einem verwirrten Blick entgegnen. Manchmal wünschte sie, sie könnte in seinen Kopf hineinsehen. Dieses breite Grinsen war wie ein Buch mit sieben Siegeln, für sie.   Ruffy hatte ihr doch einmal klar gemacht, dass eine Ehe für ihn niemals infrage kommen würde. Schließlich bedeutete, dass der Titel des Piratenkönigs, dass er der freiste Mann der Welt war. Eine Ehe würde diese Freiheit eingrenzen. Nami hatte diese Tatsache auch immer akzeptiert. Es war schließlich auch egal, sie musste vor niemanden ihre Liebe bezeugen, nicht einmal Gott. Es machte doch eigentlich keinen Unterschied, ob verheiratet oder nicht.   Immer noch musterte sie ihn verwundert. Ruffy war es doch gewesen, der diese Worte gesagt hatte, als dass Thema Hochzeit aufkam. So hatte er sie doch über die Tatsache, dass sie niemals ein offizieller Teil seiner Familie werden würde, hin weg getröstet. Außerdem hatte er doch damals gescherzt, ob sie wirklich zu dieser Familie gehören wollte. Ein Schmunzeln zaubert sich in ihr Gesicht. Der Mann, den sie so sehr liebte, hatte doch recht interessante Familienverhältnisse. Man musste schon verrückt sein, freiwillig ein Teil davon werden zu wollen. Dennoch blieb dieser Wunsch irgendwie in ihrem Herzen vergraben.   Es war Schwachsinn. Sie würde nie eine Familie mit ihm gründen. Nie würde sie ihre Blutlinie in einer neuen Generation fortführen.   Gerade das machte doch eine Ehe gänzlich überflüssig. Jemand, wie sie, sollten nicht über das heilige Bündnis der Ehe oder gar Nachwuchs sprechen. Dafür hatten Verbrecher, wie sie, kein Recht.   "Ich bin doch schließlich Kapitän eines Schiffes. Ich darf somit jemanden verheiraten.", riss Ruffy sie aus ihren Gedanken. "Das ist es nicht", murmelte sie. Im ersten Moment wich sie seinem Blick aus, doch dann sah sie ihn streng an. "Ruffy! Warum?", begann sie holprig. Doch dann legte sie ihren Verstand beiseite und ließ ihr Herz sprechen. "Warum willst du, dass so plötzlich? Ich hab' doch schon längst akzeptiert, dass ich den Piratenkönig nicht an mich binden kann. Es ist in Ordnung, wie es ist. Ich will nicht diejenige sein, die dir deine Freiheit nimmt." Sie schenkte ihm ein kurzes Lächeln, dann atmete sie noch einmal tief durch. Es gab noch etwas, dass auf ihrer Seele brannte. Sie würde keine Ruhe geben, bis er ihr eine plausible Antwort dafür geben würde. "Außerdem will ich nicht, dass unsere Ehe nur ein Trostpreis dafür ist, dass es unser altes Leben nicht mehr gibt. Ich will unser altes Leben zurück und nicht deine Frau werden."   Als sein Gesicht diesen sanften und liebevollen Ausdruck annahm, bereute sie schon gleich diesen Hagel aus Vorwürfen. "Du irrst dich", sagte er streng. "An meiner Freiheit würde sich nichts ändern. Du bist meine Navigatorin. Egal, welche Insel ich ansteuern möchte. Du bist die Person, die mich dahin bringt. Das würde meine Freiheit nie eingrenzen. Niemals. Für mich würde sich nichts ändern. Egal, welches Leben wir nun führen", setzte er sein, für sich typisches, breites Grinsen auf. "Außerdem war das keine Bitte, sondern ein Befehl deines Käpt'ns. Und du willst dich dem doch nicht wiedersetzen, oder?" Ihre Lippen zogen sich nun auch zu einem breiten Lächeln. "Was wäre denn, wenn ich das tun würde?", fragte sie in einem nicht ernst gemeinten, provozierenden Ton. "Tja, dann müsste ich mir eine neue Navigatorin suchen, sobald Chopper hier mit dem Heilmittel aufläuft. Vielleicht frage ich mal Hancock, ob die das kann. Sie übernimmt sicher auch gerne deine anderen Aufgaben."   Nami zog verärgert eine Augenbraue hoch. Es war mehr als offensichtlich gewesen, dass die Piratenkaiserin für den Kapitän der Strohhutpiraten schwärmte. Somit war auch klar, was Ruffy mit anderen Aufgaben gemeint hatte.   Wütend zog sie an seinen Wangen. "Ach ja?“, meinte sie genervt. "Du bist süß, wenn du eifersüchtig bist.“ Seine Worte waren aufgrund der lang gezogenen Lippen unverständlich. Die Liebe, die in diesen Worten steckte, konnte man dennoch heraushören. Sie ließ seine Wangen los. "Also?", hakte er nun nach, ob Nami seinen Befehl nachgehen würde. Doch würde sie ihn nicht so einfach davon kommen lassen.   "Ohne Ring?", fing sie an. "Ich meine, womit willst du denn sonst bezeugen, dass ich deine Frau bin?"   Er antwortete nicht.   Sein Blick wanderte durch die Umgebung, bis seine Augen etwas fixiert hatten. Er nutzte die Kraft seiner Teufelsfrucht, um den Gegenstand seiner Begierde zu ergattern. Als sein lang gezogener Arm wieder die normale Länge hatte, sah Nami die wunderschöne schneeweiße Hibiskusblüte in seiner Hand. "Hab was", meinte er stolz in seiner kindlichen Art.   Sie konnte nicht anders, als zu lachen.   "Also?", sagte er nun. "Willst du mich Lieben, Ehren und so nen' Blödsinn?" Nami kicherte. "Das tu' ich doch längst." "Ok", grinste er breit. "Ich auch. Dann ist es also abgemacht. Du bist jetzt meine Frau." Erst als er seine Worte beendet hatte, steckt er ihr die Blüte in ihre orangene Haarpracht. Kurz darauf wurde der Schwarzhaarige von seiner Navigatorin geküsst.   Als sich die Lippen des frisch vermählten Ehepaars lösten, fragte Ruffy frech: "Vollziehen wir nun unsere Hochzeitsnacht?" Das Nächste, was er spürte, war ein stechender Schmerz auf seinem Kopf.   "DAS war der Grund für diese Ehe?!", sagte sie wütend, nachdem sie ihm die Kopfnuss verpasst hatte. "Was hast du denn? Außer uns ist doch niemand hier", meinte er beleidigt, um dies noch zu verdeutlichen, zog er eine Schnute. Sie ignorierte dies jedoch. "Die anderen werden ganz schön sauer sein, wenn sie erfahren, dass wir geheiratet haben, ohne sie einzuladen", sagte sie amüsiert. "Wir feiern das halt noch mal mit den anderen", grinste er.     Kapitel 8: Die antike Waffe Uranus ---------------------------------- Die antike Waffe Uranus   „Monkey! D! Nami!“, wiederholte Nojiko und stampfte zu ihrer kleinen Schwester. Ohne Rücksicht verpasste sie der Orangehaarige eine Kopfnuss. „Du hast geheiratet ohne mich einzuladen?“ Gleichgültig war die Antwort, die sie bekam. „Es war mehr so eine spontane Aktion.“ „Egoistin! Du denkst auch keine Sekunde über die Gefühle anderer nach“, schimpfte die Ältere. In Namis Augen war immer noch die Gleichgültigkeit zu sehen. „Beschwer dich bei Ruffy. Es war seine Idee“, sagte Nami gefühllos. Dass Nojiko so leicht fertig mit der Situation umgehen konnte, lag wahrscheinlich daran, dass sie mehr Details über die Beziehung zwischen Navigatorin und Kapitän kannte, als die anderen Personen im Dorf.   Dr. Nako und Genzo waren durch diesen Schock kreidebleich geworden. Oder vielleicht über die Erkenntnis, dass es ihnen hätte auffallen müssen. Die Indizien waren doch eindeutig gewesen. „Ihr wart zusammen?“, brachte Genzo vorsichtig hervor. Ihre leeren Augen sahen den Polizisten nur an. Sie sagte kein Wort. „Ich meine so richtig fest?“, seine Stimme klang freudig. Doch schien er ihr Schweigen fehl interpretiert zu haben. Nami antwortete ihm wieder nicht. Sie hatte ihm, also nicht geantwortet, weil sein Ton vorhin so schockiert geklungen hatte. Namis Blick wandte sich von dem Dorfpolizisten ab.   „Und, Garp, was willst du von mir?“ Ihr Ton war respektlos. „Mich etwa verhaften?“ Sie lachte nun sarkastisch auf. Die drei Personen sahen die junge Frau mit geweiteten Augen an, drehten sich jedoch schnell zu dem Marinehelden. Sie hatten Angst vor seiner Reaktion. Schließlich wurde Garp nicht umsonst, als Held gefeiert. Garp gehörte zu den Menschen, die sich mit den legendären Piratenkönig Gol D. Roger gemessen hatte. Seine Reaktion war noch mehr überraschend, als das Geheimnis, das er bereits gelüftet hatte.   „Ich würde doch niemals die Mutter meines eigenen Urenkels nach Impel Down bringen. Level 6 ist nichts für schwangere Frauen.“   „Urenkel?“, kam es entsetzt von Nojikos Lippen. Sie war sich sicher, dass sie seine Worte falsch vernommen hatte. Es würde ja bedeuteten, dass es sich bei Garp, um Ruffys Großvater handeln musste.   „Nami, du bist schwanger?“, sagte Genzo entsetzt. Er musterte seine Adoptivtochter. Eine Schwangerschaft sah man noch nicht. Obwohl er zugeben musste, dass man es nicht wirklich beurteilen konnte, bei den weiten Klamotten, die sie trug. Wieder einmal kam, die Erkenntnis, dass er es hätte wissen müssen. Dieser Kleidungsstil war doch sehr untypisch für die junge Frau. Nami hatte doch sonst immer nur Kleidung getragen, die ihre schlanke Linie betonte. Natürlich ganz zum Ärger für ihren Adoptivvater. Er hatte immer befürchtet, dass die junge Frau mehr als Sexobjekt, statt gefährlicher Piratin, gesehen wurde.   „Woher weißt du das?“, fragte Nami bissig. „Tse, Tse, Tse, nicht so unfreundlich junge Dame. Sonst werde ich sicher nicht mal Babysitter sein“, meinte Garp gelassen. „Pah, als ob du jemals etwas mit dem Kind zu tun haben wirst. Deine Erziehungsmethoden sind mehr, als fragwürdig.“ Ihr Ton war immer noch provozierend. „Ich hab euch doch damals erzählt, dass ich Ruffy nur zu einem starken Marinesoldaten erziehen wollte. Du kannst mir nicht erzählen, dass ihm die Nächte im Jungel oder die Freiflüge geschadet haben.“ Gelassen trank er einen weiteren Schluck von seinem Grünen Tee.   Bevor Nami ihm antworten konnte, mischte Nojiko sich wieder in die Situation ein. „Was wird hier gespielt? Was haben Sie mit Ruffy zu tun? Warum hat er ihnen erzählt, dass Nami hier ist. Und vorher wissen Sie, dass meine Schwester schwanger ist?“ Sie hatte immer noch Angst, dass dieser Mann gekommen war, um ihre Familie zu zerstören. So wollte sie keinesfalls ihrem ungeborenen Neffen oder ihrer ungeborene Nichte verlieren und schon gar nicht ihrer geliebte kleine Schwester.   Diese Furcht konnte man ihrer Stimme entnehmen. Garp nahm einen weiteren Schluck aus seinem Becher. Er sah die Blauhaarige entgeistert an. „Oh, ich habe wohl vergessen, mich vorzustellen. Ich bin Monkey D. Garp. Mein Enkel Ruffy ist hier wohl mal ausgeflippt, wie ich gehört habe. Ich sollte dazu sagen, dass ich keinerlei Haftung für eventuelle Schäden übernehme.“ Die kurze Sprechpause von Garp nutzte Genzo, um das Wort zu übernehmen. „Wir sind ihrem Enkel sehr dankbar. Er hat uns alle gerettet.“ „Dann ist ja gut. Ich hab eh keine Kohle“ ,lachte das Marinemitglied.   Als sein Lachen verstummte, sprach er weiter: „Mein Enkel hat mich darum, gebeten ein Auge auf seine Frau und sein Kind zu werfen.“ „Heißt das, dieses Arschloch hat gewusst, dass ich schwanger bin?“, unterbrach Nami den alten Mann. Dieser nickte ihr zustimmend zu. Die Ader an ihrer Stirn pulsierte vor Wut. „Aus dem mach ich Kleinholz“, fluchte sie. „Was fällt dem Mistkerl ein? Sich einfach hinrichtet zulassen, obwohl er weiß, dass ich schwanger bin. Wenn ich den erwische! Ist der so klein mit Hut!“ Ihr Daumen und ihr Zeigefinger zeigten einen minimalen Absatz, von nicht mal einen Zentimeter, um ihre Aussage zu verdeutlichen. Garp lachte auf: „Jetzt weiß ich, was mein Enkel mit temperamentvoll gemeint hatte.“   „Opa?“, fragte der Mann mit den rabenschwarzen Haaren schwach. Ruffy richtete seinen Kopf hoch. „Schön, dass du auch noch gekommen bist.“ Er setzte ein breites Grinsen auf. „Wo doch morgen mein großer Tag ist.“ Garp sah seinen Enkel streng an. Er setzte sich vor die Gitter seiner Gefängniszelle. „Was hast du vor Ruffy? Deine Hinrichtung wird morgen nicht öffentlich sein.“ „Ich mach' meinen Thron einfach für die nächsten frei“, sagte der junge Mann vergnügt, obwohl er in Gefangenschaft saß und seine Arme an die Wand gekettet waren. Für diesen vergnügten Ton erntete Ruffy von seinem Großvater einen weiteren strengen Blick.   „Ich wäre sowieso bald gestorben und so bekommt wenigsten jeder mit, dass der Titel wieder frei ist.“ Das Grinsen war dem Piratenkönig immer noch nicht aus dem Gesicht gewichen. „Ruffy, das Piratenzeitalter ist tot. Ihr habt doch das One Piece gefunden und mit den anderen antiken Waffen habt ihr es eingesetzt.“ Der Piratenkönig lachte auf. „Wir Piraten sterben nie! Es wird immer Menschen geben, die ihrer Sehnsucht nach Freiheit nachgeben und aufs Meer fahren.“   Garp musterte seinen Enkel weiterhin streng. Er selbst wusste nicht mehr, was er genau sagen sollte. Etwas, dass wirklich untypisch für den Mann war, der sonst sein Herz auf der Zunge trug. Nur was sollte er seinem eignen Enkel noch sagen. Die perfekten letzten Worte gab es nicht. Nur so ganz wortlos wollte er seinen Enkel nicht zurücklassen.   „Opa, kannst du mir einen Gefallen tun?“, riss Ruffy ihn aus seinen Gedanken. Ohne auf eine weitere Reaktion seines Gegenübers zu warten, sprach der Schwarzhaarige weiter. „Kannst du ein wenig auf meine Frau aufpassen, wenn ich nicht mehr bin?“ Garp zog seine rechte Augenbraue hoch. „Deine Frau?“, kam es ungläubig über die Lippen des Vizeadmirals. „Ja! Nami! Erinnerst du dich noch an die temperamentvoll Frau mit den orangenen Haaren aus meiner Bande?“, beendete der Piratenkönig stolz.   „Buwahahah, das ist ja mal wieder typisch für meinen Enkel. Heiratet die antike Waffe Uranus.“, sein Enkel war doch immer für eine Überraschung gut. Alleine die Information, dass es bei seiner Frau, um Nami aus seiner ehemaligen Piratenbande handelte, reichte aus, damit er wusste, dass sein Enkel diese antike Waffe geheiratet hatte. Jeder, der einen höheren Rang bei der Marine besaß, wurde über diese Tatsache informiert. Nicht umsonst wurde das Kopfgeld so drastisch erhöht.   „Ja, genau die“, meinte Ruffy, als wäre diese Neuigkeit eine Nichtigkeit. „Warum sollte ich?“, fragte Garp nun ernst. „Ich glaube, so eine gefährliche Frau kann sehr gut ganz alleine auf sich aufpassen.“ Garp war doch verwundert über diese Bitte. Man suchte auf der ganzen Welt fiebrig nach den Mitgliedern der Strohhutbande. Doch die Regierung war ihnen um Längen unterlegen. „Sie ist schwanger.“, bei dieser Aussage weiteten sich Garps Augen. Entsetzt starrte er seinen Enkel an.   Ruffy kicherte vergnügt. „Du machst es also.“ „Hab ich das gesagt?“, keifte ihn sein Großvater an. „Ja“, behauptete Ruffy. Danach herrschte für einen kurzen Moment schweigen.   „Naja zu 100 % sicher bin ich mir nicht, aber da war in den letzten Tagen so ein Funkeln in ihrem Augen. Das war vorher nicht da. Vorher hatte sie mich nur traurig angesehen. Jeden Tag, den wir auf Unicon verbracht haben, wurde ihr Blick trauriger. Doch ein paar Tage, bevor Corby gekommen ist, war da dieses Funkeln.“ Kapitel 9: Die Schneefrucht --------------------------- Die Schneefrucht   Nami schnaubte noch einmal wütend auf. „Ich weiß ja, von wem er diese egoistische Ader hat.“ Sie warf Garp einen bösen Blick zu. „Von mir nicht! Der Rothaarige hat ihn total verzogen!“, verteidigte sich Garp bei den anderen Personen im Raum. Nami hob zweifelnd eine Augenbraue hoch. Der ältere Mann fing wieder mit seinem amüsierten Gelächter an. „Buwahhaha“ Tränen schossen in seine Augen. „Aber du hast recht! Der gute Ruffy war sehr egoistisch. Nie hat der Junge auch nur einen Gedanken daran verschwendet, was es für mich bedeutet, wenn er Pirat wird. Er sollte Marinesoldat werden! Der Junge hat meinen sehr guten Ruf total ruiniert.“ Jetzt fing Nami an zulachen. „Ich glaube, Ruffy war da das geringste Problem.“   Garp war bewusst, dass die junge Frau auf seinen Sohn Dragon anspielte und auf seine eigene Persönlichkeit. „Ja, vielleicht hat er das auch von seinem Vater.“ Wieder lachte Garp auf. Doch stoppte er abrupt, als er Namis ernsten Blick bemerkte. Er sah sie an. Gedankenverloren sprach sie: „Die Regierung weiß aber nicht, dass wir ein Kind erwarten, oder?“ Der Vizeadmiral senkte den Blick. „Bis jetzt noch nicht. Ich fürchte jedoch, dass es einige vermuten.“ „Wegen Ace?“, seufzte Nami. Garp nickte.   „Doch die Situation ist anders“, warf der ehemalig Vizeadmiral ein. „Ich weiß.“ Namis Worte waren melancholisch „Jetzt trägt jemand wie ich, das Kind des Piratenkönigs aus.“ Garp entgegnete dies mit einem zögerlichen Nicken. Gedankenverloren strich sie über ihren kleinen Babybauch. „Deswegen verstehe ich nicht, dass du dich ausgerechnet hier versteckst. Wäre eine Winterinsel mit deinen Teufelskräften nicht besser geeignet?“ „Du hast von einer Teufelsfrucht gegessen?“, schrie Nojiko entsetzt. Doch nun wurde ihr so einiges klar. Die Merkwürdigkeit in ihrem Verhalten gab nun endlich einen Sinn. Alleine schon die Tatsache, dass sie wohltuende Bäder ablehnte. Nojiko sah ihre kleine Schwester streng an. „Ja, die Schneefrucht“, meinte die Jüngere unbeeindruckt. Nojiko hob eine Augenbraue hoch. Musste man ihrer kleine Schwester den sämtliche Information aus der Nase ziehen? „Und warum?“, fragte sie genervt. „Die Jungs waren in Gefahr. Die Teufelsfrucht hing an Bellemeres Orangenplantage.“ Immer tat Nami so, als wäre diese Tatsache eine Kleinigkeit.   Gedankenverloren blickte sie aus dem Fenster.   „Willst du es ihnen nicht sagen?“, fragte Robin neugierig. Sie sah die junge Navigatorin an, welche ihre Arme auf der Reling gestützt hatte und ihre Freunde bei Spielen im Schnee beobachtete. So ausgelassen, wie vor allem der Kapitän in dem Schneegestöber tobte, könnte man meinen, dass der letzte Kampf nie stattgefunden hätte. Ein Kampf, in dem er beinah sein Leben gelassen hätte, wäre nicht urplötzlich, ohne jegliche Vorwarnung ein Schneesturm aufgetreten. Man könnte fast meinen diese Rettung war eine göttliche Fügung. Als hätte das Schicksal nicht gewollt, dass dieser junge Mann in diesem Kampf sterben sollte. Irgendwie stimmte dies wohl auch.   Die junge Navigatorin, welche eigentlich, mit der restlichen Crew, auf dem Schiff, gebannt den Kampf beobachtete, blickte aus irgendeinem Grund auf ihren eigenen kleinen Orangenhain. Dort hing sie. Eine Teufelsfrucht. Es schien, als wäre diese eine besondere Frucht nur für sie bestimmt. Eigentlich hatte sie nie vorgehabt, so eine Frucht zu essen. Sie hing an ihrer Fähigkeit sich im Wasser bewegen zu können, ohne ihre gesamte Kraft zu verlieren. Außerdem befand, sie es schon äußert lästig, wenn ihre Freunde durch diesen Verlust in Gefahr gerieten. Sie wäre dann auch wieder eine Last für ihre Freunde. Aber vielleicht würde sie dann Kräfte entwickeln, mit denen sie ihre Freunde unterstützen könnte.   Im ideal Fall könnte sie ihren Kapitän in dieser Situation retten. Sie konnte vielleicht ihre Freunde unterstützen, in den schweren Kämpfen, die ihnen noch bevorstanden. Die Gegner würden, immer stärker werden auf Ruffys Weg zum Piratenkönig.   Geistesabwesend griff sie zur schneeweißen Frucht. Ihr Körper bewegte sich automatisch. Ihre Hände hatten die Frucht umgriffen. Sie führte diese Fruchte zu ihrem Mund und nahm einen Bissen davon. Es schmeckte fürchterlich. Ein eiskalter Schauer durch fuhr ihren Körper. Es fühlte sich fast so an, als würde sie erfrieren. So als würde sie zu Eis erstarren. Doch schon im nächsten Moment war alles wieder normal. Ihr Körper hatte sich wohl an diese Kälte gewöhnt. Langsam begriff sie von, welcher Teufelsfrucht sie genascht hatte.   Es war die Schneefrucht, von der einst dieses Vogelmädchen Monet gegessen hatte.   Nun gehörte diese Kraft der jungen Navigatorin der Strohhutbande. Die Auswirkungen, welche dieser unscheinbare Moment hatte, lag noch in ferner Zukunft. Eines Tages würde die junge Frau erfahren, dass in ihr die verborgene Kraft der antiken Waffe Uranus schlummerte. Alleine schon diese verborgene Kraft würde Nami dazu verhelfen, zu einer der meist gesuchten Verbrecherinnen zu werden. Doch mit gerade dieser Teufelskraft wird sie schon bald für die Weltregierung ein Dorn im Auge sein. So gefährlich, dass man sie keinesfalls unterschätzen werden würde.   Nami sah wieder zum Geschehen.   Sie sah, dass ihr Kapitän am Ende seiner Kräfte war. Sie sah, wie der Gegner zum letzten Schlag aushielt. Ein Schlag, der wahrscheinlich das Ende des Schwarzhaarigen bedeuten würde.   „RUFFY!!!“, schrie sie verzweifelt. Während ihres Schreis bildete sich ein Schneesturm, der den gesamten Kampfschauplatz gefrieren ließ. Aus irgendeinem Grund wurde jedoch der Strohhutträger verschont. Im Gegensatz zu seinem Gegner. Nico Robin fing die bewusstlose Navigatorin auf. Eine Kraft einzusetzen, welche noch nicht erwacht war, hatte der jungen Frau das Bewusstsein geraubt. Die Kombination aus beiden Kräften würde sie schon bald kontrollieren können. Doch vorerst musste sie dafür noch einen langen Weg gehen, um überhaupt zu verstehen, was sie war. Die antike Waffe Uranus, welche in der Lage war Wind- und Wetterverhältnisse zu kontrollieren.   Nami seufzte auf, als ihre Gedanken wieder zu dem letzten Kampf des Kapitäns gelangten. Beinah hätte sie ihn schon wieder verloren. Der junge Mann, der doch schon so etwas, wie ihr bester Freund geworden war. Nach all dieser Zeit gemeinsam auf See waren sie doch so gute Freunde geworden. Obwohl sie doch eigentlich Piraten verabscheute.   „Was würde das schon ändern.“ Sie antwortete auf die Frage, ob sie es dem Kapitän erzählen würde, dass sie von einer Teufelsfrucht gegessen hatte, mit einer Gegenfrage. Robin lächelte: „Aber meinst du nicht, dass sie es irgendwann herausfinden werden?“ Nami wendete ihren Blick immer noch nicht von der spielenden Meute ab. Sie musste schmunzeln, als Ruffy dem Schneemann seine Winterjacke überzog. „Ich glaube, Ruffy wäre sicherlich beleidigt, wenn er erfahren würde, dass ich ihm geholfen habe“, meinte die Orangehaarige in einem melancholischen Ton. „Obwohl ich mir das Ganze auch nicht ganz erklären kann. So mächtig ist die Schneefrucht nun mal nicht.“ Robin zuckte mit den Schultern. „Vielleicht waren ja mehrere Faktoren daran beteiligt“, äußerte die Schwarzhaarige ihre Vermutung.   Nami wollte eigentlich dieser Aussage etwas entgegen bringen, doch wurde sie von einem Schneeball getroffen. Ihre Augen mussten nicht lange nach dem Schuldigen suchen. Ihre Ohren vernahmen schon ein gemurmeltes „T'schuldige, Nami“ von ihrem Käpt'n.   Dieser Vollidiot!   An ihrer Stirn pochte eine Ader vor Wut. Das würde dieser Idiot ihr büßen. Hinter ihrem Rücken bildete sie einen Schneeball. Im nächsten Moment warf sie diese schneeweiße Kugel auf den schwarzhaarigen Strohhutträger. Der Schneeball traf ihn mitten im Gesicht. Ruffy rieb sich verdutzt den Schnee aus dem Gesicht. Doch dann fing er an, breit zu grinsen. „Ist das eine Kriegserklärung?“, scherzte er. „Nein, nur Meuterei“,lachte sie und sprang gekonnt runter an Deck zu Kapitän, Kanonier und Schiffsarzt.   Es tat gut, mal selber so ausgelassen zuspiele, wie es sonst nur die drei taten. Es machte richtig Spaß so im Schnee herumzutollen. Es war Jahre her, dass sie mit ihrer älteren Schwester spielen konnte. Viel zu früh musste die junge Frau erwachsen werden. Im zarten Alter von 10 Jahren hatte sie ihre geliebte Stiefmutter verloren. An diesem Tag hatte sie mit dem Mörder von Bellemere einen Pakt geschlossen, ihr Heimatdort für 100 Millionen Berry freikaufen zu können. Das Leben der Menschen trug sie seit diesem Tag auf ihren Schultern. Deswegen war in ihrem Leben keine Zeit mehr gewesen, ein Kind zu sein. Doch man konnte seine Kindheit auch im zarten Alter von zwanzig nachholen. Diese Situation war der Beweis. Es macht wirklich verdammt viel Spaß sich gegenseitig mit Schneebällen zu bewerfen, Schneefiguren zu bauen oder Schneeengel zu bilden.   Der Tag neigte sich dem Ende zu. Die vier Mitglieder der Strohhutbande saßen in Wolldecken gehüllt in der großen Kombüse. Jeder von ihnen hielt einen Becher heißen Kakao in ihrem Händen. Das süße Getränk sollte ihre Körper von innen wärmen. Als besonderes Extra hatte der Schiffskoch kleine Marshmallows in dieses Getränk getan. „Hatsu!“, nieste Lysop. „Oh nein. Lysop ist krank!“, schrie Chopper entsetzt auf. „Wir brauchen dringend einen Arzt.“ „Chopper, du bist doch Arzt“, sagte der Smutje ruhig. Er stand immer noch in der Küche. Sein Ziel war es, das Abendessen zu zubereiten. Seine Aufgabe, als Koch bestand darin, mit seinen Gerichten die Gesundheit der Crew zu fördern. Eine kräftige Rinderbrühe mit Gemüseeinlage sollte helfen das Immunsystem zu stärken, bei den kalten Temperaturen.   Gerade der Scharfschütze der Strohhutbande schien sich eine harmlose Erkältung eingefangen zu haben. Kein Wunder bei den eisigen Temperaturen, die schon seit Tagen herrschten. Der unaufhörliche Schneefall deutet darauf hin, dass das kleine Schiff sich einer Winterinsel näherte. Ein weiterer Niesanfall von Lysop hallte durch die Küche. Panisch sprang der kleine Elch auf, um den kränkelnden Lysop zu untersuchen. Diese recht spontane Aktion löste eine kleine, schier unbedeutende Kettenreaktion aus. Die Haut des Kapitäns der Thousand Sunny berührte für einen minimalen Moment die Haut der Navigatorin. Fast panisch war er im nächsten Moment aufgesprungen und schrie: „Du bist ja eiskalt.“ Sein Blick war mehr, als nur besorgt. Er stellte seinen leeren Becher ab. Mit seiner nächsten Bewegung umhüllte er die junge Frau mit seiner Decke. Um seiner Navigatorin noch mehr Wärme zu spenden, nutzte er seine Teufelskräfte. Er schlang seine gedehnten Arme, um ihren zierlichen Körper und drückte sie näher an sich.   Nicht nur, dass ihr Becher mit dem heißen Kakao auf den Boden gefallen war, vor lauter Erstauen über sein Handeln, sondern auch diese Berührung war viel zu nah. Definitiv viel zu nah.   Der Faustschlag, der ihn traf, nachdem die junge Frau ihren rechten Arm befreien konnte, war verdient. Was fiel diesem Vollidioten, den einfach ein ihr so nah zukommen! Ihr Herz einfach so zurasen zubringen. Seitdem beinah Kuss an dem Abend, als sie den Zuwachs von 5600 Mann feierten, waren sich doch beide Personen aus dem Weg gegangen. Eine Schwierigkeit sich nicht zusehen, wenn man auf einem Schiff wohnte. Jedoch war es eine Kleinigkeit den Körperkontakt zu vermeiden. Sämtliche Berührungen, die früher einmal normal gewesen waren, waren seit diesem Tag, wie ausradiert. Selbst bei den kindlichen Spielen im Schnee vermieden sie, dass ihre Körper zu nah beieinander waren. Auch wenn dieser eine besondere Abend schon Wochen, wenn nicht sogar Monate, vergangen war. So war doch etwas, dass nach dieser Nacht geblieben war.   Enttäuschung.   Die erweckten Gefühle von damals ließen sich nun mal nicht so einfach wieder abstellen. Aus dieser Enttäuschung entwickelte sich Sturheit. Eine Sturheit, die blind machte, um zu sehen, was mehr, als offensichtlich war. Die Gefühle des anderen! Eine Sturheit, die es nicht erlaubte, die eigenen Gefühle dem anderen zu offenbaren. So hatten sie es für sich damals entschieden. Ohne mit dem anderen auch nur ein Wort darüber zusprechen. Unausgesprochen war es doch gewesen und sie hielten sich beide ohne Fragen zustellen daran. Warum musste es Ruffy den ausgerechnet, jetzt wieder so übertreiben. Reichte es nicht schon, diese unbeabsichtigte Berührung? Dieser elektrische Impuls, welcher sich klang heimlich, durch ihre Körper gestohlen hatte. Der eigentlich Grund, warum der Gummimensch so urplötzlich und panisch aufgesprungen war. Auch wenn sein Körper aus dem Material, dass doch eigentlich immun gegen sämtliche Arten der Elektrizität war. Doch dieser Impuls ging auch an ihm nicht spurlos vorbei.   „Lass mich los“,sprach Nami wütend. Doch anstatt dieser Bitte, von welcher er wusste, was in ihr steckte, nachzukommen, drückte er sie näher an seinen Körper. „Muss dich doch aufwärmen.“ Kindlich und naiv war seine Stimme gewesen, genauso wie immer. Doch meinte Nami etwas anderes heraus zuhören. Eine Entschuldigung für sein dämliches Verhalten von damals. Sie so einfach für so eine dämliche Kugelbombe abzuservieren. Nami schmiegte sich an seinen Körper. Er lächelte sanft. Sie hatte seine Entschuldigung verstanden und angenommen. Auch er drückte seinen Körper näher an den ihren. Die Intimität des Moments war schon durch die Anwesenheit der drei anderen Personen zerstört. Deswegen war es egal, dass Kapitän und Navigatorin zu stur waren, um dem Verlangen nachzugehen, welches in ihnen herrschte. Den Fehler wieder gut machen, den sie damals begannen hatten. Etwas zu zulassen, dass die freundschaftliche Ebene überschreiten würde.   Die Sehnsucht in ihren Blicken war wohl auch für Außenstehende nicht mehr zu übersehen. Lysop beobachtete mit strengen Blick, die immer enger werdende Umarmung seiner Mitstreiter. Nami hatte sogar schon ihre Füße hoch auf die Couch gezogen. Wahrscheinlich eher um nicht in dem kleinen Kakaosee stehen zu müssen. Dennoch wirkte es fast so, als wollte sie ihrem Kapitän mit ihrem ganzen Körper nah sein. Lysop wundert sich nur, warum sich der Schiffskoch noch nicht in diese Angelegenheit eingemischt hatte. Während Chopper damit beschäftigt war, seinen Herzschlag zu kontrollieren, wendete Lysop seinen Blick ab. Er sah, wie verbissen der Smutje an seiner Zigarette zog. Wütend zerhackte Sanji die unschuldigen Möhren. Lysop war sich sicher, dass dieses Gemüse anstelle von Ruffys bestem Stück so leiden musste. Doch verstand Lysop nicht, warum Sanji seine Wut so für sich behielt, anstatt Ruffy einfach von seiner geliebten Nami wegzutreten. Lysop blickte wieder zu den anderen beiden, welche nun fast, wie ein verliebtes Pärchen miteinander schmusten.   „Du bist immer noch so kalt“, hauchte er in ihr Ohr. Sie schloss ihre Augen, vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und murmelte: „Ich hab von der Schneefrucht gegessen.“ Ohne sich von seiner Navigatorin zu lösen, sagte er: „Du hast vorhin doch nicht etwa geschummelt.“ Das war mal wieder typisch für ihn, dass ihn nur diese Kleinigkeit interessierte. Sie schmunzelte. „Doch ein bisschen.“ „Das war aber unfair!“, sagte er entsetzt. „Ich bin Piratin. Ich darf das!“, kichert sie. Ruffy drehte seinen Kopf zu Lysop und Chopper. „Helft mir mal.“ Danach wandte er sich wieder zu Nami. Mit einem siegessicheren Grinsen sagte er: „Gum-Gum-Kitzelattacke.“ Er brauchte dabei nicht mal sein Teufelskräfte einsetzen, um diese nicht ernst gemeinte Attacke auszuführen. „Hör auf! Das ist unfair!“, prustete Nami los. „Ich bin der künftige König der Piraten! Ich darf das erst recht“, lachte er.   Auch wenn dies nicht der Tag war an dem die beiden Seelen zueinander gefunden hatten, so waren sie doch ein weiteres Stück aufeinander zugegangen, nachdem sie sich doch soweit von einander entfernt hatten. Kapitel 10: Die Diagnose ------------------------ Die Diagnose   Nojiko sah ihre Schwester immer noch wütend an. „Tu nicht so, als wäre das so unbedeutend“, meckerte die Blauhaarige. Doch ihre jüngere Schwester blickte immer noch uninteressiert aus dem Fenster. „Hallo! Nami! Ich rede mit dir!“, fauchte Nojiko. Doch ihre Schwester blieb stur. Nami antwortete immer noch nicht. Egal, wie sehr Nojiko tobte. Nami blieb stumm. Irgendwann aus heiterem Himmel stand die junge Frau auf. Sie sah kurz zu ihrer Schwester. Der emotionslose Blick erinnerte sie stark an den Blick von damals. So hatte sie die Bewohner von Kokos angesehen, als sie ihnen verkündet hatte, dass sie der Arlongbande beigetreten war. Wortlos schritt sie zur Tür. Doch konnte sie nicht so leicht, wie gedacht das Gebäude verlassen. „Sir, wir haben sie nirgends gefunden“, salutierte ein junger Mann mit pinken Haaren.   „Du!“, fauchte Nami. Verbittert sah sie den Marineadmiral an, welcher gefolgt von seinem besten Freund, durch den Eingang gekommen war. Die beiden blieben dort stehen. „Das du dich hier herwagst!“, schrie Nami ihn an. Sie war mit hastigen Schritten auf ihn zu getreten. Wütend schlugen ihre Fäuste auf seine Brust ein. „Du!...Du!..Ich dachte, er wäre dein Freund gewesen. Corby, ich dachte, er hatte dir geholfen! Wie konntest du das nur tun! Du hast ihn umgebracht! Deinetwegen ist Ruffy jetzt tot!“ Sie schlug immer weiter auf ihn ein. Dieser stand einfach nur da, er ertrug die Schläge auf seinem Körper. „Du bist schuld an seinem Tod. Nur du!“, schrie sie weiter auf ihn ein. „Es reicht, Nami!“, ertönte Garps lautes Organ. Nami stoppte abrupt. Tränen bildeten sich in ihren Augen. „Warum hast du ihn nicht aufgehalten“, schluchzte sie und legte ihre Arme, um seine Schultern, drückte ihr Gesicht auf die Brust, auf die sie gerade so heftig eingeschlagen hatte.   „Chopper!“, schrie Nami aus Leibeskräften. Die pure Verzweiflung war, vor allem für den Mann nicht zu überhören, weswegen sie nach dem kleinen Arzt rief. Seine verschwommene Sicht erkannte jedoch ihre glasigen Augen. Die Schmerzen, welche er gerade durchlebte, waren nichts gegen den Stich ins Herzen, der ihr Blick auslöste. Er spürte ihre zarte Hand. Obwohl er so stark verkrampfte, machte sie keine Anstalten sich von ihm zu lösen. Wieder hallte der verzweifelte Ruf nach dem Schiffsarzt über das gesamte Schiff. Langsam schien die Umgebung um ihn herum zu verschwinden. Seine Wahrnehmung vernahm ihre Stimme als ein kaum hörbares Flüstern. In seinem Blickfeld erkannte er nur noch verschwommene Silhouetten. Er sah seine Archäologin, die versuchte Nami von ihm zu lösen. Die schmerzliche Erkenntnis, dass er der Hauptindikator für die fehlgeschlagenen Versuche war, drang noch in sein Bewusstsein. Er wollte sie loslassen. Seine ganze Konzentration richtete er auf den kläglichen Versuch ihre Hand aus seiner zu befreien. Er röchelte. Der Geschmack von Eisen machte sich in seinem Mund breit. Ein Schwall von Blut floss über seine Lippen. Der Versuch Nami aus seinem Griff zu lösen hatte ihn zu viel Kraft gekostet. Er hustete. Erneut trat Blut aus seinem Mund. Doch er spürte nur noch Schmerzen. Es machte ihn kraftlos. Lange würde er sicher nicht mehr bei Bewusstsein sein. Er wollte Nami noch einmal sagen, wie sehr er sie liebte, denn er befürchtete gerade stark, dass ihm dafür eine erneute Gelegenheit fehlen würde. Nicht mal seine Lippen konnte er einen Spaltbreit öffnen, bevor die Dunkelheit seinen verschwommenen Blick verschlang.   Chopper hob seinen bewusstlosen Kapitän aus dem Bett der Navigatorin. Die panischen Schreie lockten nicht nur den Schiffsarzt in die Mädchenkajüte. Die verschlafene Besatzung der Thousand Sunny starrte auf die Spuren des Szenarios, welches sich hier gerade abgespielt haben musste. Weinend kauerte die Navigatorin auf ihrem Bett. Ihre helle Nachtkleidung war von großen, dunkelroten Flecken verziert. Die rote Farbe war in feinen Sprenkeln auf ihrer hellen Haut. Der kaum eingetretene Gerinnungsprozess ließ darauf schließen, dass es sich noch um frisches Blut handeln musste. Auch die Kleidung von Monkey D. Ruffy wies dieselben Flecken auf. Dennoch erkannte man, dass er die Quelle des Blutes war. Sein Gesicht, besonders der Bereich um seinen Mund, war voller Blut. Sein regungsloser Körper schien gar leblos zu sein.   „Was ist passiert?“ Die Worte kamen erst über Lysops Lippen, als Chopper den Raum verlassen hatte. Die erste Reaktion auf seine Frage kam von der aufgelösten Navigatorin, welche nun ein weiteres Mal aufheulte. Sämtliche Beruhigungsversuche seitens Nico Robin schlugen fehl. Sanft streichelte Robin dennoch weiter über den Rücken der Navigatorin. „Er hatte wieder einen seiner Anfälle“, erklärte die Schwarzhaarige im ruhigen Ton. Ein weiteres Schluchzen war von Nami zu vernehmen. „Es wird immer schlimmer“, brachte die Orangehaarige zittrig hervor. „Chopper bekommt ihn wieder hin“, begann Sanji in einem beruhigenden Ton. „Kommt, ich mach uns einen Tee für die Wartezeit.“ Er schenkte der jungen Frau ein sanftes Lächeln. Ihre Antwort bestand aus einem zögerlichen Kopfnicken. Die junge Frau richtete sich auf. Erst im hellen Licht erkannte man ihre extrem blasse Haut. Unschuldig weiß, wie der Schnee der in dieser Nacht leise auf das Deck der Sunny rieselte.   Mit zittrigen Schritten, gestützt von Robin und Lysop, hatte Nami sich in einer Ecke der Kombüse niedergelassen. Ihr Gesicht vergrub sie ihn ihren Knien, welche sie in ihren Armen an den Körper drückte. Diese Haltung erschwerte es, der Archäologin das Blut des Kapitäns von Namis Haut, zu entfernen. Keiner der Strohhutbande traute sich nur ein Wort zusagen. Ihnen war die ausweglose Situation bewusst. Es war nicht einmal ein halbes Jahr her, als Ruffy seinen ersten Anfall hatte. Damals war dieser noch deutlich schwächer, doch die Diagnose war klar. Seine Organe versagten langsam. Ausgelöst durch die Überbeanspruchung seines Körpers mit den Gear-Attacken. Außerdem hatte ihnen der Kapitän erzählt, dass die Hormonbehandlung von Ivankov ihm gut 10 Jahre seiner Lebenszeit gekostet hatten. Bis jetzt konnte der Schiffsarzt Toni Chopper nur herausfinden, wie man die Anfälle für den Moment stoppen konnte. Doch das Mittel für die Heilung gab es noch nicht.   „Er schläft jetzt.“, meinte der kleine Elch, als er eine halbe Stunde später in die Kombüse trat. „Er muss sich jetzt erst einmal ausruhen.“ Robin lächelte. „Gut. Kannst du dich dann um Namis Hand kümmern?“ Nicht nur Chopper sah sie fragend an. Keiner hatte bemerkt, dass ihre Hand geschwollen und blau angelaufen war. Nur widerwillig zeigte sie ihre Verletzung. „Das ist halb so schlimm.“, sagte sie leise. „Der Kleine und der Ringfinger sind gebrochen. Der Rest ist nur geprellt. Die Schwellung lässt bei Kühlung sicher bald nach“, sprach Chopper, während er Nami behandelte. „Er hat es ja nicht mit Absicht gemacht“, murmelte sie die Verteidigung. „Er wollte mir sicher nicht wehtun.“ „Das wissen wir. Hier Nami trink das. Bitte“, sagte Chopper und drückte ihr ein Glas mit einer rosa Flüssigkeit in ihre gesunde rechte Hand. Ein kleiner Schluck genügte und Nami sackte zusammen. „Ich hab ihr ein starkes Schlafmittel gegeben“, erklärte der Arzt. „Das ist besser so“, meinte Zorro. Robin deckte sie zu. „Das Ganze nimmt sie ganz schön mit. Sie kriegt ja jeden kleinen Anfall mit“, sagte sie währenddessen. „Vielleicht sollten wir sie trennen“, begann Franky und wurde von schockierten Blicken angesehen. „Halt! Ich meine nur nachts. Beim Schlafen.“ Bei allen außer Robin kam ein erleichterndes, zustimmendes Nicken. „Das könnt ihr vergessen“, kam es streng von der Archäologin. „Sei doch bitte vernünftig, Robin“, meinte Sanji, „Er hat sie verletzt. Klar, natürlich nicht mit Absicht. Aber wer weiß, was noch passieren wird beim nächsten Mal.“ Robin lächelte erneut. „Das weiß ich! Ich will mir ehrlich gesagt nicht ausmalen, was beim nächsten Mal passiert.“ „Und warum sträubst du dich dann so dagegen?“, wollte Lysop wissen. „Ich nicht“, meinte Robin und deutete auf Nami. „Aber erklärt ihr das mal. Ich glaube nicht, dass sie damit einverstanden ist. Selbst, wenn Ruffy das so sieht.“ „Aber er kann sie ernsthaft verletzen“, warf Chopper ein. „Ja, ich glaube auch unser Herr Käpt'n wäre damit leicht zu überzeugen. Nur unsere Frau Navigatorin wird, das scheiß egal sein“, erklärte Robin. Zorro zog eine Stirnfalte. „Harte, aber wahre Worte“, meinte er nun. „Zorro!“, schrie Lysop entsetzt. „Du musst dich jetzt nicht auf Robins Seite schlagen.“ Zorro hielt dem Kanonier sein Wado-ichi-monchi an seine zu lang geratene Nase. „Ich schlag mich hier auf niemandes Seite“, meinte der Schwertkämpfer wütend. Lysop wich ängstlich zurück. „Aber-“, brachte er zögerlich hervor. „Nur Nami hat genauso einen Sturkopf, wie Ruffy“, kam es von Zorro und er steckte sein Schwert in die Scheide. „Keiner von uns würde sie überzeugen. Nicht einmal unser Vollidiot von Käpt`n. Selbst, wenn der freiwillig wieder in seinem Bett schlafen würde. Nami würde sich doch sicherlich einfach dazu legen.“ Sanji seufzte. „Der Säbelrassler hat recht.“ Der Koch nahm ruhig eine Zigarette aus seiner Schachtel und zündete sie an. „Sie liebt ihn. Gerade jetzt würde sie ihn niemals im Stich lassen.“ „Meine Rede“, lächelte Robin. „Ihr hättet mal sehen sollen, wie sie sich an seine Hand geklammert hat, obwohl er ihre schon längst zerquetscht hatte.“ Die Schwarzhaarige seufzte nach ihrer Aussage betrübt. Genauso, wie Lysop und Chopper. „Ich glaube, dass ist auch etwas, worüber wir uns Gedanken machen sollten. Sein Zustand wird immer schlechter“, erklärte der kleine Elch mit trauriger Miene. Alle senkten ihren Blick. Keiner konnte auch nur ein Wort sagen. „Wie lang hab ich noch?“, wollte eine männliche Stimme wissen. Mit schockiertem Blick wandten sich die Köpfe der Strohhutbande in die Richtung, aus der die Stimme ihres Kapitäns kam. „Ruffy“, hauchten die Mitglieder, die ihre Stimme nicht verloren hatten. Es war die Frage, die sich keiner traut zustellen. Seit der Diagnose brannte es allen auf den Lippen, doch wollte keiner die erschreckende Antwort kennen. „Du hast noch so lange, wie es braucht, dass alle Träume erfüllt sind!“ Ein wütender Tritt traf den kranken Mann. Ruffy krachte mit voller Wucht gegen die hölzerne Wand. „Das bist du uns allen schuldig.“ Man merkte Sanji immer noch seine Wut an. Eine Wut, die ihren Ursprung in Verzweiflung hatte. Chopper eilte schnell zu seinem Kapitän. Ruffy lag noch immer in den Holztrümmern. Es fiel ihm schwer sich wieder aufzurichten. Eigentlich hatte er schon seine ganze Kraft verbraucht, um vom Krankenzimmer wieder in die Kombüse zu gelangen. „Alles in Ordnung?“, fragte Chopper besorgt und half seinem Kapitän sich aufrecht hinzusetzen. Sofort begann, er den geschwächten Ruffy zu untersuchen. „Tut mir leid“, murmelt Sanji und zündete sich wieder eine Zigarette an. „Schon ok“, kam es leise von Ruffy. Während seiner Untersuchung sah er starr auf seine schlafende Freundin. Er sah den Verband an ihrer Hand. Er musste nicht fragen, um zu wissen, was passiert war. Er schluckte. Sie wurde verletzt und dass durch seine Hand. Er hatte ihr wehgetan. „Alles in Ordnung?“, kam es besorgt von Chopper. Der Schwarzhaarige war nämlich plötzlich kreidebleich geworden. Ehrlicherweise schüttelte der Angesprochene seinen Kopf. „Was ist? Tut dir was weh?“, schrie Chopper schon regelrecht. Ruffy blieb stumm. Er sah immer noch zu seiner Freundin. Der Schiffsarzt folgte seinem Blick. „Keine Sorge, sie schläft nur. Sobald sie aufwacht, wird ihre Hand auch nicht mehr so wehtun.“ Chopper versuchte mit einem Lächeln seinen Kapitän aufzumuntern. Doch es half nicht. „Ich hab wirklich nicht mehr lange zu leben, oder?“, fragte er nun in seiner Melancholie. Der kleine Arzt senkte seinen Blick. „Ich kann es nicht genau sagen. Deine Organe sind sehr kaputt. Es können nur noch Wochen sein. Vielleicht auch noch ein paar Monate. Aber ich glaube nicht, dass es viel länger, als ein Jahr ist.“ Betrübt sah Chopper zu Boden. Er hatte die traurige Wahrheit ausgesprochen. „Ich verstehe“, flüsterte er. Danach herrschte Stille. Eine unangenehme Stille. Tausende Worte wollten ausgesprochen werden. Worte aus Wut, Angst und Trauer. Das Schicksal war definitiv nicht fair. Bei jeder Sekunde, die verstrich, wurde die Situation nur noch angespannter. Doch fand keiner die richtigen Worte. Sie spürten den Plan, den der Kapitän gerade in seinem Kopf schmiedete. Nur, wie konnte man gerade ihn davon abhalten. Vor allem, wenn es doch das einzig Richtige zu sein schien. „Könnt ihr Nami aufwecken?“, fragte Ruffy in einem ernsten Ton. So ein Ton war sonst nur in einem Kampf von ihm zuhören. Sein düsterer Gesichtsausdruck unterstützte seine Absicht. Doch Zorro schüttelte den Kopf. „Lass sie schlafen. Egal, was du zu sagen hast. Das kann bis morgen warten.“ Er sah seinen Kapitän streng an. Dieser nickte zustimmend auf die Worte seines ersten Mitgliedes. „Sanji und ich werden euch beide jetzt ins Bett bringen.“ Mit einer Kopfbewegung deutete er den Schiffskoch zu, er sollte die junge Navigatorin tragen. Sanji nickte zustimmend. Nicht nur, dass in diesem Moment zwischen den sonst so streitlustigen Personen kein Streit ausbrach. Auch war es das erste Mal, dass der Grünhaarige seinen Rivalen bei seinem richtigen Namen genannt hatte. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie wussten, was der Strohhutträger geplant hatte. Es machte nun keinen Sinn mehr für eine Banalität einen Streit anzufangen. Sanji hob sanft und vorsichtig die schlafende Orangehaarige hoch. Zorro legte unsanft seinen Kapitän über seine Schultern. „Zorro, sei vorsichtig mit ihm!“, mahnte Chopper panisch. „Ja, ja, keine Panik. Der kann was ab.“, meinte Zorro desinteressiert. Ruffy konnte nichts anders, ein breites Lächeln zauberte sich auf seine Lippen.   Ruffy wurde unsanft von Zorro neben Nami ins Bett geworfen. „Hey pass doch auf, Marimo“, knurrte Sanji. „Das arme Namilein hätte was abbekommen können.“ „Ist doch nichts passiert. Also stell dich nicht so an, Löffelschwinger“ , keifte Zorro zurück. „Ich stell mich an?“ Sanjis Augenbraue zuckte bedrohlich. Eine kleine Schlägerei entfachte. Ruffy kümmerte sich nicht weiter darum. Die Schmerzen, die von seinem Körper ausgingen, wurden wieder unerträglich stark. Er spürte, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Er würde bald sterben. So wie Chopper gesagt hatte, wahrscheinlich hatte er nicht mal mehr ein Jahr. Er sah seine schlafende Freundin an. Der Versuch über ihre zarten Wangen zu streicheln, gelang ihm erst nach einigen Versuchen. Ihre kalte Haut war so wohltuend an seinen warmen Händen. Seine schwer gewordenen Augenlider fielen zu. Den Lärm den die beiden Streithähne verursachten verstummte langsam in seinen Ohren. Sanfte Atemzüge, die auf seine Haut kamen, betäubten die Schmerzen. Er würde sie alle vermissen. Vor allem sie. Sie am meisten. Doch machte es keinen Sinn mehr die Strohhutbande aufrechtzuerhalten. Mit diesem Gedanken driftete er langsam in das Reich der Träume. „Ich hoffe, Ruffy kann jetzt wenigsten ein bisschen schlafen“, meinte Robin bedrückt. „Ja.“, kam es zögerlich von Lysop. „Er sah richtig fertig aus.“ Chopper seufzte auf. „Ich frage mich nur, warum die Schmerz- und Schlafmittel nicht mehr gewirkt haben.“ Er sah Robin Hilfe suchend an. Nicht, dass er von ihr die Antwort hören wollte, die er sowieso schon kannte. Er wollte hören, dass seine unausgesprochenen Worte falsch waren. Robin sollte ihm sagen, dass Ruffy nicht immun gegen seine Medikamente geworden war, dass Chopper dieses Mal mit seiner Diagnose falsch lag. Kapitel 11: Das Ende der Strohhutbande -------------------------------------- Das Ende der Strohhutbande   Eine undefinierbare Geräuschkulisse drang in seine Ohren. Blinzelt öffnete er seine Augen. Umgeben von Dunkelheit tastete er nach seiner Freundin. „Sie ist nicht da, Ruffy.“, sagte eine ruhige Frauenstimme. Er atmete schwer, aus seiner Nase, aus. Seine Augenlider fielen wieder zu. Ein weiter Luftstrom bahnte sich wieder den Weg aus seiner Nase. Die unzähligen Emotionen in seinen Gedanken bereiteten ihm Kopfschmerzen. Es war schwer sie alle zu sortieren. Eigentlich fast unmöglich. „Alles in Ordnung?“, fragte die Frauenstimme. Sie kam ihm bekannt vor. Nur konnte er sie nicht zuordnen. Deswegen blieb er stumm. Sie seufzte.   Stille. Dunkelheit.   Die Äußeren Begebenheiten spiegelten seine Bewusstsein wieder. Ruffy fühlte sich leer. Die Freude, die verspielte Art, die sonst seinen Charakter prägten, waren wie weggeblasen. Das letzte Mal, als er sich so gefühlt hatte, war, als er mit der schmerzlichen Erkenntnis aufgewacht war, dass sein Bruder vor seinen Augen ermordet wurde. Egal, welchen Verlust er sonst noch erleben musste, seine Freunde waren da. Sonst hatte er immer seine Crew gehabt. Nur dieses eine Mal waren sie nicht da gewesen. Er von so vielen fremden Menschen umgeben, die versuchten ihm Trost zu spenden. Und doch war er allein. Nur warum fühlte er sich jetzt auch so? Nur, weil sie nicht da war? War er deswegen so wütend? Nur weil sie nicht bei ihm war? Er fühlte sich so traurig. So alleingelassen. Zweifelte er deswegen so an seinem Entschluss? Er würde doch so oder so sterben. Nur so konnte er sicherstellen, dass seine Freunden nichts geschah. Vor allem nicht noch , um ihn zu schützen. Er war viel zu krank und schwach, um auch nur noch einen weiteren Kampf zu bestreiten. Egal, wie er es drehte und wendete, es war die richtige Entscheidung.   Doch warum fühlte es sich nur so falsch an?   Er musste die Strohhutbande auflösen. Sich von allen verabschieden. Warum konnte er sich also nicht aufraffen? Er musste doch endlich seiner Crew dieser Entscheidung mitteilen. Er wusste, es war nicht die Krankheit, die ihn in diesem Moment, aufhielt.   Da war was anderes.   Es fühlte sich, wie ein tonnenschweres Gewicht an. Es lag direkt auf seiner Brust. Direkt auf seinem Herzen. Plötzlich bildete sich ihr Lächeln vor seinem inneren Auge ab. Sanjis Worte drangen wieder in sein Bewusstsein.   „Du hast noch solange, wie es braucht, dass alle Träume erfüllt sind.“   Er war es Nami noch schuldig.   Sie hatte immer noch nicht ihren großen Kindheitstraum erfüllt. Das Resultat von ihrem Traum würde er niemals sehen. Er würde nicht mit erleben, wie sie ihre Karte fertigstellte. Obwohl er ihr es doch eigentlich versprochen hatte, als sie zusammengekommen waren. Das imaginäre Gewicht auf seiner Brust wurde immer schwerer.   Es schmerzte.   Diese kleine Erkenntnis tat so verdammt weh. So hart, wie es klang, mit allem anderen konnte er sich abfinden. Alles andere konnte er doch irgendwie akzeptieren. Nur diese minimale Sache halt nicht. Er wollte nicht sterben. Jetzt noch nicht. Nicht bevor, sie ihm ihre Karte präsentierte. Doch er war machtlos. Zu unbedeutend, um sich dem Schicksal entgegen zu stellen. Seine trockenen Augen brannten. Er wollte weinen. Doch er konnte nicht. Er war so wütend auf sich.   Warum konnte er den keine einzige verdammte Träne vergießen?   Nur diese einmal wollte er seinen wahren Gefühlen freien Lauf lassen. Verdammt noch mal, er wollte nicht sterben. Nicht an so einer dämlichen Krankheit verrecken. Es war doch unfair! Chopper war so ein verdammt guter Arzt. Nur dagegen konnte er nichts tun? Warum gab es den kein Allerheilmittel? Halt Stop! Es war doch Choppers Traum jede Krankheit auf diesem Planeten heilen zu können. War es nicht unfair von ihm Chopper keine Chance zu geben? War es nicht irgendwie feige jetzt schon aufzugeben?   Nur weil Chopper jetzt noch kein Heilmittel gefunden hatte, hieß es doch nicht gleich, dass er es nie finden würde. Vor allem hieß es nicht, dass er es nicht rechtzeitig schaffen konnte. Die Hoffnung in ihm erweckte ein neues Gefühl in ihm. Sein Magen knurrte. „Hunger?“, gluckste die Frauenstimme. „Ja.“, kam es kläglich und doch vergnügt von ihm. „Kein Wunder, du hast ja fast zwei Wochen durchgeschlafen.“, antworte die Stimme, welche er als die von Robin identifizierte. „Was?“, schrie er entsetzt und richtete sich mit einem Satz auf. „Ich muss dich enttäuschen.“, sagte Robin ruhig. „Abendessen gibt erst, wenn unser Herr Koch, unser Herr Schiffsarzt und unsere Frau Navigatorin wieder da sind.“ Ruffy seufzte enttäuscht. Robin gluckste erneut.   Sie öffnete die Vorhänge und endlich drang Licht in die Dunkelheit. „Ich hoffe, du bist unsere Frau Navigatorin nicht böse.“, meinte die Schwarzhaarige sanft. „Wir haben sie nämlich weggeschickt. Der Trauerkloß war nicht mehr zu ertragen. Und wir dachten, etwas Ablenkung tut ihr vielleicht ganz gut.“ Ruffy entgegnete dieser Erklärung ein heftiges Kopfschütteln. „Sie wird sicher schmollen, wenn sie wieder da ist. Sie wollte unbedingt da sein, wenn du aufwachst.“ Der Strohhutträger schwieg. „Sie ist nämlich auch nur mitgegangen, weil wir nicht damit gerechnet haben, dass du jetzt schon aufwachst. Wir konnten sie davon überzeugen, dass sie sich nützlicher machen würde, wenn sie jetzt mitgeht Medikamente kaufen.“, Robin redet ruhig weiter. Jedoch blieb er immer noch stumm.   Mit einem Ruck ließ er sich wieder auf die Matratze fallen. „Alles in Ordnung?“, fragte Robin besorgt. „Sie ist mir doch nicht böse, oder?“, fragte er, anstatt auf ihre eigene Frage zu antworten. Er erntete einen verwunderten Blick. „Wegen ihrer Hand.“,fügte er hinzu. „Deswegen machst du dir Sorgen?“, stellte sie erstaunt fest. Seine Augen folgten ihr. Er verstand nicht, worauf sie hinaus wollte. Sie schritt auf ihn zu, setzte sich auf seine Matratze und legte ihre Hand auf seine Stirn. „Du bist immer noch ganz schön warm.“, sprach sie für seinen Geschmack zu gedankenverloren. Seine Augen folgten weiterhin aufmerksam ihren Bewegungen. Sie legte ihm ein kaltes Tuch auf seine Stirn. Es war unangenehm kalt. Er konnte nicht anders, er musste seine Augen für einen kurzen Moment schließen. Ihm fehlte Nami. Auch wenn ihre Körpertemperatur deutlich kälter war, so war sie doch tausendmal angenehmer. Ein merkwürdiger Laut entwich seiner Kehle. „Nami ist mir wirklich nicht böse?“ Robin lächelte und mit einem feuchten Waschlappen entfernte sie den Schweiß aus seinem Gesicht. „Nein, dir ist sie nicht böse.“, erklärte sie, „Eher sauer auf uns, weil wir dich hier her verfrachtet haben.“ Ruffy blickte sich im Raum um. Langsam realisierte er, dass er zwar im Mädchenschlafsaal eingeschlafen war, jedoch wieder im Krankenzimmer aufgewacht war.   Robin zog die Decke weg. Er fröstelte. Seine Kleidung war durchgeschwitzt. Robin richtet ihn auf und half ihm sein T-Shirt auszuziehen. „Ich hab ihr doch nicht wieder-“, aufgrund ihrer heftigen Kopfbewegung beendete er seinen Satz vorzeitig. Ein erleichtertes Seufzen entwich seiner Kehle. Danach zuckte er kurz auf. Der kalte Lappen auf seine Rücken ließ ihn so erschaudern. „Du hast richtig hohes Fieber bekommen. Wir hatte echt Angst, dass du jetzt schon stirbst. Deswegen wollten wir dich dauerhaft bewachen.“, erläuterte sie. „Was hätte das für einen Unterschied gemacht?“, seine Stimme klang doch irgendwie deprimiert. Robin wusch weiter seinen Rücken. „Nami war auch nicht so ganz davon begeistert.“, erklärte Robin einfach weiter. „Sie wollte sich alleine um dich kümmern. Aber ab Tag Nummer drei war dass schon nicht mehr möglich. Sie war viel zu müde.“   „Außerdem hat sie viel geweint, oder?“, meinte Ruffy plötzlich. Auch wenn er Robin nicht sah, so spürte er doch, dass sie zögerlich nickte. Er seufzte. „Ich glaube, ich hab das mitbekommen.“, seine Stimme war traurig. Robin fing an seine Brust zu waschen. „Kann gut sein. Du bist immer sehr unruhig geworden, so bald sie weinerlich geworden war.“ Er blieb weiterhin Stumm. „Aber irgendwie konntest du dich auch nicht entscheiden. War sie dann weg, bist du genauso unruhig geworden, wenn nicht sogar mehr. Das hat erst später nachgelassen.“, erklärte sie weiter. Ein quengeliger Laut vor Müdigkeit kam über Ruffys Lippen. Robin tupfte mit einem Handtuch seine Oberkörper trocken. „Ich verstehen, nur nicht, warum du sie nicht heiraten willst.“, kam es plötzlich aus Robins Mund. Er atmete genervt aus. „Wegen deiner Freiheit, ich weiß.“, sprach sie und suchte ihm ein frisches T-Shirt raus. „Nur frage ich mich wirklich, was sich daran ändern würde. Sie bringt dich an jedes Ziel, an, dass du willst. Mehr Freiheit kann dir doch keine Person geben, oder?“Sie zog ihm das Oberteil an. Ruffy war verdächtig ruhig geworden. „Eine Ehe würde doch einfach nur das Versprechen unterstützen, dass ihr euch so wieso schon gegeben habt.“ Er senkte traurig den Blick. Schweigsam betrachtete er seinen Körper.   „Er ist wach!“, schrillte eine Stimme über das Deck. Ihre Stimme. Im nächsten Moment knallte schon die Tür zum Krankenzimmer auf. „Ruffy!“, kam es freudig von seiner Navigatorin. Stürmisch war sie um seinen Hals gefallen. „Endlich bist du wieder wach.“ Sie drückte dem verdutzten Ruffy ihre Lippen auf die seinen. „Wie geht es dir?“, fragte sie besorgt, als er ihren Kuss nicht erwiderte. Sie wollte sich wieder aufrichten, doch er hielt sie fest. „Jetzt wieder besser.“, hauchte er ihr diese Lüge ins Ohr. Keinesfalls wollte er sich anmerken lassen, dass das Gegenteil der Fall war. Er hatte ihre glasigen Augen sofort bemerkt. Als sie ihn berührt hatte, hatte er auch ihren Verband bemerkt. Es schmerzte. Diese Erkenntnis war grausam. Sie litt wegen ihm. Nur, weil er zu schwach war. Nur weil er diese dämliche Krankheit hatte.   Er konnte nicht von Reue sprechen. Diese Symptome, die Krankheit hatte er nur bekommen, um seine Freunde unzählige Male zu beschützen. Jeder einzelne Kampf, den er bestritten hatte, hatte immer seinen eigenen Grund gehabt. Nie war er grundlos an seine Grenzen gegangen. Niemand durfte seinen Freunden leid zufügen. Doch war es jetzt anders. Er war es, der seinen Freunde leid zufügte. Er spürte, wie seine Freundin sich von ihm löste. Sie setzte sich an seine Bettkante. Bewusst wandte sie ihm den Rücken zu. Ruffy öffnete den Mund. Er wollte eigentlich etwas sagen, doch seine Schuldgefühle hemmten ihn. „Warum lügst du?“, fragte sie ohne den Blick zu ihm zu wenden. Ruffy war noch nie ein besonders guter Lügner gewesen. Deswegen war es nicht nur für Nami eine Leichtigkeit diese zu durchschauen. Ruffy richtet sich auf. Auf seinen Knien gestützt lehnte er sich zu Nami und schloss seine Arme um ihren Oberkörper. „Tut mir leid.“, murmelte er in ihre Halsbeuge. Bevor er seinen Kopf wieder hochrichtete, hinterließ er einen Kuss. Eigentlich wollte er den vertrauten Augenblick dieser Umarmung länger genießen, doch ein unangenehmes Kratzen machte sich in seinem Hals breit. Er konnte den Hustenreiz gerade so lange ertragen, um sich von seiner Navigatorin abzuwenden. Seine Lungen fühlten sich so an, als würden sie sich zusammenpressen. Es fühlte sich so an, als würde er von innen verbrennen. Der Kapitän kauert sich auf dem Krankenbett zusammen. Der Husten ließ sich nicht stoppen. Es erschwerte ihm die nötige Aufnahme von Sauerstoff. Das einzige Beruhigenden in diesem Moment war ihre Hand, die vorsichtig über seine Wangen strich. So vorsichtig und sanft. Panisch japste er nach Luft. „Alles wird gut.“, versuchte Nami ihn zu beruhigen. Leider drang die Botschaft nicht in seine Ohren. Sein Hustenanfall ließ nur sehr langsam nach. Regungslos und erschöpft lag der Strohhutjunge auf seinem Bett.   Die regelmäßigen Erhebungen seines Brustkorbs waren nur noch das einzige Indiz, das er noch unter den Lebenden weilte. Seine Navigatorin wich doch ganze Zeit nicht von seiner Seite. Seelenruhig blieb sie an seinem Bett sitzen. Sie hatte in den vergangen 14 Tagen gelernt, dass sie Ruhe bewahren musste.   Seinetwegen.   Sein Gesundheitszustand verschlimmerte sich nur noch, wenn sie so panisch wurde. Chopper hatte ihr erklärt, dass der junge Kapitän nur so stark, darauf reagiert, weil er unterbewusst nur noch gewaltsamer gegen seine Anfälle wehrte. Sanft streichelte die junge Navigatorin seine rabenschwarzen Haare von seiner verschwitzten Stirn. Er versuchte ein Lächeln auf seine Lippen zu zaubern. Doch sämtliche Magie, die sein Lächeln ausmachte, war verfolgen. Hoffnung war das, was jetzt jeder in der Crew brauchte. Jedoch ohne diese magische Wirkung seines Lächelns unmöglich. Salzige Tropfen landeten auf seinem Gesicht. Seine Pupillen suchten die Quelle, der immer mehr werdenden Träne. Es war eigentlich eine unnütze Geste. Auch wenn, diese Tränen stumm waren, wusste er, wer sie vergossen hatte. Nami schaffte es nicht länger ihre Emotionen zu unterdrücken. Seine Hand umklammerte ihr linkes Handgelenk, welches auf seiner Matratze abgestützt war. „Geh!“, befahl er ihr schwach. Ihre Augen blinzelten verwirrt. „Geh.“, wiederholte er. Ihr Blick senkte es. „Na gut.“, begann sie und richtete sich auf. „Wir holen dich, wenn das Essen fertig ist.“ Er ließ sie los. Einen kurzen Moment blieb sie stehen. Doch er blieb stumm.   Robin bereitet noch eine weitere kalte Mullbinde vor. „Dann ruh' dich nicht ein bisschen aus.“, sagte die Schwarzhaarige lächelnd. Sie legte ihm die kühlenden Tücher um seinen Körper. „Bleib noch, bitte.“, sagte er und schloss die schmerzenden Augen. „Mh?“, kam es verwirrt von der Archäologin. Sie konnte nicht verstehen, warum er die Frau, die er liebte, wegschickte und sie bat zu bleiben. „Ich kann sie nicht heiraten.“, kam es gedankenverloren von seinen Lippen. Robin lies sich auf seinen Stuhl nieder. Sie befürchtete, dass dies ein längeres Gespräch werden würde. Dennoch schwieg sie vorab und wartete geduldig, bis der junge Kapitän weitersprach. Er öffnete seine Augen einen Spaltbreit. „Ich mach sie unglücklich.“ Er schloss seine Augen wieder. Es kostete ihn zu viel Kraft. „Glaubst du das den wirklich?“, hakte Robin nach. „Mh?“, kam es zu erst von doch dann antwortete er mit einen Zögerlichen „Ja.“ Robin lächelte. „Komisch. Ich hab Nami in den letzten beiden Wochen gerade zum ersten mal wieder lächeln gesehen. Aber wenn du meinst, dass das unglücklich ist. Naja dann kann man ja auch nichts machen.“ Ruffy senkte seinen Kopf betrübt. Er wusste nicht, was er der entgegen bringen sollte. Nach einem kurzen Schweigen murmelte er: „Sie weint. So oft. Meinetwegen.“ „Nein, tut sie nicht.“ kam es bestimmend von Robin. „Sie weint wegen deiner Krankheit. Niemals deinetwegen. Sie weint aus Angst, den Mann zu verlieren, der sie so glücklich macht. Das solltest du eigentlich wissen.“ Freundlich lächelte sie ihren sterbenskranken Kapitän an. Er dreht seinen Kopf in ihre Richtung. „Ich...“, begann er, wurde jedoch von seiner Mitstreiterin unterbrochen. „Du willst dich von ihr trennen, nicht wahr?“, ihre Stimme klang, im Gegensatz zu ihrer Aussage, überhaupt nicht ernst. „Habe ich überlegt, ja.“, gestand er. Seine Stimme spiegelte seinen deprimierten Gemütszustand wieder. „Wegen deiner Entscheidung die Bande aufzulösen?“, fragte Robin direkt und ruhig. Gar nicht ruhig schreckte Ruffy auf. Der Schock ließ seine Schmerzen für einen minimalen Moment vergessen. „Woher weißt du das?“, kam es verwirrt von seinen Lippen. „Wir kennen dich einfach.“, lächelte sie sanft. „Mh“, machte Ruffy und ließ sich wieder auf Bett fallen, „Das meinte Zorro also.“ Er rief sich Zorros Wort ins Gedächtnis.   „Lass sie schlafen. Egal, was du zu sagen hast. Das kann bis morgen warten.“   „Ihr wisst es also“, murmelte er. Dann sprach er etwas lauter: „Warum seid ihr dann noch hier?“ „Ruffy, wir akzeptieren deine Entscheidung. Keine Fragen!“, begann sie mit ihrer Erklärung. „Nur widersprechen wir dir! Das haben wir schon besprochen. Das sind wir uns alle einig.“ „Ich kann nicht mehr kämpfen!“, sagte bestimmend. „Im Moment bin ich einfach nur eine Last für euch. Außerdem haben doch alle eigentlich ihre Träume erfüllt.“ „Alle außer Nami und Chopper.“, korrigierte ihn Robin. „Außerdem ist bei Lysop und Franky der Weg das Ziel. Und mal ganz ehrlich nur, weil Lysops Kopfgeld nun 500 Millionen beträgt, heißt das noch lange nicht, dass er ein tapfere Krieger des Meeres ist.“ Sie zwinkerte ihm zu. Diese Aussage brachte sogar den sterbenskranken Mann zum Lachen. Doch dieser Moment war genauso schnell verfolgen, wie er gekommen war. „Robin, ich würde viel lieber Abenteuertour, als zu sterben. Doch es geht nicht mehr. Ich will ihre Karte ja noch sehen. Ich hab es ihr schließlich versprochen, als wir zusammengekommen sind.“ Robin lauscht seine Worten geduldig. „Und Choppers Traum?“, hakte sie nach. Ruffy schwieg. „Ich verstehe.“, kam es traurig von Robins Lippen. „Du glaubst schon lange nicht mehr daran, dass er dich heilen kann.“ Eine kurze Pause folgte nach diesem Statement. Schlussendlich ergriff Ruffy das Wort. „Das ist es nicht.“, begann er nun, „Nur Chopper konzentriert sich zu sehr darauf, dass ich wieder gesund werde. Er gibt seinen Traum für mich auf. Das will ich nicht.“ „Das stimmt nicht! Das weißt du!“, schrie sie ihn regelrecht an. „Chopper hat nur einen Grund, warum er seinen Traum jetzt schneller erfüllen muss. Deswegen ist er so ehrgeizig. Außerdem glaube, ich da ist eine andere Person, um die du dir mehr sorgen machen solltest.“ Ruffy setzte einen betrübten Gesichtsausdruck auf.   „Wo ist Chopper denn eigentlich?“, fragte er nun. Langsam fing sich der Kapitän anzufragen, wo sich der Schiffsarzt aufhielt. Schließlich war das doch sein Arbeitszimmer. Auch wenn Chopper ihn in Ruhe schlafen lassen wollte, nach Namis Gebrüll sollte doch jeder mitbekommen haben, dass er wieder wach war. Robin hatte ihm ja auch noch mal bestätigt, dass der Schiffsarzt erpicht darauf war, ein Heilmittel zu finden. „Der hat sein Labor in die Küche verfrachtet. Damit du in Ruhe schlafen kannst.“ Ruffy atmete laut aus seiner Nase aus. Robin wusste nicht, ob er wütend war oder ihn ein anderes Gefühl quälte. „Er macht dir sicher gerade neue Medikamente.“, lächelte sie. Er schnaubte ein weiteres mal aus seiner Nase und dann blieb er schweigend auf seinem Bett liegen. Seine Gedanken sortierten die Informationen dieser Unterhaltung. „Selbst wenn Chopper es schaffen sollte. Solange ich krank bin, bin ich nur eine Last für euch.“ „Eine Last? Keine Frage! Das bist du!“ Ruffy blinzelte bei ihren Worten. Er hätte jetzt doch tröstende Worte von ihren Lippen erwartet. Er setzte sich auf und öffnete den Mund. Eigentlich wollte er etwas sagen, doch das Lächeln der Archäologin irritierte ihn. „Wir haben auch darüber gesprochen. In dieser Sache sind wir uns alle einig.“, sagte sie in einem merkwürdigen freundlichen Ton. Ruffy sah sie verwirrt an. Er konnte sich keinen Reim auf ihre Worte bilden. Was zum Teufel wollte sie ihm damit sagen? Wenn sie sich doch alle einig waren, dass seine Krankheit nur eine Last war, warum wollten sie seine Entscheidung nicht akzeptieren?   Ein merkwürdiger Stich machte sich in seinem Herzen breit. Es hieß auch das Nami, die Liebe seines Lebens, in als Last betrachtete. So sahen also ihre wahren Gefühle aus. Die Erkenntnis brachte schleichend eine kleine Depression in seine Gefühlswelt. Nichts auf dieser Welt schmerzte mehr, als dieses Gefühl. Keine Wunde konnte für diesen Schmerz jemals Konkurrenz sein. Liebe. Ja, er liebte sie so sehr, dass alleine der Gedanke daran, sie könnte, ihn als Last betrachten, so extrem schmerzte. Es löste dieses depressive, leere Gefühl in ihm aus. Er war kraftlos. Er war machtlos. Nur noch eine leere Hülle seiner Selbst. „Du hast keine andere Wahl.“, lächelte Robin ihn an. „Mh?“, folgte der fragende Laut aus seiner Kehle. „Hast du mir mal wieder nicht zu gehört?“, kicherte die Schwarzhaarige amüsiert. „Ja.“, gestand Ruffy in lockeren Ton. Er wirkte doch auch irgendwie uninteressiert. Robin seufzte. „Herr Kapitän, wir, deine untergebene Crew, haben beschlossen, dass wir die Crew, uns auflösen werden, für die Zeit, bis du wieder gesund bist. Keiner von uns akzeptiert, deine Entschluss, die Bande für immer aufzulösen. Wir haben dir Treue auf Ewigkeit geschworen. Keiner würde dir jemals verzeihen, wenn du jetzt einfach so stirbst. Du musst wieder gesund werden. Oder wir reden nicht mehr mit dir, sobald wir uns in der Hölle wieder treffen. Du hast also keine andere Wahl.“, sie zwinkerte ihm zu.   Ruffy konnte einfach nicht anders. Er musste breit grinsen. Aus diesem breiten Grinsen wurde ein herzliches Lachen. „Und Nami?“, fragte er nach einer Weile. Er war neugierig. Er wollte sie an seiner Seite haben. Auch, wenn er definitiv verstehen konnte, wenn sie sich in dieser Zeit, um ihren Traum kümmern würde. Ja, und sobald sie sich wieder sehen werden, wird sie ihm stolz die Karte präsentieren. Obwohl er sich doch gerade eingestand, er wollte eigentlich bei ihrer Reise dabei sein. „Sie meinte, dass wenn man nicht auf die aufpasst, du irgendeinen Blödsinn anstellst. Also wollte sie wohl diese quälende Aufgabe übernehmen.“, sprach sie in so einem ironischen Ton, dass sogar Ruffy es verstand. Er lachte. Ja, das klang nach seiner Navigatorin. „Sie bleibt bei mir.“, meinte er glücklich. „Ist ja auch Befehl des Kapitäns.“, sagte Robin und zwinkerte ihm erneut zu. „Genau! Ich werde meinen Entschluss heute noch mal bei dem Essen offizielle verkünden.“ Robin lächelte ihn an. „Und eure Hochzeit feiern wir dann vorher?“, fragte Robin hoffnungsvoll. „Es wird keine Hochzeit geben.“, kam es nun streng und wütend zugleich von dem kranken Kapitän, „Und ich diskutiere auch nicht mehr mit dir darüber! Nami hat es doch auch akzeptiert.“ Robin behielt auch bei diesem unfreundlichen Ton ihr Lächeln auf ihren Lippen. „Ja, genau, so wie du akzeptiert hast, dass ihr nie Kinder haben werdet.“ In Ruffys Mimik zeigte sich eine Spur von Enttäuschung ab. „Sie hat immer gesagt, dass sie keine Kinder will.“ „Ja, weil es zu gefährlich ist. Aber du weißt genauso gut, wie ich , dass sie Kinder liebt. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie eigentlich auch gerne, welche hätte.“ „Nein, das stimmt nicht!“, meinte Ruffy empört. „Ich habe ihr immer gesagt, dass ich nichts gegen eigene Kinder hätte. Sie sträubt sich so dagegen. Ist ja auch nicht, so als hätte ich nicht versucht, uns heimlich ein Kind zumachen. Aber Nami passt auf wie ein Luchs. Und die Köpfnüsse haben auch echt wehgetan.“ Er lächelte verschmitzt.   Robin tat es irgendwie leid, dass sie plötzlich so losprustete. Jedoch war die Vorstellung, wie ihr Kapitän versuchte Verhütungsmittel zu sabotieren, einfach nur zu göttlich. Seine schwarzen Augen musterten sie skeptisch. „Alles in Ordnung, Robin? Oder soll ich Chopper holen?“, seine Stimme klang wirklich besorgt. Ein weiteres Mal musste Robin kichern, doch dann fing sie sich wieder. Nun wurde ihr Ton wieder ernster: „Du akzeptierst also doch ihre Entscheidung?“ Der junge Mann blickte zu Seite und brachte betrübt über seinen Lippen: „Ich hab ja wohl keine andere Wahl.“ „Da hast du deine Antwort, warum sie das mit der Hochzeit akzeptiert.“, weißte sie ihn darauf hin, dass Nami seine Entscheidung nur akzeptierte, weil sie keine andere Wahl hatte. Er ließ einen betrübten Laut von sich hören. Er verstand, was Robin meinte, mit der Entscheidung seiner Navigatorin keine Kinder zubekommen, war er auch nicht besonders glücklich. „Warum sollte ihr den eine Ehe so wichtig sein?“, fragte er, so ganz wollte es ihm nicht einläuten, warum Nami gerade, so etwas Banales wichtig sein sollte. „Es macht einfach einen Unterschied, ob ihr nun Freund und Freundin seit, oder Mann und Frau.“, begann Sie mit ihre Erklärung. „Sie wäre offiziell die Frau an deiner Seite, mit deinem Nachnamen und somit immer ein Teil von dir.“ „Ein Teil von mir.“, murmelte er gedankenverloren. Er öffnete noch einmal seinen Mund, wollte etwas sagen, doch das Klopfen an der Tür hielt ihn davon ab.   „Ruffy bist du noch wach?“, fragte Chopper Stimme vorsichtig durch die Tür. Mit einem knappen „Ja“ beantwortete der Angesprochene die Frage knapp. Zu weiteren Worten war aufgrund eines starken Hustenanfalls nicht mehr in der Lage. „Die Frage, ob es dir besser geht, kann ich mir wohl sparen.“, murmelte der Schiffsarzt betrübt. „Was gibt es den?“, krächzte Ruffy. Der kleine Elch bereite seine Untersielen aus. „Ich möchte dich Untersuchen.“, sagte er fast beiläufig, „Und dir deine Medikamente geben.“ Chopper warf der Archäologin einen vielsagenden Blick zu. „Ja, Ja, Ich geh schon.“, meinte die schwarzhaarige Frau und stand auf. Sie wollte den Raum eigentlich schon verlassen, doch ihr Kapitän sprach noch einmal ihren Namen. „Ja?“, wandte sie sich mit einem Lächeln zu ihm. „Ich denke darüber nach.“, sagte er und schenkte der Frau ein Lächeln. Robin legte erneut ihre Hand auf den Türknauf. „Ach Robin.“, begann Ruffy erneut. „Kannst du gleich Lysop vorbei schicken?“ „Ja, mach ich, Käpt'n“, antwortete sie ihm und Schritt nun endlich aus der Tür hinaus.   Ein weiteres Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. „Na hast du uns belauscht?“, fragte sie freudig und setzte sich neben die junge Frau. Nami saß mit angezogenen Knien an der Wand gelehnt, ihr Gesicht war in ihren Knien vergraben. „Ok, dann ist es wohl raus. Ja, Ruffy und ich haben eine Affäre.“, beichtete sie. Doch auch dieses Mal erhielt Robin keine Reaktion. „Warum sitzt du hier?“, fragte die Schwarzhaarige nun besorgt. „Ich wusste nicht, wo ich sonst hin sollte.“, es war kaum mehr als ein betrübtes Flüstern, dass aus Namis Mund kam. „Aja.“, bemerkte Robin, „Unser Schiff ist ja auch so klein.“ Wieder antwortete Nami nicht. „Du hast gehofft, dass er dir nachläuft.“, stellte die Ältere fest. „Kann sein.“, Nami versuchte, so gleichgültig, wie möglich zu klingen. Doch konnte man klar und deutlich heraushören, dass sie es gehofft hatte, dass er sie wieder zurückholte. „Ihr beide.“, seufzte Robin, „Ihr macht es euch komplizierter, als es ist.“ Die Angesprochene wandte sich zur Archäologin, ihre Lippen blieben jedoch geschlossen. „Er wollte sich von dir trennen.“, erklärte die Schwarzhaarige. „Das hab ich befürchtete.“, Nami vergrub wieder ihr Gesicht in ihren Knien. „Vielleicht ist es auch besser so.“ Robin prustete los. Nami sah sie verwirrt an. „Das glaubst du doch nicht wirklich, oder?“, fragte sie nun. „Er ist nicht mehr glücklich mit mir.“ „Er ist überglücklich, dass du bei ihm bleibst und deinen Traum für ihn pausiert.“ Nami schluckte: „Ohne ihn möchte ich meinen Traum nicht erfüllen. Ohne ihn kann ich das auch nicht. Ohne ihn wäre mein Traum einfach unvollständig.“   In Robin Gesicht erkannte man, dass sie keineswegs überrascht war, über dieses Geständnis. Es war etwas, dass jeder in der Crew bemerkt hatte, nur Ruffy aus irgendeinem Grund nicht. Vielleicht war er immer noch blind vor Liebe. Die rosarote Brille des Verliebtseins nahm ihm noch mehr Realität, als sein kindliches Auftreten. Ein Realist, wie Nami, an seiner Seite war doch die perfekte Ergänzung für diesen charakterlichen Defizit. Und wenn man es genau nahm, war der verspielte Strohhutträger ihre perfekte Ergänzung. Die Realität war grausam und gemein. Eine Flucht davor schien unmöglich zu sein. Nur mit Ruffy an ihrer Seite, war es einfach, als die Aufnahme von Sauerstoff. Somit war es kein Wunder, dass die junge Frau ihren Traum aufgeben hatte.   Wie sollte sie den so eine schwierige Aufgabe, wie ihren großen Kindheitstraum, ohne ihn erfüllen?   Nami arbeitet schon seit Monaten nicht mehr an ihrer eigenen Weltkarte. Ihre Zeichenutensilien waren fein-säuberlich in ihrem Pult verstaut und unberührt. All die Zeit, die ihr zur Verfügung stand, opferte sie für den Genuss der Anwesenheit ihres Kapitäns. Es war ungewiss, wie viel Zeit sie noch mit ihm verbringen konnte. So wollte sie keinesfalls einen wertvollen Augenblick verschwenden, für so etwas Banales, wie ihren Traum. Auch sprach, die junge Frau, sollte es einmal so weit sein, dass die Strohhutbande mangels leitender Kraft, sich auflösen würde, würde sie wieder zurück in ihr Heimatdorf ziehen und ihrer älteren Schwester in ihrem Unternehmen unterstützen. Bellemere, so hieß, das Orangenimperium, dass von Nojiko aufgezogen wurde. Es war Namis schrecklicher Realismus, der sie über dieses furchtbare Zukunft nachdenken ließ. Eine Zukunft, in der ein zusammen sein, mit der Strohhutbande nicht mehr möglich schien. Hass war zwar das falsche Wort, doch für diesen Gedankengang der Navigatorin löste ein ähnliches Gefühl in den Mitgliedern der Strohhutbande aus. Keiner wollte auf dem Höhepunkt ihrer Reise so ein abruptes und schreckliches Ende wahrhaben. Diese Piratenbande, welche für jeden Einzelnen schon zu einer Familie geworden war, sollte nicht nur eine Zweckgemeinschaft für ihre Kindheitsträume sein.   „Weißt du, ich glaube Ruffy überlegt sich das noch mal mit eurer Hochzeit.“, zwinkerte Robin der Orangehaarigen zu. Nami musterte sie verwirrt. Doch die Verwirrung wurde schnell von Zorn übertüncht. „Misch dich da nicht ein.“, keifte Nami nun. Die Jüngere der beiden Frauen war aufgesprungen. Nami hatte keinerlei Ambitionen diese Unterhaltung weitergehend fortzuführen. „Ich verstehe euch nicht.“, sagte Robin ruhig, nachdem Nami sich einige Schritte von ihr entfernt hatte. Nami erstarrte in ihrer Bewegung, als hätte die Schwarzhaarige ihr gegen über eine Todesdrohung ausgesprochen. Mit ruhiger Stimme fuhr sie fort :„Ich weiß genau, dass du so gerne Kinder haben würdest. Doch du weigerst dich so dagegen, als würde es deinen Tod bedeuten.“ Robin sprach auch weiter, als Nami ihren Mund öffnete, um eine Verteidigung zu formulieren. „Du brauchst es auch nicht auf Ruffys Krankheit zuschieben, jeder hier weiß, dass du auch keine wolltest, als er noch kerngesund war.“ Nami schwieg. „Genauso verrückt ist Ruffy. Er heiratet dich nicht, nur weil er damit eine Verpflichtung eingeht, die ihm ein Stück seiner Freiheit raubt. Und jeder weiß, auch er, dass er dich niemals hintergehen könnte. Dafür liebt er dich viel zu sehr. Und mal ganz ehrlich unser Kapitän ist auch kein Mensch, der Frauen, wie Trophäen sammelt.“ Robin musste selber über diese absurde Vorstellung kichern. Jedoch Nami zeigte keinerlei Reaktion. Sie wandte ihren Blick auf das weite Meer. „Es fühlt sich an, als würde er mich betrügen.“, ihre Stimme war kaum, mehr als ein Flüstern. „Jeden Tag seit dieser dämlichen Krankheit fühle ich mich von Ruffy betrogen.“ Robins Lächeln wich aus ihrem Gesicht. „Uns geht es ähnlich. Keiner von uns will, dass unser Kapitän stirbt. Keiner möchte ihn verlieren.“ Nami blickte betrübt zu Boden. Es sollte nicht egoistisch klingen, aber sie hatte selten an die Gefühlswelt ihrer Freunde gedacht. Robin lächelte wieder. „Außerdem wären wir alle glücklich, wenn ihr wieder so frisch verliebt währt wie früher. Es fehlt richtig, sich darüber so amüsieren, wie ihr beide keine Sekunde voneinander lassen könnte.“ Nami gluckste. „Übertreib doch nicht so.“, kicherte die junge Frau nun endlich mal wieder fröhlich. „Sie übertreibt nicht.“, mischte sich der Scharfschütze in einen theatralischen Ton ein. Nami blickte ihn verdutzt an. Sie öffnete ihren Mund. Eigentlich wollte sie den langnasigen Mann widersprechen, doch Lysop schien sie nun zu ignorieren. „Was wolltest du?“, fragte er nun die Schwarzhaarige, welche ihn mit ihren Teufelskräften zu sich gebeten hatte. „Ich nicht. Unser Kapitän möchte dich sprechen.“ Lysop schluckte. Er konnte sich bei bestem Willen nicht vorstellen, was sein bester Freund jetzt noch von wollte. Ohne ein weiteres Wort betrat er ängstlich das Krankenzimmer. „Was will Ruffy von Lysop.“, fragte Nami neugierig. Doch Robin zuckte ahnungslos mit den Schultern.   „Ruffy das kann ich nicht annehmen.“, hörte man die entsetzte Stimme des Scharfschützen durch die Tür.     Kapitel 12: Die Wahrheit ------------------------ Die Wahrheit   Nami schluchzte immer noch in die Arme des Marineadmirals. Immer wieder wiederholte sie ihren letzten Satz. „Warum hast du ihn nicht aufgehalten.“ Der junge Mann konnte nicht andere und legte seinen Arme, um die weinende, schwangere Frau. Als er die diebische Katze zum letzten Mal gesehen hatte, schlief diese tief und fest in der kleinen, einsamen Holzhütte auf der letzten Insel der Grandline: Unicorn, ein wahres Tropenparadies. Es gab keinen Ort, der schöner auf diesem Planeten war. Die Reinheit dieser Insel ließ sich locker leicht durch die umständliche Reise dort hin erklären. Corby hatte sich nie gewundert, dass sich der König der Piraten dort versteckt hielt. Selbst diejenigen, die wussten, dass er sich dort verstecken hielt, konnten ihn nicht dort erreichen. Nur sehr wenige Menschen auf diesem Planeten kannten das Geheimnis, wie man zu dieser Insel kam. „Es tut mir leid.“, hauchte er. „Ich wollte niemals, dass er stirbt. Gerade ihm hab ich so viel zu verdanken. Aber es war seine Entscheidung.“ Corby schluckte. Seine Entschuldigung klang, wie er fand, wie eine schlecht ausgedachte Notlüge. Dennoch entsprach es der Wahrheit. Zu mindestens zum größten Teil. Es gab eine einzige Sache, die der jungen Frau verschwieg. Corby kannte das Geheimnis, um die wahren Beweggründe des Piratenkönigs. Nur wollte, beziehungsweise konnte er ihr die ganze Wahrheit über diese grausam Entscheidung seines Freundes nicht erklären. Corby war sich sicher, dass die junge Frau an dieser Wahrheit zerbrechen würde.   Die Kraft aus Namis Beinen lies nach. Sie konnte nicht mehr ihr eigenes Gewicht und das ihrer ungeborenes Baby tragen. So sackte die junge Frau weinend zusammen. „Nami!“, schrien alle umstehenden Personen besorgt. Stürmisch waren die vier Personen zu der jungen Frau gestürmt. Nur Helmeppo stand unbeeindruckt neben seinem Kameraden. Er hatte nicht viel mit der Strohhutbande zu tun. Es gab nicht viel, wofür er diesen Piraten dankbar sein konnte. Es war eigentlich nur, dass er sich mit Corby angefreundet hatte. Die Tyrannei seines Vaters war er zwar auch entkommen. Jedoch musste er ehrlicherweise gestehen, dass sie ihm nie viel ausgemacht hatte. Eigentlich hatte er bei dieser Geschichte ein sehr gutes Los gezogen. Er, der Sohn des Großen Kapitän Morgans. Eine Triumph, den er sehr gerne für seinen Vorteil ausgenutzt hatte. Ruffy und Zorro hatten ihm damals nur gezeigt, dass es ihm Leben nichts Wertvolleres gibt, als seine Ziele durch seine eigenen Kräfte zu erreichen. Im Vergleich zudem, was Strohhut Ruffy für seinen besten Freund getan hatte, war es eine Kleinigkeit. Schließlich war es Corby gewesen, der zwei Jahre lang unter der grausamen Alvida gelitten hatte. Ein Laufbursche für die Wünsche dieser grausamen Piratin und ihrer Gefolgsleute, war er gewesen. Schlussendlich wurde Corby von der Laune des damaligen Neulings gerettet. Natürlich war der jetzige Marineadmiral ihm zu unendlichen Dank verpflichtet und fühlte sich verantwortlich für den ungeborenen Spross seines Freundes. Auch Garp dieser alte Knacker konnte Corby und ihn definitiv belügen. Sie haben ihre Ausbildung bei ihm absolviert und damit auch sehr viel Zeit mit ihm verbracht. Sie kannten ihn und konnten ihn einschätzen. Die beiden Marinemitglieder wussten, dass es sich bei seinem Besuch nicht nur um diese banal Versprechen an seinen Enkel ging. Bei diesem ungeborenen Kind handelte es sich schließlich um das Kind seines Enkels. Auch wenn Garp es nicht zu gab, der Tod von Ruffy machte ihn genauso zu schaffen, wie der jungen Frau und Corby. Er litt. Eine Gefühl, dass er sich als Held der Marine nicht erlauben dürfte. Schließlich konnte man nicht so einfach öffentlich zeigen, dass man den Tod eines Piraten bedauerte.   Eine kleine Traube von Menschen hatte die schwangere Frau um sich gesammelt. Nojiko, Genzo, Dr, Nako, Corby und Garp umarmten die weinende Frau und versuchten sie erfolglos zu beruhigen. Nami hatte einfach noch nicht den Verlust ihres Kapitäns verkraften können. Egal wie viel Zeit sie hatte sich auf den Verlust vorzubereiten. Wahrscheinlich wäre sie nie bereit gewesen, diesen Verlust zu verarbeiteten. Sehr wahrscheinlich würde sie es nie tun können. Etwas das die drei Marinemitglieder nicht wussten, Ruffys Tod hatte nicht nur eine aktuelle Wunde in ihrem Herzen hinterlassen. Eine eigentlich längst verschlossene Wunde wurde durch seinen Tod auf die brutalste Weise wieder aufrissen. Die schreckliche und traumatisierende Vergangenheit der jungen Frau. Die schrecklichen acht Jahre unter Arlongs Herrschaft. Und vor allem der Tod ihr geliebten Mutter.   „Ich schaffe es einfach ohne ihn nicht.“, klagte die junge Frau. Mit diesem Satz verstummten die umstehenden Personen. Nojiko war verzweifelt. So hilflos, wie in letzter Zeit, hatte sie ihre kleine Schwester nie erlebt. Und sie selber war so hilflos. Sie konnte von Tag zu Tag nur noch mit ansehen, wie Nami Stück für Stück mehr an seinem Tod zerbrach. So viele hatte sich schon versucht, um ihre kleine Schwester zu beruhigen. Doch nichts half. Keineswegs war Nojiko von der Verzweiflung angenervt. Nie im Leben. Auch wenn es verrückt klang, sie konnte die Gefühlswelt ihre kleinen Schwester nachvollziehen. Vielleicht war es das, was ihr im Weg stand, um Nami wieder auf eine fröhliche Schiene zu begleiten.   „Was mache ich, wenn das Kind ihm ähnlich sieht? Zu ähnlich?“, winselte sie nun. „Aber eigentlich ist es auch, dass was ich will.“ Garp lachte nun auf. Es konnte auch nur eine Illusion gewesen sein. Ein Trugschluss seiner Gedanken. Jedoch glaubte Helmeppo einen glänzenden Schimmer in seinen Augen gesehen zu haben. „Nami, davon kannst du ausgehen, dass euer Sohn ihm ähnlich sehen wird. Unsere Gene sind dominant!“, war Garps Erklärung. Nami sah ihn verdutzt an. „Woher willst du wissen, dass es ein Junge wird?“, kam es skeptisch über ihre Lippen. „Du glaubst doch nicht, dass ein ein Monkey D. ein Mädchen zeugen wird. Es wird sicher ein Stammhalter. Ein starker Junge.“ Zu Verwunderung aller prustet die Navigatorin los. „So was Ähnliches hat Ruffy auch mal gesagt,“ japste sie glücklich.   Nami rappelte sich auf. „Tut mir leid.“, nuschelte sie. Zu Verdutzung aller setzte sie sich wieder lässig auf die Couch. „Garp, du willst also auch auf unseren Sprössling aufpassen.“ „Ja, das habe ich meinem missratenem Enkel, ja, noch versprechen müssen.“ , antwortet er in derselben Lässigkeit. „Gut. Ich kann mich, Ruffys Entscheidung natürlich, nicht wieder setzten. Egal, was zwischen uns war. Er ist und bleibt mein Kapitän. Und ich als seine Navigatorin muss seine Entscheidung akzeptieren, ob es mir passt oder nicht. Jedoch stelle ich eine Bedingung.“ Nun hob Garp skeptisch eine Augenbraue. „Und die wäre?“ „Unser Kind wird nicht unter deinen fragwürdigen Trainingseinheiten leiden müssen. Außer es ist der ausgiebig Wunsch. Wenn es den Sturkopf seines Vaters hat, werde ich es eh nie vom Gegenteil überzeugen können.“ Mit diesem Satz brachte Nami nicht nur Garp zum Lachen. Ihre ältere Schwester hatte einen regelrechten Lachkrampf. „Ich glaube, dieses Kind wird mit dieser Eigenschaft doppelt gestraft sein.“ , brachte sie nur schwer hervor. Jedoch bewirkte dieser Satz, dass Nami in das Gelächter mit einstimmte.   Das zu Anfang feindlich gestimmte Verhältnis der beiden Parteien entwickelte sich an diesem Nachmittag zu einem kleinen Familienverhältnis. Es waren die Umstände, die diese Personen zusammengebracht hatte. Es war schon verrückt, wie ein gemeinsames Ziel, die unterschiedlichsten Menschen zusammenbringen konnte. „Sie schläft.“, nuschelte Nojiko mehr zu sich als zu den umstehenden Personen. „Es muss ein sehr aufregender Tag für sie gewesen sein.“, merkte Garp an und reichte der Blauhaarigen eine Decke. Vorsichtig legte sie diese über den Körper ihrer Schwester. „Garp, ich habe eine Frage.“, meinte Nojiko ernst. „Warum ist es so gefährlich, wenn die Regierung herausfindet, dass meine Schwester schwanger ist.“ Garp seufzte auf. „Damals, als Rouge ein Kind von Roger erwartet hatte, hatte die Regierung herausgefunden, dass eine Frau auf Barilla im South Blue ein Kind vom Piratenkönig erwartet. Bitte fragt, nicht, wie sie es herausgefunden haben. Ich darf nicht darüber sprechen. Ich kann nur so viel sagen, wir haben durchaus unsere Leute, die solche Dinge herausfinden können. Schlussendlich konnten sie nicht herausfinden, wer die diese Frau war. Damals haben unsere Leute sämtliche schwangere Frauen auf der Insel und Umgebung einem strengen Verhör unterzogen. Die Regierung wollte damals, um jeden Preis verhindern, dass die Blutlinie des Piratenkönigs fortgeführt wird. Es ist dabei egal, dass es sich um ein unschuldiges Kind handelte. Bei Namis Kind wird es nicht ähnlich sein. Sollte jemand herausfinden, dass Nami ein von Ruffy erwartet, werden sie wohl versuchen, dieses Kind zu töten.“ Nojiko sah ihn schockiert an. „Das werde ich nicht zulassen.“, sagte sie entrüstet. Garp lachte auf. „Tut mir leid Nojiko, aber gegen die Admiräle der Marine kannst du nichts, ausrichteten.“ Ein eingeschnappter Laut kam über Nojikos Lippen. „Keine Sorge.“, mischte Corby sich in das Gespräch mit ein. „Schließlich bin ich auch noch da. Ich werde es nicht zulassen, dass seinem Kind etwas passiert. Auch wenn ich mich gegen die Marine stellen muss, das bin ich Ruffy einfach schuldig. Ohne ihn wäre ich schließlich nie so weit gekommen.“ „Außerdem ist Nami nicht dumm. Sie weiß genau, was sie tun muss, damit die Regierung keinen Verdacht schöpft.“ Genzo sah ihn verdutzt an. „Was genau meinen Sie.“, fragte er gerade hinaus. „Also, ich möchte doch auf das Du bestehen, wenn wir schon zu einer Familie geworden sind.“, Garp ging bewusst nicht auf seine Frage ein. Ihm war bewusst, dass Namis Vorhaben, riskant war und Genzo ihr diese sicher ausreden wollte. Er hatte in seinen vielen Lebensjahren an deutlichen Menschenkenntnissen dazu gewonnen. So brauchte er keine Worte, um zu verstehen, dass der Mann, Nami als eigene Tochter ansah. Und vor allem konnte Garp die Gefühle und Gedanken der jungen Frau nachvollziehen. Vielleicht lag es wirklich, daran dass sie so eine enge Bindung zu seinem Enkel hatte. Das war vielleicht auch der Grund, warum er dennoch so besorgt war. Schließlich kannte er auch die Risiken, die in ihrem Vorhaben steckten. „Sie schläft endlich mal wieder ruhig.“, warf Nojiko ein. Die Blauhaarige hatte die aufbauend Spannung bemerkt. „Ja. Es war auch ein aufreibender Tag für sie. Wenn nicht sogar eine aufreibende Zeit.“, sagte Corby nun. „Ja, sie vermisst Ruffy so sehr.“ „Sie liebt ihn sicher so aufrichtig, wie er sie.“   Es war eine sternenklare Nacht auf der letzten Insel der Grandline. Keine Seltenheit auf einer Sommerinsel, wie dieser. Der Sand knirschte unter den Stiefeln des Marineadmirals. Auf dieser paradiesgleichen Insel fühlte Corby sich definitiv fehl am Platz. Es war sein Vorhaben, welches diese Gefühl auslöste. Er war in dieser Nacht gekommen, um den Piratenkönig in Gewahrsam der Marine zunehmen. Absurderweise auf dessen Wunsch hin. „Ruffy?“, fragte er zögerlich, als er an die beschriebene Holzhütte trat. „Ich brauche noch einen Moment.“, kam es schwach von seinem Freund, den er so lange Zeit nicht gesehen hatte. Auch wenn Corby keine Einladung hatte, betrat er die kleine Hütte. „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt. Der Angesprochene nickte. Sein Anblick schockierte den Marineadmiral. Ruffy hatte sich verändert. Aber definitiv nicht zum Guten. Er war dürr geworden. Krankhaft schlank. Auch wenn, es in dieser Hütte wenig Lichtquellen vorhanden war, so anerkannt Corby doch die tiefen Augenringe seines Freundes. Auch erkannte er, den Grund, warum sein Freund ihn, um einen Moment Geduld gebeten hatte. Friedlich schlief die junge Frau auf dem großen Bett. Ein Bett, welches für die Verhältnisse auf dieser Insel fast schon luxuriös wirkte. Die wunderschöne Frau, die in diesem Bett schlief, erkannte Corby sofort. Es war die diebische Katze Nami. Der Blick, den Ruffy ihr zuwarf, war schon vielsagend genug. Er war in sie verliebt. Die Gegebenheiten ließen nur eine Interpretation übrig. Die beiden lebten in einer Liebesbeziehung auf dieser Insel, abgeschottet von allen anderen. Versteckt vor Öffentlichkeit und Feinden. Corby schluckte. Das schlechte Gewissen bereitet ihm starke Magenschmerzen. Er war gekommen und würde all das hier zerstören. Er beobachtet, wie liebevoll der Schwarzhaarige seine Freundin, die langen orangefarbenen Haarsträhnen auf dem engelsgleichen Gesicht strich. „Sie wird mir fehlen.“, flüsterte er zärtlich. „Du musst nicht mit.“, meinte Corby. Es war mehr eine Bitte, als ein Angebot, um so überraschter war, als der Piratenkönig seinen Kopf schüttelte. „Ich werde sowieso sterben. Und so muss sie mich nicht sterben sehen. Das will ich ihr nicht antun.“ Mit einem Kuss verabschiedete er sich von seiner schlafenden Frau. Kapitel 13: Das Kind eines Dämons --------------------------------- Das Kind eines Dämons „Nami, sei doch endlich vernünftig.“, ermahnt Genzo sie streng. Es war furchtbar, dass seine Adoptivtochter den Sturkopf von der Frau, die er einst liebte, geerbt hatte. Seit Wochen, nein Monaten, versuchte er verzweifelt, die junge Frau zu einer vernünftigen Handlung zutreiben. Doch sie blickte weiter aus dem Fenster und beobachtet die Regentropfen auf der Scheibe. „Nami....bitte.“, flehte er. Diese letzte Verzweiflung in seiner Stimme bewirkte, dass sie sich zu ihm wandte. „Genzo, ich habe doch schon gesagt, dass ich unser Kind später bekommen muss. Sonst kann die Regierung verdacht schöpfen.“, sprach Nami ruhig und in einen liebevollen Ton, den man schon lange nicht mehr vor gehört hatte. „Wir machen uns doch nur Sorgen, dass dir was passiert.“, erklärte er. Nami richtet sich aus dem Krankenbett auf, „Nami.“, mahnte er wieder. „Ich hab nur etwas Hunger.“, sagte sie. „Nami, bitte ruh' dich aus. Ich kann dir was bringen.“ Nami schenkte ihm ein Lächeln. „Genzo mach dir keine Sorgen, Mir geht es gut, Ich schaffe das. Keine Sorge, Mir wird nichts passieren. Verspro- ahh“, die junge Frau sank vor Schmerzen auf ihre Knie. „Nami!“, schrie Genzo panisch. Doch die werdendene Mutter raffte sich wieder auf. „Keine Sorge. Es wird Zeit. Das Kind kommt.“ „Es kommt?“, fragte er mit dem Solz eines werdenden Großvaters in der Stimme. „Doktor! Das Kind kommt.“, schrie er. „Warte hier Nami. Ich hole ihn und deine Schwester.“ „Ok.“, lächelte sie ihn liebevoll an. Doch er war schon längst aus dem Krankenzimmer verschwunden. Nami, welche mit ihren nackten Füßen in einer Pfütze des Fruchtwassers stand, blickte verträumte aus dem Fenster. „Ruffy? Du meinst also, es ist wird Zeit?“, sprach sie ruhig zum den wolkenverhangenen Himmel. Unter den Schmerzen der Wehen war der Weg zurück ins Krankenbett beschwerlich. 43 schmerzhafte Stunde lag die junge Frau in den Geburtswehen. „Halte durch, Nami.“, sprach Doktor Nako beruhigt. „Es dauert nicht mehr lange, dann ist es so weit.“ Nojiko strich sanft, die verschwitzten Haarsträhnen aus ihrem Gesicht. Ihre Familie war die ganze an ihrer Seite geblieben. Ein schwacher Trost dafür, dass der werdende Vater, nicht mehr unter den Lebenden weilte. Schmerzliches Stöhnen der jungen Frau hallte durch den Raum. Und im nächsten Moment wurde dies von den Lautengeschrei eines Neugeborenen übertüncht. „Es ist ein Junge.“,verkündete der Arzt stolz. „Ich gesunder Junge.“ Geschwächt richtet sich die junge Frau ihren Oberkörper auf. „Ein Junge. Also hatten Garp und Ruffy recht.“, lächelte sie. In einem Leinentuch gewickelt überreicht der Arzt ihr ihren frisch geborenen Sohn. Tränen flossen über das lächelnde Gesicht der leiblichen Mutter. „Er sieht ihm ähnlich.“, schluchzte sie. „Er sieht genauso aus, wie sein Vater.“ „Nami.“,begann Nojiko vorsichtig und setzte sich zu ihrer Schwester auf das Bett. „Alles in Ordnung.“ „Ja.“,hauchte Nami schwach. „Er ist wunderbar. Genauso wie sein Vater.“ „Ich meine, kommst du damit klar, dass hast doch immer-“, doch Nojiko wurde von ihrer Schwester unterbrochen. „Es ist alles gut. Ich bin so glücklich. Es ist sein Sohn, den er immer wollte.“ „Nami...“, hauchte die blauhaarige Frau. Ihre kleine Schwester war jedoch ganz vertieft mit ihrem Neugeborenen. Seine kleine Finger hatten den rechten Zeigefinger umklammert. Ihre linke Hand strich sanft über die Wangen ihres Kindes. „Nojiko.“, lächelte die junge Frau schwach, „Kannst du ihn mal halten. Ich möchte mich etwas ausruhen.“ Die besonderen Strapazen der Geburt ihres ersten Kindes waren Monkey D. Nami deutlich anzusehen. Ihre langen orangenen Haare klebten mit an ihren verschwitzten, blassen Gesicht. Ihre müden Augen spiegelten das Lächeln auf ihren Lippen wieder. Trotz all des Schmerzes, welches die junge Frau durchlebt hatte, schien sie glücklich zu sein. Sie hatte es geschafft, dass dieses Kind das Licht der Welt erblickt hatte. Die Chancen standen gut, dass ihr Sohn, in dessen Adern das Blut zweier der meistgesuchten Piraten ihrer Ära floss, niemals von der Weltregierung entdeckt werden würde. Es gab keinerlei Indizien für ihre Herkunft. Nicht mal als Kind wurde Nami in den Einwohnerlisten geführt. Eine schmerzhafte Erkenntnis, welche die Erinnerung an die Ermordung ihrer Stiefmutter hervorrief. Es gab nur drei Mitarbeiter der Weltregierung, die von dieser Tatsache wussten. Der ehemalige Vize Admiral Monkey D. Garp, genauso wie seinen beiden Lehrlinge Admiral Corby und Käpt’n Hellmeppo, doch diese setzen sich für den Schutz der jungen Frau und ihres Neugeborenen ein. So konnte sich die junge Frau sicher sein, dass ihr Kind ein unbeschwertes, glückliches Leben auf dieser kleinen Insel haben konnte. Ihre ältere Schwester nahm ihr das kleine Bündel, indem der Säugling eingewickelt war, ab. Es war erstaunlich, dass dieses Kind wie ein normales frisch geborenes Baby aussah. Noch erstaunlicher war jedoch auch die Tatsache, dass ihre Schwester es geschafft hatte, ihr Kind erst nach 25 Monaten zu gebären. Alleine für den Schutz dieses unschuldigen Kindes. Die Besorgnis war groß, dass die Weltregierung, trotz aller bisher getroffenen Vorkehrungen, von der Existenz dieses Dämonenkindes erfahren wurde. Schließlich wurde damals die Abstammung von Puma D. Ace auch entschlüsselt. Aufgrund dessen fragte sich Nojiko, ob die Qualen ihre Mühen werte gewesen waren. Doch diese Entscheidung dem Sturkopf ihrer Schwester ausreden war ein Ding der Unmöglichkeit. Eine Eigenschaft, welche sie besonders die jüngere der beiden Schwestern von ihrer Stiefmutter angeeignet hatte. Ein Merkmal, welches den Charakter des neugeborenen Kindes auszeichnen wird. Bei beiden Elternteilen war dies eine prägende Eigenschaft ihres Charakters. Der kleine Junge, welcher in den Armen seiner Mutter noch fröhlich gluckste, fing in den Armen seiner Tante plötzlich anzuschreien. Nojiko war im ersten Moment so perplex und abgelenkt, dass sie die nächsten Geschehnisse erst mal nicht mitbekam. Die panischen Ausrufe des Namen ihrer kleinen Schwester aus den Mündern Genzos und dem Doktor ließen sie aufblicken. Nami so geschwächt, wie sie war, bewusstlos zusammengesackt. Der Hibiskus, welcher für ihr Eheversprechen mit dem Piratenkönig stand, schwebte langsam zu Boden. „Lorenor Zorro. Endlich habe ich dich gefunden! Kämpfe gegen mich um den Titel des besten Schwertkämpfers der Welt.“, wurde der grünhaarige Mann von einem Unbekannten herausgefordert. Doch Zorro blickte skeptisch auf diesen unbekannten Neuling herab. „Nein, danke, kein Interesse.“, erwiderte er und widmete sich wieder seiner Mahlzeit. Doch, der Schwertkämpfer, welche sich im South Blue schon einen Namen gemacht hatte, ließ diese Abfuhr nicht auf sich sitzen und machte sich bereit zum Angriff. Gerade, weil sein Gegner ihm den Rücken zugekehrt hatte und unbewaffnet war, rechte sich der Neuling deutlich hohe Chancen aus. Umso schockiert war er, als der beste Schwertkämpfer der Welt seine Attacke nur mit einem Zahnstocher abwehrte. „Was sollte das?“, fragte die Frau mit den dunkelblauen Haaren skeptisch. „Ich kämpfe nicht gegen Neulinge.“,meinte er knapp. Die Frau schnaubte und richtete ihre Brille. „Habt ihr schon von diesem Restaurant All-Blue gehört?“, fragte eine junge Frau ihre Freunde. Eine ihrer Freunde nickte zustimmend. „Ich habe gehört, es wird von einem Perversen betrieben.“ Doch eine andere schüttelte den Kopf. „Ich habe gehört, es wird von einem Piraten betrieben.“ „Von einem Piraten?“, fragte die anderen beiden neugierig. „Ja und von keinem Geringeren, als Schwarzfuß Sanji.“ „Das kann ich mir nicht vorstellen.“, sagte die junge Frau, die das Gespräch auf dieses Thema gelenkt hatte. „Ja, genau. Königin Violett ist mit dem Inhaber verheiratet. Sie würde doch keinen Piraten heiraten.“, warf die andere ein. „Genau.“, stimmte die Erste mit ein. „Aber was machen wir uns Gedanke, dass Restaurant ist zu teuer. Das können wir uns eh nicht leisten.“ „Keine Sorge, so wunderschöne junge Damen, wie ihr, seit meine eingeladenen Gäste,“, mischte sich ein blondhaariger Mann mit komisch geformten Augenbrauen ein. Doch dieser wurde im nächsten Moment schon von einer Bratpfanne am Kopf getroffen. „Königin Violett.“, schrien die drei Mädchen freudig und panisch zugleich. Denn, der Blick, der Königin war doch sehr angsteinflößend. „Königin Vivi“, fragte ihr Leibwächter besorgt. „Igaram, was ist los?“, lächelte die junge Frau, welche auf der großen Terrasse verträumt die helle Sonne anstarrt. „Geht es den Bürgern Alabastas schlecht?“ Doch der Mann schüttelte den Kopf. „Die Oase Yuba boomt. Es fällte regelmäßig genügen Regen auf das Land.“, berichtete er. „Warum dann dein besorgter Ton?“, fragte sie und blickte ihn verwirrt an. „Königin, ich mache mir einfach nur Sorgen, um Euch. Schließlich steht bis heute nichts in der Zeitung über den Verbleib eurer Freunde.“ Doch Vivi lächelte „Unsere Freunde, Igaram, unser Freunde.“ Karuh, ihre treue Rennente quakte dazu auch in einen bestimmend Ton. „Du machst dir Sorgen, dass ich los Segel und sie suche, nicht wahr?“ Igaram nickte zögerlich. Vivi lachte kurz auf. „Keine Sorge. Ich weiß es geht ihnen gut. Ruffy hätte es niemals zugelassen, dass ihnen irgendwas passiert. Sie werden sicher neue Abenteuer erleben. Und wer weiß, wenn sich ihr Weg wieder hier hertreibt, werden sie mich besuchen kommen. Wer weiß vielleicht steht Nami schon morgen in der Tür und will mit mir eine Shopping-Tour machen.“ Vivi lächelte sanft und meinte verträumt. „Ja, wer weiß das schon.“ „Onkel Jimbei erzähl uns mehr von dem Helden, der unsere Insel gerettet hatte.“, nervten ihn drei Knirspe. Die drei kleine Fischmenschenjungen und kletterten über den mächtigen hellen Wurzeln des Evabaumes. Genervt seufzte der Walfischmensch auf. „Na gut, aber das Onkel spart ihr euch.“ „Alles klar, Onkel Jimbei.“ „Chopper, arbeitest du immer noch an deiner Wundermedizin?“, fragte Doktor Kuleah skeptisch. „Ja.“, antwortet der kleine Elch knapp, da er sich gerade auf das Zusammenfügen zweier Substanzen, konzentrierte. „Du und dieser Bader. Ihr seit zwei hoffnungslose Fälle.“, seufzte die alte Frau. „Ich verstehe, nur nicht, warum du immer noch so ehrgeizig bist. Deinem Käpt'n konntest du doch nicht helfen.“ Chopper legte seine Untersielen beiseite. „Das ist es nicht. Auch wenn ich Ruffy nicht helfen konnte, so gibt es genug kranke Menschen auf dieser Welt, die unheilbar-krank sind, und diese Medizin brauchen.“ „Und jetzt lassen Sie Doktor Chopper arbeiten.“, mischte sich eine junge Elchmink ein. „Laboum, das nächste Lied, was ich für dich spiele heißt „Abenteuer der neuen Welt.“ Der riesige Wal tanzte fröhlich zu der Melodie im Meer am Kapp der Zwillinge. „Herr Eisberg, ich habe ihren Termin mit den Bürgermeistern der Nachbarstädte abgesagt.“, lächelte die schwarzhaarige Assistentin ihren Chef an. „Vielen Dank, Nico Robin.“ „Kein Problem, das ist mein Job.“ „Und den machst du wunderbar. Du kannst jetzt Feierabend machen.“ „Vielen Dank.“ „Und grüß mir Franky.“ Robin kicherte. „Kommen Sie doch mit heute Abend zu uns. Franky würde sich sicher freuen, wenn Sie uns mal wieder besuchen.“ „Vielen Dank für die Einladung, aber-“ „Ich habe Ihre Termine für heute Abend auf Ihren Wunsch abgesagt, jedoch keinen neuen gemacht. Ich weiß, dass Sie keinen Termin heute abend haben.“ Geschockt wurde sie von dem Bürgermeister angesehen. „Gegen eine gelehrte von Ohara haben ich wohl keine Chance. Dennoch sind Franky und ich-“ „Er sieht mittlerweile wieder menschlich aus.“, lächelte sie. „Franky will nicht mehr kämpfen nur, noch Schiff bauen.“ „Schiffe bauen“, wiederholte der Bürgermeister von Water Seven., „Was ist eigentlich auf der Sunny geworden?“ „Die Sunny existiert nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form. Ich glaube; unser Scharfschütze hat diese Schiff jetzt. Er ist der Einzige von uns der wohl noch zur See fährt.“ „Und was ist dann passiert?“, fragte die blonde Frau neugierig. Kaya saß an ihrem Fenstersims und lauschte den Geschichten ihres Jungendfreundes. Die Augen des Strohhutträgers flammt auf. „Kaya, nach dem wir Little Garden verlassen hatte, machte wir uns auf den Weg nach Alabasta , um endlich der Prinzessin zu helfen. Doch leider ist unsere Navigatorin krank geworden. Und leider war der einzige Weg sie zu retten, eine Ärztin auf eine 500 meterhohen Berg.“ „Und du hast Sie dort hochgetragen?“ Doch Lysop schüttelte den Kopf. „Nein, das war Ruffy.“ Kaya lächelte ihn an. „Er hat viel für euch getan, nicht wahr?“ Die Blondine war glücklich, dass Lysop endlich wieder im East Blue war und ihr, wie versprochen sein Abenteuer erzählte. Es waren unglaubliche Geschichten. Gerade für jemanden, wie Lysop, der als Lügner in der Gegend verschrien war, war der Wahrheitsgehalt dieser Geschichten schon fast absurd. Dennoch glaubte Kaya ihm jedes einzelne Wort. Er hatte sich verändert. Das hatte sie gemerkt. Er war nicht mehr, der siebzehnjährige Lysop der aufgebrochen war, um Pirat zu werden. „Warum hast du eigentlich den Hut deines alten Kapitäns?“. Fragte sie nun neugierig. Doch Lysop blockte ab. „Das ist eine Geschichte, die ihr dir viel Später erzähle. Ich muss jetzt auch wieder los. Meine 8000 Männer und ich wollen, wieder auf See.“ „Bis bald, Lysop bis bald.“ Sie lehnte sich aus dem Fenster und drückte dem Piratenkapitän einen Kuss auf die Wange. Der Mann mit der langen Nase ließ purpurrot an und fiel rücklings vom Baum. Er richtet sich auf und richtete seinen Strohhut, den ihm eins sein alter Kapitän überlassen hatte. Eigentlich sollte dieser Hut, wieder an seinen ursprünglichen Besitzer zurückkehren. Doch leider hatte der rote Shanks sein Leben im Kampf gegen den hinterhältigen Blackbeard verloren. Ein Verlust, an dem Ruffy damals beinah wieder zerbrochen wäre. Gerade, weil er nichts von diesem Kampf wusste und somit seinem Helden auch nicht zu Hilfe eilen konnte. Lysop seufzte. Es war jetzt an ihm den Willen von Ruffy, Shanks und Roger weiter zutragen. Doch was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste war, dass er eines Tages eine Jungen treffen würde, der ihn stark an seinen Kapitän und besten Freund erinnern würde. Somit würde in einer weit entfernten Zukunft der Strohhut wieder seine Besitzer wechseln. Epilog: Happy Ends sehen anders aus ----------------------------------- Epilog- Happy Ends sehen anders aus.   „Nami?“, fragte Ruffy vorsichtig. Er beobachtet seine Frau schon eine weile, wie sie versuchte ihre Kleidung zu reinigen. „Ruffy.“, schrie sie erschrocken. „Du sollst doch im Bett bleiben.“ „Ach, geht schon. Mir geht es schon wieder deutlich besser.“, winkte er ab. Sie seufzte. Doch spürte sie schon sogleich, wie seine Arme ihren Körper umschlagen. Sie wandte ihren Kopf zu ihm und wollte ihn eigentlich ermahnen. Doch bevor sie sprechen konnte, spürte sie auch schon sogleich seine Lippen auf den ihren. Auch wenn ihrer Vernunft sich dagegen sträubte, erwiderte sie diesen Kuss nur allzu gerne. Schon gleich sanken die beiden Personen auf den weißen Sand. „Risiko?“, flüsterte er in ihr Ohr. Nami drückte seine Oberkörper sanft von ihm weg. „Seitdem wir auf dieser Insel sind, gehen wir dieses Risiko ein. Und es ist nie passiert. Also ist es doch jetzt auch egal.“ , lächelte sie. Doch Ruffy löste sich nun komplett von seiner Navigatorin. „Das ist es also.“, murmelte er und setzte sich neben sie. „Du möchtest also endlich auch das wir einen Sohn bekommen?“, kicherte er. „Einen Sohn?“, fragte Nami skeptisch und setzt sich auf. „Ja, klar.“, grinste er breit. „Aber, wenn wir ein Kind bekommen besteht, die Möglichkeit auch, dass es ein Mädchen wird.“ „Nah, Mädchen sind doof.“, entgegnete er ihr. BAM! Ihre wütende Faust traf seinen Kopf. „Du bist mit einem Mädchen verheiratet.“, keifte sie ihn an. Doch er grinste sie nur provozierend an. „Nah, nicht wirklich.“,entgegnete Ruffy grinsend. „Wie bitte?“, fauchte sie ihn an. So begann eine ihrer verliebten Kabbeleien, die sie schon sooft hatten, auch bevor sie zusammengekommen waren. Ruffys Hände berührten ihr Gesicht. Ihre Augen funkelte ihn an. Doch war es definitiv nicht, die Wut, die sich in ihren Augen widerspiegelte. Da war etwas anderes. Dieses Strahlen in ihren Augen war schon länger da. Wenn er in diesem Moment genauer darüber nachdachte, hatte sie diese Funkeln seit dem letzten mal ,als sie... Bedeutete das? Konnte es wirklich möglich sein? Hatte sie es einfach noch nicht bemerkt? „Ruffy, was ist?“, fragte Nami besorgt, weil er zwar ihr Gesicht berührte, aber jedoch keine weitere Handlung folgte. „Nichts.“, sagte er lässig. „Nichts?“, wiederholte Nami verdutzt. Sie hob ungläubig eine Augenbraue. „Ich habe nur darüber nachgedacht, wie ich mich mehr anstrengen kann mit dir unser neues Crewmitglied zumachen.“ Nami kicherte auf seine Worte. „Du bist echt verrückt, Käpt'n“ „Ach bin ich das?“, fragte er neckisch und küsste sie. Nein, er würde ihr nicht, sagen, dass sie schon längst ein Kind von ihm erwartete. Genauso wenig, wie er ihr sagen wird, dass Corby in ca. 3 Tagen kommen würde, um ihn zu seiner Hinrichtung zubringen.   Sanft legte er seine Hand auf ihren Unterbauch und streichelte diesen. Nami seufzte erneut. Waren das etwa Ruffys Pläne gewesen? Doch dieser Gedanke wurde durch seine fordernden Kuss wieder ausgelöscht. Die Wellen kitzelten die Füße der beiden Teufelsfruchtnutzer, die ihre Liebe in diesem kleinen Paradies lebten.     Es war eine pechschwarze Nacht. Der Mond hatte keine Chance durch den den Wolken bedeckten Himmel zu schienen und ein wenig Licht zu spenden. Ein eisiger Wind wurde vom Meer auf die kleine Insel getragen. „Tut mir leid, Bellemere. Aber Genzo brauch seine Windmühle wieder. Für euren kleinen Enkel.“, entschuldigte sich die junge Frau. Mutterseelenallein stand sie vor dem Grab ihrer Stiefmutter. Nicht nur die Kälte trieb der jungen Frau die Tränen in ihre Augen. Die salzige Flüssigkeit rann über ihre Wangen und hinterließen dort einen brennenden Schmerz. Ein Schmerz, welcher im Vergleich zudem in ihrem Inneren, nicht Existenz schien. Sie drehte ihre Oberkörper zu dem Kreuz aus Holz. In der Dunkelheit war nur kaum die Silhouette. „Der Kleine entwickelt sich prächtig.“, sprach sie langsam., „Er ist der Liebling im ganzen Dorf.“ Für einen kurzen Moment stoppten ihre Tränen. Doch danach rannen sie um so stärker von ihren Wangen. „Nami, ich hoffe, ihr beide passt von da oben auch auf euren kleinen Dämon auf.“ Nojiko machte eine kurze Sprechpause. Sie schluckte. „Du bist doch wieder bei ihm? So wie du es wolltest?“ Ihr Blick richtete sich auf den dunklen Nachthimmel. Es schien so, dass die junge Frau auf eine Antwort ihrer Schwester warten würde. In der Stille der Nacht hörte man jedoch nur, die Bewegungen der Blätter in den Bäumen. Der eisige Wind fegte mal stärker, mal schwächer über das Land. Keins dieser Ereignisse war eine Grundlage für ein Zeichen ihrer verstorbenen Schwester. Doch auf Nojikos Lippen zeichnete ein Lächeln ab. „Ich hoffe für dich, du hast Bellemere von mir gegrüßt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)