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Schweißt sie das Leid zusammen...?

Oder ist es unendliche Liebe...?
von

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Der Tiger bei der Jagd...

Wie ich schon angekündigt hab, kommt jetzt meine FF über KaiXRay. Eigentlich mag ich kein Lemon/Lime, aber jetzt hab ich's schon mal geschrieben. *nix mehr daran ändern kann* Ich bin in einer komischen Zeit gelandet, glaub ich. Die BladeBreakers wissen zwar, dass Kai in Russland in einer Abtei ausgebildet worden ist, aber sie wissen keine Details oder Namen. Nur zur Info...

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Die Türen zu deinem Herzen

Er hatte nie an jemand anderen außer sich gedacht. Hatte nie einen Gedanken an Freundschaft und solche Gefühle verschwendet. War immer kaltherzig, grausam und stark. Sein Team, die BladeSharks, hatte ihn respektiert und hatte es niemals gewagt sich ihm zu widersetzen. Er hatte, wie es sich sein Großvater wünschte, eine dicke Mauer um sich herum erbaut. Auch um sein Herz waren verschlossene Türen, die keiner öffnen konnte. Er war eine gefühllose Kampfmaschine. Das mächtigste Werkzeug seines Großvaters.

Aber war es wirklich so?

Wenn er morgens in den Spiegel sah, konnte er da wirklich nur Hass in seinen Augen erkennen?

Seit er bei den BladeBreakers war, wusste er es nicht mehr. Seit er ihm begegnet war, wusste er es nicht mehr.

Am Anfang waren sie ihm alle nur lästig. Es waren Rivalen und keine Teammitglieder. Auch er schien nichts weiter als ein Gegner für ihn zu sein. Doch mit der Zeit fand er ihn sympathisch. Er war nicht so kindisch wie die anderen drei. Hatte auch seine dunklen Geheimnisse. Dann fing er an, ihn richtig zu mögen. Trotzdem behandelte er ihn immer am schlechtesten. Er sollte nicht merken, was in ihm vorging. Das hatte auch prima geklappt, bis... Bis diese Gefühle zu ihm weit über den Freundschaftsgrad hinaus anstiegen. Er fühlte plötzlich Dinge, die ihm eigentlich völlig fremd waren. Am Anfang hielt er diese Gefühle für abartig, einfach unmöglich, doch irgendwann musste er sich doch eingestehen, dass es die Realität war. Jedes Mal wenn er ihn sah, wollte er ihn umarmen, fest an sich drücken und nie mehr loslassen. Aber so ging das nicht! Er konnte nicht alles, was er so mühsam aufgebaut hatte, wegwerfen. Sein Stolz ließ es nicht zu. Die Mauern um ihn herum bröckelten zwar, doch sie fielen nicht. Dafür war das Training in Russland zu hart gewesen; die Mauer zu dick; seine Bindung zu seinem Großvater zu fest. Das Wort, das er nur aus schnulzigen Filmen kannte, begann endlich Gestalt anzunehmen. Liebe! Doch was sollte ausgerechnet er damit anfangen?

Schreiend setzte er sich in seinem Bett auf. Gott sei Dank hatte er auf ein Einzelzimmer bestanden, so konnten sie ihn nicht hören, wenn er mal wieder von seiner Kindheit träumte. In letzter Zeit kamen die Erinnerungen immer wieder hoch. Seine Vergangenheit, die er krampfhaft verdrängt hatte, wollte ihn nicht mehr loslassen.

Jemand klopfte an der Tür. "Ja?!", schrie Kai, um die Angst in seiner Stimme zu verstecken. "Komm frühstücken. Tysen und die anderen warten schon.", sagte eine ruhige Stimme, die nur einem gehören konnte. Ihm! "Ich bin beschäftigt! Stör mich gefälligst nicht, Ray!" Da war es wieder. Er behandelte ihn immer wie Dreck. Selbst jetzt, obwohl er ihn nicht sehen konnte, wusste Kai was für ein Gesicht Ray machte. Dass er die Schultern hängen ließ und davon trottete.

Der Russe zog sich rasch um und schloss die Tür hinter sich. Seine Schritte hallten in den leeren Gängen. "Hey, Ray! Ist unser Miesepeter endlich wach?" Tysen stand vor dem Büfett. Ray murmelte irgendeine unverständliche Antwort. Der Chinese wollte sich schon setzen, als ihn Tysen am Arm packte. "Was ist denn los? Hat er dich mal wieder zur Schnecke gemacht?", witzelte der Violetthaarige. Ray nickte traurig. Kai stand grad um die Ecke und hörte gespannt zu. "Zu dir ist er immer besonders fies, findest du nicht? Er scheint dich echt zu hassen!", meinte Max, der neben Kenny hockte. Wieder nickte Ray. Das dachte er also von ihm. Nein, nein, nein! Es war doch ganz anders!

Kai schupste sich leicht von der Wand ab. Ohne ein Wort zu sagen, trat er zu seinem Team. "Oh! Schönen guten Morgen, Kai!", sagte Tysen nervös. Er befürchtete, dass Kai einiges vom Gespräch gehört haben könnte. Aber der Teamchef zeigte keine Anzeichen für eine Bestätigung. "Was steht heute im Trainingsplan, Kenny?", fragte Kai barsch. Anscheinend war er nicht gut aufgelegt. Chef tippte auf seinem Laptop herum und sah nicht auf. "Dizzy hat euch ein paar wichtige Dinge mitzuteilen. Ich hab eine heiße Quelle reserviert. Da treffen wir uns in zehn Minuten wieder. Einverstanden?" Kai nickte, drehte sich auf dem Absatz um und verschwand hinter der nächsten Ecke. "Ob er das vorhin gehört hat?", fragte Max besorgt. Sie wussten alle wie Kai sein konnte, wenn er mal wütend war.
 

Als Kai bei der Quelle ankam, saß nur Ray darin. Die anderen verspäteten sich anscheinend. Nur mit seinen Boxershorts bekleidet stieg er ins warme Wasser. Ray war so in Gedanken versunken, dass er seinen Freund gar nicht bemerkte. Nach einer Weile spritzte ihm Kai eine Ladung Wasser ins Gesicht. Erschrocken drehte sich der Chinese um. Ihm schossen alle Gemeinheiten durch den Kopf, die er Tag für Tag ertragen musste. Wütend spritzte Ray zurück.

"Warum behandelst du mich immer so?!", schrie er währenddessen.

Volltreffer! Kais Haare klebten ihm im Gesicht.

"Wie soll ich dich denn sonst behandeln?!"

Beide waren wütend, hatten sich nicht mehr im Griff. Aus dem erholsamen Bad wurde eine Wasserschlacht.

"Wie wäre es, wenn du ein bisschen freundlicher zu mir wärst?!"

"Warum sollte ich?!"

"Weil du der Anführer der BladeBreakers bist! Und als solcher verpflichtet neutral zu den Mitgliedern zu sein!"

"Ach ja?!"

"Ja, verdammt!"

Die beiden Blader waren klitschnass. Ihre Haare hingen ihnen in Strähnen ins Gesicht. Ray war ganz außer Atem. Das hatte ihm mal wieder richtig gut getan. Doch als er Kai sah, blieb sein Herz stehen. Der blauhaarige Junge schaute abwesend auf sein Spiegelbild. Seine blauen Streifen waren bei der Wasserschlacht verlaufen. Ein richtiger Wasserfall aus Tränen floss über seine Wangen. Kai weinte! Aber warum? "Kai, was ist los? Tut dir was weh? Kai, sag was!" Der Chinese näherte sich seinem Freund. Dieser hob leicht seinen Kopf. Mit den Fingern fuhr er sich über die Stellen, an denen bis vor kurzem die Streifen waren. "Kai, was hast du denn?" Ray packte seinen Freund an den Schultern und rüttelte ihn sanft. Der Russe legte seinen Kopf auf Rays Schulter. In seinen Armen fühlte er sich so zerbrechlich an. Das konnte doch nicht Kai sein! Er war so hilflos, verletzbar, schwach! Das passte so überhaupt nicht zu dem starken, stolzen Kai. Aber Ray hatte es schon lange vermutet. Kai war nicht wirklich so kühl, wie er immer tat. Er konnte nur keinem vertrauen, warum auch immer!? Kai war einsam, sehr sehr einsam. Ray wollte ihn nicht weinen sehen. Nein! Er wollte, dass Kai weinte. Dass er ihm endlich erzählte, was ihm so schwer zu schaffen machte. Er wollte wissen, wie nah er Kais Herz kam. Seines hatte der Russe bereits erobert...

FLASHBACK:

Ein kleines, stickiges Zimmer. In der Mitte ein Holzstuhl. Auf diesem war ein dreijähriger Junge angebunden. Vor ihm stand ein grauhaariger, großer Mann. Er hielt einen seltsamen Dolch in der Hand. Der Junge zitterte, doch kein Ton kam über seine Lippen. Keine Träne rollte seine Wangen hinunter. Er musste sich zusammenreißen, er musste! Der Mann beugte sich zu dem Jungen. "Es wird weh tun, Kai! Aber wenn du schreist, muss ich dich leider bestrafen." Kai wusste genau, was "bestrafen" hieß. Sein Großvater würde ihn halbtot schlagen. Ob nun mit dem Gürtel, einer Peitsche oder den bloßen Fäusten, es kam immer aufs Gleiche raus: ein weiterer Besuch in der Abteiklinik.

Der Dolch schnitt tief in die Haut des Jungen. Blut tropfte von seinen Wangen. Kai schrie nicht, wehrte sich nicht, wagte nicht einmal zu atmen. Es hätte sowieso nichts gebracht. Die Wunden bildeten auf beiden Seiten seines Gesichts merkwürdige Dreiecke. Als er dies beendet hatte, drehte sich Voltaire um. Er hob eine Schale mit einer blauen Flüssigkeit vom Boden auf. Kai sah seinen Großvater fragend an. "Das ist unser neuestes Experiment. Diese Streifen werden für immer an deinen Wangen bleiben. Sie lösen sich erst auf, wenn du jemanden liebst. Aber das wird nicht geschehen. Du bist so wie ich! Erbarmungslos, kaltherzig, grausam, ein Herz voller Hass."

Er schmierte seinem Enkel die Flüssigkeit in die Wunden. Es brannte wie Feuer. Schmerzen durchzogen den kleinen Körper. Ja, sein Großvater hatte nicht gelogen. Diese Streifen würden ewig an ihm heften. Weil er niemals jemanden lieben könnte. Niemals...

FLASHBACKENDE

Kai löste sich langsam von Ray. Der Chinese hielt immer noch die zitternden Schultern seines Freundes. "Kai, bist okay?" Plötzlich zog er den Jungen mit den goldgelben Augen zu sich. Ihre Lippen trafen sich. Rays Finger krallten sich in die Haare des Russen. Ihre Küsse waren voller Leidenschaft. Eng umschlungen lagen sie am Beckenrand. Sie wollten nicht vom jeweils anderen lassen. Kais Zunge bat um Einlass, die ihm Ray ohne Zögern gewährte. Er liebte ihn! Er möchte so gern mehr über ihn wissen. Den Grund seiner Tränen. Warum er sich vor allem verschloss. Warum er ihn so schlecht behandelte. War das hier nur ein Spiel für Kai? Ließ es ihn seine Sorgen vergessen? Kai konnte ruhig mit ihm spielen. Es machte ihm nichts aus. Hauptsache sein Phönix war glücklich. Nur das zählte für ihn.

Ray versuchte sich wieder von Kai loszureißen, da er die Stimmen seiner Freunde vernahm. "Kai, warte... hmmmm" Der Russe versiegelte Rays Stimme mit einem weiteren Kuss. Ihn schien es nicht zu interessieren, ob die anderen ihn so mit Ray sahen. Aber der Chinese wusste, dass es Kai später Leid tun würde. Sein Verstand schaltete sich wieder an. Er unterdrückte das große Verlangen, Kai vollkommen zu besitzen. Ihn in seinen Armen zu halten und nicht mehr loszulassen. Mit letzter Kraft drückte er Kai von sich runter. "Kai, wenn du nicht willst, dass dich Tysen, Max und Kenny so sehen, musst du jetzt aufhören!" Mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck rappelte sich der Käptn auf, stieg aus der Quelle und verschwand in der Umkleide. "Hey, Ray! Was hast du mit deinen Haaren gemacht?!", rief Tysen überrascht. Erstaunt sahen ihn die drei an. "Ähm... äh... also... Kai war da... und hat mich... unter Wasser gedrückt und dann... äh... ist er einfach weggelaufen...", stotterte Ray. Tysen war mit der Antwort sichtlich zufrieden, aber Max und Kenny sahen nicht so aus. "Das war alles? Du siehst aus, als hätte er versucht dich zu ertränken!", sagte Max nach einigem Zögern. Kopfschüttelnd setzte sich Kenny an den Rand. Unter dem Arm trug er Dizzy. Als er sie aufklappte, konnte die Sitzung beginnen.
 

Nach der Sitzung beschloss Ray nach Kai zu sehen. Wenn es nur ein Spiel war, müsste er sich jetzt wieder gefangen haben und ihn rauswerfen. Der Chinese klopfte an der Tür. Nachdem keiner antwortete, trat er ein. Auf dem Bett saß Kai in trockenen Boxershorts. Auch Ray hatte sich längst umgezogen. "Komm her!", befahl Kai in gewohntem Ton. Ray schluckte. Jetzt kommt's! Er wird mich aus dem Team werfen! Weil ich mich so an ihn rangeschmissen habe! Das ist mein Ende...

Ray trat ängstlich ans Bett. Er senkte den Kopf, wartete darauf, dass ihn Kai anschrie oder vielleicht sogar schlug. "Noch näher!" Seine Stimme klang genauso eiskalt wie immer wenn er mit Ray sprach. Der schwarzhaarige Junge tat, wie ihm befohlen. Er schloss die Augen. Der Chinese zuckte zusammen, als er Kais Finger auf seinem Gesicht spürte. Der Teamkäptn zog ihn zu sich aufs Bett. Überrascht riss Ray die Augen auf. Er hatte alles erwartet, aber das nicht! "Bleib heute Nacht bei mir...", flüsterte der Russe in dessen Ohr. Sie sahen sich eine Weile einfach nur an, genossen ihre Zweisamkeit. Rays goldgelbe Augen füllten sich mit Tränen. "Was hast du? Ray, was ist denn?" Der Angesprochene schüttelte lächelnd den Kopf. "Ich bin nur so glücklich. Tut mir Leid..." Ray beugte sich zu ihm runter, küsste ihn. Kai erwiderte den Kuss. Der Chinese liebkoste Kais Körper, übersäte ihn mit Küssen. Kais Hände krallten sich ins weiße Bettlaken. Er unterdrückte jegliche Geräusche. Tysen und die anderen waren direkt neben ihnen. Sie durften nichts davon mitkriegen. Ein Keuchen entfuhr ihm seiner Kehle. Schnell biss er sich auf die Unterlippe. "Entspann dich! Vergiss alles um dich herum.", schnurrte Ray. Kais Haut kribbelte an den Stellen, an denen Ray ihn berührte. Sein Körper verkrampfte sich. Er wollte sich ja entspannen, aber das war nicht so einfach! Ach Kai! Er würde schon noch dafür sorgen, dass er nur noch an ihn denken konnte. Dass er sich nicht mehr an Tysen, Max oder Kenny erinnern konnte. Kais Mauern waren in der Quelle gefallen und auch seine verschlossenen Türen öffnete er für ihn. Nur für ihn. Er liebte ihn über alles. Sein Stolz war ihm egal. Sein Großvater war ihm egal. Sein Team war ihm nun auch egal. Er wollte nur noch bei ihm bleiben. Sein Ray Kon.

Ray hatte sich nun bis zum Unterkörper vorgearbeitet, wollte Kai die Boxershorts ausziehen. "N... nein! Warte... ich..." Doch der Chinese überhörte Kais Proteste. Er wollte nicht mehr warten. Das hatte er schon zu lange. Er zog seinem Käptn die Shorts aus. Ray lag auf Kai drauf, so dass sich dieser nicht frei bewegen konnte. Er wollte... konnte... noch nicht! Es ging ihm viel zu schnell! Ray schob Kais Beine zärtlich auseinander. "Es ist alles in Ordnung. Ich werde dir nicht weh tun.", redete er beruhigend auf den Jungen unter ihm ein.
 

Ray öffnete langsam die Augen. Er lag in Kais Bett. In Gedanken ließ er die Nacht noch einmal an ihm vorüber ziehen. Er war so glücklich. So unbeschreiblich glücklich. Schnell drehte er sich zu Kai um, wollte ihn in den Arm nehmen. Doch dieser lag nicht an seinem Platz. Kai hatte sich in die rechte Ecke des Bettes gesetzt, die Knie angezogen und seine Arme um diese geschlungen. Seine Augen waren leer. Sie starrten seelenlos, tot, ins Nichts. Da bemerkte Ray die Blutlache unter seinem Geliebten. "Kai! Oh Gott! Bist du verletzt?" Kai reagierte nicht. Ein schrecklicher Gedanke machte sich in Ray breit. Er wagte nicht zu fragen, hatte Angst vor der Antwort. "War ich das?" Wieder schien ihn der Blauhaarige nicht zu hören. Aber auch ohne Kais Bestätigung wusste er, dass es seine Schuld war. Ray hatte nach seinem Instinkt gehandelt. Er hatte sich wie ein Tiger auf seine Beute gestürzt. Ray hatte Kai nicht gefragt, ob der es wirklich wollte. Hatte nicht darauf geachtet, ob es Kai weh tat. Dafür war er viel zu sehr mit seinen Gefühlen beschäftigt gewesen. Und nun war Kai verletzt. Nicht nur körperlich, auch seelisch. Was alles noch viel schlimmer machte. "KAI! Weißt du wo Ray ist? Wir wollen frühstücken." Tysens Stimme drang durch die Tür zu Rays Ohr. Im Hintergrund konnte der Chinese Max und Kenny hören. Was sollte er jetzt tun? Antworten? Aber dann wüssten sie, dass er bei Kai war. Und kämen vielleicht sogar ins Zimmer! "Kai, kannst du mich hören? Bitte, schau mich an. Das wollte ich nicht. Es tut mir Leid. Von mir aus kannst du mich tot schlagen! Hauptsache du tust etwas. Kai!" Ray kniete sich zu ihm, Tränen tropften von seinen Wangen, vermischten sich mit dem Blut. Ray beschloss Tysen zu ignorieren. Trotzdem versuchte er leise zu sprechen, damit das keiner mitbekam. "Kai... Schlag mich! Mach mit mir was du willst. Ich habe Schmerzen verdient. Das ist kein Vergleich zu deinen. Ich weiß. Aber bitte, tu was!" Sein Käptn zuckte nicht mal mit den Wimpern. Wenn sich seine Brust nicht beim Atmen gehoben und gesenkt hätte, hätte man ihn für tot halten können.
 

Er war allein. Allein in der Dunkelheit. Aber irgendwo vor ihm war Licht. Dort stand jemand in gleißendem Licht. Ein schwarzhaariger Junge mit wunderschönen weißen Flügeln. Eine Feder löste sich von seinen Schwingen und schwebte zu ihm. "Wer bist du?" "Ein Engel?" Er kannte ihn... doch als er nach ihm griff, löste er sich in Luft auf. "Wer bist du?" Nun war Kai wieder allein. Er blutete und wusste nicht einmal warum. "Hast du mich verletzt, Engel?" "Mit deinen himmlischen, weißen Federn?" "Warst du es?"
 

"Es tut weh...", sagte Kai leise. Dennoch blieben seine brauen Augen leer. Ray wollte ihn in den Arm nehmen, hatte aber Angst ihm noch mehr Schaden zuzufügen. "Mein Herz... es tut so weh..." "Ich weiß... ich weiß doch! Es ist meine Schuld! Ich hab dir weh getan! Ich verstehe, wenn du mich jetzt hasst..." Ray traten noch mehr Tränen in seine goldgelben Augen. Kai hob leicht den Kopf, schaute den Chinesen verständnislos an. "Warum weinst du?", fragte der Blader. Ray schluchzte. "Weil ich dich verletzt habe!", schrie der Schwarzhaarige. "Und deswegen weinst du? Aber es sind doch meine Schmerzen. Du fühlst sie doch gar nicht. Großvater hat das doch auch nie etwas ausgemacht. Auch Boris war es egal, wie sehr ich litt. Also, warum?" Kais Stimme klang emotionslos. "Dein Großvater? Boris? Wer..?", stammelte Ray. Er begriff nicht, von wem Kai da sprach. Sein Teamkäptn hatte doch in den letzten Jahren nie Verbindung zu andren Leuten gehabt. Was redete er da? "In Russland. Mein Zuhause, die Abtei. Boris ist der Boss. Mein Großvater hat mir die Streifen eingeritzt... und jetzt sind sie weg. Er wird sicher böse sein und mich wieder bestrafen." "Kai, du bist hier nicht in Russland! Du bist bei den BladeBreakers! Wir sind in Tokyo! Es gibt keinen Boris oder Großvater!" "BladeBreakers? Noch nie gehört... Sind sie starke Gegner?" Ray packte ihn an den Schultern, zwang ihn ihm ins Gesicht zu sehen. "Du bist der Teamkäptn der BladeBreakers!! Kai, wir sind deine Freunde! Keine Gegner!!" Ray schrie. Er hatte Angst. Kai machte ihm panische Angst. Sein Geliebter wusste anscheinend nicht mehr, wer er war. Wusste er auch nicht mehr, wer Ray war? "Freunde...? Was ist das? Ich kenne nur Gegner oder Rivalen." "Kai... weißt du noch... wer ich... bin?" Seine Stimme bebte. Er zitterte am ganzen Körper. "Nein. Ein neuer Schüler von Boris vielleicht." Wieder schluchzte Ray, konnte die Tränen nicht aufhalten. Kai hatte ihn vergessen. Ihn! "Weißt du noch wie du heißt?" "Kai Hiwatari, Nummer 25 im Register. Enkel des Abteigründers Voltaire. Reicht das?" Das weiße Laken war durchnässt, Rays Tränen und Kais Blut hatten sich vermischt. "Du bist keine Nummer! Und auch nicht der Enkel eines Voltaire! Du bist Kai!" "Schau doch nach! Nummer 25, wenn du mir nicht glaubst. Und du? Hast du noch keine Nummer?" "Ich bin's! Ray Kon! Erinnerst du dich nicht? Verdammt, Kai! Ich liebe dich!!" Für einen Moment spiegelten sich Gefühle in Kais rubinroten Augen wider. Liebe? Ray Kon? Wer war der schwarzhaarige Junge überhaupt? Wo war Boris? Holte er ihn nicht ab? War es nicht Zeit zu trainieren? Warum war alles so klein? Er war doch erst vier! Trotzdem konnte er dem Fremden in die Augen sehen. Warum weinte der Junge? Was meinte er mit verletzt? Warum tat ihm alles weh? Hatte ihn diesmal der Junge geschlagen und nicht Boris? Was war das für ein Gefühl tief in seiner Brust? Es fühlte sich gut an, es war so schön warm. Aber was war es? Ray zog seinen Geliebten zu sich. Umarmte ihn sanft. Kai ließ es einfach über sich ergehen. Er dachte wahrscheinlich Ray würde ihn bestrafen, irgendwie. "Ich liebe dich! Ich liebe dich, Kai!" "Was meinst du damit? Ich verstehe nicht." Kai war verwirrt. Sein wirkliches Bewusstsein hatte sich tief in seinem Inneren verkrochen. Hatte sich selbst in die Dunkelheit verbannt. Seine Erinnerungen nahm er mit sich. Nun war da nur noch der vierjährige Kai. Und der wusste nichts von dem, was Kai hätte wissen müssen. Für ihn war die Zeit stehen geblieben. Für ihn gab es keine BladeBreakers und schon gar keine Freunde. Und einen Ray kannte er auch nicht. Den kannte und liebte nur der sechzehnjährige Kai. Die Tür wurde aufgerissen. Tysen trat wutschnaubend ein. "Kai!! Wenn du noch länger brauchst...!!" Er hielt inne. Sah seine beiden Freunde an. Verstand nicht, was vorgefallen war. Beide waren nackt. Ray weinte und Kai sah aus wie... wie... ganz anders eben! Außerdem war das Laken blutrot. "Was... was ist denn hier passiert?" Ray zog schnell eine Decke über Kais Körper. Er selbst schnappte sich seine Boxershorts. "Tysen, kannst du nicht anklopfen?!" "Äh... doch... aber... na ja... was habt ihr... ihr eigentlich gemacht? Kai... ähm... sieht ja... furchtbar aus...", stammelte er verlegen. "Das erklär ich dir später! Geh jetzt, bevor die anderen auch noch kommen!", keifte Ray. Er wollte ihm jetzt nichts erklären. Dafür war es für ihn selbst noch zu fragwürdig. Der Chinese schob seinen Freund aus der Tür und knallte diese zu. "Dranzer! Vielleicht kann mir Dranzer helfen!" Ray durchsuchte die Schubladen. Kai saß immer noch auf dem Bett und beobachtete den schwarzhaarigen Jungen. "Wo hast du dein Blade hin?", fragte Ray entnervt. Der Angesprochene schüttelte den Kopf. "Ich hab kein eigenes. Dafür bin ich leider noch zu jung." "Zu jung?! Du bist sechzehn!!" Sechszehn? Der war doch nicht ganz dicht! Vier! Er war vier!! Ohne auf eine Reaktion zu warten, suchte Ray weiter. Endlich fand er das Blade in Kais blauer Hose. Es steckte in einem seiner Taschen. "Dranzer! Hilf mir! Hilf Kai! Bitte..." Ray wusste nicht was er tun sollte. Wie sollte er das BitBeast bloß dazu bringen, rauszukommen? Doch Dranzer verstand und erschien für ihn. Im Hintergrund war ein leises WOW zu hören. Der sah ja aus wie BlackDranzer!! Dann musste dieser Ray echt stark sein! Der Phönix kreischte und flatterte wild mit den Flügeln. Funken flogen durch die Luft. Dranzer war offensichtlich sauer. Ray konnte das nur zu gut nachvollziehen. Sein Drigger wäre auch wütend, wenn ihn jemand verletzt hätte. "Ich bitte dich! Du musst Kai helfen! Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll." Der Phönix landete auf dem Bett. Kai erschrak fürchterlich. Dranzers Schnabel berührte Kais Gesicht. Der Junge zitterte am ganzen Körper. Ray schaute dem Geschehen nur besorgt zu. Der Vogel kreischte wieder, doch diesmal hatte es etwas beruhigendes. Es hörte sich beinahe wie ein Lied an. Ray schloss unwillkürlich die Augen.

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So das war's! Ich möcht wenigstens drei Kommis, sonst schreib ich nicht weiter! *zu aqualight schiel* BIIITTEEE!!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-04-03T10:16:47+00:00 03.04.2007 12:16
woooow echt toll!!!
dein 1.kapitel hat mir sehr gut gefallen
ich hofffe es geht kai bald wieder besser
Von: abgemeldet
2004-12-06T19:37:04+00:00 06.12.2004 20:37
Es gefällt mir! Ok, ich weiß das ist für dich nichts neues, aber mir gefällt nicht jede Geschicht. Wegen dem Kapitel,ich meine dass,dass sich nicht öffnen lässt (hab ich gemerkt, als ich auf komplte FF oder wie das heißt gedrückt habe.Wärst du so freundlich es mir vieleicht demnächst zuzuschicken. Ich schicke dir die Addesse per ENS.
Deine Selena
Von:  Zeckchen
2004-02-29T21:08:49+00:00 29.02.2004 22:08
tust du mir nen gefallen?schickst du mir wenns get die geschichte rüber?würd sie gerne gans lesen. dancke im voraus auf bald seni
Von:  Pantoffel
2003-08-19T10:27:51+00:00 19.08.2003 12:27
Einfach GEIL...GEIL...GEIL und nochmals GEIL....schreib ganz schnell weiter...GEILLLOOOOO arhggg.....einfach genial ^.^
bye
Waka
Von: abgemeldet
2003-08-18T22:37:28+00:00 19.08.2003 00:37
VOLL GEEEEEEEEEEIL!!!!!
mach bitte gaaaaanz schnell weiter!!!
Von: abgemeldet
2003-08-18T21:33:52+00:00 18.08.2003 23:33
Hiiiiii!!!!!
Super FF!!! Schreib BITTE weiter!!!
Büüüdddeee!!
By by Natsuki
=^.^=
Von: abgemeldet
2003-08-18T20:41:07+00:00 18.08.2003 22:41
kommi 01:
supa story! schreib doch schnell weiter ^^
hegiin


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