The Girl von NyanNyan12 (Hunted) ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Die nächsten Tage und Nächte zogen sich dahin, zäh wie Kaugummi. Niemand machte Anstalten nach ihr zu sehen. Nicht mal Schrödinger um sie zu nerven und der Werwolf schon gar nicht. Beides war ihr mehr als recht. Obwohl sie sich am dritten Abend dabei ertappte wie sie auf der Suche nach seinem Geruch im Raum umher lief. Am darauffolgenden Tag fiel es ihr schwer einzuschlafen. Des öfteren wechselte sie ihren Schlafplatz und wälzte sich von einer Seite auf die andere. Nach einer Woche ohne Kontakt zu anderen Individuen und ohne Essen oder Trinken, passierte endlich etwas. Kim hatte sich zunehmend schlecht gefühlt. Die meiste Zeit über schlief sie um ihren stetig wachsenden Hunger nicht zu spüren. Immer wenn sie erwachte, schmerzte ihr Magen so schrecklich, das sie sich mehr als einmal übergeben musste. Ohne Mageninhalt kam nur bittere Galle die ihre Speiseröhre reizte. Kim wurde am Ende dieser Woche durch einen unwiderstehlichen Duft geweckt, der in ihre Zelle drang. Der Geruch ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen. Schwerfällig erhob sie sich und trottete die Treppe hinauf. Noch auf der Hälfte des Weges kam ihr die aufkeimende Hoffnung das die Tür vielleicht offen sein könnte, furchtbar naiv vor. Umso größer war ihre Überraschung als diese sich tatsächlich ohne Probleme öffnen ließ. Sie achtete nicht groß auf ihre Umgebung. Traumwandlerisch folgte sie der Duftspur. Langsam wurde der Duft stärker. Sie musste nahe dran sein. Das war perfekt. Erst würde sie die Quelle des Geruchs, sie war sich inzwischen sicher das es sich um Vampirfleisch handelte, finden und sich dann einen Weg in die Freiheit suchen. Der Duft schien sich zu wandeln. Er wurde saurer und begann mehr zu stinken als wirklich zu duften. Vor einer schlichten Tür hielt Kim inne. Dahinter musste es sein. Sie schluckte den Speichel herunter der sich in ihrem Mund sammelte und drückte dagegen. Die Tür schwang ohne Probleme auf. Vorsichtig spähte sie erst in den Raum, anschließend hinter sich auf den Gang. Niemand zu sehen. Zögernd schlich Kimberly der Quelle des Geruchs entgegen. Das Fleisch lag am anderen Ende des Raums. Fliegen summten über dem Kadaver. Dem Grad der Verwesung nach zu urteilen, musste der Vampir einer von denen sein, die sie zu Beginn ihrer Gefangenschaft tötete. Sie fiel davor auf die Knie und begann damit das verbliebene Fleisch von den Knochen zu nagen. Es schmeckte muffig, doch es war immerhin besser als nichts. Hastig schlang sie Brocken für Brocken hinunter. Sicher blieb ihr nicht viel Zeit. Ein Geräusch ließ Kim zusammenzucken. Sie wirbelte herum und machte einen Hechtsprung Richtung Tür. Ihr Körper prallte gegen etwas Unnachgiebiges. Kimberly landete auf dem Rücken, rappelte sich jedoch sofort wieder auf. Mit den Händen tastete sie über das Glas der Scheibe die sie an der Flucht hinderte. Ihre Finger fanden den Rahmen der gläsernen Tür die sich hinter ihr geschlossen hatte. Sie drückte mit der Schulter dagegen, doch nichts zu machen. Es gab keinen Ausweg. Es dämmerte Kim, was ihr schon zu Anfang hätte auffallen müssen. Sie war geradewegs in eine Falle gelaufen. „Vielen Dank das du meiner Einladung gefolgt bist.“, ertönte die Stimme des Kittel tragenden Mannes verzerrt über Lautsprecher. Kims Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Sie rümpfte die Nase und bleckte die Zähne. „Lassen Sie mich hier raus!“, fauchte Kimberly und warf einen zornfunkelnden Blick in die Linse einer Kamera die in einer Ecke ihres neuen Gefängnisses montiert war. „Tut mir leid, aber daraus wird nichts.“ Fluchend warf Kim sich mit aller Macht gegen die Tür. Alles was dabei herauskam waren ein Knirschen ihrer Schulter, gefolgt von rasenden Schmerzen. Dennoch gab Kim nicht auf. Immer wieder rammte sie ihren Körper mit voller Wucht gegen das Glas. Nichts geschah. „Du solltest wirklich damit aufhören und dich beruhigen. Iss, du wirst Kraft brauchen.“ Mit einem Knacken wurde die Verbindung getrennt. Kimberly dachte nicht daran. Sie versuchte nun mit den Finger in den Spalt zwischen Tür und Rahmen zu gelangen. Als sie merkte das es nicht klappte, gab Kim frustriert auf. Sie verzog sich in eine Ecke, ohne den Rest der Leiche anzurühren. Still saß sie da, die Arme um ihre an die Brust gezogenen Knie geschlungen. Ihr Kopf lehnt an der Wand hinter ihr. Sie ärgerte sich über sich selbst. Warum hatte sie die Falle nicht erkannt? Es war doch mehr als offensichtlich gewesen. Sie konnte es sich nur so erklären, das ihre Instinkte einfach durchschlugen und ihr rationales Denken überschatteten. Letzten Endes hatte es ihr nichts gebracht. Noch nicht mal ihr Magen gab Ruhe. Es wurde schlimmer als besser. Das Geräusch einer aufspringenden Tür ließ Kim die Ohren spitzen. Drei Männer traten nacheinander ein. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Zwei von ihnen kannte sie. Bei diesen handelte es sich um den Doc und den Werwolf. Der dritte Mann war ihr, kaum betrat er den Raum, schlagartig unsympathisch. Klein und stämmig, blondhaarig und mit Brille. So ziemlich das Gegenteil seiner Begleiter. Dennoch nahm seine Präsenz, auch wenn er von unscheinbarer Gestalt war, den ganzen Raum ein. Die Härchen in ihrem Nacken stellten sich auf. Sein Geruch kitzelte unangenehm in ihrer Nase. Kim konnte sich nicht entscheiden wer mehr stank. Der Doc oder dieser Typ. Ihre Besucher stellten sich in einer Reihe vor der gläsernen Barriere auf. Der Dicke musterte sie mit intensivem Blick. Kimberly starrte regungslos zurück. Sie blinzelte nicht einmal. Nach einer Weile kräuselte ein Lächeln seine Lippen. „Das ist sie also, Doc.“ Der Doc nickte knapp. „Ja...das ist Kim.“, erwiderte er. „Sieht ja nicht wirklich bedrohlich aus.“, bemerkte der Fettsack und trat näher. Kim schnellte aus ihrer defensiven Haltung heraus nach vorne. Ihr Angriff endete nur knapp einen Meter vom Glas entfernt. Mit gefletschten Zähnen und gesträubtem Haar funkelte sie ihn an. Anstatt zurückzuweichen, begann der Mistkerl zu lachen. Kim fauchte wie eine wütende Katze. Was bildete sich dieser Mensch ein über sie zu lachen. Wäre kein Glas zwischen ihnen, könnte sie ihm ohne Mühe den Kopf abreißen. Und diesem Idioten fiel nichts Besseres ein als zu lachen. „Wunderbar! Diese Angriffslust und Aggressivität. Ich bin sehr gespannt darauf mehr zu sehen.“ Der Mann grinste glücklich. Kim verstand kein Wort. Wovon redete er? Was sollte das heißen, er wäre gespannt darauf 'mehr' zu sehen? Er wandte sich ab. „Doc! Sorgen Sie dafür das unser junges Fräulein morgen bereit ist. Ich möchte sehen was sie kann.“ Mit diesen Worten schritt er aus dem Raum. Der Doc seufzte und fuhr sich durchs Haar. Zweifelnd betrachte er die verwirrt blinzelnde Kim. Er bezweifelte stark das sie ohne weiteres mitspielen würde. Es grenzte ohnehin an ein Wunder das sein Plan sie hierher zu locken aufgegangen war. Zur Sicherheit waren alle Vampire dazu angehalten worden, sich nicht in dem Bereich des Quartiers aufzuhalten, den sie passieren musste. Zweifelsohne hätte sie dann den Leichengeruch ignoriert und wäre auf die Jagd nach frischer Beute gegangen. Trotzdem war ein Restzweifel geblieben. Zum Glück lief alles so wie er es sich vorstellte. Jetzt musste Kim morgen nur noch so freundlich sein ihnen eine Vorstellung ihrer Fähigkeiten zu liefern. Was das anging hatte der Doc jedoch wenig Hoffnung. Was soll's, dachte er und verließ ebenfalls den Raum. Einzig Hans dachte nicht daran zu gehen. Zuerst musste er Kim begreiflich machen das sie morgen bloß keine Zicken machen durfte. Das könnte mitunter tödlich enden und er wusste nicht wie viel ihr schmächtiger Körper aushielt. Er trat näher ans Glas. 'Tu dir selbst einen Gefallen und spiele morgen mit.' Kimberly hob den Kopf und sah ihn an. Ihr Blick sprach Bände. 'Ich weiß, du willst nicht, aber...' „Seien Sie ja still!“, unterbrach sie ihn mit funkelnden Augen. „Verschwinden Sie!“ Kimberly drehte sich um und trat vor den Kadaver. Sie ging auf die Knie und begann wütend das restliche Fleisch von den Knochen zu reißen. Der Hauptmann sah ihr eine ganze Weile lang zu, bevor er dem Major und dem Doc nach draußen folgte. Er wusste genau das Kim nichts auf seine Meinung gab. Aber mehr als sie zu warnen konnte er nun mal nicht tun. Es gab keinen Weg wie er sie zwingen könnte. Sein Blick verfinsterte sich. Schon morgen würde Kim auf die harte Tour lernen das Widerstand nichts brachte. Blieb nur zu hoffen das sie diese Spezialbehandlung aushielt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)