The Girl von NyanNyan12 (Hunted) ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- In einem Raum standen mehr als ein dutzend Personen, alle weiblich in unterschiedlichen Altersklassen. Sie drängten sich vor einer Tür die in einen anderen Abschnitt der Hütte führte. Die Frauen und Mädchen sahen sich alle recht ähnlich. Sie waren ein Meer aus pinken, rosafarbenen und lila Haarschöpfen. Nur eines hatten die Anwesenden gemeinsam. Eisblaue Augen, dazu in der Lage einen auf der Stelle einzufrieren. Solch eine Kälte strahlten diese aus. Doch sie leuchteten plötzlich auf, als ein Herz erweichendes Geräusch die angespannte Stille durchdrang, dazu in der Lage selbst das Eis der Seelenspiegel zu schmelzen. Die Schreie eines neugeborenen Kindes. In dem Raum vor dem sich alle scharrten ist ein kleines Wunder geschehen. In einem Bett lag eine junge Frau. Diese war völlig verschwitzt und ihr Schoß voller Blut, doch in ihrem Gesicht konnte man glühenden Stolz erkennen. Die Frau lächelte, als sie in das Gesicht ihres in ihren Armen liegenden Babys schaute. Eine andere, vielleicht doppelt so alte Frau stand daneben und begutachtete die kleine Familie. Ihre Hände waren ebenfalls mit Blut beschmiert, jedoch schien es sie nicht zu stören. „Wie willst du die Kleine denn nennen, Michelle?“ Michelle sah zu der Alten hoch und lächelte müde. „Ich dachte an Kimberly.“ Erst ging ein Raunen durch die Menge. Dann brach ein Sturm aus Glückwünschen und Jubel los. Die frisch gebackene Mutter wandte sich wieder ihrem Kind zu und drückte diesem einen Kuss auf die Stirn. „Herzlich Willkommen in der Familie...kleine Kimberly.“ Nach Atem ringend und über und über mit Schweiß bedeckt, riss das Mädchen die Augen auf. Sie lag auf dem Rücken und starrte an die Decke. Nur langsam beruhigte sich ihr Herzschlag. Stöhnend legte sie einen Arm über ihr Gesicht. So einen Traum über ihre Vergangenheit hatte sie schon lange nicht mehr. Schwerfällig erhob sich die nun 16 Jährige Kimberly und schlurfte zu den Überresten ihres gestrigen Mahls, dabei ihre durch den Schuss verletzte Schulter umklammernd. Lustlos und ohne großen Appetit machte sie sich darüber her, bis nur noch das Skelett vor ihr lag. Eigentlich wollte sie gar nicht so viel essen, doch es half nichts. In Zeiten wie diesen musste sie stark bleiben. Und wer wusste schon was diese Typen noch mit ihr vor hatten... Ein Räuspern riss Kimberly aus ihren Gedanken. Sogleich baute sie sich instinktiv vor dem Knochengerüst auf und knurrte drohend. „Hey hey, ganz ruhig. Wir wollen doch vernünftig bleiben.“ Der Katzenjunge löste sich aus dem Schatten und kam mit den Händen in den Taschen seiner Shorts auf sie zu. „Hau ab! Verschwinde!“, fauchte sie und fletschte die Zähne. Sie wollte ihn nicht hier haben. Am Ende kam er mit der Absicht ihr die Beute abzunehmen. Das konnte sie nicht zulassen, auch wenn es nur noch Knochen waren. Schließlich steckte auch in diesen noch etwas Nahrhaftes. Doch der Junge schien keineswegs beeindruckt von ihrem Gebaren. Viel mehr wirkte er gelangweilt. „Die Soldaten kannst du mit deinem Verhalten vielleicht beeindrucken. Aber nicht mich. Immerhin scheine ich nicht auf deinem Speiseplan zu stehen.“ Frech ließ sich der Junge auf dem Boden nieder und rieb sich in Katzenmanier mit geballter Hand hinter dem linken Katzenohr. Ein kaum hörbares Miauen entfloh dabei seinem Mund und sein anderes Ohr zuckte leicht. Kimberly wäre ihm am liebsten an die Kehle gesprungen, rührte sich jedoch nicht. Misstrauisch beobachtete sie ihn wie er in aller Seelenruhe dasaß und es sich gemütlich machte. Was zur Hölle hatte so ein Kind in einer Gruppe Vampire zu suchen? Der war doch sicher nicht älter als sie selbst. „Also... Wo waren wir beim letzten Mal stehengeblieben? Ach ja! Ich hatte dich nach deinem Namen gefragt und du hast mir keine Antwort gegeben. Deshalb noch einmal von vorne. Mein Name ist Schrödinger und wie heißt du?“ Mit großen rosa Augen blickte er zu ihr auf. Kimberly knurrte unwillig und blieb ihm eine Antwort schuldig. „Ach komm schon! Du kennst meinen Namen doch auch. Es ist ein Gebot der Höflichkeit das wenn der Eine sich vorstellt, der Andere es auch tut. Also verrate mir deinen Namen. Biiitte!“, quengelte Schrödinger. Kimberly verdrehte genervt die Augen. Das war doch einfach lächerlich. Aber wahrscheinlich war das die einzige Möglichkeit diese Nervensäge loszuwerden. „Wenn ich dir meinen Namen verrate... Wirst du mich dann ENDLICH in Ruhe lassen?“, fragte sie. Der Katzenjunge nickte eifrig. „Mein Name ist Kimberly. Und jetzt lass mich in Ruhe!“ „Kimberly... Ne, das gefällt mir nicht. Ich denke ich nenne dich einfach...Kim. Was hältst du davon?“ Die kurzerhand auf ihre Kurzform gestutzte Kimberly schnaubte durch ihre Stupsnase und wandte sich ab. Spitznamen hatte sie schon immer gehasst. Und was tat dieser Idiot? Entschied einfach sie schlicht Kim zu nennen. Sollte er es jemals wagen aus Kim einen Kosenamen wie Kimmi zu machen, würde sie ihn umbringen. Das Mädchen warf einen Blick über ihre schmale Schulter. Zu ihrer großen Zufriedenheit war von dem Jungen tatsächlich nichts mehr zu sehen. Nur sein Geruch hing weiterhin in der Luft und erinnerte an seine Anwesenheit. Sie schlurfte zur Wand und ließ sich in einer Ecke nieder. Sie grub die Zähne fest in ihre Unterlippe, als mit einem Mal ein heißer Schmerz in ihre Schulter schoss. Diese verfluchten Bastarde! Mit geschlossenen Augen tief durchatmend, bohrte sie ihre Finger in die Wunde um nach der Kugel zu tasten. Inzwischen biss sie so hart auf ihre Unterlippe, das Blut über ihr Kinn strömte. Endlich fanden ihre Finger den Übeltäter. Mit einem unterdrückten Schrei entfernte Kim die Kugel. Anschließend lehnte sie sich keuchend und zitternd an die Wand. „Ich werde euch alle töten... Alle miteinander.“, zischte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Das schwöre ich.“ Der Doc saß in seinem Labor vor dem Bildschirm und biss in sein karges Mittagessen. Seit knapp zwei Stunden saß er nun schon dort und beobachtete das Mädchen. Erst geschah gar nichts, doch inzwischen war sie putzmunter. Als Schrödinger plötzlich unten auftauchte, dachte er schon bald ein weiteres Opfer beklagen zu müssen. Im Falle dieses Bengels kein sonderlich großer Verlust, zumindest von seiner Warte aus betrachtet. Zu seiner Überraschung blieb sie für ihre Verhältnisse ziemlich gefasst. Er dachte darüber nach das die Tatsache das Schrödinger nicht zu ihrer bevorzugten Beute gehörte etwas damit zu tun hatte. Kaum verschwand der Neko wieder, kauerte sie sich an der Wand zusammen. Mitten im Kauen hielt der Doc inne und beugte sich weit vor. Ihre Muskeln kontrahierten sichtlich und sie biss sich auf die Unterlippe. Dann griff sie an ihre Schulter. Erst konnte er nicht genau sehen was sie tat, doch schließlich zog sie ihre blutverschmierte Hand zurück. Rasch wechselte der Doc auf die Großansicht damit er sehen konnte um was es sich handelte. Jetzt erkannte er auch das Objekt welches sie zwischen den Fingern hielt. Es handelte sich um eine Kugel die zweifelsohne vom Gewehr aus dem Besitz eines der Soldaten stammte. Mit einem Seufzen schüttelte er den Kopf. Unter diesen unhygienischen Umständen solch eine Aktion durchzuführen war unklug. Dabei konnte sie sich offenbar nicht selbst regenerieren. Kurz entschlossen erhob er sich und begab sich mit einem Verbandskasten bewaffnet zu ihrer Zelle. Noch immer saß sie an der Wand, die Augen geschlossen. Ein Verdauungsschläfchen, schoss es ihm durch den Kopf. So leise wie möglich ging er an ihrer Seite in die Hocke und klappte den Verbandskasten auf. Nervös warf er einen Blick auf das Mädchen. Dieses rührte sich keinen Zentimeter, ihre Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Der Doc atmete tief durch um sich zu beruhigen und holte als erstes das Desinfektionsmittel und einen Tupfer hervor. Vorsichtig tränkte er diesen mit der scharf riechenden Flüssigkeit. Mit zitternder Hand führte er die Watte an die Schusswunde. Was dann geschah erschreckte ihn zu Tode. Alles ging blitzschnell. Das Mädchen riss die Augen auf und drehte ruckartig den Kopf in seine Richtung. Gefährlich scharfe Zähne blitzten bedrohlich auf, dann drehte sich seine Welt. Hart schlug er mit dem Rücken auf den Boden auf und stieß sich den Kopf. Weiße Punkte tanzten vor seinen Augen und ein zugegeben kaum zu merkendes Gewicht senkte sich auf seine Körpermitte. Bevor er wusste wie ihm geschah, schlossen sich Hände um seinen Hals. Das Mädchen saß auf ihm und starrte mit emotionslosem Blick auf ihn herab. „Warum denkt ihr Menschen ihr wärt so überlegen? Ein Vampir oder Werwolf hätte gleich bemerkt was ich vorhabe. Hätte die lauernde Gefahr gewittert.“ Sie legte den Kopf schief. „Ihr Menschen seit echt seltsam. Eigentlich könnt ihr gar nichts Besonderes...ihr denkt nur das ihr das könnt.“ Der Doc blinzelte dumpf. Ihm fiel nicht ein was er darauf erwidern sollte. Doch sie schien auch kein Wort von ihm zu erwarten. Stattdessen zuckten ihre Mundwinkel zu einem Lächeln. „Ich wette Sie wollen wissen was ich bin. Was es mit mir auf sich hat.“ Unerwartet erhob sie sich von ihm und schlenderte in den Raum hinein. Vorsichtig setzte der Doc sich auf. Noch immer drehte sich alles. Dennoch schaffte er es schließlich den Mund auf zu bekommen. „Du wirst es mir sicher nicht verraten, oder?“ Das Mädchen blieb stehen und sah ihn über ihre Schulter hinweg an. „Was denken Sie denn? Das ich mich mit Ihnen hinsetzen und ein Schwätzchen halten würde?“ Sie lachte schrill und schüttelte den Kopf. „Nein nein, ich habe etwas ganz anderes vor. Ich werde Sie nämlich gleich töten.“ Das Mädchen bleckte grinsend die Zähne und stürzte voran. Er sah es wie in Zeitlupe. Sein Ende war nahe, jeden Moment würde sie ihre Zähne in ihn schlagen. Kurz vor dem Ziel warf sich jemand dazwischen. Kim wurde von den Füßen gerissen. Starke Arme umfingen ihren Körper und hielten sie fest. Sie schrie und kämpfte gegen den Griff des Fremden der sich so frech einmischte. Sie wollte diesen verdammten Menschen umbringen, ihm seine Eingeweide herausreißen und über dem Boden verteilen. Kim begann erst recht zu toben als ihr Opfer sich rasch außer Gefahr flüchtete. Sie riss sich von den Armen los die sie umklammerten und fuhr mit gefletschten Zähnen zu dem Störenfried herum. Mit gespreizten Beinen und geballten Fäusten stand sie ihm gegenüber. Ihre eisig blauen Augen trafen auf feuriges Rot das unter einem Schopf weißblonden Haares hervorleuchtete. Sie schnupperte in der Luft und nahm seinen Geruch auf. Ihre Stirn legte sich in Falten und sie zog die Nase kraus. Dieser Geruch erinnerte sie an nichts was sie kannte. Kimberly meinte so etwas noch nie gerochen zu haben. Der Mann der da mit einer Größe von gut und gerne 1,90 vor ihr aufragte, trug einen grünen Mantel mit hohem Kragen der beinahe die Hälfte seines Gesichts bedeckte und eine grüne Mütze. Erst jetzt fiel ihr Blick auf die beiden Waffen die gut sichtbar in seinem Gürtel steckten. Umgehend begann sie aus tiefster Kehle zu knurren und sämtliche Muskeln anzuspannen. Als ihr Gegenüber mit den Händen Richtung Waffen zuckte, schwoll ihr Knurren zu einem unheilvollen Grollen an. Ihre Augen funkelten mörderisch. Sie war bereit zu kämpfen, falls er beabsichtigte sich mit ihr anzulegen. Zu ihrer großen Überraschung zog er zwar tatsächlich die Waffen, beugte sich dann jedoch herab und legte beide vor sich auf den Boden nieder. Anschließend richtete er sich auf und breitete die Arme aus, wie um zu zeigen das er nichts anderes bei sich trug das ihr schaden könnte. Dabei erwiderte er furchtlos ihren Blick. Kim starrte ihn an, schaute zu seinen Waffen und wieder in sein Gesicht. Dieses blieb ausdruckslos. Sie zögerte einen Moment und entspannte sich schließlich etwas. Er schien nicht zu beabsichtigen ihr etwas anzutun, also wandte sie den Blick von ihm ab. Irgendwie beruhigten seine Ausstrahlung und sein Geruch ihr aufgehitztes Gemüt. Als er sich jedoch in Bewegung setzte, versteifte sie sich wieder und hob leicht die Oberlippe um Zähne zu zeigen. Doch der Mann ging an ihr vorbei und nahm den Verbandskasten an sich. Er sah sie an und machte eine auffordernde Geste mit der Hand. Sie sollte sich hinsetzen? Kim legte den Kopf schief. Was sollte das werden? Der Mann wiederholte die Geste, sie war dieses Mal dringlicher. Unwillig folgte sie seinem Wink und ließ sich an der Wand nieder. Er kam zu ihr und ließ sich an ihrer Seite in die Hocke sinken. Er legte ihre geschundene Schulter frei und tränkte etwas Watte mit Desinfektionsmittel. Mit ruhiger Hand begann der Fremde behutsam die Wunde zu desinfizieren. Kim zischte durch zusammengebissenen Zähnen. Am liebsten wäre sie zurück gezuckt oder hätte seine Hand weggeschlagen. Doch sie riss sich zusammen. Er schien schließlich nur helfen zu wollen und war definitiv kein Mensch. Kurz, ihre Lust ihn anzufallen war mehr als gering. Ungeduldig wartete sie bis er ihr einen Druckverband angelegt hatte und brachte sofort Abstand zwischen sich und ihn. Seelenruhig packte der Mann alles zusammen und klemmte den Verbandskasten unter den Arm. Nachdem er seine Waffen aufgehoben und sicher wieder im Gürtel verstaut hatte, ging er zur Treppe die nach oben zur Tür der Zelle führte. Bevor er endgültig verschwand, kreuzten sich ein letztes Mal kurz ihre Blicke. Kim spürte wie ihr ein Schauer übers Rückgrat strömte. Noch eine ganze Weile starrte sie ihm nach, dann schüttelte sie rasch den Kopf. Sich über diesen Typen den Kopf zu zerbrechen brachte sie in der vorherrschenden Situation nicht weiter. Kimberly seufzte und rollte sich auf dem unbequemen Boden zusammen. Mit geschlossenen Augen schnupperte sie. Noch immer hing sein Geruch schwer in der Luft und machte es ihr unmöglich Ruhe zu finden. Sie wälzte sich eine gefühlte Ewigkeit von einer Seite auf die andere ohne in den Schlaf zu finden. Als sie endlich einschlief, war ihr Schlaf voll wirrer Träume in denen der Fremde stets die Hauptrolle spielte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)