Of Boots and Heels von Jyll ================================================================================ Kapitel 4: The hunt begins -------------------------- «Wehr dich, wenn du kannst.» Reita machte noch einen Schritt vor und meinte, langsam Panik in den dunkeln Augen zu entdecken, zumindest aber Erkenntnis, dass Ruki ihm körperlich unterlegen war. Es schien in dem kleinen Köpfchen zu rattern, doch Reita liess sich gar nicht beirren. Er hatte bisher alles gekriegt, was er gewollt hatte und dieses kleine Modepüppchen würde keinerlei Ausnahmen machen. So etwas liess er sich doch nicht bieten von einer Mieze auf zwölf Zentimeter Mörderabsätzen. Er würde ihn schon noch zum Betteln und Quietschen bringen. Einmal würde wohl reichen, dann würde er kuschen und Reita machen lassen. Vermutlich nach noch mehr betteln, doch das würde Reita ihm nicht gewähren. Siegessicher machte er noch einen Schritt vor. Mittlerweile standen sie schon fast an der nächsten Wand. Gerade als der Grössere den anderen daran festpinnen wollte, griff der Kleine neben sich und bevor Reita irritiert nachsehen konnte, was er da in der Hand hielt, ging ein Klirren über seinem Kopf nieder. Schmerz durchfuhr seine Schädeldecke und machte ihn kurz benommen. Er hörte sich selbst gepeinigt protestieren, doch die Vase war längst an seiner harten Birne zerbrochen und hatte den Fussboden um seine Stiefel mit weissen Scherben bedeckt. Fuck ey! Er hob seine Hand an den Kopf und sah nach, ob er blutete, doch er schien nochmal Glück gehabt zu haben. Es waren billige Vasen und deshalb war wohl die Keramik nicht qualitätvoll genug, um seine Haut aufplatzen zu lassen. Nun wirklich verärgert starrte er den Kleinen an, der sich längst von der Wand weg geflüchtet und die Tür geöffnet hatte, nun wartend dastand. «Raus. Sofort.» Gleich neben ihm stand der Karton, in dem Reita weitere solche Vasen erkennen konnte. Für einen Moment erwägte er, einen nächsten Angriff zu starten, doch sein brummender Schädel protestierte vehement, weshalb er nur leise knurrte und mit einem letzten kleinen Rest Würde das Büro verliess. Hinter ihm wurde die Tür heftig zugeschlagen und er hörte einen Schlüssel im Schloss drehen. Nun ärgerte er sich noch mehr. Wie konnte er nur abziehen? Diese Runde hatte Ruki wohl gewonnen, aber es war nur eine von vielen und Reita würde ihn etwas in Sicherheit wiegen, bevor er wieder zuschlug. Und das nächste Mal musste er sicherstellen, dass keine Vasen oder Tacker in der Nähe lagen. Am gleichen Tag hatte er sich noch die kleine Rezeptionistin geschnappt und im Druckerraum gevögelt, um sich etwas abzureagieren. Sie hatte grosse Titten, dafür aber sonst wenig drauf, doch zumindest hatte er sich etwas abreagieren können. Nach zweimal war sie ihm aber echt zu blöd geworden und er war gegangen. Die Entwürfe, die man von ihm erwartete, würde er zuhause anfertigen. Eigentlich hatte er ja geplant gehabt, heute den Kleinen rumzubringen und zu nageln, damit der sich mal entspannte und Reita freie Hand liess. Es war alles nicht so gelaufen wie geplant und es war mehr als ärgerlich. «Komm her und iss was…», murmelte er gegen den Vogelkäfig und schob noch einen Sonnenblumenkern zwischen die Gitterstäbe, auch wenn sein Piepmatz nur zögerlich näher hopste. «Hasst du mich etwa auch, weil ich den Kleinen nicht genagelt habe?», brummte der Blondierte und schnaubte. Seinem Ego tat das ganz und gar nicht gut. Aber es war nur ein kleiner Knicks. Die Frage, ob er den anderen kriegen würde, stellte sich gar nicht, es war nur die Frage, wie viele Tage er brauchte. Eigentlich hatte er gedacht, mit einem Tag wäre es getan, doch der andere musste sich ja unbedingt zieren. Damit wollte er sich wohl interessant machen. Reita schüttelte den Kopf und liess die restlichen Kerne in den Käfig fallen, klopfte sich die Hände ab und ging zu seinen Entwürfen rüber. Morgen wollte er einige vorstellen bei ihrem Meeting und dann würde der andere sich schon noch erweichen lassen. Der Designer räkelte sich leicht auf dem Stuhl und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. So eingebildet wie dieser Ruki war, wollte er vielleicht umworben werden. Aber das war Reita zu anstrengend, er hatte seine Sachen auch immer auf die leichte Tour gekriegt. Das würde er diesmal auch. Vielleicht hatte der Kleine ja noch was Anderes auszusetzen. Aber was? An seinem Aussehen konnte es jedenfalls nicht liegen; Geld hatte er eigentlich auch nicht gerade wenig. Modisch war er sowieso, nur verstand er darunter wohl etwas völlig anderes als der Kleine, wen wunderte es. Aber genau deshalb war er ja eingeladen worden: Um den Moderessort - jedenfalls vorerst - zu leiten. Damit sollte sich der Stöckelschuh eben abfinden. Der hatte doch sicher einfach schon lange keinen Sex mehr gehabt, deshalb war er auch so verkniffen. Nachdenklich starrte er auf die Bleistiftskizzen, nahm einen Stift und zog einige weitere Linien. Der andere würde sicher an die Decke gehen, weil ihm die Entwürfe nicht gefielen, aber wütender Sex war geil. Reita zupfte an seinem Nasenband und strich sich vorsichtig durch die gegelten Haare. Er war schon gar nicht mehr geübt zu jagen, so oft hatte er schnell bekommen, was er wollte. Das würde ihn wieder etwas trainieren und war deshalb gar nicht schlecht. Die Jagd machte die Beute doch erst erlegenswert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)