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Bodyguard

von

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Anfang

Autor: Kleine Rose

E-Mail: silenya89@googlemail.com

Teil: 1/?

Genre: Slice of Life

Pairing: Kakashi x Sasuke ♥

Disclaimer: Ich mache kein Geld damit und bis auf der Idee gehört mir nichts.

Kommentar: Mit dem Schreiben dieses Kapitels habe ich meinen absoluten Rekord gebrochen. Mit 6 Kapiteln ist es das längste FF-Kapitel, dass es bisher von mir gibt. Am Ende des Kapitels werdet ihr jetzt und zukünftig einen Abschließenden Kommentar von mir finden, sowie eine Charakterbeschreibung. 

Ich hoffe euch macht das lesen genauso viel Spaß wie mir das Schreiben ♥ Ich kann es kaum erwarten mich an das zweite Kapitel zu setzten. Hihi. 

Widmung:  Rivenga, weil du einfach die Beste bist ♥

 

 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

 
 

Ein Seufzer verlässt meine Lippen, während ich genervt etwas tiefer in meinen Stuhl sinke. Es ist gerade Mal der zweite Tag an der Universität und bereits jetzt habe ich keine Lust mehr. Gaara stößt mich von der Seite an, wirft mir ein kleines, wissendes Grinsen zu. Ich habe ihn während der Orientierungswoche kennen gelernt. Mit seinen tiefen Augenringen und den roten Haaren, stach er förmlich aus der Masse heraus. Sprüche wie „Du nimmst es mit dem Feiern wohl etwas zu genau.“, hatte er einfach mit einem kühlen Blick ignoriert. Ich hatte im ersten Moment genau das gleiche gedacht, ohne ihn überhaupt zu kennen. Aber verdammt, sie hatten Recht gehabt. Dieser Kerl konnte feiern! 

Sicher, die ganzen Informationsveranstaltungen waren wichtig gewesen, aber bereits am ersten Tag hatten die älteren Studenten Merkzettel verteilt. Ich verließ mich einfach darauf, dass ich den Rest auch noch nebenbei erfahren würde. 

Wir waren in kleinen Gruppen unterwegs gewesen, immer um die Dreißig Leute und haben die Stadt unsicher gemacht. Kneipentouren, Campusfeiern. Saufen und quatschen. Meistens alles zusammen. Ich muss grinsen bei der Erinnerung, wie einer der Studienanfänger auf der Wiese mit seinem Gleichgewicht kämpfte. Seine Schultern hingen tief, seine Stimme war nur noch ein verzerrtes Krächzen. „Wie geil ist das denn?!“, hatte er laut gebrüllt und bekam als Antwort lautes Gejohle der Menge. 

Ich selber hielt mich im Moment zurück. Auch wenn das nicht immer so war. Ich feierte gerne, dennoch wollte ich nicht bereits am Anfang unangenehm auffallen. Zumindest nicht mehr, als ich es eh schon tat. Es musste reichen, dass ich dem Studenten gedanklich Recht gab. Ich glaube sein Name war Ito. Sicher bin mich mir dessen jedoch nicht. Ich habe in dieser einen Woche mehr Menschen kennen gelernt, als je zuvor und nur die wenigstens fand ich interessant genug, um mir ihren Namen zu merken. 

Irgendwie hatte ich mir die Uni genau so vorgestellt. Vorlesungen und Partys. Jedoch versuchte ich Beides in einem gesunden Maß zu halten, nahm das Studium ernst. Irgendwann sollte etwas aus mir werden. Dabei war ich mir selber noch nicht sicher, was genau das am Ende sein würde. 

„Bitte kauft Euch keinen harten Alkohol!“, hatte unsere Tutorin noch gerufen, bevor es zur Stadtrallye ging. Schon kurz darauf hatte der Erste „Prost!“ gerufen. Nicht alle hatten die Bitte der Älteren Studentin ernst genommen. 

„Nur noch 10 Minuten.“, flüstert mir Gaare leise zu und reist mich aus den Gedanken. Zehn Minuten noch, das schaffe ich doch mit Links. Ganz sicher. Eigentlich muss ich nach der Vorlesung noch bleiben und mir eine Lerngruppe suchen. Aber ich war schon immer jemand gewesen, der in solchen Dingen meist nur auf sich selbst vertraute. Vielleicht würde ich irgendwann einmal Gaara fragen, ob wir zusammen lernen. Er scheint die gleichen Ansichten wie ich zu haben. Zumindest so weit ich das nach den wenigen Tagen, in denen wir uns nun kennen, schon behaupten kann. 

Ich bin mir nicht sicher, ob mir Lerngruppen wirklich helfen würde oder ob ich mich zu sehr ablenken lasse. Vielleicht lassen wir das Lernen einfach nach kurzer Zeit sein und unterhalten uns über andere Dinge. Nach der ganzen Zeit genieße ich es wirklich, wieder so viele Menschen um mich zu haben. 

Bisher hatte ich immer zu Hause Privatunterricht gehabt. Dort, wo ich am besten beschützt werden konnte. Nur die offiziellen Prüfungen hatte ich wie jeder andere auch in der Schule gemacht. Zusammen mit meist älteren Leuten, die ihren Abschluss nachholen wollten. Es hatte mich einiges an Überredungskunst gekostet, dass ich jetzt überhaupt die Uni besuchen konnte. Dabei ist es mein Leben. Ständig versucht jemand darüber zu bestimmen. Mich zu lenken, damit ich nach seinen Regeln tanze. Ich hasse es.

Ich drehe mein Handgelenk zu mir, betrachtete die Zeiger der Armbanduhr. Noch Neun Minuten. … Die Zeit ist ein Bastard. Sie scheint sich jedes Mal absichtlich zu verlangsamen, wenn sie einmal etwas schneller laufen soll.

Genervt lasse ich meinen Blick schweifen, betrachte die mehr oder weniger motivierte Meute. Ito ist nicht dabei. Seit dem er sich auf der Wiese voll laufen lassen hatte, habe ich ihn nicht mehr gesehen. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er überhaupt wieder kommt. Erst Gestern hatten sie in den Nachrichten gebracht, dass dieses Jahr wieder etliche Studenten mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus gelandet sind. 

Schon traurig, wenn man seine eigene Grenze nicht kennt. Ich selber habe wirklich nicht vor nach einer Party im Krankenhaus auf zu wachen. Auch wenn ich meine Grenzen bisher selber noch nie richtig ausgetestet habe. Aber ich hatte mit Gaara auch so gut gefeiert. Wir waren schnell auf einen gemeinsamen Nenner gekommen, was bei bei dem gleichen Musikgeschmack nicht sonderlich schwer ist.

Endlich beendet der Dozent die Vorlesung. Für einen Moment bin ich wirklich zu träge um direkt auf zu stehen. Dabei hatte es mir eben gar nicht schnell genug gehen können. Aber so war das eben. Die Lust kam und ging. Ich angele etwas umständlich nach meiner Tasche auf dem Boden. Den Kugelschreiber an meinen Notizblock geklemmt, verstaue ich alles ordentlich. Inzwischen hat sich auch der Saal geleert und ich kann bequem hinaus gehen, ohne mich mit den Anderen durch die Tür zu zwängen.Vereinzelt stehen noch ein paar Studenten vorne am Pult und unterhalten sich mit dem jungen Mann, der gerade die Vorlesung geleitet hat. 

Die Tasche schwenkt für einen Moment, als ich sie über meine Schulter hänge und Gaara raus auf den Flur folge. „Also, dann bis Heute Abend.“, verabschiede ich mich und schlag mit Gaara kurz ein. „Aber lass deinen Wachhund zu Hause“ Wieder grinst er mich an. Leicht genervt verdrehe ich die Augen. „Sicher. Ich tu mein Bestes.“ Ich weiss leider nur zu gut, was er meint. Es ist eins dieser leidigen Themen, die man einfach nicht los wird.

Während Gaara noch einen Abstecher in die Hauseigene Bibliothek macht, mache ich mich auf den Weg zum Ausgang. Anders, als die meisten Studenten wohne ich nicht direkt im Campus in einer dieser Gemeinschaften. Noch immer oder gerade weil für viele gerade die letzte Vorlesung geendet hat, herrscht reges Treiben auf den sonst so kahl wirkenden Gängen. Weiße Wände, vereinzelt ein paar Bilder oder Ankündigungen. Einzig die farbigen Türrahmen bringen ein wenig Wärme mit sich. Studenten laufen eilig an mir vorbei, scheinen es kaum erwarten zu können das Gebäude zu verlassen, während ich mich immer weiter zurück fallen lasse. Ich habe es wirklich nicht eilig. Aber schließlich prangt auch vor mir die alte Holztür. Innerlich seufze ich kurz, bevor ich die Schultern straffe und meinen altbewährten kühlen Blick aufsetzte. Freiheit Ade. Kaum bin ich durch die Tür getreten, spüre ich auch schon die vertraute Präsenz neben mir. Ich komme mir vor, als würde ich wie ein bunter Paradiesvogel hervor stechen. Dabei habe ich extra eine größere Menschentraube abgepasst, mit der ich zusammen raus gehen konnte. 

„Du hast dir Zeit gelassen.“ Eine Tatsache. „Wundert es dich?“, antworte ich abweisend und drücke dem Mann meine Tasche in die Hand. Schweigend laufen wir Beide zu dem Schwarzen Sportwagen, der direkt vor Uni parkt. Eigentlich ein absolutes Halteverbot. Aber dieser Mann erlaubt sich vieles, über das die Meisten einfach hinweg sehen. Kurz bevor wir den Wagen erreichen, überholte er mich und hält mir die Tür auf. Wenigstens ein wenig versüßt es mir so, dass notwendige Übel. Langsam setzt sich der Wagen in Bewegung und bringt mich zurück in mein selbst gewähltes Gefängnis. Die ganze Fahrt über sehe ich aus dem Fenster. Es ist nichts neues. Ein allzu vertrautes Bild und dennoch deutlich spannender, als eine Unterhaltung mit diesem Kerl. Dabei kann ich mich nicht erinnern, dass ich überhaupt je viel mit ihm gesprochen habe. Zumindest in dieser Sache scheinen wir uns Beide einig. Akzeptieren den Anderen als jeweils notwendiges Übel. Denn als genau das sehe zumindest ich ihn. Ich bin mir nicht einmal sicher, wie genau er heißt. Meistens spreche ich ihn einfach irgendwie an. 

Auf ungefähr der Hälfte der Strecke mache ich schließlich leise das Radio an. Die Stille wirkt inzwischen fast erdrückend. Eigentlich ist mir Musik egal, so lange es nicht um Discos geht. Ich bin auch niemand, der plötzlich anfängt mit zu singen. Selbst summen ist mir schnell schon zu viel. Aber für solche Momente wie jetzt, ist Musik genau das Richtige. Keiner hat das Gefühl etwas sagen zu müssen, bis wir in die Tiefgarage des Hochhauses fahren.

Noch während er den Motor ausmacht, schnalle ich mich ab und steige aus dem Auto. „Sasuke, warte!“, höre ich seine ernste Stimme, auffordernd. „Ja, ja.“, kommt schlicht von mir. Wo soll ich auch hin? Ich habe andere Wege ihn los zu werden. 

Geduldig warte ich also vor dem Fahrstuhl auf ihn, höre die schweren Schritte hinter mir, bevor er neben mir zum still stand kommt und sich die metallischen Türen vor uns öffnen. Gemeinsam treten wir ein und ich halte die kleine Chipkarte an das Lesegerät. Mein Schlüssel für alles in diesem Gebäude. Für einen kleinen Moment geht ein Ruck durch meinen Körper, als sich der Fahrstuhl in Bewegung setzt. Ich lasse den Blick über den Älteren gleiten. Ich bin wirklich kein Fan von Klischees, aber dieser Mann scheint sie alle erfüllen zu wollen. Sonnenbrille, finsteres Gesicht, dunkle Jeans. Eine schlichte, schwarze Anzugjacke, unter der sein weißes Hemd hervor blitzt vervollständigt das Bild. Nicht einmal auf die Krawatte hat er verzichten können. Auffälliger geht es wirklich nicht. Fehlt nur noch, dass er die Hände vor der Brust verschränkt und niemanden an mich heran lässt. Ich hasse ihn. Ich hasse diesen Mann und jeden seiner Vorgänger. Jeden noch verdammten Bodyguard, der es wagen wird, in meine Nähe zu kommen. Ich war Jahre lang ohne Schutz ausgekommen. Zumindest ohne den Schutz dieser Art. 

Mit einem leisen „Pling!“öffnet sich der Fahrstuhl. Zielsicher steuere ich auf die Tür zu, die sich nur wenige Meter vor uns ist. Die einzige in diesem Stockwerk. Ich stecke die Karte in das Lesegerät neben der Tür, bevor ich meinen eigentlichen Haustürschlüssel hervor ziehe und ganz normal wie jeder andere aufschloss und meine Wohnung betrete. Ich überlasse es meinem Bodyguard die Karte heraus zu ziehen und in die kleine Schale zu legen, die auf der Kommode in meinem Flur steht. Wie jeden Tag. Und wie jeden Tag räume ich meine Sachen ordentlich weg und

lasse mich auf die Couch fallen. Meine Tasche wird neben mir abgesetzt. Ich quittiere es nur mit einem kurzen, dankbaren Nicken. Später. Ich werde später anfangen mit dem lernen. Gerade habe ich wirklich genug davon. 

Obwohl ich inzwischen fast Vier Jahre in dieser Wohnung lebe, habe ich nicht nicht das Gefühl „zu Hause“ zu sein. Es ist wie in der Uni. Alles strahlt eine gewisse Kühle aus, aber es ist nicht ungemütlich genug, um direkt wieder ab zu hauen. Ich habe keine Ahnung, wer das Einrichten übernommen hatte. Oder ob ich mich genauso entschieden hätte. Aber damals hatte ich auch nicht  gefragt. Ich hatte diese ganzen Pflegefamilien so satt gehabt. Die gespielte Freundlichkeit, das falsche Lächeln, dass sofort aufgesetzt wurde, wenn mal einer vom Amt vorbei kam.

„Ich geh duschen“, sagt ich schlicht, warte nicht auf eine Antwort. Stattdessen spüre ich bereits wenig später das warme Wasser, dass unaufhörlich über meinen Körper fließt. Wie es meine Muskeln entspannt, meinen Kopf leert und einfach alles mit sich zu reisen scheint. Am liebsten würde ich meinen Beschützer noch los werden, bevor ich mich mit Gaara treffe. 

Auch wenn er sich meistens aus den Feiern raus hält, wusste ich immer, dass er da war. Genauso wie die Meisten der Anwesenden. Er war einer der Gründe, weshalb ich den harten Alkohol bisher nur aus Cocktails kenne. Oder das ich immer kurz nach Mitternacht schon wieder zu Hause bin. Ich komme mir vor wie ein kleines Kind, dass man an die Hand nehmen muss. Dabei werde ich bald 21. Und dann werde ich endlich Volljährig sein. In allen Ländern. Mir wird niemand mehr etwas vorschreiben können oder versuchen mein Leben zu bestimmen. 

Langsam drehe ich das Wasser aus, steige aus der Dusche und trockne mich gründlich ab. Das Handtuch lässig um die Hüfte gewickelt lauf ich rüber in mein Zimmer. Ich hatte keine Ahnung wo mein Bodyguard gerade ist. Sobald wir in der Wohnung sind, macht jeder Seins. Das ist bei uns ganz normal. Was soll mir hier auch groß passieren? Ohne die Chipkarte kommt niemand auch nur in meine Etage. Sollte dennoch jemand nach mir fragen, würde als erstes ein Anruf des Pförtners kommen. Diese Wohnung ähnelt einer kleinen Festung. Einem Gefängnis, das ich selbst gewählt habe. 

Nachdenklich schaue ich kurz in meinen Kleiderschrank, bevor ich mir ein passendes Outfit zusammen stelle für den Abend. Jetzt muss ich nur noch diesen Kerl aus dem Weg schaffen. Einfach einmal einen Abend feiern ohne nach zu denken. In Ruhe einen trinken gehen und die Musik genießen. Das werde ich nie können, wenn sich die Leute nicht einmal trauen, mich anzusprechen. 

Ein paar Stunden habe ich noch Zeit, bis ich los muss. Wenig später liege ich auch schon auf meinem Bett, mit einem der Fachbücher in der Hand und lerne doch noch etwas. Vielleicht kann ich so das Wochenende anderweitig nutzen. Ich werde nie einer dieser Streber werden, die Tag und Nacht lernen. Dafür genieße ich die freien Wochenende wirklich viel zu sehr. 

Inzwischen ist es bereits dunkel, als ich das Buch zuklappe. 21 Uhr. Zeit um sich fertig zu machen. „Gehst du noch mal aus? Du weisst, dass du mir das vorher sagen sollst.“, meldet sich mein Bodyguard. Seine Stimme klingt genervt. Tadelnd. Es ist mir egal. „Ich treffe mich mit Gaara, mach keine große Sache daraus.“ 

Fertig angezogen, stecke ich mein Handy in die Jackentasche als auch er in den Flur kommt. Für einen Moment wird seine Waffe sichtbar, als er sein Jackett anzieht. „Kannst du das Ding nicht einmal zu Hause lassen?“, frag ich nun selber reichlich genervt. Wir hatten diese Diskussion schon so häufig. Ich bin kein kleines Mädchen, dass man einfach überwältigen kann. „Nein.“ Ein einziges Wort reichte um die Unterhaltung zu beenden. Was habe ich auch erwartet? 

Gemeinsam fahren nach unten, stiegen schweigend ins Auto, während ich ihm die Adresse einer bekannten Bar nenne. Er sagt nichts. Ist mir auch nur Recht. Früher bin ich nur am Wochenende ausgegangen, wenn überhaupt. Mit wem hätte ich auch etwas unternehmen können? Gaara ist der Erste, der sich nicht von meinem Begleiter einschüchtern lässt. Und ich frage nicht warum. Oder warum es für ihn so normal scheint. Ich habe es einfach freudig akzeptiert. Hoffe, dass es mir später nicht das Genick bricht. 

Wieder verläuft die Fahrt schweigend. Aber wer muss schon reden? Schweigen ist das neue Gold!  Wir drehen Runden um die Bar, suchen den Besten Platz mit dem Auto. Natürlich können wir nicht irgendeinen Parkplatz nehmen, wie alle. Er muss unmittelbar in der Nähe sein, am besten direkt wieder vor der Haustür, damit wir schnell hinein springen können. Dazu kam die Beleuchtung. Direkt unter einer Straßenlaterne, wenn schon der Rest der Straße dunkel war., damit Zumindest mein Bodyguard darauf achten konnte, dass niemand an dem Auto sich zu schaffen macht. Lautlos seufze ich. Inzwischen ist  das wirklich zur Gewohnheit geworden. Ich hasse diese ganzen Maßnahmen. An die meisten habe ich mich mit der Zeit gewöhnt, aber irgendwann stoßen sie mir eben doch wieder sauer auf. 

Zielsicher steuere ich auf die Bar zu, während mein Bodyguard sich noch mehr oder weniger unauffällig umsieht. Vielleicht fallen auch nur mir die kleinen Blicke auf, die er in alle Richtungen wirft.. Ich kann solche Sachen inzwischen einfach nicht mehr ignorieren. Sie sind zu alltäglich. Selbst wenn ich es nicht direkt sehe, weiss ich, was er da macht. 

Gaaras rotes Haar fällt mir sofort auf, als ich die Bar betrete. Einen Cocktail in der Hand, grinst er mich an, während ich direkt auf ihn zusteuere. Ruhig lasse ich mich auf einen der Hocker gleiten. „Hey, wartest du schon lange?“, frage ich entschuldigend nach. Es ist keine richtige Entschuldigung, aber zumindest ein Versuch. Irgendwie fällt mir alles was mit Emotionen zu tun hat schwer. Aber ich bin mir sicher, dass er es auch so versteht. Ich winke den Barkeeper heran und bestelle mir einen Tequilla Sunrise, genau das richtige für den Anfang. Nicht zu süß und nicht zu herb und schon nach wenigen Minuten halte ich ihn in meinen Händen und nippe kurz daran. 

Mein Aufpasser hat sich inzwischen an einen der Tische gesetzt und wieder kommt mir der Gedanke, wie gerne ich ohne ihn hier wäre. Für einen Moment überlege ich sogar, einfach aus dem Toilettenfenster zu klettern, sollte es da überhaupt eins geben. Ich könnte ihn auch abfüllen, aber ich weiss das er keinen Alkohol trinkt. Zumindest nicht im Dienst. Zwei Mal in der Woche wird er abgelöst, jedes Mal an einem anderen Tag und zu einer anderen Zeit. Ich habe keine Ahnung was er in seiner Freizeit macht. Es ist mir auch egal. Ich diesen diesen Mann nicht näher kennen lernen, als es sein muss. Irgendwann wird er von sich aus gehen, wie schon Jeder zuvor und Jemand neues wird kommen. 

Nach und nach leert sich mein Glas. „Ich habe gehört unser morgige Dozent soll zum Einschlafen sein..“ Morgen.. Kurz überlege ich, was Morgen überhaupt ansteht. „Du meinst Volkswirtschaft? Dabei klingt das Thema doch schon so spannend..“ Gaara lacht kurz auf und selbst ich verziehe kurz die Mundwinkeln zu einem kleinen Grinsen. Ich habe bis zum letzten Moment nicht gewusst, was genau ich eigentlich studieren will. Irgendwas, mit Zukunftsaussicht. Mehr habe ich nicht gewusst. 

Noch eine Weile unterhalten wir uns über die Universität. Sprechen über die Dozenten und driften weiter zu Büchern und wieder zurück zur Uni. „Genug davon. Ich hab gehört hier ganz in der Nähe soll ein neuer Nachtclub aufgemacht haben“, beendet Gaara schließlich das Thema. Zum Glück, denn ich war gerade an einem Punkt angekommen, an dem es anfängt zu nerven. Immerhin hatten wir schon Tagsüber genug damit zu tun. Leicht schüttel ich den Kopf. „Lass mal, ich hatte genug Party für eine Weile.“, lehne ich direkt ab. Gaara nickt verstehend. Wir haben uns Beide in der letzten Woche zurückhalten um nicht selber in irgendeiner Ecke aufzuwachen. Aber nun hat die Uni angefangen. 

Die Zeiger der Uhr wanderten weiter und ich leerte mein zweites Glas. Inzwischen war es kurz nach Mitternacht und langsam lehrte sich die Bar. Ich musste Morgen erst etwas später zur Uni und gerade bin ich mit Gaara so in ein Gespräch vertieft, dass wir gar nicht bemerken, dass wir am Ende die Letzten sind, die noch sitzen. Leise räuspert sich der Barkeeper und für einen Moment sehen wir ihn Beide einfach nur ausdruckslos an, bis auch wir verstehen. Schweigend erheben wir uns, bezahlen unsere Getränke und verlassen samt Anhängsel die Bar. 

„Sollen wir dich nach Hause fahren?“ Ich weiss, dass Gaara kein Auto besitzt und um die späte Uhrzeit sollte keiner alleine herum laufen. Vielleicht bin ich durch den Beschützer an meiner Seite selber etwas Paranoid geworden. Wenn man immer unter Beobachtung steht, bleibt so etwas sicher nicht aus. „Nein, lass mal. Ein kleiner Spaziergang tut mir sicherlich gut.“, winkt Gaara ab.  Damit verabschiedet sich der Rotschopf und tritt langsam den Rückweg an. Ich bin mir nicht sicher, was mich in dem Moment reitet, als ich die Polizisten sehe. Vielleicht ist es einfach der Wunsch nach ein wenig mehr Freiheit. Nach ein wenig Privatsphäre. Ich könnte still wie immer an ihnen vorbei  laufen. Doch stattdessen halte ich sie an, deute leicht auf den Mann hinter mir. „Entschuldigen Sie. Dieser Mann verfolgt mich schon eine ganze Weile.. Ich glaube er hat eine Waffe..“ Es ist nicht einmal gelogen. Noch während die Uniformierten Männer sich umdrehen und langsam auf meinen eigentlichen Beschützer zu gehen, laufe ich zügig weiter. Freiheit! Das ist das Erste, dass mir durch den Kopf geht. Ich höre meinen Namen. Höre wie mein Bodyguard mich auffordert, den Männern zu sagen, wer er ist. Doch ich ignoriere es einfach. Nur für diesen Moment will ich etwas Zeit für mich selbst. Und das kann mir nun wirklich niemand verübeln. 

Ich rechne sogar fest damit, dass man ihn kurz darauf laufen wieder laufen lässt. Oder das man ihn kurz überprüft und er etwas später nach kommt. Aber nichts dergleichen geschieht. Erst kurz vor dem Morgengrauen höre ich die Tür, gefolgt von schweren Schritten. Laut flucht mein Bodyguard und ich spüre den Anflug eines schlechten Gewissen. Aber verdammt, ich habe die Ruhe genossen! Jede einzelne Minute!

Erst am Morgen stehe ich schließlich auf, höre ich ihn noch immer fluchen. Langsam trete ich aus meinem Zimmer. Gerade rechtzeitig, um zu sehen wie er mit gepackten Taschen an mir vorbei zieht. „Das war zu viel Sasuske! Irgendwann ist genug! Du hast dir das letzte Mal einen Spaß mit mir erlaubt!“ Ich verstehe im ersten Moment nicht, warum er sich so aufregt. Hat er womöglich etwas zu verbergen? Aber dann wäre er doch niemals mein Bodyguard geworden.. Also warum regt er sich auf?! Soll ihm doch einmal jemand 24 Stunden am Tag folgen. 

Ich könnte ihn aufhalten. Ihn bitten zu bleiben. Aber im Moment denke ich nur daran, dass ich ihn endlich los bin. Tatsächlich habe ich schon öfters versucht ihn irgendwie los zu werden. Meistens  eher halbherzig, wie bei den Meisten zuvor. Er ist nicht mein erster Bodyguard und sicher auch nicht mein Letzter. Eigentlich ist er sogar der Erste, der von sich aus geht. Bisher hat man sie mit der Zeit einfach ersetzt. Ausgetauscht. Warum auch immer. Vielleicht bin ich einfach zu anstrengend. Oder zu langweilig. Immerhin war ich vorher fast immer nur zu Hause.. 

Die Tür knallt zu und Hidan ist verschwunden. Hidan! Stimmt, so hieß mein Bodyguard.. 

 

 

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Charakter Beschreibung:

Name: Hidan

Alter: 25

Geburtstag: 2. April

Größe: 177,1 cm

Gewicht: 56,8 kg

Blutgruppe: B

Beruf: Bodyguard

Charakter: Aufgrund seiner Religion ist Hidan ein Sadist ohne jegliche Moral, was er jedoch gut zu verstecken weiss. Nachdem er wegen seiner labilen Psyche kein Polizist oder vergleichbares werden konnte, entschied er sich für den Beruf als Bodyguard. 

 

- Zu dem Charakter erfolgt in späteren Kapiteln ein Nachtrag -


Nachwort zu diesem Kapitel:
Am Ende des Kapitels hatte ich wirklich mehrmals mit mir und der Geschichte zu kämpfen. Ich wollte unbedingt diesen Bodyguard los werden, damit er Platz für den nächsten macht. Dabei hatte ich gleich mehrere Szenarios im Kopf, die ich allerdings auch super zukünftig noch verwenden könnte. Und natürlich war immer im Hinterkopf der Gedanke:Würde ein Sasuke Uchiha das wirklich machen?
Sicherlich wird Sasuke OC werden, was man bei solchen Real Life Storys wohl nie ganz verhindern kann, dennoch möchte ich verhindern das es zu große Ausmaße an nimmt.
Dieses Kapitel hat mich wirklich mehrmals auf die Probe gestellt. Da wäre die Frage nach einem passenden Freund für Sasuke. Ich habe eine ganze Weile überlegt, am Ende jedoch war mir klar, dass es nur Gaara sein könnte. Ich finde in manchen Dingen sind sie sich ähnlich und die Rivaltitäten mit Naruto hebe ich mir für später auf.
Und dann dieser verfluchte Cocktail. Ich bin echt kein Cocktailtrinker, als habe ich Rezepte gewälzt und überlegt welchen es in normalen, einfachen Bars gibt. Am Ende wurde es der Sunrise. Ich Vielleicht gehe ich selber zukünftig öfters mal Cocktails schlürfen.. Lach.
Was denkt ihr, welcher Cocktail würde zu Sasuke passen? Schreibt mir Eure Meinung! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: Rizumu
2015-09-13T09:55:29+00:00 13.09.2015 11:55
Guten Tag, hier bin ich wieder, endlich habe ich mal wieder Zeit etwas auf Animexx (privat) zu lesen und dabei hab ich mir dann deine Geschichte rausgepickt! <3
 
(Ich beginne mit dem Kommentieren während dem Lesen, deswegen kann es sein dass ich meine Worte noch mal über den Haufen schreibe, wenn ich zu ende gelesen habe. Bitte nicht böse sein, aber das hilft meinem winzigen Hirn Sachen nicht zu vergessen.)
 
Am Anfang sind mir zwei Sachen aufgefallen, die mich nicht ganz klar sind. Zum einem:
 
 
Wenn Sasuke doch bisher aus Schutz zu Hause unterrichtet wurde - und ich gehe davon aus, dass er deswegen auch unter strenger Hand an der kurzen Leine gehalten wurde - wie kann er dann sagen das er Partys liebt?
 
Ich meine, dann hätte er ja gerade dahin nicht gehen dürfen, wenn man mal bedenkt was da so alles passieren könnte. Das erscheint in meinen Augen etwas unlogisch. Ich kann verstehen wenn er dann sagt er reizt alles aus, aber das er bereits dann schon weiß wo seine Grenzen sind, ist eher unlogisch. Zudem bin ich eh nicht der Meinung, dass Sasuke die Person/Charakter wäre der auf Partys auftauchen würde. Ungern, aber nicht als "Hobby". Er wäre eher der Typ der sagt "lern lieber, statt deine Hirnzellen zu versaufen, du hast eh kaum welche". Verstehst du? :/
(Aber das ist meine Meinung und das ist auch erst das erste Kapitel, von daher kann ich im Grunde auch noch nicht so viel sagen und mich nur am originalem Sasuke orientieren.)
 

Das Zweite und größere, dass mich verwirrt ist, dass ich zu Anfang das Gefühl hatte sie seien auf einer Art Ausflug mit einer älteren Mitstudentin und dann sitzen sie doch im Hörsaal?
 
Zumindest wirkt es so, ich müste die genauen Stellen raussuchen, die mich das denken lassen, aber da fühle ich mich dann immer als wäre ich pingelig und kleinlich. So ... Penibel ... Das mache ich ungern hier im Kommentar.
 
 
Ah, okay ... Sasuke hatte mehrere Bodygards in seinem Leben, aber ... Wenn er ein Kind ist, dass von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht wurde, wer "finanziert" ihm das und schreibt ihm vor, dass er einen braucht? Es muss da also jemanden geben, der darauf besteht und wenn, dann hätte er doch nicht in Pflegefamilien leben müssen, oder?
 
 
Sasuke ist seine Bodygard Hidan also los geworden, eine einfache Methode, aber dennoch sehr passend und wirkungsvoll. Ich kann gut vorstellen wie Sasuke kühl seinen Verfolger verpetzt. Einfach nur mit dem Daumen über die Schulter deutend, ohne Blickkontakt und dann husch weg. Ja, das sieht nach Sasuke aus. Eine kleine List. Es wirkt vielleicht ein wenig hm, wenig, denn eigentlich hätte Sasuke ja jetzt seine Freiheit genießen können und stattdessen einfach nur nach Hause zu gehen. Vielleicht hätte er das vorher machen sollen, vor allem weil Gaara ihn ja dazu aufgefordert hatte ihn los zu werden. Das ist das einzige was mir daran doof vor kommt.
 
Aber im großen und ganzen gefällt mir das Kapitel. Es lässt immer noch Fragen offen, auch wenn mich das wurmt, weil ich so neugierig bin, aber das ist doch das gute an Stories. Wenn gleich am Anfang alles geklärt ist, wäre das doch langweilig. Och frag mich jetzt nur noch wie viele weiter Bodygards du Sasuke zur Seite stellen wirst, bis es dann Kakashi sein wird. (Ich denke einfach mal das es so kommen wird, lasse mich aber auch gerne von was anderem überzeugen.)
 
Ich beende dann mal meinen Kommentar und hoffe das ich dich damit nicht verstimmt habe und sage bis zum nächsten mal! :)
 
 
 
Liebe Grüße
Rizumu
Von: abgemeldet
2015-08-01T12:44:37+00:00 01.08.2015 14:44
Hei :D
Und schon die nächste FF, wow du bist fleißig ;)
Das Kapitel war toll geschrieben und wieder hast du hier einen ziemlich interessanten Plot und ich bin gespannt, wie es weitergehen wird :D
Ich denke, zu Sasuke passt ein Mojito. Oder irgendetwas Bitteres, er steht ja nicht so auf Süßes. Vielleicht ein Cuba Libre, der ist schlicht und nicht zuu süß, obwohl Cola dem werten Herrn Uchiha wahrscheinlich auch zu süß wäre xD Ich trinke leider keine bitteren Cocktails, dementsprechend wenige kenne ich auch und deshalb ist der einzige, den ich hier vorschlagen kann, nur der Mojito. ^^
Mach weiter so, freu mich schon aufs nächste Kapitel ;)
Liebe Grüße,
Marie


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