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Haru Hirôs Geisterspiele

Wichtelgeschichte für -Tetsuki-
von

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Getrennt: Tausendraum

"Klack!"
 

Hinata zuckt schreckhaft zusammen und dreht sich ängstlich um. "Die… die Tür ist nicht mehr da", sagt sie leise. Unbeeindruckt darüber hebt Hidan die Schultern und schaut wieder nach vorne. Sie befinden sich in einem quadratischen Raum mit drei Türen an jeder Wand. Ratlos kratzt er sich am Hinterkopf. "Welche Tür ist wohl die richtige?" fragt er sich. Das schüchterne Mädchen schluckt ihre Angst runter, geht auf die Tür rechts zu und öffnet diese mit Vorsicht. Verwundert blinzelt sie. "Was ist los?" Neugierig läuft er zu Hinata, die immer noch wie angewurzelt steht. Sie antwortet verwirrt: "Es geht weiter. Aber nur wo?" Da riskiert er einen Blick hinein, hebt beide Augenbrauen und Fragezeichen schweben um seinem Kopf.
 

"Ist das nicht derselbe Raum, in dem wir uns nicht gerade befinden? Die gleiche Wandfarbe, die gleichen Türen". Auch Hinata weiß darauf keine Antwort. Um endlich weiter kommen, öffnet der Silberhaarige die anderen zwei Türen im ersten Raum. "Verdammt. Schon wieder dieselben Räume mit den gleichen Türen", stelle er mürrisch fest. Ohne groß nachzudenken benutzt er die Tür links. Leichtfüßig betritt er den Raum und versucht zu überlegen. Was wird hier für ein Spiel getrieben? Zuerst diese unrealistischen Erscheinungen, dann die Trennung der anderen Schülern und jetzt diese verrückte Raumkombination.
 

Sofort folgt Hinata ihm. Ihr leicht blasses Gesicht zeigt Angst. Plötzlich rutscht sie ungeschickt auf den Boden aus. "Aua", sagt sie schmerzhaft. Hidan richtet seinen Blick auf Hinata und rollt genervt die Augen. "Komm hoch Kleine." Hilfsbereit streckt er für sie die Hand aus. Mit einem knallroten Kopf nimmt sie diese dankend an. Verlegen senkt sie ihren Kopf. "Vielen Dank", murmelt sie kleinmütig. In den Moment sichtet sie einen blauen Filzstift auf dem Boden. Zuerst weigert sie sich, den Filzstift aufzuheben, aber dann überlegt sie es sich doch anders und nimmt ihn an sich. Inzwischen öffnet Hidan die nächsten Türen im zweiten Raum. "Das ist… verdammt… noch weitere Kopien des ersten Raumes", meckert er gereizt. Je länger ihre fliederfarbigen Augen auf den Stift halten, desto mehr blüht ihr eine Idee. Etwas stolz erklärt sie: "Du kennst doch die Geschichte mit Hänsel und Gretel. Um nach Hause zu kommen, haben die zwei Geschwister Brotkrumen auf den Weg gestreut, um nach Hause zu gelangen. Das können wir auch mit den Filzer machen. Somit erkennen wir, in welchen Räumen wir schon waren." Verblüfft über ihre genialen Einfall lobt er sie: "Aus einem grauen Mädchen wird wohl ein tapferes Pferdchen." Ein sichtlich freundliches Grinsen liegt auf seinem Gesicht. "Ähm… danke", flüstert sie lächelnd. Jetzt denken die beiden gut nach. Nun ja… eher Hinata denkt nach, wie sie besser vorgehen sollten. Da Hidan mehr auf sein Gefühl als auf seinem Kopf hört, beschließt er ruckartig: "Am besten wir nehmen stets die linke Seite." Aus Hinatas Mund ertönt laut das Wort „Warum“. "Ich habe da so ein Gefühl im Bauch", meint der Schüler und marschiert mit schnellen Schritten durch die linke Tür. Leicht seufzt Hinata und folgt Hidan aufmerksam. Dabei markiert sie an der Tür vorne und hinten ein blaues X. Mit einem sicheren Gefühl wandern die beiden ziellos durch die gefühlten unendlosen Räume.
 

Augenblicklich bleibt Hidan stehen und Hinata stößt ungewollt an seinem Rücken. "Tut… tut mir leid". Von ihm gibt es jedoch keine Reaktion. Fragend neigt sie ihren Kopf zur Seite, an Hidan vorbei. Als sie die Tür sieht, werden ihre Augen tellergroß. An dieser Tür steht ein blaues X und eine Schrift aus blutroter Farbe FALSCH GEMACHT. "Wir sollten doch lieber eine andere Tür nehmen", schlägt sie mit zitternder Stimme vor. Aber Hidan lässt das alles kalt. "Lass uns einfach weiter gehen." Perplex sieht sie ihn an. Vom Fleck rühren ihre Beine sich nicht. Hidan bekommt davon Wind und stöhnt genervt. Darauf packt er ihre Hand, zieht sie mit durch die markierte Tür und kommt erneut in einen Raum.
 

"Warte… lass mich bitte… los", bittet die Schülerin ihn. Als er sie los lässt, fällt sie ein paar Schritte nach hinten und kann sich noch schnell fangen. Ein leises Keuchen gleitet über ihre Lippen. "Schon wieder", sagt er mit hochgehobenen Augenbrauen. Hinata hebt ihren Kopf und schaut sich um. Diesmal sind zwei Türen bemalt. Links und rechts. Zwei blaue X und mit der selben blutroten Inschrift KEIN AUSWEG.
 

Fast orientierungslos wirbelt sie ihre Augen auf beiden Richtungen. Sie rauft sich in die lilafarbigen Haare, bis jemand behutsam seine Hand auf ihr kleines Köpfchen legt. Winzige Tränen füllen ihre Augen, die Hidan unschuldig ansehen. "Du denkst zu viel nach, Kleine. Lass dich nicht von deiner Angst leiten, sonst kommst du niemals dort an, wo du hin möchtest", erzählt er ruhig und wuschelt anschließend durch ihr langes Haar. "Okay… ohne Angst gibt es keinen Mut", denkt sie nach ein paar tiefen Atemzügen und lächelt ihm herzhaft an.
 

"Klack… klack… klack!"
 

Auf einmal schallen überall die Geräusche von Türen, die geöffnet und dann geschlossen werden. "Was hat das zu bedeuten?" fragt se sich. Nach ihrer Frage enden die lauten Geräusche. Eine absolute Stille herrscht in dem kleinen Raum. Das Akatsukimitglied presst seine Augenbrauen zusammen. Wachsam wechselt er immer seinen Blick von den vier Türen. Vom Gefühl her beobachtet jemand oder etwas die beiden.
 

"Klopf… klopf… klopf!" Wie aus dem Nichts poltert hinter ihnen jemand kraftvoll an der Tür. Furchtsam fährt Hinata auf. "Wahhh", kreischt sie. Doch anstatt sich hinter Hidan zu verstecken, bleibt sie auf der Stelle und beobachtet die Geschehnisse genau. Ihr Körper zittert vor Aufregung. Dann erfolgt ein Klick und die Tür öffnet sich einen Spalt. Obwohl er stets den mutigen, heldenhaften Typ gerne spielt, sagt ihm sein Gefühl und Verstand, dass sie am besten weglaufen sollten. "Komm mit! Lass uns von hier verschwinden", befiehlt er ernsthaft. Mit Hinata an der Hand reißt er einfach eine Tür auf und rennt mit ihr gleich zur nächsten Tür. Hinter ihnen hallen ebenfalls schnelle Schritte, die ihren Weg folgt. Kaum schmeißt Hidan hinter sich eine Tür zu, wird diese langsam geöffnet und die Verfolgung geht somit weiter. "Wer… um alles in der Welt… verfolgt uns?" rätselt Hinata und wirft einen angstvollen Blick nach hinten. Gerade öffnet sich die Tür, da zerrt Hidan an ihrem Arm, sodass sie nach vorne schaut. Er will verhindern, dass Hinata noch einen Herzinfarkt leidet, wenn sie den grauenvollen Verfolger mit eigenen Augen sieht. Dieses Mädchen ist genauso zerbrechlich wie Porzellan. Kurz wundert er sich über die große Sorge um seine Begleiterin.
 

Im nächsten Raum angekommen, greift an er an der rechten Tür, die nicht aufgehen will. "Verflucht… das ist wohl jetzt ein Scherz, oder?" knurrt er aufbrausend. Als nächstes wollte er die mittlere Tür auswählen, doch es gibt keine dort. Zum Schluss rüttelt er an der linken Tür. "Nein… die geht auch nicht auf." Wütend beißt er seine Zähne zusammen.
 

Auch Hinata weißt keinen Rat. Ihr nervöser Eindruck macht es nicht gerade besser, aber Hidan versucht Ruhe zu bewahren. Mit kräftigen Beinen tritt er an den Türen, um diese gewaltsam zu öffnen. "Geh auf… geh auf du verdammte Tür", brüllt er stürmisch herum. Sie dreht sich um, als jemand die Türklinke betätigt. "Hidan… da ist jemand wieder an der Tür", sagt sie bedrückt. Der Angesprochene hört mit seiner Aktion auf. "Warum ist an der einen Wand keine Tür?“ murmelte er gereizt.
 

Ich komme…

Ich komme…

Ich komme…

Ich komme…
 

Eine fremde tiefe Stimme lacht verrückt und spricht diese Worte mit Begierde und Spiellust aus. Da öffnet sich die Tür.
 

"Nein, nicht mit mir. Das kannst du vergessen", schreit Hidan entschlossen und blockiert die Tür. Zuerst geschieht nichts, doch dann wird ständig gegen die Tür gehämmert und gerüttelt. Mit viel Mühe kann Hidan sein oder ihr Eindringen verhindern. Eine kleine Schweißperle kullert über seine Stirn. Hinata sucht unter Druck nach einer Lösung, nach einem Ausweg. Sie geht andauernd in einem Kreis. Gestresst schluckt sie wieder das Chaos runter. Sie haben nichts. Keine Ahnung. Keine Waffen. Keine Chance. Höchstens einen blauen Filzstift, der Bilder auf Wände erscheinen lässt… Malerei. Aus Verzweiflung zieht sie an den anderen geschlossenen Türen. Kein Glück steht auf ihrer Seite. Ihre Hand rutscht von der Türklinke aus und Hinata landet unsanft auf dem Boden. "Autsch!" Hidan bemerkt ihr mutiges Handeln. "In dir steckt viel mehr drin als ich dachte, Kleine", redet er ihr Mut ein. Tatkräftig nickt sie und in ihren Augen lodern Flammen. Beeindruckt guckt er das sonst so stille Mädchen an und das ist sehr selten, wenn ihn was beeindruckt. Gezielt nutzt Hinata eine alte, starke Kampftechnik ihrer Familie. Mit ihren Handflächen schlägt sie dauerhaft auf die Türen ein. Das metallische Klackern ertönt immer lauter, indem ihre Technik stets an Geschwindigkeit zunimmt. "Dass so viel Power in diesem Mädchen steckt, hätte ich nie gedacht", sagt er geistesabwesend. Ein paar Beulen entstehen an der Stahltür. Nach einiger Zeit bilden sich Blasen auf ihren zarten Händen, aber Hinata macht tapfer weiter. Aus ihrem Mund keucht sie erschöpft und Schweiß kullert über ihre heiße Stirn. Nach wenigen Minuten sackt sie jedoch zusammen und sitzt müde vor der verbeulten Tür.
 

"Mist… ich habe es nicht geschafft. Da habe ich so hart mit Naruto trainiert… für Nichts", keucht sie laut.
 

Auf Hinatas plötzliches Aufgeben reagiert er gereizt. "Na komm, Kleine. Du kannst es schaffen", muntert er sie mit harten Worten auf. Erschöpft lächelt sie ihn an und steht langsam auf. Hidan zielt mit den richtigen Worten auf Hinatas Selbstbewusstsein. Mut kehrt in ihrer innerliches Kraft zurück. Jetzt darf sie nicht aufgeben, wie es immer Naruto tut. Wer hart kämpft, kann auch gewinnen. Genau! Sie werden gegen diese übernatürliche Macht gewinnen und heil heraus kommen zusammen mit den anderen.
 

Ich komme…

Ich komme…

Ich komme…

Ich komme…
 

Auf einmal ist es hinter Hidan still. Jetzt taucht hinter der beschädigten Tür das Klopfen des Verfolgers auf. "Wahhh…das ist… Blut", schreit sie auf. Unter der Türschwelle fließt eine scharlachrote Blutlache hervor. Hidan kontrolliert schnell die Tür hinter ihm. Keine Spur. Danach hilft er Hinata auf und trägt sie Huckepack. "Halt dich gut fest!" Bereit nickt sie.
 

Noch einmal atmet Hidan tief ein und aus. Die beiden verschwinden hinter der Tür, wo nur die Leere auftaucht. Zum Schluss schließt sich die Tür von selbst.
 

Sekundenspäter werden die die Türflügeln von einer unerkennbaren Gestalt weggeschleudert. Blutrote Augen und ein breites, mörderisches Grinsen füllt das weibliche Gesicht.
 

"Ersehnte… ersehnte…ersehnte…", haucht sie in tiefer, rauer Stimmlage. Mit leichten Schritten verlässt sie den Raum durch die Tür, wo das Blut eine rote Pfütze bildet. Unklares Murmeln einer ruhelosen Seele gleitet wie eine endlose Schalwelle in den Räumen. Niemand kann dieses gruselige Flüstern verstehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Anitasan
2015-07-19T12:43:13+00:00 19.07.2015 14:43
O man das wird immer besser. Man da krieg man ja eine Gänsehaut. Mal sehen was das nächste Kapitel so bringt. Gruß Anitasan (ich öffen die Tür zum ncähsten Kapitel :-))


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