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Haru Hirôs Geisterspiele

Wichtelgeschichte für -Tetsuki-
von

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Eingesperrt

Das Rumpeln an der Tür verstärkt sich mit jeder Sekunde. Der Staub unter der Türebene wirbelt zu einer Staubwolke auf und der schlichte Putz des Türrahmens fällt ab.
 

"Bestimmt lauert dieses Kind hinter der Tür. Jetzt sind wir dran", fürchtet Hinata mit furchtsamer Stimme. Nach Schutz suchend wählt sie Hidan und klammert sich ängstlich an ihm. Verdutzt blickt er das kleinmütige Mädchen an. Bei ihrem hilflosen, unschuldigen Anblick errötet er leicht und tätschelt ihr den Kopf mit den Worten "Bleib ruhig". Sie schaut ihn sprachlos an. Ihre Augen füllen sich mit Tränen, doch sie wischt die salzige Flüssigkeit tapfer weg. "Okay", sagt sie nun entschlossen.
 

Konan, sonst eine recht sinnliche junge Frau, nimmt Nagatos Hand. An seiner Seite fühlt sie sich sicher und geborgen. Ihr fürsorglicher Freund verstärkt den Griff um ihre behagliche Hand, lächelt sie ermutigend an und redet beharrlich: "Bestimmt spielt jemand uns nur einen Streich. Da hat er aber Pech gehabt, denn niemand legt sich mit der Akatsuki Gang an." Zustimmend nickt sie. Auch ihre Entschlossenheit wird aktiv und guckt mit einem selbstbewussten Blick zu der Tür. "Das gebe ich dir Recht, Nagato."
 

Zwischen Sasori und Tenten fliegen noch die Fetzen, indem sie sich, statt sich der Tür widmen, eher auf ihren Streit konzentrieren. Ihr glutvoller Augenausdruck stößt auf ein eigensinniges Augenpaar. "So leicht kriegt mich niemand klein. Klar!" zischt die zuversichtliche Schülerin ihn leise an. Obwohl sein Gesicht neutral und reif aussieht, flimmert in seinen Augen eine gewisse Kampflust auf. Er murrt sie vernehmlich an: "Frech und selbstbewusst. Passt super zu dir. Aber leg dich nicht mit mir an, Kleine". Über sein letztes Wort bläht sie verärgert die Wangen auf. Blitze schießen aus ihren Augen gegeneinander an.
 

Diese Anspannung kann Sakura deutlich spüren und strafft auch ihre Muskeln an. Unerwartet legt Itachi seine Hand auf ihre Schulter. Kurz schreckt sie auf. "Erschreck mich nicht so, verstanden?" raunt sie ihn halbherzig an. Doch er nimmt es mit einem Lächeln gelassen hin. "Ruhig, du Wildkatze. Du muss keine Angst haben." Seine Stimmlage klingt idyllisch und übt auf Sakura eine hundertprozentige sichere Ausstrahlung. "Pahh… ich und Angst. Ich glaube, du machst dir eher in die Hosen, Uchiha." Beide geben nicht nach. Solche Sturköpfe…
 

"Ei… ein Geist… es ist bestimmt ein Geist… hgn", schluckt Naruto schwer. Eine violette Farbe bildet sich hinter seinen blonden Strähnen, sodass seine Nervosität erkennbar ist. Sasuke schnaubt genervt und runzelt seine Stirn. "Du bist so ein Dummkopf. Wer glaubt schon an solche Märchen? Höchstens ein Kleinkind", beschwert er sich in einer stillen, aber auch beherrschten Art. Naruto weiß, dass jetzt eine Diskussion sinnlos ist und seufzt daraufhin. Wie kann man da nur so ruhig sein? Um seinen besten Freund zu beruhigen, beschließt er: "Ich öffne jetzt diese verdammte Tür."
 

Diese Augenblicke vergehen in diesen zehn Sekunden gleichzeitig, als Sasuke die Türklinke erfasst und bleibt schon dabei ruhig, um die anderen nicht noch mehr in Panik zu versetzen. Kaum berühren seine Finger das Ziel, hört das gewaltige Rütteln an der Tür auf. Jede Bewegung von Sasuke wird genau von aufmerksamen Blicken beobachtet. Langsam öffnet er die Tür, die knarrende Geräusche von sich gibt, lugt mit Luchsaugen durch den kleinen Spalt und erkennt keine Person in seinem Blickfeld. Im schwach beleuchteten Schulgang ist keine Menschenseele. Mit einem erkennbaren Handzeichen öffnet er komplett die Tür und verlässt somit den Klassenraum 1. Nach einem Schritt bleibt er wieder stehen. Die anderen sehen ihn verwirrt an. Sein älterer Bruder verengt seine Augen. Diese körperliche Haltung kennt er von seinem Bruder. Der Rücken ist halb gerade gedrückt und seine Muskeln angespannt vor Spannung. "Sasuke… was ist los?" informiert sich Itachi. Der junge Uchiha neigt seinen Kopf zu den anderen. Trocken erklärt er: "Wir sitzen ganz schön in Schwierigkeiten." Von der Tür geht weg, damit sich die anderen Gangmitglieder ein Bild davon machen können. In dem Moment, wo sie alle das Klassenzimmer 1 verlassen, treten Verwunderung und Verblüffung in den Gesichtern auf. Der Schulflur hat sich völlig verändert. Im Flur stehen die Spinde, Schränke und die anderen von Staub bedeckten Möbeln nicht mehr. Sogar die hellgrüne, blase Wandfarbe mit all den leeren Bilderrahmen besitzt jetzt eine andere Farbe. Wie in einem menschenleeren Krankenhaus wirkt die kreideweiße Wandtapete samt mit Flur verlassen und die Klassenräume verfügen über keine Türen mehr. Auf dem dunkelgrauen Fließboden liegen über all gefallener Tapetenputz und kleine Glassplitter herum. Sowie auf der linken und rechten Seite verläuft der Gang nach ein paar Türen weiter, dann folgt eine Sackgasse.
 

"Sind wir tot?" glaubt Hidan unüberlegt und begutachtet den fremden Flur mit gekreuzten Armen. Bei diesen Gedanken verdreht sich Hinatas Magen und ihre engelsgleichen Lippen beben leicht. Tenten spürt Hinatas Unsicherheit. Wütend presst sie ihre Augenbraue zusammen, schritt auf Hidan zu und boxt robust gegen seinen muskulösen Oberarm. Als er sein Kopf zu ihr dreht, predigt sie ihm vor: "Hör auf so was zu sagen, du Erbsenhirn. Wie sollen wir bitte schön gestorben sein?" Dabei fallen ein paar Strähnen in ihrem Gesicht und streicht diese wieder hastig weg. Ein erheiternder Laut entgleitet aus seiner Kehle. Der überhebliche Akatsukimitglied lacht ungezogen: "Hör mal zu, Püppchen. Was denkst du wohl, wie es sonst passiert ist?" Sie formt ihre dünnen Lippen zu einem Strich und steckt die Zunge raus. Entnervt schüttelt Sasori den Kopf. "Dein so genanntes Püppchen spielt sich gerade auf." Dann befasst sich Tenten wieder mit dem rothaarigen Puppenliebhaber. "Hahaha… Mädchen haben nichts zu sagen", neckt Hidan. Dafür kassiert er einen scharfen Blick von ihr. "Offenbar ist bei der Evolutionsbremse eine Synapse durchgebrannt", schlägt sie gekontert zurück. Geschlagen rollt er seine Augen. Sasori sagt erstaunt: "Nicht schlecht für ein Mädchen".
 

"Ähm… hallo ich will ja kein Spielverderber sein, aber wir stecken in einer ungewöhnlichen Situation", mischt sich Naruto strikt ein. Seine Ernsthaftigkeit nicht zu überhören und die drei konzentrieren sich wieder auf das Wesentliche. Hinter ihm meint Sasuke: "Da gebe ich Naruto Recht, auch wenn es relativ selten ist." Zustimmend nickt er, bis er ein "Hey!" von sich gibt. Selbst bei Konan durchschlägt ein unwohles Gefühl. "Wie ist eigentlich so was möglich?" Keine kann ihr darauf eine Antwort geben, höchstens Vermutungen. Nachfolgend schlägt Itachi vor: "Ich denke erst mal, wir suchen den Ausgang. Das ist jetzt das Wichtigste". Neben ihn checkt Sakura die neue Umgebung genau ab. Ihre pfefferminzgrünen Augen entdecken keinen sichtbaren Ausgang. Selbst die Eingangshalle ist wie vom Erdboden verschluckt, aber die Empfangstheke erscheint in ihrem Blickfeld. Sie gibt Itachi ein Zeichen, indem ihr Kopf dort entlang zeigt.
 

Auch Nagato bekommt davon Wind. "Hat da Hinata dieses Kind gesehen?" Das verzagte Mädchen nickt sanft. Tenten streichelt vorsichtig ihr über den Arm. "Hey, es wird alles wieder gut." Dankend lächelt Hinata ihre Freundin an. "Tz… weniger reden, schneller handeln", sagt Hidan genervt und geht einfach voraus. Schief von der Seite blickt Tenten ihm hinterher, während sie Hinata an der Hand hält. Als sie ihren Zielort erreichen, erschreckt sich Hinata mit weit aufgerissenen Augen. Statt eines blutigen Handabdrucks haften nun überall auf der Glasscheibe Blutabdrücke. Naruto und Tenten schlucken schwer. Bei Hidan, Sasori, Nagato und Konan tauchen jetzt auch sorgsame Gesichtszüge auf. Sakura geht mit der Hand über das Glas. Diese Blutflecke entstanden auf der anderen Seite. "Genau da habe ich dieses grauenvolle Kindergesicht gesehen", erzählt die Lilahaarige zittrig.
 

"Vielleicht sind die Gerüchte um das Geistermädchen wahr", grübelt der Blonde nach.

"Das glaubst du? Naja… es geht schon hier nicht mit rechten Dingen zu. Was meinst du, Itachi?" Sasori guckt den Uchiha gleichförmig an.

Der Anführer der Akastuki Gang deutet darauf: "Davon haben wir ja alle gehört. Die Geisterspielerin von der Fire High School. Ich dachte ehrlich, es sei nur ein Gerücht, um den Kindern Angst zu machen, damit sie nicht einfach hier reinplatzen. Das heißt…"

"Das heißt was, Itachi?" hackt Naruto mit einer schlimmen Vorahnung nach.

Sakura beendet Itachis Satz: "Dass hier ein Geist sein Unwesen treibt." Die Anspannung kann man auf ihr ernsthaften Blick erkennen.

Da verliert Naruto etwas gesunde Gesichtsfarbe und schaut sich unsicher um. Ein Geist? Ein rachsüchtiger Geist?

"Und wie kommen wir jetzt hier raus?" stellt Nagato die Frage. Das fragen sich die anderen auch. Es muss doch einen Ausweg geben. Aber nur wo?
 

Vor allem was tun, wenn der Geist auftaucht.
 

"Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhaaaaaaaaaaaaaaa", ertönt ein lautstarker, zorniger Schrei eines jungen Mädchens.
 

Die Hände reflexartig an den Ohren gepresst, dröhnt der Schrei schmerzvoll in ihren Trommelfellen. Nach wenigen Sekunden verstummt das Geschrei und Stille kehrt ein. Als erstes traut sich Itachi, die Hände von seinen Ohren zu nehmen. Danach tun es auch die anderen. "Verdammt noch mal. WAS WAR DAS?" meckert Hidan stürmisch herum. Da korrigiert Sakura ihn: "Eher WER war es?"
 

Plötzlich erklingt ein klirrendes Geräusch aus einem der türenlosen Zimmer. "Am besten wir finden den Geist zuerst, bevor er uns findet." Die kalte Stimme von Sasuke hört sich leicht erzürnt an. Langsam geht ihm die Sache auf die Nerven. Abenteuerlustig grinst Hidan und freut sich schon auf die Begegnung mit dieser Geisterspielerin. Weniger erfreut sehen Naruto, Hinata und Tenten aus. Jedoch hat er Recht und ganz unfreiwillig stimmen sie zu. "Ich schlage vor, wir teilen uns in Zweierteams auf", kommt der Vorschlag von Sakura. Somit beginnt die Aufteilung.
 

Nagato und Konan. Hidan und Hinata. Sasori und Tenten. Naruto und Sasuke. Sakura und Itachi.
 

Die ungleichen Paare nehmen sich je ein Zimmer vor.
 

Zimmer 1 - Team Sasori und Tenten.
 

Zimmer 2 - Team Sakura und Itachi.
 

Zimmer 3 - Team Nagato und Konan.
 

Zimmer 4 - Hidan und Hinata.
 

Zimmer 5 - Naruto und Sasuke.
 

In dem Moment, wo die Teams die komplett leeren, kleinen Räumen mit nur einen Fenster betreten, schlagen hinter ihnen einfach so aus dem Nichts die Türen zu. Türen? Jetzt sitzen ihre Opfer in der Falle und etwas Seltsames und kaum Erkennbares taucht am Ende des Flurs auf. Mit jedem Schritt versagen die Deckenlampen über sie. Sekundenlang gibt es einen Kurzschluss und die Lampen geben den Saft aus. Doch diesmal hat diese formlose, schwarze Hülle eine feste Menschenform. In der Gestalt eines 15-jährigen Mädchens läuft sie stillschweigend an den Türen entlang. Pechschwarze, lange Haaren kleben struppig an ihrem blutbedeckten Körper. Ihr Gesicht versteckt sich hinter den wilden Strähnen und trägt ein nachtschwarzes Kleid, das einem schwarzen Loch ähnelt.
 

"Kommt… kommt… kommt", flüstert das Geistermädchen dämonisch und verschwindet dann in der Dunkelheit, als die letzte Deckenlampe ihre Leuchtkraft verliert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Anitasan
2015-07-16T14:39:44+00:00 16.07.2015 16:39
Na ob das gut geht? In zweier Team los ziehen? Mal sehen was so passiert. LG Anitasan


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