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Haru Hirôs Geisterspiele

Wichtelgeschichte für -Tetsuki-
von

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Ankunft

Wie eine schneeweiße Perle scheint der Mond am wolkigen Nachthimmel und wirft sein weiß schimmerndes Licht auf die Fire Highschool. Die Wolken schweben wie dunkle Schatten über das große verlassene Gebäude, das von einer vier Meter hohen Zementmauer umschlossen ist. Auf dem kahlen Schulhof stehen einzelne Bäume und dunkelbraune Holzbänke, die zerstreut verteilt sind. Von weitem schallen die lauten Rufe einer Schleiereule und der frische Wind säuselt durch die dunkelgrünen Baumkronen, wo das sanfte Rascheln der Blätter dem herrlich ruhigen Rauschen des Meeres ähnelt. Dabei bewegen sich die kräftigen Äste und dünnen Zweigen ständig auf und ab. Die berauschende Stille auf dem verlassenen Gelände gibt ein schauriges Bild ab. Heute Nacht wird jedoch diese Stille unterbrochen und verwandelt sich in ein Abenteuer von vielen Schülern.
 

Fröhlich summend wartet die junge Schülerin Sakura Haruno am Haupttor, das aus einem stahlgrauen Metallgitter besteht, der Fire Highschool und lauscht dem Klang des Windes. Ihre Arme gekreuzt vor dem Brustkorb tippt sie andauernd mit ihren neuen Sportschuhen auf den harten Asphalt des Einganges. Ihre Geduld zerrt an ihren Nerven. Neben ihr stehen ihre besten Freunde Hinata Hyuuga, Tenten, und Sasuke Uchiha. Sie haben sich an der Mauer entspannt zurückgelehnt, bemerken Sakuras Ungeduld und ahnen schon, wenn ein gewisser junger Mann auftaucht.
 

Das schüchterne Mädchen Hinata stupst ihre schlanken Zeigefinger immer wieder gegenseitig an und schaut mit ihren fliederfarbigen Augen zum Boden. Sie selbst wartet schon sehnsüchtig auf ihren besten Freund, der erneut zu spät ist und richtet kurz ihren liebevollen Blick zu Sasuke. Der schwarzhaarige Schüler steckt gelassen seine Hände in die Hosentaschen. Seine kühle Mimik passt sich seiner gleichmütigen Körperhaltung an und schaut anschließend zu Tenten rüber, die gelangweilt mit ihren kastanienbraunen Haaren spielt. Die Freunde warten schon einer gefühlten Ewigkeit auf die letzte Person. Leicht gereizt seufzt Sakura und ihr Gesicht verzieht sich zu einem genervten Ausdruck.
 

"Wann kommt er endlich? Mit seinen ständigen Verspätungen geht er mir mächtig auf den Geist. Na warte!" klagt sie mit fester Stimme und ballt ihre Hände zu Fäusten.
 

Bei diesem bedrohlichen Anblick muss Hinata schwer schlucken und spielt nervöser mit ihren Fingern. Da legt Sasuke behutsam seine Hand auf ihre Schulter und bekommt somit ihre Aufmerksamkeit. "Du weißt doch, wie es abläuft. Er kommt zu spät, sie meckert wild herum und verpasst ihm einen harten Schlag. Am Ende ist wieder Friede-Freude-Eierkuchen", beruhigt er seine Klassenkameradin, die ihn dankend anlächelt. Das alltägliche Katz- und Mausspiel der beiden ist fast schon zur Gewohnheit geworden. Tenten gesellt sich zu Sakura. "Wie willst du ihn diesmal bestrafen, Saku-chan?" Die Angesprochene muss kurz schmunzeln und kehrt wieder mit einem strengen Blick zurück. "Ich werde ihm nicht mehr den Kopf rein waschen. Das ist jetzt vorbei mit diesem Kinderspiel", antwortet Sakura mit einem lockeren Unterton. Überrascht blinzelt Tenten und ihre jungendliche Stirn liegt ihn Falten. Verwirrt stellt sie die Frage: "Bist du wirklich Saku-chan? Oder befinden wir uns in einem Paralleluniversum?" Zaghaft schüttelt Sakura den Kopf. Ihre Freundin zuckt fraglich die Schultern.

"Hey Leute. Tut mir leid, dass ich zu spät komme", ruft eine aufgehetzte Stimme nach ihnen.
 

Ihre Köpfe steuern direkt zu dem Jungen, der hechelnd vor ihnen stehen bleibt. Sein blondes wildes Haar klebt auf seinem Kopf und kleine Schweißperlen kullern über seine heiße Stirn. Er legt die Hände auf seine Oberschenkel, die leicht gekrümmt stehen und der Oberkörper ist nach vorne gebeugt. Der Körper bebt noch vor Erschöpfung. Lächelnd hebt er seinen Kopf und sieht die Schüler mit seinen meerblauen Augen an. Der Blonde entschuldigt sich hektisch: "Sorry, Freunde. Ich habe die Zeit völlig vergessen. Puhhh… also? Kann es losgehen?!" Hinata guckt ihn herzlich an und umarmt ihn fest. Schnell erwidert er die Umarmung und blickt in die anderen Gesichter. Sein bester Freund Sasuke mustert ihn schweigsam und schnaubt amüsant. Ein kleines Zucken taucht bei deinen Mundwickel auf, was nicht zu einem Lächeln wurde. Die komplizierte Freundschaft zwischen den Jungs erweist sich oft sehr schwierig, aber sie respektieren den anderen. Bei Tenten sieht es einfach entspannter aus. Das braunhaarige Mädchen zwinkert ihn warnend an und Narutos Augen erfassen zum Schluss Sakura. Ihr erwartungsvoller Blick durchbohrt glatt Narutos Seele. Beinahe verliert er jegliche Farbe im Gesicht.
 

Der chaotische Schüler stottert: "Ich… ähm… also… es ist… so. Ja… ähm… tut mir wirklich leid."
 

Statt einer langen Standpauke oder einer tatkräftigen Kopfnuss folgt ein ungewöhnliches Lächeln auf ihrer rosafarbigen Lippen. Skeptisch beobachtet Naruto ihr neues Verhalten ihm gegenüber. Auf einmal klatscht Sasuke seine Hände zusammen. "Lass uns endlich rein gehen. Die anderen warten bestimmt auch schon".
 

Ohne auf seine Freunde zu warten, klettert er geschickt über das Haupttor und landet mit einem Katzensprung auf den Boden. Die anderen folgen ihm unbedacht.
 

Gemeinsam überqueren sie den düsteren Schulhof, wo die Schatten der Bäume als gruselige Formen auftauchen. Durch die unempfänglich stille Dunkelheit ertönt das Heulen des Windes wie wilde Musik aus dem Nichts. Hinata zuckt schreckhaft zusammen und greift nach Narutos Arm. Er versucht sie zu beruhigen, indem er vorsichtig, fast zärtlich durch die lilafarbigen Haare fährt. "Es war nur der Wind, Hina-chan. Sei kein Feigling. Denk dran, du wolltest doch Mut beweisen", weist der Chaosschüler sie darauf hin. Schämend senkt sie den Kopf, lässt Naruto los und nickt sachte. "D… du hast recht, Naru-kun!", murmelt sie mit jetzt mehr Selbstbewusstsein. Beide lächeln sich vertraut an. Da kommt Tenten auf Naruto zu, zieht ihn am Ohr und sieht ihn steif an.
 

Empört sagt sie: "Hey Naruto, sei doch nicht so streng mit Hinata. Du weist doch wie sehr ängstlich und schüchtern ist. Also lass sie in Ruhe!" Dann befreit sich der Blonde aus ihrem Griff und reibt leicht über das rötliche Ohr. Nach Tentens Ansage wirken Hinatas Augen angegriffen und beißt sich unsicher auf die Unterlippe. "Du verstehst das völlig falsch, Tenten. Komm, Hina-chan. Das wird schon wieder", verteidigt er sich und zieht Hinata mit. Fragezeichen bilden sich um Tentens Kopf. Ihre Vermutung bezieht sich darauf, dass die beiden ein Paar sind. In letzter Zeit benimmt sich Hinata komplett anders und verbringt mehr Zeit mit Naruto.
 

Ihre liebevolle Freundin verhält sich offener und mutiger als sonst. Ratlos seufzt sie und schließt sich der Gruppe wieder an.
 

Hinter einem dicken Baumstamm rührt sich eine formlose, schwarze Hülle aus ihrem Versteck und starrt die Schüler mit scharlachroten Augen an, die schon vielen Opfer das Blut gekostet haben. Kaum sind die blutroten Augen weit aufgerissen, schleicht sich ein diabolisch eiskaltes Grinsen auf die dunkle Masse und die monströse Fratze nimmt an Mordlust zu. Aus der unheimlich massiven Gestalt ringt ein Arm mit scharfen Klauen raus. Diese krallen sich fest in das Holz. Aus dem Grinsen entlockt ein leises, strammes Flüstern: "Bald… bald… bald!"
 

Bei einem Blinzeln verschwindet die Gestalt ohne jemals eine Spur hinterlassen zu haben.
 

In den hohen Baumkronen hängen leichte Nebelschwaden, nach dem auf einmal Windstille herrscht und der Mond hinter einer großen Wolkenschicht verschwindet. "Ich ... ich habe ein ungutes Gefühl bei dieser Aktion." Mit wachsamen Augen erkundet sie diese fremde Umgebung. Wie ein hauchzarter Schleier bildet sich ein silberfarbiger, dichter Nebel um die kleine Gruppe. Angst füllt die Herzen von Hinata, Tenten und auch teilweise Naruto. In diesen Moment hängen sich die nervenschwachen Mädchen an Sakura dran. Die Topschülerin legt ihre Arme um die Schultern ihrer Freundinnen und zieht sie näher zu sich. "Kopf hoch, Mädchen. Wir wissen nicht, ob etwas an den Gerüchten dran ist und wir hier ein gefährliches Spiel spielen. Doch wir sind einer berühmtesten Gangs auf der Fire High School und müssen uns zusammenreißen, klar?"
 

Direkt kommt die entschlossene Stimme von Sakura bei ihnen an. Tapfer nicken sie und eine pure Gänsehaut gleitet über ihre Haut. "Dich meine ich auch… NARUTO. Mach die Mädchen bloß nicht unnötig an. Hast du das verstanden?" warnt die schlagfertige Schülerin den Blonden scharf und ehrlich. Ein dicker Klumpen steckt in seinem Hals fest und kann daher schwer schlucken. "Jawohl, Saku-chan. Ich habe verstaaaaaaaaaaaaanden". Beim Gehen salutiert er bereitwillig. Zufrieden geht ihre Aufmerksamkeit wieder der Eingangstür der High School. Naruto fragt seinen besten Freund: "Hey, was meinst du bei der ganzen Sache?" Als Antwort bekommt er ein Schulterzucken. Verärgert blickt er Sasuke stachelig an.
 

"Wie immer gesprächig. Doch… wie kannst du dabei nur so gelassen sein?"
 

Der Schwarzhaarige schnaubt empört. "Im Gegensatz zu dir bin ich kein Feigling und habe keine Angst vor wie Geister oder Dämonen, Baka!" Eine Wutader pocht auf seiner Kopfseite. "Du sollst mich nicht so nennen, Idiot. Und ich bin kein Feigling. Ich stelle mich der Angst", knurrt er ihn bissig an. Aus Narutos azurblauen, lebhaften Augen funken schon die ersten Blitze und er geht ein Stück weiter vor ihm. Die Rivalen können ohne Streit und Kampf nicht leben. Wiederum sind sie unzertrennlich und vertrauen den anderen aus tiefster Freundschaft. Nach einer Minute kommen die Freunde an der Eingangstür an und steigen die alten Holztreppen auf, die bei jeden Schritt rau knarzen.
 

Sakura öffnet mit einem kraftvollen Schwung die inzwischen farblose Tür und erreichen die Eingangshalle. Tenten findet auf der Stelle den Lichtschalter, der zum Glück noch einiger Maßen in Takt ist. Der schemenhafte Empfangsraum wird von den weißen Decklampen mit einem schwach gelblichen Licht beleuchtet, somit wenigstens was erkennbar ist vor den empfindlichen Augen. Kaum erhellt das Lampenlicht die Eingangshalle, formen sich ihre Augen zu Schlitzen, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Überall an den Wandecken platzieren sich schichtenweise Spinnweben und der zentimeterhohe Staub bedeckt die vielen abgenutzten Möbeln. Wortlos betreten sie das leerstehende Schulgebäude und ihre Schritte schallen an den Wänden vorbei. Neugierig gehen die Blicke ringsum herum. Tenten und Hinata erkunden die Empfangstheke.

Eine runde zerkratze Tischscheibe versperrt den Weg zwischen Eingangshalle und dem Verwaltungsbüro.
 

Nur ein zersplittertes, schmutziges Glasfenster über die Theke dient zum Schutz. Das Hyugamädchen holt aus ihrer Jackentasche eine Packung Taschentücher, damit möchte sie den Schmutz von der Fensterscheibe wegputzen. Mühsam rubbelt sie daran. Diese Schmutzflecken sind verdammt hartnäckig. Ihre braunhaarige Freundin tippt mit dem Zeigefinger auf die Empfangsklingel, aber es ertönt nur ein stummes Klicken. Gegenüber der Theke hängt der Stundenplan an der ehemals minzgrünen Wand, die eher einen schlichten Grauton ähnelt. Der Blonde öffnet mit Vorsicht das durchsichtige Fenster aus Plastik und betrachtet die Zettel, wo die Schrift nicht mehr lesbar ist. Kurz blitzen seine Augen auf. Innerhalb des Randes von dem Stundenplan-Kasten hängt eine Halskette. Der herzförmige Anhänger mit einem blassen Rotton ist an einer silberfarbenen Kette gebunden. Ohne nachzudenken holt er die Kette dort raus und mustert den Fund.
 

Er überlegt: "Ich glaube das gehört einem Mädchen. Schade das diese hübsche Kette nicht bei ihrer Besitzerin ist".
 

Danach stopft er die Halskette in die Hosentasche und geht auf Sakura zu, die gerade mit Sasuke redet. "Ich kriege das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden", sagt sie unruhig und kaut unbesonnen an ihrem Daumennagel. Ein Schatten besetzt ihre Stirn und guckt Sasuke aufmerksam an. Seine gelassene Art hält noch seine Maske, indem er sie monoton ansieht. "Ich habe es auch schon mit bekommen. Glaubst die stecken dahinter?". Sie nickt hastig.
 

Da ergreift Naruto das Wort.
 

"Überhaupt ... meint ihr über diesen Geist dieser Schule ist etwas Wahres dran?" Sofort kassiert er eine unsanfte Kopfnuss von Sakura. "Aua… musste das sein?" Das Mädchen sieht ihn ernsthaft an.
 

"Okay… okay, ich habe es verstanden. Wo fangen wir eigentlich an zu suchen?" Sasuke hebt eine Augenbraue hoch. "Das haben wir doch schon geklärt. Wir fangen im Klassenraum des so genannten Geisterspielers an". Ein Nicken folgt als Antwort. Bei Narutos humorvollen Blick fängt Sakura an zu lachen und Sasuke schmunzelt für ein paar Sekunden. Jedes Mal bringt er sie zum Verzweifeln, aber auch zum Lachen. Tenten nähert sich den dreien und wundert sich: "Wo müssen wir den eigentlich hin?" Sakura entdeckt einen Grundriss der Schule und erklärt: "So wie es aussieht, müssen wir den Gang entlanglaufen und die Zimmernummer 13 ist unser Ziel. Also immer gerade aus, bis wir den Klassenraum 13 finden." Alle nicken einverstanden.
 

Währenddessen hat Hinata zwischen den Schmutzflecken einen kleinen sauberen Kreis durchgeputzt. Unbedingt möchte sie wissen, was sich dahinter verbirgt. Sie wagt einen Blick dahinter und bleibt ruckartig stehen. Ihre sonst so harmonischen Augen weiten sich, dazu fangen ihre Pupillen an zu zittern vor Angst. Hinter der Scheibe erkennt sie ein grauenerregendes Gesicht. Schwarzes vertrocknetes Haare hängen um das breit grinsende Gesicht, was einem Horrorclown gleicht. Die blutroten Augen starren die sprachlosen Mädchen direkt an.

"Waaaahhhhhhhhh", schreit sie angsterfüllt und klammert sich hilfesuchend an Naruto.
 

Ihre Freunde bekommen einen Schreck. "Hinata, was ist passiert? Du siehst ja ganz blass aus?" wundert sich Naruto und macht sich große Sorgen. Hinata weist auf die Fensterscheibe über die Theke hin. Auf der Stelle klebt ein dunkler Blutfleck in der Form einer Handfläche. Ist das echtes Blut?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Anitasan
2015-07-16T14:37:36+00:00 16.07.2015 16:37
Super Kapitel, ich lese gleich weiter. LG Anitasan


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