Reise in die Zukunft von Vei-Chan (Kakashi in der Neuzeit) ================================================================================ Kapitel 15: Höllenfeuer ----------------------- [Viel Spaß beim vorletzten Kapitel ^^] Dieser Schrei ließ Gina wieder zusich kommen. Sie konnte sich kaum bewegen, vom Schmerz in ihrem Hinterkopf war sie wie gelähmt. Aber trotzdem rüttelte sie eisern an dem Stoff, der ihre Arme fesselte, bis er schließlich riss und sie freigab. Gina band ihre Beine los und kroch mit letzter Kraft vom Stuhl. Sie spähte zu den Männern. Kakashi stand leicht gekrümmt da und hielt sich die Hand, an dessen Oberfläche ein stark blutendes Loch klaffte. Carl lachte und hielt noch immer das Messer in der Hand, dessen Klinge rot verfärbt war. Sie musste irgendwas tun, aber sie konnte kaum kriechen und hatte gegen Carl keine Chance. Zu ihrer Erleichterung mischten sich Carls Kumpels nicht ein, scheinbar hatte er sie dazu ermahnt, nur aufzupassen, dass niemand abhauen konnte. Gina hielt die Augen eisern offen und schaute sich panisch um. Und dann sah sie, als hätte der Himmel persönlich ihn dort hingestellt, einen Werkzeugkasten an der Wand. Sie kroch auf allen Vieren zu ihm und ignorierte mit ganzer Kraft ihr Schwindelgefühl. Als sie den Kasten erreicht hatte, hielt sie sich einen kleinen Moment an ihm fest, so als wäre sie sich nicht sicher, ob er gleich wieder verschwinden würde, ehe sie ihn so leise wie möglich öffnete. Carl und Kakashi schlugen wieder aufeinander ein, aber Kakashi hatte nurnoch einen Arm und war klar im Nachteil. Gina sah nur, wie er zwei Schläge in den Magen bekam, ehe sie den Blick schnell abwandte und im Kasten herumsuchte. Sie fand einen eisernen Schraubenschlüssel. Der reichte vollkommen. Gina schnappte sich den Schlüssel und rappelte sich langsam auf. Die Zeit, ehe ihre Beine sie wieder fest trugen, erschien ihr wie eine Ewigkeit. Carl hatte ihr den Rücken zugekehrt, aber nichtmal Kakashi bemerkte sie. Gina holte mit dem Werkzeug aus und schlug damit nach dem Hinterkopf ihres Gegners, doch dieser hatte sich genau in diesem Moment vor einem Tritt von Kakashi weggedreht und sie streifte ihn nur. Er fuhr herum und fixierte sie eine Zehntelsekunde lang, ehe er sie mit einem Stoß zu Boden riss und mit der Faust nach ihr ausholte. Kakashi kam von hinten und schlug ihn unter lautem Aufschrei mit der durchlöcherten Faust seitlich ins Gesicht. Carl flog von Ginas Bauch und rollte sich ab. Er prallte mit dem Kreuz gegen eine weitere Blechtonne, welche er einen kurzen Moment verzweifelt fixierte, ehe er sich wieder erhob und kurz in seiner Tasche nach etwas kramte. Er schien total verrückt geworden zu sein und warf die weiteren Fässer um. Dann zückte er ein Feuerzeug und hielt sich die Flamme neben den Kopf. Gina zog sich abermals in die Höhe und schrie noch, dass Carl es nicht tun sollte. Aber Kakashi reagierte und gab seiner Freundin einen heftigen Stoß, durch den sie fast einen ganzen Meter wegtorkelte und dann auf dem Hosenboden landete. Zeitgleich zündete das Gegenüber die Ölspur an, die einen brennenden, gleißenden Kreis um Carl und Kakashi zog. »Nein!«, schrie Gina und sackte auf die Knie, »Kakashi!« »Du bist lebensmüde!«, rief dieser Carl zu. »Ich habe nichts zu verlieren!«, entgegnete er, »Aber dich nehme ich mit!« Wieder folgten Schläge und wieder trafen sie überwiegend Kakashi. Gina lehnte die Stirn an den schmutzigen Boden und weinte bitterlich. Sie konnte Kakashi nichtmehr helfen und es war einzig und allein ihre Schuld, dass es soweit gekommen war. Es wurde plötzlich wärmer und sie herum und Gina sah nach oben. Das Feuer hatte einen alten Vorhang in Brand gesteckt und noch bevor Gina realisieren konnte, was da geschah, waren die Flammen weiter nach oben gezüngelt und hatten die Holzdielen der Raumdecke ebenfalls mit angesteckt. Ein oranges Leuchten erfüllte die Halle und unter den Schlaggeräuschen der Männer vernahm man nun noch das Knistern der Flammen. »Scheiße!«, keuchte Gina und stand auf - ihr Schmerz schien vergessen. Sie waren in Lebensgefahr. Das Feuer hatte sich in wenigen Sekunden extrem ausgebreitet und bereits jetzt rieselten brennende Holzstückchen zu Boden. Panisch sah Gina zu Carl und Kakashi, aber diese hörten nicht auf mit ihrer Prügelei. Beide sahen inzwischen sehr lädiert aus und Gina sandte Stoßgebete zum Himmel, dass dieser Abend ein gutes Ende nehmen würde. »Verdammt, das gerät aus der Bahn!«, rief plötzlich einer von Carls Freunden, der andere fügte hinzu: »Los, verschwinden wir!« Sie öffneten die schwere Tür und machten sich aus dem Staub. Fassungslos darüber, dass sie ihren "Freund" im Stich ließen starrte Gina ihnen nach, ehe sich ihre Aufmerksamkeit wieder auf die beiden Streithähne richtete. »Wir müssen weg!«, schrie sie durch die lauten Geräusche um sie herum, »Vergesst euren Streit und kommt!« Andererseits konnten sie gar nicht kommen. Immerhin waren sie von Flammen umzingelt. Das Mädchen suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, den Kreis zu löschen, aber Öl war nur mit Schaum löschbar und sowas stand hier nirgends rum. Gina kniff die Augen zusammen und hustete. Ihre Lunge brannte von den Gasen, die das Feuer absonderte und ihre Augen tränten so stark, dass sie kaum noch etwas sehen konnte. Irgendwie begann alles um sie herum so merkwürdig zu flackern. »Kakashi!«, brüllte sie noch ein letztes Mal und endlich reagierte er. Schockiert sah Gina, wie er auf den Flammenkranz zurannte. Er schützte mit den Armen seinen Kopf und sprang dann mit einem Hechtsprung hindurch. Einige Stellen seiner Kleidung begannen zu fackeln, aber Kakashi rollte sich sofort nach seinem Aufprall über den Betonboden und erstickte das Feuer so. Gina half Kakashi auf. Seine Hand hing schlaff herunter, das Blut strömte noch immer heraus und auch aus seinem Mund und einigen anderen Stellen tropfte die rote Flüssigkeit. Carl stand noch immer verwirrt im Feuer und wusste wohl nicht, was er tun sollte. Im selben Moment vernahmen sie draußen Sirenen der Feuerwehr. »Du bist gerettet«, meinte Kakashi leise. Gina sah ihn verwirrt an, denn dieser Satzbau kam ihr merkwürdig vor. Aber da spürte sie, wie ihre Beine unter ihrer Last zusammenbrachen. Die Welt verschwamm vor ihren Augen und Gina sank zu Boden. Ein großer Klos steckte in ihrem Hals, aber sie war zu schwach um ihn hochzuhusten. Da spürte sie, wie Kakashi seine Hände unter sie schob und sie wegtrug. Für einen kurzen Moment konnte sie seinen Geruch sehr stark wahrnehmen, so als hätte sich ihr Geruchssinn ums Tausendfache verbessert. Es beruhigte und benebelte sie gleichzeitig und schlaff sank ihr Kopf an Kakashis Brust. Sie blinzelte das erste Mal wieder, als ihr die Kälte der Nachtluft entgegenschlug. Kakashi hatte sie aus der Halle gebracht und sie näherten sich einem Krankenauto. Dankbar spähte Gina nach oben und erschrak, als sie sah, dass ein schwarzhaariger Feuerwehrmann sie trug. Eine Frau öffnete die beiden Hinterladerklappen eines Krankenautos und Gina wurde von dem Mann hineingesetzt. Er legte ihr ein Beatmungsgerät an, aus dem herrlich frische Luft strömte. Sie atmete einige Male tief durch und ihre Lebensgeister kehrten augenblicklich wieder zurück. »Sie hatten großes Glück«, sagte die Frau fast zärtlich und gab Gina eine Decke, die sie anstandslos nahm. Sie schaute auf den Ausgang der Halle. Carl wurde ebenfalls hinausgebracht, allerdings wurde er ärztlich versorgt und weggebracht. Scheinbar hatte es ihn schlimmer erwischt. Sie wartete, aber Kakashi verließ die Fabrik nicht. Jetzt panisch wollte sie aufstehen, wurde aber zurückgehalten. »Wo ist mein Freund?«, keuchte sie und riss sich das Beatmungsgerät vom Mund, »Wo ist er?« Der Feuerwehrmann, der sie rausgebracht hatte, kam zu ihr. »Wer?« »Mein Freund! Er ist noch drin!« »Da drin ist niemand«, meinte der Mann verständnislos, »Und wir haben auch niemanden weiter gesehen.« Fassungslos starrte Gina den Schwarzhaarigen an. Wie konnte er Kakashi einfach dadrin lassen? »Aber er hat mich doch zu ihnen getragen!« »Nein, junge Frau«, entgegnete er mit sanftem Unterton, »Ich habe sie am Boden liegend gefunden und rausgebracht.« »A-Aber...«, murmelte Gina und ihre Gedanken kreisten wild um ihre Erinnerung. Kakashi hatte sie hinausgetragen - jedenfalls konnte sie ihn riechen. Aber da fiel ihr auf, dass er garkeinen Ton vonsich gegeben, als er seine verletzte Hand unter sie geschoben hatte. »Aber...«, wiederholte Gina unsicher, »Wo ist er denn dann?« »Da war niemand«, beteuerte der Feuerwehrmann. »Machen sie sich keine Sorgen. Sie sind nur knapp einer Vergiftung durch die Gase entkommen. Da bildet man sich oft etwas ein. Halluzinationen sind da bekannt, glauben sie mir.« »N-Nein!«, meinte Gina noch, aber da drückte man ihr die Beatmungsmaske wieder auf den Mund. »Hmh...«, gab Kakashi vonsich, als er die Augen öffnete. Seine Schmerzen waren noch da, aber nurnoch halb so stark wie vorhin. Er brauchte einige Sekunden, um sich daran zu erinnern, was geschehen war. Er hatte die Feuerwehrsirene gehört und irgendetwas zu Gina gesagt, aber dann hatte er ganz plötzlich das Bewusstsein verloren. Waren es die Gase des Feuers gewesen, die ihm die Kraft geraubt hatten? Aber wieso hatte er dann vorher nichts bemerkt? »Aber das...« Ratlos spähte er in die Umgebung und bemerkte, dass er sich an einem sehr vertrauten Ort befand... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)