Reise in die Zukunft von Vei-Chan (Kakashi in der Neuzeit) ================================================================================ Kapitel 9: Überraschung! ------------------------ Birgitt schlunste am nächsten Tag ständig um Gina herum. Scheinbar erhoffte sie sich, irgendetwas zu hören, was nicht für ihre Ohren bestimmt war. Gina konnte darüber nur müde lächeln und warf sich mit Rico öfters wissende Blicke zu, die Birgitt und auch ihre Sklavin Trine fast in den Wahnsinn trieben. An diesem Tag schrieben sie einen Mathetest. Gina hasste Mathe wie die Pest, aber Rico war gut darin und lies sie abschreiben. Gina bereute daraufhin, dass sie Rico vorher nie so richtig beachtet hatte. Zwar hatten sie gemeinsam über Naruto geredet, aber inzwischen saßen sie nebeneinander und waren beim Betrügen in Arbeiten und Tests ein eingespieltes Team. Als Gina nach Hause kam, schmiss sie ihre Tasche in die Ecke und sah sich um. Kakashi war nirgends zu sehen, aber der Fernseher lief, also konnte er nicht weit sein. Vielleicht zog er sich gerade um oder so. Gina ging in die Küche und fingerte ein Paket mit Nudeln aus dem Schrank. Gina liebte diese Dinger, es war zwar ein Fertiggericht, aber die Pilzsoße darüber war einfach nur klasse. Sie wandte sich dem Herd zu und holte einen Topf raus. Und als Gina in ein Topf sah, saß in diesem eine gigantische Spinne. »ARGH!«, schrie das Mädchen auf, ließ den Topf scheppernd fallen und rannte wie gestochen ins Bad, um ein Handtuch oder sowas zu holen, irgendwas, womit sie die Spinne eben da rausholen konnte. Gina hatte furchtbare Angst vor Spinnen - sie wusste nicht wieso, aber die Panik schnürte ihr die Kehle zu. Gina rannte ins Badezimmer - und Kakashi stand gerade in der Dusche. »ARGH!«, schrie sie zum zweiten Mal und rannte wieder raus, knallte die Tür zu und wurde feuerrot. »Tut mir leid!«, rief sie ins Bad, »Aber die Spinne...« Es herrschte einige Sekunden Stille, auch Kakashi schien verlegen, dann aber hörte man ihn wieder. »Spinne?« »Im Kochtopf!«, rief Gina wieder, »Ein riesiges Vieh!« Die Tür ging auf und Kakashi trat hinter sie. Er trug nur eine Hose und das Handtuch hing noch um seine Schultern. »Du hast Angst vor Spinnen?« »Bitte mach sie weg!«, wimmerte Gina. Kakashi seufzte, ging zum Kochtopf, nahm das Tierchen auf die Hand und setzte esdraußen ins nächste Gebüsch. Gina war noch immer knallrot und starrte auf den Boden. »Ähm... Sorry, wenn ich dich in deiner... Privatsphäre gestört habe...«, murmelte sie, aber Kakashi grinste nur und ging sich sein Oberteil anziehen. Am nächsten Tag machte sich Gina nach der Schule erstmal auf den Weg zur Bank, denn sie hatte eine Vermutung, die sich bestätigte. »Kakashi!«, rief sie, als sie die Tür öffnete. Zu ihrer Erleichterung duschte Kakashi heute nicht sondern kochte gerade Reis. »Hm?«, machte er und drehte sich zu ihr um. »Shoppiiiiing! Meine Eltern haben mir wieder Geld geschickt - und viel mehr als sonst! Ihr Thema muss gut laufen.« »Schön«, meinte er ehrlich, konnte sich aber nicht vorstellen, worauf Gina hinauswollte. »Wir gehen heute shoppen!« »Aber was willst du denn kaufen?« »Muss man denn immer einen Einkaufszettel haben, um shoppen zu gehen?«, fragte Gina missmutig. »Frauen...«, murmelte Kakashi, tat den Reis auf, kippte die Soße drüber und servierte. Beim Essen schaute Kakashi Gina an. »Du, sag mal... Kann man hier auch irgendwie trainieren?«, meinte er langsam, »Ich hab das Gefühl, zu zerfallen.« »Stimmt«, bestätigte Gina und nickte, »Du hast ja immer Aufträge gemacht und jetzt tust du gar nichtsmehr... Hm... Wir haben ein Fitnessstudio in der Stadt, da kannst du ja immer Vormittags hin, wenn ich in der Schule bin.« »Geht das?« »Klaro! Du kannst hin wann du willst. Und teuer ist es auch nicht.« Nachdem sie gegessen hatten, schleppte Gina Kakashi in die Innenstadt. Dort gab es reihenweise Geschäfte, mit Klamotten, Videospielen, Spielzeug und sonstigem Krimskrams. Kakashi sah sich ein Waffengeschäft an und war total begeistert von einem Katana, während Gina in Kleinkramläden herumstöberte. Sie fand ein Paket mit blauen Schweißbändern und kaufte es für Kakashi, da sie ideal für sein baldiges Training waren und für sich entdeckte sie ein hübsches kleines Armband. Als sie zu Kakashi zurückfand, stand dieser immernoch vor dem Katana im Schaufenster. Gina gab ihm ein Softeis, was sie mitgebracht hatte, aß ihres daraufhin und beschloss, ihm das Katana zum Geburtstag zu schenken. Gemeinsam liefen sie durch die Stadt und machten im nahegelegenen Park halt. Dort setzten sie sich auf die Bank, aßen auf und fütterten einige Tauben mit den Krümeln der Eiswaffeln. Die Sonne wurde orange und es dämmerte bereits, als Gina sich zurücklehnte und Kakashi ansah. »Du bist jetzt schon ziemlich lange bei mir...«, meinte sie, »Meinst du, du findest einen Weg zurück in deine Zeit?« »Ich weiß es nicht...«, sagte Kakashi, »Vielleicht habe ich eine Aufgabe hier und kann erst zurück, wenn ich sie erfüllt habe.« Gina sah ihm in die Augen und Kakashi erwiederte ihren tiefen Blick. »Würdest du gehen?«, fragte sie. »Würdest du mitkommen?«, erwiederte er. Sie sahen sich eine Zeit lang an und Gina verstand in diesem Moment, dass sie alles für ihn tun würde. Und trotzdem besannen sie sich und gingen gemeinsam nach Hause, ohne weiter darüber zu reden. Denn sie beide wussten, dass sie sich irgendwann sowieso trennen müssten. Als das Wochenende anbrach, schlief Gina am Samstag erstmal ordentlich aus. Das frühe Aufstehen tat ihr gar nicht gut. Kakashi war zwar längst wach, weckte sie aber nicht und machte Frühstück. Er stand gerade vor dem Tisch als es klingelte. Neugierig stellte er sich vor die Tür und schaute durch das Loch - und sein Herz blieb stehen, als Ginas Eltern vor der Tür standen. Er kannte sie von den Fotos, die im Haus hingen und war völlig verzweifelt. Geistesgegenwärtig versteckte er das Frühstück und rannte dann ins Schlafzimmer. »Gina!«, rief er, »Deine Eltern sind da!« »Was?!«, Gina erschrak zu Tode und saß kerzengerade im Bett. »Was soll ich machen?« Sie sprang auf und zog sich ihren Morgenmantel über. »Versteck alles, was auf zwei Personen hindeutet und dann ab in meinen Wandschrank, bis ich dich hole!« »Okay...«, meinte er resigniert und begann mit dem Räumen. Gina ging an die Tür und öffnete sie. »Hallo Gina!«, rief ihre Mutter vergnügt und presste sie ansich, »Schön dich zu sehen!« »Hallo, mein Schatz«, meinte ihr Vater und küsste sie auf die Stirn, »Wie geht es dir?« »Gut«, meinte Gina, »Ihr habt mir gefehlt.« »Du uns auch, Schatz... Du weißt, dass diese blöde Arbeit uns so einspannt.« »Schon okay... Setzt euch, ich muss noch kurz wo hin und was erledigen.« Gina stürmte ins Schlafzimmer und zog sich schnell an, dann trug sie alles, was darauf schließen ließ, dass sie dort geschlafen hatte, in ihr Zimmer und steckte es in den Wandschrank, nachdem sie Kakashi dort rausgeholt hatte. »Was soll ich machen?«, flüsterte Kakashi ihr zu. »Überlass das mir. Ich locke meine Eltern jetzt in mein Schlafzimmer und du schleichst dich dann raus, okay?« »Okay.« »Du wartest dann draußen auf mich.« »Okay.« Gina lief ins Schlafzimmer. »Mama, Papa? Kommt mal her, ich hab mir was überlegt!« So begann Gina im Schlafzimmer Ausführungen über die Wandfarbe und eine eventuelle Umdekorierungsidee, währenddessen sich Kakashi aus dem Haus schlich. Als Gina das Haus verließ, zerrte sie Kakashi schnell hinter sich her. »Schnell weg!« »Aber wo soll ich denn hin, Gina?« »Ich bringe dich zu Rico.« Gottseidank hatte er Gina schonmal zum Geburtstag eingeladen, sodass sie wusste, wo er wohnt. Es war auch nicht sonderlich weit von ihrem Wohnblock, vielleicht ein Fußmarsch von fünfzehn Minuten. Er wohnte am Rande der Innenstadt, aber seine Eltern hatten ein eigenes Haus. Gina klingelte und Rico selbst kam heraus, was Gina viel Zeit ersparte. »Hallo Gina!«, freute sich Rico. »Du Rico, kannst du mir einen Gefallen tun? Kann Kakashi eine Weile bei dir bleiben? Meine Eltern sind plötzlich auf Besuch da.« »Oh«, meinte Rico und grinste, »Kein Problem. Ich erzähl meinen Eltern er ist zu Hause rausgeflogen... Die haben ja immer so viel Mitleid. Ruf mich aber an und sag mir, wie lange.« »Alles klar. Danke Rico.« Etwas hilfesuchend sah Kakashi Gina an. »Tut mir leid, dass ich dich abschieben muss... Ich bringe dir Klamotten, falls es länger wird, okay?«, meinte Gina und lächelte ihn aufmunternd an. »Ja...«, sagte Kakashi, »Viel Spaß mit deinen Eltern.« »Danke.« Als Gina zurückging, kaufte sie in der Stadt noch einen Kuchen in der Bäckerei. Immerhin musste ihr plötzliches Verschwinden ja erklärt werden. Gina fühlte sich einsam. Es war das erste Mal seit langem, dass Kakashi wirklich weg war. Sie verstand nicht wieso, aber bereits jetzt, wo sie wusste, dass sie ihn nur ein- oder zwei Wochen nicht sehen würde, kribbelte es in ihrer Nase und sie fühlte sich, als hätte sie alles verloren. >Was soll das nur werden...<, dachte Gina, >...wenn er wirklich weg ist...?< Trotzdem freute sich Gina auf das Zusammensein mit ihren Eltern. Sie mochte die beiden wirklich sehr gern und vermisste sie immer schrecklich, aber Kakashi hatte ihr dort rausgeholfen. Und das ganz unbewusst. Als sie wieder zu Hause war, stellte sie den Kuchen auf den Tisch. »Dafür hättest du doch nicht extra weggehen brauchen!«, meinte ihre Mutter und strich ihr über den Kopf. »Kein Problem, Mama...« Gina verbrachte einen wunderschönen Abend mit ihren Eltern. Es war, als hätte sich ein Wunsch erfüllt. Allerdings ernüchterte es Gina, als sie hörte, dass ihre Eltern übermorgen bereits den nächsten Flug nach Afghanistan antreten würden. Aber wie es eben war und wie Gina sich daran gewöhnt hatte, sah sie ihre Eltern eben nie für lange. So genoss sie die Zeit mit den beiden, ging mit ihnen einmal shoppen und ins Kino und schließlich war dann der Morgen gekommen, an dem sie wieder abreisen mussten. Es war Montag, weswegen Gina und ihre Eltern das Haus etwa zeitgleich verließen. »Pass auf dich auf, meine Süße«, meinte Ginas Mutter und umarmte sie, »Wir kommen so schnell es geht wieder.« »Kein Problem«, sagte Gina und versteckte ihren Missmut wie so oft, »Macht eure Arbeit, ich komme ja klar.« »Bis bald, mein großes Mädchen«, sagte ihr Vater noch und Gina schaute den beiden hinterher und spürte wieder diese Leere - aber sie war nicht halb so schlimm wie damals, bevor Kakashi bei ihr war... Und das baute sie auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)