Alles rein geschäftlich! von Hotepneith (Izayoi und der Höllenhund) ================================================================================ Kapitel 28: Vater und Fürst --------------------------- Onigumo warf seine Tasche mit dem wertvollen Kimono nachlässig auf den Beifahrersitz, als er, noch als Hanyou, das Auto aus der Garage fuhr. Das Haus hinter ihm war sorgfältig gesäubert, jede Spur Magie vernichtet, und würde in wenigen Stunden bis auf die Grundmauern niederbrennen. Sein Plan war schlicht und doch perfekt, seine Zeit genau durchkalkuliert. Die Sonne ging bald auf und er würde zu einem Menschen werden. Wie er erhofft hatte, hatte niemand am Schalter des Reisebüros an dem Namen Akago Anstoß genommen. Niemand dieses Namens wurde gesucht und er hatte vor vier Wochen eindeutig menschlich ausgesehen. In vier Stunden wäre er eingecheckt und in fünf Stunden außer Landes. Sofort nach der Landung musste er zusehen, dass er den Flughafen verließ, da er sich mit dem Sonnenuntergang wieder verwandeln würde, aber das wäre dann gleich. Ehe ihn jemand erkannte und die Auslieferung anlaufen konnte, wäre er schon weiter. Singapur war eine Drehscheibe des Flugverkehrs und er würde eben erst einmal untertauchen. Er fuhr den langen, verwilderten Feldweg vor zur Straße, als er stoppte. Etwas war da, zwischen den Bäumen vor ihm, außerhalb des Bereichs der Scheinwerfer. Es war mehr Instinkt als Vernunft, was ihn bewog auszusteigen, seinem unbehaglichen, ja, miesen Gefühl nachzugehen. Was war da? Selbst in der Nacht war vor ihm nur Schwärze zu erkennen, die sich jedoch bewegte. Es herrschte Stille, sogar die gewöhnlichen nächtlichen Geräusche des Waldes waren verstummt, als ob jedes Leben hier verschwunden sei. Auf den zweiten Blick bemerkte er auf dem Weg vor sich bläuliche Blitze, die hin und her zuckten. Wo auch immer diese Lichter die Bäume berührten, loderten die auf und wurden in einem Sekundenbruchteil zu Asche. Youki, erkannte er plötzlich. Youki, dämonische Energie einer Macht, wie er sie sich nicht hatte vorstellen können, geschweige denn besaß. Da kam etwas auf ihn zu, jemand überaus Mächtiger. Und er musste nicht lange nachdenken, um zu wissen wer. Es gab nur einen Daiyoukai, einen Dämonenfürsten, den er kannte und der Grund hatte ihm zu zürnen. Er wollte sich umdrehen, laufen, aber er spürte entsetzt wie Ausläufer dieser dunklen Macht aus der Erde unter ihm drangen, sich brennend, schmerzend um seine Füße schlangen und ihn am Platz hielten. Er starrte in die Nacht. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Es tat weh und als er das aus der Schwärze erscheinende, sich bewegende Helle in der Dunkelheit vor sich entzifferte, erkannte er auch einen riesigen, weißen Hund. Er hätte gern geschrien, vor jäher Todesangst und Schmerz, aber das erwies sich als unmöglich, zumal das Youki sich immer weiter um ihn festigte, in ihn eindrang, sein eigenes förmlich verdrängte. Entsetzt begriff Onigumo, dass eben das sein Ende werden würde. Zum einen konnte er ohne Youki nicht leben, aber er wurde doch in wenigen Minuten zu einem Menschen, wie sollte er da diesen Schmerz ertragen, diese Energie? Er brach nur mehr wimmernd in die Knie, konnte einzig und allein hilflos zusehen, wie sich der weiße Hund verwandelte, verkleinerte, und zu dem bloß scheinbar menschlichen Fürsten wurde, der seine Macht noch einmal bündelte und zu ihm sandte. Weitere Bäume gingen in Flammen auf. Onigumo wollte um Gnade bitten, aber dieser Mann kannte keine. Nicht ihm gegenüber. „Du hättest dich von Izayoi fernhalten sollen,“ sagte der Taishou kalt, während er zusah, wie der Hanyou mit dem Aufgang der Sonne zu einem Menschen wurde und damit endgültig keine Möglichkeit mehr hatte die Energie in und um sich zu überleben. So konnte er Izayoi sagen, dass er ihren Cousin nicht mit seinen eigenen Händen getötet hatte, wie sie es erbeten hatte. Das Höllenschwert hatte er nicht einsetzen wollen, um nicht diesen Abschaum als untote Seele bei sich dulden zu müssen – und aus Sesshoumarus Abenteuer kannte er das Spinnengift. So hatte er wohlweislich in Distanz bleiben wollen. Er warf noch einen Blick auf den regungslosen, verkohlten Körper, ehe er scheinbar im Nichts verschwand. Fünfzehn Minuten später stoppte ein Auto an dem Feldweg und die junge Fahrerin stieg aus. Ihre Kleidung verriet, dass sie eine Priesterin sein musste. Sie hatte die Flammen geschehen und starrte jetzt entsetzt auf das, was von einem Menschen übrig geblieben war. Kaum zu bezweifeln, dass der tot war. Wen sollte sie nur anrufen? Oder sollte sie ihn...da hinten war ein Haus...Sie beugte sich über ihn um ihn hochzuheben, ehe sie instinktiv fragte „Hallo?“ Entsetzt fuhr sie zurück als sich ein Auge öffnete. Izayoi wusste, dass Onigumo tot war, ihr Ehemann hatte es ihr gesagt, allerdings hinzugefügt, die Klauen ein wenig erhoben: „Nicht hiermit.“ Sie war froh darum, da sie sonst doch jedes Mal, wenn er sie berührte daran hätte denken müssen. Andererseits war sie auch zufrieden, dass ihr Cousin keine Bedrohung mehr für sie darstellte. So freute sie sich über den Ausflug nach New York, betrachtete neugierig die fremde Umgebung und genoss die ungewöhnlich viele Zeit und Zärtlichkeit, die sich der Inu no Taishou Tag und Nacht für sie nahm. Für sie, da war sie sicher, würde das immer die Stadt der Liebe bleiben. Zurück zu Hause nahm sie ihre mittlerweile zur Routine gewordene Arbeit wieder auf, wunderte sich jedoch, dass sie wohl aus Amerika einen Virus verschleppt hatte. Als sie Eri davon erzählte, lächelte diese nur wissend – und legte ihr einen Tag später einen Schwangerschaftstest auf den Schreibtisch. Izayoi starrte darauf: „Nein, das ist...das ist nicht möglich...“ „Nun, ich würde am Herrn nicht zweifeln.“ „Er...er sagte doch....es gehe nicht...“ Es sei lebensgefährlich für die Mutter als Mensch das Kind eines so starken Youkai auszutragen. Fast erschrocken darüber, die junge Fürstin in Panik zu sehen statt erfreut, meinte Eri: „Nun, testen Sie. Wenn es nichts ist, sind Sie sicher. Und wenn es stimmt, reden Sie mit oyakata-sama. Wer, wenn nicht er, sollte Rat geben können. Und womöglich freut er sich.“ „Ja.“ Izayoi nahm sich zusammen. Sie sollte sich nicht irre machen lassen. Es konnte ja einem auch aus einem anderen Grund bei dem Geruch von Fleisch im Magen flau werden? Er hatte doch gesagt, dass Kinder bei Youkai so selten wären, warum sollte es bei ihr dann praktisch auf Anhieb funktioniert haben? Und noch dazu einen Hanyou, wo er doch gesagt hatte die Natur wisse es zu verhindern. Zwei Stunden später starrte sie außer Fassung auf den zweiten blauen Strich, ehe sie sich langsam auf ihr Bett sinken ließ. Wenn sie keinen Fehler gemacht hatte...Oh, den hatte sie wohl gemacht, als sie nicht auf Verhütung geachtet hatte. Und was jetzt? Ohne weiter nachzudenken griff sie zum Handy, drückte die erste Taste: „Bitte, kommen Sie her...“ schluchzte sie. Der Taishou war tatsächlich nur eine Stunde später zu Hause, aufgeschreckt durch den noch nie dagewesenen Anruf. Schweigend reichte sie ihm das Glasröhrchen. Er war verwundert, sah und roch aber nur zu deutlich, dass sie erschrocken, ja, fast verzweifelt war: „Würden Sie mir das erklären?“ „Ich...ich bin schwanger.“ Er setzte sich neben sie und umarmte sie, etwas hilflos, was sie jetzt von ihm erwartete: „Ich sollte sagen, das mich das freut, nicht wahr? Sind Sie sicher? Ist dieser Test sicher? Warum weinen Sie?“ „Ja. Ziemlich hundertprozentig, sagte Eri.“ Sie legte den Kopf an seine Schulter: „Was soll ich nur machen? Sie sagten doch keine menschliche Frau könne eine solche Schwangerschaft mit Ihrem Kind überleben!“ Er verwünschte seine Ehrlichkeit: „Ja, das habe ich gesagt. Aber da wusste ich eine Tatsache noch nicht: dass Sie kein reiner Mensch sind. - Hören Sie mir zu und schließen Sie Ihr erstauntes Mäulchen. Unter Ihren Vorfahren sind eine ganz nette Reihe kaiserliche. Und, wie Ihnen bekannt ist, stammen alle Kaiser von der Sonnengöttin ab. In Ihren Adern fließt auch Genki. Darum reagieren Ihre Haare auch mit meinem Youki, wie Sie sich entsinnen werden. Sie sind kein reiner Mensch, besitzen eine gewisse göttliche Magie und ich glaube, dass es darum gegangen ist. Ihr Körper würde sich sonst wehren oder gewehrt haben. Fürchten Sie sich nicht. - Ich vermute nur, es dürfte schwer werden einen Arzt zu finden, der sich mit einem menschlichen Körper, Genki und Youki bei einer Schwangerschaft auskennt, aber ich werde mein Bestes tun ihn zu finden.“ „Ich weiß.“ Sie war beruhigt. Doch, das klang alles so logisch. Es würde schon gut gehen und sie ein kleines Mädchen oder sogar einen Sohn zur Welt bringen. Ob das dann auch ein kleiner Welpe war oder eher ein richtiges Baby? Sie fragte nach. „Das weiß ich nicht.“ Der Taishou klang nachdenklich: „Ich denke, eher menschlich. Es ist ja Ihr Kind. Bei einem menschlichen Yater und einer Inuyoukai als Mutter mag das dann andersherum sein, aber ich kenne keinen derartigen Fall.“ „Hanyou sind....nicht gerade beliebt bei Menschen oder Youkai, nicht wahr?“ Vorsicht, dachte er nur. „Ich würde sagen das hängt davon ab, wer die Eltern sind. Und natürlich, was der oder die Hanyou selbst aus sich macht. Wenn Sie an Ihren Cousin denken – er war ein durchaus erfolgreicher Geschäftsmann, aber er war ein rücksichtsloser Verbrecher. Und das hatte nichts damit zu tun ob er ein Mensch, ein Hanyou oder ein Youkai war, sondern mit ihm selbst.“ Aber sie hatte recht. Er müsste Vorbereitungen treffen. „Haben Sie Lust am Wochenende mit mir aufs Land zu fahren. In einer abgelegenen Region, an einem Vulkan, lebt ein alter Freund von mir. Ein gutes Stück können Sie noch mitgehen, dann werden die Hitze und die giftigen Dämpfe es Ihnen unmöglich machen. Sie müssten auf mich warten. - Er ist ein Youkai, ein Schmied, und ich vermute der genialste, den es je gab.“ Toutousai müsste sich beeilen. Er benötigte in mehr als absehbarer Zeit ein Schwert, das in der Lage wäre das Youki des Ungeborenen zu kontrollieren, dieses und seine Mutter zu beschützen. „Auf jeden Fall schonen Sie sich in den nächsten Wochen.“ Sie musste doch lächeln: „Anata, ich bin schwanger, nicht krank....Ja, ich werde auf mich aufpassen. Ich komme gern mit Ihnen, gleich wohin.“ „Myouga wird bei Ihnen bleiben, wenn es für Sie zu heiß wird.“ Am folgenden Morgen erzählte der Taishou seinem Ältesten die Neuigkeit, die der mit regungslosem Gesicht hinnahm. Natürlich hatte er gehofft, dass es zu keinem derartigen Unfall kommen würde, aber ebenso hätte er niemals an den Fähigkeiten seines verehrten Vaters gezweifelt. Und immerhin – ein Hanyou, selbst männlich, könnte nie die Herrschaft über alle Youkai erben. Es gab keinen Konkurrenten. Wäre es ein Mädchen wäre die Sache sowieso erledigt. So rang er sich zu einigen formellen Gratulationsworten durch. Ob er Mutter davon erzählen sollte? Aber zum einen wäre sein Vater vermutlich erbost, dass er ihm vorgegriffen hatte, zum zweiten hatte sich seine Frau Mutter auch nicht mehr bei ihm gemeldet, seit er ihr berichtet hatte, dass Izayoi ebenso gestraft wurde. Sie hatte da sowieso eigen reagiert. Wüsste er nicht, wie sie war, so hätte er geglaubt ein unterdrücktes Lachen gehört zu haben. Allerdings war Sesshoumaru mehr als verwundert, sein Vater an einem Schrein halten ließ – nun, genauer, der Schrein, in dem diese Mesalliance stattgefunden hatte. „Warte kurz,“ befahl der Taishou, als er den alten Priester im Vorhof entdeckte. „Guten Morgen, Miyatsu.“ „Guten Morgen, Ratsmitglied.“ Der Priester verriet durch nichts, dass ihm etwas unwohl war einen so mächtigen Dämonen auf dem Schreingelände zu sehen. War etwas mit Izayoi? „Was kann ich für Sie tun?“ „Ich möchte dort hinein.“ Und da der Youkaifürst bemerkte, dass er angestarrt wurde: „Ich möchte beten.“ „Das kann ich Ihnen kaum verwehren. Gehen Sie nur. - Ist etwas mit der Kleinen, ich meine, mit der Fürstin?“ „Sie erwartet ein Kind.“ Ein Hanyou, also. Na, ob das gut gehen würde? Die Macht der Eltern vererbte sich bei Youkai – und dieser Daiyoukai war ganz sicher der mächtigste, der herumlief. Miyatsu nickte nur: „Dann meine Glückwünsche, auch an Izayoi. Bitte – hier.“ Da konnte ein Gebet sicher nicht schaden. Der Inu no Taishou griff in sein Jackett und nahm ein Feuerzeug heraus, bevor er sich im Schrein verneigte und Räucherstäbchen anzündete, sie als eigene, bescheidene Opfergabe darbot, ehe er sich auf die Knie begab und zum ersten Mal in seiner so langen Existenz inbrünstig eine Bitte an die Mächte der Gegenseite richtete, um das Leben seiner Frau und seines Kindes flehte. Etwas Warmes, ja, Heißes, lief über sein Kreuz, aber als er herumfuhr war niemand da. Später, im Büro, ließ er von Myouga seinen Rücken betrachten – eine eindeutig weibliche Hand hatte sich rot, wie eine Verbrennung, abgezeichnet. Es war bereits wieder am Heilen, aber er nahm es als Zeichen, dass seine Bitte erhört worden war. Allerdings wartete er nun auf den Preis. In seinem ganzen Leben hatte er gelernt, dass man nichts geschenkt erhielt. Und auch für Izayoi und das Baby würde er bezahlen müssen. So war es immer schon gewesen. Dennoch geschah Monate nichts und er wagte es sich daran zu freuen, dass er das Youki des Kindes immer deutlicher spüren konnte, und Izayoi immer mehr an eine glückliche Zukunft glaubte. Dann kam der Drache. Auch in Menschenform noch immer eine Gestalt, der auf den Straßen die Leute auswichen. Aber er erklärte er sei ein Bote und so wurde er in das Bürohaus vorgelassen, wo er – für jemanden seines Volkes ungewöhnlich – sich tief vor dem Taishou verneigte und sich auf die Knie niederließ. Genau das machte den Youkaifürsten stutzig: „Du hast eine Nachricht.“ „Zwei. Mein Herr erlaubt sich anzuzeigen, dass er, Ryuukossusei, der neue Gebieter meines Volkes ist.“ Auch das noch, dachte der Taishou. Von den beiden Söhnen des nun sicher verstorbenen Drachenfürsten der, der Youkai und vor allem ihn hasste. „Ich vermute aus langer Kenntnis des nunmehrigen Drachenfürsten, dass er der einzige Überlende seiner Familie ist.“ „So ist es. - Meine zweite Nachricht an Sie lautet: stellen Sie sich am Neumondtag des ersten Wintermonats um die Mittagszeit zum Kampf im Tal der Mondjuwelen.“ Eine Herausforderung zum Duell? War Ryuukossusei jetzt endgültig wahnsinnig geworden, und das im rein medizinischen Bereich? Schon lange hatte es keine Kämpfe mehr gegeben, dessen Vater hatte aus gutem Grund sich nicht mit dem Höllenschwert anlegen wollen. Dann jedoch rechnete er die Zeit um – und fluchte unhörbar. Das war um die Tage, in denen Izayoi das Baby bekommen sollte. Dieser vermaledeite zu groß geratene Wurm wusste offenkundig davon. Nun, die Sache war einfach: nahm er nicht an, würden die Menschen und Youkai sich mit verheerenden Drachenangriffen auseinandersetzen müssen. Das würde jede Menge Blut kosten, was er als Schutzherr nicht zulassen konnte. Aber er müsste Izayoi in ihrer schweren Stunde vermutlich allein lassen, oder auch nur kurz nach der Geburt. Der Fürst oder der Familienvater. Es gab keine Alternative für ihn. War das der Preis, den er für das Leben seiner Frau und seines zweiten Kindes zahlen musste? Ein Tod im Duell? Das wäre immerhin ehrenhaft. Er sagte nur: „Ich werde dort sein.“ „Ich werde es ausrichten, Anführer der Hunde.“ Der Taishou wartete bis der Drache die Stadt verlassen hatte und ihm das bestätigt worden war, ehe er Saya zu Sesshoumaru schickte und den um Zeit bat. Ein wenig besorgt tauchte der Sohn unverzüglich im Arbeitszimmer des Konzernherrn auf. Gespräche außerhalb der festen Zeiten verhießen immer Ungutes. Er hörte die Neuigkeit und sah auf: „Er weiß es, verehrter Vater.“ „Ja. Und mich würde interessieren, wer ihm derart detaillierte Kenntnisse verschaffen konnte. Ich vermute durchaus, dass es ihm Vergnügen bereiten würde, könnte ich mein zweites Kind nie sehen.“ „Ich werde die vertrauenswürdigsten Krieger im Haus auf einen Spion ansetzen, menschliche oder Youkai. Auch Maseo, verehrter Vater?“ „Der genaue Geburtszeitpunkt sollte mein Haus nie verlassen haben. Also suche erst dort. - Noch etwas. Das Tal der Mondjuwelen liegt weit im Norden. Ich werde selbst in der Hundegestalt zwei Tage benötigen.“ Sesshoumaru hob ein wenig die Brauen: „Kein Youkitunnel?“ „Keine Kraftverschwendung vor einem Duell gegen einen Drachen. Er ist sehr stark und ich vermute, dass er auch zu einem guten Teil das Höllenschwert parieren kann, sonst wäre diese Herausforderung Selbstmord. Überdies ist nicht gesagt, dass es keine Falle ist und noch andere Drachen mit von der Partie sind.“ „Soll ich Sie begleiten?“ „Nein. Du bist der Erbe von dem allem hier und der Erbe der Youkai. Es soll nicht alles nutzlos sein, was ich erschaffen habe. - Allerdings, wenn ich gehe, solltest du aus dem Haus vorübergehend ausziehen. Es ziemt sich nicht, dass ein junger Mann allein so nahe an einer werdenden Mutter ist.“ „Zum Schutz: die Krieger bleiben jedoch da.“ „Sie wohnen draußen.“ „Ja.“ Irrte sich Sesshoumaru oder wollte sein Vater auch nur den Hauch von Eifersucht vermeiden? „Sie halten das Duell für schwierig,“ ergänzte er jedoch nur. „Er hat seinen Vater und seinen Bruder getötet. Gegen die kämpfte ich schon. Ja, es wird schwer. Nicht unmöglich, aber schwer.“ Er zögerte einen Moment: „Falls ich verliere wird Izayoi als Fürstin Fukuwara für das Kind agieren können. Aber es benötigt auch unter den Youkai einen Vormund. Ich möchte, dass du das übernimmst.“ Der kaum erwachsene Inuyoukai atmete tief durch, ehe er schlicht sagte: „Ich werde die Vormundschaft übernehmen, mein Herr und Vater, und das Kind schützen bis es volljährig ist.“ Der Taishou nickte. Mehr konnte er nicht verlangen. Es blieb zu hoffen, dass sich sein Erstgeborener über die Jahre so an einen möglichen Halbbruder gewöhnen würde, dass der sich nicht am Tage seiner Volljährigkeit einem tödlichen Duell gegenübersah. Bei einem Mädchen bestand die Gefahr weniger. „Gut. In einem solchen Kampf kann ein Mann keine Ablenkung gebrauchen, nicht einmal den Gedanken an die Familie.“ „Ich verstehe.“ Es war in der Tat heimtückisch von diesem Drachen sich quasi den Geburtstag eines Kindes auszusuchen um den Vater abzulenken: „Darf ich meine Mutter von diesem Duell in Kenntnis setzen?“ „Das werde ich selbst tun.“ Den zukünftigen Kampf Izayoi beizubringen übernahm der Taishou ebenfalls selbst. Da sie in Tränen ausbrach, sagte er: „Ich bin ein Fürst und Sie stammen aus einer solchen Familie. Sie wissen, dass ein Fürst viele Rechte hat, aber auch die Pflicht, die eine große, manchmal so schwere, Pflicht, alle Untergebenen zu beschützen. Was, glauben Sie, würde passieren, wenn die Drachen einen Angriff auf nur ein Dorf machen, von einer Millionenstadt ganz zu schweigen?“ „Ich weiß,“ flüsterte sie, sich zusammennehmend, wie sie erzogen worden war: „Und Sie besitzen auch ein mächtiges, magisches Schwert. Verzeihen Sie, ich werde nicht mehr weinen.“ Er umarmte sie und küsste sie fast andächtig auf den Mund. Er würde ihr nicht sagen, was Myouga inzwischen über das Tal der Mondjuwelen berichtet hatte. Es handelte sich um einen weiten Kessel mit Bergen darum herum, scheinbar eine natürliche Arena. Aber der Erdboden war trügerisch, nur eine Kruste. Schon bei einem Angriff mit Youki, geschweige denn einer Attacke mit dem Höllenschwert, würde diese Kruste brechen und die Kämpfer in rotglühendes Magma stürzen. Unmöglich zu überleben. Ryuukossusei wusste das. Er hatte nie vorgehabt sich dem Höllenschwert zu stellen. So würde es ein Duell Drache gegen Youkai geben, Mann gegen Mann, rohe Kraft gegen rohe Kraft. 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