Alles rein geschäftlich! von Hotepneith (Izayoi und der Höllenhund) ================================================================================ Kapitel 14: Mensch, Hanyou, Youkai ---------------------------------- Izayoi vermutete, sie starre den Fürsten nicht nur unhöflich sondern fassungslos an, ehe sie sich fing: „Darf ich fragen...“ begann sie, bevor ihr einfiel, dass es unkorrekt war einen solch mächtigen Mann nach einer Erklärung seiner Befehle oder auch nur Handlungen zu fragen. Sie konnte nicht wissen, dass sich auch der Inu no Taishou gerade fragte, was das sollte, dann jedoch auf den Schluss kam, dass er sie eben gemäß seinem Versprechen schützen wollte. „Falls sich noch ein Youkai um Sie bewerben sollte, Prinzessin, sagen Sie ihm, dass ich es bereits tue. Er wird Abstand nehmen.“ „Sie sind wahrlich der Herr aller Youkai.“ „Nicht aller, aber doch sehr vieler. Mit den Drachen gab und gibt es über meine Stellung immer wieder Differenzen. Sie dürfen gehen, Prinzessin. Oder haben Sie noch eine Frage?“ „Danke. Wir werden uns bei der Hauptversammlung sehen?“ „Ja. Oh, wann ist die Urnenbeisetzung Ihres Vaters?“ „Am zwanzigsten. Ich...Priester Miyatsu riet mir nicht zu viele Leute einzuladen und den Sicherheitsdienst auf Reporter aufmerksam zu machen.“ „Ein guter Rat. Dann werde ich keine Einladung erhalten?“ „Wenn Sie es wünschen, natürlich,“ beteuerte sie eilig. Amüsant, dachte er. Ihr Verhalten schwankte zwischen einer wohlerzogenen Prinzessin des Mittelalters und einem Mädchen der Neuzeit. „Nein. Ich muss zugeben, dass ich menschliche Priester nicht sonderlich schätze.“ Sie sah ihn ein wenig ungläubig an, ehe sie doch fragte: „Sie könnten Sie läutern?“ „Nein, das nicht. Es ist nur eine andere Form der magischen Stärke. Und falls Sie noch immer glauben, wie Ihr armer Vater, ich sei ein Höllenwesen, oder eher, wir alle – ich bin das, was man unter den Youkai einen Mononoke nennt. Ein Tiergeist. Unsere Magie liegt in der Natur, entstammt der Natur, so, wie sie und wir einst erschaffen wurden.“ Das klang sehr interessant, dachte Izayoi, besann sich dann jedoch auf ihre Manieren. Sie konnte doch einen so mächtigen und sicher viel beschäftigten Mann nicht mit Fragen nach seiner Herkunft belästigen und ihm weitere Zeit rauben, wenn er sie bereits entlassen hatte: „Ich danke Ihnen, edler Fürst, für Ihre wertvolle Zeit.“ Sie verneigte sich, ein wenig überrascht, dass er sich erhob. Dann erst sah sie, dass er ihr die Hand hinstreckte. Ja, das Aufstehen in den schweren Kimono, so gewohnt sie es auch war, verlief deutlich eleganter und einfacher, wenn einem jemand half. Für einen Sekundenbruchteil zögerte sie die Klaue anzunehmen, aber sie hatte bei ihrem Ball ja bemerkt, dass er wusste, wie er sie nicht verletzte: „Danke.“ Der Taishou schwieg dazu. Erst, als er wusste, dass sie auch sein Vorzimmer verlassen hatte, trat er hinaus: „Saya – jeder Anruf der Prinzessin wird unverzüglich auf mein Privathandy umgeleitet.“ Der alte, weiße Geist sah ihn an: „Oyakata-sama....Wenn Sie sich amüsieren wollen, sollten Sie eine Youkai nehmen. Die versteht die Bedingungen.“ „Ich kann mich nicht entsinnen dich um Rat gefragt zu haben,“ erwiderte der Youkaifürst scharf. Saya seufzte: „Sie tun ja doch immer, was Sie wollen. Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass es im Rat und mit den Menschen Schwierigkeiten geben könnte. Prinzessin Fukuwara ist nicht irgendwer.“ „Wenn irgendwer davon erfährt, weiß ich wer geplaudert hat.“ Der kleine Geist erkannte eine Drohung, wenn er sie hörte. „Ja, natürlich werde ich schweigen, oyakata-sama.“ Onigumo reckte sich ein wenig. In den letzten Wochen war er jetzt vier Mal diese Strecke mit einem Privatflugzeug geflogen, hatte sich ein kleines Motorschiff gemietet. Zum Einen diente das dazu die notwendige Zeit, Ebbe und Flut genau in Augenschein zu nehmen, den Plan perfekt aufzubauen. Zum Anderen – etwas, das er seit Monaten machte, würde der Polizei kaum derart ins Auge stechen wie etwas, das er am...Unfalltag zum ersten Mal tat. Offiziell dienten diese Reisen dem Einkauf von frischem tropischen Obst, das er auch immer mitnahm und an seine Gaststätten verteilte. Das konnte er auch beibehalten. Es schien gut anzukommen, dass er absolut frische Ware hatte. Natürlich würde er später jemand beauftragen, aber es sollte verständlich sein, dass ein Chef die ersten Dinge selbst tat und prüfte. Die Medikamente und salzwasserempfindlichen Fesseln hatte er inzwischen auch von Tsubaki erhalten. Alles war somit für den negativen Fall vorbereitet. Übermorgen war die Urnenbeisetzung und damit auch Izayois letzte Möglichkeit mit ihm über eine gemeinsame Zukunft zu sprechen. Nur eine Woche später war bereits die Außerordentliche Versammlung und wenn er da Vorstand werden wollte, oder auch nur vorgeschlagen.... Immerhin sollte sie dann ein wenig offener gegenüber ihm werden, wenn die Trauerriten alle soweit erst einmal abgeschlossen waren. Ja, da gab es noch in den folgenden Monaten so Sitten und Tabus, mit denen er sich allerdings nie beschäftigt hatte. Aber selbst seine Cousine würde einsehen müssen, dass man den Konzern nicht einfach ein Jahr sich selbst überlassen konnte. Außerdem würde sie in einem persönlichen Gespräch sich doch auch überzeugen lassen, dass er die bessere Wahl war als dieser nichtige Chauffeur. Sesshoumaru sah sich ein wenig irritiert um. Er betrieb hier in der Youkaiarena seine Schwertübungen meist allein. Kaum jemand war so begeistert sich ihm gegenüber stellen zu sollen oder tat dies gar freiwillig, wenn man von seinem verehrten Vater absah. Darum war es ungewöhnlich, dass sich jemand näherte – nein, gleich zwei Youkai. Er erkannte Takeo, den Sohn des Herrn der Füchse, ,auch ein Ratsmitglied und die Nummer Zwei hinter Vater, und eine junge Dame aus eben dieser Art. Beide kamen heran, grüßten höflich. Sie wollten doch jetzt nicht sich zu zweit ihm stellen? So schlecht hatte sich Takeo doch bei der letzten Übungseinheit auch nicht gehalten. Das Mädchen trug allerdings auch ein Schwert und er wusste, dass man weibliche Youkai nicht aufgrund ihres Geschlechtes unterschätzen sollte. Ah, das musste Akemi sein, Takeos Schwester. Er hatte sie schon länger nicht gesehen und sie war vom Kind zu einer jungen Dame herangewachsen. „Akemi, Takeo.“ Beide Kitsune waren durchaus angetan, dass der nicht im Rufe der Umgänglichkeit stehende Youkaiprinz ihrer beider Namen nicht nur kannte sondern aussprach. Takeo blickte ein wenig seitwärts: „Ich bin sicher, dass Sie Ihre Übungen abschließen möchten, Sesshoumaru-sama, aber meine Schwester...“ „Ich würde gern mit Ihnen reden,“ ergänzte diese. „Unter vier Augen, wenn es Ihnen möglich wäre.“ Der junge Inuyoukai hatte derartige Angebote schon des Öfteren erhalten und schätzte aufdringliche Frauen in keinster Weise. So lag ihm die Ablehnung schon auf der Zunge, ehe er bedachte, dass dann wohl kaum der Bruder sie herbegleitet hätte. So leichtfertig war nicht einmal Takeo. Daher schob er das Schwert in die Scheide. „Dann gehen wir – dort hinüber an den Meeresstrand.“ Sie wären deutlich sichtbar – aber niemand konnte zuhören. „Ich warte hier,“ erklärte der Bruder auch sofort: „Danke, Sesshoumaru-sama.“ Vielleicht hatte er sich bei diesem letzten Übungskampf so gut gegen den gehalten, dass der ihn in gewisser Weise schätzte? Akemi blieb neben dem jungen Fürstensohn stehen und blickte auf das Meer, ein wenig unsicher, wie sie das jetzt sagen sollte. Zuvor war es ihr so leicht erschienen, und Takeo hatte ihr auch erzählt, dass der manchmal unerwartet nett sein konnte – aber man sollte auf die Höflichkeit aufpassen. So schwieg sie eine Weile. „Nun?“ Sesshoumaru hatte erkannt, dass sie nicht ohne Frage reden würde. Immerhin besaß sie mehr Höflichkeit als ihr Bruder. „Ich wurde vor zwei Jahren in die Gesellschaft eingeführt. Oyakata-sama erwies mir die Ehre.“ Es war sicher besser darauf hinzuweisen, dass der Fürst freundlich zu ihr gewesen war. Sollte das ein Vorwurf sein? „Ich war nicht anwesend.“ „Ja. Sicher mit gutem Grund. - Sie kennen meinen Status unter Youkai. Seit dieser Zeit erwarten die Medien, die Öffentlichkeit, von mir eine Verlobung, eine Heirat, oder auch nur einen Freund. Ich werde von Fotografen förmlich verfolgt, gleich, ob ich in die Universität gehe oder auch nur einkaufen. Das ist mir mittlerweile sehr lästig. Ich...ich gehe davon aus, dass Sie derartige Dinge besser kennen als ich. Wie schützen Sie sich?“ Sesshoumaru hatte mit dieser Anfrage nicht gerechnet und sah für einen Moment seitwärts, ehe er wieder auf das Meer blickte: „Falls Sie die Gerüchte meinen, die in der Presse oder im Internet stehen, so muss man sie ignorieren.“ „Ich meinte direkt die Paparazzi.“ „Ich habe einige ins Krankenhaus befördert – schon vor langer Zeit.“ „Dann halten sie Abstand.“ Sie seufzte. „Das wird mir kaum gelingen. Die Regeln zwischen Menschen und Youkai sind strikter geworden in den vergangenen fünfzig Jahren.“ „Dann geben Sie ihnen, was sie wollen.“ Akemi drehte sich und sah zu ihm auf, sichtlich verwirrt: „Ich soll mich überall hin verfolgen oder fotografieren lassen?“ „Natürlich nicht. - Wenn Sie einen Freund oder Verlobten haben, wird die Sache gewiss rasch uninteressant. Nur Gerüchte verkaufen sich gut, wenn es jede Woche neue gibt.“ Oh, und wie gut er das wusste! Vater hatte es ihm jedoch erklärt und so bemühte er sich die Schlagzeilen zu ignorieren. „Ich habe aber niemanden, den ich heiraten möchte. Obwohl mein verehrter Vater mir schon einige Vorschläge machte. Und die, die ich sonst kenne, könnten nicht so schauspielern...Sie fürchten den Zorn meines verehrten Vaters.“ Sie seufzte: „Ich danke Ihnen für dieses Gespräch, Sesshoumaru-sama.“ Sie zuckte fast zusammen als sie einen festen Griff am Oberarm spürte. „Akemi, die erste Andeutung des Abschiedes steht mir zu.“ „Selbstverständlich. Ich bitte um Entschuldigung.“ Sie war jedoch erstaunt. Wieso ließ er sie nicht gehen, wenn das Gespräch für ihn langweilig war? „Wir gehen gemeinsam essen, ein anderes Mal ein Strandspaziergang abends. Das sollte für die Presse genügen. Falls der Kyo Kitsune zornig auf mich ist, wird er mit meinem Herrn und Vater sprechen.“ „Aber...Ich meine, danke, Sesshoumaru-sama. Nur, wollen Sie wirklich Schwierigkeiten um meinetwillen auf sich laden?“ „Ich tue was ich will.“ Mit Vaters Verwunderung oder der dann bestimmt geringen Strafe konnte er leben. Der verstand Aktionen, die andere beschützen sollten, immer. Und ihm selbst konnte Kyo kaum etwas anhaben. Überdies galt das auch andersherum – die Gerüchte, er sei mit der Tochter des obersten Fuchsherrn beisammen, würde auch ihn von zu törichten Berichten oder Angeboten befreien. Es war gut für beide Seiten. „Danke. Ich...ich werde dann nur Takeo einweihen, ja? Falls Sie so freundlich wären mich loszulassen“ Er gab sie frei, warf aber einen Blick hinter sich. Tatsächlich war Takeo einige Schritte nähergerückt, offenbar um seine Schwester zu schützen, obwohl ihm klar sein musste, wie wenig Chancen er hatte. Nun gut, sich die Dankbarkeit der beiden Kinder Kyos zu sichern hatte gewiss auch strategische Vorzüge in der Zukunft, wenn er selbst Fürst und Taishou war. „Gut. Ich werde Sie anrufen. Geben Sie mir Ihre Handynummer.“ De junge Fuchsdame neigte gesittet den Kopf: „Vielen Dank.“ Irgendwie konnte sie es nicht fassen. Sie hatte nur einen Rat gewollt und nicht im Traum daran gedacht, dass der Youkai, hinter dem halb Japan her war, sich mit ihr verabreden wollte. Sicher, nur zum Schein, aber er machte es. Und offenbar stimmten die Gerüchte um seine ganzen Freundinnen der beiden Arten nicht. Vermutlich geschah dieses Treffen auch aus gewissem Eigennutz. Das beruhigte sie auf irgendeine Weise. Keine Füchsin und kein Fuchs war so naiv zu glauben jemand sei selbstlos, schon gar kein Youkai. Dann hatte sie von Sesshoumaru wohl wirklich nichts zu befürchten. Bei der betont einfachen Urnenbeisetzung ohne jede Presse waren nur Izayoi und Onigumo anwesend, natürlich mit den unvermeidlichen Leibwächtern der jungen Dame, die jedoch höflich Abstand wahrten. Bemüht, seinen Fehler nicht zu wiederholen, sagte der Hanyou im Gehen: „Wir sollten vielleicht uns noch einmal über die Wünsche deines Vaters, meines Onkels, unterhalten, vielleicht in den nächsten Tagen bei dir? Oder wäre dir eine Gaststätte lieber?“ Ihm schon. Noch lieber, bei ihm zuhause, aber das würde selbst bei der menschlichen Polizei verdächtig wirken. „Ja.“ Izyaoi seufzte fast: „Wir müssen wohl reden. Du weißt, dass der Youkaifürst acht Prozent kaufte?“ „Ja.“ Ärgerlicherweise, denn das war eine Menge. „Und er kandidiert für den Aufsichtsrat.“ „Ah, du hast ja auch einige Aktien.“ „Nur sehr wenige.“ Und er war nicht auf diesen großen Kursrutsch vorbereitet gewesen, offenbar im Gegensatz zu dem Taishou, so dass er nur relativ wenige dazu hatte kaufen können, knapp ein Prozent gehörte ihm. „Aber ich bekomme natürlich die Einladung zu Aktionärsversammlungen. - Siehst du eine Möglichkeit mich zum Vorstand vorzuschlagen?“ „Das kann ich tun, aber der Taishou wies mich bereits darauf hin, dass allein der Aufsichtsrat darüber entscheidet.“ „Du hast mit ihm darüber gesprochen? Noch vor mir?“ Sie blieb stehen: „Ja, habe ich. Er ist nach mir der Hauptaktionär und es war nur sinnvoll herauszufinden was er plant.“ Das war logisch, passte aber nicht zu dem gehorsamen Mädchen, das er wollte und auch erwartet hatte. Wie strikt hatte Onkel sie an der Leine gehalten? Kaum war der tot entschied sie eigenständig: „Allein, ohne mich auch nur zu fragen.“ Sie richtete sich auf: „Ich habe es nicht nötig dich zu fragen, Onigumo.“ „Es war kein Fehler, Izayoi, das wollte ich nicht sagen, nun, das hoffe ich zumindest. Du bist unerfahren in geschäftlichen Belangen, daher meine Sorge.“ Was sollte das denn? „Übrigens, du weißt, dass ich ein Hanyou bin. Ich unterliege Youkairecht. Und, wenn du mich heiratest, du auch.“ „Damit ist der Taishou unser Herr und Richter, ja.“ Das war nicht die Antwort, die er hatte hören wollen. Ärgerlich genug, dass sie das wusste. Woher eigentlich? „Ich meinte damit, dass nach Youkairecht stets und allein der Ehemann entscheidet. Ja, wie im Mittelalter. Youkai haben sich seither nicht sonderlich verändert, zumindest, was die Sache mit einer Ehe angeht. Aber das würde natürlich auch für dich Schutz bedeuten. - Wann können wir in Ruhe alles bereden? Oh, du kannst deinen Anstandswauwau ja mitbringen.“ Izayoi dachte tatsächlich für einen Augenblick an den Inu no Taishou, ehe ihr einfiel, dass ihr Cousin wohl Takemaru meinte: „Natürlich. Gut. Gegenüber des Konzerns liegt eine Gaststätte, in der mein Vater auch schon geschäftlich aß. Goldene Laterne. Ich lasse dort ein Nebenzimmer bestellen, dann können wir in aller Ruhe über unsere Zukunft und die des Konzerns sprechen.“ „Gute Idee, liebe Cousine. - Übermorgen?“ Das war Freitag und Dienstag war die Versammlung, falls er noch etwas vorbereiten musste. „Ja.“ Er sah ihr mehr als nachdenklich nach. Sie war eigenständig zum Taishou gegangen? Ja, hatte es auch noch geschafft da einen Termin zu bekommen? Der Taishou war einer der wichtigsten Aktionäre jetzt in der Firma? Ja, wollte da in den Aufsichtsrat? Das war mehr als lästig. Womöglich war sein Problem nicht nur der Setsuna-Leibwächter, sondern ein Geschäftsmann, der genau die gleichen Ziele verfolgte wie er selbst, die Kontrolle über den Fukuwara-Konzern. Und der das Ganze durchaus geschickt angefangen hatte. Was käme da als nächstes? Ein Heiratsantrag für Izayoi? Überdies fing das liebe Cousinchen das Denken an. Das war nicht in seinem Sinn. Hm. Übermorgen wollte sie mit ihm reden....Und irgendwie hatte das nicht nach fröhlicher Braut geklungen. Er sollte wohl davon ausgehen, dass sie ihn abschieben wollte. Auf jeden Fall würde sie ihn nicht als Vorstand vorschlagen, das hatte der liebe Taishou wohl gut verhindert. Die Hochzeit...War ihm das alles den Ärger wert? Oder sollte er doch seine Vorbereitungen durchziehen, gleich ob sie ihn heiraten wollte oder nicht? Ja, das wäre wohl besser. Er sollte sich die Gaststätte ansehen, deren Parkplatz, und die Kisten holen, die er bereits liegen hatte. Und morgen eine Rund-SMS an ausgewählte Männer schicken, dass er noch einmal eine Versteigerung plante. Man sollte ja nicht das Fell des Bären verkaufen ehe man ihn erlegt hatte, aber wenn dieser Teil seines Plans durchgezogen war, der zweite anlief – vielleicht sollte er einen Plan im Plan entwickeln, wie er den Taishou davon überzeugen konnte, dass er, Onigumo, während Izayoi vermisst war, den Konzern leiten sollte, ehe er offiziell nach zehn Jahren zum Fürsten und Erben erklärt wurde. Hm. Nein, mit seinem Rechtsanwalt sollte er sich nach wie vor darüber nicht beraten, nur über Onkel Jiros Testament, das der ihm heute noch vorlegen wollte. Niemals Helfer und keine Mitwisser. Es war schlimm genug, dass er mit Tsubaki und seinen illegalen Kunden in direktem Kontakt stehen musste, aber da wahrte die jeweils andere Seite aus gutem Grund auch die Vorsicht. Überdies kannten sie ihn nur in seiner Verkleidung und unter dem Namen Hakudoshi. Er hatte sich immer vorgesehen. Zwar wussten die kauflustigen Youkai und die ehemalige Priesterin anhand seiner Aura dass er ein Hanyou war, aber mehr auch nicht. Und nach einem Halbdämonen mit Pavianmutter konnte die Polizei lange suchen. Es sah eigentlich alles gut aus. Warum also riet ihm ein Gefühl zur Vorsicht? Sicher, weil der Inu no Taishou ins Spiel gekommen war. Leider war der nicht nur ein reicher sondern auch ein überaus mächtiger Mann, schon mal so. Zu allem Überfluss war er jedoch auch der Herr aller japanischen Youkai. Wenn der wollte, dass jemand starb, musste er den Wunsch nur aussprechen. Oder ihn bei einem Fehler ertappen, denn Richter war er ja auch noch. Es wäre klug zur Sicherheit sich einen Fluchtweg offen zu halten. Dazu benötigte er Geld, am besten sicher auf einem Nummernkonto, von denen es heutzutage allerdings kaum mehr anonyme gab. Und ganz bestimmt nicht, wenn ein Regierungsmitglied als Richter und Ermittler Auskunft bei einer Bank verlangte. Also musste es Bargeld sein...nein, zu riskant. Falls er plötzlich das Land verlasen musste, brauchte er zwar Geld, aber auch im Ausland. Und da gab es Zoll.... Das wollte gut überlegt sein. Er wusste von einigen Abenteurern im Laufe der Geschichte, die an ihren Fluchtplänen gescheitert waren. Das wäre denn doch zu peinlich zu den Idioten zu gehören aus deren Fall man nur lernen konnte. Er hatte noch Tage sich das zu überlegen und vor allem den ersten Teil seines Planes noch einmal zu übergehen. Aber das schien ihm eigentlich perfekt. Nun, solange Izayoi zu dem Treffen mit diesem Takemaru Setsuna kommen würde. Falls nicht, ja, da musste er doch noch etwas ergänzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)