Gleich und Gleich gesellt sich gern von May_Be (oder doch nicht?) ================================================================================ Kapitel 4: Ein verhängnisvoller Kuss ------------------------------------ Heute Nacht schlief Hanami tief und fest. Sie träumte von dem Ereignis in Shimoda, als Kai sie geküsst hatte. Nachdem sich jeder an jenem Abend auf seinem Zimmer verzogen hatte, klopfte es leise an Hanamis Tür. Karu schlief bereits, doch Hanami plagte Schlaflosigkeit. Sie hatte sich gefragt, ob Tomoko und Reita sich endlich aussprechen konnten. Es war an der Zeit, dass die beiden zueinander fanden. Das dumpfe Klopfen riss sie aus den Gedanken, sie glitt vom Bett und öffnete die Tür. Überrascht sah sie Kai vor sich stehen, der sie mit seinem schelmischen Grinsen ansah. Sein Gesicht war etwas blutig, doch diese Tatsache hinderte ihn nicht daran, sie einfach anzugrinsen. „Was ist passiert?“, fragte Hanami entsetzt und ging vor die Tür, um ihre Freundin nicht aufzuwecken. „Ach, dieser Kratzer...“ Hanami hob skeptisch eine Braue. Sie hatte da so eine Vermutung. „Du konntest die beiden wohl nicht in Ruhe lassen. - Ganz ehrlich, das ist ziemlich scheiße von dir.“ Mit einem Kopfschütteln wollte sie wieder in ihr Zimmer gehen. „Du hast es echt nicht besser verdient.“ Kai ließ sich von ihren Worten nicht kränken und hielt sie auf, bevor sie hinter der Tür verschwinden konnte. „Nun warte. Hau doch nicht ab. Wollen wir nicht vielleicht bisschen quatschen?“ Hanami ließ sich diesen Vorschlag kurz durch den Kopf gehen und willigte ein. Schließlich war sie immer noch nicht müde. Sie gingen am Strand spazieren und Hanami kam nicht umhin, ihn darauf anzusprechen, was genau vorgefallen war. „Kannst du es dir nicht denken?“, fragte er sie seufzend und warf ihr einen vielsagenden Blick zu. „Tomoko ist eine harte Nuss. Ich hab sie nicht bekommen.“ Hanami fand seine Aussage ziemlich daneben. „Ist das für dich so was wie ein Spiel? Du wusstest doch selbst, dass Tomoko nur Augen für Reita hat. Warum musstest du dich da einmischen?“ Kai zuckte mit den Schultern. „Ich wollte sie halt und da war mir kein Mittel zu schade.“ Etwas an seinem Blick machte Hanami ganz hibbelig. „Bist du etwa in sie...“ „...verliebt?“, beendete Kai den Satz und runzelte ungläubig die Stirn. „Natürlich nicht. Aber sie ist süß und naiv. Und sie sträubt sich. Ich wollte sie brechen.“ Hanami konnte ihren Ohren nicht trauen. „Du bist echt fies.“ Kai blieb stehen und sah sie unverwandt an. „Na und? Was ist so schlimm daran?“ „Bitte? Du kannst doch nicht mit Menschen spielen. Das ist nicht richtig.“ „Aber so ist das Leben, Hanami. Wenn man sich nicht nimmt, was man will, wer soll es dir sonst geben? Wenn du das nicht begreifst, wirst du immer hinten anstehen müssen.“ An seinen Worten war etwas Wahres dran, aber sie konnte ihm nicht voll und ganz zustimmen. „Ich kann dir in dem Punkt nicht ganz zustimmen.“ Damit war für sie das Thema beendet. Sie wollte sich jetzt nicht mitten in der Nacht mit ihm streiten. „Ist okay. Du hast schließlich deine eigene Meinung.“ Sie gingen noch ein Stück und ließen sich dann nebeneinander auf den Sand nieder. Langsam umhüllte sie die nächtliche Stille und sie lauschten schweigend dem Rauschen der Wellen. Es war ein wunderschöner Moment, romantisch. „Ich glaube, du bist gar nicht so ein Typ, wie du dich oftmals gibst“, fing Hanami plötzlich an und sah in seine Richtung. Sie hatte ihre Arme um die Beine geschlungen und sah ihn mit einem Lächeln an. „Und wie bin ich dann?“ „Ich weiß nicht. Einfühlsam. Liebenswert.“ Sie konnte ihm ansehen, dass er mit diesen Worten nicht gerechnet hatte. „Das hat noch keiner zu mir gesagt.“ Hanami blinzelte, als er sich zu ihr beugte. Ihr Herz fing an zu rasen, denn ihr wurde unweigerlich bewusst, was er vorhatte. Schnell legte sie ihm ihre Finger auf den Mund, bevor er seine Lippen auf ihre legen konnte. „Was wird das?“, fragte sie ihn irritiert. Kai umfasste ihr schlankes Handgelenk und zog sie somit näher zu sich. „Nach was sieht's denn aus?“ Hanamis Herzschlag beschleunigte sich noch um einen Takt. „Das ist doch nicht dein Ernst?“ „Warum nicht?“ Kai ließ sich von ihr nicht beirren. Er drückte sie zurück auf den Sand und beugte sich über sie. „Wenn du dir nicht nimmst, was du willst, bekommst du es vielleicht nie.“ Mit diesen Worten küsste er sie. Es war kein aufdringlicher sondern zärtlicher Kuss. Hanami wollte ihn zunächst von sich drücken, aber sie musste gestehen, dass es ihr gefiel. Sie senkte ihre Lider und ging drauf ein. Damals wusste sie nicht, dass dieser eine Kuss ihre Gefühle vollkommen durcheinander bringen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)