Das gewisse Etwas von RedViolett ================================================================================ Kapitel 8: Wie ein Hauch von Wind ---------------------------------   „Das würde dieser elende Bastard eines Saiyajins nur zu gerne sehen.“   Meine Worte hallten durch die Stille. Ließen die Frau unter mir doch tatsächlich schreckhaft zusammenzucken und ich konnte mir somit nur noch wage ein Grinsen verkneifen, das belustigender nicht hätte sein können. Ich sah wie sie ihre Lippen fest aufeinander presste. Nur um nicht zu schreien natürlich und dennoch war die Panik groß, welche sich mit purer Angst vermischte und sie sich erschrocken zu mir umdrehte. Blaue Augen groß geweitet auf mich starrten und ich wieder nicht anders konnte, als ihren Blick mit einem hämischen Grinsen zu erwidern. Damit hast du nicht gerechnet, was kleine Onnà? Zugegeben, es war amüsant zu sehen, wie sie wie ein blindes Huhn durch den Wald stakste und wahrhaft meinte, diese Situation unter Kontrolle zu haben. Amüsant, wie sie mich mit ihren Worten beschimpfte, die mir dennoch nichts weiter als ein hämischen Grinsen entlocken konnten und mich innerlich zum Schmunzeln brachten. Verletzten konnte sie mich damit nicht. Weder seelisch wie körperlich und wieder starrte ich auf die Menschenfrau unter mir, doch bequemte ich mich in keinster Weise, auch vom Ast des Baumes herunterzuspringen, auf dem ich saß. Nein. Hier oben hatte ich das perfekte Schauspiel, konnte ihre Mühen in vollen Zügen genießen und wieder schürzten sich meine Lippen zu einem boshaften Lächeln. Doch sie starrte mich nur zornig an, nachdem wallende Angst endlich wahrer Vernunft gewichen war und stemmte gar die Arme in die Seite.   „War ja klar, dass du das wieder amüsant findest!“, hörte ich ihr Zischen, das eigentlich hätte boshaft klingen sollen, doch wurde es begleitet von nichts als Angst. Gar von diesem einen Zittern, das ich immer in ihr wecken würde und wieder legte ich den Kopf etwas schief um die Frau unter meinen Füßen besser mustern zu können. Die Strapazen hatten sie ermüdet, das sah man ihr mehr denn je an. Ihr Nachthemd war am Saum zerrissen und somit zeigte ein langer Schlitz an der Seite mehr Bein, als er sollte. Der Stoff war durchzogen von Ruß und Schlamm, genauso wie ihr blaues Haar und widerwillig fragte ich mich, ob sie hingefallen sein musste? Wäre möglich, denn Menschenaugen waren bei weitem schlechter als die meinen, doch.... Mitleid darüber empfinden... Nein. Soweit kommt´s noch und mürrisch verschränkte ich die Arme vor der Brust.   „Anstatt da oben nur herum zu sitzen, solltest du mir lieber helfen!“, hörte ich den nächsten Anflug einer Bitte, die sich eher wie ein strenger Befehl anhörte und wieder lachte ich amüsiert auf. „Wieso sollte ich?“, fragte ich nur, während meine Augen weiter in die ihren sahen. Abschätzig in ihre geschockten Züge starrten, während die Blässe in ihrem Gesicht stieg und keine Wörter über zitternde Lippen brachte. Doch sie schwieg. Schien gar empört über diese einen Gegenfrage, die ich so zum Ultimatum werden ließ und wütend drehte sie sich plötzlich um. „Vergiss es einfach“, zischte meine Gegenüber nur noch, während sie dann einfach auf dem Absatz kehrt machte und zurück in den Wald lief. Verwundert sah ich ihr hinterher, während der Schatten des Waldes die Frau mehr denn je verschluckte. War ich zu weit gegangen? Hatte ich einen Bogen überspannt, den es nicht zu überspannen galt?!? Andererseits... ich ging nie zu weit. Ihre Welt konnte mir egal sein, weder noch wie sie sich darin fühlte und dennoch stand ich auf. Balancierte mich spielend einfach auf dem schmalen Ast des Baumes und lief ihr hinterher.   Was immer mich so wundersamerweise dazu trieb.   ~*~   Die Frau zu finden war nicht schwer, immerhin durchströmte ihre Aura den ganzen Wald. Weder noch ihr lautstarkes Gezeter, das mich meine Suche nicht ein Mal mehr anstrengen ließ und somit folgte ich eher ihre Stimme, als meinem Instinkt. Eigentlich... sollte ich sie hier oben versauern lassen, nach allem was sie sich mir gegenüber geleistet hatte. Zuerst kam mir das auch wirklich im Sinn, aber irgendetwas hielt mich zurück. Irgendetwas, das leise in meiner Seele schrie diesen einen Schritte nicht zu gehen und genau eben jene eine Stimme war es auch, die mich sie nun hatte verfolgen lassen. Die mich nur wage im Himmel verschwinden ließ, ich aber hinter geschützt versteckten Wolken einen guten Blick auf diese eine Frau hatte, aus der ich einfach nicht schlau wurde. Sie war doch nur... ein simpler Mensch. Einer, der mich einfach aufgenommen hatte, obwohl ich doch eigentlich und in ihren Kreisen, ihr Feind war. Immerhin.... wollte ich ihren ganzen Planeten zerstören. Hatte gar ihre Freunde auf dem Gewissen und war eines der gefährlichsten Wesen, das sie jemals kannte. Wieso also tat sie dann so, als sei meine Gegenwart etwas völlig … normales?!? Wieso fürchtete sie sich nicht vor so einem Wesen wie mir? Wieso musste ich ihr erst Angst machen, um ihr die Augen zu öffnen und zu zeigen was ich wirklich war und schon immer gewesen bin?   „Hör auf mich zu verfolgen!“, schrie sie wütend zu mir nach oben und beinahe wäre ich doch glatt von meinem Ast gefallen. Hatte ich sie so schnell eingeholt?!? War mir gar nicht aufgefallen. Murrend fing ich mich gerade noch auf und balancierte mich auf das dichte Blätterdach zurück.   „Zuerst lässt du mich hier oben versauern und jetzt das? Da scheinst du dir ja einen netten Spaß erlaubt zu haben! Applaus, Applaus, ich gratuliere dir!“, zischte sie wieder zu mir hinauf und ließ einen zornigen Blick so gleichsam folgen. Ließ ihre blauen Augen vor nichts als Wut funkeln und somit war ich es, der nun seinerseits kein Wort über seine Lippen bringen konnte und verblüfft auf meine Gegenüber starrte. Sie war sauer. Definitiv sauer, doch irgendwie weckte es nicht mehr jene eine Schadenfreude in mir, wie sonst. Ließ mich nicht diese eine Überlegenheit fühlen, die sonst immer in solchen Situationen durch meine Adern strömte und mich gleichsam wie so ehrlich befriedigen ließ. Eher fühlte es sich.... beschmutzend an. Etwas, das ich noch nie in meinem Leben gefühlt hatte und wieder sah ich auf die Frau zurück und wie sie sich weiter durch den dunklen Wald kämpfte. Wütend dichtes Gestrüpp und Sträucher beiseite schlug, doch dann geschah etwas, was natürlich so kommen musste und instinktiv ging ein Zucken durch meinen Körper, als sie fiel. Als ich sah wie sie über eine verirrte Wurzel stolperte, sich im Laub verhedderte und somit ein schmerzerfülltes Wimmern die Stille erfüllte.   Da lag sie nun, zitternd im Laub der nassen Erde und hielt sich den linken Fuß, welchen sie sich Dank einer Wurzel verdreht hatte und genau konnte ich in ihren Zügen den Schmerz erkennen, der durch ihren Körper schoss. Wirr fielen ihr blaue Strähnen ihrer Haare in die Stirn und verdeckten somit die Sicht auf alles weitere. Die Sicht auf ihre Blässe, auf zitternd schwache Lippen und wortlos stieß ich mich letzten Endes von meinem Ast ab. Ließ mich langsam zu ihr nach unten gleiten, doch war es ihre Stimme, die mich in das Hier und Jetzt zurückholte, als meine Füße auf dem Boden ankamen. Keinen Meter weit vor ihr.   „Wieso... verschwindest du nicht einfach?“, weckte mich ihr Flüstern und unsicher sah ich auf sie hinab. Sah auf diese eine Frau, die nur noch und in diesem Moment wie ein Häufchen Elend aussah und wieder drehte es mir förmlich meine Magen um. Ließ mich selbst mich schlechter fühlen, als ich jemals beabsichtigt hatte und abermals ließ ich ihren ganzen Zorn über mich ergehen. Aber einen Zorn, den ich verdient hatte.   „Du hattest deinen Spaß, oder etwa nicht? Also kannst du jetzt genauso gut wieder gehen und mich endlich alleine lassen!“   Wieder klang sie wütend. Weder noch vor so lauter Hass erfüllt und dennoch stahl sich etwas anderes in ihre Stimme. Etwas, das mich zögern ließ, meine Tat von vorhin so sehr bereuend und noch ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, was ich tat, trat ich auf sie zu.   Was... ist eigentlich unser Gewissen, fragte ich mich, während nichts als so ehrliches Schwiegen die Stille erfüllte und uns mehr Raum schenkte, als es eigentlich sollte. Als mir jemals im Leben auch nur zustand und somit schien die Zeit still zu stehen, während ich mich zu der Frau nach unten beugte und genau den fragenden Blick ihrerseits auf mir spüren konnte. Augen, die nicht verstanden. Augen, die versuchten zu begreifen, was ich im Begriff war zu tun, doch leider konnte ich ihr darauf keine Antwort schenken. Denn ich verstand es ja selbst kaum nicht und somit wehrte sie sich nicht, als ich meinen rechten Arm unter ihre Knie schob, dann den linken um ihren Rücken legte und sie somit auf meine Arme hievte.   Niemand sprach ein Wort. Auch dann nicht, als ich mich ein letztes Mal vergewisserte, dass ich sie auch ja in einem guten Griffe hatte und stieß mich dann vom Boden ab. Nicht zu schnell natürlich, immerhin war die Last auf meinen Armen so zerbrechlich wie noch nie und dennoch fühlte es sich nicht falsch an. Jedenfalls ganz anders, als ich es beabsichtigt hatte und dennoch war mir diese Situation so unangenehm wie noch nie.   Ich hörte ihr überraschtes Keuchen, als der Boden unter ihren Füßen so plötzlich kleiner und kleiner wurde. Wir mehr denn je in einem schnellen Tempo das Blätterdach des Waldes durchstießen und instinktiv schlang sie ihre Arme um meinen Nacken. Eine Geste, die mich automatisch versteifen ließ, doch tat ich gut daran meine momentanen Zweifel nicht zu zeigen. Immerhin... ich hätte sie wirklich hier lassen sollen, doch irgendwie.... konnte ich nicht. Konnte ich einfach nicht, weder noch jetzt, da sie sich dank meines absurden Spaßes auch noch verletzt hatte. Fühlst... du etwa Reue, Vegeta?!? Pah! Das war ja lächerlich! Einfach nur lächerlich.   Wütend stieß ein Knurren aus meiner Kehle, während sich meine Augen zu Schlitzen verengten und ich dann versuchte die Wärme ihres Körpers auszublenden. Das sanfte Streicheln ihrer Finger auf meiner Haut, während sie sich voller Staunen umsah und ihre belanglose Welt somit aus einer völlig neuen Perspektive betrachtete. Jeder Schmerz schien nun in ihren Augen in nichts als Vergessenheit zu geraden, doch der meine – fing gerade erst an. Schien hier und heute geboren zu werden und somit konzentrierte ich mich nur noch auf die Flugbahn, während ich den Weg zurück zu ihrem Zuhause suchte. Konzentrierte mich auf die Sterne, die uns auf ewig in dieser Nacht begleiten würden, anstatt auf den warmen Atem ihrerseits, der nun abermals meinen Nacken streifte. Mir wieder nichts als eine Gänsehaut über den ganzen Körper schickte und meine Gedanken so sehr in sich zerstreuen ließ.   Ich spürte ihren Blick auf mir, doch wagte ich nicht sie anzusehen, aus Angst, was mich dann erwarten würde. Was ich in diesen blauen Opalen finden würde, die mich sicherlich voller Verwunderung ansahen und klang heimlich still und leise zu verstehen versuchten, was ich nur mit dieser Tat bezweckte, die so gar nicht zu mir passte. Denn zugegeben, stand ihr diese eine Frage allemal zu, denn ich verstand mich im Moment ja selber kaum und wieder spürte ich den Blick der Frau auf mir. Spürte, wie ihre Finger zuckten und sie hörbar Luft in ihre Lungen holte, nur um nach den richtigen Worten zu suchen, doch drang kein Laut über ihre Lippen. Keine Wörter, die sie sich zurecht reimte und versuchte nun ihrerseits ihren Fragen auch Luft zu machen. Nein, sie schwieg. Strafte mich mit nichts weiter, als diesem süßlichen Schweigen; gar mit der Stille der Nacht und ließ mich zeitgleich hier oben und im dunklen Himmel, nichts als so tausend Tode sterben. Denn so nahe war ich einem jemand noch nie gewesen. Noch nie in meinem Leben.   Wieder spürte ich ein Streicheln an meiner Wange. Spürte ihr Haar; gar wie es sich sanft im Wind bewegte und mir mehr denn je die Sinne raubte. Fühlte, wie sich eine ihrer Hände um meinen Nacken löste, nur um sich dann auf meine Brust zu legen und nun bewegte ich meinen Blick dann doch. Hörte gar meinen Namen, leise über ihre Lippen flüsternd. Wie ein Hauch von Wind; getragen durch die Stille und somit verlor ich mich in ihrem Blick. Verlor mich in diesen sanften Zügen, die mir mehr denn je ein liebevolles Lächeln schenkten und ließ die Welt damit zu nichts als Eis erstarren. „Ich danke dir.“, hörte ich sie flüstern und noch ehe ich mich versah, legte sie mir beide Hände an die Wangen, nur um einen Kuss ihren Worten folgen zu lassen. Gehaucht auf meine Lippen, bestehend für die Ewigkeit und somit spürte ich nur noch, wie ich fiel.   Nur um dann doch in Stillstand zu verharren.   ~*****~   Der Kuss ging nicht lange, höchstens ein paar Sekunden und dennoch kam es mir vor wie eine halbe Ewigkeit. Was mich dazu geritten hatte gerade ihm diese eine Geste zu schenken, die ihm eigentlich gar nicht gebührte noch weniger, doch war ich einfach von seiner Tat ergriffen gewesen und gar über den Gedanken daran, dass auch er zärtlich sein konnte. Dass auch er sich sorgte, obwohl er doch eigentlich gar keinen Grund dazu hatte und langsam lösten sich meine Lippen von diesem mir Verbotenen, das mich zeitgleich so sehr gefangen hielt. Das mich magisch anzog, obwohl ich mich doch eigentlich von ihm fernhalten müsste und während ich in Vegetas geschockte Züge sah, begriff ich erst so richtig, was ich eigentlich getan hatte. Und was ich damit noch alles ins Rollen bringen würde.   Er starrte mich einfach nur an, während pure Verwunderung durch seine Züge schoss und ich fast so etwas wie einen peinlich berührten Rotschimmer auf seinen Wangen erkennen konnte. Doch konnte ich dies anhand der Dunkelheit der Nacht nur schwer sagen. Vielleicht spielten mir meine Augen auch nur einen Streich und dennoch wagte ich die Stille kaum zu stören, die ich dank dieser einen Geste erschaffen hatte. Und dennoch musste ich es.   „Ve... Vegeta?“   Meine Stimme wich einem Flüstern. Zaghaft brechend und dennoch reichte es aus, ihn aus seiner Starre zu holen. Für wahr, ich wusste nicht, was in mich gefahren war, aber irgendwie war dieser ganze Abend schon so verrückt gewesen und das stetige Adrenalin, das durch meine Adern schoss, ließ mich wohl nicht mehr klar denken. Ließ mich selbst in diesem Moment verlieren; ja gar kaum wiedererkennen und wieder suchte ich das Dunkel seiner Augen und fand es. Und dennoch wirkte es so leer – ja gar so endlos verloren wie noch nie.   „Vegeta, ich....“, versuchte ich zu sprechen, doch wüsste ich nicht, welche Worte mein Handeln erklären konnten. Dabei... war das doch nur ein Kuss gewesen. Ein Hauch eines Kusses, gar etwas völlig Bedeutungsloses und so völlig flüchtig auf seine Lippen gesetzt, das man es auch als Unfall hätte bezeichnen können und dennoch fühlte es sich anders an. Einfach total anders und insgeheim gab ich zu, mich anhand der Starre des Saiyajins nun doch unwohl in meiner Haut zu fühlen. Immerhin, schwebten wir noch immer in der Luft, auch wenn er in seinem Flug gestoppt hatte und mich nun wie eine Salzsäule höchstpersönlich anstarrte. Nichtmal seine Wimper zuckte und vorsichtig hob ich eine Hand in sein Blickfeld. Winkte gar kurz vor seinen Augen, doch keine Regung ging von seinen Pupillen aus. Kein Zeichen, dass er im Hier und Jetzt war und auch, wenn mich diese Situation kurzweilig amüsierte, so war sie dennoch so beängstigend wie noch nie. Somit zögerte ich nicht lange und legte meine Hand vorsichtig an seine Wange zurück. Ich spürte das Zucken seines Körpers und plötzlich lag sein Blick auf mir. Nicht wütend und nicht zornig – sondern einfach nur verwirrt und wieder durchrang ich mich zu einem schwachen Lächeln. Aber war es eines, das zeitgleich so sehr zitterte.   „Vegeta, ich...“, versuchte ich es wieder, doch wurde ich durch ein eisiges Fauchen einfach unterbrochen. Sofort meines Wortes entbunden und somit konnte ich nicht anders, als den Blick zu senken. Diese bestehende Warnung hinzunehmen, denn das war es, was er mir hier als Ultimatum stellte. Eine Warnung, diesen Schritt nicht noch ein mal zu gehen. Ihn gar zu wiederholen und somit festigte sich sein Griff um meinen Körper, als er seinen Ki abermals zum Steigen brachte und seinen Flug von vorhin fortsetzte. Einfach so.   Als wäre nichts gewesen.   ~*~   Wir erreichten die Capsule Corporation nach gefühlten Stunden und dennoch wagte ich zu behaupten, dass Vegeta klang heimlich seinen Flug in den letzten Minuten mehr als nur beschleunigt hatte, um auch ja vorzeitig am Ziel anzukommen. Man sah ihm regelrecht an, dass meine Nähe ihm momentan so sehr zu wider wurde und er mich am liebsten dort draußen einfach abermals irgendwo zurückgelassen hätte. Seit meinem kurzen Kuss, der nur einem Moment gewichen war, hatten wir kein Wort mehr miteinander gesprochen. Um ehrlich zu sein traute ich mich nicht mehr diese Situation auch anzusprechen und somit verfiel alles und ein jeder in ein tiefes Schweigen. Lauschte ich dem Rauschen des Windes, während ich mich heimlich an den sanften Druck seiner Lippen zu erinnern versuchte und wieder wirbelten so viele Fragen in meinem Geiste auf. Was mich, bei Gottes Namen, dazu nur geritten hatte zum Beispiel, doch erklären konnte ich es mir beim besten Willen nicht. Vielleicht wollte ich das auch gar nicht, denn der Abend war einfach nur verrückt gewesen und aus erschöpften Augen beobachtete ich, wie der Saiyajin zur Landung ansetzte. Natürlich auf dem Balkon meines Zimmers und fast schon lieblos krachte er auf den Fließen auf. Ich wollte mich aus seinem Griffe schälen, doch hielt er mich eisern fest. Trat auf die Glastür hinzu, stieß sie einfach mit einem kräftigen Fußtritt auf und aus geschockten Augen sah ich mit an, wie die halbe Tür aus den Angeln und durch mein Zimmer geschleudert wurde.   „Wir sind da!“, hörte ich nur sein monotones Brummen, das eisiger nicht hätte sein können und ehe ich mich versah, trat der Saiyajin durch die Diele, vor mein Bett und ließ mich einfach auf die Laken fallen. Ich rappelte mich auf, abermals Zorn in mir verspürend, wieso er sich verdammt noch mal wie ein Eisklotz benahm, obwohl er doch im Wald eine ganz andere Geste gezeigt hatte. Mich etwas anderes fühlen ließ; gar etwas, was man so nicht von ihm dachte, doch als ich den Blick hob, sah ich nur noch in eiskalte Züge. Gar in eine Miene, geboren aus so kaltem Eis.   „Du bist zu Hause, oder etwa nicht? Damit sind wir quitt!“, entgegnete mir seine Stimme streng und wieder fühlte ich mich so winzig klein unter seinem starren Blick. Gar unter diesen dunklen Augen, die mich mehr denn je zu beobachten schienen und nervös hielt ich mir einen Arm um meine Seite. Mein linker Fuß schmerzte höllisch; ja brannte gar wie die Hölle selbst, doch würde ich mich davon nicht aufhalten lassen. Diese Sache musste ausgesprochen werden, nicht dass er noch etwas falsches von mir dachte. Nicht, dass ich das jemals bezweckte, aber ich wollte die Dinge klarstellen und sie in ein richtiges Licht rücken. Doch wie, wenn man selbst kaum eine Lösung kannte?!? Wie, wenn ich meinem Geist einfach keine Ruhe schenken konnte und gerade wollte ich aufstehen, als mich eine Hand abermals hart an den Schultern packte. Eher zwei Hände, um genau zu sein und erschrocken sah ich auf, als ich auch schon in das Antlitz des Saiyajins blickte und er mir gefährlich nahe gekommen war. So nahe, dass ich abermals seinen heißen Atem auf meiner Haut spüren konnte und mir dieser Umstand nichts als so reine Gänsehaut bescherte.   „Das hier, ist nie passiert!“, flüsterte er mir in mein Ohr und schickte abermals nichts als tausend Wellen elektrischen Stromes durch meinen Körper. Nichts als dieser eine Schauer, den ich auch zuvor verspürte, als ich meine Lippen auf die seinen drückte und mich mehr denn je im Moment verlor. Doch war es ein Moment, der bei weitem noch nicht beendet war. Nein... Dieser Moment, fing gerade erst an und mit den nun nächsten Worten des Saiyajins, schien das Schicksal seinen Lauf zu nehmen.   Denn sie lauteten wie folgt.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)