Die Rettung heißt...
Es sind zwei Tage vergangen und das junge Mädchen saß immer noch in der Ecke,ohne
daran zu denken das sie irgendwann "Durst" bekommen könnte. Stumm sah sie sich
um, hörte Schritte, die näher kamen, hörte wie das Gitter aufging und sah dorthin. Die
Amazonen brachten einen jungen Mann rein, warfen ihn auf den Boden und gingen
wieder. Das Mädchen stand abrupt auf, lief zu dem Mann und sah sich seine
Verletzung am Kopf an, die sie sah. Sie sah sich um, fand nichts zum wegwischen, sah
an sich runter, seufzte, riss sich etwas von ihrem T-Shirt ab und wischte das Blut an
seiner Stirn weg.
"Tut mir Leid, ich habe momentan nichts richtiges hier um deine Wunde zu versor...",
begann sie doch stoppte abrupt mit dem Reden, "huh?"
Sie sah wie die Verletzung zu einer Narbe wurde und das innerhalb von Sekunden.
Ob er auch so ist wie ich? Aber ich spüre keine Ansichten dafür, vielleicht ist er auch
anders als ich, dachte sie zu sich und ging zurück in ihre Ecke. Das viele nachdenken
über ihn, machte sie müde und sie schlief ein. Am nächsten Morgen wurde sie durch
Schreie wach und sah direkt zu dem jungen Mann, dem sie gestern seine Wunde
versorgte.
"Du bist wach?", fragte er sie.
Seine Stimme ließ sie erschaudern und sagte nichts zu seiner Frage, so erstarrt war sie
von ihm. Er sah sie an, wartete auf eine Antwort und fragte dann: "Kannst du nicht
reden?"
Die junge Vampirin schluckte, fand ihre Stimme wieder und sagte: "Ja..ja bin ich."
Der junge Mann zog ihr gerissenen Stoff aus seiner Manteltasche und zeigte es ihr:
"Gehört das dir?"
Sie nickte, nahm es an sich und steckte es weg. Er setzte sich neben sie, worauf sie
sich erschreckte und ein Stück wegrückte.
"Wo bin ich eigentlich?", fragte er, während er sich umsah.
"I-in einem.. Gefängnis... oder Käfig.. be-bei den.. Amazonen", stotterte das junge
Mädchen.
"Was!?!", brüllte er und sah sie an, "verdammt alles nur nicht das!"
Sie sah ihn an und verstand nicht ganz was er damit sagen wollte, aber wie sollte sie
es auch, auch wenn beide jetzt in der selben Lage waren, wie alle anderen die
gefangen waren. Seufzend sah sie zum Gitter, welches sich auch öffnete und die
Amazonen einen anderen Mann holten.
"Schon wieder einer weniger", murmelte die junge Vampirin.
"Was?"
"Ich bin seit zwei Tagen hier und beobachte wie sie immer zuerst die Männer holen,
wenn wohl keiner mehr da ist, holen sie die Frauen", erklärte sie.
Er sah sie an und verstand sofort was sie meinte, nickte ihr zu und sah raus zum
Kampffeld.
"Die Männer werden grausam abgeschlachtet, wenn sie schwach sind", sagte sie dazu,
"und irgendwann holen sie dich auch und das obwohl du verletzt warst, brachten sie
dich hierher."
"Ich war verletzt?"
Sie nickte:"Ja, an der Stirn."
"Also waren es die Amazonen die mich niedergeschlagen haben."
"Was? Niedergeschlagen? Naja, bei der Wunde kein Wunder."
Der junge Mann sah wieder raus und sagte mit einem entschlossenen Gesicht: "Ich
werde einfach versuchen nicht zu sterben, sollten sie mich raus holen."
Das Mädchen sah ihn ungläubig an, während sie seine Gedanken las und diese
genauso absurd und seltsam fand. Am späten Abend wurden schon alle Männer, bis
auf den jungen Mann, raus geholt und zum Kampffeld raus gebracht. Es blieb also nur
noch er über. Das Gitter ging am frühen Morgen auf und die Amazonen traten ein um
den jungen Mann mitzunehmen. Er schaute zur jungen Vampirin, flüsterte ihr etwas
zu und ging mit. Sie stand dann rasch auf, rannte zum Gitter und fragte sich was er
damit meinte: "Hab vielen Dank. Auf Wiedersehen."
Gerade als sie am Gitter ankam, hörte sie das Gebrüll eines Tieres, welches sie nicht
kannte und einen lauten Knall. Sie sprang zurück, da es eine Explosion gab und
versteckte sich im Heu, wo sie auch in Sicherheit war. Als sie hervor guckte, sah sie
dass das Gitter zerstört und einige Frauen tot waren. Doch die die überlebten,
strömten alle hinaus in Freiheit. Die junge Vampirin ging zu einer der Toten, bat sie
um Verzeihung und trank ihr restliches Blut, was bis zum Abend halten sollte,wischte
sich den Mund ab, dann ging sie raus, fragte sich wer das getan hat, wie derjenige das
geschafft hat, was das für ein Tier war und sah sich um. Die ganze Arena war zerstört,
die Amazonen lagen verletzt und halbtot auf dem Boden und der junge Mann war
nirgendwo zu sehen. Sie rannte los, ohne zu wissen wohin, dachte über ihn nach, bis
sie gegen jemanden rannte und auf ihren Po fiel.
"Kyuu~", schrie sie auf und hielt sich eher die Nase, statt den Po, "tu-tut mir Leid, ich
war in Ge.."
"Du hast es also auch geschafft?", fragte sie eine bekannte Stimme.
Das junge Mädchen schoss mit ihrem Kopf nach oben und erblickte den jungen Mann
an.
"Du? Du lebst?", fragte sie geschockt und auch etwas erleichtert.
"Ja. Wieso sollte ich nicht leben?"
"Naja, wegen der Explosion und dem Gebrüll von einem Tier...", fing sie an.
"Verstehe. Ich konnte vorher fliehen, deswegen ist mir nichts passiert", meinte er
dann zu ihr.
"Achso", sagte sie, stand auf, klopfte sich den Dreck ab, sah den jungen Mann an und
fragte ihn dann: "Wo gehst du jetzt hin?"
"In die nächste Stadt."
"Da-darf ich mit?"
"Nein!", sagte er ernst, "es ist nicht so mein Ding gemeinsam zu reisen."
"Verstehe. Aber..", fing sie an, "ich dachte, da wir uns ja... in der gleiche Lage
befanden.. ginge es.. und ich kann mich.. nicht verteidigen."
Sie sank den Kopf, und sah ihn aber an, da es ihr leicht peinlich war. Er sah sie lange an,
seufzte dann und sagte: "Na gut, aber nur bis zur nächsten Stadt."
"Vielen Dank!", bedankte sich die junge Vampirin mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Zusammen gingen die beiden los um die nächste Stadt zu erreichen.