Decide von abgemeldet (NaruSasuNaru) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Langsam sah ich in den Spiegel, strich bedächtig meine Seiten entlang. Fühlte den flattrigen Stoff des Kleides, das sich samtig um meinen Körper schmiegte. Mit der rechten Hand fuhr ich den Rand des Kragens ab. Ruhig sah ich mir selbst in die Augen. Mir war bewusst, dass das, was ich tat, nicht ganz normal war. Normal wäre ich, wenn ich heterosexuell wäre und mich männlich fühlte. Ich konnte mir das nicht erklären. Ich fand den weiblichen Körper in keinster Weise erregend, nur... ich fand mich in Kleidern, Blusen und Röcken... schön. Niemand wusste davon. Nicht mal mein fester Freund Naruto. Einfach keiner. Ich scheute mich davor, diese Tatsache auszusprechen oder mir einzugestehen. Ich wollte der Wahrheit nicht ins Auge sehen. „Sasuke! Ich bin wieder da!“, hörte ich die Stimme meines Freundes. Panisch riss ich mir die Kleider vom Leib und sah mich hektisch nach meinen Alltagsklamotten um. Oh Scheiße! Wenn Naruto mich so sah! „Nicht reinkommen!“; brüllte ich, während ich mich vor die Tür schmiss. „Was ist denn los?“, hörte ich die verwirrte Stimme Naturos. „Ich... hole mir gerade einen runter!“, schrie ich panisch und bemerkte erst jetzt an der peinlichen Stille, was ich da gerade von mitgegeben hatte. Ich spürte, wie extrem rot ich war, da mein Gesicht brannte, als hätte mir jemand Salz in eine klaffende Wunde gestreut. „Ähm... Okay... Hehe.“, hörte ich Narutos peinlich berührte Stimme. „Ich geh dann mal... du weißt schon... ähm... Wohnzimmer.“, stotterte Naruto und ich vernahm seine schnellen Schritte Richtung Wohnzimmer. Meine zitternden Knie schien dies wunderbar zu passen und knallten laut auf den Holzboden. Ich kniff die Augen zusammen und hoffte krampfhaft, dass Naruto sich irgendwo in dieser gottverdammten Wohnung ordentlich den Kopf anhauen würde und somit diese gesamte Misere vergessen würde. Aber meine Hoffnungen gingen selten in Erfüllung und so saß ich noch weitere fünf Minuten zitternd und in Boxershorts auf dem Fußboden und wartete auf das erlösende „Au!“, meines festen Freundes. Nach ungefähr dieser Zeit sah ich ein, dass das stumpfsinnige Warten keinen Zweck hatte und ich wohl oder übel Naruto begegnen musste, egal wie peinlich es werden würde. Also stand ich auf, zog meine normalen Anziehsachen an und öffnete die Tür. Ein Uchiha hatte niemals Angst... zumindest fast nie. Vorsichtig streckte ich meinen Kopf aus der Tür und lugte in Richtung Wohnzimmer. Da saß er, mit dem Rücken zu mir, und unwillkürlich wollte ich die Tür wieder zuknallen. Was machte dieser Idiot nur mit mir?! Bedächtig setzte ich einen Fuß vor den anderen, vernahm das laute Wummern meines Herzen in meinen Ohren und hatte das dumpfe Gefühl, in der nächsten Zeit noch an Bluthochdruck sterben zu müssen. „Hey Sasuke.“, konnte ich die angenehme Stimme Narutos hören, als ich mich neben ihn setzte. Beim Klang seiner Stimme stellten sich mir alle Nackenhaare auf und ein Schauer lief meinen Rücken hinunter. Ich nickte und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Ich versank in meinen Gedanken, bis mich eine warme Hand am Kinn packte und mein Gesicht in Narutos Richtung wirbelte. Unwillkürlich keuchte ich auf, als ich in tiefblaue Augen starrte. Ich spürte, wie ich begann zu zittern, ein Schauer nach dem anderen über meinen Rücken lief und ich das Bedürfnis bekam, meine kribbelnden Lippen auf Narutos zu pressen. Dieser sah mich aber nur forschend an. „Sasuke... Was hast du da drinnen wirklich gemacht?“ Starr vor Schreck blickte ich ihn an, ehe ich mich von ihm losriss. Wortlos stürmte ich in unser gemeinsames Zimmer und wollte die Tür zuschmeißen. Jedoch drückte Naruto von außen gegen die Tür. Ich wusste, dass Naruto körperlich stärker war, dennoch verlor ich die Hoffnung nicht, dass Naruto urplötzlich einem starken Schwächeanfall erliegen könnte. Was natürlich nicht geschah. Wieso auch? Naruto schaffte es relativ schnell, die Tür aufzubekommen und sah mich verwirrt an. „Sag mal, was ist denn los?!“, rief er fassungslos. Ich wandte meinen Blick ab, der auf etwas fiel, das mir den Atem verschlug. Das Kleid lag auf unserem Bett, völlig unschuldig. Naruto, der meinen Blick gefolgt war, erstarrte. „Was... ist das?“, fragte er leise und ging auf das Bett zu. Nahm das kurze Kleid in die Hand und blickte es an. Ich wagte nicht, in sein Gesicht zu sehen. Ich wollte nicht, dass - „Wer ist es?“, hauchte Naruto, was mich nun völlig auf dem Konzept schmiss. „W-wie bitte...?“, stotterte ich. Ging Naruto etwa... Nein, das konnte er doch nicht machen. „Ich will wissen, wer hier war!“, sagte der Gefragte sehr laut und drehte sich schnell zu mir um. Ich glotzte Naruto an, versuchte zu verstehen, dass er mir gerade Untreue vorwarf. „Naruto! Du verstehst das falsch!“, schrie ich fast panisch und sah ihn gereizt an. „Hier war niemand!“ „Ach?!“, brüllte Naruto zurück und schmiss das Kleid auf den Boden. „Ja! Ich...“, ich verstummte. Das konnte ich ihm nicht sagen. „Was?“, brüllte Naruto und stierte mich an, als ob er mich am Liebsten schlagen würde. Ich schrumpfte innerlich unter diesem Blick zusammen. „Ich... weißt du...“, stotterte ich und fummelte an meinen Kleidern herum. „Sasuke... Was ist los?“, wollte Naruto mit unheimlich sanfter Stimme von mir wissen. Ich zuckte zusammen. „Sasuke...“, ich konnte die Schritte Narutos auf den Dielen vernehmen, wie sie sanft und doch bedrohlich näher kamen. „Sasuke“, eine warme Hand legte sich auf meine Wange. Ich seufzte leise. Ich musste es ihm sagen! Bevor er völlig das Vertrauen zu mir verlor. Ich blickte ihn an, nahm seine Hand und führte sie von meiner Wange. Unverständnis spiegelte sich in den blauen Augen wider und ich seufzte erneut. Ich ließ die Hand ganz los und schritt zum Bett. Sofort, als ich mich gebückt hatte und mit der Hand unter dem Bett herumgetastet hatte, fand ich die große Kiste, die meist an der Wand und so am unentdeckbarsten Platz stand und ich alles aufbewahrte. Meine... andere Kleidung. Ich zog sie hervor und hievte die Kiste auf das Bett. Sie war wirklich schwer, wahrscheinlich aufgrund der Tatsache, dass dort Unmengen an Kleidern ihren Platz fanden. Ich streckte die Hand aus und bemerkte, wie immens ich zitterte. Oh fuck! Naruto durfte das nicht sehen. Bedächtig strich ich über den Deckel und entschied mich letztlich dafür, die Hand am Rand zu lassen, stockend und ruckartig atmete ich aus, ehe ich die Augen zusammenkniff, mich abwandte und das Oberteil der Truhe mit so einer brachialen Geschwindigkeit wegriss, dass sie an die nächste Wand knallte. Hinter mir konnte ich den stockenden Atem Narutos hören und urplötzlich brach es aus mir heraus: „Ja, ich ziehe diese Sachen an! Und... und... ich fühle mich dann schön, ja! Ich weiß selber nicht, warum!“, brüllte ich und spürte, dass ich einer Tomate gleichen musste. Zögerlich öffnete ich die Augen und linste zu Naruto, der neben der Kiste auf dem Bett saß und einige Sachen aus dieser herausgeholt hatte. Eine leichte Bluse, einen Faltenrock und ein Paar Kniestrümpfe. Sachte strich er mit den Fingern über die Falten des Rocks, bevor er langsam seine Augen hob und mich anschaute. „Bist du transsexuell, Sasuke?“, wollte er erstaunlich freundlich in Erfahrung bringen. Verzögert kam der Satz bei mir an, was mich dazu brachte, mich aufs Bett fallen zu lassen. Ich hatte doch selbst keine Ahnung! Was verlangte Naruto da nur von mir?! Ich konnte ihm doch keine Fragen beantworten, deren Antworten ich selbst nicht mal kannte! „Ich... weiß nicht.“, hauchte ich und spielte nervös mit meinen Fingern. „Magst du mir etwas darüber erzählen?“ Ich stockte inmitten meiner Bewegung. Wollte ich darüber sprechen? Konnte ich das überhaupt? Aber... es war Naruto, der das fragte. Naruto... Mein Naruto. Und das war wohl der Grund, warum ich ihm alles erzählte. Wie es dazu kam, warum es so war und was ich dabei fühlte. Irgendwie tat es gut, darüber sprechen zu können und das dabei auch die ein oder andere Träne floss, war für mich absolut nebensächlich. Nur die Frage, ob ich nun transsexuell war oder nicht, konnte ich ihm nicht beantworten. „Hasst du mich jetzt?“, wisperte ich leise und sah Naruto an. Dieser lächelte mich aber nur sanft an, ehe er vor mir auf die Knie ging. „Sasuke! Ich habe mich in dich verliebt! Weil du es bist! Ich möchte, dass es dir gut geht! Dann bin ich auch glücklich! Und es ist mir egal, ob du nun ein Mädchen sein willst oder nicht! Du wirst für mich immer gleich toll, anziehend, wunderschön und fantastisch sein, echt jetzt!“, gestand Naruto mir mit einer solchen Aufrichtigkeit in den Augen, dass ich nicht wusste, ob ich lachen oder weinen sollte. Jetzt wusste ich wieder, warum ich diesen Mann liebte. Er war wunderbar. Er nahm mich so, wie ich war. Rannte mir drei Jahre hinterher. Sofort tat es mir leid, an seiner Liebe zu mir gezweifelt zu haben. „Ziehst du die Overknees demnächst trotzdem mal an?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)