Abseits der Wege von hunny123 (ein weiteres Abenteuer für Oscar) ================================================================================ Kapitel 1: 1. Orientierungslos ------------------------------ „Wo bin ich?“ Jene heiseren, leisen Worte durchbrachen die Stille des Raumes. Die junge Frau erschrak ein wenig, als sie die flüsternde Stimme hörte. Sie legte die frisch gefaltete Wäsche auf die Kommode und drehte sich zu dem Bett um, aus dem sie nun leises Seufzen und unruhige Bewegungen vernahm. Ein bleiches verschwitztes Gesicht blickte sie aus verwirrten Augen an. „Ihr seid in Sicherheit“, antwortete sie und berührte beruhigend die Bettdecke, unter der sich die verletzte Person nervös regte. „Ihr müsst Euch noch ausruhen, es war...“, doch noch ehe sie ihren Satz beenden konnte, waren die Augen bereits wieder verschlossen und kurze Zeit später sah sie ein sanftes, regelmäßiges Heben und Senken des Brustkorbes unter der Decke. Nadine ging zu dem kleinen Nachtschrank, nahm ein frisches Tuch und tauchte es in eine Schüssel mit kühlem Wasser, bevor sie damit die heiße Stirn ihres unbekannten Besuchers abtupfte. --------------------------- „Wo bin ich? Was ist nur geschehen? “ Es war kühl und das Zittern ihres Körpers wollte nicht aufhören. Die Muskeln machten, was sie wollten und es fiel ihr schwer sich aufzurichten. Der Versuch scheiterte kläglich, denn ein kräftiges Hämmern ihres Kopfes gesellte sich nun zum unregelmäßigen Zitterspiel ihres Körpers hinzu. Oscar stützte sich ab, um nicht nach hinten zu kippen. Dabei durchfuhr plötzlich ein beißend stechender Schmerz durch ihre linke Schulter. Sie verlor den Halt und fiel auf das Bett zurück. Ein dumpfes Stöhnen entwich ihr und sie fasste sich instinktiv an den verletzten Arm. Er war verbunden und ein roter Schimmer zeichnete sich auf dem weißen Verband ab. Verwirrt tastete sie ihren Körper auf weitere Verletzungen ab, fand aber bis auf etliche Schürfwunden nichts Auffälliges. Ihr Verstand begann zu erwachen, konnte sich aber nicht an die Geschehnisse der letzten Tage erinnern. Als ob es etwas bringen würde, ließ sie ihre Augen durch das dunkle Zimmer wandern. Ihr Blick verharrte dabei auf dem leuchtenden Sichelmond, der durch das Fenster schien. Gebannt, wie in Trance flüsterte sie nur ein einziges Wort in die dunkle Nacht hinaus: „André!“ ---------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)