Zeit zum Verlieben von Raitoki ================================================================================ Kapitel 13 - Zeit zum Verlieben? -------------------------------- Jeder kennt doch diese Momente, in denen man sich fühlt, als würde alle Welt nur auf eine einzige Person schauen; alle im Raum, alle in der Schule, alle in der Stadt, im Land, im Universum! Genauso ging es mir in den Tagen, die seit meines Geständnisses vergangen waren, nur dass es kein Moment war, sondern 24 Stunden am Tag. Ich hätte damit gerechnet, dass die Verachtung der Anderen sich jetzt auf mich konzentriert, aber weit gefehlt. Viel mehr fühlte ich mich wie ein Ausstellungsstück, nein, wie ein seltenes, mystisches Tier im Zoo, das neu eingetroffen ist und das jetzt alle sehen wollen. Die Klassenkameraden und wenig später eigentlich alle Schüler meines Alters starrten mich die ganze Zeit an, aber immer schön sicher aus der Ferne. Ich könnte ja beißen oder die Pest verbreiten! Es war wirklich zum Kotzen! Warum konnten sie mich nicht einfach versuchen zu verkloppen oder mich in Mädchenklamotten durch die Schule jagen oder was weiß ich... Alles wäre mir lieber gewesen als dieses Gegaffe tagein, tagaus. Wenn ich jemanden ansprechen wollte, dann wurde ich immer nur blöd angeschaut, bekam allenfalls eine kurze, meistens ängstlich klingende Antwort und schon flüchtete der Gesprächspartner. Ich glaube so müssen sich Aussätzige im Mittelalter gefühlt haben, aber ich beschwerte mich nicht. Ich wusste, dass ich das Verhalten meiner Mitschüler selbst heraufbeschworen hatte und dass es immerhin einen guten Grund dafür gab. Leider beachtete auch jener Grund mich nicht mehr als vorher. Conner sprach weiterhin nur das aller Nötigste mit mir, ging mir aus dem Weg, wich meinen Blicken aus und vor allem schien er regelrecht Panik vor Körperkontakt zu haben. Anscheinend war's das wohl mit unserer langjährigen Freundschaft, denn wie sollten wir befreundet bleiben, wenn der eine vom anderen dachte, er wäre ein ekelhafter Freak? Ich hatte zwar von Conner nie Ähnliches gehört, aber sein Verhalten zeigte mir seine Gedanken deutlich auf. So liefen die Tage also davon und ich fühlte mich mit der Zeit schon fast vereinsamt, denn Conner redete irgendwann gar nicht mehr mit mir. Gerade als Zimmergenosse ist das schwer zu ertragen, betretenes Schweigen, unsichere Blicke meinerseits, ignorante bis genervte Blicke seinerseits. Und wie er Abstand nahm... Einmal kam ich in unser Zimmer und er hatte gerade geduscht, stand mit dem Handtuch um die Hüfte am Schrank und suchte sich etwas zum Anziehen heraus. Als ich den Raum betrat, drehte er sich ruckartig zu mir um, schaute mich vorwurfsvoll an und flüchtete sofort ins Bad zurück mit den Worten: „Kannst du nicht anklopfen oder was?!“. Ich sollte also an meiner eigenen Zimmertür klopfen, wenn ich hinein wollte? Seine Paranoia war ja schon echt heftig. Die Szene verlief weiter, indem ich nach ihm auch gerne duschen wollte. Als er aus dem Bad angezogen heraus kam, ging ich auf ihn zu um es zu betreten. Da quetschte er sich tatsächlich wie eine ängstliche Katze an mir vorbei, so nah an der Wand wie es nur ging um mich bloß an keiner Stelle zu berühren. Auch was er anzog, war keinesfalls normal. Tagsüber trug er seinen Schal, den er auch bei unserem Theaterstück dran hatte und manchmal sogar noch extra eine dünne Jacke. Ich sah ihm genau an, dass er schwitzte, schließlich waren die Räumlichkeiten unserer Schule immer gut geheizt. Nachts schlief er normalerweise immer in Boxershorts, sogar im tiefsten Winter bei den kältesten Außentemperaturen. Jetzt zog er ernsthaft einen Pyjama an, den ihm seine Mutter mal zu Weihnachten geschenkt hatte und über den er damals noch gelacht hatte, weil das Teil absolut hässlich und völlig unerotisch aussah. Anscheinend hatte er wohl Angst, ich könnte eines Nachts über ihn herfallen. Conners Verhalten war total kindisch, aber trotzdem hatte ich nicht das Recht mich aufzuregen. Deshalb schwieg ich, denn ich hätte nichts sagen können, was diese Situation irgendwie verbessert hätte. Schließlich sollte das Schweigen meiner Klassenkameraden eher ein Ende haben als das von Conner. Auf dem Weg zum Klassenzimmer hielt mich eines Morgens unser kleiner Streber Bryan an. Was gerade er von mir wollte, war mir schleierhaft, also schaute ich ihn fragend an, als er anfing irgendetwas von Verständnis und gleicher Situation zu stottern. Ich hatte nicht ewig Zeit, also sagte ich mit harschem Ton: „Jetzt komm zur Sache sonst stehen wir morgen noch hier!“. Er zuckte zusammen, schluckte einmal und atmete tief durch. Dann setzte er erneut an, diesmal ohne Stottern, allerdings trotzdem sehr unsicher. „Ich ähm...Naja ich hab Verständnis für deine Situation..Weil...ich befinde mich in...der gleichen, verstehst du?“. Er schaute mich erwartungsvoll an und es dauerte schon einige Sekunden, bis die Kugel bei mir rollte. Ich blinzelte einige Male ungläubig und legte dann den Kopf schief. Er nickte nur um zu bekräftigen, was er mir gerade versuchte zu sagen. „Warte...Du willst mir sagen du bist auch schwul?“ fragte ich ziemlich direkt und immer noch ungläubig. Er nickte noch einmal schüchtern. Da musste ich grinsen und es platzte einfach aus mir heraus: „Hah!! Ich wusste es! Conner schuldet mir Geld!“. Bryan schaute mich nun eher vorwurfsvoll an und schüttelte den Kopf. Ich merkte selbst, dass mein Geistesblitz nicht allzu passend gewesen war und entschuldigte mich gleich. „Sorry, das kam jetzt irgendwie doof rüber...Oh aber denk jetzt nicht, dass wir super Freunde werden, Kleiner.“ erklärte ich mit ernster Stimme und lief weiter Richtung Klassenraum. Bryan folgte mir und klang aufgeregt. „Das weiß ich! Ich bin ja trotzdem nur ein blöder Streber und so...Aber ich wollte, dass du weißt, dass du nicht allein bist!“. Er klebte an mir wie ein kleines Hündchen als wir den Klassenraum betraten. Irgendwie war es ja schon rührend wie er versuchte mit mir Kontakt aufzunehmen, obwohl ich ihm schon so oft einen rein gewürgt hatte. Deshalb musste ich etwas lächeln und erzählte noch etwas mit ihm bis der Unterricht losging. Den anderen Klassenkameraden blieb das nicht verborgen und als Conner rein kam und sich setzte, hagelte es einen Mörderblick nach dem nächsten. Ich verstand ihn nicht. Durfte ich jetzt nicht einmal mit anderen Schülern sprechen? Auch die anderen Klassenkameraden brachen an jenem Tag teilweise ihr Schweigen, allerdings auf eine Art und Weise, die ich nicht besonders mochte. Im Matheunterrucht, beugte sich einer, der vor mir saß hinter und fragte: „Jo! Stehst du echt auf Schwänze?“. Auch sein Banknachbar, schaute über die Schulter nach hinten um meine Reaktion zu sehen. Ich rollte mit den Augen und antwortete: „Keine Sorge, um Gesichter und Hirn geht’s mir auch. Ihr seid in Sicherheit.“. Sie schauten überrascht und drehten sich wieder nach vorn. Ich wollte Conner ein Siegesgrinsen zuwerfen, wie ich es immer tat, wenn ich irgendeinem Idioten ein Brett an den Kopf warf. Er sah mich allerdings nur mit einem weiteren Todesblick an und schrieb dann weiter an seinen Notizen. Den ganzen Tag über ging es weiter damit, dass Klassenkameraden ankamen und mich fragten, wie es denn sei ein Schwuler zu sein oder ob ich mich vor Brüsten ekeln würde und lauter solchen Kram. Da war mir ja beinahe das Schweigen vorher lieber. Mit Conner gingen die Schüler jetzt wieder normal um. Sie hatten sich zwar nicht entschuldigt, aber sie mobbten oder ignorierten ihn nicht mehr. Einzig und allein Shina benahm sich ihm gegenüber immer noch genauso daneben wie vorher. Sie betitelte ihn an jenem Tag mal wieder mit Parolen wie: „Na haste jetzt endlich einen gefunden, mit dem du gefahrlos rummachen kannst?“ oder „Da biste ja nicht mal allergisch gegen! Bist wohl von Natur aus 'ne Schwuchtel!“. Normalerweise gab Conner auf sie nicht mehr viel, aber bei dem Spruch setzte es wohl aus. Er drehte sich zu ihr um, kam näher und schaute sie bitterböse an. „Zum letzten Mal, Shina, ich bin mit der scheiß Schwuchtel nicht zusammen! Was kann ich denn dafür, wenn der ein verdammter Homo ist?!“ zischte er sie an. Shina lachte nur, aber mir war nicht nach Lachen zumute. Conner wusste genau, dass ich anwesend war und trotzdem sagte er so etwas. Er schaute kurz zu mir, wohl um zu sehen, wie ich reagieren würde. Ich blickte nur betroffen zu Boden und zog von dannen. Das hatte mehr weh getan, als jeder misstrauische Blick, jedes Schweigen und jeder dumme Spruch, den meine Mitschüler in den vergangenen Tagen je losgelassen hatten. Meine Annahme, dass Conner mich jetzt mied, weil er mich ekelhaft fand bewahrheiteten sich also... Jede Hoffnung, dass wir wieder normale Freunde werden könnten, die vielleicht noch als kleines Fünkchen tief in mir drin schlummerte, wich sofort. Verletzende Sprüche wie diese häuften sich ab sofort. Conner verhielt sich mir gegenüber nun nicht mehr nur distanziert und ausweichend, sondern er schien mich mit Absicht zu verletzen und hasste mich offensichtlich regelrecht. Also war ich es, der ihm nun eher versuchte auszuweichen, weil seine Blicke und seine Worte so weh taten und stets so tief trafen, dass ich es nicht aushalten konnte. So verbrachte ich etwas mehr Zeit mit Bryan, denn der lief mir weiterhin nach wie ein Chihuahua und gierte nach meiner Aufmerksamkeit. Das war zwar oft sehr nervig, aber andererseits konnte zumindest er mich ein wenig verstehen. Mir fiel während meiner Gespräche mit Bryan verstärkt auf, dass Conner uns von weitem musterte. Erst dachte ich er wirft mir wieder seinen Todesblick zu, aber als ich an Bryan vorbei schaute und Conner genauer sah, erkannte ich, dass sein Blick eher fragend oder interessiert war; als wollte er wissen, worüber wir sprachen. Sobald er bemerkte, dass ich zu ihm schaute, wich er natürlich sofort aus und schaute woanders hin. Diese Beobachtung machte ich ein paar mal, konnte mir aber keinen Reim darauf machen. Schließlich hatte ich mich mit Bryan sogar etwas angefreundet und wir saßen mal wieder herum und lachten ausgelassen, weil ich einen Witz gemacht hatte. Da hörte ich plötzlich etwas auf uns zu stampfen. Ich schaute auf und es war Conner. Er lief wütend auf uns zu, fixierte mich mit seinen Augen und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch zwischen Bryan und mir, dass es nur so schepperte. Dann nahm er die Hand wieder weg und ging nach draußen. Ich deutete sein Verhalten als Aufforderung mit ihm zu reden, entschuldigte mich etwas geschockt bei Bryan und folgte schließlich Conner in der Hoffnung, ich hatte die Situation richtig gedeutet. Draußen ging er noch einige Schritte und blieb dann stehen um mich heran kommen zu lassen. Nun drehte er sich ruckartig um, schaute mir mit hasserfülltem Blick tief in die Augen, was meinen Atem fast still stehen ließ und schrie mich an: „WARUM IN ALLER WELT FÄNGST DU JETZT LIEBER WAS MIT DEM STREBER AN, WENN DU DOCH ANGEBLICH SO IN MICH VERSCHOSSEN BIST?????!!!!!“. Er war so wütend, dass er regelrecht schnaufte, nachdem er mich so angeschrien hatte. Ich war sehr verwirrt, schaute ihn nur mit großen Augen an und musste erst einmal verarbeiten um was es hier ging. Conner rollte genervt mit den Augen und fuhr - ein bisschen ruhiger als vorher – fort: „Hast du deine Zunge verschluckt oder was ?! Du kannst nicht erst vor aller Welt raus posaunen, du seist schwul und verknallt in mich und dann hör ich nie wieder irgendsowas von dir! Wenn man verliebt ist, dann sagt man das doch der verdammten Person selbst oder irre ich mich da?!“. Er sah nun selbst etwas erschrocken aus, weil das alles so aus ihm raus kam, ohne, dass er ausreichend drüber nachdenken konnte. Ich schüttelte den Kopf um klare Gedanken fassen zu können. Hatte ich das gerade richtig verstanden? Er war gar nicht direkt sauer, weil ich schwul war, sondern weil ich ihm nicht persönlich meine Liebe gestanden und mich stattdessen mit Bryan angefreundet hatte? Meine Welt stand Kopf! Da kam ich doch sogar mal ins Stottern: „Du..hasst mich gar nicht, weil...Also bist gar nicht sauer...Ich meine...“. Ich atmete tief durch um diesem Sprechdurchfall ein Ende zu bereiten und versuchte es erneut: „Also...Du bist gar nicht sauer, weil ich das gesagt hab und weil ich schwul bin?“. Jetzt wurde Conner etwas rot, wich meinem Blick aus und murmelte: „Nein, mann! Hab ich doch grade gesagt oder willst du's schriftlich?“. Er hasste mich also nicht! Das war die beste Nachricht, die ich seit langem hörte. Ich musste lächeln, aber versuchte ernst zu bleiben. „Okay, ich denke, dann haben wir...einiges zu klären nicht wahr?“ sagte ich vorsichtig und deutete auf eine Tischgruppe unweit von uns. Conner nickte und wir setzten uns hin. Dieser Tag war ein schöner und angenehm warmer Herbsttag. Die Sonne schien durch das lichter werdende Blattwerk, dass sich in allen möglichen Farben präsentierte. Auch die Wiese um uns herum war völlig bunt vom Laub, das schon zahlreich zu Boden gesegelt war. Die Luft war bereits um Einiges kühler geworden als noch einige Wochen zuvor. Es war still, denn die Schüler waren entweder in den Internatsgebäuden oder auf der anderen Seite des Gebäudes, hinter dem wir uns befanden. Nur die Vögel und das gelegentliche Geräusch von herab fallenden Blättern durchdrangen die herbstliche Stille, in der wir uns befanden. Ungewöhnlicherweise brach Conner das Schweigen zwischen uns. „Also...du bist nicht nur schwul, sondern auch noch verknallt in mich, ja? Wie...wie lange geht das schon?“. Das war die unangenehmste Frage, die er mir hätte stellen können, aber ihn anlügen wollte ich auch nicht mehr. Also seufzte ich, nahm allen Mut zusammen und sagte: „Schon seit Jahren...Schon bevor du Shina hattest.“. Sekundenlanges betretendes Schweigen folgte und ich konnte Conner anmerken, was er denken musste: „Fuck alter, was ich ihm alle erzählt hab! … Scheiße ist das peinlich!“. In mir drin musste ich schmunzeln, weil ich wusste wie süß er ist, wenn man ihn verlegen macht, aber dafür war in jenem Moment kein Platz, deshalb verkniff ich es mir inständig. „Okay...Und...du hieltest es nie für nötig es mir mal zu sagen?“ fragte er weiter. Ich seufzte erneut und entgegnete: „Ganz ehrlich...In meiner Situation, hättest du da was gesagt? Bei der Erkenntnis hätte ich dich als Freund doch wahrscheinlich los gehabt.“. Er zuckte mit den Schultern und meinte: „Hm..Punkt für dich.“. Dann fuhr er fort: „Und nachdem du das vor allen gesagt hattest...Warum hast du es mir nicht nochmal direkt gesagt oder wenigstens irgendetwas gesagt? Wie sollte ich dich denn ernst nehmen?“. Jetzt, wo er das so sagte fiel es mir auch auf. Ich hatte solche Angst mit ihm zu reden, dass ich mich fern hielt und dann gab ich ihm insgeheim die Schuld. Dabei hätte ich es sein müssen, der auf ihn zukommt. Ich schaute betroffen nach unten und faltete die Hände auf meinem Schoß zusammen. „Du hast Recht...Ich war echt dämlich. Ich hatte einfach Schiss auf dich zu zu kommen und dann dachte ich du hasst mich, weil du sauer wurdest...Schätze, das war wohl keine Glanzleistung.“. Er seufzte mit den Worten: „Nope, absolut nicht...Idiot.“. Ich schaute auf und sah, dass er doch tatsächlich leicht lächeln musste. Das gab mir Hoffnung und ich ergriff die Chance es wieder gut zu machen. „Ich liebe dich, Conner...Mehr als alles andere auf der Welt.“ sagte ich lächelnd und schaute ihn an um zu sehen, wie er reagieren würde. Er riss die Augen auf, wurde erneut rot, nur diesmal richtig tief rot und stotterte vor sich hin. „Du kannst doch nicht...einfach...also...du...fuck!“ Er regte sich über seine Unfähigkeit zu sprechen auf. Er wischte sich kurz einige Male mit beiden Händen über das Gesicht und atmete tief durch. Ich erwartete nicht, dass er meine Gefühle erwiderte, eher, dass er sie einfach akzeptierte und trotzdem normal mit mir umgehen könnte, wenn das denn möglich war. Nun schaute er mich verlegen an und gestand mir etwas. „Ich hab dich anfangs gemieden...Aber nicht, weil ich sauer war oder wegen dem, was du gesagt hattest oder so...“ murmelte er. Dann zögerte er einen Moment um sich die Worte zurecht zu legen. Er atmete nochmals tief durch. Was immer er mir sagen wollte, musste ihm wohl schwer fallen. „Als du das vor all den Leuten gesagt hast...Da fand ich es nicht mal schlimm. Ich...freute mich irgendwie sogar...und das....naja...hat mir halt Angst gemacht. Ich mein, wie freakig ist das denn? Dein bester Freund gesteht dir seine Liebe und du findest das nicht mal schlimm???“. Nun war es eher als redete er mit sich selbst. Ich aber musste nun wirklich etwas lachen, was Conner erzürnte. „Alter, ich offenbar mich dir grade und du lachst mich aus???“ sagte er schmollend. Ich hörte auf zu lachen, aber das Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. „Ich lache dich nicht aus, ich...bin einfach erleichtert. Ich dachte, du würdest dich jetzt vor mir ekeln und mich hassen. Aber...anscheinend bist du selbst schwuler, als du es zugeben würdest.“ sagte ich mit einem zunehmend süffisanter werdenden Grinsen auf dem Mund. Ich muss zugeben, ich wollte ihn etwas provozieren, aber ich konnte nicht ahnen, dass es so gut klappen würde. Er riss empört den Mund auf und holte tief Luft um mir die Leviten zu lesen. „Moooment mal ich bin mal gar nicht schwul kapiert? Ja, ich mag dich halt, aber das kann doch jedem mal passieren! Und außerdem weiß ich echt nicht, was ich jetzt machen soll! Ich mein...wie soll es denn jetzt weiter gehen? Wie sollen wir miteinander umgehen und die Anderen...!“. Ich unterbrach ihn, indem ich mich zu ihm hinüber beugte, meinen rechten Zeigefinger auf seine Lippen legte und ihm tief in die Augen schaute. Er sah mich verdutzt und verunsichert an und seine Augen wanderten zwischen meinen hin und her. Dann entfernte ich meinen Zeigefinger und küsste ihn so tief und leidenschaftlich, wie ich es schon immer tun wollte. Erst wollte er zappeln und mich von sich weg drücken, doch ich ließ mich nicht beirren und siehe da, nach einigen Sekunden erwiderte er den Kuss tatsächlich. Ich befand mich sofort im siebten Himmel und schickte ein Stoßgebet gen Himmel, dass das jetzt bloß keiner meiner blöden Träume war! Nach einer gefühlten Ewigkeit löste ich meine Lippen von seinen und schaute ihm wieder in die Augen. Sein Blick war immer noch so fragend wie vorher, also erwartete er wohl immer noch eine Antwort. Mir fiel auch prompt eine ein. Ich lächelte ihn an und sagte: „Tja, schätze jetzt ist es für dich Zeit zum Verlieben.“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)