I can see von Miss_Keks (Np: Sasusaku) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Fluchend rannte ich durch den Gang, stolperte über meine eigenen Füße, verlor beinahe das Gleichgewicht, richtete mich wieder auf und hastete weiter. In Dauerschleife wiederholte sich dieser Vorgang und ich verfluchte den Kaffeeentzug. Aber dafür war keine Zeit gewesen. An der nächsten Ecke stieß ich mit einem Mann zusammen, an dem ich mich, eine kurze Entschuldigung zurufend, vorbei drängelnde. Empört schrie er mir etwas hinterher, doch ich war bereits wieder damit beschäftigt, meine Atmung zu regulieren, damit ich nicht auf dem Krankenhausflur zusammenbrach. Obwohl das hier wohl nicht wirklich eine Gefahr oder ein Problem darstellen würde. Endlich war ich im richtigen Stockwerk und im nächsten Moment riss ich bereits die benötigte Türe auf. Der Adrenalinspiegel war noch immer gestiegen und das Blut rauschte in meinen Ohren. Selbst ihr Anblick brachte mir keine Erleichterung. Nach wie vor war mein Herz schwerer als ein Blauwal und mein gesamter Körper wirkte taub und leblos. Ihre Augen waren geschwollen und rot. Ohne Unterlass flossen Tränen aus den sonst so strahlenden und Stärke widerspiegelnden Seelenspiegeln. „Saku.“ Meine Stimme war lediglich ein Hauchen und sie streckte ihre Arme wie ein kleines Kind nach mir aus. Im nächsten Augenblick drückte ich sie fest an mich. Sie krallte sich an mich und ich spürte bereits nach kurzer Zeit, wie mein Shirt feucht wurde. Nur zu gerne würde ich etwas sagen, sie trösten, doch für diese Situation gab es keine Worte, die etwas bewirken könnten. Zumindest nicht meinerseits. Uns blieb nichts anderes übrig, als auf Sasuke zu warten. Bis dahin konnte ich ihr lediglich die Gewissheit geben, dass sie nicht allein war. „Das kann einfach nicht wahr sein! Naruto, das kann nicht passiert sein!“ Sakura riss an meiner Kleidung und schlug mit Fäusten gegen meine Brust. Ich ließ es geschehen, erwiderte nichts. Drückte sie lediglich weiterhin an mich und ließ meinen Tränen freien Lauf. Es war schrecklich und ich fragte mich, wie nach dem Geschehenen jemals irgendetwas wieder so sein sollte wie früher. Das rosahaarige Mädchen schüttelte immer wieder in Verzweiflung den Kopf und murmelte unverständliche Worte. Sie war traumatisiert und schien nicht einmal die Schmerzen zu bemerken, welche sie bei ihren Bewegungen haben musste. „Nein“, flüsterte sie schließlich immer wieder, bis die Türe plötzlich aufgestoßen wurde. „Saku!“ Sie hob den Kopf und die Tränen flossen nur noch stärker. Ich stand wortlos auf und machte Sasuke Platz, welcher sofort seine langjährige Freundin in den Arm nahm und mich ansah. In seinem Blick lag der Schmerz des Verlustes, den man nicht verstecken konnte. Seine sonst so kühle Miene war von Leiden und Unglauben gekennzeichnet. Ich hielt mir die Hand vor den Mund, um das sich anbahnenden Schluchzen zu unterdrücken und die Augen meines besten Freundes füllten sich mit Tränen. Er vergrub sein Gesicht in Sakuras Haaren und ich sah ihn zum ersten Mal weinen. Mein Herz war gebrochen, meine Welt lag in Scherben und ich hätte in diesem Moment die gesamte Menschheit umbringen können. Ich wollte alles in Schutt und Asche legen, die Zeit zurückdrehen. Verdammt, wenn es sein musste, hätte ich mich von diesem Auto totfahren lassen, nur um ihr Glück zu beschützen. Ein Schrei stahl sich in meine Kehle und ich musste den Rest an Willenskraft, der mir in diesem Moment zur Verfügung stand, aufbringen, um ihn zu unterdrücken. Das konnte einfach nicht echt sein. Ich musste aufwachen, sonst würde ich diesen Alptraum kaum überleben können! Doch etwas sagte mir, dass es real war und dass es nicht rückgängig zu machen sei. Noch immer weinend wandte ich mich von meinen Freunden ab. Es zerriss mir die Seele, sie so zu sehen. Sie so leiden zu sehen. Mit verklärter Sicht ließ ich mich auf den Boden sinken und vergrub meinen Kopf in den Händen. Verdammt, ich hasste diese Welt! Nach einiger Zeit war ein Arzt und zwei Krankenschwestern gekommen, die Sakura zur erneuten Untersuchung in ein anderes Zimmer geführt hatten. Doch das sture Mädchen hatte sich geweigert, ohne Sasuke zu gehen, weswegen er sie begleiten durfte. Obwohl ich bezweifelte, dass er sie ohne sich noch einmal irgendwohin gehen lassen würde. Währenddessen saß ich nach wie vor in dem selben Raum. Nach wie vor auf dem Boden. Nach wie vor weinend. Nach wie vor die Welt verfluchend. In meinem Inneren begann das Feuer der Wut langsam abzunehmen und auch der Schmerz wurde durch eine willkommene Taubheit milde gestimmt. Letztendlich flossen lediglich weiterhin Tränen über mein Gesicht, die nicht versiegen konnten, während mein Kopf leer blieb. „E-entschludigen Sie“, ertönte plötzlich eine angenehme, weibliche Stimme, „K-kann ich Ihnen vielleicht i-irgendwie helfen?“ Ich fuhr hoch und erblickte eine Gestalt auf dem zweiten Bett in diesem Raum sitzen. War sie da schon die ganze Zeit über gewesen? Sie blickte in meine Richtung, doch sie sah mich nicht. Um ihre Augen lagen dicke, weiße Verbände, die beinahe das gesamte Gesicht einnahmen. Dennoch strahlte ihr hilfsbereites Lächeln etwas Warmes aus. Ich war gefangen von ihrem Auftreten. Das dunkelhaarige Mädchen vor mir war... wirkte... Nein, sie war ein Engel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)