Sailor Moon Soulmates von abgemeldet (Spirits of the Solar System) ================================================================================ Kapitel 6: Sailor Moon Soulmates 06 - Das Heulen des Wolfes ----------------------------------------------------------- Soulmates 06 - Das Heulen des Wolfes Erschöpft und ausgelaugt, aber auch in gewisser Weise mit sich zufrieden, fand sich die kleine Gruppe wieder am Hikawa Tempel ein. Dort erwarteten Sie bereits Luna und Artemis. "Das habt Ihr großartig gemacht", lobte Luna sie alle und mit einem anerkennenden Blick auf Starmaker fügte sie hinzu: "Und es scheint, als hättet Ihr dabei sogar etwas gelernt." Taiki sah etwas verlegen zu Boden, doch man konnte deutlich die Veränderung an ihr erkennen. Sodalith saß düster vor sich hin brütend im Halbdunkel des Waldes, der an das Schloss seines Gebieters angrenzte. Das satte Grün der Bäume und Gräser war schon vor langer Zeit zu einem welken Braun geworden und die einzigen Lebewesen im Wald waren, denen Chalcedon erlaubte sich dort niederzulassen. Mit einer wütenden Handbewegung ließ er eine Dornenranke in Flammen aufgehen, die sich gerade daran gemacht hatte, sich um seinen Fuß zu wickeln. "Das ist aber kein sehr höfliches Benehmen", durchschnitt eine Stimme die dumpfe Stille. Erschrocken drehte Sodalith sich um, und sah sich Auge in Auge mit Malachit gegenüber. Der Grüngekleidete blinzelte ihn freundlich an, doch Sodalith vermeinte ein hämisches Funkeln in seinen Augen zu sehen. "Du solltest Deine Wut nicht an unschuldigen Lebewesen auslassen, Sodalith. Das zeugt von einem schwachen Charakter." Der Angesprochene musste all seine Willenskraft aufbieten, um seinem Gegenüber keinen Energieball ins Gesicht zu schleudern. Er versuchte sich eine Grimasse aufzuzwingen, die man mit viel gutem Willen als Lächeln bezeichnen konnte. "Was treibt Dich hierher, Malachit? Solltest Du nicht längst auf dem Weg sein und die Sailor Senshi für den König töten?" Der letzte Satz kam schärfer heraus, als er beabsichtigt hatte. Und so wie es aussah, hatte Malachit auch die Gefühle erraten, die dahinter stecken. "In der Tat", stellte er mit einem amüsierten Lächeln fest. "Das ist mein Auftrag. Ich habe mich schon gefragt was dich so wütend macht, dass du den Rockzipfel des Königs freiwillig verläßt. Aber scheinbar habe ich soeben eine Antwort erhalten." Sodalith blickte ihn mit funkelnden Augen an und wollte gerade etwas entgegnen, als ihm Malachit mit einer scharfen Handbewegung das Wort abschnitt. "Wie dem auch sei", sagte er mit schmeichelnder Stimme. "ich bin von König Chalcedon geschickt worden, um dir seinen Befehl zu übermitteln. Er wünscht Dich unverzüglich zu sprechen." Nach einer kurzen Pause fügte er mit einem Grinsen hinzu. "Vielleicht wird Dir noch eine Chance gegeben, um Dein Versagen von neulich wieder gut zu machen." Um Sodaliths Finger zuckten kleine Blitze und er schoss eine Energiesalve in die Richtung Malachits. Doch dieser war schon in einem Wirbel von grünen Blättern verschwunden und nur noch sein Lachen hing in der Luft. Sodalith sah zum Schloss hinüber und seine Wut verwandelte sich langsam in Angst. Was wollte der König bloß von ihm? Noch vor kurzem hatte er ihm klar gemacht, dass es noch sehr lange dauern würde, bis er ihm sein Versagen verziehen hatte. Er schluckte schwer und machte sich auf den Weg zum Thronsaal. Terra sah verwirrt auf die Karte, die ihnen von den Hüterinnen Flora und Fauna überlassen wurde. "So wie es aussieht, ist in diesem Wald etwas wichtiges zu finden." Etwas stand dort in Rot in einer Sprache, die sie nicht verstand. Doch sie wusste nicht, ob das jetzt Gefahr bedeutete oder vollkommen unerheblich war. "Wir sollten es einfach darauf ankommen", unterbrach Uranus ihren Gedankengang. "Wir haben keine Zeit zu verlieren", erklärte sie forsch und machte sich schon daran weiter zu gehen. "Vielleicht hat es aber doch eine Bedeutung", warf Neptun leise ein und warf Uranus ein schelmisches Lächeln zu. Einen langen Augenblick sahen sich die beiden in die Augen, bis Uranus schließlich wütend kehrt machte, um einen Blick auf die Karte zu werfen. "Sieht es aus, als könnte es GEFAHR bedeuten?" fragte Jupiter interessiert. Terra schüttelte langsam den Kopf. "Es wirkt eher so, als würde es etwas wichtiges beschreiben." Uranus schüttelte entnervt den Kopf. "Wir sollten langsam weitergehen. Wir haben eine Aufgabe vor uns und die erfüllt sich nicht durch bloßes Herumstehen." Ohne auf die anderen zu warten, ging sie weiter in den Wald. Neptun rollte die Augen gen Himmel und schüttelte leicht den Kopf. "So ist sie eben", sagte sie leise vor sich hin und folgte ihr. Terra und Jupiter warfen sich einen bedeutungsvollen Blick zu, bevor sie ihnen hastig folgten. Sodalith erreichte den Thronsaal mit klopfendem Herzen. Die gewaltigen, verdorrten Bäume, die hier im Innern wuchsen, verdeckten fast vollständig die Sicht auf die beiden Throne. "Tritt näher, Sodalith", erklang die tiefe Stimme seines Königs. Erneut spürte er die Angst, die ihm die Luft abschnürte. "Keine Angst", vernahm er nun auch die Stimme der Königin. "Wir haben Dir einen Vorschlag zu machen." Sodalith stutzte und durchquerte weiter die Halle und kniete in respektvollem Abstand nieder. "Du hast uns mit Deinem Versagen sehr enttäuscht, Sodalith" hallte die Stimme von Chalcedon durch den Saal. "Doch da wir nur noch so wenige sind, müssen wir zusammenhalten, um unsere Ziele zu erreichen. Deswegen habe ich dir einen Vorschlag zu machen." Sodalith horchte auf und versuchte die Gestalt seines Herrschers durch die verdorrten Dornenranken hindurch zu erkennen. "Ein Vorschlag mein König.?" Ein Rascheln ging durch die vertrockneten Blätter der Bäume. "Ja. Wie du weißt, haben wir Malachit ebenfalls ausgeschickt, um die Senshi zur Strecke zu bringen. Hier ist nun unser Vorschlag. Solle es Dir gelingen, die Senshi vor Malachit zu töten, wird dir all Dein Versagen vergeben." Sodalith frohlockte innerlich, doch war er sich sicher, dass es da noch eine zweite Bedingung geben musste. "Und ich wenn ich es nicht schaffe?" Lange Zeit blieb es totenstill im Thronsaal. "Tod", sagte die Königin ungerührt. "Du darfst Dich nun entfernen." Sodalith floh fast aus der Halle, als ihn die Stimme Chalcedons noch einmal zurückhielt. "Sodalith, eine Sache noch. Solltest Du versagen bete darum, dass Du den Tod aus den Händen der Senshi empfängst." Der Wald vor ihnen wurde immer dichter und das Vorankommen wurde ihnen durch tiefhängende Äste und dichtes Gestrüpp noch erschwert. Schon nach einer Stunde Fußweg war das Blätterdach so dicht, dass sie in dem grünen Zwielicht die Sonne nicht mehr sehen konnten. "Wir haben ein Problem", meinte Uranus trocken, "Wie sollen wir in die richtige Richtung gehen, wenn wir keine Ahnung haben, wo diese Richtung liegt?" Unsicher blickte Terra nach oben und versuchte durch die dichten Äste und das grüne Bollwerk der Blätter einen Blick auf den Himmel zu erhaschen, doch vergeblich. Sie kniete nieder und versuchte durch die Energielinien der Erde etwas über ihren Standort zu erfahren, doch wider Erwarten schlug auch das fehl. "Irgendetwas seltsames umgibt diesen Teil des Waldes", flüsterte sie fast. "Es ist wie ein Schild, dass jegliche Kräfte abschirmt." Neptun ließ ihren Talisman erscheinen und konzentrierte sich. Aus dem Spiegel schimmerte ein wässriges Licht, doch das war auch alles, was der Spiegel von sich gab. "Nichts zu machen", sagte sie entschuldigend. "Es scheint als hätte Terra Recht." Jupiter blickte sich forschend um. "Nur was ist es, was uns hier zuhalten versucht?" Ein Knacken in den Büschen um sie herum ließ sie zusammenfahren. "Was war das?" fragte sie angespannt. Instinktiv bildeten sie Senshi einen Kreis, wobei sie alle Rücken an Rücken standen. Ein weiteres Knacken zu ihrer Linken versetzte sie alle in Spannung. "Was ist das bloß?" Uranus Stimme klang unruhig und man konnte spüren, wie sie ihre Energien für einen Angriff sammelte. Langsam ging sie aus dem Kreis in die Richtung aus der das Knirschen zu hören war. Mit einem Satz sprang sie hinter den Busch und verschwand für einen Moment. "Hier ist nichts", rief sie und kurz darauf tauchte ihr blonder Schopf wieder hinter dem Geäst auf. Erleichtert atmeten sie alle auf, als Jupiters Augen groß wurden. "Die Bäume", flüsterte sie leise, doch die Beunruhigung in ihrer Stimme ließ sie alle aufblicken. Sie hatte recht. Es schien, als wären die Bäume näher zusammengerückt und wären dabei einen Kreis um sie zu schließen. "Wir müssen weg von hier", rief Uranus ihnen zu. "Dieser Wald ist...." Weiter kam sie nicht, denn ein schwerer Ast senkte sich hinab und traf sie in den Magen. Sie wurde einige Meter nach hinten geschleudert und blieb bewußtlos auf dem Boden liegen. "HARUKA!" schrie Neptun und rannte zu ihrer Partnerin. Doch sie kam nicht mehr bis zu ihr. Ein anderer Ast traf sie in den Rücken und sie fiel nach vorn. Terra und Jupiter sahen dem Geschehen geschockt zu. Plötzlich sank Terra zu Boden und hielt sich den Arm. Eine Art Pfeil steckte darin und hatte sie scheinbar betäubt. Das letzte was Jupiter hörte, war so etwas wie kurzes Rauschen und dann ein kurzer heftiger Schmerz in ihrem Bein. Als sie den Pfeil darin stecken sah, wurde ihr bereits schwarz vor Augen und sie stürzte auf den Waldboden. Bevor sie das Bewußtsein verlor, meinte sie noch im Rauschen der Blätter Stimmen zu hören, doch sie kam nicht mehr dazu, weiter darüber nachzudenken. Eine einsame Gestalt stand auf dem großen Vorplatz des Hikawa Tempels und beobachtete lange das schlafende Haus. Das blasse Mondlicht glitzerte auf einer grünen Maske und der lange Umhang wehte sanft im Wind. Nachdem die Gestalt scheinbar einen Entschluß gefaßt hatte, hüllte sie sich in ihren Umhang und verschwand wie Nebel im Sonnenschein. "Wir müssen zuschlagen, so lange sie schlafen", forderte Bronzit lautstark. "Wir haben nur eine Chance, wenn wir sie überraschen." Der General hörte sich schweigend die Worte seines Untergebenen an. Keine Regung zuckte über sein Gesicht, bis er sich mit einer knappen Handbewegung Gehör verschaffte. "Das reicht jetzt Bronzit", sagte er leise. Er hatte nicht laut gesprochen, doch sofort verstummte Bronzit. "Wir werden erst dem König Bericht erstatten. Auf soviel Widerstand waren wir nicht vorbereitet. Und das sich hier Senshi von außerhalb einmischen würden, auch nicht. Wir werden..." In diesem Moment fegte eine kalte Brise durch ihr Versteck und eine Gestalt trat aus den tiefen Schatten, die vorher nicht dort gewesen war. "Ihr habt keine Zeit dazu", sagte sie mit leiser Stimme. "Es muss heute nacht passieren und ich weiß auch, was ihr tun müsst, um die Kriegerinnen hier von Euch abzulenken. Aragonit und Bronzit starrten die Gestalt mir offenem Mund an. "Was zum Teufel...", fuhr Bronzit auf, sah sich jedoch nach Sekundenbruchteilen mit der langen Spitze eines Zepters konfrontiert. Er konnte spüren, wie die Macht darin pulsierte und wagte sich kaum vorzustellen, was diese Macht mit ihm machen könnte. "Ich bin es nicht gewohnt, mich vor Bediensteten zu rechtfertigen", gab die, in einen Umhang gehüllte Person zurück und wandte sich an Aragonit. "Wollt Ihr Euch meinen Vorschlag anhören?" Es klang weniger wie eine Bitte, als wie ein Befehl, doch Aragonit ließ nicht erkennen, ob er diesen Unterschied bemerkt hatte, oder nicht. Mit einer leichten Handbewegung bat er sie zu sprechen. "Entführt die Prinzessin." Die Direktheit dieses Vorschlags verblüffte ihn ein wenig, doch wollte er zumindest bis zum Ende zuhören. "Wenn die Prinzessin verschwunden ist, wird die Gruppe auseinanderbrechen." Mit einer kaum merklichen Bewegung ihres Zepters ließ sie ein Hologramm Tokyos erscheinen. "Es gibt ein ausgedehntes Waldgebiet an den Grenzen der Stadt. Dorthin verirrt sich selten eine Menschenseele. Schickt Eure Dienerin um die Prinzessin dort gefangen zu halten. Ich werde Euch den Weg ebnen"." Lange blickte Aragonit die maskierte Frau an, bis er schließlich antwortete. "Es ist kein schlechter Plan, aber..." Auch hier waren es nur Sekundenbruchteile. Die scharfe Spitze des Zepters zielte genau zwischen seine Augen und die Frau sprach nun mit kalter Stimme. "Du zweifelst? Es gibt keinen anderen Plan und keinen besseren Zeitpunkt als jetzt. Die Kriegerinnen sind müde von ihrer ersten Schlacht und solltet ihr morgen wieder angreifen werden sie sich Gedanken über weitere Sicherheitsmaßnahmen machen. Entweder ihr schlagt heute zu oder ihr lasst es direkt bleiben." Aragonit schluckte schwer und bemühte sich, keine Gefühlsregung zu zeigen. "Du hast Angst", stellte die Maskierte nüchtern fest und stellte ihren Stab nun wieder neben sich. "Das ist gut. Nur ein echter Soldat kennt auch die Angst. Tu, was ich Dir gesagt habe und Dir wird morgen der Weg offenstehen diese Stadt zu erobern. Ehe Aragonit etwas erwidern konnte, war die Gestalt auch schon wieder mit den Schatten hinter ihr verschmolzen. "Bronzit", rief er nach einer Weile, und der Gerufene erschien sofort neben ihm. "Was ist, General?" Aragonit seufzte, "Schicke nach Azurit. Sie wird heute noch einen Auftrag zu erledigen haben. Wortlos verbeugte sich Bronzit und verschwand. In einem Stoss atmete Bronzit nun aus und erlaubte sich, seine zitternden Knie wieder unter Kontrolle zu bringen. Lange stand Illusia vor dem Hikawa-Tempel und starrte in die Dunkelheit. Dann hob sie ihren Stab gen Himmel und zarter, glitzernder Nebel breitete sich auf dem Vorplatz aus und bewegte sich langsam zum Tempel hin, um ihn einzuhüllen. "Schlaft"; wisperte Illusia leise und schloss die Augen. Der Wind rauschte durch die Bäume des kleinen Waldstücks, dass den Tempel umgab und vermittelte ihr für einen Moment ein Gefühl des Friedens. "Was führst du im Schilde?" durchschnitt eine klare Stimme die Stille. Nicht im Mindesten überrascht drehte sich Illusia um und sah sich Galaxia gegenüber. Diese war lässig auf ihr Schwert gelehnt und ihre violetten Augen fixierten die ihren. "Stell Dich mir nicht in den Weg, Stella" sagte sie ruhig. "Ich tue, was mir aufgetragen wurde." Galaxia schüttelte den Kopf. "Das bezweifle ich nicht, Illusia", antwortete sie und zog nun ihr Schwert. Die glänzende Klinge deutete nun in ihre Richtung. "Doch verurteile mich nicht, wenn auch ich tue, was mir aufgetragen wurde." Nun lächelte Illusia. "Wie sooft siehst Du nicht das wahre Wesen der Dinge. Glaube mir einfach, wenn ich sage, dass ich Dir nicht schaden will." Galaxias Augen verengten sich. "Als wenn du das jemals gekonnt hättest." Trotzdem ließ sie ihr Schwert sinken und seufzte. "Also tue, wofür Du gekommen bist. Aber lass es echt aussehen." Illusia nickte und aus dem Zepter entwich eine weitere glitzernde Nebelschwade und hüllte Galaxia ein. Diese nickte ihr nur einmal zu und fiel kurz darauf zu Boden, wo sie schlafend liegenblieb. "Azurit", sagte sie leise und kurz darauf erschien die blaugekleidete Dämonin neben ihr. "Du kannst Dir nun die Prinzessin greifen." Als die Sonne am nächsten Morgen aufging, erwachte Seiya mit einem unguten Gefühl. Irgendetwas stimme ganz und gar nicht. Sie wanderte im Tempel herum, um ihrer Beunruhigung Herr zu werden, doch sie wurde im Gegenteil immer größer. Als er zurück in den Schlafraum ging, wusste er auch, was ihm Unruhe verursacht hatte. "Prinzessin?" flüsterte er leise, um die anderen nicht zu wecken. Keine Antwort. Mit schnellen Schritt durchquerte er alle Räume des Tempels und bemühte sich, die aufsteigende Panik zu unterdrücken. "Kakyuu?" rief er nun laut, und gelange schließlich wieder zum Schlafraum. "Wacht auf", rief er den anderen zu. "Die Prinzessin ist verschwunden!" Die beiden Starlights waren sofort hellwach, während den anderen das Aufwachen noch etwas schwer fiel. "Galaxia ist doch auch weg", gähnte Chibi-Usa. "Vielleicht machen die beiden ja einen Spaziergang." Seiya zog mißtrauisch die Augenbrauen zusammen. "Galaxia", flüsterte er und rannte aus dem Zimmer. Die beiden anderen folgten ihm, alle getrieben von einer schrecklichen Ahnung. Kurz hinter ihnen waren die anderen. Als sie auf den Hof traten, fanden sie Galaxia dort liegen. "Was hat das zu bedeuten?" fragte Mamoru und lief zu ihr. Er setzte sie auf und schüttelte sie sacht. "Galaxia", sagte er eindringlich. "Was...was ist passiert?" fragte sie benebelt. "Das solltest Du uns erklären", rief Taiki ihr anklagend zu. "Wo ist unsere Prinzessin?" Galaxia sah die drei verständnislos an. "Wieso fragt Ihr mich, wo eure Prinzessin ist?" Wütend trat Seiya nach vorne. "Es könnte ja sein, dass Du es weißt." Zornig, aber immer noch etwas wacklig auf den Beinen erhob sich die Kriegerin der Galaxie. "Ihr beschuldigt MICH? Habt Ihr denn immer noch nichts begriffen?" Ihre Augen wurden eiskalt. "Ich weiß nicht, wo Eure Prinzessin ist. Und bevor ihr andere beschuldigt, würde ich einfach mal mit suchen anfangen!" Die Starlights und Galaxia fixierten einander lange Zeit, als schließlich Mamoru und Chibi-Usa dazwischentraten. "Das reicht jetzt, ihr alle", sagte Mamoru mit scharfer Stimme. "Wir sollten uns nach Hinweisen umsehen." Grimmig wandten sich die Starlights um, und machten sich auf die Suche nach Hinweisen, die sie auf die Spur ihrer Prinzessin führen sollten. Galaxia wandte sich ab, doch Mamoru vermeinte, einen kurzen schuldbewußten Blick von ihr erhaschen zu können. Sie ging in Richtung der Treppen und Mamoru schickte Chibi-Usa hinter den Starlights her, bevor er selbst Galaxia folgte. "Warte", rief er ihr nach. "Du weißt etwas darüber, nicht wahr?" Er drehte sie an den Schultern herum, so dass sie ihm in die Augen sehen musste, doch sie schüttelte ihn zornig ab. "Lass mich!" Und als sie an ihm vorbeiging sagte sie: "Lass die Starlights nach Hinweisen suchen. Sie werden finden, was sie zur Prinzessin führt. Und...", fügte sie mit Nachdruck hinzu: "..misch Dich nicht in die Suche ein." Mamoru sah ihr perplex nach. "Wo gehst Du hin?" rief er. "Ich muss etwas erledigen", sagte Galaxia mehr zu sich selbst und war auch schon verschwunden. Kopfschüttelnd ging Mamoru zurück zum Tempel. Er wäre in diesem Moment lieber mit den restlichen Senshi auf Dämonenjagd, anstatt sich mit internen Machtkämpfen auseinanderzusetzen. Makoto erwachte mit schmerzenden Augen. Sie erkannte verschwommen, dass sie herumgetragen wurde, und zwar auf einer provisorischen Bahre. Sie versuchte sich aufzusetzen, als sie erkannte, dass man sie gefesselt hatte. Sie konnte mit größter Mühe den Kopf drehen und sah, dass ihre Freundinnen auf ähnlichen Bahren gezogen wurden. Als sie jedoch die Zugtiere bemerkte, wurden ihre Augen groß. Sie hatte noch nie so riesige Wölfe gesehen. Sie schluckte bei dem Gedanken an die Größe ihrer Fangzähne. Doch die Tiere schienen nicht bösartig zu sein. Sie schienen vielmehr einem unsichtbaren Ruf zu folgen. Makoto spürte, dass sie allmählich langsamer wurden. Sie versuchte herauszufinden, wo sie sich befanden. Doch sie konnte nur eine große Lichtung erkennen, wo die Sonnenstrahlen durch die dichten Wipfel der Baumriesen fielen. Plötzlich hörte sie Stimmen in einer Sprache, die sie beim besten Willen nicht verstand. Auf einmal beugten sich mehrere kleine Gesichter über sie, sodass sie erschrocken aufschrie. Die kleinen Wesen verschwanden sofort wieder aus ihrem Blickfeld. "Nein, wartet", rief Makoto erschöpft und versuchte sich zu bewegen, doch die Fesseln schnitten ihr in die Haut. Langsam konnte sie die kleinen Gestalten wieder erkennen und sie spürte wie mit einem Ruck ihre Fesseln durchschnitten wurde. An dem lauten Protestgeschrei hinter ihr konnte sie erkennen, dass zumindest auch Uranus von ihren Fesseln befreit wurde. Mühsam rollte sie sich von der Bahre herunter, um sich nur Augenblicke später einer Reihe von gezückten Bögen mit einer ebenso beeindruckenden Reihe von Pfeilen gegenüber zu sehen. Nun endlich hatte sie auch Gelegenheit einen Blick auf ihre "Geiselnehmer" zu werfen. Sie waren von kleiner Gestalt und nicht größer als Zwerge, die man aus Märchen kannte, doch waren sie von filigraner Gestalt und sahen fast wie Kinder aus. Doch sah sie in ihren Augen eine Zeitlosigkeit, die sie bisher nie gesehen hatte. "Verflucht", hörte sie Uranus rufen. "Wer sind diese Zwerge?" Jupiter schüttelte den Kopf und versuchte ihre Freundin zu beruhigen. "Ganz ruhig, Uranus. Ich glaube nicht, dass sie feindselig sind." Sie hörte ein verächtliches Schnauben. "Ja, natürlich. Ich ziele auch immer mit Pfeilen auf meine Freunde." Eine der kleinen Wesen trat vor und spannte seinen Bogen. "Haltet den Mund, Dämonen", forderte es in einer hellen, klaren Stimme. "Siehst du?" rief Uranus. "Halt den Mund", antwortete Jupiter und kniete nieder um Auge in Auge mit dem kleinen Wesen zu sein. "Wir sind keine Dämonen," versuchte sie mit ruhiger Stimme zu sagen. "Wieso haltet ihr uns dafür?" Das Wesen ließ leichte Zweifel erkennen, senkte jedoch den Bogen nicht. "Alle Wesen, wie Ihr es seid, sind Dämonen. Ihr seid Schuld, dass der schwarze Wolf wieder erweckt wurde, und wir müssen nun dafür büßen." Makoto sah ungläubig zu Boden. So war es also. Diese Wesen hielten sie für ein Übel, da Sodalith ihnen den Wolf auf den Hals gehetzt hatte. "Es tut mir leid", sagte sie leise. "Es war nicht unsere Absicht, dass ihr durch uns Schwierigkeiten gekommen seid." Sie sah sich auf der Lichtung um. "Dürfte ich fragen, was Ihr seid? Wesen wie euch habe ich noch nie gesehen." Auf einen Wink des Wesens senkten die anderen ihre Bögen und es begann zu sprechen. "Wir sind Dryaden"; sagte es schlicht. Und als es Makotos verständnislosen Ausdruck sah, fügte es noch hinzu. "Baumgeister. Hüter der Wälder." Makoto nickte und sah die kleine Kreatur wieder an. "Ich möchte mich dafür entschuldigen, was dieser Wolf angerichtet haben sollte. Auch wir waren bei weitem nicht darauf aus, ihm zu begegnen und wir werden versuchen euch zu helfen." Die Dryade sah sie skeptisch an. "Vielleicht seid ihr doch keine Dämonen", lenkte sie ein. "Doch es gibt einen Weg das herauszufinden." Nun war es an Makoto mißtrauisch zu werden. "Welchen Weg?" fragte sie vorsichtig, doch es war bereits zu spät. Goldenes Licht umspielte die Hand des Baumgeistes, als sie nach vorne trat und blitzschnell ihre Hand auf Makotos Stirn legte. Es fühlte sich an, als würde flüssiges Feuer durch ihre Adern laufen. In der ersten Sekunde hatte Makoto das Gefühl schreien zu müssen, doch hatte sie sich noch nie lebendiger gefühlt. Es war, als wäre sie eins geworden mit den Bäumen die sie umgaben und mit jeder Kreatur, die im Wals zuhause war. Gleichzeitig spürte sie, wie ihre eigene Energie sich regte und ihre Aura in einem flammenden Grün erstrahlte. Erschrocken ließ die Dryade sie los und sprang einen Schritt zurück. Makoto spürte, wie das Symbol des Jupiter auf ihrer Stirn leuchtete und öffnete die Augen. Doch es dauerte noch einen Moment, bis sie wieder in der Lage war einen logischen Gedanken zu fassen, so berauscht war sie von der Lebensenergie des Baumgeistes gewesen. Ehrfurchtsvoll trat das Wesen nun näher und verbeugte sich leicht vor ihr. "Verzeiht uns", sagte sie leise. "Ihr seid die Auserwählten, die uns von den Hüterinnen prophezeit wurden. Wir mußten euch diesem Test unterziehen. Ein Dämon hätte diese geballte Ladung positiver Energie nicht lange ertragen." Sie verbeugte sich noch einmal vor Makoto und den anderen. "Meine Name ist Iliana und ich werde Euch nun in unser Dorf bringen." Erleichtert erhob sich Makoto und folgte zusammen mit ihren drei Freundinnen den kleinen Baumnymphen. "Eine tolle Idee ihnen helfen zu wollen", zischte ihr Uranus sarkastisch zu. "Es ist ja nicht so, dass wir nicht noch eine Aufgabe zu erledigen hätten." Doch Jupiter ignorierte sie. Sie wusste, dass es richtig war, den Dryaden ihre Hilfe anzubieten. Neptun und Terra hielten sich etwas im Hintergrund. Sie alle waren von der Entschlusskraft Makotos beeindruckt gewesen, und wollten ihr nicht widersprechen. Sie wanderten einige Zeit durch den dichten Wald, der den vier Kriegerinnen nun viel freundlicher vorkam. Schließlich erreichten sie eine weitere Lichtung, auf der Bäume der verschiedensten Arten und Größen wuchsen. "Das hier ist also Euer Dorf?" fragte Jupiter verwirrt. "Ich sehe keine Häuser oder sonst etwas, wo man drin wohnen kann." Iliana kicherte. "Wirklich nicht?" Und plötzlich verstand Makoto, wieso dieser Platz das Dorf der Dryaden war. Aus jedem Baum trat eine leuchtende, kleine Gestalt hervor, und jede hatte in gewissem Sinne Ähnlichkeit mit Illiana. Sie unterschieden sich etwas in Größe und Färbung der Haare, je nachdem wie ihr Baum beschaffen war. Malachit hatte beobachtet, wie die vier Senshi, die er sich als Ziel ausgesucht hatte, von dem Volk der Dryaden gefangengenommen und weggebracht wurden. "Umso besser", sagte er zu sich selbst. "Das erspart mir eine Menge Arbeit. Er schloss die Augen und sandte eine Botschaft an einen der dämonischen Vögel, über die er gebot. "Folge Ihnen" sprach er in Gedanken. "Und gib mir Bescheid, wenn sie das Dorf der Dryaden erreicht haben. So kann ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen." Am anderen Ende des Waldes begann Sodalith damit, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Wie schon beim letzten Mal sandte er seinen wortlosen Ruf in den Wald aus, dem bald ein dämonisches Heulen folgte. "Ja, so ist es richtig", flüsterte er mit einem hämischen Grinsen. "Diesmal musst Du Dir Deine Beute holen. Koste es, was es wolle!" Die Senshi bemerkten plötzlich, wie die Dryaden unruhig wurden. "Was ist los?" fragte Jupiter besorgt. Iliana zitterte. "Er kommt", flüsterte sie panisch. "Wir müssen uns verstecken." Die Kriegerinnen waren nun völlig verwirrt. "Wer kommt?" verlangte Uranus von ihnen zu wissen. Doch die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Schon vernahmen sie das Geheul eines Tieres, das aus den tiefsten Abgründen der Hölle zu kommen schien. Die Dryaden schrieen auf und flüchteten sich in die Bäume auf der Lichtung. Wachsam bildeten die Senshi einen Kreis und beobachten die Ränder der Lichtung. Malachit beobachtete von seinem Versteck aus das Geschehen. "Sodalith"; sagte er mit einem süffisanten Lachen zu sich selbst. "Du hast es also tatsächlich gewagt. Nun wollen wir doch sehen, wer von uns beiden dieses Spiel gewinnt." Sein Geist schwang sich hinauf in den wolkenbehangenen Himmel, bis er auf das Wesen traf, dass er suchte. "Thoron, König der schwarzen Adler. Steige hinab und gehorche meinem Befehl." Er füllte seinen Ruf mit dunkler Macht und zwang dem majestätischen Dämonenvogel seinen Willen auf. Er fühlte seinen Widerstand brechen, bis er seinem Befehl schließlich gehorchte. "Sehr gut", flüsterte er und zeigte seinem Sklaven sein Ziel. Er fühlte eine berauschende Freude, als er bemerkte, wie sich der Adler hinabstürzte; Mordlust in den Augen und feurigen Zorn, der in seiner Seele brannte. Das Heulen war nun ganz nah, und sie Senshi erwarteten nun jeden Moment den Angriff des Wolfes. Doch plötzlich sah Uranus mit leerem Blick in den Himmel und trat einige Schritte nach vorn. "Haruka", zischte Neptun scharf. Die Kriegerin des Windes sah nach oben und sprach mit belegter Stimme; "Der Wind ist unruhig. Etwas kommt auf uns zu." Für einen kurzen Augenblick sahen die Senshi nach oben und erstarrten angesichts dessen, was sie sahen. Ein schwarzer Schatten brach durch die Wolken und stürzte mit hoher Geschwindigkeit auf sie zu. Im gleichen Moment brach aber auch der Wolfsdämon durch das Unterholz und betrat die Lichtung. Seine roten Augen glühten und die geisterhafte Stimme ächzte: "Diesmal gibt es kein Entkommen für Euch, Krieger. Auch wenn ich nicht alle auf einmal von Euch erlegen kann, so wird Euer Tod doch ausreichen, die Prophezeiung zu stürzen!" Verwirrt blickten die Senshi den Wolf an und bereiteten sich auf den Angriff vor. Mit einem Mal wurde es dunkel auf der Lichtung und ihre Blicke wandten sich nach oben. Ein gewaltiger Adler schwebte über ihnen. Die gewaltigen Flügel erinnerten teilweise jedoch an die einer Fledermaus, da sie durch die gleiche, fast durchsichtige Hautmembran verbunden wurden. Sein riesiger Schnabel war mit zahlreichen Fangzähnen bewehrt, die im Licht der Sonne unheilvoll glitzerten. Von seinem Rücken sprang leichtfüßig eine Gestalt, denen sie vorher noch nicht begegnet waren. Mit einem Lächeln auf den Lippen schritt Malachit zu den Kriegerinnen, würdigte jedoch den Wolf keines Blickes. "Es freut mich, Euch endlich kennenzulernen, Sailor Senshi. Schade jedoch, dass unsere Bekanntschaft nur von so kurzer Dauer sein wird." Er hob fast entschuldigend die Hand und wollte dem Adler den Angriffsbefehl erteilen, als plötzlich eine Blitzsalve nur Millimeter von seiner Hand durch die Luft zischte. Gelassen drehte sich Malachit zu dem Neuankömmling um und blickte zu Sodalith, der vor Wut schäumte. "Was soll das, Malachit?" fragte er aufgebracht. "Misch Dich nicht in meine Pläne ein. Ich hatte sie zuerst gesehen." Der Angesprochene zuckte die Schultern. "Das mag sein. Doch ich werde der Erste sein, der sie töten wird. Und darauf wird es letztendlich ankommen." Sodalith zischte. "Okami, hol sie dir." Der Wolfsdämon knurrte und machte sich zum Sprung bereit. "Thoron", erteilte nun Malachit seinerseits den Befehl und der mächtige Adler schwang bedrohlich die Flügel. Fast gleichzeitig stürzten sie auf die Senshi zu, die kaum wussten, welchem Feind sie sich zuerst widmen sollten. "TERRA GOLDEN LIGHTNING!" Goldene Energie schloss sie ein und bewahrte sie für einige Momente vor den tödlichen Angriffen der beiden Monster. "Was sollen wir tun?" fragte Terra zwischen zusammengebissenen Zähnen. Ihre Barriere würde nicht mehr lange standhalten. "Wir müssen uns aufteilen", knurrte Uranus und in ihren Augen loderte die Wut. "Dieser Vogel wurde vom Bösen verändert. Es ist ein furchtbares Verbrechen ein solches Geschöpf für das Böse einzuspannen. Deswegen werde ich mir den Vogel vornehmen!" Sie blickte Terra an. "Wenn Du Deinen Schild fallen läßt, will ich, dass wir zwei zusammenarbeiten." Terra nickte stumm. "Dann werden wir beide uns wohl um den Wolf kümmern", schloss Neptun und blickte Jupiter an. "DANN LOS!" rief Uranus und im selben Moment ließ Terra ihren Schild fallen und die vier Senshi stoben auseinander. Sofort sahen sich Uranus und Terra dem Angriff des Adlers gegenüber. Blitzschnell ließ Uranus ihren Talisman erscheinen und benutzte ihn als Erstes um ihnen mehr Zeit zu verschaffen. "URANUS HEAVENLY JUDGEMENT!" Eine Windrose brach aus ihrem Säbel und schleuderte den Dämon durch die Luft. "Das gibt uns erst mal ein paar Sekunden", keuchte sie. "Ich muss meine Kräfte länger konzentrieren, um einen stärkeren Angriff ausführen zu können. Meinst du, du kannst ihn so lange beschäftigen?", fragte sie zu Terra gewandt. Diese nickte unsicher, ließ jedoch auch ihren Talisman, den Stab der Erde, erscheinen. "Ich werds versuchen!" Schon hörten sie das hohe Kreischen des Adlers über sich. Terra rannte auf ihn zu, während Uranus ihre Kräfte konzentrierte. Eine leichte dunkelblaue Aura erschien um sie und ein leichter Wind kam auf. "EARTH ENERGY EXPLOSION!" Goldene Lichtkugeln explodierten vor den Augen des Vogels, sodass er für einige Momente geblendet wurde, doch ernstlichen Schaden konnte es nicht anrichten. Terra fluchte und wich nur mit knapper Not einem Angriff aus. Sie rollte zur Seite und schürfte sich dabei etwas Haut auf. Schnell blickte sie zu Uranus hinüber und erkannte, dass sie immer noch nicht soweit war. Schweiß trat Uranus auf die Stirn. Sie hob ihren Talisman hoch über den Kopf und sandte ihren Geist nach oben, um die Urgewalten des Windes zu sammeln, soweit es ihre Kräfte zuließen. Gleichzeitig versuchte sie in ihrem die reine Energie ihres Planetenkristalls anzuzapfen, um ihren Geist noch weiter hinauszutreiben. Jupiter preschte nach vorne. Aus einem Grund, den sie selber nicht verstand, war sie unglaublich zornig auf dieses Wesen. Der Wolf rannte ebenfalls auf sie zu, und im letzten Moment sprang sie zur Seite. "Was soll das?" hörte sie die panische Stimme Neptuns hinter sich, "willst Du Dich umbringen?" Jupiter hörte nicht auf ihre Kameradin und konzentrierte ihre Macht für einen Angriff. "JUPITER OAK EVOLUTION!" Der Blitzsalve traf den Wolf zwar, doch richtete sie kaum ernstlichen Schaden an. Das schwarze struppige Fell war an der Stelle des Aufpralls lediglich etwas versengt. Grollend sprang der Wolf auf sie zu und traf die Kriegerin des Donners an der Schulter. Schwer getroffen ging Jupiter zu Boden und versuchte sogleich sich wieder aufzurichten. Doch Neptun war schon neben ihr und half ihr auf. "Du Idiot", rief sie. "Überleg das nächste Mal vorher, bevor Du so planlos angreifst." Jupiter wollte etwas erwidern, doch Neptun fuhr bereits fort. "Ich werde versuchen das Grundwasser unter uns anzuzapfen und es auf den Wolf zu lenken, sodass deine Blitze effektiver sind. Verstanden?" Jupiter konnte nur nicken. "Das Wasser der tiefen Erde ist nicht mein Spezialgebiet, deswegen wird es wohl anstrengender werden, als gedacht. Mach Dich bereit!" Sie sandte ihre Macht in die Erde und überwand mühelos die Gesteinsschichten, die sie vom Grundwasser trennten. Endlich fand sie es. Ein dünnes Rinnsal inmitten der Steine, dass die Wurzeln der großen Bäume mit Wasser versorgte. "Das wird nicht reichen", dachte sie besorgt und schickte ihren Geist weiter aus. "Dort", triumphierte sie, als sie auf ein unterirdisches Reservoir traf, "Das wird genügen." Der ganze Vorgang hatte nur wenige Sekunden in Anspruch genommen, doch ihr kam es vor wie Stunden, als die den Druck des Wassers erhöhte, um die Gesteinsschichten darüber zu brechen. Langsam, doch dann immer schneller sprudelte das Wasser nach oben. Neptun öffnete die Augen genau in dem Moment, als das Wasser aus dem Boden hervorbrach. Sofort zückte sie ihren Talisman, um die Fontaine sogleich umzuleiten. "DEEP SUBMERGE!" Das Wasser traf den Wolf völlig unvorbereitet und der gewaltige Druck schob ihn noch weiter nach hinten. "LOS JETZT!" rief Neptun Jupiter zu. Das Reservoir wird nicht ewig reichen." Sofort ließ die Kriegerin des Donners ihren Eichenlaubkranz erscheinen und schickte ihre Macht aus. "JUPITER THUNDERSTRIKE REVENGE!" Die grünen Blitze trafen, verstärkt durch die Leitfähigkeit des Wassers, auf den Wolf und diesmal spürten beide Senshi, dass ihr Angriff ein voller Erfolg war. Jaulend brach der Wolfsdämon zusammen und blieb reglos liegen. Nur das kaum merkliche Heben seines versengten Brustkorbes verriet, dass noch ein Funken Leben in ihm wohnte. Erschöpft brach Jupiter neben Neptun zusammen, und achtete nicht auf die größere Gefahr, die sich ihnen bereits näherte. Uranus konnte die Macht des Sturms spüren, die durch ihre Adern jagte. Nun endlich konnte sie es versuchen. "GEH AUS DEM WEG!" schrie sie Terra zu, die der Warnung nur zu gerne Folge leistete. Verstärkt durch ihren Talisman, rief Uranus die Mächte des Windes und des Sturms zu sich. "URANUS HEAVENLY JUDGEMENT!" Die Gewalt dieses Angriffs war in keinster Weise mit ihrer vorigen Attacke zu vergleichen. Diesmal schien sie den Wind nicht nur auszusenden, sondern gleichzeitig ein Teil von ihm zu sein. Der Wirbelsturm blockierte zuerst den Aufwind unter den Flügeln des Adlers, sodass dieser schwer in der Luft flatterte, um ihn dann gleichzeitig in sich einzufangen und durch die Luft zu wirbeln. Uranus jagte den Adler, der im Innern der Windhose gefangen war, durch die Luft, um ihn schließlich wie einen Stein in die Wipfel der Bäume fallen zu lassen. Schwer getroffen blieb der Adler in ihrer Nähe liegen, zu geschwächt, um sich noch zu bewegen. Uranus lächelte. Sie hatten sie also tatsächlich bezwungen. Unbemerkt näherte sich Malachit der benommenen Senshi des Jupiter. Er hätte gleich wissen sollen, dass ihre Monster nicht stark genug waren, um sie zu besiegen. Sein Schwert, dass in einem einzigen langen, spitzen Dorn endete, war unverwandt auf das Herz der Kriegerin gerichtet. Sie schaute ihn an, und er prallte getroffen zurück. Ihre Augen waren von dem leuchtendsten grün, dass ihm jemals untergekommen war. Es war, als hätte er sie schon einmal gesehen oder bisher nur darauf gewartet, ihr zu begegnen. Eine uralte Erinnerung schien sich in ihm zu regen und etwas krampfte sich in seinem Innern zusammen. "Nein", keuchte er und stolperte zurück. "Nein!" Er hielt sich beide Hände an Kopf und sank zitternd auf die Knie. "Malachit, was tust du?" hörte er Sodaliths verblüffte Stimme. "Töte sie endlich oder bist du dafür zu unfähig?" Doch Malachit war noch zu verwirrt von dem, was er gerade erlebt hatte. "Ich überlasse sie dir", stöhnte er und verschwand. Sodalith war verwirrt über den plötzlichen Abgang seines Rivalen, doch nicht unerfreut darüber. Nach ihrem Sieg über die Dämonen waren sie zu geschwächt, um sich auch noch seinen Angriffen zu widersetzen. Die Dämonen. Wut stieg in ihm auf. Dieser nutzlose Wolf hatte versagt und würde nun seine Strafe dafür empfangen. Okami lag immer noch an der gleichen Stelle und sein Atem ging rasselnd. "Sie haben mich geschlagen", keuchte die Geisterstimme. "Hilf mir!" Doch in Sodaliths Augen loderte der Zorn. "Dir helfen? Du kannst von Glück reden, wenn du noch lebst, wenn ich mit dir fertig bin." Und er ließen diesen Worten einen Schauer von Blitzen folgen, die er dem Wolf entgegenschleuderte. Das Schmerzensgeheul des Wolfes riss Makoto aus ihrer Erschöpfung. Ungläubig sah sie zu, wie Malachit seinen Untergebenen mit Blitzen traktierte. Das Jaulen wurde mit der Zeit immer leiser. Eine Welle des Mitleids kam in ihr auf. Sie wusste eigentlich, dass es ihr egal sein sollte und sie sich darüber sogar freuen sollte, dass ihre Feinde sich selbst vernichteten, doch aus irgendeinem Grund war es nicht so. Sie war selbst überrascht, als sie sich wieder vom Boden erhob und Sodalith ein "GENUG!" entgegen schrie. Dieser blickte sie ungläubig an und seine Gesichtszüge verzerrten sich vor Hass. "Misch Dich nicht ein, Senshi", spie er aus. "Du kommst auch gleich dran." Makoto rannte nach vorn und streckte sich mit ausgebreiteten Armen vor den Wolf. Aus dem Augenwinkel konnte sie die verblüfften Gesichter ihrer Freundinnen sehen, doch das war im Moment egal. "Ich werde nicht zulassen, dass du weiterhin so grausam bist", rief sie aus. Sodalith zuckte mit den Schultern und ließ weiterhin Blitze auf sie hageln. Jupiter fing sie ab, wie sie konnte und jedesmal urchzuckte sie ein eiskalter Schmerz. "Warum tust Du das?" vernahm sie die schwache Stimme des Wolfes in ihren Gedanken. Wir sind Feinde und ich würde so etwas für Dich nicht tun." Jupiter lächelte fast. "Ich weiß, wir sind Feinde und es ist normal, wenn wir uns bekämpfen. Doch eine solche Ungerechtigkeit kann ich nicht dulden." Lange Zeit schwieg der Wolf und Makoto trotzte weiter hartnäckig den Angriffen Sodaliths. "Ich danke Dir, Kriegerin"; hörte sei kaum mehr als ein Flüstern. Und in diesem Augenblick geschah es, gewollt oder ungewollt, dass sich die Seelen des Wolfes und der Kriegerin des Donners berührten und in diesem kurzen Moment der Verbindung spürte Jupiter etwas hinter der Fassade aus Dunkelheit. Eine Kraft, die ihrer so ähnlich war, dass es sie beinah erschreckt hatte. Doch sie war nicht beunruhigt. Im Gegenteil. Sie war sich sicher, das Richtige getan zu habe. Und als hätte dieses flüchtige Streifen ihrer beiden Seelen einen Riss in dieser schwarzen Wand, hinterlassen, begann sie zu bröckeln und klares, grünes Licht strahlte dahinter hervor. Ungläubig sah Makoto hinter sich. Der fast leblose Körper des Dämonenwolfes begann in einem klaren grünen Licht zu erstrahlen. Im gleichen Moment zogen schwarze Wolken über den Himmel und grüne Blitze zuckten daraus hervor. Überrascht sprang Sodalith einen Schritt zurück und betrachtete das Schauspiel voller Entsetzen. Von beiden, der Kriegerin und dem Wolf gingen diese grünen Blize aus, die sich in der Luft zwischen ihnen verbanden. Das Fell des Wolfes riss auf und Licht, so hell, dass es ihn blendete strömte daraus hervor. In diesem Augenblick zuckte ein Blitz vom Himmel hernieder und traf die beiden. In diesem winzigen Augenblick, als die gesamte Lichtung von diesem Licht erfüllt war, vermeinte man, eine tiefe Stimme zu hören. "Ich danke Dir, Kriegerin des Jupiter. Dein Glaube an die Liebe und die Gerechtigkeit hat meine Seele aus diesem schwarzen Gefängnis befreit, sodass ich nun endlich meinem Schicksal folgen kann." Eine längere Pause trat ein. "Mein Name ist Tianea und ich bin Dein Seelenpartner. Lass uns die Kraft unserer vereinten Seelen dafür nutzen, um das Böse zu vertreiben." Das Licht wurde noch heller und man hörte Makotos Stimme; klar und mit der Kraft eines Donnerschlags über die Lichtung hallen. "JUPITER SOUL POWER-MAKE UP!" Das Licht verebbte und Sodalith, sowie die restlichen Senshi staunten, als sie Makoto erblickten. Ihr Fuku glich nun dem von Ami und war an den Stellen nun grün, wo er vorher weiß gewesen war. Außerdem strahlte sie eine ungeheure Macht, die fast ehrfurchtgebietend war. Hinter ihr trat ein Wesen hervor, dass sie vorher noch nie gesehen hatten. Ein riesiger weißer Wolf, der an den Schläfen, sowie den Hinterläufen mit grünen, blitzförmigen Mustern gescheckt war. Nackte Angst stand Sodalith ins Gesicht geschrieben, doch er griff weiter mit den Blitzen an. Fast nachlässig wehrten der Wolf und Jupiter diese Attacken ab und näherten sich ihm unaufhaltsam. Der Eichenlaubkranz auf Jupiters Kopf leuchtete strahlend hell und sie erhob ihre Stimme, um ihre neuen Mächte zu rufen. WOLF SPIRIT - WILD REDEMPTION!" Um den Wolf, Jupiters Seelenpartner bildete sich eine Aura aus Elektrizität, als sie diese Worte rief. Schneller als das Auge sehen konnte, vermischte sich diese Macht mit dem Licht von Jupiters Eichenlaubkranz. Mit einer flüssigen Bewegung führte sie Zeige und Mittelfinger an ihren Talisman und sandte mit der anderen Hand grüne und weiße Kugelblitze nach Sodalith aus. Dieser wurde mehrere Meter nach hinten geschleudert, wo er schließlich zusammengesunken an einem Baum liegenblieb. Jupiter drehte sich zu ihren Freundinnen um und strahlte sie an. Die drei lächelten zurück, doch Uranus gefror plötzlich das Blut in den Adern. Sodalith hatte sich bereits wieder erhoben und nackter Wahnsinn strahlte aus seinen Augen. Er hatte einen vergifteten Pfeil in Blasrohr gesteckt und war gerade dabei, es auf Jupiter zu schießen. So schnell sie konnte, warf Uranus sich in die Flugbahn des Pfeiles und brach mit einem erstickten Schrei zusammen, als sich die Spitze in ihr Fleisch bohrte. "Haruka", hörte sie die Stimme von Michiru dumpf hinter sich. Obwohl sie spürte, wie sich das Gift langsam in ihrem Körper ausbreitete, breitete sie weit die Arme aus, um ihre Freundinnen zu beschützen. Sodalith schnaufte verächtlich. "Nicht ganz die, die ich haben wollte, aber das ist auch recht. Und nun sind die anderen dran." Uranus zitterte, doch blieb sie aufrecht stehen. "Nein", flüsterte sie und versuchte durchzuhalten. "Welch eine Tapferkeit", dröhnte plötzlich eine Stimme in ihrem Kopf. Ihre Sinne waren plötzlich wieder geschärft und ungläubig drehte sie sich um. Der verletzte Adler hatte die Augen geöffnet und beobachtete die Szene. Langsam wankte Uranus auf ihn zu; einer plötzlichen Eingebung folgend. Auch Sodalith schien die gewaltige Geistesstimme gehört zu haben, denn er ging wachsam einige Schritte zurück. Obwohl sie kaum noch den Arm heben konnte, streckte Uranus die Hand nach dem verwundeten Dämon aus. Ein greller Lichtblitz begleitete ihre Berührung des schwarzen Gefieders und Uranus war es, als wäre die Zeit stehengeblieben. "Dein Name ist nicht Thoron, nicht wahr?" fragte sie in Gedanken; selbst erstaunt, woher sie das wusste. Eine wohltuende Wärme breitete sich in ihr aus, ausgehend von ihrer Hand, die auf dem gewaltigen Kopf des Vogels lag. Überrascht blickte der Riesenadler sie an, als eine Flut von Erinnerungen über sie hereinbrach. Vor Uranus innerem Auge zogen Bilder aus längst vergangenen Zeiten vorbei, bis sie schließlich die Stimme des Adlers vernahm, die sich diesmal jedoch anders anhörte. "Nein, das ist nicht mein Name. Vor lange Zeit nannte man mich Norwana. Ich bin eine der Seelen, die in dieser Welt versiegelt wurden, um auf die zu warten, deren Kommen prophezeit wurde." Uranus dämmerte etwas. War es tatsächlich möglich, dass auch sie nun ihren Seelenpartner gefunden hatte? "Dann will ich dir helfen wieder zu dem zu werden, was du warst." Eine Welle der Energie durchfuhr die beiden und Uranus spürte, wie ihre Seelen sich einander näherten. Gleichzeitig fiel das schmutzige, schwarze Gefieder von ihm ab und wich einem strahlend blauen Federkleid. Eine gewaltige Windhose fuhr vom Himmel auf die beiden hinab, die völlig unberührt in deren Zentrum standen. Die Gewalten des Windes verband ihre Seelen und Uranus empfing dankbar ihre neuen Mächte. "URANUS SOUL POWER - MAKE UP!" Das blaue Licht ebbte ab, und Sodalith sah sich seinem zweiten Alptraum gegenüber. Eine weitere Senshi hatte ihren Seelenpartner gefunden und auch die war nicht gut auf ihn zu sprechen. "Nun bezahlst Du dafür, was Du uns antun wolltest", knurrte Uranus und rief mit Hilfe von Norwana, dem Adlerkönig, ihre neuen Mächte. "EAGLE SPIRIT - SYLPHIRS BREATH!" Sie kontrollierte die Luftströme und spielte mit ihnen wie auf einer Harfe. Die gewaltige Windrose zog erneut auf sie nieder, doch war sie diesmal geformt aus blauer Energie. Diese traf Sodalith mit voller Wucht und schmetterte ihn zu Boden. Als die Macht der Attacke schließlich verflog, lag Sodalith mehr tot als lebendig auf dem grünen Boden der Lichtung. "Geschafft", rief Uranus glücklich und warf ihrem Wappentier einen liebevollen Blick zu. Langsam kamen nun auch die Dryaden wieder aus ihren Verstecken und verbeugten sich ehrfürchtig vor den beiden neu geborenen Soul Senshi. "Ihr wart ganz unglaublich", flüsterte Iliana beinah ängstlich. "Ihr habt geschafft, was keiner von uns je hätte vollbringen können. Wie können wir Euch nur danken?" Uranus wusste eine Antwort darauf. Sie zeigte auf Sodalith. "Bewacht ihn und schließt ihn in irgendein Gefängnis. Er wird keinen Ärger mehr machen." Iliana nickte und ihre Augen blitzten boshaft. "Wir werden ihn in der alten Eiche einschließen. Dieser Baum mag gar nicht, was er dem Wald bisher angetan hat." Die kleinen Baumgeister trugen den bewußtlosen Sodalith fort und Uranus sah ihm voll grimmiger Befriedigung hinterher. Da entdeckte sie etwas im Gras, wo bisher ihr Feind gelegen hatte und hob es auf. Es war ein goldener, seltsam geformter Gegenstand, mit einem dunkelblauen Stein darin. "Was mag das sein?" fragte sie sich und blickte erst ihre Freundinnen, dann die zwei Wappentiere an, die bei ihnen standen. Man sah ihnen an, dass sie etwas vor ihnen geheimhielten, doch war sie sich sicher, dass keines von ihnen etwas verraten wollte. "Also dann", seufzte sie ergeben. "Lasst uns weiterziehen. Wir haben immer noch eine Mission zu erfüllen!" Lachend setzten die vier Krieger und ihre zwei neuen Freunde ihren Weg fort. Den ganzen Nachmittag durchsuchten die Threelights das Tempelgelände, bis sie endlich einen entscheidenden Hinweis erhielten. Verzweifelt hatten sie sich auf einem Baumstumpf im kleinen Wäldchen niedergelassen. "Es hat keinen Sinn", murmelte Yaten hoffnungslos. "Woher sollen wir wissen, wo man sie hingebracht hat?" Seiya und Taiki sahen nickten nur stumm. Plötzlich schreckte Seiya hoch. "Was ist?" fragten die beiden anderen erschrocken. "Habt ihr das nicht gespürt? Diese Aura...Das muss die Prinzessin sein." Lange Zeit starrte er vor sich hin. "Ja, ich bin ganz sicher." Taiki und Yaten sahen sich verwirrt an. "Ich spüre nichts", gab Yaten kleinlaut zu. "Seht doch", flüsterte Seiya und deutete auf einen Punkt zwischen den Bäumen. Dort glitzerte etwas Rotes und noch bevor sie darüber rätseln konnten, was es sein könnte, tauchte ein rotleuchtender Schmetterling vor ihnen auf. "Dieser Duft", sprach Taiki ergriffen und schloss die Augen. "Ja, das muss eine Botschaft der Prinzessin sein." Ohne Nachzudenken folgten sie ihrem leuchtenden Führer ohne den anderen Bescheid zu geben, was sie vorhatten. Lange folgten sie dem Schmetterling durch die dichtbevölkerten Strassen Tokios und die Sonne neigte sich bereits dem Horizont zu. "Wo kann sie nur sein?" fragte Taiki verstimmt, der allmählich immer wütender wurde. "Ich denke doch mal, sie werden sie in einem bewaldeten Gebiet versteckt haben", meinte Seiya beruhigend und deutete zwischen den Häusern hindurch. "Wir sind bereits in den Randgebieten Tokios. Dort vorne ist ein großer Wald. Ich vermute, dass unsere Prinzessin dort gefangengehalten wird." Sie liefen schneller und erreichten bald die Stadtgrenzen und damit auch den großen Wald. "Hältst Du es für eine gute Idee, wenn wir auf eigene Faust da rein gehen ohne die anderen zu informieren?" fragte Yaten. "Dazu ist es jetzt zu spät", gab Taiki entschlossen zurück. "Wir müssen unsere Prinzessin retten." "Sie kommen", frohlockte Azurit und betrachtete dabei die immer noch schlafende, aber jetzt gefesselte Kakyuu. "Wollen wir doch mal sehen, wie wir Deine drei Beschützer willkommen heißen können." Sie zog eine kleine Phiole aus ihrem Gewand und ließ deren leicht glühenden Inhalt langsam in den Boden sickern. Sofort begannen die Pflanzen in ihrer Umgebung auf unnatürliche Weise zu wachsen und zu wuchern, bis sie fast so dick wie Mauern waren, die sie und ihre Gefangene umgaben. "Jetzt sollen Sie nur kommen"; grinste Azurit diabolisch und wartete darauf, dass ihre Falle zuschnappen würde. Je weiter sie in den Wald vordrangen, umso dunkler wurde es. Merkwürdige Dornenranken wucherten in den Baumwipfeln und versperrten ihnen so die Sicht in den Himmel. Selbst die Vegetation wurde immer düsterer und den Starlights war es, als würden sie in der Dunkelheit von unzähligen Augen beobachtet werden. "In was für einen merkwürdigen Wald sind wir hier nur geraten?" fragte Yaten angespannt. Die unheimliche Atmosphäre des Waldes behagte ihm gar nicht. "Dies scheint wirklich ein Versteck unserer Feinde zu sein", meinte Seiya leise. "Sieh mal dort!" Er deutete auf einen grotesk geformten, riesigen Pilz. "Sie haben einen ungesunden Einfluß auf die Vegetation in ihrer Umgebung." Plötzlich schreckten sie alle aus ihrer Konzentration hoch, als sie eine unsagbar böse Aura in ihrer Nähe spürten. "VORSICHT!" schrie Seiya. "Da vorne kommt irgendetwas!" Die drei starrten angestrengt in die Dunkelheit um ihren etwaigen Feind kommen zu sehen. Doch sie waren nicht auf das vorbereitet, was sie zu sehen bekamen. Die Dunkelheit selbst schien sich zu einem grauenvollen Wesen zu verformen. Es sah aus wie ein Hybrid aus fleischfressender Pflanze und einer riesigen Echse. "Was zum Teufel...", begann Yaten, kam jedoch nicht weiter. Denn das Wesen griff mit einer unglaublichen Geschwindigkeit an, sodass sie ihm ausweichen mussten. "Verwandelt Euch!" schrie Seiya und die drei zückten ihre Verwandlungsstäbe. "MAKER CRYSTAL POWER - MAKE UP!" "HEALER STAR POWER - MAKE UP!" FIGHTER STAR POWER - MAKE UP!" Die Starlights stellten sich dem Monster entgegen, doch mussten sie schnell feststellen, dass sie in diesem unwegsamen Gelände keine Chance hatten. "Wir müssen ihn auf eine Lichtung locken. Dort haben wir vielleicht eine Chance." Die drei Senshi flüchteten und versuchten, das Monster zu einer für sie günstigeren Stelle zu locken. Doch je weiter sie liefen, desto offensichtlicher wurde es, dass sie in eine Falle getappt waren. Dort, wo ein Weg zu einer Lichtung führte, versperrten meterhohe Mauern aus armdicken Dornenranken den Weg. "Wir haben keine Zeit um das Gestrüpp zu entfernen", schrie Maker den anderen zu und vermeinte schon den heißen Atem des Monsters im Nacken zu fühlen. "Wir müssen weiter und hoffen, dass uns der Weg irgendwann auf eine Lichtung führt." Da ihnen eigentlich auch keine andere Wahl blieb, rannten die Threelights weiter in den dunklen Wald hinein und näherten sich dabei zielstrebig seinem Zentrum. Plötzlich endete der Wald um sie herum und sie stolperten auf eine große Lichtung, die von gespenstischem Licht erhellt wurde und von Dornenranken umschlossen war, die keinen anderen Ausweg zuließen. Angespannt sahen die Threelights sich um, und was sie entdeckten ließ ihnen den Atem stocken. In der Mitte dieses künstlich geschaffenen Halle hing ein Kokon von der Decke und in diesem war ihre Prinzessin eingeschlossen. Nur noch ihr Gesicht war zu sehen. "PRINZESSIN!" schrieen die drei wie aus einem Mund und stürmten auf den Kokon zu. Doch eine Mauer aus dunkler Energie warf sie zurück. Sie sahen, wie eine schlanke in eine enge blaue Uniform gekleidete Gestalt hinter dem Kokon hervortrat und sie diabolisch anlächelte. "Ich kenne Dich", keuchte Fighter. "Du bist eine von den Dämonen, die wir in dem alten Tempel getroffen haben." Azurit sah ihn mit kalten Augen an. "Ich bin geschmeichelt, dass Du dich noch an mich erinnerst. Doch nun werde ich dafür sorgen, dass ich Eure Gesellschaft auch weiterhin genießen kann." Azurit schüttelte ihre langen Haare und mit anmutigen Schritten schritt sie auf den Kokon zu. Auf ein unsichtbares Zeichen von ihr brach das Monster aus der Wand hervor und schoss auf sie zu. "STAR SERIOUS LASER!" Die Attacke von Fighter traf das Monster hart, doch nichts passierte. Es schien im Gegenteil die Lichtenergie aufzusaugen und seiner hinzuzufügen. Starmaker trat nach vorne. "Lass es mich versuchen." Ihr Sailorstern erschien und formte wieder ein leuchtendes Schwert. "STAR FAMOUS BLADE!" Dieser Angriff hätte fast Erfolg gehabt, doch das Monster war schneller als sie erwartet hatten. Aus seinem Maul schoss es eine klebrige Flüssigkeit, die Healer traf und fast vollständig einhüllte. Sie lag wie gelähmt auf dem Boden und nur die Panik in ihren Augen verriet, dass sie noch nicht vollständig ohnmächtig war. "Healer", schrie Starmaker und stürzte zu ihrer Freundin. Doch dieser Moment der Unachtsamkeit kostete sie fast das Leben. Das Ungeheuer stürzte auf sie zu und nur das Eingreifen von Fighter bewahrte sie vor schlimmerem. Fighter stieß hart gegen die Schultern ihrer Freundin und fing so den Wucht der Attacke größtenteils ab. Sie wurde an eine Wand geschleudert und musste von da aus hilflos mit ansehen, wie auch Maker von der klebrigen Flüssigkeit eingehüllt wurde. Ihr leuchtendes Sternenschwert lag nutzlos zu ihren Füßen "Nein", flüsterte sie kraftlos und bemühte sich, wieder aufzustehen. "Bemüh Dich nicht", hörte sie die hämische Stimme von Azurit. "Deine Freundinnen sind nun in meiner Hand, ebenso wie Deine Prinzessin. Und ihr werdet alle hier für immer schlafen!" Das bösartige Funkeln in ihren Augen wurde stärker und Fighter ahnte, dass sie sich darauf vorbereitete sie zu erledigen. Verzweifelt sah sie zu dem Kokon hinüber in dem die Prinzessin gefangen war und erkannte mit Erstaunen, dass ihre Augen geöffnet waren. Und in ihnen lag eine solche Hoffnung und ein solches Vertrauen, dass Fighter sich selbst eine Idiotin schimpfte, dass sie die Hoffnung so hatte sinken lassen. Sie spürte mit einem Mal ein seltsames Prickeln am ganzen Körper und ihr inneres Auge öffnete sich einer machtvollen Vision. Sie sah sich selbst vor fast zwei Jahren, als sie noch auf der Erde waren, um nach ihrer Prinzessin zu suchen. Und dieses Gefühl beschämte sie, denn sie wusste, dass sie auch damals nie die Hoffnung aufgegeben hatte, dass ihre Suche erfolgreich sein würde. Ihre Augen öffneten sich und in ihnen lag eine neue Entschlossenheit, die Azurit für einen Moment zurückzucken ließ. "Ich werde nie die Hoffnung aufgeben, dass das woran ich glaube auch Erfolg haben wird", sagte sie sich leise. "Dann bist Du eine Närrin", schrie Azurit Fighter entgegen, doch sie konnte nicht mehr aufhalten was geschehen würde. Mit neuer Hoffnung im Herzen erhob sich Sailor Starfighter und blickte ihrer Gegnerin fest in die Augen. Eine Aura aus Licht strahlte um sie und sie ergab sich ganz diesem neuen Gefühl der Macht. Sie hatte dieses Gefühl schon einmal gehabt. Einmal ganz kurz vor nahezu zwei Jahren, als Sailor Moon, ihr Hoffnungsstern, ihr Licht aussandte um die Welt und auch Galaxia vom Chaos zu befreien. Ganz kurz zuckten ihre Augen zu der Öffnung in der Dornenwand und es überraschte sie nicht, Galaxia dort stehen zu sehen. Sie griff nach dem neuen, strahlenden Licht in ihrem Herzen und rief: "FIGHTER CRYSTAL POWER - MAKE UP!" Wie schon zuvor bei Starmaker veränderte sich ihre Uniform. Alle Teile ihres Fukus, die vormals schwarz gewesen waren, färbten sich nun blau und alles andere wurde weiß. Instinktiv beschwor sie ihren SailorStern, der in einer blauen Lichtkugel vor ihr erschien. Als sie danach griff verwandelte er sich in einen Bogen, dessen zwei Streben von leuchtenden Flügeln gebildet wurden, die vorne von dem Stern zusammengehalten wurden. Mit tödlicher Präzision fixierte sie das Monster und legte all ihre Energie in den Angriff. "STAR MARVELLOUS LUMINARY!" Ein gleißender Lichtpfeil löste sich von dem Bogen und traf das Monster direkt zwischen die Augen. In einem entsetzlichen Schrei, löste sich das Ungeheuer auf, bis nichts von ihm übrig war, als ein Häufchen Staub. "Wie kannst du es wagen?" kreischte Azurit und wollte sich auf Fighter stürzen, doch diese hatte sich mit ihrem Bogen bereits ihr zugewandt und fixierte sie mit kalten Augen. Azurit starrte den Bogen mit großen Augen an und beeilte sch zu verschwinden. Fighter atmete zitternd aus, als die Anspannung von ihr wich. "Gut gemacht", hörte sie die Stimme Galaxias hinter sich und drehte sich mit gespanntem Bogen zu ihr um. "Du", zischte Fighter zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. "Du wusstest, dass man die Prinzessin entführen wollte." "Ja", gab Galaxia ohne Umschweife zu. "Doch es war notwendig." Fighters Blick verdunkelte sich und sie fuhr fort. "Ihr müsst Euch in diesem Kampf Euren Urängsten stellen, ansonsten werdet ihr Eure Kräfte nicht selbstständig weiterentwickeln und ihr werdet unterliegen. Deswegen war es nötig." Fighter blickte immer noch skeptisch und Galaxia ließ ihr Schwert erscheinen. "Erlaube mir, dass ich Dir hierbei helfe." Und wie tags zuvor rammte sie ihr Schwert in den vergifteten Waldboden und rief ihre Kräfte zu Hilfe. "GALAXY RESSURRECTION!" Wellen aus Licht gingen von ihr aus und beseitigten die letzten Reste von Azurits Anwesenheit- Der Kokon in dem die Prinzessin gefangen war, brach auf und auch die giftige Flüssigkeit, die die anderen Threelights eingeschlossen hatte verschwand. Das reinigende Licht erfasste auch die Dornenranken und nach und nach sprossen Blumen daran, als die gefährlichen Dornen verschwanden. Als jegliche dämonische Energie aus dem Wald gewichen war, fragte Fighter: "Wirst Du uns irgendwann alles erzählen, was Du darüber weißt?" Galaxia sah sie lange Zeit an, bis sie schließlich antwortete:"Ganz sicher, aber der Zeitpunkt ist noch nicht gekommen. Es müssen erst noch einige Dinge geschehen." Fighter nickte verstehend und begab sich zu ihren Freundinnen, um ihnen aufzuhelfen. "Sie haben alle versagt", donnerte Chalcedon und wandte sich schließlich hilfesuchend an seine Gemahlin. "Diese Krieger sind stärker als die, die sich uns das letzte Mal in den Weg gestellt haben. Wie können wir sie nur erledigen?" Sanft streichelte die Königin ihn über den gewaltigen Arm und blickte ihn untertänig an. "Wir müssen beten, mein Gemahl", flüsterte sie bestimmend. Kurze Zeit später verließ sie ihn und ging mit großer Zielstrebigkeit in die Katakomben des Palastes. Dort stieg sie eine Treppe hinunter, von der nur sie wusste und die nur sie jemals hinuntergegangen war. Im untersten Raum herrschte ein grünes Zwielicht, als sie sich vor dem einfachen Steinaltar auf die Knie warf und die grausame Fratze des Götzenbildes dahinter anbetete. "Oh, große Gebieterin", betete sie lautstark. "Schenk uns noch einmal Deinen Segen, damit wir diese Krieger endlich vernichten können." Ihre Bitte erscholl laut in den verlassenen Gängen des Palastes, doch ob auch das Wesen das Gebet hörte, an das es gerichtet war, konnte niemand sagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)