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Wiedersehen

von

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Der Abend war ja großartig verlaufen. Wirklich, wirklich großartig.

Asami atmete tief aus und fuhr sich mit der Hand über das matte Gesicht. Ihre Absätze klapperten leise, als sie ihrer Freundin folgte. Korra und sie hatten sich nach dem Essen recht kühl voneinander verabschiedet, ihre kleine Auseinandersetzung hatte für eine klamme Atmosphäre im Restaurant, in dem sie recht verschwiegen gesessen hatten, gesorgt. Und so hatte sich Asami dafür entschieden, bald wieder zu gehen. Sie war beleidigt gewesen, hatte sich als Opfer gesehen, obwohl sie doch diejenige gewesen war, die dem Avatar übers Maul gefahren war.

Sie hatte damit riskiert ihre geliebte Freundin wieder von sich zu stoßen; das, obwohl Korra nun, nach drei langen Jahren, endlich wieder auf der Bildfläche erschienen war. So sehr hatte die Ältere diesen Zeitpunkt herbei gesehnt und befürchtet, dass er niemals stattfinden würde. Und dann, dann hatte sie alles zunichte gemacht.

Das hatte sie doch?

Dass Asami die irritierte Korra angeschnauzt hatte, obwohl jene es doch bloß gut mit ihr gemeint hatte, war falsch gewesen. Und ungerecht. Doch der Frust darüber, dass die andere sich erdreistet hatte so lang zu fehlen und der Langhaarigen damit solch einen Kummer zu bereiten, hatte über die Ratio gesiegt. Vorhin, im Gasthaus, hatte es so gewirkt, als müsse Asami der Frau des Wasserstamms genau diesen Gram entgegenwerfen, um ihrem Ärger irgendwie Luft zu machen. Und Mako, der hatte sich all das impulsive Geschimpfe anhören müssen. Es war beinah schon tragikomisch gewesen; das war es nach wie vor. Und es tat Asami, nun, da sich ihr blödsinniger Kopf wieder etwas geklärt hatte, leid.
 

„Korra!“, rief sie ihrer jüngeren Freundin hinterher. Diese hatte, zusammen mit Mako, das Restaurant verlassen und befand sich in dessen Begleitung wohl auf dem Heimweg. Und Asami, die lief den beiden nun hinterher wie ein reumütiger Hund.

Korra, warte!“, bat die eilende Frau und sah, wie die beiden vor ihr innehielten, um überrascht zu ihr zurück zu sehen. Nur ungern holte sie die zwei nun ein, um ihre dummen Fehler zuzugeben, doch sie wollte diese prekäre Sache sofort klären, bevor sie zu einer gröberen Angelegenheit werden sollte.

Beim Mako und der anderen Frau angekommen, hielt Asami inne und warf dem Schwarzhaarigen einen auffordernd-bittenden Blick zu, bevor sie sich an die forschend dreinsehende Korra wendete.

„Entschuldige“, fing die Ältere etwas atemlos an „Wegen vorhin.“

Der anwesende Mann sah nur mehr kurz und taxierend zwischen dem unschlüssigen Avatar und Asami hin und her. Dann schmunzelte er wissend und wendete sich zum Gehen. Er klopfte Korra dabei zum Abschied freundschaftlich die Schulter, warf ihr dabei einen vielsagenden Blick zu und verschwand dann auch tatsächlich gemächlichen Schrittes und mit den Händen in den Hosentaschen.

Erleichtert und flach durchatmend linste Asami ihm hinterher und im Stillen bedankte sie sich bei ihm.

Hatte sie ihn zuvor, im Restaurant, noch als Störenfried gesehen? Oh, manchmal war sie wirklich eine Furie!

Die grünen Augen nun wieder vorsichtig in Korra's Richtung wendend, friemelte Asami an einem losen Faden ihres weiten Mantelärmels herum.

„Ich würde gerne mit dir reden...“, gab sie zu und hatte dabei ziemliche Schwierigkeiten damit ihrer abwartenden Freundin in die wachen Augen zu sehen. Zum einen, weil sie sich schlecht fühlte, zum anderen, weil diese Augen, diese klaren Waldseen, drohten, sie gefangen zu nehmen. Mit der Zunge befeuchtete sie sich die trockenen Lippen; den Faden an ihrem Ärmelsaum hatte sie mittlerweile zu einem kleinen Knäuel zusammengerollt.

„Klar“, gab ihr Korra dann knapp zurück und wirkte dabei heiterer, als die Ältere es erwartet hätte. Asami legte den Kopf fragend etwas schräg, wirkte perplex.

Moment mal.

Nahm ihr der Avatar ihre ausfällige Art von vorhin nicht übel?

Oder lächelte die Braunhaarige ihr gerade nur gespielt freundlich entgegen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2015-01-13T02:40:20+00:00 13.01.2015 03:40
Klasse Kapitel


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