The Promise von _pandakitten_ (SasuSaku) ================================================================================ Kapitel 2: Healing ------------------ Er hatte bis zehn Uhr geschlafen. Das Fieber war weg, die Nase zwar immer noch in Mitleidenschaft gezogen, dennoch fühlte er sich fit genug Tsunades Behandlung über sich ergehen zulassen. Er räumte auf, hinterließ alles wieder ordentlich und wie er es vorgefunden hatte, bevor er Sakuras Wohnung verließ und die Tür verschloss. Er machte sich sofort auf den Weg ins Krankenhaus. Der Schnee knirschte unter seinen Schuhen bei jedem Schritt. Es war relativ voll auf den Straßen. Kinder spielten Schneeballschlachten, viele Leute gingen ihren Einkäufen nach und wie immer starrten sie ihn an. Der Ninja der ihnen den Rücken zu gekehrt hatte, der Ninja der Konohagakure erst zerstören, dann beschützen wollte. Der Ninja der hier nicht wirklich willkommen war. Vor dem Krankenhaus blieb er kurz stehen. Er sollte zunächst Sakura aufsuchen. Er betrat die große Eingangshalle und meldete sich am Empfang. „Ich bin auf der Suche nach Sakura Haruno.“ Die Dame sah erschrocken auf. Sie erkannte ihn wohl durch Erzählungen. „Frau Haruno ja, sie ist Momentan im Kreißsaal, sie müssen hier den Gang hinunter und dann den Aufzug hinauf in den dritten Stock. Dort müssten sie sich eine Weile gedulden, sie hilft bei einer Geburt.“ Er nickte und folgte der Wegbeschreibung. Kreißsaal? Nachdem Sasuke den Aufzug verlassen hatte stand er in einem langen, bunten Gang. Von weiter hinten kam das Geschrei von Babys. Genervt stapfte er durch den Gang zum Schwesternzimmer. Er setzte sich neben dem Eingang auf einen der Wartestühle. Eine der Schwestern kam hinaus. „Warten Sie auf jemanden?“ „Sakura Haruno.“ Sie lief rot an. „Oh, sie ist Momentan im Kreißsaal, ich schätze in einer halben Stunde sollte sie kurz Zeit für sie haben. Können sie mir ihren Namen geben? Dann sage ich ihr Bescheid.“ Sasuke gab ihr seinen Namen. Wie nicht anders zu erwarten zuckte sie zurück und verschwand schnell wieder in ihrem Zimmer. Als ob er jeden hier umbringen würde. In der Zeit des Wartens hörte er es mehrmals piepen, andauernd kam eine Schwester mit einem weinenden Baby vorbei um es der Mutter zu bringen. Es war die Hölle. Er sollte besser keine Kinder zeugen. Um seinen Clan wieder aufzubauen würde er allerdings nicht drum herum kommen. Die Tür des Kreißsaals ging auf und er erkannte Sakura mit mehreren Schwestern. „Wirklich glatt gelaufen obwohl es Zwillinge waren. Wirklich zwei hübsche Babys…“ Sie stoppte im Reden und erkannte ihn. „Entschuldigt mich kurz. Bereitet doch bitte den Raum vor. Die Wehen haben schon vor einer Stunde eingesetzt.“ Sie stellte sich vor ihn, sah ihn überhaupt nicht an. „Tsunade ist im 4. Stock. Der Schlüssel?“ Sie hielt ihm die offene Hand hin. Er war irritiert, war sie etwa sauer auf ihn? Was hatte er denn getan? Er übergab ihr den Schlüssel und packte sie an der Hand. Ihr Blick glitt zu ihm. Ihr Gesicht gerötet. „Was ist?“, fragte er barsch und hielt sie fest. „Das fragst du mich?“, keifte sie und riss sich los. „Tu nicht so als ob du von nichts wüsstest und jetzt Entschuldige mich, ich muss bei einer weiteren Geburt helfen.“ Sie stopfte ihren Schlüssel in die Kitteltasche und verschwand zurück im Kreißsaal. Er verstand diese Frau einfach nicht. Im ersten Moment ist sie schüchtern und fast zuckersüß und im nächsten entwickelte sie sich zu einer Frau die ihm bei nur einer falschen Aussage den Kopf abreißen würde. Bei ihrer physischen Stärke würde sie wahrscheinlich seinen ganzen Körper pulverisieren. Er schluckte bei diesem Gedanken und stand auf. Im 4. Stock angekommen lief er schon Tsunade in die Arme. „Ah, da ist ja mein Patient, Sakura sagte schon das du kommen wolltest.“ Sie begutachtete seinen linken Arm. Anschließend sah sie ihn argwöhnisch an, sagte aber nichts weiter. „Geh bitte in Raum drei. Ich komme gleich zu dir.“ Sasuke ging an ihr vorbei und betrat den Raum. Dort befanden sich eine Liege sowie ein Hocker. Neben der Liege stand ein Monitor zur Beobachtung des Herzens. Schon kurz darauf betrat Tsunade den Raum. „Zieh bitte Mantel und Shirt aus und lege dich dort hin. Ich habe Hashiramas Zellen bereits aufbereitet.“ Sasuke zog sich aus und legte sich auf die Liege. Eine der Helferin klebte Hautelektroden auf seine Brust und schaltete den Monitor ein. Ein stetiges Piepen ertönte. Tsunade setzte sich neben ihn und desinfizierte seinen linken Arm. „Dadurch, dass dein Arm schon solange in diesem Stadium ist kann ich nicht dafür garantieren, dass es einfach wird. Zudem sind es mehrere Sitzungen. Je nachdem wie es verläuft möchte ich dich bitten hier im Krankenhaus zu bleiben.“ Sasuke knirschte mit den Zähnen. „Muss das sein?“ Tsunade lachte. „Außer du findest eine medizinische Fachkraft die dich zu Hause pflegt.“ Er grinste triumphierend. „Sakura.“ Tsunade verstummte und sah ihren Patienten unglaubwürdig an. Kurze Zeit später fiel sie in schallendes Gelächter. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass sie dich nach deiner Aktion noch zu Hause aufnimmt.“ Schon wieder. Er hatte überhaupt keine Ahnung worum es hier ging. „Welche Aktion?“ Erneut verstummte sie in ihrem Gelächter. „Ich hatte Sakura gesagt, dass du bestimmt in deinem Fieber befangen warst. Für dich war dies wahrscheinlich nichts weiter als ein Traum.“ Scheiße. Mit einem Ruck setzte er sich auf. Seine Gedanken überschlugen sich. Er erstarrte und wagte sich nicht auch nur Ansatzweise zu bewegen. Es war kein Traum gewesen. Er hatte sie tatsächlich geküsst. Aber er war sich so sicher gewesen, dass er die Nacht überhaupt nicht aufgewacht war. „Jetzt bleib mal locker, entschuldige dich einfach bei ihr und die Sache ist gegessen. Jetzt leg dich wieder hin ich will anfangen.“ Er ließ sich nur widerwillig zurück drücken. Wie sollte er dabei jetzt ruhig bleiben? Sakura könnte sonst was denken. In ihren mädchenhaften Vorstellungen stecken von wegen Kindern und heiraten. Ein heftiger Schmerz durchfuhr seinen Arm und er kam zurück in die Realität. Vergessen war Sakura. Er biss die Zähne zusammen und sah Tsunade dabei zu wie sie versuchte seinen Arm zu rekonstruieren. Ihr Chakra durchfloss seinen Armstumpf, bei jeder Bewegung wurden die Schmerzen schlimmer. Seine rechte Hand krallte sich in die Liege. „So wie es aussieht läuft alles gut Sasuke. Keine Komplikationen.“ Er sagte nichts, stöhnte nur vor Schmerzen auf. „Jetzt kommt ein schwieriger Teil halte dich bereit.“ Ihm war so als würden seine Schreie durch das komplette Krankenhaus ziehen. Er bekam kaum mit, wie sich die Tür öffnete. Durch seine verschwommene Sicht konnte er Sakura erkennen. „Gut, dass du kommst. Hilft mir mal eben hierbei.“ Tsunade rückte einen Schritt zur Seite und Sakura legte ihre Hände auf seinen Arm. Er spürte ihr Chakra durch ihn fließen. Spürte wie sie die Schmerzen linderte. Nach einer Stunde war Tsunade nun an ihre Grenzen gekommen. Sie schmierte eine kühle Salbe auf den Arm und verband ihn großzügig. „So, ein kleines Stück haben wir bereits geschafft. Ich schätze es werden an die acht Sitzungen noch werden. Aber du musst nun unter Aufsicht stehen. Dein Verband muss gewechselt werden und unter anderem die Funktion deiner Sehnen und Muskeln überprüft werden. Was wirst du jetzt tun?“ Sasuke atmete schwer und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Er wollte nicht im Krankenhaus bleiben. Er hasste diese Dinger. „Sakura…“ Seine Stimme war leise und schwach. Sie sah ihn an, genervt und wirkte sehr sauer auf ihn. „Was?“ Er setzte sich auf und griff mit seiner rechten Hand nach ihr. Er hielt ihre Finger zwischen seinen. „Würdest du das übernehmen?“ Sie sah ihn erstaunt an. Er konnte es in ihren Augen sehen wie sie nach einer Lösung suchte. Anschließend stöhnte sie genervt und nickte. „Meinetwegen.“ Er lächelte leicht und lies sich zurück auf die Liege sinken. „Gut, dann gebe ich dir eine kurze Einweisung und ihr könnt dann gemeinsam nach Hause gehen.“ Sie zwinkerte Sakura zu, er konnte es sehen. Egal. Er musste nicht im Krankenhaus bleiben. Nachdem Sasuke sich einigermaßen erholt hatte gingen er und Sakura nach Hause. Sakura war immer noch sauer, sie sprach nur wenig. Sie mussten oft eine kurze Pause einlegen. Sasuke putzte sich die Nase und verschnaufte kurz. Der Arm pochte vor Schmerzen. „Was sollen wir heute Abend essen, ich müsste vorher einkaufen.“ Sasuke erhob sich von der Mauer auf der er kurz Rast einlegte. Sakura wartete auf keine Antwort. „Wie wäre es mit Yakisoba?“ Er nickte nur. Es war ihm egal. Er wartete draußen vor dem Supermarkt und genoss die kühle Luft. Sein Körper war von den Schmerzen erschöpft und kämpfte immer noch gegen die Erkältung. Er nieste. Super. Er kramte nach einem Taschentuch und putzte sich erneut die Nase. Die Erkältung nervte mehr als die Schmerzen im Arm. Es waren schon mehr als zwanzig Minuten vergangen. Was tat sie denn solange? „Hey Teme!“ Naruto kam auf ihn zu. Hinter ihm Hinata. „Wir sind auf dem Weg zu Ichirakus, kommst du mit?“ Sasuke schüttelte seinen Kopf. „Nein, ich war gerade bei Tsunade wegen meinem Arm.“ Naruto verzog das Gesicht. „Schmerzen mh? Was isst du denn dann heute Abend?“ Sasuke seufzte. „Sakura kauft ein und macht Yakisoba.“ Narutos Grinsen reichte von einem Ohr zum nächsten. „Du wohnst also noch bei ihr?“ Sasuke nickte nur. Er war es leid immer alles erklären zu müssen. Sollte Naruto doch denken was er wollte. Sakura verließ das Geschäft und kam auf sie zu. „Hallo Naruto. Hinata-chan schön dich zu sehen.“ Hinata lächelte und kam auf Sakura zu. Sie quatschten über belangloses. Sasuke räusperte sich etwas lauter. Sakura seufzte. „Gut ich muss dann weiter. Lasst uns mal wieder zusammen was unternehmen.“ Sie achtete kaum auf Sasuke und ging mit den Tüten los. Er versuchte mit ihr Schritt zu halten. Was für eine anstrengende Frau. Sie betraten gemeinsam das Haus. Während Sakura sich in der Küche zu schaffen machte und an dem Gemüse eindeutig ihre schlechte Laune ausließ, setzte sich Sasuke ins Wohnzimmer. Er wollte nicht zwischen das Messer geraten. Er begann sich umzusehen. Ein überfülltes Bücherregal stand hinter dem Sofa an der Wand und war gefüllt mit medizinischen Büchern. Zudem stand neben dem Regal ein kleiner Tisch auf dem eine Pflanze und ein Foto standen. Es zeigte sie, Ino, Tenten und Hinata auf der Hochzeit. Er hatte einiges verpasst in den Jahren in denen er fort war. Er musterte das Bild, sah sich alles genau an. Es war wohl eine schöne Feier gewesen. Dieser Idiot von Naruto hatte geheiratet. Ts. War er zu einer Ehe überhaupt fähig? Wobei er sich das wohl eher selbst fragen sollte. Er konnte sich ja nicht mal dazu durchringen mit Sakura über letzte Nacht zu sprechen. Schnell stellte er das Bild zurück auf seinen Platz. Es hörte sich in seinen Gedanken schon so an als ob er und Sakura zusammen wären. Niemals könnte er sich mit ihr auf eine Beziehung einlassen. „Sasuke. Essen.“ Er erschrak. Sie hatte nicht mal Sasuke-kun zu ihm gesagt. Er saß wirklich in der Klemme. Aber konnte sie denn ewig auf ihn sauer sein? Er konnte es doch auch einfach aussitzen. Er gesellte sich zu ihr in die Küche. „Das sieht gut aus. Danke fürs Essen.“ Vielleicht konnte er sie so wieder auf andere Gedanken bringen. Sakura war kurz erstaunt, sagte doch nichts weiter. Sie aßen stillschweigend. Es war schon fast unheimlich, dass sie nichts sagte. Nach dem Essen half er ihr so gut es ging beim Abräumen. Sie sagte immer noch nichts. Er seufzte. „Sakura, sprich mit mir.“ Sie stellte den letzten Teller neben die Spüle zum Abtropfen. „Worüber? Darüber, dass du zurückgekommen bist und seitdem bei mir wohnst, oder darüber dass du mich im Schlaf geküsst hast und einfach wieder eingeschlafen bist und nun so tust als wäre nichts gewesen?“ Er ließ seine Schultern hängen. Er wusste, dass es ihr darum ging. „Es tut mir Leid“, sagte er einfach hinaus und wartete. Sie war überrascht, seufzte schließlich und setzte sich hin. „Sasuke-kun was soll das bringen? Du bist wieder hier, du weißt, dass ich dich immer noch liebe und immer lieben werde. Du kommst hierher küsst mich, entschuldigst dich und denkst damit ist die Sache vom Tisch?“ Ja, so hatte er es sich eigentlich erhofft. „Das kannst du einfach nicht von mir verlangen.“ Sie hatte ja Recht und er bekam davon schlechte Laune. Er wollte keine Beziehung mit ihr. Er wollte einfach nur nach Hause kommen und ja… er wollte auch sie sehen. Er setzte sich auf den noch freien Stuhl und seufzte. „Sakura, ich kann dir nichts versprechen. Ich hatte Fieber, war weggetreten.“ Ja genau, schieb es auf das Fieber. Sasuke wusste einfach nicht wie er aus dieser Situation entfliehen konnte. Sakura lächelte leicht. „Ich weiß, lassen wir es sein und kümmern uns um deinen Arm. Ich kontrolliere ihn noch einmal bevor wir ins Bett gehen, ich meine du aufs Sofa und ich ins Bett.“ Sasuke lächelte und stand auf. Während Sasuke ruhig auf dem Sofa saß begutachtete sie seinen Arm. Ihre Finger kitzelten sanft auf der Haut und hinterließen bei ihm eine Gänsehaut. Sie verband den Arm neu und stand schließlich auf. „Es ist alles in Ordnung, wenn es weiter so gut läuft hast du bald wieder eine Hand die du bewegen kannst.“ Sie räumte das Verbandszeug weg und setzte sich neben ihn. „Warum bleibst du nicht im Krankenhaus? Da wäre alles einfacher.“ Sie sah ihn an, wartete auf seine Antwort. „Ich hasse Krankenhäuser.“ Sie lachte und schmiss sich nach hinten gegen die Kissen. „Was hasst du denn nicht?“ Er grinste. „Dich.“ Sie verstummte und lief rot an. „Sasuke-kun, damit hilfst du mir wirklich nicht. Ich gehe jetzt schlafen, bis morgen.“ Sie stand auf, verschwand im Badezimmer und ließ ihn alleine zurück. Er stützte sein Gesicht in die Hand. Er wusste doch selbst nicht warum er das machte. Sasuke wusste nicht wieso es ihn störte, dass sie so abweisend zu ihm war. Wusste nicht warum er versuchte sie für sich zu gewinnen, aber sie nicht wirklich haben wollte. Er zog sich aus und legte sich unter die Decke aufs Sofa. Aus Kissen baute er sich eine Stütze für seinen Arm. Morgen musste er zu sich in die Wohnung. Er brauchte frische Kleidung, falls ihm die denn noch passen sollte nach den vielen Jahren die er nicht dort war. Er legte sich hin und schloss die Augen. Er hörte die Tür des Badezimmers und öffnete seine Augen halb. Er sah wie sie nur mit T-Shirt und Slip bekleidet an der Wohnzimmertür vorbeihuschte. Er grinste innerlich. So anstrengend sie auch war, genauso süß konnte sie sein. Eine ganze Weile noch starrte er an die Decke und dachte nach. Darüber, warum er nach Hause gegangen war, darüber warum er sich darauf einließ sich von Sakura in gewisser Weise pflegen zu lassen und zum Teufel noch mal warum er nicht einschlafen konnte und an ihren Hintern im hellblauen Slip dachte. Er stöhnte genervt und schloss die Augen. Schlaf ein, schlaf ein… Am nächsten Tag ging Sasuke als allererstes zu Kakashi um sich seinen Wohnungsschlüssel zu holen. Er brauchte neue Klamotten. Er betrat den Raum und sah Kakashi vertieft in seiner Arbeit am Schreibtisch sitzen. Er räusperte sich. „Oh Sasuke. Dein Schlüssel habe ich nicht gefunden.“ „Spar dir deine Witzchen. Ich wohne so oder so eine Weile bei Sakura aufgrund der Therapie meines Armes. Du brauchst nicht mehr den Verkuppler spielen.“ Kakashi grinste unter seiner Maske. „Also seid ihr jetzt zusammen?“ Sasuke würde bald die Hutschnur platzen. „Verdammt noch mal nein! Wo ist mein Schlüssel?“ Kakashi kramte in einer Schublade und legte ihn auf den Schreibtisch. „So eine wie sie wirst du niemals finden. Denke darüber nach. Sie liebt dich schließlich nach all deinen Taten immer noch.“ Er antwortete nicht darauf und griff nach dem Schlüssel. War ihm doch egal. Immer noch wütend auf Kakashi betrat er seine alte Wohnung. Sie war dunkel und still. Alles war eingestaubt und es roch modrig. Irgendwie einsam. Er lachte innerlich. Es war eindeutig, er lebte schon viel zu lange bei Sakura in der Wohnung. Im Schlafzimmer durchwühlte er seinen Kleiderschrank. Die meisten Shirts und Hosen passten ihm eindeutig nicht mehr. Das hieß wohl oder übel einkaufen. Er hasste einkaufen. Er betrat noch einmal sein Wohnzimmer und sah das Bild von Team 7. Kakashi hatte es bestimmt wieder aufgestellt. Er sah es sich noch einmal genau an. Kakashis unsicheres Lächeln. Naruto mit seinem aggressiven Gesicht in seine Richtung und er selbst mit seinem unglaublich finsteren Gesicht. Und Sakura. Sie lächelte überglücklich in die Kamera. Es versetzte ihm einen kleinen Stich in der Brust. Sie war damals so nervig gewesen und heute? Heute wohnte er bei ihr und dachte an sie in Unterwäsche wenn er versuchte einzuschlafen. Er schüttelte den Kopf und legte das Bild falsch herum auf den Tisch zurück. Er versuchte sich immer noch einzureden, dass Sakura bei ihm nichts auslösen würde. Doch langsam begann auch sein Verstand daran zu Zweifeln. Er verließ seine Wohnung und begann seinen Weg in die Innenstadt. Er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Er betrat einen Laden und wurde sofort von der Verkäuferin umgarnt. Ihr schien es egal zu sein wer er war. „Kann ich ihnen helfen?“ Ihre Schrille Stimme klingelte in seinen Ohren. Er hätte am liebsten kehrt gemacht. „Ich brauche schlichte T-Shirts. Am besten schwarz oder dunkelblau. Viele.“ Sie sah ihn etwas enttäuscht an. Sie hatte wahrscheinlich mit einem größeren Auftrag gerechnet. Doch er würde diese T-Shirts wieder mit dem Uchiha-Wappen besticken lassen. Er sollte langsam an sein zweites Ziel denken. Er suchte sich zu den T-Shirts noch einige Hosen und verschwand so schnell wie er gekommen war wieder auf die Straße. Die Frau war gruselig gewesen. Direkt gegenüber betrat er einen weiteren Laden. Eine ältere Dame sah auf, als sich die Tür öffnete. Sie starrte ihn an. „Sasuke Uchiha, dass ich das noch erleben darf. Heißt dass, sie wollen ihre Sachen bestickt haben? Ich habe das Uchiha-Symbol schon ewig nicht mehr gemacht.“ Sasuke nickte und übergab ihr die Kleidung, ein T-Shirt und eine Hose behielt er. „Ich werde nächste Woche damit fertig werden.“ Er nickte erneut und verließ wieder den Laden. Er kannte die Frau. Er war oft mit seiner Mutter bei ihr gewesen. Sasuke sah sich kurz um, es war immer noch eisig und der Schnee würde auch nicht so schnell verschwinden. Erneut verkroch er sich in Sakuras geliehenem Schal und machte sich auf den Weg ins Krankenhaus. Abermals verließ er mit fürchterlichen Schmerzen das Krankenhaus. Neben ihm ging Sakura, achtete auf seine Bewegungen und gesundheitlichen Zustand. Er wusste nicht wie sie es schaffte Tag für Tag aufzustehen und bei Geburten zu helfen, dabei ihre Kraft so aufzubrauchen und ihm dann noch bei seinen Schmerzen half. Trotzdem wirkte sie so fröhlich wie immer. Er begutachtete seinen Arm, er war schon ein ganzes Stück länger als die Heilung begonnen hatte. Allerdings war er mit unschönen Flecken übersät unter dem Verband und würde auch immer unter diesem Verband bleiben müssen. Eine zu hohe Entzündungsgefahr hatte Tsunade gesagt. Solange er den Arm voll benutzen konnte war es ihm egal. Ihn nervte die Therapie mehr, er durfte nichts machen. Er saß den ganzen Tag bei Sakura in der Wohnung und las aus Verzweiflung bereits ihre medizinischen Bücher. Sie ließ sich nur zu geregelten Zeiten bei ihm blicken. Sie verband seinen Arm neu und überprüfte jedes Mal seine Funktionen der Muskeln. Danach verschwand sie zurück in ihrem Schlafzimmer. Was genau sie dort tat wusste er nicht. Sie hatte ihm das Wohnzimmer überlassen und sich in ihr Schlafzimmer zurückgezogen. Manchmal wenn er in den Flur ging um zur Küche oder zum Badezimmer zu gelangen hörte er wie sie mit Hinata oder Ino telefonierte. Er hörte es an ihrem Tonfall. Bei Hinata schien sie immer zuckersüß und leise zu sprechen. Bei Ino hingegen brüllte sie fast die gesamte Wohnung zusammen. Eines Tages, es war schon nach der fünften Sitzung seines Armes hörte er sie freudig quietschen. Irritiert lauschte er an der Tür. „Wirklich? Oh ich drücke euch so sehr die Daumen, dass es schnell funktioniert.“ Sie sprach so voller Freude für sie, worum es wohl ging? Er zuckte nur mit den Schultern und wollte sich gerade abwenden, als er einen Satz aufnahm der ihm fast die Füße wegzog. „Vielleicht bekommt ihr ja ein kleines Mädchen mit Narutos blondem Haar. Sie wäre bestimmt so niedlich.“ Sasuke blieb fassungslos vor der Tür stehen. Naruto und Kinder? Wie konnte es sein, dass er bereits so weit war? Wie um alles in der Welt wurde er auf einmal so erwachsen? Wie zum Teufel konnte er gegen ihn schon wieder verlieren? Er wandte sich ab und verschwand in der Küche. Er nahm einen großen Schluck von seinem Wasser. Es machte ihn wütend. Wieso überhaupt? Er hatte es ja eigentlich nie besonders eilig gehabt. Oder nervte es ihn einfach weil es Naruto war? Oder war er wütend auf sich selbst, dass er noch nicht ansatzweise an eine Familie gedacht hatte? Vielleicht war er auch einfach nur schlecht gelaunt. Sasuke nahm einen weiteren Schluck, hörte wie Sakuras Zimmertür aufging. Sie betrat lächelnd die Küche. Nichts weiter an als ein T-Shirt und einem Slip. Sie errötete sofort und versteckte sich im Flur. „Oh Gott. Du bist so still, dass ich vergessen habe das du bei mir wohnst.“ Sasuke grinste. Das war nun mal Sakura. „Jetzt ist es auch egal. Gesehen ist gesehen.“ Sie lugte mit dem Kopf um die Ecke. „Mir ist das peinlich.“ Sie streckte ihm die Zunge entgegen. „Wer hat mich denn ausgezogen als ich Fieber hatte?“ Belustigt stellte Sasuke sein Glas zurück auf die Arbeitsfläche. „Aber, du warst krank. Da zählt selbst Sasuke Uchiha als Patient.“ Er hob seine Augenbraue. „So? Dann kann ich ja jetzt auch nur noch in Unterwäsche umher spazieren, wenn du mich nur als Patient siehst.“ Erneut errötete sie. „Lass dich nicht aufhalten, beschwere dich aber später nicht wenn ich dich ansehe.“ Sie rannte zurück in ihr Zimmer und knallte die Tür zu. Diese Frau machte ihn noch wahnsinnig. Es waren nur noch drei Sitzungen. Er würde das jetzt durchalten müssen. Er setzte sich wieder auf das Sofa und nahm seufzend ein Buch in die Hand. Diese Langeweile würde ihn noch umbringen. Wieder hörte er das Klappen von Sakuras Tür. Ihre nackten Füße tapsten leise über den Holzboden. Schließlich stand sie im Türrahmen, trug T-Shirt und Slip und mit rosigen Wangen kam sie auf ihn zu. Sie setzte sich neben ihn und ließ sich in die Polster sinken. Er widmete sich wieder seinem Buch, doch konnte er sich nicht auf die geschriebenen Wörter konzentrieren. Immer wieder glitt sein Blick über ihren Körper. Ihre langen nackten Beine hatte sie grazil von sich gestreckt. Sie legte ihren Kopf auf die Lehne und schloss die Augen. Sie trug ein hellgrünes T-Shirt unter dem sich ihr BH abzeichnete. Er schluckte und verkroch sich hinter dem Buch. Was wollte sie denn jetzt hier? Wieder schielte er zu ihr, beobachtete ihre Brust wie sie sich hob und wieder senkte. Sasukes Herz kratzte verdammt nah an seinem Verstand. Sein Kopf brachte ihn schließlich wieder zur Vernunft, verprügelte innerlich sein Herz. Er starrte auf die einzelnen Wörter im Buch. „Sasuke-kun?“ Er sah nicht auf, er würde seine Kontrolle verlieren, wenn sie ihn jetzt noch mit ihren grünen Augen ansehen würde, mit halb geöffneten Lippen auf seine Antwort wartete. Er hatte schon ewig keinen Sex mehr gehabt. Auf seiner Reise hatte er nicht den Reiz dazu, aber jetzt saß sie so nah bei ihm, er konnte ihre Wärme spüren als sie näher rutschte. „Sasuke-kuun?“ Er atmete schwer ein. „Was?“ Er schielte über die Kante des Buches. Sah in ihr hübsches Gesicht. Es brodelte in ihm. Sein Verstand hielt ihn fern der gefährlichen Grube in dem das Herz nur auf ihn wartete. Dass seinen Verstand ausschalten würde. „Wenn deine Therapie abgeschlossen ist, gehst du dann, gehst du dann wieder?“ Ihre Augen glitzerten leicht, als Tränen aufkamen, doch blinzelte sie sofort. Wieso musste sie grundsätzlich um ihn weinen? „Wahrscheinlich.“ Mehr konnte er ihr nicht antworten. Es sei denn sie würde ihn zum Bleiben bewegen, seinen Verstand der sich immer noch hartnäckig an ihn klammerte zerstören. Doch war er zu stolz um nur für sie zu bleiben. Sie rutschte wieder zurück, sagte nichts weiter und berührte nur ganz sanft mit ihrem Bein Seines. Es kribbelte über seinen gesamten Körper. Er seufzte innerlich. Wem machte er hier etwas vor? Diese Frau brachte ihn um den Verstand, ob er es nun wollte oder nicht. Er legte das Buch zur Seite und griff nach ihrer Hand. Sie sah erschrocken auf. Erneut verlor er sich fast in ihren grünen Augen, bevor er sie an sich heranzog und auf seine Brust bettete. Er hörte ihr Herz laut pochen. „Was tust du da?“ Ihre Stimme zitterte, sie bewegte sich nicht, wusste ja wie er war. Ihm war es egal. Sein Verstand hatte den Kampf eindeutig verloren. Sasuke knirschte leicht mit den Zähnen als er sich Kakashis „Ich habe es dir doch gesagt Gesicht“ vor dem inneren Auge heraufbeschwor. Sakura entzog sich ihm und setzte sich wieder aufrecht hin. „Sasuke-kun. Hör auf damit, wie soll ich mich sonst von dir fernhalten?“ Belustig setzt er sich auf. Erst konnte sie nicht genug von ihm bekommen und jetzt distanzierte sie sich von ihm. Frauen waren doch kompliziert. „Sakura.“ Sie sah ihm ins Gesicht. War sichtlich überfordert. Wusste nicht was er von ihr wollte. Und er konnte es ihr tatsächlich nach empfinden. Er hatte sie Jahre lang ignoriert, für nervig befunden. Jetzt auf einmal wollte er sie bei sich haben und das überraschte ihn selbst. Sasuke beugte sich vor und küsste sie. Ohne Fieber, bei klarem Verstand. Sie zögerte und erst nach und nach begann sie ihre Augen zu schließen. Sanft erwiderte sie den Kuss, drückte sich ganz vorsichtig an seine Brust, immer in Bereitschaft von ihm wegzuspringen, als sei er ein wildes Tier, welches sie umbringen wollte. Er hatte es ja bereits versucht sie zu töten. Er schloss seine Augen und verdrängte den Gedanken, genoss einfach ihre süßen Lippen auf seinen. Sasuke seufzte im Innern. Leugnen war zwecklos. Er wollte sie… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)