Alles hat seine Konsequenzen von KleinReno ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Kapitel 2: Allison bewegte sich nicht. Sie konnte sich nicht rühren. Diese Stimme hatte ihr solch einen Schrecken eingejagt. Sie kannte die Stimme. Das war seine Stimme. Sie traute sich nicht, den Kopf zu drehen. Sie brauchte es aber auch nicht, denn der Mann, der gesprochen hatte, trat einfach durch die Bank hindurch und setzte sich. Direkt neben sie. Allison schwieg. „So schweigsam, meine Verehrteste?“, sagte er und gab ein kurzes dunkles Lachen von sich. Sie schaute ihn an. Es war wirklich er. Der Vampir. Der Vater ihrer Kinder. Er trug, wie auch damals bereits, einen roten Kutschermantel, einen roten Hut mit breiter Krempe und eine Sonnenbrille trotz der Dunkelheit. „Meine Verehrteste?“, fragte Allison. Diese Situation kam ganz anders als geplant. Wie oft hatte sie es sich ausgemalt, ihn wiederzutreffen und ihm zu erzählen, dass sie schwanger gewesen war, dass sie die Kinder ausgetragen hatte und auch großgezogen hatte, wie ähnlich sie ihm sein konnten. Der Vampir grinste. „Du bist aus dem Alter eines Fräuleins herausgewachsen. Es gibt ein neues Fräulein Polizistin.“ Irgendwie traf sie dieser Kommentar. Sie hatte nie geglaubt, ihn jemals wieder zu sehen. Aber für jemanden, der Personen austauschte, hatte sie ihn nicht gehalten. Sie hatten zwar gerade knapp zweiundsiebzig Stunden miteinander zu tun, da lernte man sich nicht kennen. „Aus dem Alter herausgewachsen.“, sie grinste kurz. Schwäche zeigte man nicht, nicht vor ihm. „Sie hat mich sehr an dich erinnert. Aber du fasst es falsch auf. Du bist zu einer Schönheit erwachsen. Dein Mann muss sehr stolz sein.“ „Es gibt keinen Mann.“, Es war ihr wichtig, dass er wusste, dass sie alleine ihr Leben bestritt, alles alleine geschafft hatte. Er grinste: „Der Kummer in deinem Gesicht scheint aber von Familie zu kommen.“ Allison schaute ihm ins Gesicht. Er sah aus wie damals, keine Alterung. „Ich bin Mutter... und... es ist kompliziert.“, sagte sie. Er grinste wieder und hob eine Augenbraue. „Ich bin alleinerziehend.“ Jetzt, wo die Möglichkeit bestand, ihm alles zu erzählen, hatte sie keinen Mut dazu. Es war so unwirklich. „Ja.“, sagte er leise und schaute in den Himmel, „Kinder sind einzigartige Individuen. Sie benötigen viel Führung und Hilfe.“ Allison schaute auf den Boden und schwieg. Sie konnte ihnen keine Führung mehr geben, sie hatte es noch nie gekonnt. Sie war bloß ein Mensch. „Es ist eine schwerwiegende Nacht. Die Wolken verheißen nichts Gutes.“ Wortlos stand die Polizistin auf und ging. Sie ignorierte den Vampir, er wusste, dass es etwas in ihr getroffen hatte, wenn auch nicht was. Nyx lag in seinem Bett. Er hatte sein Zimmer den ganzen Tag nicht verlassen. Seufzend zog er die Bettdecke über den Kopf. Was hatte er nur getan? Was hatte er getan? Er hatte Blut getrunken. Von seinem Bruder. Er seufzte erneut und schwang sich schwungvoll in eine sitzende Position. Er hörte Damien in der Küche. Als er aufgewacht war, hatte er bereits gemerkt, dass sein Gehör sich verbessert hatte. Er konnte hören, wie Damien einen Teller in den Schrank stellte. Wann hatte er das letzte Mal gegessen? Das war, bevor er nach Damien gesucht hatte, fast zwölf Stunden her. Er hatte Hunger. Nyx stand auf und zog sich ein weites T-Shirt über den Kopf. In der Küche nahm er sich wie gewohnt die Cornflakespackung und eine Milchtüte und stellte alles zusammen mit einer Schüssel und einem Löffel auf den Esstisch. Damien lehnte sich gegen die Arbeitsfläche und schaute dem Treiben zu. Nyx setzte sich an den Tisch und schüttete die Milch zu den Flakes. „Du weißt schon, dass das nicht schmecken wird.“, sagte Damien und verschränkte die Arme. Für diesen Kommentar erntete er bloß eine gehobene Augenbraue. „Wieso sollte es nicht?“, meinte Nyx und tauchte den Löffel in die Schüssel. „Dein Körper hat sich umgestellt. Du hast Blut getrunken. Du kannst Nährstoffe nur noch so aufnehmen.“ Nyx tat so, als hätte er dies nicht gehört und schob sich demonstrativ den Löffel in den Mund und schluckte. Die Retourkutsche kam prompt. Er würgte und hielt sich die Hand vor den Mund. Damien hob nun seinerseits eine Augenbraue, wovon Nyx nichts mitbekam. Er hustete und versuchte sich zu beruhigen. Nach gefühlten Stunden ging es wieder. „Hab ich es dir nicht gesagt?“, grinste Damien altklug. „Hat doch die Klappe.“, zischte Nyx, stand auf und verzog sich wieder die Treppe nach oben. Damiens Grinsen erlosch sofort. Jetzt würde sein Bruder es so langsam realisieren. Er nahm die Schüssel und roch daran. Er musste die Nase rümpfen, menschliches Essen roch einfach nicht mehr appetitlich. Dass Nyx es überhaupt heruntergewürgt bekommen hatte, war beeindruckend. Ihre Mägen vertrugen es nicht mehr. Er schüttete den Inhalt in den Mülleimer und räumte auf. Müde schloss Allison die Haustür auf und ging direkt in die Küche. Dort stand Damien an der Arbeitsfläche und wusch eine Schüssel ab. „Guten Abend.“, sagte sie und setzte sich an den Esstisch. „Abend“, grüßte Damien zurück. „Setz dich.“ Der Halbvampir stellte die Schüssel in die Spüle und setzte sich seiner Mutter gegenüber. „Wo ist Nyx?“, fragte sie. „Oben. Er... Ihm geht es besser, körperlich.“ „Ich möchte jetzt wissen, genau wissen, was gestern passiert.“ Nyx rutschte auf dem Stuhl herum und schaute auf die Tischplatte. „Jetzt erzähl schon.“ „Ich habe einige Vampire kennengelernt. Und dann bin ich mit denen mitgegangen. Die hatten so einen Club.“ „Und Nyx hat dich dort gefunden?“ Damien nickte. „Wir haben uns dann gestritten. Ziemlich doll. Ich bin dann irgendwie ausgeflippt.“ „Wieso habt ihr euch gestritten?“ „Er hat gesehen, wie ich...“ Sollte er es wirklich sagen? Er schaute seine Mutter an. Sie war anscheinend nicht wütend. „Ich hab Blut getrunken. Er fand es nicht gut. Da bin ich durchgedreht.“ „Was hast du getan?“ „Ich hab ihn geschlagen. Und dann hat er so heftig geblutet. Es hat nicht mehr aufgehört.“ Damien schossen die Tränen in die Augen. „Er wäre gestorben. Da hat er mein Blut getrunken.“ Allison nickte. „Was ist dann passiert?“ „Wir sind dann nach Hause.“ „Okay.“ Mehr sagte sie nicht. Sie schwiegen eine Weile lang. „Mum?“ „Hm?“ „Was passiert jetzt?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Das ist doch alles nicht mehr normal.“ Damien lächelte leicht. „Wir waren noch nie normal.“ „Stimmt. Morgen geht ihr wieder zur Schule.“ Damien nickte und verließ die Küche. Hätte sie erzählen sollen, dass sie seinen Vater getroffen hatte? Hätte es etwas verändert? Hätte es etwas gebracht? Nein, der Vater wusste von nichts und somit war es unnötig. Anderthalb Wochen waren vergangen. Nyx saß in der Schulmensa in einer Ecke allein an einem Tisch, er trug einen weiten, schwarzen Kapuzenpullover, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Die Worte seines Bruders trieben ihm ununterbrochen im Kopf herum. Du musst Blut trinken. Komm mit. Dir wird es sonst nicht besser gehen. Wir wissen nicht, was passiert, wenn du es nicht tust. Mürrisch grub sich Nyx tiefer in seine Kapuze und schob seine Hände in die Bauchtaschen seines Pullovers. Er würde kein Blut trinken. Würde er nicht. Basta! Es war Donnerstag und diese Woche hatte sich niemand getraut, an seinen Tisch zu setzen in der Mittagspause und in den Klassenräumen waren seine Klassenkameraden nervös. Auch die Lehrer ignorierten ihn lieber oder schauten ihn mit ängstlichen oder schon observierenden Blicken an. Er wusste schon, dass es an dem Blutmangel lag. Er war nun ein Raubtier und all die Menschen seine Beute. Sie wussten es nicht, aber ihr Unterbewusstsein schlug trotzdem Alarm. Nyx‘ Aussehen hatte sich auch nicht zum Positiven gewandt. Er hatte schon an die graue Haut und Augenringe. Zum Glück waren seine Augen nicht rot. Aber er hatte Fangzähne und öffnete deswegen den Mund auch nicht mehr, er redete auch nicht mehr. Das Schlimmste war aber die Stimme in seinem Kopf. Du hast Hunger. Los, nähr dich. Diese Menschen sind allesamt ihrer Existenz nicht würdig. Amber redet schon die ganze Woche schlecht über dich. Fang sie nach dem Unterricht ab. Ihr Blut wird sicher sehr süß schmecken. SEI STILL!, schrie Nyx die Stimme an. Doch die Stimme lachte nur. Er wusste, dass er der Ursprung dieser Stimme war. Sie war sein Unterbewusstsein, sein Instinkt. Er würde kein Blut trinken. Er hatte es sich geschworen. Aber Amber lästerte wirklich über ihn. Er konnte sie hören, durch die gesamte Mensa hinweg. „Nyx ist ein echter Freak geworden.“, sagte sie. Ein Junge ihr gegenüber sagte: „Er scheint Drogen zu nehmen.“ „Ja, bestimmt.“, wetterte sie weiter, „Er ist ein richtiger Drogenjunkie. Guck doch mal, wie hässlich er ist.“ Die Gruppe drehte sich synchron zu ihm um. Nyx war amüsiert, wie sie sich auch alle wieder gleichzeitig schnell umdrehten, weil er sie direkt angeschaut hatte. Er grinste sie an und entblößte ein Stück Eckzahn. Die Gruppe schauderte. Nach ein paar weiteren Sätzen über ihn, verkündete Amber, dass sie den restlichen Tag zu schwänzen. Nyx würde ihr die Gemeinheiten heimzahlen. Er wusste, welchen Weg Amber nehmen würde. Er verließ die Mensa und begab sich auf den Schulhof. Er stellte sich hinter den Fahrradschuppen, an dem sie gleich vorbeikommen würde. Es war niemand da, das war gut. Es war keiner da, der ihn stören würde, wenn er seine Zähne in ihren Hals...! Nein! Was dachte er da? Amber war gemein, aber deswegen gleich töten? Weiter denken konnte er nicht. Die Tür zum Schulgelände wurde geöffnet. Er rock den Duft von Amber und jemand anderem. Er schaute um die Ecke und sah seinen Bruder. Das Schwein packte seine Beute an. Er fletschte regelrecht die Zähne... und erschrak. Was tat er hier? War er wirklich gerade am Jagen? Jagte er seine eigenen Mitschüler? Wie konnte es so weit kommen? Er drehte sich um und stellte sich gänzlich hinter den Schuppen. Er wischte sich über das Gesicht. Da blinkte etwas auf. Auf einen Dach etwas die Straße runter. Was war das? Er hatte plötzlich ein ungutes Gefühl. Das Blinken hatte etwas mit ihm zu tun und seinen Bruder. Er musste seinen Bruder warnen. Schnell trat er hinter dem Schuppen hervor und lief seinem Bruder entgegen, „Damien.“ Dieser zuckte nicht einmal mit der Wimper. „Was ist?“ „Du musst mitkommen. Ich habe was im Spind vergessen.“ „Wie bitte?!“, kam ungläubig. Nyx reagierte darauf nicht. Er griff nach Damiens Arm und zog ihn schnell wieder ins Schulgebäude. Dabei schaute er kurz zu dem Dach, konnte aber nicht mehr entdecken. Er zog seinen Bruder durch die Flure, bis sie an der anderen Seite des Gebäudes waren. „Was sollte das denn?“, fuhr es aus Damien. „Dami, ich war dabei, Amber zu jagen.“ „Ich weiß, deswegen habe ich sie begleitet.“ „Oh.“, machte Nyx, „Aber das ist jetzt nicht das Thema. Auch einem Dach Richtung U-Bahn war etwas“ „Wie, da war was?“ „Da hat was aufgeleuchtet. Ich hab da ein blödes Gefühl bekommen.“ Damien wurde ernst und blass. „Das ist nicht gut. Hast du was erkannt?“ „Nein. Leider nicht. Was glaubst du, was das war?“ „Richard hat mir von einer Gesellschaft von Vampirjägern erzählt.“ Nyx‘ Augen wurden groß. „Lass uns lieber weg von hier.“, meinte er. „Wir gehen am besten in den Park.“ Im Park saßen sie auf einer Parkbank. Die Sonne war gerade untergegangen. Die Besucher des Parks hatten einen Bogen um sie gemacht, da Nyx nicht besonders umgänglich wirkte. Aber irgendwelche Jäger hatten sie nicht gesehen. Zur Sicherheit waren sie über Stunden im Park geblieben. Sie wollten ihre Mutter nicht beunruhigen und in Gefahr bringen. Die Zwillinge hatten über die ganze Zeit nicht geredet. „Ich hab Hunger.“, sagte Nyx schließlich. Damien schaute ihn an. Nyx hatte wohl endlich sein Wesen akzeptiert. „Hier gibt’s genügend Obdachlose. Die vermisst keiner.“, sagte Damien und lehnte sich zurück. „Ich kann niemanden töten.“ „Das stimmt wohl.“ Offensichtlich hatte Nyx es immer noch nicht verstanden. Seufzend schob Damien seinen Ärmel hoch. „Dann nimm mein Blut.“ Nyx schaute seinen Bruder an. „Das geht doch nicht.“ Damien schaute seinen Bruder mit hochgezogener Augenbraue an. Ohne darauf zu hören, biss Damien sich selbst in den Unterarm und hielt seinem Bruder den blutenden Arm unter das Gesicht. „Nimmst du freiwillig oder müssen wir Flugzeug spielen?“, grinste er. Nun zog Nyx eine Augenbraue hoch. „Ich kann doch nicht dein Blut trinken. Das geht doch nicht.“ „Okay.“, grinste Damien weiter, „Ein Happen für Dami.“ „Hör auf mit dem Scheiß.“, fauchte Nyx und griff nach dem Arm. Erst leckte er das Blut mit der Zunge ab und anschließend umschloss er den Biss mit dem Mund und saugte. Damien schloss kurz die Augen und ließ seinen Bruder eine ganze Zeit trinken. Er nahm nur kleine Schlucke, wirklich winzigkleine Schlucke. Ganz plötzlich riss Damien allerdings seinen Arm hinunter und Nyx, der immer noch an dem Arm saugte, wurde mit hinuntergezogen., sodass sein Kopf sich zwischen seinen Knien befand. Dann hörte man fast im selben Moment wie Holz zersplitterte. Die Lehne der Bank war regelrecht zerfetzt worden auf der Höhe, auf welcher sich eben noch Nyx‘ Brust befunden hatte. Die Zwillinge waren wie erstarrt. Was war passiert? „Ihr seid ausgewichen.“, ertönte eine Stimme aus dem Nichts. Sie war dunkel und erfüllte den Park, als wären Lautsprecher aufgestellt. Die Brüder starrten sich an. „Was-?“, mehr brachte Damien nicht heraus. „Nicht schlecht.“, lobte die Stimme. Einige Meter von ihnen entfernt tauchte ein Mann auf. Er entstand regelrecht aus der Dunkelheit. „Ihr seid bereits heute Nachmittag aus der Schusslinie geflohen. Dumm seid ihr nicht.“, sagte der Mann. Er trug einen roten Mantel, einen dazu passenden Hut und eine Sonnenbrille. „Wer sind Sie?“, fragte Damien. „Ich bin nur ein Diener. Ich wurde gesandt, Freaks wie euch zu eliminieren.“ „Eliminieren?“ , stieß Nyx aus und wischte sich über den Mund, „Wir haben nichts gemacht.“ Der Mann lachte laut. „Ihr seid Abschaum. Ein richtiger Vampir trinkt das Blut elender Menschen und nicht das Blut seines eigenen Bruders.“ Der Mann zeigte mit seiner Waffe auf Nyx. „Du bist wertlos. Du hungerst und nimmst dann das Blut deines Bruders. Aber gefährlich bist du nicht.“ Er schwenkte die Waffe auf Damien. „Du bist wohl genährt. Du bist ein richtiger Vampir. Deswegen darfst du zuerst von dieser Welt treten und den Weg zur Hölle bestreiten.“ Die Brüder schauten entsetzt. „HALT!“, schrie eine Frauenstimme. „Mum?“, murmelte Damien. Allison rannte so schnell sie konnte durch den Park, eine Hand ausgestreckt in Richtung ihrer Söhne. Schnell hatte sie sie erreicht und stellte sich zwischen die Zwillinge und den Schützen. „Alucard. Ich verbiete es.“ Der Mann lachte. Er steigerte sich regelrecht hinein und warf den Kopf in den Nacken. Der Arm, welcher immer noch die Waffe auf sie richtete, bewegte sich dennoch nicht. „Meine Verehrteste. Du solltest doch wissen, wie wir vorgehen und gegen wen.“, sagte er laut und belustigt. „Diese Kinder sind es keineswegs wert gerettet zu werden.“ Demonstrativ breitete Allison die Arme aus. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen. Alucard grinste breit. „Du bist noch immer von der gleichen Schönheit wie damals. Deine Leidenschaft hat sich nicht gemindert. Aber diese Kinder sind nichts weiter als Freaks. Und du selbst kannst den Hunger in ihren Augen erkennen. Du weißt doch, wie so etwas erledigt wird. Da bringt auch kein Blick aus deinen hübschen Augen etwas.“ „Es sind meine Kinder. Sie gehören zu mir.“, sagte sie. „Du wirst ihnen kein Leid zufügen.“ Alucards Grinsen erlosch von einer Sekunde auf die andere. „Geh aus dem Weg, Frau. Sonst muss ich durch dich hin durchschießen. Es würde mir kein Vergnügen bereiten.“ Sie schüttelte den Kopf. „Sie sind Halbvampire. Sie wurden bereits so geboren.“ Alucard verzog keine Miene. „Mum?“, fragte Damien, „Woher kennst du ihn?“ Allison ignorierte ihn und starrte Alucard an. Dieser starrte ausdruckslos zurück. „Du wirst meinen Kindern kein Leid zufügen.“, wiederholte sie. „Gerade von dir hätte niemals erwartet, dass du so etwas am leben lässt.“, sagte er kalt. „Ich habe sie geboren. Ich bin während der Schwangerschaft fast gestorben.“, sagte sie leise. „Aber es sind meine Söhne. Und ihr Vater ist ein Vampir. So wie du einer bist. Sie haben es nicht verdient, getötet zu werden, für etwas, für das sie nichts können.“ Alucard reagierte nicht. Er bewegte nicht einen Muskel. „Ich habe den Befehl, die Ziele zu eliminieren. Ein weiterer toter Mensch ist mir egal. Auch das weißt du.“ Seine Stimme klang kalt. „Alucard. Du bist nicht dumm. Die beiden sind achtzehn Jahre alt.“ „Das ist mir völlig egal.“ „Glaubst du, ich habe viele Vampire nach dir getroffen?“ Alucard schaute bloß auf sie hinab. Allison versuchte krampfhaft nicht zu weinen. So hatte sie es sich nicht vorgestellt. Sie kämpfte um das Leben ihrer Söhne und anscheinend war ihr einziger Ausweg oder ihre einzige Möglichkeit dies zu tun, indem sie Alucard erzählte, dass er der Vater war. „Es sind deine Söhne. Du bist ihr Vater.“, sagte sie somit und hielt den Atem an. Alucard schnaubte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)