Schneeballschlacht
Der Wetterbericht hatte angekündigt, das es schneien sollte. Als Seth jedoch aufwachte und einen Blick aus dem Fenster warf, sah es eher so aus, als wollte der Schnee den Weltuntergang einläuten. Es gab keine wirkliche Aussicht mehr auf den Garten, so wie es normal gewesen wäre. Alles war einfach nur weiß und die Schneeschicht des Verandadachs reichte bereits an sein Fenster.
Das er nicht der Einzige war, der die Schneemengen bemerkt hatte, war kaum zu überhören.
„Schneeeeeeee!“, kam es fröhlich gequietscht aus Jamies Zimmer. Danach hörte man ein rumpeln, das Seth Sorgen bereitet hätte, wenn er nicht bereits wüsste, das es lediglich bedeutete, dass Jamie an seinem Schrank war, um dort etwas herauszusuchen. Vermutlich etwas passend zum Wetter.
Seth selbst blieb im Bett, streckte sich und zog die Decke höher, um noch ein wenig die Wärme zu genießen. Sicher würden sie nachher die Einfahrt freischaufeln müssen, damit Leslie zur Arbeit kam. Außerdem wollten sie alle gemeinsam einkaufen fahren, und dafür müssten sie auch irgendwie auf die Straße kommen.
Aber das waren Dinge, die noch in der Zukunft lagen und im Bett war er jetzt noch.
Gemütlich...
Warm...
Jamies Schritte rumpelten die Treppe hinunter und Seth konnte noch die Haustür hören, bevor er wieder in einen angenehmen Halbschlaf driftete. Was auch immer er träumte, es roch in seinem Traum nach Kaffee und Waffeln. Beinahe wäre er davon wieder aufgewacht, weil das Frühstück ihn verführerisch lockte. Doch das war es nicht, was ihn schließlich aus seinem Bett beförderte.
Ein eiskalter Schneeball war es, der ihm unter die Decke geworfen wurde. Während Seth noch vor Kälte und Schrecken einen Schrei von sich gab und versuchte dem feuchten Wurfgeschoss, das sich in seine Bettdecke saugte, zu entkommen hörte er die Verbrecher, die kicherten und lachten.
„Boar, das war gemein!“ Doch kaum das er ohne Decke neben dem Bett stand erwischte ihn eine weitere Schneekugel.
„Ey... Na wartet...“ Anders als die beiden Täter war er zwar nicht passend für den Schneesturm dort draußen bekleidet, als er nun hinter ihnen die Treppe herunter lief, aber nur um sich zu rächen würde das schon gut gehen. Danach konnte er immer noch heiß duschen.
Denn ins Bett konnte er eh nicht mehr zurück.
Das war nass, dank der Schneebälle.