above and beyond von Raija ================================================================================ Kapitel 1: Krieger ------------------ „Takeru?“ „Hn?“ „Denkst du es war klug, die anderen voraus zu schicken?“ Mein Bruder schaute zu mir hinab. Er überlegte einen Moment, ehe er antwortete. „Die klügste Entscheidung war es sicher nicht, jedoch wären sie wahrscheinlich durchgedreht, wenn sie mit dir weiterreisen müssten“, sagte er schließlich. „Vielen Dank auch“, gab ich daraufhin eingeschnappt zurück. „Du musst selbst zugeben, dass du selbst Schuld an dieser Situation trägst.“ Da hatte er Recht. „Kaya, sei so gut und mach das nie wieder, ja? Bringe deinen Feind das nächste Mal um, bevor er die Gelegenheit bekommt dich zu töten.“ „Ich wollte“, begann ich, wurde jedoch von ihm unterbrochen. „Kein Leben nehmen, ich weiß. Aber du kannst in dieser Zeit nicht so weichherzig sein, das wird dich noch das Leben kosten.“ Schuldbewusst blickte ich auf den blutgetränkten Verband an meinem Bein, der unsere Rückkehr nach Hause so beschwerlich machte. Takeru hockte sich vor mich und hob mein Kinn an, sodass ich gezwungen war ihn anzuschauen. „Du bist eine gute Kunoichi, du besitzt sogar als eine der wenigen Frauen das Sharingan und dein Katon ist klasse. Wenn du einfach mal deine Gefühle unter Kontrolle halten würdest, wäre Vaters Anerkennung dir sicher.“ Sanft strich er einige lose Haarsträhnen hinter mein Ohr. „Ich bin jedenfalls stolz auf meine kleine Schwester!“ Damit entlockte er mir ein Lächeln. „Schleimer“, betitelte ich ihn im Spaß. Er lachte, half mir auf und zusammen setzten wir den Weg fort. "Was machen wir, wenn wir wieder zu Hause sind? Außer lange schlafen und viel zu essen natürlich", fragte er belustigt. "Du hast das Training vergessen", zwinkerte ich, während ich humpelnd neben ihm herging. "Ach stimmt ja." Er legte den rechten Zeigefinger an den Mund und setzte eine nachdenkliche Miene auf. "Ich hoffe Izuna wieder zu sehen", gab ich preis. "Izuna, hm?" Mein Bruder überlegte. "Ich habe gehört, dass er und Madara schon stärker als die Oberhäupter seien. Sie haben wohl ihr Mangekyō Sharingan erwecken können. Wahrscheinlich werden sie die nächsten Anführer." Ich nickte zustimmend, denn ich hatte selbes auch schon vernommen. "Verdient hätten sie es." "Na da solltest du dich vielleicht doch an ihn ranhalten. Die Frau vom Anführer zu sein hat bestimmt auch seine Vorteile", neckte er mich. Genervt verdrehte ich die Augen. "In dieser Hinsicht redest du wie Vater und Mutter. Die würden mich nämlich auch gerne an seiner Seite sehen." "Was spricht dagegen?", fragte er mit ernsthaftem Interesse. „Ich weiß nicht wie er empfindet. Außerdem möchte ich diese Freundschaft nicht verlieren“, sagte ich schulternzuckend. „Gib's zu: ein bisschen verliebt bist du schon.“ Empört schnappte ich nach Luft, um zu einer Antwort anzusetzen, da schubste Takeru mich zu Boden. Er formte Fingerzeichen und spie einen Feuerball über mich hinweg. Katon: Goukakyuu no Jutsu Hastig sah ich mich um und entdeckte eine Hand voll Männer. Sie gehörten dem Senju-Clan an, das erkannte ich an dem Wappen auf ihren weißen Stirnbänder. Die hatten gerade noch gefehlt. „Bitte sei diesmal nicht ganz so sanftmütig, ok?“ Hoffnungsvoll sah mein Bruder mir entgegen. „Ich geb mir Mühe“, antwortete ich und rappelte mich auf. Zusammen behaupteten wir uns gegen die Senju, jedoch nicht ohne Schaden zu nehmen. Einer der verletzt am Boden liegenden Männer jagte mit letzter Kraft einige Kunai auf uns los. Abermals schubste er mich aus der Schusslinie. Zu spät bemerkte Takeru die Briefbomben. Es knallte, eine riesige Staubwolke wirbelte auf, ich schrie seinen Namen. Ich wollte zu ihm, doch ein anderer Senju plante schon den nächsten Angriff auf mich. Eilig übte ich das Katon: Housenka no Jutsu aus, welches ich mit Shuriken kombinierte. Der Mann ging zu Boden und mir wurde bewusst, dass ich soeben einen Menschen getötet hatte. Kurz verharrte ich in meiner Position, ehe ich mich dem letzten Mann zu wandte. Doch anstatt mich zu attackieren, ergriff dieser die Flucht. Sofort stürmte ich so schnell wie ich konnte zu meinem Bruder und ließ mich neben ihn auf den Boden fallen. Geschockt betrachtete ich seine Verletzungen. Die Explosionen hatten seine Beine weggesprengt und hatten zahlreiche Brandwunden an ihm hinterlassen. „Takeru.“ Meine Stimme brach und Tränen stiegen mir in die Augen. „Nicht weinen“, sprach er ruhig, „das sieht Vater nicht gerne.“ Ich konnte ein Schluchzen jedoch nicht unterdrücken. „Was soll ich tun?“, war meine verzweifelte Frage. „Erlöse mich!“ Heftig schüttelte ich mit dem Kopf. Sachte legte er eine Hand an meine Wange. Sie fühlte sich rau und kalt an. „Du kannst mir nicht mehr helfen! Die Senju werden garantiert zurückkommen und dann werden sie uns beide töten, nachdem sie Informationen aus uns gefoltert haben. Tue uns das nicht an, bitte.“ Zum Sprechen war ich nicht mehr in der Lage. Wimmernd klammerte ich mich an ihn. „Weißt du wie peinlich das wäre, wenn ein Senju für mein Ende verantwortlich wäre?“, versuchte er zu witzeln. „Bitte Kaya, erlöse mich und fliehe. Du kannst es noch schaffen!“ Er holte ein Kunai aus meiner Tasche hervor und drückte es mir in die Hand. Zitternd legten sich meine Hände darum. Mein Atem ging stoßweise und die Tränen rannten unaufhaltsam meinem Gesicht hinab. Takeru schloss die Augen. „Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Ich bin so stolz auf meine kleine Schwester. Eine würdige Uchiha.“ Dann beendete ich sein Leiden. Hemmungslos schrie ich vor Schmerz auf. Kein Kunai der Welt könnte mir solch Leid zufügen, wie ich in diesem Moment verspürte. Kraftlos sackte ich auf seiner Brust zusammen und weinte ungehalten, wobei ich jegliches Zeitgefühl verlor. Irgendwann hörte ich ganz in der Nähe einen Ast knacken, was meinen Kopf hochschnellen ließ. Nicht all zu weit von meinem Standort entfernt konnte ich, verschwommen durch die Tränen, weitere Krieger des feindlichen Clans erkennen. In dieser Sekunde traf mich ein höllischer Schmerz in den Augen und die Welt um mich herum wurde schwarz. Die Heftigkeit des Schlages ließ mich rücklings umfallen und mit dem Kopf hart auf den Boden aufschlagen. Ich musste für wenige Sekunden weggetreten sein, denn plötzlich stand jemand neben mir uns zog mir etwas aus dem Gesicht, was den Schmerz noch weiter intensivierte. „Am einfachsten ist es, wenn ihr sie erst erblinden lasst, dann können sie ihr Sharingan nicht einsetzen“, ertönte eine rauchige Stimme irgendwo über mir und lachte auf. Ratlos versuchte ich etwas zu sehen, doch mich umgab nur Schwärze. Hatten sie mir wirklich das Augenlicht genommen? Als ich mein Gesicht in der Region abtastete, spürte ich nur etwas feuchtes an den Fingerkuppen. War das mein Blut? Panik drohte mich zu übermannen. Ich wurde am Kragen gepackt und auf die Beine gezogen. „Eigentlich schade um die Kleine, hübsch ist sie nämlich“, sagte die Stimme und gespieltes Bedauern war heraus zu hören. Noch immer war ich verwirrt und überfordert mit der Situation, als mich der nächste Schlaf traf. Etwas bohrte sich in meine rechte Seite, wodurch ich überrascht aufkeuchte. Schmerz durchflutete meinen Körper und nachdem das Etwas aus diesem wieder herausgezogen wurde, fühlte ich mein warmes Blut an mir herabfließen. Unerwartet wurde ich losgelassen und Tumult brach aus, wovon ich allerdings nicht viel mitbekam, denn ich versank in Bewusstlosigkeit ehe ich den Erdboden wieder berührte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)