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Nur einmal jedes Jahr 1

traditioneller Advent
von

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Ebenezer Scrooge und Euronen

Akt 1: Von Ebenezer Scrooge und Euronen
 

Puppyshipping Adventskalender Akt 1
 

Es war der erste Dezember, es war Freitag und Übermorgen wäre der erste Advent.

Wie in jedem Jahr war an diesem Tag alles ein wenig anders an ihrer Schule.

Seit dem Morgen stand ein geschmückter Tannenbaum in der Schulaula der mit unfassbar hässlich schimmernden roten Weihnachtskugeln gesegnet war, die zum Teil bereits zertrümmert auf dem Boden lagen.

An den Fensterscheiben klebten Weihnachtsmotive die sich an den Rändern ablösten und irgendein Idiot hatte ein riesiges Mistelzweig-Grafitti an die Schulmauer gesprüht, daneben ein dreckig grinsender Elch.

Schnee lag zwar nicht, doch eisige, trockene Kälte schlich durch die schlecht abgedichtete Fenster und Türen in die kargen Klassenräume.

In der Ferne schien bereits der Nebel zu lauern.

Und wie jeden Freitag vor dem ersten Advent, stand Tea Gardner vor der Klasse und hielt ihre alljährliche Ansprache.

Über Nächstenliebe, über gesellschaftliche Verantwortung, über Kinder die ohne Geld oder Eltern aufwachsen müssen, über kleine frierende Ärmchen und Beinchen und große Kinderaugen die gespannt und vollkommen umsonst auf ihren Santa Claus warten.

Über Kälte und Zusammenhalt- und am Ende ihres unfassbar fesselnden Monologs raschelte sie mit der Spardose in ihrer Hand, begann mit selbiger durch die Reihen zu gehen und Geld von den Anwesenden einzusammeln.

Frau Lehrerin gab brav auch selbst 20 Euro – bravo bravo – und wenn der Tag so weiterging würden sie alle vermutlich noch Händchen haltend kitschige Weihnachtslieder singen.
 

Da bereits vergangene Woche ein Flyer in der Klasse herumging, indem die Schüler dazu aufgerufen wurden Geld für die alljährliche Spende an das städtische Waisenhaus mitzubringen, hatte auch jeder brav etwas mit zu steuern. Selbst Joey Wheeler gab 5 Euro seines hart verdienten Geldes ab, was Tea stolz Nicken ließ.

Schließlich stand sie jedoch wie in jedem Jahr vor dem Klasseneisklotz Seto Kaiba, der als Antwort auf ihren erwartungsvollen Blick erst einmal nur eine Augenbraue hob.

„Kaiba? Wenn du dann vielleicht auch so nett wärst?“, erneut raschelte sie mit der zur Hälfte gefüllten Dose und reckte sie dem Firmenchef provokativ entgegen. Ihr Gesicht schien zuversichtlich ihr Gegenüber dieses einmal mit ihrem Monolog zum Spenden bewegt zu haben. Leider wurde sie enttäuscht.

Kaiba auf der anderen Seite des Tisches, behielt seine Arme verschränkt und grinste eines seiner abfälligsten Grinsen.

„Gardner~“, er begann langsam, sein Ton war belehrend „Du glaubst doch nicht allen Ernstes, das ich in diesem Jahr beseelt von den Geistern der Weihnacht aufgewacht bin, meine Meinung zu dieser Fas geändert habe und aus heiterem Himmel spenden werde. Das ist einfach lächerlich.“

„Was bitte ist daran lächerlich?“ Ein Stück weit lief ihr Gesicht rot an vor Empörung: „Jedes Jahr aufs Neue. Seto Kaiba, ich bin enttäuscht von dir!“ Sie verkündete das mit einer Inbrunst die Kaiba einen Momentlang breit grinsen ließ „Jeder gibt hier etwas und du sitzt einfach nur da auf deinem hohen Ross und tust so als würde ich dich bitten eine Niere zu spenden… Dabei tut es doch gerade dir nicht weh mal 15 oder 20 Euro abzugeben!“

„Ich bin kein Opfer deines künstlichen kleinen Gruppenzwangs. Ganz abgesehen davon, hätte ich längst nichts mehr was ich abgeben könnte, wenn ich mich immer selbst für anderer Leute Leid verantwortlich mache und versuche selbige aus ihren Situationen heraus zu kaufen.“

Erbost plusterte Tea sich auf. „Aber gerade du solltest doch verstehen wie es diesen Waisenkindern zu Weihnachten geht. Wo du doch selb-„ Weiter kam sie nicht, da Kaiba die Hände flach auf sein Pult schlug und sie direkt ansah.

„Müsste ich das, ja?“ Bedrohlich straffte er seine Schultern, dass er selbst im sitzen derart respekteinflößend wirken konnte, war geradezu bewundernswert.

Ich habe meine Situation selbstständig verbessert. Ich habe gekämpft um zu erreichen wer ich heute bin. Jeder Mensch ist letzten Endes allein dafür verantwortlich, aus seinen Karten das Beste herauszuholen, oder einfach aufzugeben. Das ist eine Lektion die gerade diese Kinder schon früh lernen müssen und die du ihnen verwehrst durch dein Betüdele. Sie brauchen dein schlechtes Gewissen und dein geheucheltes Verantwortungsgefühl nicht. Erst recht nicht an ‚Weihnachten‘ - was nebenbei gemerkt ein christliches Fest ist.

Tss… Was du hier betreibst, ist absolut kontraproduktiv und nichts weiter als ganz klassischer Ablasshandel, mehr nicht. So ein Humbug!“

Zum Gegenschlag ausholend atmete Tea tief ein, als Yugi sie unerwartet am Handgelenk griff und den Kopf schüttelte, als wolle er sagen °Lass den besser einfach°.
 

Die ermüdete Lehrerin hatte unterdessen schon vor einer ganzen Weile begonnen Aufgabenblätter zu verteilen. Womit hatte gerade sie nur eine solche Klasse verdient? Hatte sie sich nicht stets bemüht eine gute Pädagogin zu sein?

Sie fand gut wofür sich ihre Schülerin hier einsetzte, aber im Endeffekt führte es doch nur jedes Jahr aufs Neue zu ein und demselben Gespräch und zu ein und derselben Diskussion und dazu, das Seto Kaiba die weihnachtliche Stimmung für den Rest des Tages vertrieb.

Dennoch versuchte die Stellvertretende Klassensprecherin es jedes Jahr aufs Neue, in der Hoffnung, doch noch etwas zu erreichen.
 

Nachdem Tea einige Blicke mit Yugi ausgetauscht hatte, setzte sie sich mit einem letzten: „Du bist echt herzlos, Ebenezer Scrooge“ wieder auf ihren Platz und vermied es Kaiba auch nur eines Blickes zu würdigen.
 

Zur Freude ihrer Klassenlehrerin starteten sie nun endlich auch wieder mit dem Englischunterricht.
 

Das Joey Wheeler sich entgegen seines sonstigen Charakters aus diesem Streitgespräch mit Kaiba herausgehalten hatte schien Niemandem aufzufallen. Niemandem außer Kaiba selbst, der mit dem Blondschopf als Reaktion darauf einen schwer verständlichen Blick austauschte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Tiaiel
2021-05-03T20:17:01+00:00 03.05.2021 22:17
Huhu, da war ich doch mal neugierig. Beim Anfang musste ich bereits Schmunzeln, nagut es war ein kichern, erwischt ^^ ich mag ja Tea mal überhaupt nicht und dann ihr Monolog und der Versuch Kaiba zu überzeugen, der noch eine passende Antwort parat hatte ^^ ich mag es, wenn er seinen Standpunkt klar macht *__* außerdem mag ich Weihnachten und bin daher nicht drumrum gekommen die Geschichte zu lesen^^
Von:  lilac
2015-08-23T17:56:04+00:00 23.08.2015 19:56
Ich war erstmal irretiert .....hmm puppyshipping ....aber mit dem letzen satz ist man scjon etwas gespannt.
Schõn geschrieben.
Antwort von:  Quatschfeder
23.08.2015 20:06
Tja, so sollte ein korzes erstes Kapitel in diesem Fall auch sein :)
Von:  Jaelaki
2015-01-07T16:08:23+00:00 07.01.2015 17:08
Hallöchen!

Schöne Idee!
Mir sind kleinere Rechtschreibfehler aufgefallen und ein paar Kommata hast du vergessen.
Aber inhaltlich hast du die Charaktere echt gut getroffen. Was mir auch positiv aufgefallen ist: Tea hast du nicht als blöde Kuh dargestellt – wie es generell oft mal der Fall ist – sondern man kann beide Ansichten, also von Kaiba aus seiner Position heraus bzw. Teas aus ihrer, verstehen. Das finde ich super.
Was ebenfalls auffällt ist, dass Joey in diesem Kapitel keine Hauptrolle spielt, aber mit dem letzten Absatz weckst du natürlich die Neugier. Was geht bei ihm (im Kopf) vor? ; ) Interessant.

Gruß,
Jaelaki
Von:  Roxi_13
2014-12-01T14:57:47+00:00 01.12.2014 15:57
Deine Idee eine Geschichte zu Weihnachten zu schreiben finde ich klasse
Auch die Idee Seto Kaiba als Ebeneiser Scrootsch darzustellen finde ich klasse
Was mich allerdings verwundert ist das Joye nichts zum streit beigesteuert hat
Vielleicht wieder beim nächsten mal

Lg
Roxi_13
Antwort von:  Quatschfeder
02.12.2014 07:41
Die idee eine geschichte zu weihnachten zu schreiben kam leider nicht von mir, aber ich danke dir vielmals für die lieben worte. Das dritte und finale kapitel hängt seit gestern in der Freischaltung.

LG, Q-11
Antwort von:  Roxi_13
02.12.2014 18:51
Gut zu wissen
freu mich schon riessig darauf


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