Let's become a Ninja! von Vei-Chan (Kapitel 38 erneuert!) ================================================================================ Kapitel 4: Hatake Kakashi ------------------------- Am nächsten Morgen traf sich die ganze Klasse im üblichen Klassenraum, setzte sich auf ihre Plätze und lauschte Irukas Ausführungen. Shabon trug voller Stolz ihr Stirnband und auch Kurai präsentierte es motiviert an ihrer Stirn. »...Und hier also die Gruppen.« Sagte Iruka nach einer Ewigkeit. »Kazu Hanatome, Akiko Kanzaki und Samanosuke Toboaki bilden Gruppe eins.« Die Genannten sahen sich an. Kazu brabbelte irgendetwas von "Unfairness". Kurai grinste siegreich. Erstens war sie jetzt nicht mit diesem Trottel in einer Gruppe und zweitens konnte er Samanosuke und Akiko nicht leiden. Schadenfreude flutete Kurai und ihre Laune besserte sich. »Gruppe zwei: Lorrenor Sato, Shabon Umidame und Kurai Tsubasa!« Kurai schreckte auf. Shabon?! Nochmehr Freude durchströmte sie und sie sah zu Shabon, welche mit strahlenden Augen ihren Blick erwiderte. Kurais Augen fielen auf Lorrenor. Still und unbeweglich saß er an seiner Bank, die Hände gefalten. Er war ein großer, sportlicher Junge. Seine Haare waren Schwarz, ebenso wie seine Augen. >Meister Iruka ist wirklich ein unfassbarer Mensch.< Ging es durch Kurais Kopf, >...Normalerweise besteht ein Ninjateam aus zwei Jungen und einem Mädchen.< Nachdem die Gruppen eingeteilt worden waren, suchten Shabon und Kurai das Gespräch zu Iruka. »Meister Iruka... Danke.« Sagte Shabon höflich. »Gern geschehen.« Entgegnete der Lehrer sanft lächelnd. »Ich dachte mir, dass ich euch nicht auseinanderreißen sollte... Wobei Kurai ruhig den Stellenwert eines Jungen einnehmen kann. Immerhin hat sie Kyuubi.« Das war das erste Mal, dass Kurai etwas Positives bezüglich Kyuubi hörte. Glücklich nickte sie. »Ich werde mich anstrengen und ein guter Ninja werden.« »Nun gut.« Sagte Iruka-Sensei, »...Eure Gruppe wird um 14.00 Uhr in diesem Raum ihren neuen Meister treffen.« »Okay.« Meinte Shabon und sah Kurai an. »Iruka-Sensei...« Kurai ließ ihren Blick zu Iruka schweifen und sah in seine Augen, »Danke.« »Ich danke euch auch.« Entgegnete er, »Durch euch bin ich tolleranter geworden. Und ich habe noch einmal von Neuem begriffen, dass es nicht wichtig ist, wer jemand ist... Es ist wichtig, was hier drin ist.« Und mit diesen Worten fasste er sich aufs Herz. Shabon und Kurai verließen den Raum. Zwar nicht mehr als Schüler, sondern als Ninjas, aber für einen kurzen Moment war es doch so, als würden sie morgen wiederkommen. Als wäre das Alles noch nicht vorbei. Um genau 14.00 Uhr trafen sich Shabon und Kurai mit Lorrenor im für das Treffen vorgesehenen Raum. »Ähm... Hi...« Meinte Shabon etwas verlegen und kratzte sich am Kopf. Bis auf einen kurzen Blick ignorierte Lorrenor sie gänzlich. Er setzte sich gemächlich an eine der vorderen, leeren Schulbänke, faltete die Hände und wartete. Die beiden Mädchen beschlossen, stehen zu bleiben. Der neue Lehrmeister würde immerhin gleich dasein. Einige Sekunden der Stille verstrichen, aus welchen mehrere Minuten wurden, die nur durch das gleichmäßige Ticken der Uhr durchbrochen wurden. Kurai lehnte sich ans Lehrerpult und Shabon fand schließlich ihren Platz am Fensterbrett. Die Zeiger auf der Uhr wanderten unermüdlich weiter. Kurai hielt diese gesprächslose, peinliche Stille nach etwa fünfundvierzig Minuten nichtmehr aus und hatte das Bedürfnis, den Sekundenzeiger mit einem Kunai zu stoppen. Kurz nachdem Kurai diesen Gedankengang verworfen hatte, erklang Shabons Stimme. »Wo bleibt der Sensei?« »Keine Ahnung. Normalerweise müssten die pünktlich sein...« Entgegnete Kurai. Sie hatte sich bereits gewundert, wieso Shabon so lange schweigen konnte. Normalerweise redete sie gern wie ein Wasserfall... Wahrscheinlich schüchterte sie Lorrenors Anwesenheit ein. Innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten wurde Kurai wütend. Was bildete sich dieser neue Sensei - sei er nun männlich oder weiblich - eigentlich ein? Nach weiteren zweiundzwanzig Minuten (in denen sowohl Kurai, Shabon als auch Lorrenor ernsthaft darüber nachgedacht hatten, einfach nach Hause zu gehen) öffnete sich eine der Schiebetüren. Ein relativ großer, stattlicher gebauter Mann betrat den Raum und sah sich ein wenig... argwöhnisch um. Sein silbernes Haar war struppig und stand schräg von seinem Kopf ab, so als wäre er gerade aus einem Orkan gekommen. Kurai musste sich nicht dem Fenster zuwenden, um zu wissen, dass es draußen beinahe windstill war. Er trug sein Ninjastirnband schräg über dem linken Auge und zu allem Überfluss noch eine Art Tuch über dem Mund. Im Endeffekt hatte dies zur Folge, dass man einzig und allein sein rechtes Auge erkennen konnte. »Hallo.« Meinte der Mann, »Ich bin euer neuer Meister.« »Wunderbar.« Knirschte Shabon, »Und wie es aussieht, nicht gerade einer von der pünktlichen Sorte.« Der Sensei, welcher sich jetzt Shabon zuwandte, lächelte verlegen. »Das kommt nicht wieder vor; ich hatte noch etwas zutun...« Kurai erschrak leicht, als sie ein verächtliches Schnauben von Lorrenor hörte. Schließlich gingen die vier Ninjas nach draußen in die Sonne. »Jetzt stellt ihr euch vor. Der Junge zuerst.« Meinte der Älteste. Scheinbar hatte er mit Iruka gesprochen... Denn sonst hätte er sich gewundert, wieso er es mit zwei Mädchen und einem Jungen zutun hatte. »Lorrenor Sato.« Stellte Lorrenor sich knapp vor. »Ein Bisschen mehr, wenn ich bitten darf. Was du magst, was du hasst, deine Stärken, deine Schwächen...« »Meine Stärken sind der Kampf. Ich hasse Schwächlinge. Ich mag das Kämpfen und trainieren.« Des Senseis Auge zuckte leicht. »Du bist aus dem Sato-Clan...?« Lorrenor nickte. »Ja.« Kurai kannte Geschichten über diesen Clan. Er besaß das Sharingan - das Durchschauradauge - ein Bluterbe. Allzu viel konnte Kurai darüber nicht sagen, sie wusste nur, dass es eine unersetzliche Hilfe im Kampf war. Und das es sich in jedem Mitglied des Clans fortsetzte... Wie jedes andere Bluterbe eben auch. »Der Nächste...« Meinte der Sensei und sah Shabon an, welche zögerlich erzählte: »Ich bin Shabon Umidame. Ich mag Musik, deshalb spiele ich eine Flöte, ich mag Kurai und Sushi! Ich hasse Spießer und Leute, die Andere nach dem Aussehen beurteilen. Meine Stärken habe ich noch nicht entdeckt... Meine Schwäche ist, dass ich mich manchmal... nicht traue.« Der Silberhaarige nickte. »In Ordnung. Und jetzt du.« Sein Blick traf Kurais. »Ich bin Kurai Tsubasa...« Begann diese und spürte Freude, weil Shabon geäußert hatte, sie zu mögen, »Ich mag Shabon... Ich hasse meine alte Schulklasse und Leute, die sich einbilden, was Besseres zu sein. Meine Stärke ist Chakra, meine Schwäche ist, dass ich meistens ein Einzelgänger bin.« Der Sensei funkelte Kurai an. »Du bist also Kurai...« Wiederholte er. Kurai nickte fest. Sie wusste, was der Mann damit meinte. »Nun gut...« Fuhr dieser fort, »Mein Name ist Kakashi Hatake. Ich werde euch nicht sagen, was ich mag oder was ich hasse... Meine Stärken und Schwächen werdet ihr im Kampf erleben.« »Wie alt sind sie?« Rief Shabon schamlos. Hatake sah sie an, als hätte er diese Frage kommen sehen. »Sechsundzwanzig... Aber das steht nicht zur Debatte. Ihr wisst doch, wo der Gebetsstein steht?« Die drei Ninjaschüler nickten. »Gut.« Fuhr Kakashi-Sensei fort, »Morgen früh um fünf Uhr treffen wir uns auf der Lichtung, die dort in der Nähe liegt. Und frühstückt nicht. Ihr werdet sonst kotzen.« »Kotzen?!« Fragte Shabon und sah auf einmal irgendwie panisch aus. »Bluff...« Murmelte Kurai leise. »Ihr werdet morgen gegen mich kämpfen. Es ist eine Art zweite Prüfung... Schafft ihr es nicht, werdet ihr alle zurück in die Ninjaschule geschickt. Zehn Prozent der Schüler bestehen und werden tatsächlich Ninja...« »WAS?!« Riefen Kurai und Shabon aus einem Munde und Shabon fügte hinzu, »Wozu war dann die Bunshinprüfung?!« Hatake lachte auf. »Das war doch nur, um die herauszufischen, die noch nicht bereit sind. Das hier wird die richtige Prüfung. Seid pünktlich.« Er verschwand in einer Rauchwolke und überließ Kurai, Shabon und Lorrenor sichselbst. Diese saßen einige Sekunden lang etwas bedeppert da. Lorrenor war der Erste, der sich erhob. »Also dann.« Meinte er, »Bis morgen.« Er schlenderte davon und verschwand bald zwischen den Gebäuden Konohas. Etwas ratlos sahen Kurai und Shabon einander an. »Ich würde sagen, wir gehen auch nach Hause.« Meinte Kurai dann. »Okay.« Bestätigte ihr Gegenüber. Auf dem Weg unterhielten sie sich über die Prüfung. »Was meinst du... Stimmt das mit dieser Prüfung?« Fragte Shabon und sah besorgt aus. »Ich befürchte es.« Antwortete Kurai und ließ ihre Hände in den Taschen verschwinden. »Aber wie sollen wir das schaffen?! Wir sollen gegen ihn kämpfen, hat er gesagt. Er ist Jo-Nin!« »Ich weiß! Keine Ahnung, wie wir das schaffen sollen. Wir versuchen's einfach.« Shabon schwieg. Scheinbar hatte sie wirklich Angst. »Kopf hoch, Shabon. Wir kriegen das schon irgendwie hin.« Aufmunternd lächelte Kurai Shabon an und diese nickte nach einiger Zeit zögerlich. »Okay...« »Vergiss nicht deine Waffen.« Sagte Kurai noch, als sich der Weg der beiden gabelte, »Bis morgen!« »Bis morgen!« Am Abend warf Kurai ihren Rucksack aufs Bett und dachte nach. Gab es irgendwas, was sie mitnehmen musste? Eigentlich nicht. Kunais und Shurikens befanden sich normalerweise in den Beintaschen der Ninjas. Kurai hatte sich extra eine solche Tasche gekauft. Kurai löschte das Licht, sodass es ganz dunkel war, zündete eine Kerze an und legte ihr Stirnband auf ihren Nachttisch. Wieso erhielt man eines, wenn die eigentliche Prüfung noch gar nicht vorbei war? Wenn nur zehn Prozent wirklich Ninjas wurden, dann war das ein riesen Umstand. Irgendetwas stimmte da nicht. Kurai war sich nur noch nicht so sicher, was genau. Sie kickte den Rucksack vom Bett und er landete in der Ecke, in der er immer lag. In diesem Moment knarrte ihre Tür und Kurai erschrak. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)