Let's become a Ninja! von Vei-Chan (Kapitel 38 erneuert!) ================================================================================ Kapitel 49: "Lass mich raus..." ------------------------------- Shabon schüttelte den Kopf, Kurai suchte Shakus Blick. >>Mutig von dir, dass du hier auftauchst.<< Sagte dieser und lachte leicht, >>...Ich bin gespannt, ob mein neuer Plan, dich zu brechen, Erfolg haben wird.<< >>...Welcher Plan...?<< >>Ich werde deine Liebsten töten. Und das Schöne ist, dass du es mir richtig leicht machst...! Immerhin hast du alle versammelt und ich kann mir einen aussuchen!<< Kurai schluckte. Er hatte recht. >>>Das wirst du nicht schaffen.<< Mischte sich Lorrenor ein. >>Wir lassen uns nicht einfach töten.<< Sagte Zabuza. >>...Ob im Hintergrund oder nicht.<< Fügte Shabon hinzu. >>Wir können mehr, als du denkst. Du unterschätzt uns, dies könnte dein Verhängnis sein.<< Schloss Kakashi. Scheinbar provozierte dies Shaku zunehmend. >>...Ihr kommt euch sehr stark vor, nichtwar, ihr Maden?<< Lachte er hämisch, >>...Von mir aus könnten hunderte von euch gegen mich antreten; ihr würdet nicht mehr ausrichten als ein Schwarm Fliegen...<< Der Schlagabtausch ging weiter. Aber Shaku dachte nicht daran, es lange auszukosten, denn tief in seinem Innern spürte er, dass Kyubi durchaus eine große Gefahr für ihn darstellte. Er musste schnell handeln; andererseits wollte er sie auch quälen. Immerhin sollte Kyubi ihm gehören und niemandem sonst. "Er kriegt uns nicht..." Hörte Kurai Kyubis Stimme tief in ihrem Kopf. "Niemals." >>Nein...<< Sagte Kurai laut, >>...niemals...<< Sie stieß sich ab und ohne zu zögern folgten Zabuza, Lorrenor und Kakashi ihr auf dem Sprung. Auch Shabon kam nach kurzem Überlegen nach. Alle gemeinsam gingen auf Shaku los, stießen, schlugen und traten nach ihm, zückten Waffen. Blut spritzte, Grashalme knickten ab, Vögel und Hasen ergriffen schlagartig die Flucht. Die alte Ruine vibrierte und Steine brachen ab; kamen laut auf dem Boden auf. Der Wind legte sich, die Sonne ging unter. Shaku stand den anderen gegenüber. Leicht gebeugt wischte er sich Blut vom Mund, spuckte auch welches, aber sonst schien er unverletzt. Zabuza verschränkte die Arme. Shabon schluckte schwer, Kakashi hatte sein Sharingan entblößt, Lorrenor umfasste pressend ein Kunai, sodass sein Handknöchel weiß hervortrat. Kurai hielt sich den blutenden Arm. Er war steinhart. Shaku war ein zähes, altes Stück Fleisch, welches nichtmal mit einem Messer zu zerreißen war. >>Wir müssen taktisch vorgehen.<< Sagte Kakashi-Sensei, >>...sonst schaffen wir es nicht.<< Alle nickten. So und nicht anders. "Kurai, lass mich raus...!" Rief Kyubi eindringlich. >Nein! Ich liefere dich ihm bestimmt nicht aus.< "Ich werde ihn besiegen!" >Nein! Solange es nicht nötig ist, lasse ich dich nicht raus!< "Du bist dumm, Kurai! Lass mich kämpfen bevor jemand zu schaden kommt! Bitte!" >...< Kurai sagte nichtsmehr. Sie wartete. Sie wartete darauf, dass sie jenes spürte. Das sie dieses Gefühl bemerkte... Das Gefühl, was sie durchströmt hatte, als Kyubi das erste Mal erwachte. Dies hatte ihr Leben verändert und dies würde es wieder ändern. Wenn es denn kam. Denn nur mit diesem Gefühl konnte Kurai ihre wahre Kraft entfalten. >>Das wird mir langsam zu langweilig...<< Sagte Shaku belustigt, seine Furcht hatte er fast vollständig verloren, da sich Kyubi ja sowieso nicht zu zeigen schien. Ja... Erst alle töten und dann Kurai beherrschen... Das war sein Ziel. Und wenn nötig, würde er für dieses sterben. >>Ich mache euch euer Ableben leichter.<< Beschloss Shaku diabolisch grinsend und schmiss eine Schriftrolle, die sich sogleich in Rauch auflöste. Shaku formte Fingerzeichen; Hund, Hase, Hahn, Schlange, Drache... Er wiederholte diesen Vorgang; immer und immer wieder setzten sich seine Finger zu einem bekannten Symbol zusammen, bis die Erde zu beben begann und schließlich aufriss. Große, grüne und dicke Ranken schlängelten sich wie Peitschen hervor und umklammerten Kurais Körper. Diese schrie schrill auf, als sie mit Wucht in den Boden gerissen wurde und Sekunden später direkt neben Shaku wieder hervorbrach; noch immer von Ranken gefesselt. Sie hatte sich noch nichteinmal wehren können, da das Streitgespräch mit Kyubi sie abgelenkt hatte. >>Was willst du von ihr?!<< Zischten Zabuza und Kakashi wütend im Chor. >>Was ich will...? Was will ich wohl...? Mein Füchschen will ich...<< Shaku hob seine Hand und strich Kurai sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie schnappte sofort nach seinem Finger, aber er war schneller. Nun legte er seine Hand auf ihren Bauch. Sie spürte durch das Shirt zwar seine Haut nicht, aber die wiederliche Umrisse, welches bereits genügte, sodass sie sich vor Grauen schüttelte. Kakashis Augen sprachen Bände und waren voller Schock und Wut zum ersten Mal ganz offen, ohne müden Blick. Zabuza ballte eine Hand zur Faust. Shaku führte sein Werk fort. Langsam schob er Kurais T-Shirt hoch bis unter die Brust und umspielte ihren Bauchnabel. Sie kniff die Augen zusammen und schüttelte sich weiter, um seine ekelhafte Haut nichtmehr spüren zu müssen. Wie sehr sehnte sie sich jetzt an Kakashis Fingern. Sie wollte ihn, nur ihn und nicht diesen Dreckskerl. >>Ich hasse dich.<< Sprach Kurai und ihr Gesicht war nicht zu sehen. Shaku berührte sie weiter und schien Genugtuung zu empfinden. >>Du bist wiederlich.<< Kurai hob den Kopf und Tränen standen in ihren Augen. Die Scham, dies über sich ergehen lassen zu müssen, war erdrückend. Und genau das genügte, um in den Köpfen von Kakashi und Zabuza einen Schalter umzulegend. Beide rannten gleichzeitig los, Zabuza stieß Kakashi in die Brust, sodass dieser auf dem Boden landete und erstmal sitzen blieb. Momochi. Er würde seine Schwester retten und niemand anders. Shaku grinste und nahm endlich die Hand von dem Fuchsmädchen. Stattdessen erwartete er voller bestialischer Freude Zabuza, welcher ihn von Wut geblendet angriff und auf ihn einschlug. Er war stark. Einige Treffer trafen und taten richtig weh, wie Shaku feststellen musste. >Diese Ranken müssen weg...< Überlegte Zabuza und zückte ein Kunai. Er würde sie einfach durchschneiden. Mit einer so einfachen Kunst konnte Shaku nicht gewinnen. Zabuza stand gerade direkt vor Kurai - den Abgrund im Rücken - als Shaku lauthals anfing wahnsinnig zu lachen. Es dauerte lange, bis er endlich damit aufhörte, dann sah er zu Momochi: >>Falle.<< In diesem Moment riss ein weiteres Mal der Boden auf und nochmehr Ranken schossen hervor, packten Zabuza und schnürten ihm die Kehle zu. Dieser keuchte heiser auf und wurde nun in die Luft gehoben, sodass sein Gesicht direkt vor dem von Kurai war und sie sein Leiden mit ansehen musste. In Zabuzas Augen lag ein merkwürdiger Ausdruck. Er schien zu wissen, was passieren würde. Aber wie konnte er? >>Und es war doch eine Falle.<< Sagte er leise, weil die Ranken seinen Hals locker gelassen hatten. >>Zabuza...<< Erwiederte Kurai, >>...es sind doch nur Ranken...<< >>Es ist Ninjutsu.<< Entgegnete Shaku eindringlich und in diesem Moment fuhr durch Zabuzas Körper ein Stromstroß, welcher ihn aufschreien ließ. >>Lass ihn runter! Du willst doch mich!<< >>Wie mutig...<< Grinste Shaku, >>...aber weil du mein Füchschen bist, werde ich dir den Gefallen tun.<< Die Ranken hoben Zabuza ein Stück. Seins und Kurais Gesicht waren nun dicht voreinander. Kakashi rannte los und griff Shaku an, aber dieser rammte ihm brutal ein Kunai in den Bauch und schlug ihn zurück. Kurai wollte schreien und weinen, aber momentan konnte sie keines von beiden. Erstickt rief sie nach Kakashi, welcher sich blutend wieder aufrappelte. Zabuzas Augen schauten in ihre und er kam ihr wieder etwas näher; diesesmal aber aus eigener Kraft. Seine so fremden Augen schauten sie durchdringend an. >>Ich wollte bei dir sein.<< Sagte Zabuza und lächelte nun ganz leicht. >>Ich wollte dich beschützen. Wäre dies alles nur nie passiert.<< >>Sag nicht so'n Scheiß!<< Rief Kurai aus und spürte abermals einen Tränendrang, dem sie allerdings nicht nachgab. >>Tut mir leid, Kurai-Chan...<< Seine Augen hellten sich auf, er wurde von den Ranken wie in Zeitlupe nach hinten gezogen. In diesen Sekunden konnte sie all die Schmerzen und all die Qualen in seinem Blicke sehen. Jede Erinnerung an sie schmerzte ihn und er bereute seine Vergangenheit mehr, als er irgendetwas hätte bereuen können. Und sie sah noch etwas. Seine Augen. Sie waren den ihren so ähnlich. Sie Farbe war anders, wohlwar, aber Form, Wimpernlänge und Ausdruck stimmten genau überein. Sie waren eins. Sie waren Bruder und Schwester. Und Kurai weinte doch. Endlich hatte sie das, was sie sosehr verbannt mit eigenen Augen sehen können. Aber es war zu spät. Zu spät, um etwas rückgängig zu machen. Es ware vorbei. Und Kurai wusste das. Die Ranken spannten sich nach hinten, genau über den Abgrund. Mit einer simplen Bewegung ließ Shaku sie abreißen. Immernoch gefesselt fiel Zabuza ohne einen Laut in die Tiefe. Es dauerte Sekunden, bis er nichtmehr zu sehen - in der unendlich tiefen und ebenso schwarzen Schlucht verschwunden war. Kurai wollte die Augen verschließen. Aber es klappte nicht, starr war ihr Blick auf die Stelle gehäftet, an der die Ranken abgerissen waren, an der sie seine ihr so identischen Augen nocheinmal hatte sehen können. "Tut mir leid, Kurai-Chan..." Sein Satz klang ihr in den Ohren. Kakashi schrie unter den Schmerzen, die er von Shaku in dieser Sekunde erneut zugefügt bekam. Wie Hintergrundmusik nahm sie es war, verstand auch was passierte, konnte dennoch nicht reagieren. "Tut mir leid, Kurai-Chan..." "Tut mir leid, Kurai-Chan..." "Tut mir leid, Kurai-Chan..." >Zabuza...< "Tut mir leid, Kurai-Chan..." >...< "Tut mir leid, Kurai-Chan..." >>ZABUZA!<< Brüllte Kurai aus vollem Halse, denn erst jetzt ließ der Schock nach und ihre Kehle befeuchtete sich wieder. >>ZABUZA! NEIN!<< Jetzt kam es. Jetzt war es da, und nicht langsam, sondern mit einem Ruck schoss ein brennendes Gefühl in Kurai hoch und ließ ihren kompletten Körper zusammenkrampfen. Aber sie empfand keinen Schmerz, nein, sie konnte gar keinen Schmerz empfinden, denn das Fuchsmädchen war zu wütend um sich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren. Ihr Gehirn hatte völlig abgeschaltet, nur noch Kyubis Sinne beherrschten die Bewegung ihres Körpers. >>Das... wirst... du... BÜßEN!!<< Kreischte sie und wand sich, ihr Körper schien aufzuplatzen, Kyubi wollte mit aller Kraft heraus, und jetzt hielt sie es nicht mehr zurück... Nein... "Tut mir leid, Kurai-Chan..." Die Ranken rissen, als seien sie nur aus Papier gewesen und die Jutsu löste sich auf. Erschrocken fuhr Shaku in die Höhe. Hatte er jetzt doch übertrieben? Kurai landete auf allen Vieren und rundem Rücken auf dem Boden vor ihren Freunden. Sie war nur noch ein willenloser Sklave ihrer Wut, die sie fast zerfraß, obwohl sie Zabuzas Tod noch nicht mal richtig realisiert hatte. >>Kurai! Komm zu dir!<< Schrieen Kakashi, Lorrenor und Shabon auf sie ein, aber Kurai stand da nicht mehr. Blutrote Chakra wurde sichtbar, eine schmale, feuerrote Flamme schlängelte sich rings um das Mädchen, ihre Fuchsstriche waren nun fast Kerben, die Fingernägel wurden ein ganzes Stück länger, Kurais Pupillen schmal... Überhaupt der ganze Körper, besonders die Hände, wuchsen. >>Kurai...<< Flüsterte Shabon. Diese schien es genau gehört zu haben, ihre jetzt viel spitzeren Ohren bewegten sich kurz und sie schaute zu ihrer Freundin; welche zusammenzuckte, als sie Kurais blutunterlaufene und sowieso roten Augen sah. Ein röchelndes, leises Knurren entrang sich dem leicht geöffneten Mund, aus dem die scharfen, ebenfalls länger und spitzer gewordenen Eckzähne stachen. Kurai kauerte sich auf dem Boden - ja rollte sich fast - zusammen. Kurze Zeit der Stille verging, und anschließend schoss ein riesenhafter, blutroter Ball aus ihrem Körper, welcher sie vollkommen einhüllte, und ein echohafter Schrei gellte durch die Umgebung. Selbst Meister Kakashi stand starr wie gelähmt auf einem Fleck und war nicht mal dazu in der Lage, zu blinzeln. Und sogar Lorrenor, der sonst nie eine Mimik verzog, stand der Mund offen, und er konnte sich kaum beherrschen nicht davonzulaufen. Kurais Gesicht, ihre Augen, diese... Chakra... Mit einem Ende des Schreis und einem lauten Knall entlud sich der Energieball. Shabon klammerte sich an ihrer Flöte fest, obwohl fraglich war, wer von beiden fast wegflog. Shaku hatte ihre Augen weit aufgerissen und schien nicht fassen zu können, was für ein Ausmaß Kurais Wut genommen hatte. Die dünne Flamme schlängelte sich wieder um Kurai, ließ aber freie Sicht auf sie und schnitt Kerben in den Boden, aus denen das Feuer sprießte. Jetzt verheilten alle Wunden des Fuchsmädchens, wenn das auch nicht mehr die richtige Bezeichnung für sie ist, die Kratzer und ihre Armwunde verschwanden mit einem Aufdampfen und ihre Augen fixierten Shaku und verengten sich gleichzeitig so stark, dass ein normaler Mensch schon nichts mehr hätte sehen können. Die schmale Pupille bewegte sich keinen Millimeter, zuckte aber wie in Höllenschmerzen. Und nun hatte Kurai einen Schatten über den Augen, der fast genauso aussah wie der, den Kyubi um die Seinen trug. Sein feuerroter Kopf baute sich über ihr auf. >>Das ist nicht mehr Kurai...<< Presste Shabon heraus. >>Aber auch kein Fuchsungeheuer...<< Sagte Kakashi verbittert. >>Das ist eine Mutation!<< Brüllte Shaku aufgebracht und bekam es jetzt tatsächlich mit der Angst zu tun, zückte seine Nadellanzetten und da schoss sein Gegenüber auch schon auf ihn los, begleitet von einer Art rötlichen Druckwelle, die allerdings pure Energie darstellte, welche aus Kyubis Kopf entstanden war. Er hatte übertrieben. Dies hätte nie passieren dürfen! Er wollte sie haben, sie besitzen, er begehrte sie, wollte ihre Chakra nutzen und ihren Körper haben... Und nun bewegte er sich rasch vorwärts um zu fliehen. Erstmal weg, einen kleinen Erfolg hatte er ja bereits erreicht- Momochis Tod. Auf vier Beinen raste Kurai nun zielstrebig, ohne ihre Freunde eines Blickes zu würdigen, auf Shaku zu, welcher sofort seine Lanzetten warf. Sie trafen auch, steckten tief durch die Kleidung hindurch in der Haut des Fuchsmädchens, aber mit einer weiteren Energiedruckwelle flogen sie weg und landeten hilflos auf dem Boden, als wären es nur Spielzeuge die jemand bei Seite getreten hatte. Kurais messerscharfe Zähne erhaschten Shakus Arm und zogen ihn zu sich ran. >>Nein!<< Rief dieser und versuchte vergeblich, sich aus dem Schraubstockgriff zu befreien. Die andere Hand Kurais packte nun brutal nach Shakus zweitem Arm, die Zähne ließen von dem Ersten ab. Ätzender Speichel hatte sich auf ihnen gesammelt, tropfte zu Boden und brannte kleine Löcher hinein. >>Hilfe! Dieses Monstrum, es...!<< Der Arm, den Kurai mit ihrer Hand umklammert hielt, begann leicht zu rauchen. Shaku schrie, zappelte und bewegte sich so stark er konnte, und irgendwann ließ Kurai ihn los, absichtlich wie es schien. Genau dort, wo ihre Finger sich befunden hatten, waren nun Brandflecke, durchgehend und sich dem Muster von Kurais Fingern zusammensetzend. >>Oh Gott...!<< Sprach Lorrenor nun, mit einem Ausdruck puren Entsetzens im Gesicht, wie man ihn bei ihm noch nie gesehen hatte. >>Sie wird ihn umbringen. Und nicht schnell...<< Meinte Kakashi, seine Augen nicht von Kurai abwendend. >>Haa...<< Keuchte Kurai, keinesfalls erschöpft, obwohl es bei Shaku im Gegenteil der Fall zu sein schien, er pustete, aber wahrscheinlich nur voller Angst. Ein wahres Ungeheuer stand vor ihm. Er wollte nach hinten wegspringen, und als sich seine Füße vom Boden erhoben hatten, und er rückwärts durch die Luft sprang, machte Kurai eine blitzschnelle Armbewegung und da öffneten sich seine Augen weit. Mit einem dumpfen Geräusch landete er auf dem Boden, sekundengleich riss sein Oberteil und auf seiner Haut befanden sich vier blutende, tiefe Kratzer. Kurais Fingernägel, mit denen sie nach ihm geschlagen hatte, kurz bevor er losgesprungen war. Wütend packte er das zerrissene Stück Stoff und feuerte es zu Boden. Kurais Blutsucht schien noch immer nicht befriedigt, ein weiteres Mal raste sie auf ihn zu, diesesmal war es, als ob eine Ewigkeit verging, besonders, als sich Shaku und Kurai in die Augen schauten. Ihre Hand, mit den so scharfen Fingernägeln versehen, drückte auf seinen Hals und Shaku so zu Boden. Leicht zitternd lag er nun dort, packte an seinen Gürtel und wartete ab. Kurai hob ihre andere Hand. Die Finger sowie die Nägel auf ihn gerichtet, fertig zum Zustechen, aber da löste Shaku ein Kunai von seinem Gürtel und stach Kurai damit genau ins Herz. Sie sprang zurück und schüttelte sich knurrend. Es blutete stark. Shaku setzte sich fast aufrecht an die Wand der Ruine und begann dämonisch zu lachen. >>Genau dein Herz... Das überstehst du nicht du mutiertes Monster...<< Das Kunai landete auf dem Boden. Blut tropfte hinterher. Shakus Augen weiteten sich. Kurais, die bis jetzt durch ihre Haare verdeckt waren, kamen zum Vorschein. Sie hatten sich nicht verändert, nur brannte nun ein bisher ungesehenes Feuer in ihnen, voll mit Zorn und endlosem Hass. Zwar war ihr Shirt voller Blut, doch konnte Shaku erkennen, dass die Wunde bereits wieder verheilt war. Ein kleiner Kratzer war noch vorhanden, mehr nicht. Sie setzte die Hand vor, tat also vierbeinig einen kleinen Schritt. Wieder versuchte Shaku zu fliehen, aber dieses Mal kam er nicht weit. >>Los, jetzt oder nie, dieses Untier muss sterben!<< Wies Kakashi seine Leute an. Und diese verstanden. Shabon und Lorrenor sprangen in die Luft und warfen mit all der Kraft, die sie aufbringen konnten, jeweils ein Shuriken nach Shaku. Sie sausten zischend an Kurai vorbei und durchbohrten die Haut von Shakus Armen kurz über dem Knochen, fesselten ihn eine kurze Weile an die brüchige Ruinenwand. Kakashi formte Fingerzeichen. >>Sharingan!<< Die grünen, dicken Ranken brachen aus dem Boden und fesselten Shaku nun endgültig. Shabon öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Lorrenor schnitt ihr mit der Antwort das Wort ab. >>Es ist Shakus Jutsu. Die Schriftrolle war nur für den Rauch zuständig.<< Kurai trat auf ihn zu. Ihre rechte Hand stellte sich auf seinen Oberschenkel, sodass er ihren kochend heißen Atem auf seinem Gesicht spüren konnte. Sie hob nun die linke Hand, die >Krallen< gespreizt und mit einem so gnadenlosen Zähnefletschen im Gesicht. Ihre Nägel schossen auf sein Herz zu. Kakashi, Lorrenor und Shabon betrachteten das Specktakel starr und steif. Shakus eisblaue Augen weiteten sich, er sah seinen Tod auf sich zukommen, all seine von ihm als gut empfundenen Schandtaten zogen in Windeseile an ihm vorbei, an Kurais Gesicht sah er Kyubis Schnauze durchflimmern, und das Selbe bei ihrer Hand, die transparent nach Kyubis Pfote aussah. Mit den selben scharfen Krallen. Kurai schlug mit voller Kraft zu, ihre Augen fixierten ihn noch einmal, bis sie endlich traf. Voll ins Herz. Ihre Krallen berührten die Ruinenwand. Ein Schrei gellte durch die Umgebung und erfüllte sie gleichzeitig mit einem Blutgeruch. Dann herrschte vollkommende Stille. Unsanft riss Kurai ihre Hand aus Shakus leblosem Körper. Blut lief aus dessen Mund, und die tiefe, große Wunde in seiner Brust war unverkennbar. Der Schatten Kyubis verschwand nun, nachdem er Kurais Truppe noch einmal scharf angeschaut hatte. Kurais Körper wurde zunehmend wieder normal, dabei rauchte er leicht. Die Energie verschwand, die Zähne, sie schrumpfte wieder etwas und so weiter. Dann fiel sie um. Wieder verging kurze Zeit der Stille, bis Kakashi, Lorrenor und Shabon zu ihr rannten. Meister Hatake nahm sie noch. Sobald zuckte Kurai und schaute auf. Ihre Augen waren wieder die schönen Blauen von früher. Und sogleich erhob sich die junge Frau, stapfte erschöpft einpaar Schritte und sackte dann auf den Knien zusammen, sich mit den Händen auf den Boden aufstützend. >>Wir... Wir haben es geschafft, Kurai... Alles... wird gut...-<< Begann Shabon, wurde dennoch von ihrer Freundin unterbrochen. >>Gar nichts ist gut!<< Jetzt hörte man erst an Kurais zitternder Stimme, dass sie den Tränen nahe war. Lorrenor, Kakashi und Shabon liefen auf sie zu, und schon sahen sie, wie die glasklaren, dicken Tränen an ihren Wangen entlang rollten und zu Boden tropften. >>Kurai...<< Wollte Lorrenor fragen, und auch ihn ließ diese nicht zu Wort kommen. >>Es ist alles aus... Warum musste es so enden!? Jetzt bin ich ganz allein, mein Bruder... er ist auch tot, jetzt hab ich niemanden aus meiner Familie mehr... Wieso konnte ich ihn nicht beschützen?!<< Kurai schlug mit den Fäusten auf den Boden ein. Grashalme flogen durch die Luft, aber keiner der Hatakegruppe konnte etwas sagen. Kurai hatte vollkommen recht. Wieso musste die Wahrheit so wehtun...? >>Verdammt, verdammt!<< Die Abendsonne, in gleißendes Orange getaucht, beleuchtete das Fuchsmädchen und zog seinen Schatten lang. Irgendwann hörten die Fäuste auf, auf den Boden zu trommeln, es hatte keinen Sinn, Kurais Kraft war verbraucht, und so blieb sie auf dem Boden und erlag ihren Tränen, die sie irgendwann so bedrängten, dass sie sie einfach herausließ und in einem Tränenkrampf endete. >>...I-Ich habe k-keine Fam-milie mehr... Der L-Letzte ist g-g-gestorben und d-das i-i-ist n-nur me-ine Schuld... Alle sterben n-n-nur durch m-mich, w-wann ha-a-at das e-e-endlich e-ein E-Ende?!<< Stille herrschte. Shabon wollte auf Kurai zugehen, aber Kakashi hielt sie zurück. >>Und... was ist mit mir?<< Fragte plötzlich eine raue Stimme, die so klang, als würde sie sich selbst drillen sanft zu klingen. Lorrenors, Kakashis, Shabons und Kurai Augen weiteten sich gleichzeitig, und ebenso schauten alle auf. Zabuza stand mit dem Rücken an eine Ruinenwand gelehnt im Licht der Sonne. Seine Haare wehten leicht im warmen Wind, seine Kleidung war etwas schmutzig und sein Körper von Kratzern gezeichnet. Getrocknetes Blut klebte an seinem Mund und ein Ärmel war abgerissen, eine noch immer blutende Schmarre am Oberarm. Aber er war wohlauf. Kurai traute ihren Augen nicht. Zabuza ließ von der Wand ab und kam näher. Er stand jetzt - wenn auch einpaar Schritte entfernt - seiner Schwester gegenüber. >>Zabuza... Du...<< Presste diese heraus, aber die Worte blieben ihr im Halse stecken. >>Ich? Natürlich habe ich überlebt... Da unten war ein Fluss und mein Wasserdrachendämon hat mich gerettet...<< Stille herrschte kurz, wie so oft in den letzten Minuten. Aber wirklich nur ganz kurz, vielleicht einpaar Sekunden, wenn überhaupt. Dann sprang Kurai leicht hoch, die ersten Schritte tat sie auf vier Beinen, aber dann richtete sie sich auf, rannte auf Zabuza zu und umarmte - ja sprang ihn derart an, dass er den Halt verlor und auf dem Hosenboden landete. >>Zabuza...! Ich hatte gedacht... ich... ich hatte gedacht....<< Sie hielt ihn sehr fest, und jetzt liefen wieder die Tränen an ihren Wangen entlang. Unbeholfen und leicht zittrig legte Zabuza die Arme um seine Schwester, eigentlich selbst nicht wissend warum, nur einem Instinkt - wie er es nicht wahrhaben wollte, seinem Herzen - folgend. Kakashi, Shabon und Lorrenor lächelten sich zu. Der Kampf war vorbei. Shaku war geschlagen. Besiegt. Und in diesem Moment war die Stille unbezahlbar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)