Broken Soul von Silwyna ================================================================================ Kapitel 7: Überredungskünste erforderlich ----------------------------------------- Kapitel 7 – Überredungskünste erforderlich     Mehr als zwei Wochen waren seit dem Einkauf-Vorfall vergangen. Loki gestand es sich nicht gern ein, aber… er hatte sich etwas an das Leben als normaler Mensch gewöhnt. Sehr zu seinem Missfallen empfand er diese Routine in gewisser Art als beruhigend. Zugegeben, die Anwesenheit der Avengers war ihm noch immer unangenehm, doch er hatte durchaus auch positive Erfahrungen in diesem Haus gemacht. Gerade war er damit beschäftigt eine Tasse Tee zu machen, um sich dann wieder in die Bibliothek zurückzuziehen. Dort traf man Loki in letzter Zeit oft an. Es hatte sich quasi zu seinem Rückzugsort in diesem Haus entwickelt. „Guten Morgen!“, rief Darcy fröhlich in die Küche, wieder nur in Schlafsachen gekleidet. Seit der Sache mit Loki, vor zwei Wochen, trug sie jedoch mehr als nur ein T-Shirt. Sie hatte erwartet, dass sich die Avengers hier aufhalten würden, aber als sie bemerkte dass sie mit Loki allein war, verstummte die Studentin. Sie machte sich eine Tasse Kaffee und verschwand nahezu fluchtartig wieder. Loki stand da und runzelte die Stirn. Darcy verhielt sich schon eine ganze Weile so seltsam, genau genommen seit dem er mit ihr Einkaufen gewesen war. Sie hatten kaum miteinander gesprochen und es schien, als würde Darcy bewusst seine Gesellschaft meiden. Ein klingelndes Geräusch verriet ihm, dass sein Tee fertig war und riss ihn aus seinen Gedanken. „Frauen!“, murmelte er frustriert und machte sich auf den Weg nach oben, wo er fast mit Jane und Thor zusammenstieß. „Oh… entschuldigt, ich war geistig nicht ganz anwesend!“, meinte er und ging weiter. Keine drei Schritte weiter blieb er wie angewurzelt stehen. >Habe ich mich gerade allen Ernstes… entschuldigt?<  Thor und Jane waren ebenso verwirrt über diese Tatsache und diskutierten darüber bei einem gemeinsamen Frühstück. „Ich glaub’s ja nicht! Hast du das gesehen? … Ich glaube dein Plan geht langsam auf“, flüsterte Jane grinsend. „Hm… wir sollten uns nicht zu früh freuen!“, meinte Thor mit dem Mund voller Müsli. Seine Freundin sah ihn verwirrt an. „Wie meinst du das?“ „Vielleicht will er, dass wir genau das glauben!“ „Oder er wollte bloß höflich sein?“, schlug Jane als Alternative vor. „Ja, das kann auch sein. Loki hielt schon immer viel von guten Manieren…bis auf… naja seine Schnapsideen in den letzten Jahren!“ „Von den Manieren könnte sich jemand mal eine Scheibe abschneiden!“, schallte es durch den Raum. Tony Stark war eben in die Küche gekommen. Thor verzog das Gesicht, als ihm klar wurde, dass dies eine Anspielung auf sein „Mit-vollem-Mund-Reden“ war. „So ihr Süßen…“, setzte Tony an. „…ich hab mich vorhin etwas mit den Anderen kurzgeschlossen.“ Clint kam dazu und grinste. Er wusste worauf da angesprochen werden sollte. „Was gibt es?“, wollte Jane wissen, während der Rest der Avengers eintrudelte. „Schön dass du fragst Liebes! Wir wollten es anfangs ja gar nicht glauben, dass Thor Loki mit einem Leben auf der Erde helfen will, geschweige denn dass es funktioniert, aber… scheinbar tut es das ein wenig. Sooo unangenehm ist Lokis Anwesenheit nicht, wenn er nicht den Psycho markiert. Wir dachten aber, wenn du ihm wirklich helfen willst, sollten wir Loki etwas aus seinem Schneckenhaus holen, er verkriecht sich ja nur noch in der Bibliothek.“, Tony machte eine kurze Pause in der Thors Ungeduld zum Vorschein kam: „Worauf willst du hinaus?“ „Da unser lieber Clint hier“, er klopfte den Angesprochenen freundschaftlich auf die Schulter. „nächsten Samstag 30 Jahre alt wird –ich weiß für dich ist das verdammt wenig-, jedenfalls dachte ich wir feiern seinen Geburtstag. Vielleicht lockert unser Ziegenköpfchen dann auch mal etwas auf. Darum machen wir ein Barbecue und ich werd sogar meine berühmten Iron Man-Burger machen!“ „Was ist ein Barbecue?“ „Eine Grillparty, man grillt über dem Feuer und genießt das schöne Wetter draußen!“, erklärte Jane und nahm ihrem Freund die leere Müslischüssel ab. „Oh,… das klingt gut! Ich weiß zwar nicht, was Loki dazu sagen wird, er war nie der Partygänger in Asgard, aber wir kriegen das schon hin. Ihr habt es ja gesehen, er versteckt sich förmlich in den Seiten der Bücher!“ Natasha kicherte ein wenig bei dem letzten Kommentar. Sie hatte da so eine Ahnung, ebenso wie Jane. Es hatte etwas mit Darcy zu tun. Seit dem Tag, an dem Darcy zutiefst verunsichert von dem Einkaufen zurückkehrte, hatte sie Loki gemieden und es war offensichtlich, dass Loki dies nicht sehr freudig stimmte. Vielleicht war eine Grillparty genau das Richtige! Jane blickte fragend in die Runde. „Und wer bringt das unserem Ehrengast bei?“ >Und vor allem, wer überredet Darcy mit zu machen?<, fügte sie ihn Gedanken hinzu. „Ich rede mit Loki!“, meinte Thor schnell und ging los, um seinen Bruder die „erfreuliche“ Neuigkeit mitzuteilen. Er fand ihn, wie erwartet in Tonys Bibliothek, in seinem Lieblingssessel sitzend und mal wieder in ein Buch vertieft. So vertieft, dass er Thor’s Anwesenheit erst mitbekam, als dieser in direkt ansprach. „Tony hatte eine Idee, die ich dir mitteilen sollte.“ Loki sah von seiner Lektüre hoch, ein Buch dessen Handlung im alten Ägypten spielte, und sah Thor abwartend an. Dieser setzte sich auf die Couch gegenüber. „Nun ja…wir haben alle festgestellt dass du dich hier eingewöhnt zu haben scheinst und du planst offenbar auch nicht alle umzubringen und…“ „Was lässt dich da so sicher sein?“, unterbrach Loki ihn mit einem betont gehässigen Grinsen. „JARVIS hat ein Auge auf dich und das den ganzen Tag lang. Du weißt schon… diese Computerstimme von Tony. Auf jeden Fall,… würdest du etwas Derartiges versuchen, wüssten wir es schon längst und du hättest bei weitem nicht so viele Freiheiten wie sie dir jetzt zustehen.“ Loki nickte bloß, nicht jedoch ohne ein verbittertes Schnauben. Man hatte ihn also 24 Stunden am Tag unter Beobachtung. Er wusste nicht, wieso aber das erinnerte ihn an seine Zeit in Asgards Kerkern mit durchsichtigen Wänden durch die  jede seiner Handlungen beobachtet werden konnte. Thor fuhr fort: „Jedenfalls sind die Anderen und ich positiv von deinem Verhalten überrascht…“ wieder wurde er unterbrochen: „Was habe ich denn für eine Wahl?“ „… weil Clint, also Hawkeye, am Samstag Geburtstag hat, wollen wir eine kleine Party veranstalten und dass du auch kommst.“ Loki sah Thor an, als glaube er nicht, was er da sagte. „Du willst das!“ „Nein, auch Tony und Steve und die Anderen. Um ehrlich zu sein war es sogar Tonys Idee. Loki, es ändert sich nichts, wenn du dich verschanzt!“ Der Ehrengast, wie Jane ihn genannt hatte,  schnaubte verächtlich. „Ich war von Anfang an gegen deinen tollen Masterplan!“ „Das wäre dein Tod! Loki, wie oft wollen wir das noch diskutieren?“ Das Buch fiel zu Boden, als Loki plötzlich aufstand. Wieder musterte er Thor eingehend, als wolle er nicht glauben, dass dies real sei. „Ich verstehe dich nicht! Wieso willst du mir helfen?“ „Weil ich dich nicht aufgeben will! Das hatten wir doch alles schonmal durchgekaut!“ „Das ändert nichts an meinen Zweifeln und der Tatsache, dass ihr bei Hawkeyes Geburtstag wohl auf meine Anwesenheit verzichten müsst. Ich habe keinerlei Interesse mich eurer Gesellschaft auszusetzen!“ Loki begann in dem Zimmer auf und ab zu gehen. Konnte man ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Er wollte einfach nur weit weg, inzwischen wäre es ihm sogar egal ob mit oder ohne Magie. Natürlich wollte er sie zurück, doch vor allem wollte er allein sein und dass Thor aufhörte ihn zu bemuttern. Außerdem glaubte er, dass dieser Aufenthalt ihm nicht zu Gute kam. Obwohl es ihm hier besser ging als in der Zelle bei S.H.I.E.L.D.  oder in Asgard, fühlte er sich immer noch behandelt wie eine Bombe die jeden Moment hochgehen  könnte. Außerdem dachte er, man wolle ihn hier weich klopfen. Thor’s Stimme unterbrach seine Gedanken: „Glaube war du willst. Aber allen voran glaube folgendes: Niemand will dir Schaden, Loki! Niemand, auch die Avengers nicht. Wir wollen dir helfen, verstehst du?“ Loki grinste, auch wenn darin etwas verzweifeltes lag. „Mir kann niemand helfen und ich WILL auch keine Hilfe!“ „Im Moment ist mir das egal. Tony schmeißt eine Party und stellt sich sogar selbst an den Grill. Du wirst da auftauchen und aufhören, allen aus dem Weg zu gehen. Selbst, wenn ich dich dahin schleifen muss, klar?!“ Als Antwort kam zunächst nur ein resigniertes Seufzen und dann: „Wenn es sein muss!“ „Gut, übermorgen geht’s los. Ich hole dich dann und wir gehen zum Strand runter.“  Thor erhob sich zum Gehen und Loki setzte sich mit dem Buch in der Hand wieder in den Sessel. „Yippiee!“, meinte er dann -die Aussage tropfte vor Sarkasmus- ehe Thor verschwunden war.     Mittlerweile hatte Jane ein paar Probleme damit, Darcy zu überzeugen an der kleinen Party zu Clints Geburtstag teilzunehmen. Sie wollte nicht, weil sie befürchtete Loki könnte auftauchen. „Hör mal, du kannst ihm nicht ewig aus dem Weg gehen!“ „Oh doch, das kann ich! Ich muss es sogar, denn Ich bewahre seine Magie! Ich bin es auf die er es angesehen hat und wenn er so etwas wie beim Einkaufen vor einer Woche abzieht, bin Ich  am Arsch, denn ich bin ziemlich sicher, dass ich einknicke!“ Jane stöhnte verzweifelt auf. Dieses Mädchen war aber auch ein Dickschädel! „Es geht aber nicht nur um Dich! Lokis Verhalten war in letzte Zeit echt in Ordnung und…“ „Das ist nur so, weil ich ihm durch meine Abwesenheit die Magie vorenthalte. Würde er sie vor Augen haben, verhielte er sich anders!“ Nun war Jane ratlos. Bei dem Thema Loki sah Darcy rot und das, obwohl er ihr nicht einmal wirklich etwas getan hatte. „Bitte Jane! Er hat mich letztes Mal so aus dem Konzept gebracht, dabei habe ich schon fast mit so etwas gerechnet. Was, wenn er es wieder tut?“ „Und wenn nicht? Darcy, wir hängen doch nur am Strand ab, grillen und albern mal etwas zwanglos herum. Gib dem ganzen doch eine Chance und vor allem gib Loki eine! Ihr habt euch so gut verstanden am Anfang und vielleicht hilft es ihm ja. Wenn er wieder komisch wird, kannst du dich ja verdrücken und dann machen Natasha und ich ihm die Hölle heiß!“ Janes Blick konnte man schon fast als bettelnd bezeichnen und das kam so selten vor, dass Darcy nachgeben musste. „Na gut! Aber wenn Loki wieder flirty wird, gibt’s Ärger!“ Die beiden Wissenschaftlerinnen tauschten eine Blick und fingen an, gleichzeitig, lauthals zu lachen. „Hey… Jane..“, brachte Darcy atemlos hervor, als sie sich wieder beruhigt hatten. „Was… was ist?“, stammelte Jane, immer noch von einigen Kicher-Anfällen geschüttelt. „Danke!“ „Huh? Wofür denn?“ „Na ja, ich hab es nie gesagt,…aber… du bist für mich mehr als nur meine Praktikumsleiterin…sondern meine beste Freundin!“ „Amerika wurde erneut Ziel eines außerirdischen Angriffes. Die Aliens, scheinbar dieselben wie bei dem Angriff auf New York vor vier Jahren, zerstörten viel Gebäude in Washington DC, bevor sie spurlos verschwanden. Zahlreiche Zivilisten wurden verletzt, getötet wurde glücklicherweise niemand. Polizei und Rettungskräfte sind noch immer mit der Bergung von Verschütteten beschäftigt und der Stadtkern steht teilweise in Flammen. Wir jedoch fragen uns… Wo sind die Avengers?!“ Tony runzelte die Stirn als er das Video sah, das Pepper ihm geschickt hatte. Er dankte allen möglichen Heiligen, an die er nicht glaubte, dass sie sich zur Zeit des Angriffes nicht in Washington aufgehalten hatte. Was ihn jedoch nicht davon abhielt wütend zu sein. Da waren sie einmal nicht da und dann sowas! Wieso hatte er das nicht früher erfahren? Doch das wichtigste: mussten sie wieder Loki verdächtigen? >Eigentlich unmöglich, dass er dahinter steckt, JARVIS hat ihn die ganze Zeit beobachtet und er hat niemanden von außerhalb kontaktiert. Magie kann es nicht gewesen sein, wenn das was Blondie sagt, stimmt!<   Was sollten sie nun tun? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)