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waif - die Heimatlose

KakashixOCxYamato
von

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Missionstart


 

Prolog - Missionstart
 

Lachen schallte durch den Wald. "Ok, ok... Also: Was ist ein Keks unter einem Baum?"

"Ein Keks unterm Baum? Ich hab keine Ahnung."

"Ein schattiges Plätzchen!", kreischte ich lachend. Kisame stimmte mit ein, nur Itachi blieb stumm.

"Der ist gut.", gluckste Kisame.

"Ihr solltet euch ein wenig ruhiger verhalten, wir kommen allmählich in ihr Gebiet.", ermahnte der Uchiha. "Du erinnerst dich doch noch an deinen Auftrag, Ayaka?"

"Ja.", murrte ich. Natürlich erinnerte ich mich daran. Als kleinen Ausgleich dafür, dass ich mich bei Pain und meiner Schwester einquartiert hatte, hatte er mir aufgetragen mich in Konoha einzuschleichen und ihm Informationen über den Kyuubi zu beschaffen. Geplant war das Vertrauen aller zu gewinnen und wenn es Zeit war den Kyuubi zu holen, war ich das sogenannte Ass im Ärmel.

"Ist dir mittlerweile etwas eingefallen, wie du sie überzeugen willst? Die Leute aus Konoha sind nicht dumm.", fragte der ehemalige Kiri-Ninja.

"Konan meinte, ich solle ein wenig auf die Tränendrüse drücken.“ Nicht unbedingt ein guter Rat von ihr, besonders da sie selbst mit den Tränen gekämpft hatte. Meine Schwester und ich hatten uns erst wiedergefunden und nun musste wir uns erneut trennen. „Naja, mir wird schon was einfallen.", gab ich sorgenlos zurück.

"Dann solltest du dir lieber schnell etwas einfallen lassen, denn sie kommen.", sagte Itachi.

Fluchend sah ich mich Hilfesuchend um. Doch so schnell hatte ich keinen guten Einfall. Ich sah gerade einige Anbus hinter den Bäumen auftauchen, als mir plötzlich die Beine weggetreten wurden. Bäuchlings schlug ich auf den feuchten Waldboden auf. Ich schmeckte Erde und Blut, denn ich hatte mir beim Aufprall auf die Zunge gebissen. Wütend drehte ich mich auf den Rücken.

"Sag mal, bist du bescheuert?", fauchte ich Itachi an. Schon musste ich einen Schlag seinerseits ausweichen, indem ich mich wegrollte. Dann sprang ich auf die Füße, nur um seine Faust abzuwehren. Auch Kisame ging aus dem Nichts auf mich los und versuchte mir ins Gesicht zu treten. Ich duckte mich unter seinem Bein hinweg. "Was soll das?", meckerte ich beide an.

Itachi packte mich am Hals und hob mich empor. "Spiel einfach mit.", flüsterte er, ehe er mich durch die Luft schleuderte. Krachend flog ich gegen einen Baum. In meinem Rücken knackte es verdächtig. Das würden sie mir büßen! Unter Schmerzen richtete ich mich auf. Doch so langsam verstand ich was sie vor hatten.
 

Sie wollten es so aussehen lassen, als würde ich von ihnen überfallen werden. Die guten Konohaninja würden mich retten und schwups wäre ich unter ihnen. Kein schlechter Plan.

Nun gut, damit es realistisch aussah, musste ich mich auch wehren. Kisame, der mir am Nächsten stand, bekam erst einmal, nachdem ich ihn mit ein paar Faustschlägen abgelenkt hatte, einen Tritt in die Weichteile. Bei seinem Gesichtsausdruck musste ich mir große Mühe geben nicht in lautes Gelächter zu verfallen. Lange konnte ich meine kleine Rache nicht genießen, denn schon attackierte Itachi mich weiter. Ich wich ihm bestmöglichst aus, kassierte ein paar Schläge ein und versuchte ihm eine auszuwischen.
 

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sich die Anbus uns näherten. Unerwartet tauchte Kisame zu meiner Linken auf. Erschrocken sah ich ihn an. Er grinste fies und schon landete seine Pranke in meinem Gesicht. Ich spürte wie meine Nase brach. Sein Schlag besaß solch eine Heftigkeit, dass ich nach hinten weggeschleudert wurde und erst vor den Füßen der Anbus zum Halten kam. Schreiend kugelte ich mich von links nach rechts, während ich meine Hände schützend vor meine Nase hielt. Es schmerzte so furchtbar, dass mir glatt übel wurde. Trotzdem bekam ich mit, wie Itachi und Kisame sich aus dem Staub machten. Zwei Anbus nahmen die Verfolgung auf.
 

Jemand packte mich am Oberarm und zog mich auf die Beine. Ich starrte auf eine Maske. „Alles ok?“, fragte eine eindeutig männliche Stimme. Ich nickte.

Der Anbu zog meine Hände aus meinem Gesicht. „Zeig mal her.“, forderte er mich auf.

Entsetzt starrte ich auf meine blutigen Finger. Dann blickte ich an mir hinab, nur um festzustellen, dass mein Oberteil auch eingesaut war. Die zwei Verfolger tauchten neben uns auf. "Sie sind wie vom Erdboden verschluckt."

"Nun gut.", sagte der Maskierte, der meine Nase genauer betrachtet hatte, „Ich denke wir bringen dich mal lieber ins Krankenhaus.“

„Danke, das wäre sehr aufmerksam.“, bedankte ich mich, wobei meine Stimme seltsam nasal klang. Er deutete mir an ihm zu folgen. Obwohl ich mit unbewegter Miene hinter ihm und den weiteren Anbus her ging, brach ich innerlich in Siegesgeheul aus. Ich dachte nur: Ich bin drin!

Konoha


 

Kapitel 1 - Konoha
 

Zu Erst hatte ich noch gejubelt, dass ich zumindest schon einmal Kontakt zu den Zielobjekten aufgenommen hatte. Nun war mir das Siegesgeheul vergangen. Ich brauchte nämlich einen Plan für den weiteren Vorgang. Was sollte ich ihnen erzählen? Wie sollte ich sie dazu bringen mich in ihre Reihen aufzunehmen?

„Wie heißt du?“, wurde ich aus meinem Grübeleien gerissen. Es war der Mann mit braunem Haar, der zuvor meine gebrochene Nase untersucht hatte.

„Ayaka“, gab ich preis, wobei meine Stimmer noch immer sehr nasal klang. Hoffentlich würde das nicht so bleiben.

„Wir sind da“, sagte ein anderer Mann, der etwas vorausgegangen war. Vor unserer kleinen Gruppe ragte das riesige Tor Konohas auf. Ich staunte nicht schlecht über den gigantischen Torbogen, als ich den Kopf in den Nacken legte und sich dabei mein Mund automatisch ein Stück weit öffnete. Ein Kichern entwich dem Maskierten neben mir. „Komm“, forderte er mich amüsiert auf. Ich klappte die Kinnlade wieder hoch und zusammen passierten wir den Eingang Konohas.
 

Die Straßen hinter den Mauern waren voller Leben. Menschen wuselten von einem Geschäft ins andere, standen in Grüppchen zusammen und tauschten Neuigkeiten aus, während ihre Kinder unbekümmert zwischen den Straßenkünstlern und Passanten umher tollten. Noch nie war ich in ein Dorf gekommen, das so friedvoll und gelassen erschien. Urplötzlich beschlich mich ein wohliges Gefühl und die fröhliche Atmosphäre übertrug sich auf mich.

Unser Auftauchen blieb nicht unentdeckt, denn einige Leute wandten sich nach uns um. Manche starrten mich an, was an meinem blutverschmierten Gesicht lag. Hastig bedeckte ich mit einer Hand Mund und Nase und senkte zusätzlich den Kopf ein wenig.
 

Wir bahnten uns den Weg zur Residenz des Hokage. Dort angekommen, verschwand der Braunhaarige im Büro des Dorfoberhauptes, während ich mit den anderen ANBUs vor der Tür wartete. Nach kurzer Zeit schon wurde diese wieder geöffnet und ich wurde in den Raum gezogen.

Das Büro war groß und eine Fensterfront hinter dem Schreibtisch ließ helle Sonnenstrahlen in den Raum fallen. Meine Aufmerksamkeit galt sofort der blonden Frau, die hinter dem massivem Holztisch saß und mich kritisch musterte. Der ANBU bugsierte mich genau vor sie, ehe er zur Seite trat und Haltung einnahm.
 

„Yamato“, begann die Hokoge, wobei sie den Namen mit einer gewissen Betonung aussprach und zu dem Maskierten hinüberschielte, „hat mir von dem Überfall Akatsukis auf dich erzählt. Er sagt, sie hätten dich attackiert und verletzt.“

Auch ich lugte zu ihm. Hieß er etwa so? Yamato? Bestätigend nickte ich der Hokage zu, um ihrer Ausführung zuzustimmen.

„Ich frage mich, wieso sie das getan haben?“, setzte sie fort.

„Das kann ich Ihnen auch nicht beantworten“, sagte ich.

Sie zog eine Augenbraue hoch und musterte mich erneut. Skepsis stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.

„Sie sind wie aus dem Nichts auf mich losgegangen.“ Das war noch nicht einmal gelogen.

„Wer bist du?“, wollte sie nun kurz angebunden wissen.

„Ayaka.“

„Und dein Nachname?“

„Ich habe keinen“, sagte ich, was mir einen verblüfften Blick ihrerseits einbrachte. „Das heißt: ich habe ihn vergessen.“

„Geht das auch ein wenig genauer?“, ließ sie ungeduldig verlauten. Sie misstraute mir, das konnte ich ihr anhören. Also musste ich nun umso überzeugender sein, damit der Plan aufging.
 

„Ich bin als Waisenkind in Amegakure aufgewachsen. Meine große Schwester hatte sich jeher um mich gekümmert, bis sich eines Tages unsere Wege trennten. Ich kann mich weder an meinen Familiennamen, noch an die Gesichter meiner Eltern erinnern“, gab ich wahrheitsgemäß zu. Mein Blick glitt dabei wie von selbst auf den Boden. Trauer erfüllte mich noch immer, wenn ich daran dachte. Doch als Straßenkind Amegakures war ich Schmerz gewöhnt, deshalb sah ich der Hokage wieder entgegen, dennoch nicht ohne etwas auf die Tränendrüse zu drücken, wie Konan es mir empfohlen hatte.
 

„Yamato meinte, dich kämpfen gesehen zu haben. Jedoch entdecke ich kein Zugehörigkeitssympol an dir. Wo hast du das Kämpfen gelernt und welchen Rang hast du?“, horchte sie mich weiter aus.

„Ich diene keinem Dorf und einen Rang habe ich auch keinen.“

„Aber ich habe dich gesehen. Du warst gut!“, mischte sich Yamato nun ein.

„Das Leben auf der Straße hat mich das Kämpfen gelehrt“, sagte ich und blickte ihm ernst entgegen.

„Und was suchst du hier in Konoha?“, fragte die Hokage weiter.

„Ein Zuhause!“, platze es aus mir heraus, ohne dass ich darüber nachgedacht hatte. Ich war selbst überrascht von dieser Antwort. Tat ich das wirklich? Oder war ich so in meine Schauspielerei versunken, dass ich mir nicht mal mehr Antworten zurechtlegen musste. Obwohl gelogen hatte ich bis jetzt gar nicht. Alles entsprach der Wahrheit.
 

Die Hokage lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, was ihn leise knarzen ließ. Sie legte die Ellenbogen auf den Stuhllehnen ab und faltete ihre Hände vor dem Gesicht. Dabei machte sie einen nachdenklichen Eindruck.

„Na gut“, setzte sie an, „du kannst vorerst bleiben. Wir werden eine Bleibe für dich suchen und ich werde herausfinden, inwiefern du nützlich für das Dorf sein kannst.“

Ich verbeugte mich. „Ich danke Ihnen.“

„Bis dahin“, überlegte sie, währenddessen sie immer wieder mit den Zeigefingern an ihre Lippen tippte. „Wo stecke ich dich hin?“, murmelte sie und schaute zur Zimmerdecke, als könnte sie die Antwort dort finden.

„Sie kann zu mir kommen.“, quatsche Yamato erneut dazwischen.
 

Ihre Augen huschten zu ihm hinüber. Einen kurzen Augenblick verweilte sie in ihrer Pose, dann setzte sie sich gerade auf und verkündete mir lauter Stimme: „Ja, so machen wir das. Derweil wirst du bei Yamato bleiben. Nun geht!“
 

Erneut verbeugte ich mich und verließ geführt von Yamato, der mir eine Hand zwischen die Schulterblätter gelegte hatte, den Raum. Wir traten draußen auf die belebte Straße. Gekonnt schleuste Yamato uns durch die Menschenmassen, bis wir vor einem großen Gebäude zum Stehen kamen. Er schob mich hinein und fing innen direkt eine junge Frau mit Klemmbrett unter dem Arm ab und sprach mit ihr. Indessen schaute ich mich um. So wie es aussah waren wir in einem Krankenhaus. Schwestern schritten eilig durch die Gänge, Ärzte gingen von Behandlung zu Behandlung, während Patienten teils nervös, teils gelassen im Wartebereich saßen. Das Personal erinnerte an Ameisen, die umherwuselten und fleißig ihre Arbeiten verrichteten.
 

„Ayaka!“

„Hn?“ Ich drehte Yamato mein Gesicht zu und sah ihn fragend an.

„Shizune wird deine Nase richten“, gab er mir zu verstehen. Ich nickte und folge der Ärztin ins nächstgelegene Behandlungszimmer. Yamato wartete währenddessen draußen.

In dem Raum befand sich ein Mädchen, das über einem dicken Wälzer brütete. „Sakura, bring bitte ein Oberteil“, sagte Shizune, woraufhin die Angesprochene das Zimmer verließ. Danach bat sie mich Platz zu nehmen und betrachtete meine verunstaltete Nase genauer. Grünes Chakra umgab ihre Hände, als sie meine Nase abtastete.

„Es ist kein komplizierter Bruch“, stellte sie fest. Schon begann sie meine Verletzung zu heilen.
 

Nach geraumer Zeit war sie fertig und blickte mich zufrieden an. Sie reichte mir ein freutes Tuch und deutete auf einen Spiegel an der Zimmerwand. „Schau es dir an.“

Ich richtete mich auf und begab mich zum Spiegel. Da ich mich nicht mit gebrochener Nase gesehen hatte, konnte ich keine Veränderung feststellen. Meine Nase sah, abgesehen von den blutigen Krusten, aus wie sonst auch. Behutsam wischte ich das getrocknete Blut aus meinem Gesicht. Danach musterte ich mich erneut.

„Ich sehe aus wie immer“, sagte ich und bemerkte, dass auch meine Stimme wieder normal klang. Dankend lächelte ich Shizune entgegen. Sie übergab mir noch einen kleinen Plastikbehälter mit Schmerztabletten.

„Es wird noch ein paar Tage schmerzen. Nimm heute Abend eine von den Tabletten, aber pass auf, die machen sehr müde.“
 

In diesem Moment betrat Sakura wieder den Raum und übergab Shizune etwas, was diese direkt an mich weiterreichte. „Zieh dir etwas frisches an, dann schauen die Leute nicht mehr so verstört“, zwinkerte sie mir zu und verließ gefolgt von Sakura das Zimmer.

Ich faltete den Stoff auseinander. In meinen Händen hielt ich ein normales weißes T-Shirt. Kurzerhand zog ich mein besudeltes Oberteil aus und schmiss es in den Mülleimer, denn die Flecken würde ich nie im Leben mehr raus kriegen. Schade eigentlich, denn es war mein Lieblingsshirt gewesen. Einen Grund mehr Kisame Feuer unterm Hintern zu machen, wenn ich ihn das nächste Mal sah. Seufzend zog ich mir das neue Kleidungsstück über den Kopf und ging ebenfalls vor die Tür.
 

Draußen wartete Yamato auf mich. „Fertig?“, fragte er durch seine Maske hindurch.

„Fertig“, bestätigte ich.
 

Etwas später schloss er die Tür zu seiner Wohnung auf. Wir traten ein und er führte mich ins Wohnzimmer, wo ich mich umsah. Es war schlicht eingerichtet und wirkte recht unpersönlich, so wie aus einem Möbelkatalog.

„Hast du Hunger?“, fragte Yamato.
 

Ich wandte mich ihm wieder zu und stellte überrascht fest, dass er seine Maske abgenommen hatte. Mein Herz schlug höher, als ich das erste Mal in seine dunklen mandelförmigen Augen sah.

kleine Freunde

Kapitel 2 – kleine Freunde


 

Als würde ich aus einem Tagtraum erwachen, blinzelte ich mehrmals hintereinander.

„Nein danke, ist schon ok", antwortete ich auf seine Frage, ob ich hungrig wäre. Wie als wollte mein Körper mich meine Lüge strafen, knurrte mein Magen hörbar auf. Eine Hand legte ich schnell auf den Bauch, als könnte ich so die Lautstärke des Geräusches dämmen, während ich den Blick peinlich gerührt senkte.
 

Yamato hingegen lachte auf. „Dann werde ich uns mal was zubereiten. Geh du doch in der Zwischenzeit ins Bad."

Er zeigte mir das Badezimmer, sowie sein Schlafzimmer, das er vorübergehend mir überließ. Ich versuchte ihn zu überzeugen, das dazu keine Notwendigkeit bestand, jedoch ließ er sich nicht beirren. Nachdem ich aufgegeben hatte auf ih einzureden, sprang ich geschlagen unter die Dusche.

Das warme Wasser prickelte auf meiner Haut und spülte gleichzeitig Schmutz und alle Gedanken hinfort.
 

So kam es, dass ich wenig später, nur mit einem Handtuch um meinen Körper, frisch gewaschen ins Schlafzimmer tapste, das sich praktischerweise nebenan befand. Dort fischte ich saubere Kleidung aus der kleinen Tasche, die ich mit mir führte. Für die nächste Zeit würde ich unbedingt neue Klamotten brauchen, stellte ich fest, denn mit dem, was ich hatte, war ich nach zwei Tagen ohne frische Kleidung.
 

Angezogen betrachtete ich den Raum. Er war genauso unpersönlich eingerichtet, wie das Wohnzimmer. Keine Bilder oder sonst irgendetwas, das man im Laufe seines Lebens ansammelt und in eine Ecke oder auf eine Kommode abstellte, wo es eigentlich nur verstaubte. Wie wohl mein Zimmer aussehen würde, wenn ich eines in all den Jahren gehabt hätte?
 

Ich trat an das große Bett und berührte die weichen Laken. Wie lange hatte ich schon nicht mehr in einem richtigen Bett geschlafen? Wochen? Monate? Ich konnte es nicht mehr sagen. Selbst als ich bei Konan in Amegakure untergekommen war, bestand mein Schlafplatz mehr aus Lumpen und Decken.

Kurzerhand ließ ich mich einfach vorn über fallen und landete auf den gemütlichen Kissen. Sie rochen nach Holz und Moos. Anscheinend Yamatos Duft. Ich atmete tief durch. Er kroch in meine Nase und vernebelte meine Sinne, während sich mein Körper entspannte und zum selben Zeitpunkt tiefer in die Kissen sank.
 

Später, als Yamato noch zum Essen rufen wollte, sollte er mich schnarchend auf seinem Bett vorfinden. Er beschloss mich einfach schlafen zu lassen und schloss leise, mit einem Grinsen im Gesicht, die Zimmertür.
 

Als ich am nächsten Tag erwachte, war es bereits Vormittag. Im ersten Moment war ich orientierungslos. Verwirrt blickte ich mich in dem kleinem Zimmer um, bis ich mich an Yamato und das Gespräch mit der Hokage entsinnte. Nachdenklich ließ ich mich wieder zurück fallen. Yamato... Ich dachte an den kurzen Augenblick, in dem ich ihn ohne Maske gesehen hatte. Seine dunklen Augen, die mir warm entgegengeblickt hatten.
 

„Mist!" Ruckartig fuhr ich hoch, schlug die Decke beiseite und sprang aus dem Bett. Ich hatte doch tatsächlich das Abendessen verschlafen.

Hastig öffnete ich die Tür. „Yamato?", rief ich in den stillen Flur. Keine Antwort.

Leise trat ich aus dem Raum und blieb unschlüssig stehen. Schlief er noch oder war er vielleicht außer Haus?

„Yamato", versuchte ich es erneut, wobei ich unsicher einen Fuß vor den anderen setzte.
 

Im Wohnzimmer war er nicht, ebenso nicht in der Küche. Ebenfalls vernahm ich keine Geräusche aus dem Badezimmer. Das Einzige was ich wahrnahm war die drückende Stille. Ich war allein.

Es fühlte sich komisch an, allein in der Wohnung eines fremden Mannes zu sein. So als wäre ich ein Eindringling.
 

Erneut betrat ich die Küche. Durch das große Fenster über hölzernen Arbeitsplatte konnte ich auf die Straße vor dem Haus schauen. Kinder tollten dort umher. Zwei Jungen kickten einen roten Ball zwischen sich hin und her, während ein paar Mädchen mit einem langen Seil Hüpfspiele spielen. Jeweils eins an einem Ende, welches das Seil schwang. Ein anderes hüpfte hinein, während noch daneben stehende Kinder Verse aufsagten.
 

Ich öffnete das Fenster und lehnte mich ein wenig hinaus. Nun konnte ich die Mädels singen hören.
 

„Verliebt, verlobt, verheiratet, geschieden.

Wie viel Kinder wirst du kriegen?

Eins, zwei, drei..."

Bei sieben blieb das süße Ding am Springseil hängen und landete auf den Knien. Sofort empfand ich Mitleid für sie.

Kurzerhand ging ich auf den Flur, zog meine Schuhe an und verlies die Wohnung. Erst zu dem Zeitpunkt, in dem ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen hörte, dämmerte mir, dass ich gar keinen Schlüssel hatte. Am liebsten hätte ich meine Stirn mit voller Wucht gegen die massive Tür geklatscht, jedoch würde das weder die Tür öffnen, noch meine Dummheit rückgängig machen. Also blieb mir nichts anderes übrig als raus auf die Straße zu treten, wenn ich nicht den ganzen Tag auf der Treppe vor Yamatos Wohnung Frust schieben wollte, bis dieser nach Hause kam.

So ging ich, was auch der Grund war warum ich überhaupt das Haus verlassen hatte, zu dem kleinen Mädchen.
 

„Alles gut?", fragte ich die Kleine, die sich die Knie aufgeschürft hatte und abseits von den anderen saß.

Ich hockte mich neben sie und sah ihr in die geröteten Augen. Anscheinend hatte sie geweint. Zögernd nickte sie.

„Tut es denn sehr weh?"

„Es geht", sagte sie mit einem leichten Schluchzen.
 

„Das wird aber schnell vorüber gehen. Sieh mal" Ich ließ mich auf mein Gesäß fallen und krempelte die Hosenbeine hoch. Zum Vorschein kamen meine nackten Knie. „Ich bin schon so oft hingefallen und habe mir weh getan, aber heute sieht man davon nichts mehr." Aufmunternd lächelte ich ihr zu.
 

„Und fällst du heute auch noch hin?", fragte sie und zog die Nase geräuschvoll hoch.

Übertrieben wandte ich den Kopf in alle Richtungen und ging sicher, dass uns niemand belauschte. „Manchmal", flüsterte ich ihr zu, „aber verrate es keinem."

Sie schüttelte ihren Kopf, was ihre blonden Locken hüpfen ließ. „Nein, versprochen."

Ein zufriedenes Grinsen legte sich auf meine Lippen.
 

„Spielst du mit mir Himmel und Hölle?"

„Gerne", sagte ich.

Freudig hüpfte sie wieder auf die Beine. „Ich heiße Cho", stellte sie sich vor.

„Mein Name ist Ayaka", erwiderte ich daraufhin.
 

Zusammen spielten wir 'Himmel und Hölle', bis die Mädchen mit dem Seil zu uns kamen. Sie stellten sich mir als Nana, Sayo, Akira und Tori vor.

„Spielst du auch mit uns?", fragte Nana mit ihrer kindlichen Stimme.
 

Zu einer Antwort kam ich nicht, denn ich erblickte Yamato ein paar Häuser weiter. Verwundert sah er zwischen den Kindern und mir hin und her.

„Ein anderes Mal", versprach ich ihnen und eilte auf Yamato zu.
 

„Hey", grüßte ich ihn, als ich bei ihm ankam.

„Was machst du denn hier?", frage er verwundert.

„Ich habe mich ein bisschen einsam gefühlt und mir neue Freundinnen gesucht", zwinkerte ich ihm zu. „Aber was ist mit dir?"
 

„Ich dachte, du möchtest vielleicht etwas zu Mittag essen gehen."

„Oh, ich habe einen Mordshunger", gab ich diesmal gleich zu.

„Das dachte ich mir", lachte Yamato und führte mich zum Mittagessen aus.



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