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Evil Prince

[Kap.6]: Killing me loving
von

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Prolog- Night and death

Titel: Evil Prince

{Autor[/in]: SilveryRaven}

{Genre: Drama, Shounen- Ai, Darcfic[?], Death[?], Action}

{Pairing: KaixRay}

{Inspiriert von: Linkin Park 'One Step Closer'}

{Lyric: Linkin Park: 'One step closer'/später: 'Pushing me away'}

{Widmung: Allen lieben Kommischreibern^^ *knuddel* und denen, die meinen Schwachsinn lesen..}

{Pers. Anmerkung: Death³, aber ich versuche mich zurückzuhalten^^'', versprochen...}
 

~~~~~~~~~~~~~~Prolog- Night and death ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

~I cannot take this anymore

I'm saying everything I've said before~
 

Das laute Heulen von Polizeisirenen hallte durch die kalten Straßen der Stadt. Streifenwagen hielten reifenquietschend mitten auf der Kreuzung an, gefolgt von einem Krankenwagen.

Die Beamten sprangen aus ihren Fahrzeugen und rannten auf eine große Menschenmenge zu, die sich um etwas versammelt hatte. Mit sanfter Gewalt zwängten sie sich durch das Getümmel, um den Grund für die Panik, die sich in diesem Stadtviertel ausgebreitet hatte, zu erfahren. Ohne überrascht zu sein, starrten sie auf eine Person, die reglos in einer Blutlache auf dem glitzernden Asphalt lag. Neben der Person kniete eine Frau und weinte haltlos. Mit lauten Befehlen brachten sie die Menge dazu, den Platz zu räumen und versperrten das Gebiet. Einige der Polizisten versuchten die Frau zu beruhigen und mussten sie schon fast gewalttätig von dem Toten wegzerren. Ein Beamter kniete sich vor die Leiche und fühlte ihren Puls. Der Mann war noch warm, das hieß also, dass er erst vor kurzer Zeit gestorben sein musste...
 

~All these words they make no sense

I find bliss in ignorance~
 

Die Kehle des Mannes war aufgeschlitzt worden, er war einfach verblutet...

Ein grausamer Tod...

Doch es war für die Polizisten nichts neues, denn diese Morde gehörten zu ihrem Alltag.

Und es wurden immer mehr und mehr...
 

~Less I hear the less you'll say

But you'll find that out anyway~
 

Jeden Monat geschahen diese Morde. Man konnte nichts dagegen tun, man wusste nicht, wer sie verübte und warum...

So lebte die Bevölkerung in ständiger Angst vor dem Tod, ging nachts nicht mehr vor die Tür und achtete darauf, ihre Wohnungen abzuschließen...

Man wusste nur eins...

Dass die Toten meist einen Tag zuvor einen Brief bekamen, indem ihr Tod vorausgesagt wurde, so etwas wie eine Warnung, doch mehr auch nicht.

Denn die oder der Mörder machte sein Handwerk erstaunlich gut. Keine Zeugen, keine Spuren, die eventuell zum Täter führen könnten...

Nur eine Sache hinterließ der Killer jedes mal...
 

~Just like before...~
 

Mit zitternder Hand griff der Polizist in die Manteltasche des Toten und holte ein blutbeschmiertes Papierchen heraus...

Der Mann atmete tief ein, er brauchte das Kärtchen gar nicht genauer zu betrachten, denn er wusste ohnehin, was dort stand...

,Sweet lullaby, dear friend.

Your debt to the Evil Spirits is payed now.'

...
 

~Everything you say to me

Takes me one step closer to the edge~
 

Evil Spirits.

Wer waren die Evil Spirits?!

Man vermutete hinter diesem Namen eine geheime Organisation, doch was diese tat, war unbekannt. Es lagen nicht einmal mehr Beweise, als dieses verdammte Kärtchen, für die Existenz dieses Unternehmens vor. Doch wenn es diese Organisation wirklich gab, musste sie großen Einfluss besitzen und wohl aus dem Hintergrund aus agieren, um solch geschickte Killer zu finden. Wahrscheinlich engagierten sie Kopfgeldjäger, die für eine erhebliche Summe ihre Konkurrenten, bzw. Feinde aus dem Weg räumten.

Denn alle Opfer hatten etwas gemeinsam: Beyblade.

Die ES erinnerte sehr an Biovolt, doch im Gegensatz zu dieser war sie tausendmal mächtiger...

Und gefährlicher...
 

~And I'm about to break

I need a little room to breathe~
 

Wortlos hoben die Polizisten den Toten auf und legten ihn auf eine Bare, bevor sie ihn mit einem weißen Tuch zudeckten. Verdammt, schon der sechste in diesem Monat! Was war denn nur los?

...
 

~ Cause I'm one step closer to the edge

And I'm about to break~
 

Lässig stand er in einer dunklen Gasse an die Wand gelehnt und beobachtete das ganze Schauspiel aus den Augenwinkeln heraus. Seine Miene war seltsam ausdruckslos und kalt. Sein Gesicht wurde von der Dunkelheit der Nacht überschattet, und als er seinen Kopf wieder abwandte um seine schwarzen Lederhandschuhe auszuziehen, huschte ein geradezu diabolisches Grinsen über seine Lippen. Es waren nur ein paar Sekunden und nicht mehr als ein leichtes Verziehen der Mundwinkel gewesen, die aber wegen des fahlen Lichts sein Gesicht wie eine unheimliche Fratze aussehen ließen...
 

~ I find the answers aren't so clear

Wish I could find a way to disappear~
 

Seelenruhig entledigte er sich auch seinem anderen blutbeschmierten Handschuh und steckte das Paar in die Taschen seines langen Mantels. Dabei strich seine Hand unbewusst über die Schneide seines Blades und er musste erneut lächeln. Ja, er war zufrieden. Er hatte seine Sache wieder mal einwandfrei erledigt, hatte alle Zeugen beseitigt, keine Indizien am Tatort hinterlassen und das ganze unauffällig durchgezogen. Großartig. Er war zufrieden, sehr...zufrieden...Und das würden SIE auch sein, ganz sicher...
 

~All these thoughts they make no sense

I find bliss in ignorance~
 

Mit einem leisen Seufzer stieß er sich von dem kalten Stein ab, blickte sich vorsichtig noch einmal um und verließ die Gasse. So unauffällig wie möglich überquerte er die Straße, ging ruhig an den Polizei- und Krankenwägen vorbei und bog in die nächstbeste Gasse ein. Vorher hatte er noch einen kurzen Blick auf die auf der Bare liegende Leich geworfen, bevor ihr das weiße Tuch von den Notärzten über das Gesicht gezogen wurde. <Armer Kerl>, dachte er noch mit einem leichten Anflug von Trauer im Herzen, <warum musste er sich auch in die Geschäfte von den Evil Spirits einmischen? Selber Schuld...>
 

~Nothing seems to go away

Over and over again~
 

Unwillkürlich wischte er sich seine Hand am schwarzen Mantel ab, als befürchte er, es könnte noch etwas Blut drankleben. Er blieb stehen, wusste selbst nicht warum, und wandte sich noch einmal um. Eine kühle Windböe strich über ihn hinweg und ließ seinen Mantel und seine langen Haare im Wind flattern. Nein, er sollte aufhören, zu viel darüber nachzudenken! Er tat das schon so lange und hatte sich an die ganze Sache gewöhnt...
 

~ Just like before...

Everything you say to me

Takes me one step closer to the edge

And I'm about to break~
 

Doch wer konnte sich schon ans Töten gewöhnen?
 

~ I need a little room to breathe

Cause I'm one step closer to the edge

Everything you say to me~
 

Er tat es nicht, weil es ihm Spaß machte, sondern weil er mehr oder weniger dazu gezwungen war. Töten oder getötet werden. Das war alles. Die ganze Moral- wenn man das als solche bezeichnen konnte- waren diese schlichten Worte. Sie führten ihn durchs Leben und hatten ihn immer weitergebracht. Das hatte er damals auf den Straßen gelernt, als er sein Dorf verließ, um sein Beybladekönnen unter Beweis zu stellen. Schon damals war er einsam gewesen, und war es jetzt immer noch. Und ja, verdammte Scheiße, er hatte Verbrechen begangen. Er hatte gemordet.

Er hatte so viele Leben ausgelöscht, ohne Reue. Ohne Mitleid. Ohne Skrupel.
 

~ Takes me one step closer to the edge

And I'm about to break

I need a little room to breathe~
 

Doch vielleicht war es nicht seine Schuld? Vielleicht hatte er einfach nur die ,falschen' Freunde gefunden. Vielleicht hatte er nicht genug Liebe, Wärme und Zuneigung bekommen, vielleicht hatte er niemanden gehabt, der ihm den richtigen Weg gewiesen hatte. Er war damals so verletzlich gewesen. So naiv, so hilfsbedürftig. Und das hatten SIE ausgenutzt! Wie süße, tödliche Schatten hatten sie sich in sein Leben geschlichen und ihn langsam aber sicher verdorben, vergiftet, wie eine schöne Blume, die dann zu faulen begann.
 

~ Cause I'm one step closer to the edge

And I'm about to break~
 

Warum konnte ihm niemand helfen? Warum wollte ihm niemand helfen? Wieso hörte niemand seinen Hilferuf? Wieso hatten ihn alle verlassen...? Nein. Er war schon zu tief gesunken. Es gab keinen Ausweg mehr für ihn, keine Vergebung, kein Licht.
 

~ Shut up when I'm talking to you~
 

Niemand vermochte ihm da rauszuhelfen, absolut niemand! Nicht einmal...ER...
 

~ I'm about to break

Everything you say to me

Takes me one step closer to the edge

And I'm about to break

I need a little room to breathe~
 

Mit schwerem Herzen atmete er tief ein, schloss für einen kurzen Augenblick die Augen und drehte sich dann um. Es war Zeit zu gehen...
 

~ Cause I'm one step closer to the edge

Everything you say to me

Takes me one step closer to the edge

And I'm about to break~
 

Von den glitzernden Strahlen des hellen, silbern leuchtenden Vollmondes begleitet verschwand er in der tiefen Finsternis der kalten Nacht...
 

~I need a little room to breathe

Cause I'm one step closer to the edge~
 

Wer ich bin?

...

Ray Kon.
 

~And I'm about to Break~
 

Würd' mich über Feedback freuen [obwohl ich ja eh keins krieg ^^'']

Nyo, ihr entscheidet, ob's hier weitergehen soll...^^

Cya,

eure Raven^_~.

[P.S. In den nächten (falls es welche gibt^^°) Chapts wird's spannender...hoff ich mal, neh ?]

Abused body and soul

Hi, ihr Lieben-^-^- *wink*
 

{Autor's note: Wow! Danke an alle hyper-mega-ultra-lieben Kommischreiber! *in Grund und Boden knuddel*

Hätte echt nicht gedacht, dass euch diese story interessieren würde...^^

Werd' mich bemühen, was draus zu machen^^v}

{Pers. Anmerkung zum Chapter: Öhm, ja...sorry für all' die Ausdrücke! ^^'' Bemühe mich echt, mir das Fluchen abzugewöhnen...vergeblich...Genauso wie meine Sucht nach Vanille Eis^^''

[Ich sag's euch, ne echte Droge! o.O Woher das blos kommt? *"Vanilla" von Gackt etwas leiser dreh* Ehehehe...^^''] Aber ich fand, dass die ganzen Ausdrücke irgendwie zur ,Atmosphere' der F.F. beitragen...O.O'}

[Lyric taken from: Evanescence; 'Lies'] ...And nooooow...

...get it...!^^
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~ Abused body and soul ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Keuchend lief er durch die leeren Straßen der Großstadt. Die kalte Nachtluft schnitt in seine Haut und der dichte Morgennebel verschleierte die Bezirke und machte ihm die Sicht schwer. Er konnte die ganzen Gebäude nur als schwarze Schämen wahrnehmen, und das lag nicht nur an der undurchdringlichen Nebelschicht, sondern auch an seinen Verletzungen, deren Schmerz tief in seine Glieder drang und ihm fast den Verstand raubte. Mit zusammengebissenen Zähnen stolperte er über eine menschenleere Kreuzung und hielt sich den Bauch. Doch nicht mal das schien gegen das starke Stechen in seinem Unterleib zu helfen und auch wenn es die Verletzung irgendwie dämpfen würde, könnte es seine inneren Wunden niemals lindern...

<Fuck.>, er atmete schwer und kniff die Augen zusammen, als erneut ein fast unerträgliches Brennen durch seinen Körper ging, <Verdammt. Diese Schweine...>

Fluchend und unregelmäßig atmend lehnte er sich an einen kaputten Laternenmast, um kurz zu verschnaufen. Er durfte sich nicht überanstrengen, denn sonst würde er mitten auf der Straße einfach umkippen und halbtot liegen bleiben. Und das würde wohl genau das sein, was seine sogenannten ,Freunde' eigentlich von ihm erwarteten...Nein! Er würde sich nicht so leicht geschlagen geben, er nicht! Er war ein Kämpfer, schon von Geburt an! Und obwohl man ihn für schwach, oder einfach nur zu gutmütig hielt, war er das genaue Gegenteil.
 

~~

Bound at every limb by my shackles of fear

Sealed with lies through so many tears

~~
 

Mit verschleiertem Blick griff er in seine Manteltasche und holte eine Packung Zigaretten heraus.

Nachdem er einen Augenblick gewartet hatte, um sich zu vergewissern, dass der Schmerz einwenig abgeklungen war, suchte er nach seinem Feuerzeug, fand es und entzündete die Zigarette. Mit einem leisen ,Pfsch' fing das Gras an zu brennen und er nahm sie in den Mund.
 

~ "Was für ein lieber Junge, findet ihr nicht?"~
 

~ "Oh ja! Seht ihn euch nur an! Wie ein Engel, der vom Himmel gefallen ist!" ~
 

~~

Lost from within, pursuing the end

I fight for the chance to be lied to again

~~
 

Ray zog abwesend an seiner Zigarette und verzog leicht das Gesicht.

Mhm. Gefallen. Ja, ja. Gefallen war das treffende Wort.
 

~ Wie nett und hilfsbereit er doch ist! ~
 

~ Ein toller Beyblader! Er wird es sicher noch sehr weit bringen! ~
 

~~

You will never be strong enough

You will never be good enough

~~
 

Der Chinese ballte seine Hand zur Faust, sodass sich seine Fingernägel schmerzhaft in das Fleisch bohrten. Kleine Bluttropfen rannen sein Handgelenk entlang und tropften auf den Boden, doch er bemerkte es nicht einmal. Wie er doch diese Menschen hasste!! Wieso sagten sie solche Dinge über ihn?! Sie kannten ihn nicht einmal, sie verstanden ihn nicht und...sie sahen ihn nicht wirklich...Nur die Oberfläche...Doch was dahinter steckte, erblickten sie nicht, hörten sie nicht...Oder verschlossen sie einfach ihre Augen vor seiner Seele? Hörten weg, als sie seinen verzweifelten Hilferuf vernahmen...?! Spielten nur ein Versteckspiel und kannten die Regeln nicht?
 

Verdammt sollten sie sein.

VERDAMMT AUF EWIG, DIESE GEFÜHLLOSEN HEUCHLER!!
 

~ Nein, Ray doch nicht! Er könnte nicht einmal einer Fliege was zu Leide tun! ~
 

~ Ja genau! Ray Kon, ein süßer, unschuldiger Junge! ~
 

~~

You were never conceived in love

You will not rise above

~~
 

Unschuldig?
 

Fickt euch doch.
 

~ Ach was, Jungs! Lasst ihn! Ihm geht's gut! Das ist doch Ray, ihr wisst ja, er schafft's immer! ~
 

~ Och, seht ihn euch an! Wie liebenswürdig er doch ist! ~
 

~ Ein echter Schatz, findet ihr nicht? ~
 

Scheiße. Hört auf, seid still! Ihr wisst NICHTS!!!

FICKT EUCH ALLE!!!!!!
 

Ray hatte seinen letzten Gedanken laut gebrüllt. Sein Schrei durchbrach die nächtliche Stille, wie ein scharfes Messer zerschnitt er die Luft und verhallte mit einem Echo im dichten Nebel.
 

Ach, sollten sie doch alle ihr verfluchtes Maul halten!

Sie hatten ja keine Ahnung! Nichts wussten sie, nichts, gar nichts!
 

Nein.
 

Gar nichts...
 

Verdammt...!!
 

~ ~

They'll never see

I'll never be...

~~
 

Mit einem so starken Schmerz im Herzen, dass es ihm die Kehle zuschnürte, hielt Ray sich zitternd am Laternenmast fest, um nicht zusammenzubrechen.

Seine Lenden glühten und das Stechen in seinem Unterleib schwoll an, bis zur Grenze des Erträglichen. Oh, Gott...warum er? Warum...er...?! Womit hatte er das verdient...?
 

~~

I'll struggle on and on to feed this hunger

Burning deep inside of me

~~
 

"Verfickte Arschlöcher...", murmelte er mit brüchiger Stimme und presste die Zähne dermaßen stark aufeinander, dass sie knirschten. "Wieso...tut ihr mir das an?! Das...werdet ihr...mir noch...büßen, hört ihr?"
 

HÖRT IHR?!
 

~~

But through my tears breaks a blinding light

Birthing a dawn to this endless night

~~
 

Mit einem erstickten Schmerzensschrei stieß er sich vom Mast ab und taumelte in den Nebel.

Er musste es schaffen. Er musste es schaffen, bis nach Hause zu kommen.

Und er würde es auch. Es waren nur noch einpaar Quartale, das würde er mit Sicherheit noch hinkriegen! Bald, nur noch ein paar Quartale, nur noch einpaar Quartale, nur noch einpaar Qua....-
 

Doch der Schmerz nahm überhand, benebelte seine Sinne und alles um ihn herum wurde schwarz.
 

<Scheiße...>, dachte er noch, bevor sein Verstand entgültig ausklinkte und er erschöpft und bewusstlos zu Boden fiel. Sein regloser Körper klatschte auf den Asphalt und wurde ganz langsam von den bläulichen Nebelschwaden umschlungen, die sich wie eine kalte Decke auf ihn legten und seinen Schmerz forttrugen...
 

~~

Arms outstretched, awaiting me

An open embrace upon a bleeding tree

~~
 

Kai schloss die Augen und drehte sich auf die Seite. Er presste die Augenlieder so stark aufeinander, das es schon weh tat und rollte sich wieder nach rechts. Unruhig wälzte er sich im Bett, sodass die Matratze quietschte, und er sich fragte, warum die anderen von diesem Lärm nicht wach wurden. Mit einem genervten Seufzer gab er schließlich auf, setzte er sich - zum heute Nacht zehnten Mal- auf und blickte aus dem Fenster. Die Vorhänge waren nur halb zugezogen und ließen die hellen Strahlen des Vollmondes ins Zimmer hineinsickern. Sie beleuchteten die weißen Bettbezüge des Jungen und glitzerten wie feiner Diamantenstaub in seinen bläulichen Haaren.
 

~~

Abide in me and I vow to you

I will never forsake you

~~
 

Kai seufzte noch einmal und fuhr sich erschöpft über die Augen. Verdammt. Er konnte nicht schlafen, war aber, verflucht noch mal!, hundemüde...und brachte es dennoch nicht fertig, die Augen zu schließen und sich zu entspannen. Irgendetwas hielt ihn davon ab.

Nachdenklich ließ er sich zurück in die Kissen fallen und starrte die Decke an, an der die Schatten des Mondes eigenartige Muster formten.

Kai kannte den Grund für seine Schlaflosigkeit besser, als er glaubte und wollte es sich aus kindlichem Trotz einfach nur nicht eingestehen. Doch dieses nicht zu deutende Gefühl, das sich langsam und bohrend in seinem Inneren ausbreitete, war unmöglich zu ignorieren. Es nagte schmerzhaft an seinem Herzen und ließ ihn nicht zur Ruhe kommen, rief ihn, drängte ihn...

Was war es nur? Sorge...? Mhm. Ja. Es war Sorge, sogar eine ziemlich große Sorge.

Und er wusste auch, wer das Objekt seiner Sorge war. Ein junger Chinese, der sich seit den letzten beiden Jahren äußerst merkwürdig benahm...
 

~~

Rest in me and I'll comfort you

I have lived and I died for you

~~
 

Zuerst waren es nur unwichtige Kleinigkeiten gewesen, die Kai an Ray aufgefallen waren.

Sein Verhalten hatte sich etwas verändert und seine Redensart. Doch der Blauhaarige hatte sich darüber nicht viele Gedanken gemacht, denn er hatte geglaubt, es wäre nur so etwas wie eine Phase...Naja, und diese Phase dehnte sich dann aus...Die Handlungen des schwarzhaarigen Chinesen wurden anders, sein Benehmen, einfach seine ganze Art! Er war viel verschlossener, zurückhaltender und kühler geworden. In gewisser Weise ähnelte er Kai, doch mit dem Unterschied, dass dieser sich nicht mitten in der Nacht aus dem Haus schlich und erst früh am morgen zurückkam und sich dann fast den ganzen Tag in seinem Zimmer einsperrte. Kai wusste nicht, was Ray dort tat, und was seine nächtlichen ,Ausflüge' zu bedeuten hatten. Anfangs war es ja noch zu dulden gewesen, schließlich hatte jeder eine Privatsphäre. Aber als der Chinese dann eines morgens sein Zimmer verlies und fürchterlich nach Zigaretten und Alkohol stank, fing der Kapitän der Bladebreakers einmählich doch an, sich darüber Sorgen zu machen. Denn schließlich war Ray ja ein Mitglieder der Bladebreakers und Kai hatte dafür zu Sorgen, dass es seinem Team gut ging und es war seine Pflicht...Ach, Scheiß' auf die Pflicht! Um ehrlich zu sein gab es einen ganz anderen Grund für Kais Verhalten. Nämlich den, dass er anfing, mehr als nur freundschaftliche Gefühle für den jungen Chinesen zu hegen. Zuerst war es ja nur ,mögen', doch dann wurde es immer mehr und mehr...und jetzt war es...Liebe? Konnte es sein? Liebte er Ray Kon wirklich? ...Ja. Er liebte ihn, liebte ihn mehr als alles andere auf der Welt und begehrte ihn bis über alle Maßen. Doch er war zu feige, es ihm zu gestehen...
 

~~

They'll never see

I'll never be

~~
 

Kai war so sehr in seine Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte, dass sein Körper sich selbstständig machte und aus dem Bett aufstand.

Oh nein! Sein Verstand hatte mal wieder ausgeklinkt, und sein Herz übernahm nun die Führung.

Na gut. Wenn es unbedingt sein musste, würde er jetzt nach Ray sehen...aber nur, um nachzusehen, ob auch wirklich alles in Ordnung war!
 

<Oder ihn einfach nur zu sehen...>, dachte Kai im Geheimen bei sich und zog sich an.

Leise drückte er die Türklinke nach unten und verließ sein Zimmer.
 

~~

I'll struggle on and on to feed this hunger

Burning deep inside of me

~~
 

Er schlich auf Zehenspitzen durch den Gang und achtete darauf, kein verräterisches Geräusch von sich zu geben und die anderen damit aufzuwecken.

Er durchquerte leise den Korridor und ging an den Zimmern seiner Kameraden vorbei.

Aus einem der Räume drang lautes Geschnarche und Kai musste bei diesem Laut unabsichtlich grinsen, denn Tyson klang wie ein überdimensionaler Grislibär.
 

~~

But through my tears breaks a blinding light

Birthing a dawn to this endless night

~~
 

Dann blieb er plötzlich vor einer dunkelrot gestrichenen Zimmertür stehen.

Sein Herz raste und das Blut rauschte in seinen Ohren als er mit zitternder Hand nach dem Türknauf griff. Was machte er hier eigentlich? Das durfte er doch gar nicht tun!

Ach Scheiße, er war ja schließlich der Teamkapitän. Es war ihm also damit erlaubt!

Zögernd umklammerte seine Hand die Klinke und er atmete tief ein. Okay. Jetzt!

Die letzten Zweifel abschüttelnd öffnete er die Tür, steckte seinen Kopf ins Zimmer und blickte auf das Bett.
 

Aber es lag niemand darin.
 

~~

Arms outstretched, awaiting me

An open embrace upon a bleeding tree

~~
 

Und bevor er überhaupt wusste, was er tat, hatte er schon die Wohnungsschlüssel in der Hand und verließ das Quartier der Bladebreakers, um seinen Ray zu suchen...
 

~~

Rest in me and I'll comfort you

I have lived and I died for you

Abide in me and I vow to you

I will never forsake you

~~
 

...
 

~*~

...und als er Ray seine Sachen auszog, stockte ihm der Atem.

Sein ganzer Körper war über und über voll mit blauen Flecken, Kratzern und Blutergüssen.

Doch als sein Blick hinunter zu dessen Unterleib wanderte, weiteten sich seine Augen vor purem Entsetzen. Verkrustetes Blut klebte zwischen Rays Oberschenkel und dieser Teil seines Körpers war ebenfalls gänzlich mit blauen Flecken überseht. Oh mein Gott, wurde er etwa.......

~*~
 

Das war ein Vorgeschmack auf den nächsten Teil, da dieses Kapitel ja total langweilig war...>.<''

Also ich entschuldige mich hiermit noch mal für die ganzen Ausdrücke, aber die haben nun mal so schön hier reingepasst...*schmoll*

Wenn's euch interessieren sollte, wie's weitergeht, sagt bescheid ^^

CuCu,

eure Raven^.~

Nightmare- Will your love save me?

Hi ^^, ihr Lieben! *allen zuwink* Bin wieder da aus'm Urlaub und versuche endlich wieder an meinen F.F.s weiterzuschreiben^^ Danke an alle, die Kommis geschrieben haben...kaum zu glauben, dass euch dieser Schwachsinn gefälltO.O Aber...wie dem auch sei, ich werde mir jedenfalls weiterhin ganz viel Mühe geben^^
 

{Pers. Anmerkung zum Chapter: Öhm...also ich garantiere für nichts mehro.O...

- Weiterlesen nur auf eigene Gefahr - ^^''}
 

Nightmare- Will your love save me?
 

++++++

"Ach, da ist ja unser Kleiner!", rief ein ganz in schwarz gekleideter Mann, der Ray entgegenblickte. "Na? Erfolgreich...?", fragte er und grinste breit, wobei seine schiefen Zähne aufblitzten und ihn wie einen Gaul aussehen ließen. "Du weißt doch...", fügte er mit einem eindeutigen Anflug von Spott in der Stimme hinzu und sein Grinsen wurde noch breiter, "der Chef mag keine Pleiten." Er lachte laut auf und die rings um ihn herum stehenden Männer, die man wohl eher noch als gerade erst volljährig Gewordene bezeichnen konnte, stimmten ins Gelächter mit ein. Ray, der bis eben noch in der Tür gestanden hatte, betrat nun vollends den Raum und schloss wortlos die Tür hinter sich. Er musterte den Mann eine Weile mit ausdrucksloser Miene, griff in seine Tasche und zog die blutigen Handschuhe heraus. Er betrachtete sie kurz und runzelte leicht die Stirn, als überlege er, warum sie eigentlich von Blut besudelt waren, und warf sie dann plötzlich mit Schwung vor die Füße des Schwarzgekleideten.

"Ich mache meine Sache immer gut, Cliff.", sagte er tonlos und ging an ihm und den anderen vorbei auf eine gegenüberliegende Tür zu. Ohne sich noch einmal umzudrehen, drückte er den Türgriff nach unten und verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer, die fragenden Blicke seiner ,Kollegen' missachtend. Cliff schaute ihm überrascht hinterher und zündete sich eine Zigarette an. "Mann, was hat der Kerl denn schon wieder?", flüsterte er.
 

*#*
 

Ray durchquerte mit schnellen Schritten den düsteren Korridor. Seine Schuhsohlen verursachten knirschende Geräusche auf dem Linoleumbezug und hinterließen schmutzige Abdrücke. Doch genauso wie allen - seiner Meinung nach- unwichtigen Dingen, schenkte er auch dem keine Beachtung und setzte seinen Weg unbeirrt fort. Bald würde er vor dem Chef persönlich stehen und ihm die ganze ,Sache' detailgetreu und präzise wiedergeben müssen. Er würde ihm wie immer seine komplette Vorgehensweise schildern und sich dann anhören, was dieser dazu zu sagen hatte. Doch Ray war sich sicher, dass jener zufrieden sein würde; so, wie er es immer mit seinem ,bösen Prinzen' war.
 

Ray lächelte.

Oder er versuchte es zumindest, denn sein wahrer Gefühlszustand konnte so etwas gar nicht hervorrufen.
 

Ein bitteres, grimassenähnliches Grinsen lag auf den Lippen des jungen Chinesen, als er die gewünschte Tür fast erreicht hatte. Von da aus musste er nur noch einpaar kleine Hindernisse überwinden und das Büro des Chefs stände für ihn offen.
 

Er kannte diesen Weg. Er kannte diesen verdammten Weg besser, als seine Westentasche, denn er ging ihn fast jede Woche. Er musste ihn gehen. Ihm war jedes einzelne, noch so belanglose Detail dieser ,Prozedur' bekannt, und dazu gehörten nun mal auch die...Zweifel.
 

War es das fahle, gespenstisch wirkende Licht, dass ihn so ,gefühlsduselig' werden ließ und seine gesamten Empfindungen auf den Kopf stellte? Oder war es einfach sein ausgelöscht geglaubtes Gewissen, das sich jetzt endlich zu Wort meldete?
 

Oder war es....Angst?
 

Ja. Er hatte Angst. Doch nicht etwa vor seinem Chef, der ihm den Tod androhte, wenn er auch nur einmal versagen würde, nicht etwa vor seinen verfluchten ,Kollegen', die ihn für seine gute Arbeit verabscheuten und keine Skrupel besäßen, ihn einfach wegzuräumen, falls sie es auf seine Stellung abgesehen hatten. Nein. Es war Angst...vor sich selbst.
 

Wenn er in sein Inneres blickte, seine zerstörte Gefühlswelt wachzurufen versuchte, sich selbst wie einen zerbrochenen Spiegel wieder zusammenzusetzen anstrebte....- schnitt er sich an den Scherben und stürzte zurück in die Dunkelheit.
 

Ekel.
 

Jedes mal, wenn er sich im Spiegel betrachtete, überkam ihn ein unbeschreibliches Ekelgefühl vor seiner Person, vor seinem Leben. Was war aus ihm geworden? Er war nicht mehr er selbst, er war ein gehirnmanipulierter, bösartiger Roboter geworden, der seine Empfindungen abschaltete und seine Menschlichkeit in die unergründlichen Abgründe seiner Seele verbannte, um die Drecksarbeit für irgendeinen skrupellosen Gauner zu erledigen.
 

Wozu das alles?

Er war nicht mehr Ray Kon.
 

Nein.
 

Schon lange nicht mehr. Und er musste mit einem leisen Anflug von Trauer feststellen, dass er es auch nie mehr sein würde. Er hatte sich selbst, den Namen seiner Familie und die unwissenden Bladebreakers durch den Schmutz gezogen, Schande über sie gebracht...Wie tief konnte er eigentlich noch sinken?
 

Rays ,Grinsen' wurde breiter.
 

Dumme Frage.
 

Noch tiefer natürlich!
 

Er hatte sich einen Abgrund geschaufelt, aus dem er nie mehr herauskommen würde, in dem er gefangen sein würde...gefesselt...für immer.
 

Für immer...
 

"Ach verfi**** Scheiße!", brüllte Ray wütend und schlug seine Faust gegen die Wand.
 

Doch das leise Flüstern in seinem Kopf verstummte nicht.
 

Im Gegenteil...
 

...Für immer...
 

Schweratmend blieb er an die Wand gelehnt stehen und versuchte (vergeblich) seine Fassung wiederzuerlangen. Seine Gedanken kreisten, machten nichtnachvollziehbare Sprünge und fingen an, sich wieder im Kreis zu drehen. Sie ließen sich nicht fassen, egal wie sehr er sich auch anstrengte, und dieses starke, wachsende Gefühl von Angst wurde immer größer...
 

So nahm er die Schritte, die sich gemächlich aber auch zielbewusst und auf eine nicht zu deutende Weise gefährlich in seine Richtung bewegten nicht wahr.
 

Ray wurde erst bewusst, dass er nicht mehr allein war, als ihn jemand überaus unsanft am Arm packte und gegen die Wand schleuderte. Dabei stieß er sich so hart mit dem Kopf an, dass ihm für einen Augenblick schwarz vor Augen wurde und er stöhnend auf die Knie sank.
 

Verwirrt über den plötzlichen Schmerz griff er sich an den Kopf und versuchte seine schwache Benommenheit zu überwinden und diesen Dreckskerl, der es wagte, so mit ihm umzugehen, anzublicken.
 

Dem Jungen stockte der Atem, und sein dröhnender Schädel war sofort vergessen, als sich die verschwommenen Umrisse der Gestalt personifiziert hatten und er jemanden erkannte, den er eigentlich nicht erkennen wollte.
 

"Marc...!", flüsterte er mehr schwach, als angsteinflössend.
 

Der Rothaarige über ihm grinste höhnisch...holte aus und rammte Ray seinen Fuß in die Magengrube.
 

Ein stechender Schmerz vermischt mit Übelkeit explodierte in ihm und er wurde mit einem Schmerzenslaut erneut gegen die Wand geschleudert. Doch der Angreifer war wohl noch nicht ganz fertig mit ihm, denn er beugte sich zu Ray hinunter und packte den benommenen Blader an den Haaren.
 

"Ja, ich bin's!", zischte er hasserfüllt und zwang Ray ihm in die Augen zu blicken.

"Erinnert sich das süße Prinzchen noch an mich, wie?"
 

Ray tat ihm nicht den Gefallen stöhnend zusammenzubrechen, sondern fragte seinerseits - sehr beherrscht für eine derartige Situation- :
 

"Was willst du von mir?"
 

Der Hass in den dunkelblauen Augen von Marc schien zu explodieren, und Ray war sich für einen Moment sicher, dass er ihn sogar töten würde. Doch zu seiner Überraschung blieb der andere ruhig.
 

"Was ich will, fragst du?", seine Stimme zitterte verdächtig, "ich will eine Entschuldigung!"
 

"Für was?"
 

Diese Frage verschaffte Ray noch eine Beule.
 

"Für was?!", Marc lachte böse, "dafür, dass du mir meinen Job weggenommen hast! Der Boss hatte diesen ver**** Auftrag für MICH vorgesehen, aber du musstest dich ja unbedingt wieder einmischen, was? Als Liebling des Chefs bekommst du ja alles, was du willst!"
 

In Rays Augen trat ein kalter Glanz, er hatte seine Fassung wieder erlangt.
 

"Ich habe ihn nicht darum gebeten", sagte er schroff, "der Chef hat ihn mir selbst gegeben, klar?

Und ich wäre sehr unklug, würde ich seinen Befehlen nicht Folge leisten, nicht wahr?"
 

Marcs Faust landete in seinem Gesicht, sodass Rays Lippe aufplatzte und sich das dünne Rinnsaal mit dem Blut seiner Platzwunde vermischte.
 

"Lügner!", brüllte Marc, "du lügst, ich weiss es!"
 

Er ließ Ray nicht einmal zu Wort kommen, sondern packte ihn grob an den Schultern und zerrte ihn hoch. Der junge Chinese war viel zu schwach, um sich zu wehren, und so ließ er es einfach geschehen.
 

"Was willst du nun also tun, du Arschloch?", flüsterte Ray, "mich zu Tode prügeln?"
 

"Nein...", sagte Marc und senkte schon fast sanft die Stimme, "ich weiss da etwas...viel besseres."
 

Der Ausdruck, der bei diesen Worten in Marcs Augen trat, machte ihm fiel mehr Angst, als dieses hasserfüllte Flackern, das sich sonst immer darin spiegelte.
 

Und als sich das Gesicht des Rothaarigen langsam dem seinen näherte, wurde diese leise Ahnung zur plötzlichen, schaurigen Gewissheit.
 

"Nein...", rief Ray atemlos und versuchte sich mit aller Macht gegen das Kommende zu wehren, doch er kam gegen den eisernen Griff seines Gegenübers nicht an.
 

"Warum denn nicht...?", fragte Marc mit gespielter Unschuld und öffnete ganz langsam die Knöpfe von Rays Mantel. "Es wird dir gefallen, wetten?"
 

Leise lachend fuhr er mit seiner Hand unter Rays Hemd und...
 

"Nein...Nein...hör auf!" Rays Befehlston war einem mitleiderregenden Winseln gewichen.

"Bitte...hör doch auf!"
 

Doch der andere hatte das ganz bestimmt nicht vor.
 

Marc lachte laut und spöttisch, wandte seinen Kopf um und rief:
 

"Hey Ju~hungs! Schaut doch mal, was für ein hübsches Spielzeug ich für uns aufgetrieben habe!"
 

Ray nahm die Männer, die plötzlich aus der Dunkelheit traten kaum wahr, und das genauso wenig, als einer von ihnen ihn plötzlich packte und wie eine Puppe mit sich schleifte.
 

Marc lachte immer noch und steckte die Betäubungsspritze ein, deren Inhalt er Ray vorhin verabreicht hatte. "Das wird ein Spaß!", zischte er und folgte grausam kichernd den Männern, die gerade eine Tür geöffnet hatten und Ray in den Raum schubsten.
 

Unsanft wurde der Chinese auf ein - wie er glaubte- Bett geworfen, und was danach kam, übertraf seine kühnsten Alpträume. Er erinnerte sich nur noch, wie ihm die Kleider vom Leib gerissen wurden, Marc - oder war es jemand anders gewesen?- Seine Hose aufknöpfte und etwas für ihn unverständliches sagte, woraufhin die anderen in schallendes Gelächter ausbrachen.

Ein plötzlicher, unvorstellbarer Schmerz betäubte auch noch den Rest seines Bewusstseins und er fiel in kühle Dunkelheit, die ihn wie eine Mutter empfing...
 

"Nein, nein...!", brüllte Ray und wälzte sich in seinem Bett hin und her, "...NICHT!"
 

Kai saß neben ihm und legte ihm beruhigend eine Hand auf die Stirn. Es war schon ungefähr drei Stunden her, seit er Ray auf der Straße gefunden hatte. Er hatte ihn aufgehoben und ins Quartier der Bladebreakers getragen, wo er ihn ins Bett gelegt hatte. Rays Zustand war einfach grässlich, und er hatte lange überlegt, ob er ihn nicht lieber ins Krankenhaus hätte bringen sollen. Doch am Ende entschied er sich doch dagegen. Er wollte sich selbst um Ray kümmern.

Aber...als er ihn entkleidet hatte, um seine Verletzungen zu versorgen, da...Oh, großer Gott im Himmel! Was wurde ihm angetan? Wer hatte ihm das angetan? So grausam...wer hatte so grausam sein können? Sein ganzer Körper war über und über voll mit blauen Flecken, Kratzern und Blutergüssen. Doch als Kais Blick hinunter zu dessen Unterleib gewandert war, hatten sich seine Augen vor purem Entsetzen geweitet. Verkrustetes Blut klebte zwischen Rays Oberschenkel und dieser Teil seines Körpers war ebenfalls gänzlich mit blauen Flecken überseht. Kai war klug genug, das Geschehene richtig zu deuten, auch wenn sich alles in ihm davor sträubte. Welcher verdammte Mistkerl...-?!
 

"Ahhh...!", Ray bäumte sich auf. "Nei- nein...bitte...hört doch auf, bitte!"
 

Kais Herz machte einen Sprung. Er konnte sich ganz genau vorstellen, was Ray da träumte, aber ihn zu wecken bedeutete auch, dass ihm der Erholungsschlaf verweigert werden würde. Aber konnte man denn DAS als Erholungsschlaf betrachten?
 

Kai stand auf und setzte sich auf die Bettkante. Seine Gedanken kreisten. Sanft strich er Ray einpaar verklebte Haarsträhnen aus der Stirn und betrachtete sein Gesicht.
 

Wie schön er doch war...
 

Eine plötzliche Wut, vermischt mit Hilflosigkeit ergriff ihn. Er würde die oder den Verantwortlichen eigenhändig erledigen, würde er ihn nur in die Finger bekommen!

Wie grausam konnte man sein? Auch noch mit einem...Betäubungsmittel!!
 

Wieder wanderte sein Blick zu Rays Gesicht und...

...ein neues Gefühl, ein Gefühl, das jedes andere verrauchen ließ, übermahnte ihn...
 

Wie sehr er sich auch dagegen wehrte, wie sehr er sich auch einredete, dass es falsch war...er konnte sich nicht dagegen wehren.
 

Nach kurzem Zögern beugte er sich zu dem jungen Chinesen hinunter und presste sanft seine Lippen auf die des anderen.
 

Soooooo^-^ Das war's vorerst mal. Ich weiss, es war irgendwie total besch*****, aber...ich kann so was nun mal echt schlecht beschreiben. Aber wenn ihr ne Fortsetzung wollt, sagt nur bescheid^^

Also dann^^

Cu *alle ganz dolle drück*

Eure Raven^^

Make me heal

{Short Vorwort: Danke an alle, die mir Kommis geschrieben haben^^ *durchknuddel*

Euer Feedback ermuntert mich immer und spornt mich zum Weiterschreiben an; ich wüsste nicht, was ich ohne euch tun würde *schnief* o^^o Dankeschön!}
 

{Warning: OOC}
 

Next chapter:
 

#Make me heal#

~~

Nach kurzem Zögern beugte er sich zu dem jungen Chinesen hinunter und presste sanft seine Lippen auf die des anderen.

~~
 

Wie ein alles aufwirbelnder Sturm übermahnten Kai die Gefühle, brachen einer unaufhaltsamen Flut gleich über ihn herein und schwemmten die letzten Reste seines klaren Denkvermögens mit sich fort, als er die weichen, warmen Lippen des Schwarzhaarigen auf seinen eigen fühlte, ihre Süße schmeckte und den seine kompletten Sinne benebelnden Duft einatmete, der von Ray ausging.
 

Sein Herz raste so schnell, dass es ihm unweigerlich die Luft abzuschnüren drohte und er schon fast befürchtete, Ray könnte allein von dem wilden Hämmern in seiner Brust aufwachen. Seine Gefühle waren das reinste Chaos, seine Gedanken wirbelten in ungeordneten Bahnen umher, tanzten schnelle Kreise und ließen sich weder fassen noch mit klarem Verstand nachvollziehen...

Aber den hatte der blauhaarige Teamkaptain ja ohnehin gerade einbüßen müssen...
 

Und doch ließ er nicht von dem Chinesen ab, hatte seine Augen immer noch genießerisch geschlossen und hatte auch gar nicht vor, in seinem Tun Inne zu halten, obwohl er sich den Konsequenzen seines jetzigen Handels über und über bewusst war, die Folgen dieses kurzen Augenblicks zu kennen glaubte und sich darüber im Klaren war, dass dieser unschuldige Kuss wohl mehr zerstören als erschaffen würde...
 

...konnte er seine Lippen doch nicht zurückziehen, sich endlich zusammenreißen oder die ihn langsam erdrückende Mischung aus Gefühlen abschnüren, die sich wie eine tonnenschwere Last auf sein Herz legte.
 

Ihm war alles egal. Sollte doch kommen, was kommen würde. Er hatte keine Angst.

Jetzt nicht mehr...
 

Jegliche Skrupel, Zweifel oder Ängste hatte er soeben abgeworfen, wie einen Mantel aus Dunkelheit, der seine Seele schon so lange umhüllt hatte...
 

Alles was zählte, war dieser Augenblick, für den er lebte, für den er immer gelebt hatte und für den er wohl auch immer leben würde...
 

Denn zum erstenmal in seinem ganzen, verdammten Leben fühlte er Wärme, Liebe, Geborgenheit und...überhaupt irgendetwas außer Ehrgeiz, Sorgen oder Schmerz.

Zum ersten mal fühlte er sich wirklich frei.
 

Zum ersten mal fühlte er sich wie ein Mensch.
 

Und für dieses eine Gefühl nahm er alles in Kauf, einfach alles.
 

<Ich liebe dich Ray...>, flüsterte er immer und immer wieder in Gedanken...
 

<Ich liebe dich, ich liebe dich so sehr...>
 

Oh Gott im Himmel, womit hatte er das alles verdient? Wieso musste gerade er an jemanden sein verfluchtes Herz verlieren, der es doch niemals annehmen, seine Gefühle erwidern oder ihn endlich heilen würde?
 

Weshalb wurde gerade ihm diese Bürde auferlegt, warum war er es, der schon sein ganzes Leben lang gebrochen war, jetzt noch einmal zerbrechen sollte?
 

Das war grausam. Nein, mehr als das. Denn Kai wusste, dass dies wohl seinen entgültigen Tod bedeuten würde. Wenn auch nur den seelischen...
 

Und plötzlich, als hätte Ray seine Gedanken gelesen, fing er an, sich leicht unter Kai zu bewegen. Seine Augenlieder begannen zu flattern und öffneten sich langsam. Und noch bevor der erschrockene Junge, der soeben beinahe einen Herzinfarkt erlitten hatte, auch nur die Gelegenheit bekam, sich zurückzuziehen, starrten sich beide direkt in die Augen.
 

In Rays geweiteten Augen spiegelte sich Erschrecken und Unglauben, aber auch etwas anderes, das zu deuten Kai keine Zeit mehr fand, da er wie von der Tarantel gestochen aufsprang, als er die ganze Situation endlich realisiert und zu seinem Entsetzen auch noch festgestellt hatte, dass seine Lippen immer noch auf denen des Schwarzhaarigen lagen.
 

Mit vor Scham gerötetem Gesicht blickte er zu Boden und versuchte dem fragenden Blick Rays, der sich im Bett aufgesetzt hatte, möglichst auszuweichen. Das ganze war ihm mehr als nur peinlich und er musste sich schon stark zusammenreißen, um nicht einfach die Flucht einzuschlagen und aus dem Zimmer zu rennen.
 

Während Kai noch immer mit diesem Gedanken spielte, hatte Ray endlich Gelegenheit, das gerade Geschehene einigermaßen zu verarbeiten...

Was hatte das denn- zum Teufel noch mal- zu bedeuten? War sein Teamkaptain jetzt total durchgedreht, oder was? Oder konnte es doch sein, dass...-
 

"Aaah...!", ein Stechender Schmerz brach die Gedankengänge das Schwarzhaarigen abrupt ab und er fuhr sich mit einer Hand über die Augen, um die bunt durcheinander tänzelnden Farbflecke vor sich, zu vertreiben.
 

Erst jetzt traf ihn die Erinnerung an letzte Nacht wie ein Blitz, durchfuhr sein Inneres und gefror alles, was er dort vorfand.
 

Eine starke, kaum noch zurückgehaltene Übelkeit überkam ihn. Ein riesiger Ekel, sowohl vor den Tätern als auch vor sich selbst, brachte ihn beinahe zum Würgen. So wie immer, nach einem solchen Erlebnis.
 

"Fuck'em all!", zischte er und stützte seinen Kopf mit der rechten Hand ab. Alles drehte sich, und sein gesamter Körper fühlte sich an, wie eine einzige, große Verletzung.
 

Kai, der Rays plötzlichen Schwächeanfall mitgekriegt hatte, vergas augenblicklich alle seine Selbstvorwürfe und stürzte auf den blass gewordenen Jungen zu.
 

"Ray...!", rief er und versuchte ihn sanft an den entblößten Schultern packte, "ist alles in Ordnung mit dir? Warte, ich werde...-."
 

Augenblicklich klappte er seinen Mund zu und wich einpaar Schritte vom Bett zurück, als ihn der eiskalte Blick des Schwarzhaarigen wie ein Schlag ins Gesicht traf.

"Alles...in Ordnung?", zischte Ray und seine Augenbrauen zogen sich immer weiter nach Unten und seine Lippen begannen zu Beben, "du fragst mich allen Ernstes, OB ALLES IN ORDNUNG IST?!"
 

Seine Stimme war lauter geworden, hasserfüllter und um einiges kälter. Er krallte seine zitternden Hände ins weiße Bettlaken und musterte Kai abwertend.
 

"Du hast ja wohl einen Knall!", fuhr er unbeirrt fort, ohne auf den verletzten Gesichtsausdruck des Blauhaarigen zu achten, "nein, wirklich. Mir geht es absolut FANTASTISCH! Ich habe mich noch NIEMALS in meinem gesamten Scheißleben so TOLL gefühlt wie jetzt! Ich steh' nämlich auf solche Drecksspielchen, weißt du? Ich find's GEIL!"
 

Bei Kais vor Unglauben geweiteten Augen musste er auflachen; kurz, gefühllos und böse.
 

"Tja, DAS hättest du wohl nicht von mir erwartet, was KAI?!" Langsam, unendlich langsam erhob er sich aus seinem Bett, hatte die weiße Decke um seine Hüften gewickelt, um das Nötigste zu verdecken.
 

"DAS hättet IHR wohl nicht von dem kleinen, lieben, süßen Ray- Chan erwartet, HE?"
 

Als Kai keine Anstalten machte, zu antworten, verzog er den Mund und machte einen Schritt auf das Bladebreaker- Oberhaupt zu.
 

"Nein, hättet ihr nicht. Das hätte niemand. Aber SO bin ich wirklich, Kai. SO!", er deutete auf seinen zerschundenen Körper auf die Zigarettenschachteln und leeren Weinflaschen, die im Zimmer herumlagen und auf eine kleine, durchsichtige Tüte, die weißes Pulver beinhaltete, das an Traubenzucker erinnerte und von dem Kai auch wusste, was es wirklich war.
 

Er antwortete nicht.
 

Ray, das Schweigen des Blauhaarigen falsch deutend, konnte seinen Schmerz nicht länger verbergen...
 

"Dazu hast du jetzt nichts mehr zu sagen, wie?", er lächelte bitter, "Ich versteh' das schon. Jetzt willst du sicher nichts mehr mit mir zutun haben, aber...von mir aus! Geh doch! GEH! So wie es alle immer getan haben...Verschwinde, und lass mich in RUHE!"
 

Eine einzelne Träne perlte über seine Wange, benetzte sein Kinn und tropfte auf den Boden. Sein Zittern wurde heftiger und er konnte sich ein Schluchzen nicht länger verkneifen...
 

"Und was sollte DAS gerade eben?", schrie er plötzlich, "der Kuss! Glaubst du etwa, ich hätte ihn nicht bemerkt? Und glaubst du auch, ich wüsste nicht, was er bedeutet und was du WIRKLICH von mir willst?" Weitere Tränen rannen seine geröteten Wangen hinab, er wischte sie nicht weg. "DAS, was alle von mir wollen!"
 

Kai immer noch direkt in die Augen blickend, lockerte er etwas den Griff um seine Decke, sodass sie tiefer rutschte, und mehr Haut zeigte, als sie es eigentlich sollte. Ein laszives Lächeln lag auf seinen Lippen, während er sich immer näher zu Kai bewegte.
 

"DAS ist es doch, was du von mir willst, nicht wahr?"
 

"..."
 

"Nein! Leugne es nicht, ich sehe es doch in deinen Augen, ich habe es schon vorher bemerkt, denn ich bin weder blind, noch dumm, Kai Hiwatari!"
 

Der Tränenfluss verdichtete sich zusehends.

"Und ich dachte, du wärst...anders..."
 

"Du leidest.", sagte Kai plötzlich, ohne auf Rays vorherige Worte einzugehen. Er wusste, dass die Verzweiflung und der Schmerz den Schwarzhaarigen dazu trieben, so etwas von sich zu geben.
 

Ray hielt im Gehen Inne. Ein leichter Zug des Unglaubens huschte über sein Gesicht, doch er währte nicht lange, denn kurz darauf verfinsterte sich seine Miene erneut.
 

"Wirklich? Wie kommst du denn nur auf die Idee...?"
 

Kai starrte ihn weiterhin mitleidig an. Großer Gott, was hatten sie ihm nur angetan?

Und er war sich nicht sicher, wen er mit ,sie' meinte...; die Täter, oder die Bladebreakers...
 

"Ach komm schon, Hiwatari...", sagte Ray und zwang sich zu einem verführerischen Lächeln, wobei er Kai immer näher kam und ihn dadurch immer weiter an die gegenüberliegende Wand zurückdrängte. "Du willst mich doch, ich seh's dir an!"
 

Ray wünschte sich nichts sehnlicher, als von Kai genommen zu werden. So könnte er seinen Körper nur noch mehr schänden, ihn mehr bestrafen...
 

Er wollte leiden.
 

Und Kai merkte dies.
 

"Ray, bitte...hör auf damit!", flüsterte er leise und versuchte einen flehenden Unterton zu vermeiden, was ihm aber nicht ganz gelang, "bitte...ich will das nicht, ich will dir nicht weh tun...ich...ich...-."
 

Ray lachte gespielt, er war dem Blauhaarigen jetzt so nahe, dass er nur die Hand auszustrecken brauchte, um ihn zu berühren. So ein Vollidiot, wieso sagte er so etwas? Es gab niemanden, der ihn bisher jemals abgelehnt hatte...und dann noch wegen so einem Grund...
 

"Ach...und wieso willst du mich nicht verletzen, Kai- Chan? Weil es dem Team schaden würde? Ja. Das ist es nicht, wahr? So etwas sagtest du auch schon einmal, erinnerst du dich?", flüsterte er ihm zischend ins Ohr.
 

Kai fühlte, wie Rays heißer Atem seine Haut streifte, spürte seine Wärme; beides hinterließ eine Gänsehaut und einen eiskalten Schauder, der sein Rückgrat entlang glitt.

Der Chinese spielte mit ihm, das wusste er. Und er tat es, weil er sich selbst weh tun wollte, er hatte vor, sich selbst leiden zu lassen, sich selbst zu zerstören...

Nein! Das konnte er nicht zulassen, niemals!
 

Ohne wirklich über das nachzudenken, was er jetzt sagte oder tat, packte er Ray an den Schultern und stieß ihn sanft, aber bestimmt von sich; ihn immer noch mit seinem festen Griff umklammernd.
 

"Soll ich dir sagen, warum ich das tue, Ray Kon?", fuhr er ihn schärfer, als er vorgehabt hatte an, was den anderen unweigerlich zusammenzucken ließ. Er zwang Ray, ihm in die Augen zu sehen. "Ich tue es, weil ich dich liebe. VERDAMMT NOCHMAL, ICH LIEBE DICH!"
 

Mit diesen Worten ließ er den Schwarzhaarigen los. Diese Worte hatten ihm seine letzten Kraftreserven abverlangt.

Egal, was jetzt auf ihn zukommen würde, Kai hatte das Richtige getan. Dessen war er sich absolut sicher.
 

Ray war erstarrt. Wie gelähmt blickte er zu dem Blauhaarigen auf, unfähig sich zu rühren, oder irgendetwas zu erwidern. Zu unerwartet war dieses ehrlichgemeinte Geständnis gekommen und zu schutzlos war er ihm ausgeliefert gewesen.
 

Noch nie, noch niemals zuvor hatte irgendjemand etwas in dieser Art zu Ray gesagt. Keiner hatte ihm je so offen und aufrichtig seine Gefühle gestanden, und deshalb wusste er auch nicht, was er tun sollte.
 

Tief, tief in seinem inneren regte sich etwas...etwas, das schon immer da gewesen war und etwas, was jetzt endlich ans Licht wollte, hinaus aus den düsteren Kerkern seiner einsamen Seele, hinaus aus den verlassenen Klüften seines vereisten Herzens...
 

Denn vielleicht, das wurde ihm gerade eben bewusst, vielleicht empfand er ja wirklich...
 

"ARSCHLOCH!", schrie er plötzlich und packte Kai an seinem Hemdkragen, Tränen benetzten seine nassen Wangen und tropften auf Kais Gesicht, "DAS STIMMT NICHT, DAS STIMMT ALLES NICHT!"
 

Er zitterte. Seine Knie drohten nachzugeben und sein Herz, das spürte er überdeutlich, würde jeden Augenblick vor Schmerz zerreißen...
 

"Lügner...", flüsterte er und senkte müde den Kopf, "VERDAMMTER LÜGNER! DEIN GANZES GEREDE IST EINE EINZIGE LÜGE! DEINE VERFICKTE SORGE KOTZT MICH AN...!"
 

Kai rührte sich nicht und ließ sich von Ray einfach durchschütteln.
 

"DU kotzt mich an! Ich HASSE dich, du verdammter Scheißkerl, ich hasse dich!"
 

Mit diesen Worten drückte er den überraschten Kai hart gegen die Wand, stellte sich enger an ihn pressend auf die Zehenspitzen und küsste ihn fordernd auf den Mund...
 

To be continued...
 

Nya, ich hab' euch ja gewarnt...alles OOC...^^''

Before the dawn...take my innocence

Wahaaaa~aaaaai^______^ *unendlich happy desu* So viele unendlich liebe Kommentare!! *quieck* *blush* *alle einzeln durchknuddl* Ihr seid so liep...*schnüff*

Arigatou! o^.^/

Tut mir Leid, dass es so lang gedauert hat...aber die 9.Klasse is ziemlich anstrengend, und wenn zum andauernden Schulstress auch noch eine Monatelange Schreibblockade hinzu kommt, kann eben kein Kapitel entstehen...Gomen!^^;
 

{Anmerkung[/en]: Hmmm...eigentlich sollte dieser Teil ja Lemon beinhalten, aber...nyo...ich hab's bei Lime gelassen...}
 

{Lyric: Evanescence; 'Before the dawn'}
 

{Warning (die ich noch nicht hatte XD): Lemon[leicht]/Lime, Angst}
 

Now...enjoy (<-? O.O??)
 

#Take my innocence#
 

#"DU kotzt mich an! Ich HASSE dich, du verdammter Scheißkerl, ich hasse dich!"
 

Mit diesen Worten drückte er den überraschten Kai hart gegen die Wand, stellte sich enger an ihn pressend auf die Zehenspitzen und küsste ihn fordernd auf den Mund...#
 

Kai erstarrte. Seine dunkelbraunen Augen, in deren Tiefen sich Erschrecken und Unglauben wiederspiegelten, weiteten sich entsetzt und er wagte es nicht, Ray von sich zu stoßen, aber auch nicht dessen harten Kuss irgendwie zu erwidern.
 

Etwas in seinem Inneren sträubte sich davor, der Versuchung die zarten Lippen seines Gegenübers zu schmecken, nachzugeben, sich fallen zu lassen und seine geheimen, schon so unendlich lange Zeit in Ketten gelegten Empfindungen zu entfesseln...
 

Kai war unfähig, auf irgendeine Art und Weise auf Rays plötzliche Gefühlsumschwenkung zu reagieren, geschweige denn, jeglichen Widerstand zu leisten.
 

Sein Herz, das unheimlich schnell und schmerzhaft gegen seinen Brustkorb hämmerte, und ihm das unerträgliche Gefühl des nahen Erstickens verlieh, verkrampfte sich und verdreifachte die schrecklichen Schmerzen, die es schon seit Rays erstem, vor Kälte sprühendem Blick erlitt.
 

Es lag nicht daran, wie Ray sich an ihn schmiegte; fordernd, aber zugleich auch wärmesuchend und hilfsbedürftig...es waren nicht die sanften Hände des jungen Chinesen, die sich schon fast zärtlich um seinen Hals geschlungen hatten und seinen eigenen Körper noch enger an den erhitzten Leib des anderen pressten...es waren nicht die kühlen, unendlich weichen Lippen des Schwarzhaarigen, die Kai ihr süßes Gift einflössten und ihn fast um den Verstand brachten und es lag auch nicht am Kuss selbst...Es war eher die Art ,wie' Ray ihn küsste: Hart, hemmungslos und völlig gefühlskalt, als würde eine schöne Puppe seine Lippen mit den ihren versiegeln, und kein lebender Mensch, für den Kai zu tun alles bereit war...
 

Kai fühlte, wie ein eisiger Schauder bei diesem Gedanken durch seinen Körper fuhr, die schäumende Hitze abdämpfte und unbarmherzig fortfegte, ihn unmerklich zusammenfahren ließ und seinen Leib zum Beben brachte.
 

Weshalb tat Ray dies? Merkte er denn nicht, dass er damit nicht nur sich, sondern auch Kai unerträgliches Leid zufügte, sich selbst und ihn zu zerstören drohte und beide mit dieser Aktion immer mehr in Qualen ertrinken ließ?!
 

Machte es ihm etwa Spaß, den Blauhaarigen einer dermaßen scheußlichen Folter zu unterziehen und sein Herz durch die ihm zugefügten Messerstiche langsam verbluten zu lassen?
 

<Warum...>, Kai schloss müde die Augen und lehnte sich jeglichen Widerstand aufgebend mit dem Rücken gegen die kühle Zimmerwand, <warum...bist du nur so grausam zu mir, Ray? Warum...>, er ließ den Kuss weiterhin über sich ergehen, wie eine Tortur, deren Ende er nicht mehr erwarten konnte, <...tust du mir das an...?>
 

Der Schmerz in seiner Brust wuchs, wurde mit jeder unerträglich langen Sekunde immer größer und mächtiger, gewann an Zerstörungswut und ließ alle anderen Gefühle in ihrem düsteren Schatten verblassen.
 

Seine Gedanken kreisten. Wieso tat es nur so schrecklich weh? Wieso vermochte er nicht, sich gegen den in seinem Inneren aufkeimenden Schmerz zu wehren, dessen schwarze, boshafte Blüte sein Herz langsam in Beschlag nahm und es mit ihren dornigen Blättern unbarmherzig umklammert hielt?
 

Es tat so weh, so unwahrscheinlich weh, dass Kai die Augen noch fester zusammenkneifen musste, um den leisen Hauch von Angst zu verjagen, der ihn beschlich. Er fühlte, wie ihn der Schmerz an seine Grenzen trieb und ihn am endlosen Abgrund der Ohnmacht wanken ließ.
 

#Meet me after dark again and I hold you

I have nothing more than to say goodnight...#
 

Ray schlug verwundert die Augen auf, als er feststellte, dass sein hitziger Kuss keinerlei Erwiderung fand und starrte seinen gegenüber mit einem Ausdruck leisen Unglaubens an.
 

<Wieso...wieso unternimmt er nichts?>, fuhr es ihm durch den Kopf und er betrachtete mit leicht geweiteten Augen das Gesicht des Blauhaarigen und fragte sich, weshalb jener zitternd und mit zusammengekniffenen Augen fürchterlich angespannt an der Wand lehnte, und es nicht wagte, seinen Blick zu erwidern, <das ist doch genau das, was er will...oder? ...>
 

~Oder genau das, was du willst...~, zischte eine böses Stimme in seinem Hinterkopf die er aber mit einem wütenden Schnauben zum verstummen brachte und ihr nicht weiter Beachtung schenkte.
 

#And maybe tonight

we'll fly so far away

we'll be lost before the dawn..#
 

Kai zitterte noch immer, merkte aber, dass der Druck auf seinen Lippen verschwunden, die Wärme des anderen Körpers jedoch noch da war. Er konnte Rays heißen Atem auf seiner Haut fühlen, was ihm erneut eine Gänsehaut verpasste und er sich wunderte, wie er so lange hatte der süßen Versuchung wiederstehen können, die sich ihm gerade so eindeutig an den Hals warf...
 

Einpaar weitere Sekunden verstrichen, ohne dass einer der beiden ein Wort sagte, es schaffte, die Position, in der sie sich gerade befanden, zu ändern, oder aber, dass Kai es endlich fertig brachte, Ray anzusehen.
 

Kai seufzte verhalten und öffnete schließlich langsam seine Augen, als ihm endlich bewusst wurde, dass es eindeutig keinen Sinn hatte, so zu tun, als wäre Ray nicht da, oder er, Kai, verschwunden.
 

#If I only like to hold you when

who can see you my love

and leting never wrong to wake again...#
 

Ängstlich wirkendes Dunkelbraun traf auf leuchtendes Bernsteingelb, in dem sich eine verwirrende Mischung aus allen möglichen Empfindungen gesammelt hatte. Doch ein Gefühl überwog alle anderen -
 

Kai zog verwundert die Augenbrauen hoch -
 

- Unsicherheit.
 

Kai blinzelte ungläubig und starrte verwirrt in die glänzenden Tiefen des Jungen Chinesen, in denen sich eine Mischung aus Unsicherheit und leichter Angst wiederspiegelte und Rays hübschem Gesicht einen Ausdruck kindlicher Schüchternheit verlieh, das der Teamkapitän einfach zu niedlich fand.
 

Immer noch sprach keiner der beiden ein Wort und die angespannt wirkende Stille, die sich inzwischen im ganzen Raum ausgebreitet hatte, wurde nur durch ihre unregelmäßigen Atemzüge und - so schien es Kai- durch sein unheimlich laut pochendes Herz, durchbrochen.
 

#And maybe tonight

we'll fly so far away

we'll be lost before the dawn...#
 

Schließlich war es Ray, der genug Überwindung zusammenbrachte, sich aus der Starre zu lösen und sich mit leicht geröteten Wangen von Kai abzuwenden; ihm war anscheinend erst jetzt aufgefallen, dass er noch immer seine Arme um Kais Hals geschlungen und sich an ihn gepresst hatte...
 

Kai holte tief Luft, während er sich mit Mühe von der Wand abstieß, als würde ihm allein diese kleine Bewegung ungemein viel Kraft abverlangen.
 

"Ray...", brachte er mit brüchiger und leiser Stimme heraus; der starke Unterton, den er seinen Worten zu verleihen vorgehabt hatte, misslang ihm kläglich. Er zitterte leicht. "...Ray ich...ich..."
 

Doch der junge Chinese schien ihm keine Beachtung zu schenken. Ohne Kai anzublicken zog er seine weiße Decke höher und ging überraschend langsamen Schrittes auf sein Bett zu und ließ sich kraftlos auf ihm nieder, wobei die alte Matratze leise ächzte.
 

Ray schloss für einen Augenblick müde die Augen, schlug sie aber gleich wieder auf und schaute endlich zu Kai hinüber, der beim Anblick der glasigen Augen des Bladers leise aufkeuchte.
 

#Somehow I know that we can't wake again

from this scream

it's not real but it seems...#
 

Ray schwieg und presste seine Lippen aufeinander, sodass sie einen geraden Strich bildeten. Seine Augen waren leer.
 

"Geh jetzt...", flüsterte er mit verstecktem Schmerz in der Stimme und so leise, dass Kai die Worte von Rays Lippen ablesen musste, um zu verstehen, was der andere sprach, "...geh jetzt...ich...ich bin müde...und...und ich sollte mich jetzt wieder hinlegen..." Ray konnte dem enttäuschten und leicht vorwurfsvollen Blick Kais nicht länger standhalten und senkte den seinen wieder, "...danke...dass du mich hergebracht hast...und...dich um mich gekümmert hast...aber jetzt...", er schluckte vernehmlich und man sah, wie viel Überwindung ihn diese Worte kosteten, "...aber jetzt solltest du wirklich gehen...", schloss er und fuhr sich kraftlos mit der rechten Hand über die Augen; Kai hätte schwören können, in deren Augenwinkeln etwas feuchtes glitzern gesehen zu haben.
 

Kai schwieg, starrte Ray nur aus weit aufgerissenen Augen an und rührte sich keinen cm von der Stelle; er hatte definitiv nicht vor, jetzt zu gehen. Niemals würde er Ray jetzt alleine lassen, niemals! Wer wusste schon, was der Junge sich in diesem Zustand alles antun konnte? Und nach all den Dingen, die er jetzt über Ray wusste, konnte er ihm solch eine Tat auch durchaus zutrauen...
 

"Nein...", sagte er tonlos und wandte seinen Blick nicht von Ray ab, "nein...ich werde nicht gehen, Ray, nicht jetzt."
 

#And maybe tonight

we'll fly so far away

we'll be lost before the dawn...#
 

Ray zuckte bei diesen Worten wie unter einem schmerzhaften Peitschenhieb zusammen und blickte zu Kai auf, der sich von seinem Platz bewegt hatte und nun mit vor der Brust verschränkten Armen genau über ihm stand und ihn mit grimmiger Miene musterte...
 

...diese aber wich einem Ausdrucks des Mitgefühls und Kai starrte Ray bestürzt an.

Tränen liefen ungehalten die geröteten Wangen des Schwarzhaarigen entlang, perlten von seinem Kinn auf seinen Hals und Oberkörper und durchnässten den weißen Stoff seiner Decke, in die er jetzt seine zitternden Hände gekrallt hatte.
 

Der Ausdruck, mit dem der Chinese zu Kai hinaufblickte, versetzte Kai einen schmerzhaften Stich und er fragte sich, wie lange sein verletztes Herz das noch zu ertragen im Stande war. Es war eine Art stummer Hilfeschrei, in dem Ray Kai anflehte, nicht auf seine Worte zu hören, ihn nicht zu verlassen, nie mehr, an seiner Seite zu bleiben, ihn in den Arm zu nehmen, zu beschützen...
 

Das alles spiegelte sich in den wässrigen Augen Rays, und das alles konnte Kai lesen, verstehen und...darauf reagieren. Wortlos setzte er und ließ sich neben den jungen Chinesen auf das Bett sinken, schlang seine Arme beschützerisch um den Jüngeren und presste ihn sanft aber bestimmt an sich. Kai fühlte, wie sich der andere wärmesuchend an ihn drückte, seine Hände verzweifelt in Kais Hemdkragen krallte und sein Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub, wo er ungehalten schluchzte und zitterte.
 

Es waren genug der Vorwürfe, genug der Streitereien, der Angst, des Schmerzes...alles was Ray jetzt brauchte und wollte, war er, seine Umarmung, seine Küsse, sein Herz.
 

#Somehow I know that we can't wake again

from this scream

it's not real but it seems...#
 

Ray löste sich aus der liebevollen Umarmung und blickte Kai geradewegs ins Gesicht, seine Augen waren rot und geschwollen, doch hatte er aufgehört zu weinen und bekam auch langsam sein Zittern in den Griff.
 

Kai wurde bei dem verlangenden Blick, mit dem Ray ihn anschaute, unheimlich mulmig zumute und er sandte ein Stoßgebet zum Himmel, dass Ray nicht wirklich das vorhatte, was er glaubte; denn ein weiteres Mal würde er ihm nicht widerstehen können, da war er sich absolut sicher...
 

Doch sein Gebet wurde wohl nicht erhört, denn Ray schlang jetzt seine Arme um Kais Hals und richtete sich leicht auf, sodass seine Decke jetzt etwas von seinen Hüften rutschte.
 

Kai wurde schlagartig rot und versuchte die Hitze, die seinen Körper in Besitz zunehmen begonnen hatte, zu vertreiben...doch es gelang ihm nicht.
 

Ray beugte sich zu Kai hinab, seine Lippen strichen scheinbar unschuldig über Kais Hals, hinterließen eine nasse, doch wie Feuer brennende Spur auf der Haut des Blauhaarigen, bis sie an seinem Ohr angelangt waren.
 

#And maybe tonight

we'll fly so far away

we'll be lost before the dawn...#
 

Und die Worte, die einen angsteinflößend süßlichen Klang hatten, vervielfachten die Tausend Scharen von Schmetterlingen in Kais Bauch und brachten sein Herz fast zum Stillstand, bevor es mit einem schmerzhaften Sprung wieder zu beben begann und seinen Brustkorb zu zerschmettern drohte...
 

"Ich will dich...", flüsterte Rays rauchige Stimme, "bitte..."
 

Kai schauderte. Doch alles, was er noch zu tun im Stande war, war ein leises überraschtes Aufkeuchen, bevor sein Verstand entgültig ausklinkte und er sich der alles vernichtenden Flut aus Gefühlen hingab, die seine Seele überschwemmte und all seine Zweifel, Ängste und Schmerzen mit sich fortriss...
 

Er schloss die Augen, ließ sich fallen und spürte, wie Rays weiche Lippen weiter hinabwanderten, seine Hände Kais Hemd aufzuknöpfen begannen und hörte seine eigene Stimme in seinem Kopf wiederhallen...
 

<Aishiteru, Ray...aishiteru...>
 

...
 

#And maybe tonight

we'll fly so far away

we'll be lost before the dawn...#
 

XD CU~UUUT! XD Hmmm...o.O O.o Fertüsch! XD Das war das Kapitel...nyo...jeder kann sich ja denken, was jetzt kommt, ne? ^^;;

Killing me loving

[Comment:] Leuuuuute T________________T *Bonbons unter das Volk verteil* Bitte hasst mich nicht...;___; *auf Knien rumrutscht* *demütig das Haupt senkt* Ich weiß, dass das Kapitel zu spät kommt...;___; *hoil* Aber ich hatte echt keine Zeit, keine Ideen und wiedermal ne Schreibblokade...und hab sie immer noch .___. Werdet ihr vielleicht am miserablen Schreibstil dieses chapters erkennen^^""
 

Jedenfalls möchte ich mich für alle eure lieben Kommentare bedanken *___* *vor Glück erstrahlt* XD~ Das war so lieb, dankeschön ;_____; *gerührt desu*
 

Anou...*umguck*

Ich hoffe, ich enttäusch euch nicht zu sehr...
 

Anyway, here we go XD
 

#Killing me loving#
 

Es tat weh.
 

Ray schloss müde die Augen und lehnte sich mit einem leisen Seufzer zurück, ließ sich fallen und ergab sich der unerträglichen Erschöpfung, die schon seit geraumer Zeit seinen Geist verschleierte und seinen kraftlosen Gliedern das Gewicht von Blei verlieh.
 

Es war nicht gerade diese körperliche Mattigkeit, die ihn in diesen tranceähnlichen Zustand versetzt hatte; nein, das mit Sicherheit nicht. Auch wenn er sich eingestehen musste, dass die Aktivitäten der letzten Nacht ihn einiges von seiner Kraft gekostet hatten.
 

Ein leichter Anflug von einem Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er an die vergangenen Stunden zurückdachte.
 

Die Erinnerung an Kai's Nähe ließ eine Welle von warmen Empfindungen sein unterkühltes Gemüt für einpaar Sekunden aus seinem stillen Todesschlaf erwachen und vermochte ein wenig Glück in die Dunkelheit zu zaubern; wenn es auch illusionärer Natur war...
 

Ray's Lächeln wurde breiter; er fragte sich, weshalb er zuließ, dass Gefühle, egal von welcher Art sie auch sein mochten, ihn dermaßen in ihren Bann zu ziehen im Stande waren.
 

Aber...es war wirklich...wunderschön gewesen...
 

Die wohltuende Wärme des Anderen, in deren Genuss er gestern gekommen war, die Sanftheit jeder einzelnen Berührung, die sein Kapitän seinem zerschundenen Körper geschenkt hatte...jeder zärtliche Kuss, jedes liebevolle Lächeln hatten in Ray's Innerem angenehme Spuren hinterlassen und ihn wenigstens für eine einzige Nacht den Schmerz und die Demütigung vergessen lassen.
 

Die Zärtlichkeit, mit der Kai ihn behandelt hatte, als sei Ray ein zerbrechliches Wesen, die Worte, welche noch immer einen süßen Nachklang in seinen Ohren fanden, waren für ihn eine leise Heilung gewesen, hatten wenigstens einen Teil seiner zerbrochenen Selbst wiederherzustellen vermocht...
 

Doch...
 

Das Lächeln wich von Ray's Gesicht, als sei es nie da gewesen.
 

...er war trotzdem gegangen, bevor Kai aufgewacht war.
 

Warum?
 

Schon allein der Gedanke an diese Frage ließ den Schmerz in seinem Inneren von Neuem aufkeimen und er verschloss sich vor der Antwort, wollte sie nicht noch einmal in seinem Kopf hören, nicht länger an sie denken...
 

Es war nur Sex gewesen, mehr nicht.
 

Sex.
 

Körperliche Liebe, ein kleiner Spaß für beide, ein einmaliges Vergnügen.
 

Nicht mehr, niemals. Lächerlich, dass er an mehr auch nur zu denken wagte.
 

Absurd.
 

Ray vergrub sein Gesicht in seinen Händen, während er seine Beine anzog und die Arme um sie schlang. Mit einer schwachen Bewegung bettete er seinen Kopf auf seine Knie.
 

Er fühlte sich leer, erschöpft und schmutzig.
 

Sein Körper war noch immer zerschunden, sein Geist nahe am Tod.
 

Er hatte mit Kai gespielt.
 

Und...Kai liebte ihn.
 

Das wusste er. Es hatte der leise geflüsterten Liebeserklärung nicht bedurft, um Ray Kai's wahre Gefühle ihm gegenüber zu offenbaren, denn die sehnsüchtigen Blicke, die Art, wie sein Leader mit ihm zu sprechen pflegte, hatten ihn schon lange verraten.
 

Und Ray hatte dies ausgenutzt, hatte mit Kai gespielt, eins der lieblichen Herzensspiele, deren süchtig machende Grausamkeit auch ihm einst wiederfahren war, weiteres Gift in seine Venen gespritzt hatte.
 

Wieso hatte er dies nur getan? Kai derart missbraucht, ihn verletzt, ohne auch nur einen Augenblick lang an sein Gewissen zu denken...?
 

Der Chinese grinste.
 

Ganz einfach...
 

...er hatte kein Gewissen mehr. Schon lange nicht mehr.
 

Er hatte es mit seinem gesamten frühren Selbst abgelegt, hatte sich eine neue, stärkere Persönlichkeit erschaffen; nur so, dachte er, konnte man in dieser kalten Welt überleben, ohne unterzugehen. Ohne zu sterben.
 

Ja...
 

Er war wirklich ein böser Junge.
 

Ein hübscher, kaltblütiger Prinz, wie ihn sein Chef immer zu nennen liebte.
 

Oh ja...sehr böse...er würde sicher in die Hölle kommen, würde er an so etwas wie Gott oder Teufel glauben.
 

Aber das tat er nicht.
 

Er glaubte nur an den Menschen in seiner grenzenlosen Macht über andere.
 

Es hatte ihn schon lange zu erschrecken aufgehört, in welche Richtungen seine Gedanken abzuschweifen begannen, er hatte sich an seine kühle Gleichgültigkeit gewöhnt; daran, dass er berechnend und gefühllos geworden war.
 

Wie sollte man auch sonst einen festen Weg in dieser Scheißwelt finden?!
 

Und überhaupt...
 

Was bitte war das Böse, wenn es für ihn den Alltag regierte?
 

~~
 

Weg...
 

Kai's Gedanken kreisten, überschlugen sich und brachten sein ohnehin aufgewühltes Inneres vollkommen durcheinander.
 

Es schmerzte.
 

Es schmerzte so verdammt stark, dass er für einen Moment die Augen schließen musste, um das Dröhnen in seinem schlaftrunkenen Schädel halbwegs zu unterdrücken.
 

Alles drehte sich.
 

Er konnte nicht verhindern, dass eine leichte Übelkeit in ihm aufstieg und für einige Momente seine Sinne betäubte, ohne dass er wusste, was die Ursache dafür war.
 

Kraftlos und leer, unfähig, auch nur den Anflug eines anderen Gefühls als Enttäuschung oder Selbsthass zu empfinden, ließ er sich zurück in die Kissen fallen und drehte sich langsam auf die Seite.
 

Unbewusst streckte er eine Hand aus, strich mit den Fingerspitzen über die Stelle, auf der Ray letzte Nacht noch gelegen war, mit seinem Körper den von Kai gewärmt hatte...
 

Das aufgewühlte Laken fühlte sich kalt an. Genauso, wie Kai's Herz es tat.
 

Warum nur, dachte er, hatte es dazu kommen müssen, weshalb hatte er die Beherrschung über seine Gefühle verlieren müssen, sich ihnen gänzlich hingegeben?
 

Er verfluchte sich für seine Schwäche.
 

Seine grenzenlose Liebe zu Ray hatte er schon lange zu verdammen aufgegeben.
 

Er hatte ihn geliebt, liebte ihn abgöttisch und würde dies auch immer tun.
 

<Scheiße...>, dachte er und fuhr ruckartig hoch, <...ich kann das nicht...>
 

Nein, er konnte es wirklich nicht. Er konnte die ganze Sache nicht auf diese Art und Weise enden, konnte Ray nicht so einfach gehen lassen...; auch wenn Ray's Verschwinden Antwort genug gewesen war.
 

Kai strampelte die Decke ab und erhob sich wankend aus dem Bett, seine Sachen zusammensuchend.
 

Er würde ihn suchen gehen.
 

~~
 

Ray stand mit geschlossenen Augen an die Hauswand gelehnt, die neugierigen Blicke der anderen Passanten vollkommen ignorierend.
 

Er wusste nicht einmal, warum er noch hier war, weshalb er noch immer an der gleichen Stelle stand, wie vor nahezu einer Stunde und seinen Gedanken erlaubte, weiterhin um den blauhaarigen Blader zu kreisen.
 

Es führte doch zu nichts. Was sollte das denn noch bringen? Ray hatte mit der Sache abgeschlossen, sie ein für allemal beendet. Schluss.
 

Und dennoch...etwas in ihm sehnte sich in die schützenden Arme Kai's zurück, suchte vergeblich nach dem warmen, sanften Lächeln des Jungen, wollte erneut dessen zarte Lippen auf seinen spürten, in einem fordernden Kuss versinken...
 

Fuck.
 

Seine Kopfschmerzen nahmen zu.
 

Schwachsinn. Das war doch alles Schwachsinn; sollte doch Kai an seiner verfickten Liebe zu ihm draufgehen, was ging ihn das noch an? Weshalb sollte er dem allen noch irgendwelche Beachtung schenken?
 

Er hatte eindeutig besseres zu tun, hatte zu arbeiten...
 

Frustriert und müde schlug er langsam die Augen auf, ließ seinen Blick über die Straße vor ihm wandern und...erstarrte. Seine Augen weiteten sich ungläubig, als er die Person auf der anderen Straßenseite erblickte.
 

<Nein>, dachte er und stieß sich von der Wand ab, bereit, jederzeit in der nächstgelegensten Gasse zu verschwinden, <...das hat mir jetzt noch gefehlt...>
 

Kai hatte ihn gesehen. Voller Erleichterung und einem kleinen Funken von Zuversicht überquerte er die Straße.
 

Ray.
 

Er holte tief Luft.
 

Nur noch einpaar Meter, gleich hatte er ihn erreicht.
 

Ray runzelte die Stirn, seine Aufmerksamkeit galt nicht länger dem blauhaarigen Blader...
 

Der junge Chinese sah sich aufmerksam um, ein flaues Gefühl hatte sich in seinem Magen ausgebreitet, Unruhe in seinem Inneren gesät.
 

War da nicht eben...-?
 

Es war zu spät.
 

Der Schuss kam unerwartet, durchfuhr blitzschnell und tödlich die Luft, sein Ziel präzise anvisiert und traf es mit einem lauten, unbarmherzigen Knall.
 

Ein schmerzerfüllter Aufschrei zerriss die Luft.
 

Ray stockte der Atem, als er mit vor abgrundtiefem Entsetzen aufgerissenen Augen zusah, wie Kai's schlaffer Körper tödlich verletzt zu Boden sackte.
 

Rot schimmerndes Blut sickerte über den Asphalt, begann sich mit dem schmutzigen Regenwasser der Pfützen zu vermischen...
 

------
 

o.o O___O'' Uhm...CUUUT XDD~

Das war vielleicht Scheiße >___<''



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Von: abgemeldet
2005-02-09T19:16:14+00:00 09.02.2005 20:16
Ja lass mich ruhig vergammeln, alt und schrumplig werden. Schreib doch entlich weiter. Biddöööööööööööö. *megaflenn* biddööööööööööööö
Von: abgemeldet
2005-01-06T09:39:54+00:00 06.01.2005 10:39
biiiiiiiiiiddööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööö
schreib schnell weitaaaaa!
dein akku
Von:  Raychaa
2004-11-29T14:43:32+00:00 29.11.2004 15:43
Waaah!
Mein armer Ray! T-T
Das nenn ich OOC!
Ray gefühlskalt,Kai normal und Ray nutzt Kai auch noch aus und zum Schluss liegt Kai angeschossen da.
Wie geht's weiter?
Schreib bitte schnell weiter.
Die FF is total spannend!
Von: abgemeldet
2004-11-26T16:54:20+00:00 26.11.2004 17:54
omg, ich heul hier wie ne bekloppte! du hast wirklich genial die gefühle beider beschrieben, und dann das ende.....bitte schreib noch weiter, es war wirklich super. dein schreibstil ist beeindruckend und absolut nervenzerreibend.
das ist eine story zum nachdenken und hier auf mexx hab ich sowas selten gesehn.
es wäre toll, wenn du weitermachst.

gruß,
kai_girl
Von:  o____O
2004-11-17T17:53:50+00:00 17.11.2004 18:53
soorrrrry, ich hatte mir deine ff runtergelanden, sie gelsesn und zu jedem kapi nen kommi verfasst, abba das blöde mexx hat nicht gefunkt und gleich muss ich nach hause, sonst werde ich noch in der schule eingeschlossen T-T
ich fas mich einfach mal kurz (soorrrry dass ich keine sechs kommis schreiben kann!!!)

KAPI 1
kjah, ich sach nur:
ray ist so verflucht sexy, wenn er den bösen kalten engel abgibt ^-^!!! geilo gemacht!!!
kapitel 2
*kopfhau* nicht so bescheiden desu!!!*
du hast ja viele kommis bekommen, nich ^-^
kapitel drei
jaja, die ausdrücke....ich find die ziemlich passend...und irgendwie machen ja genau diese details die ff so geil!!!
ER KÜSST IHN!!!!! *quiek*
kapitel 4
LINKIN PAAAAARK! EVANESCENCE!!!
*mit autoblick auf sceen glotz*
*mit Lkw-blick weiterles*
kapitel 5
*mit ufo-blick am screen kleben bleib*
meine fresse!!!!
(0O0)
und kapitel 6
neiiiiin!!! NIX CUT!!!
*kopfhau* nein, büdde nicht....T-T
und das letzte kapi is so laange her...*streben will*
*ungedulidger mensch ist*
*abkratz*
*schnell nach anderen ffs suchen geht*
bitte, sag mir, wenn's weiter geht!!!
*fleh*
baba, michuchan
Von:  o____O
2004-11-17T17:46:06+00:00 17.11.2004 18:46
weizteeeeer, weiter weiter weiteeeeer!
deine ff ist genial!!!
*du hast den selben musikgeschmack wie ich, das ist cool ^^*
LINKIN PARK!!!
Von: abgemeldet
2004-09-13T08:03:16+00:00 13.09.2004 10:03
WEITERSCHREIBEN!!!!!!!!!!!!!!!!! BIIIIIITEEEEEE!!!!
*auf Knien Rutsch*
Wollt sowieso fragen ob du mir nicht beischeit sagen kannst wennst weitergeschrieben hast büüüüüddeeeee
Die Geschichte ist MEGAGEIL. Bin schon süchtig also braf schreiben*chibigrins*
Von: abgemeldet
2004-09-08T17:11:35+00:00 08.09.2004 19:11
Hey o0
ich habe hier schon 1000 mal zu diesem Chapter Kommis geschrieben und immer wieder stellt er sie nicht rein?
*doof glupsch*
Des fies o0
xD Aber ich freue mich schon abgöttisch auf das nächste Kappi ^-^
Und von deine "Schreibblockade" merkt man nix o0
Von:  -Shiki-
2004-08-22T00:01:32+00:00 22.08.2004 02:01
Îch hab diese FF auf empfehlung gelesen...und bin ehct froh darüber!
Obwohl sie sehr traurig stimmt und einen auch ziemlich mitnehmen kann.
Sie amcht nachdenklich.
Ich würde sagen, due hast da wirklich was geschaffen und ich warte gespannt auf das nächste kapitel.
Aber auf ein Happy End wird hier wohl nicht zu hoffen sein......trotzdem finde ich, das sich die ganze story wirklich lohnt, allein, weil Ray's Gedanken udn auch die von Kai so verdammt realistisch rüber kommen, das sie, wie bereist gesagt, einem zum nachdenken drängen!!!!
Von:  Sesshi-Chan
2004-06-20T15:39:46+00:00 20.06.2004 17:39
Dieser Teil war mal wieder super-geil! Die ganze fic is geil, sogar mehr als das!Aber wehe du lässt Kai jetzt abkratzen und er kommt im nächsten Teil nicht mehr vor!
Dann gnade dir Gott! Außerdem würdest du die damit seeeehr viele Feinde machen(siehe kommies!).
Und bitte schreib schnell weiter, ja? BÜDDE!*fleh*
Bis bald,
Sesshi-Chan!


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