Gestaltenwandler von kleines-sama (DoflamingoxCrocodile (AU)) ================================================================================ Epilog: Part III: Vergangenheit und Gegenwart --------------------------------------------- Crocodile hatte die Gestalt seines Tiergeistes angenommen. Völlig stumm und reglos stand er da und wurde durch die langen Blätter eines Farnstrauches verdeckt. Die drei Rebhühner, die sich nur wenige Meter von ihm entfernt aufhielten, hatten ihn noch nicht bemerkt. Crocodile verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. Er visierte das größte der drei Hühner an, wartete auf den richtigen Moment und sprang in einem einzigen Satz auf das arglose Huhn zu. Es hatte nicht die geringste Chance: Kaum war Crocodile in seine direkte Nähe gekommen, tötete er das Beutetier durch einen gezielten Biss in den Hals. Das Rebhuhn fiel leblos zu Boden und Crocodile nahm wieder seine menschliche Gestalt an. Er beugte sich hinunter, um seine Beute zu begutachten. "Ein wirklich prächtiges Rebhuhn", kommentierte Doflamingo seinen Fang. Der Wolf hatte sich bis eben noch im Hintergrund gehalten, doch jetzt trat er neben seinen Partner und warf diesem einen stolzen Blick zu. "Du wirst immer besser! Ich freue mich schon auf heute Abend, wenn wir beide uns diesen Leckerbissen gönnen!" "Ich mich auch", erwiderte Crocodile und bemühte sich darum, nicht zu überheblich zu klingen. Um ehrlich zu sein war er sehr zufrieden mit sich selbst: Heute hatte er ein Rebhuhn erbeutet, gestern ein Kaninchen und vorgestern sogar einen flinken Mader. Seine Fähigkeiten verbesserten sich zunehmend. Inzwischen war Crocodile sogar zuversichtlich, sich notfalls auch allein im Wald versorgen zu können. (Er hoffte nicht darauf, dass es jemals zu einer solchen Situation kommen würde, doch es war trotzdem ein gutes Gefühl, selbstständig zu sein.) Er spürte, dass Doflamingo sich ihm näherte. Sein Partner kniete sich neben ihn hin, berührte mit der linken Hand sein Gesicht und küsste ihn zärtlich auf den Mund. Crocodile schloss seine Augen und ließ den Kuss zu. Doflamingos Lippen fühlten sich warm und süß an auf den seinen. Erst als der Wolf versuchte sich an seinem Hemd zu schaffen zu machen, löste Crocodile sich von dem anderen Gestaltenwandler. "Nicht hier!", sagte er mit eindringlicher Stimme und meinte seine Worte ernst. Doflamingo grinste schelmisch. "Wieso denn nicht?", fragte er. "Es ist doch niemand in der Nähe!" "Nein!" Crocodile hatte nicht vor, sich auf eine Diskussion einzulassen. Für ihn stand diese Option überhaupt nicht zur Debatte. "Sei doch nicht so prüde!", warf ihm Doflamingo (noch immer grinsend) vor. Er startete einen zweiten Versuch, indem er nach Crocodiles Hand griff, doch dieser zog sie fort. "Zuhause", entgegnete Crocodile, der sich nicht ganz sicher war, ob der Wolf seine Worte ernst meinte oder nicht. Doflamingo neckte ihn sehr gerne. "Von mir aus", meinte er schließlich. Er beugte sich ein weiteres Mal zu Crocodile hinüber und nun ließ dieser den Kuss geschehen. Er war sich sicher, dass Doflamingo nichts tun würde, was er nicht auch wollte. Crocodile vertraute seinem Partner voll und ganz. Dieser neckte ihn manchmal nur sehr gerne. "Dann lass uns jetzt nach Hause gehen", meinte der Wolf, nachdem sie ihren Kuss beendet hatten. "Wir beide machen uns ein, zwei schöne Stündchen; was hältst du davon?" "Man könnte meinen, du hast nichts als Sex im Kopf!", warf Crocodile seinem Partner halb scherzhaft, halb ernst vor. "Bin ich dir für nichts anderes gut?" "Sag so etwas nicht", erwiderte Doflamingo rasch in einem unerwartet humorlosen Tonfall. "Natürlich bist du mir nicht bloß für den Sex gut! Wie kommst du nur auf diese Idee?" "Ich habe es nicht böse gemeint", lenkte Crocodile beschwichtigend ein, als er bemerkte, dass er bei seinem Partner wohl einen empfindlichen Nerv getroffen hatte. "Es war nur ein Scherz! Ich weiß doch, dass ich dir wichtig bin!" "Gut", meinte Doflamingo. Er schien sich relativ schnell wieder zu beruhigen, denn anschließend fügte er mit unbekümmert klingender Stimme hinzu: "Wie wäre es, wenn ich nach unserem Schäferstündchen das Rebhuhn zubereite? Als Beweis meiner Liebe. Du brauchst dich nur verwöhnen zu lassen wie es sich für eine echte Hauskatze gehört!" Nun war es an Crocodile eingeschnappt zu reagieren. "Nenn mich nicht Hauskatze!", meinte er eindringlich. "Hauskatzen können keine Spuren lesen, sie können nicht jagen, sie können nachts im Wald keinen Unterschlupf finden. Also bezeichne mich nicht als Hauskatze! Sonst nenne ich dich einen Hund!" "Ist ja schon gut." Doflamingo lachte leise und berührte dann zärtlich eines seiner Katzenohren. "Ich werde dich nicht wieder eine Hauskatze nennen, wenn dir dieses Wort so sehr missfällt. Vermutlich hast du sowieso Recht: Du bist eher eine Wildkatze." "Das hört sich schon viel besser an", warf Crocodile ein und ließ sich die angenehme Berührung gefallen. Vielleicht, dachte er, könnte er seinen Partner heute Abend dazu bewegen, ihn hinter seinen Ohren zu kraulen. Er liebte es gekrault zu werden. Es war lautes Donnergrollen, welches Doflamingo mitten in der Nacht aufschrecken ließ. Hastig spitzte er die Ohren; seinen buschiger Wolfsschwanz richtete er auf. In seine Nase strömten der Geruch von nasser Erde und durchweichtem Holz. Eindringlinge konnte er glücklicherweise nicht ausmachen. Doflamingo entspannte sich wieder. Er warf einen Blick auf Crocodile, der neben im lag und friedlich schlief. Von dem Sturm, der aufgezogen war, schien er nichts mitzubekommen. Unweigerlich fragte Doflamingo sich, wie dies nur möglich sein konnte. Seine Instinkte verrieten es ihm sofort, wenn sich potenzielle Gefahr auftat. Vermutlich, dachte er, fehlten dem Kater einfach die entsprechenden Triebe. Ob Crocodile das Wort nun hasste oder nicht: In Doflamingos Augen würde der andere Gestaltenwandler immer eine (wenn auch verwilderte) Hauskatze bleiben. Viele wichtigen Instinkte und Organe waren völlig verkümmert. Es war seine Aufgabe dafür zu sorgen, dass seinem Partner trotz dieser Defizite nichts Schlimmes zustieß. Doflamingo sah es als seine persönliche Pflicht an Crocodile zu beschützen; eine Pflicht, der er sehr gerne nachging. Gedankenverloren ließ Doflamingo seinen Blick durch die Höhle schweifen. Er erinnerte sich an seine erste Begegnung mit seinem Partner zurück: Wie panisch und entsetzt ihn der Kater angesehen hatte. Pure Todesangst stand in seinen Augen. Er war sofort geflüchtet. Inzwischen hatte sich alles verändert: Genau derselbe Kater lag nun friedlich schlummernd neben ihm. Doflamingo musterte Crocodile; er streckte seine linke Hand aus und fuhr ihm zärtlich über das dunkle Haar. Es fühlte sich weich an und duftete sehr angenehm. Doflamingo musste sich zusammenreißen, um nicht sein Gesicht darin zu vergraben. Er wollte seinen Partner nicht aufwecken. Ein weiteres lautes Donnergrollen erfüllte den Raum. Draußen schien erneut ein heftiges Unwetter zu toben. Es stürmt häufig in letzter Zeit, schoss es Doflamingo durch den Kopf. Was wohl aus dem Kater geworden wäre, wenn er sich damals nicht auf die Suche nach diesem gemacht hätte? Doflamingo lief es kalt den Rücken hinunter, als er sich daran erinnerte, in welch jämmerlichen Zustand sich Crocodile befunden hatte, als er ihn fand: Er war schwer verletzt, ausgehungert und völlig durchnässt gewesen. Hätte Doflamingo ihn nicht aufgenommen, wäre er mit Sicherheit gestorben, dessen war er sich sicher. Sturm hin oder her. Besorgt nahm Doflamingo war, dass sein Partner unruhig wurde. Crocodile drehte sich von einer Seite auf die andere. Seine Augenlider zuckten im Schlaf. Kurz darauf öffnete er sie. Zwei bernsteinfarbene Augen sahen sich nervös um. "Es ist alles gut", versuchte Doflamingo den aufgeregten Kater zu beruhigen. "Draußen ist ein Unwetter aufgezogen. Aber hier sind wir sicher. Du kannst ruhig weiterschlafen." Er strich ihm mit der linken Hand sanft über den Rücken; sofort spürte er, dass Crocodile sich entspannte. "Bist du dir sicher?", hakte dieser mit müder Stimme nach. Er schien sich noch im Halbschlaf zu befinden. "Kein Fuchs in der Nähe?" "Kein Fuchs in der Nähe", bestätigte Doflamingo mit bedächtiger Stimme. "Leg dich wieder schlafen. Ich halte Wache. Alles ist gut." Sein Partner schien tatsächlich außerordentlich müde zu sein, denn schon wenige Sekunden später war er wieder eingeschlafen. Trotzdem zog Doflamingo seine Hand noch nicht fort. Es tat gut, die weiche und warme Haut des anderen Gestaltenwandlers unter seinen Fingern zu spüren; es war ein sehr schönes Gefühl Gesellschaft zu haben. Doflamingo ließ seinen Blick über den Körper des Katers gleiten: über das dunkle Haar, die langen Wimpern, die blasse Haut, die schlanken Beine. Crocodile war eine echte Schönheit, fand er. Auch die Narben, die er an drei Stellen besaß, taten dem kein Abbruch. Doflamingo empfand sie nicht als Makel. Er war bloß froh darüber, dass sein Partner inzwischen wieder vollkommen gesund war. Hoffentlich würde Crocodile nie wieder in Gefahr geraten. Doflamingo beugte sich zu Crocodile hinunter und gab ihm einen hauchzarten Kuss auf die Stirn. Er blickte ihrer Zukunft zuversichtlich entgegen. Solange der Kater bei ihm blieb, würde alles gut werden. Dessen war Doflamingo sich sicher. bye sb Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)